Zum Inhalt der Seite

Gefahr ist sein Geschäft

Inuyasha back in town
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Kouga

Wie meinte Myouga: da sei jemand erwachsen geworden und gehe nicht mehr immer mitten drauf los?
 

Für Aunties Teeservice ...(insider)
 

3. Kouga
 

His days of asking are all gone

His fight goes on and on

But he thinks, that the fight is worth it all

So he strikes like Thunderball

Tom Jones: Thunderball
 

Die beiden Wachposten vor dem kleinen Lokal waren nur für ein geübtes Auge als solche zu erkennen, so unauffällig standen sie ein wenig abseits des Eingangs. Dass es sich dennoch um welche handelte, verriet ihr Stutzen, als sie den weißhaarigen jungen Mann direkt auf sich zuschlendern sahen. Unwillkürlich glitten ihre Finger in die Jackentaschen.

Inuyasha sah es und hob etwas die Hand: „Ist Kouga da?“

„Und wer will das wissen?“

„Ich bin Inuyasha Taishou.“ Die beiden sahen sich an. Ihnen sagte der Name nichts. Zehn Jahre waren eine lange Zeit und einige neue Mitglieder waren zu der Gang gekommen. So ergänzte er: „Bringt mich zu ihm. Ich bin unbewaffnet.“

In diesem Moment trat ein junger Mann aus dem Lokal und hing eine Tafel mit vier Mittagessen aus. Er erstarrte, als er den Neuankömmling entdeckte: „Inuyasha? Das bist du doch? Was treibt dich denn her?“

Dieser erkannte ihn ebenfalls: „Hagakku. Ist Kouga da?“

„Ja, komm rein.“ Er nickte den Posten zu, die sich entspannten.

Der Besucher sah sich neugierig um. Ganz normale Leute aus der Umgebung saßen da und aßen ein frühes Mittagessen. Vielleicht wussten sie nicht einmal, dass es sich um das Hauptquartier der herrschenden Gang handelte: „Ihr habt euch rausgemacht.“

„Ja, nicht wahr?“ Stolz lag in Hagakkus Stimme: „Das ist mein Lokal. Ich koche hier. Und unser Hauptquartier.“ Er öffnete die Tür zum Hinterzimmer, wo offenbar gerade eine Besprechung stattfand, denn über zehn Bandenmitglieder hielten sich dort auf: „He, Kouga, sieh mal, wer hier ist.“

Der Anführer des Clans der Wölfe blickte auf und ließ sein Glas sinken: „Inuyasha. Ich brauche nicht zu fragen, was dich nach so langer Zeit hertreibt. Miroku, oder?“

„Ja.“ Er setzte sich unaufgefordert an den Tisch und tat erfolgreich so, als würde er die misstrauischen Blicke der anderen Gangmitglieder nicht bemerken.

Kouga lehnte sich zurück und musterte sein Gegenüber mit regungsloser Miene: „Willst du sein Geschäft übernehmen?“

Inuyasha erwiderte den Blick ebenso ruhig und forschend: „Ich will den Kerl, der diesen Schießbefehl gab.“

„Ich war es nicht.“

„Davon gehe ich aus. Wenn du dich nicht verändert hast, neigst du dazu, die Sache selbst zu erledigen.“

„Stimmt. Wie einen dummen Hund aus einem anderen Viertel zu verprügeln.“ Sie waren sich öfter in die Haare geraten, damals. Nicht zuletzt wegen Kagome. Ohne, dass sie allerdings ihren gewissen Respekt voreinander verloren hatten. Vielleicht auch gerade deswegen nicht, denn waren harte Kämpfe gewesen, mit wechselndem Sieger. „Ich bin sicher, dass es Hakudoshi war. Sagt der dir was?“

„Shippou erzählte mir etwas über ihn. Du bist wohl auch auf seiner Liste?“

Der Herr der Wölfe zuckte die Schultern: „Er muss dazu an meinen Männern vorbei. – Er ist ein Mistkerl, aber raffiniert. Und er weiß, bei einem offenen Angriff gäbe es eine Schießerei, Aufsehen und Polizei. Obendrein das, ohne dass unsere Übernahme ihm viel einbringt. Wir halten uns aus Drogen raus. Darum wird er wohl abwarten. – Miroku war etwas anderes. Da ging es um die Erpressungen. Und damit ist anscheinend eine Menge Geld zu machen.“

Die nächste Frage des Besuchers kam prompt: „Du hast Sango beschützt? Ohne Geld?“

Kouga zog die Augenbrauen zusammen, da er sich beleidigt fühlte: „Die kleinen Läden hier zahlen für unseren Schutz - und sie bekommen ihn. Miroku hatte…sagen wir, er wies mich darauf hin, dass seine Freundin dafür nicht zu bezahlen hat.“

Inuyasha machte: „Keh! Muss ich die Unterlagen erst durchsehen?“

Der Herr der Wölfe musterte ihn erneut, ehe er meinte: „Du weißt also, wo sie sind? Ein wenig leichtsinnig, das so offen zu sagen. Oder hast du eine Sicherung eingebaut? Das wäre neu bei dir. – Schön, du hast recht. Da ist auch was von mir dabei. Aber Miroku war ehrlich. Es war ein faires Geschäft. Ich lasse ihn und seine Freunde in Ruhe und er mich.“

„Hilfst du mir gegen Hakudoshi?“

„Brauchst du Hilfe?“ kam es prompt spöttisch.

„Er hat die Gangs auf seiner Seite und damit jede Menge Hilfsarbeiter.“

„Früher wärst du trotzdem allein losgelaufen.“

„Stimmt. Aber in zehn Jahren lernt man einiges. Auch ein wenig Vorsicht.“

Kougas Blick glitt seitlich zur Bar, ehe er langsam äußerte: „Da hast du wohl Recht. Ich werde nicht gegen dich vorgehen, Inuyasha. Aber ich werde keinen meiner Wölfe für dich opfern. - Hast du was von Kagome gehört?“

„Shippou erwähnte, dass sie Reporterin ist.“

„Du hast sie also nicht gesehen?“

„Nein.“

„Zehn Jahre sind wirklich eine lange Zeit.“ Und sie wohnte ja auch nicht mehr in der Downtown. Überdies hatte er selbst schon seit Jahren Ayame.

„Ja.“ Inuyasha stand auf: „Also Waffenstillstand.“ Als er ging nagte kein beunruhigender Zweifel an seiner Seele. Kouga spielte noch immer offen und fair.

„Ja.“ Der Anführer des Clans der Wölfe sah ihm nach, als einer seiner Männer zu ihm trat:

„Sag nur, du vertraust ihm. Er ist ein Fremder, noch dazu aus einem anderen Viertel.“

„Ginta, du Trottel. Er trieb sich schon damals lieber bei uns rum als in seinem eigenen. Und das, obwohl sein Vater und sein Bruder bei der Polizei waren. Er war schon immer ein Vollidiot, der alles selbst machen wollte. Und er war Mirokus Freund. – Jetzt hat er die Unterlagen. Hakudoshi wird sich auf ihn kaprizieren, uns also in Ruhe lassen. Wenn das vorbei ist, werden wir wissen, auf wessen Seite wir uns zukünftig stellen. Ich werde jedenfalls keinen meiner Jungs überflüssig einer Gefahr aussetzen.“ Aber das wusste jeder hier im Raum.

So meinte Ginta nur: „Was sollte das vorher mit Vorsicht? Er kam allein her, ins Hauptquartier – das tut nur ein Idiot.“

„Er wusste von früher, dass keiner von euch ihn ohne meinen Befehl anfasst. Und er setzte sich so, dass er euch den Rücken zudrehte. Nicht gerade, weil er ein Idiot ist, sondern weil er im Spiegel der Bar sehen konnte, was ihr tut. Vielleicht ist er jetzt bewaffnet….Wir halten uns raus.“
 

Inuyasha betrachtete den Sandkasten vor sich. Schon als sie noch Kinder gewesen waren, hatte Miroku bei dem kleinen, heruntergekommenen Spielplatz seine Wertsachen versteckt. Manches würde sich wohl nie ändern. Er blickte sich noch einmal forschend um, ehe er sich bückte und rasch grub. Hatte sein alter Freund denn nicht daran gedacht, dass der Sand hier ausgetauscht werden konnte? Oder kannte er die Termine und holte vorher immer seine Sachen ab? Oder hatte er es nur für ihn hier hingelegt, weil er ja wusste, dass ein Attentat erfolgen würde?

Nach kurzem Graben stieß er auf eine kleine Stahlkassette. Er nahm sie und ging. Das würde er sich in Ruhe ansehen – und es würde ein bisschen Zeit brauchen, bis er sie geöffnet hatte. Hoffentlich waren darin auch die Unterlagen, mit denen Miroku sein Erpresser-Spenden-Unternehmen geführt hatte. Einige soziale Werke würden auf eine Menge Geld verzichten müssen.
 

Während er durch den Park ging, dachte er nach. Shippou war vertrauenswürdig, ja, aber das besagte nicht, dass Hakudoshi nicht genau wusste, wo der wohnte – und durchaus auf die Idee kommen konnte, ihn dort abpassen zu lassen. Immerhin würde der Diebstahl der Unterlagen deutlich billiger sein, als sie zu kaufen. Nein. Shippous Wohnung war kein geeigneter Platz. Für Myouga galt sicher das Gleiche. Und er sollte und wollte die beiden aus der Schusslinie halten, ganz wörtlich gesehen.

Aber es gab noch ein anderes Haus, wenn auch in einem anderen Viertel, zu dem er Zutritt hatte – vor allem, wenn sich Sesshoumaru nicht an die Grundregel gehalten hatte, die Schlösser auszutauschen, nachdem er gegangen war. Sein Halbruder war um diese Zeit bestimmt in der Arbeit. Inuyasha konnte ein gewisses Grinsen nicht unterdrücken. Doch, das war der perfekte Ort für ihn. Da hatte er Ruhe und war sicher. Und er konnte die Unterlagen auch dort verstecken. Dort würde sie niemand suchen. Hakudoshi wusste doch bestimmt, dass sie vor zehn Jahren nicht gerade als Freunde geschieden waren.

Für einen Moment durchzuckte ihn die unwillkürliche Erinnerung an ihr letztes Treffen, die Schmerzen, die er erlitten hatte, als Sesshoumaru ihn methodisch zusammenschlug, nachdem er ihn aus der Polizeiwache ausgelöst hatte, wo er wegen eines Handgemenges gelandet war. Er hatte da wirklich geglaubt, der wolle ihn umbringen….
 

Als er vor dem Haus stand, in dem er einst mit seinen Eltern gewohnt hatte, konnte er ein eigenartiges Gefühl nicht unterdrücken. Nichts hatte sich verändert, fast, als ob Mutter gleich aus der Tür treten würde…

Aber er hatte keine Zeit, sich mit Sentimentalitäten aufzuhalten. So nahm er den Schlüssel.

Natürlich. Der Herr Polizist hatte das Schloss nicht austauschen lassen. Hatte Sesshoumaru etwa gehofft, er käme eines Tages zurück?

Im Haus sah alles noch so aus wie vor zehn Jahren. Wieder überkam ihn das eigenartige Gefühl nach Hause zu kommen, eine Mischung aus Wehmut und Erleichterung. Es war wohl doch nicht die beste Idee gewesen, hierher zu gehen. Aber jetzt musste er das auch durchziehen.

Er ging die vertraute Treppe empor, in das Zimmer, das einst er bewohnt hatte. Auch hier war alles unverändert, sogar staubfrei, das Bett bezogen. Da er sicher war, dass sein Halbbruder nichts im Haushalt tat, schon mangels Zeit, hatte er wohl eine Haushälterin. Zum Glück war die nicht hier. Daran hatte er gar nicht gedacht.
 

Er setzte sich auf sein ehemaliges Bett und machte sich daran, die Kassette zu öffnen. Er hatte sich verschiedene Dietriche eingesteckt, aber erst der vorletzte passte. Er schlug den Deckel zurück. Ein Zettel lag darin, eine Vollmacht von Miroku für ihn - und ein kleiner Schlüssel zu einem Banksafe. Er nahm beides. Der Name der Bank und die Safenummer waren mehr als hilfreich. Also lagen die Unterlagen dort. Natürlich. Warum hatte er auch angenommen, dass Miroku so dämlich gewesen wäre, die Nachweise über seine Erpressungen im Sand zu vergraben.
 

Er hörte Geräusche von unten und erstarrte. Kam jemand? Die Haushälterin oder gar Sesshoumaru? Er hatte hinter sich nicht wieder abgeschlossen – dummer Leichtsinn aus alter Angewohnheit. Verdammt, jetzt fing er auch noch an zu stümpern.

„Sesshoumaru-sama?“ rief jemand.

Jaken, dachte Inuyasha. Hatte sein Bruderherz etwa diese Nervensäge von Gärtner behalten? Zu Zeit seines Vaters hatte der ihm dauernd verboten, im Garten Fußball zu spielen, nun, eigentlich überhaupt zu spielen. So war er immer öfter auf den Strassen jenseits der Eisenbahn herumgezogen, der Downtown, zumal als Mutter gestorben war. Sein Vater hatte sich, wohl aus Trauer, wie er heute vermutete, in der Arbeit vergraben, war nicht in der Lage gewesen, ihm Trost zu geben. Damals hatte er sich nur im Stich gelassen gefühlt – und Wärme bei seinen Freunden auf der anderen Seite gesucht. Dann war auch Vater gestorben, erschossen von einem Kerl namens Ryoukoussei in Ausübung seiner Pflicht, und Sesshoumaru hatte plötzlich gemeint, jetzt den großen Erzieher spielen zu müssen.
 

Er schüttelte rasch die Erinnerung ab, verdrängte sie, wie er es immer tat.

Jaken…was tat der im Haus? Würde er hinaufkommen? Leise erhob er sich und ging zur Zimmertür, lauschte. Hm. Den Geräuschen nach war Jaken in der Küche, räumte wohl Einkäufe weg. War der etwa jetzt der Butler? Irgendwie amüsant und ein wenig traurig zugleich. Sesshoumaru musste noch einsamer sein, als er sich das vorgestellt hatte, wenn er den ertrug.

Er schloss leise die Zimmertür. Die Stahlkassette würde er hier lassen. Niemand schien sein Zimmer in all den Jahren durchsucht zu haben, warum sollte jemand damit anfangen. So stellte er sie in seinen – leeren- Kleiderschrank, ehe er sich auf das Bett legte und nachdachte.

Er hatte die Nachweise, besser gesagt, konnte sie sich jederzeit holen. So weit so gut. Aber das war nur ein Teil gewesen. Und der zweite Teil stand noch aus. Hakudoshi hatte den Auftrag gegeben, Miroku zu töten, da war er sich sicher. Also musste der dafür bezahlen.

Und da gab es einen recht einfachen Weg – wenn auch nicht ganz ungefährlich für ihn selbst. Aber das war schon zuvor klar gewesen. Wenn Hakudoshi kein Idiot war, und davon war leider nicht auszugehen, würde er im „Bikini-Times“, seinem eigenen Lokal, sicher eine Falle aufgebaut haben, sei es, dass er die Unterlagen ohne Geld erhalten wollte, sei es, dass er, Inuyasha, nicht verkaufen wollte.

Er richtete sich auf und ging zum Kleiderschrank, nahm den Schlüssel und die Vollmacht aus der Stahlkassette, ehe er das Fenster öffnete. Wie in längst vergangenen Zeiten sprang er auf das Vordach und von dort auf die Strasse, sicher, dass ihn Jaken nicht sehen konnte. Der würde sich wundern, wenn oben das Fenster aufstand, aber was sollte es.
 

Er spazierte nach seinem Bankbesuch und einigen kleineren Erledigungen offen und scheinbar vollkommen unbefangen durch die Strassen des Geschäftsviertels, achtete aber sorgfältig auf seine Umgebung. Er nahm nicht an, dass Hakudoshi so dämlich wäre, ihn umbringen zu wollen, ehe er die Unterlagen hatte, aber für seine abendlichen Pläne war es besser, keinen Polizisten hinter sich zu haben. Nun, auch niemand von Hakudoshis Leuten. Konkurrenz belebte dieses Geschäft nicht gerade.

So fiel ihm auch der Wagen auf der gegenüberliegenden Spur auf, der rasch wendete. Vier Männer saßen darin. Er wich unwillkürlich ein wenig zur Hauswand, als er den Kopf wandte. In der Tat, das galt ihm. Er erkannte seinen Halbbruder auf dem Rücksitz. So blieb er stehen und hob grüssend die Hand.

Sesshoumaru stieg aus: „Ich hätte vermutet, dass du beschäftigt bist.“

„Bin ich.“

Für einen Moment sahen sich die Halbbrüder in die Augen, ehe der Jüngere meinte: „Was willst du von mir?“

„Bist du bewaffnet?“

„Komm jetzt nicht schon wieder damit an. Nein.“ Er warf einen raschen Blick auf die anderen Polizisten, die ihn mehr neugierig musterten. „Ich habe nicht einmal ein Auto, das ich falsch parken könnte. Wenn ich fahre, dann mit dem Taxi.“

„Shippou.“

„Oh, du bist ja auf dem Laufenden.“

„Du planst etwas.“

„Auch das stimmt. Hast du heute Morgen in deine Glaskugel geschaut?“ Inuyasha lächelte: „Ich kann dir aber versprechen, dass es kein Verbrechen ist.“

„Du lebst gefährlich.“

„Gefrühstückt habe ich heute Morgen auch. Beides tue ich jeden Tag.“

„Fordere dein Glück nicht heraus, Inuyasha. Sonst kannst du dir nur noch aussuchen, wer dich auf den Friedhof bringt.“

„Hakudoshi oder du?“ Er zuckte die Schultern: „Dann war der Schatten gestern sicher auch nur deiner …brüderlichen Liebe zu verdanken.“

„Was macht dich so sicher, dass dir ein Polizist folgte?“

„Weil mir Hakudoshi auch jemanden angehängt hatte. Ich kam mir richtig beliebt vor.“

„Du bist sie losgeworden.“ Darin lag keine Frage: „Und der Mann, den Hakudoshi schickte: war er klein, weißhaarig...?“

„Kannst du mir eigentlich auch die Lottozahlen vom nächsten Wochenende sagen? Dein Kaffeesatz muss ja ziemlich dick sein.“

„Wir kommen gerade von der Stelle, an der man seine Leiche fand.“

„Hu. Hakudoshi mag keine Fehler.“

„Herzinfarkt, sagte der Gerichtsmediziner. Vermutlich aufgrund der Schläge, die er bekam.“

„Danke für den Tipp. Ich werde meine Herztropfen nehmen.“

Sesshoumaru betrachtete seinen Halbbruder: „Am liebsten würde ich dich verprügeln.“

„So wie früher?“

„Anscheinend hat es nur wenig genutzt.“

„Keh! Ich wusste doch, was ich zehn Jahre lang vermisst habe.“ Etwas wie Bitterkeit hatte sich in seine Stimme geschlichen, ehe er sachlich fortfuhr: „Heute würde es dir kaum mehr gelingen. Außerdem stehst du mir im Weg. Ich habe noch ein Rendezvous heute Nacht im „Bikini Times“. - Nichts Illegales, keine Hoffnung.“

„Hakudoshi.“

„Ich werde ihn mir ein wenig vornehmen, ja. Ich liebe es, wenn kühle Männer nervös werden.“ Sein Grinsen verstärkte sich, als er den flüchtigen Ausdruck in den Augen seines Halbbruders erkannte: „Du könntest mir ja Glück wünschen. Schließlich wäre es doch in deinem Sinn, wenn er anfängt Fehler zu machen.“

„Begehe du keinen.“ Sesshoumaru wandte sich ab und stieg wieder in das Auto.

Inuyasha wartete, bis sie abgefahren waren, ehe er umdrehte, um die U-Bahn in die Downtown zu nehmen.
 

„Du kommst hier nicht rein!“

Inuyasha musterte den fast zwei Meter großen Mann vor sich fast ein wenig neugierig: „Du scheinst schwerhörig zu sein. Ich sagte, ich will mit deinem Anführer sprechen.“

„Das habe ich auch gehört. Aber der redet nicht mit jedem.“

„Tatsächlich?“ Er betrachtete den Wächter „Auch, wenn es um Hakudoshi geht?“

„Und warum gehst du Idiot nicht direkt zu Hakudoshi?“

„Ich habe vergessen, mir seine Telefonnummer geben zu lassen.“

„Wie...peinlich…“ höhnte der Riese.

Inuyasha verlor die Geduld: „Pass mal auf, du Kampfaffe. Deine Größe mag andere Leute beeindrucken, mich nicht.“ Ohne, dass man eine Ankündigung gesehen hatte, sprang er empor, schien in der Luft zurückzuklappen. Der Tritt war gegen die Brust des Wächters gerichtet gewesen. Noch während der nach Luft ringend zusammenbrach, ging Inuyasha in das Hauptquartier der Gang.

Nun ja, hier hatte sich seit zehn Jahren nichts gerade zum Besseren verändert. Kouga, oder eher Hagakku, hatten aus ihrem Hauptquartier ein echtes Lokal gemacht, in dem auch die Leute der Umgebung essen gingen, so normal, wie es dort außerhalb des Hinterzimmers dort zugegangen war. Hier aber hatte der einst moderne Flitter mehr als Staub angesetzt. Er musterte die Personen: Männer, die Billard spielten, Bier und Härteres tranken – und alle den gleichen miserablen Schneider besaßen. Zumindest war bei den meisten eine Beule in der Kleidung. Sie trugen Pistolen. Die anwesenden Frauen waren zu billig angezogen, zu billig im Verhalten, als dass er sich für sie sonderlich interessiert hätte. Sein Ziel war sowieso der Mann im Hintergrund einer Nische.

Er hatte nicht angenommen, ohne Ärger durchgehen zu können, und war ein wenig überrascht, dass ihn nur Blicke streiften. Nahmen sie etwa an, dass jeder, der an diesem Trottel an der Tür vorbeikam, erwünscht wäre? Was für Idioten.

Der junge Mann hatte ihn gesehen und erhob sich langsam, als ob er seinen Augen nicht trauen könnte. Die Gleichaltrigen um ihn nahmen das als Zeichen die Hände in die Jacken zu schieben, bereit zum Ziehen.

„Hallo, Hojo.“ Inuyasha lächelte ein wenig: „Ich hörte, dass du jetzt für Hakudoshi Arbeiten erledigst.“

„Wie alle Gangs. – Ich habe nicht mehr mit dir gerechnet, Inuyasha.“

„Solltest du die Schlagzeilen verpasst haben?“

„Oh. Wegen Miroku. Und was willst du?“

„Ich habe ein Geschäft mit Hakudoshi heute Abend. Du kannst ihm etwas von mir ausrichten.“

„Sehe ich etwa wie ein Bote aus?“ knurrte Hojo.

„Du wirst es machen – oder erleben, was Hakudoshi dazu sagt, dass du ihm sein Geschäft vermasselt hast. Ich bringe ihm heute Abend das Gewünschte zur Ansicht. Natürlich nur einen Teil. Und ich will dafür 200.000 in US-Dollar.“

„Was lässt dich glauben, dass du hier wieder rausspazierst? – Denkst du im Ernst, ich habe vergessen, dass du mir damals die Freundin ausgespannt hast?“

„Als ob Kagome je deine Freundin gewesen wäre.“ Davon hatte der Trottel schon damals nur geträumt. Aber Inuyasha warf einen raschen Blick herum. Gegen dreißig Männer würde er sich hart tun. Und da kam auch der große Wächter herein.

Hojo hatte ihn bemerkt: „Warum hast du diesen Idioten durchgelassen?“

„Darf ich ihn zusammenschlagen, Boss?“

Das war zwar keine Antwort, aber der Bandenchef erriet, was passiert war, und winkte. Sofort gaben alle die Mitte des Raumes frei, Tische wurden an die Wände geschoben.

„Keh!“ machte Inuyasha leise: „Hojo, du hast noch nie was mit eigenen Händen erledigt, oder?“

„Für dich bin ich versucht, meine Regel zu ändern. – Schlag diesen dummen Hund – und dann, Inuyasha, wirst du sehen, was Leuten blüht, die hier reinkommen, und versuchen mich herumzukommandieren.“

„Oh man…“ Fast etwas gelangweilt streifte der Besucher seine Haare zurück: „Echt, Hojo, du nervst….“

Ohne irgendwelche Unruhe zu zeigen, warf Inuyasha einen Blick herum. Da würde keiner eingreifen, da sie alle annahmen, der Große würde mit ihm locker fertig werden. Falls das allerdings passierte, würde er hier wohl nicht mehr lebend herauskommen. Allerdings war er sicher, auch mit diesem Gorilla zu Rande zu kommen. Zugegeben musste das schnell gehen.
 

***********************************
 

Da steht jemand mit dem Rücken zur Wand. Im nächsten Kapitel wird sich zeigen, wer sich aus solchen Lagen noch befreien kann.
 

bye
 

hotep



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (13)
[1] [2]
/ 2

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Schalmali
2010-07-13T10:23:14+00:00 13.07.2010 12:23
Hu mit Kouga hätte ich ja mit mehr Problemen gerechnet aber naja.. wenn Inuyasha nicht impulsiv ist und ein Ziel vor Augen hat, zumal es nicht mehr um Kagome geht, wieso soltlen sie sich da auch groß zanken, haben ja wohl mehr oder minder eine Wellenlinie. Ulkig wars wirklcih dass Inuyasha einfach in das alte Haus seiner Familie spazierte, naja, jetzt das seines Halbbruders und sich da breit machte *grins*
Von:  don-kun
2010-02-10T23:10:07+00:00 11.02.2010 00:10
So, endlich hab ich die Zeit gefunden, hier weiterzulesen.

Na, Hojo kommt bei dir aber nicht gut weg ;)
Von:  chaska
2009-11-06T20:31:58+00:00 06.11.2009 21:31
Inu Yasha frischt alte Verbindungen wieder auf. Koga scheint zwar auch keine blütenweiße Weste zu haben, doch er spielt ehrlich und fair.
Ob man das auch von Hakudoshi sagen kann? Sicher nicht. Doch vielleicht läßt ihn Aussicht auf die begehrten unterlagen, doch etwas nachsichtiger handeln. Aber ich denke mir, mit Inu yasha hat er einen Gegner, der nicht einfach einzuschüchtern ist, wie er es vielleicht in der Vergangenheit von anderen gewohnt war.
Dieser Inu Yasha wirkt so, als ob er es gewohnt ist tödlichen Gefahren entgegen zu sehen.
Hojo auf der "dunklen" Seite?!? Im Manga ist er irgendwie ein nettes Weichei, doch hier gibt er als Handlanger des Bösen sein Debüt.Er will sich nicht selbst die Hände schmutzig machen und schickt seinen Schlägertypen vor.
Inu Yasha muß sich etwas einfallen lass und zwar schnell....
Liebe Grüße
cahska

Von:  Tigerin
2009-10-28T21:57:13+00:00 28.10.2009 22:57
Ok.. jetzt kann ich verstehen, warum Inu “etwas” schlechter auf seinen Halbbruder zu sprechen ist. Kann sich Sess vorstellen, warum Inu damals ständig in die Downtown gegangen ist? Dass er, Jaken und ihr Vater da nicht unschuldig sind? Irgendwie bezweifle ich das.
Im Haus eines Polizisten, gerade diesem Polizisten, hätte ich Inu auch nicht gesucht.. das war auch keine schlechte Idee von ihm..
Ich bin gespannt, wie er aus dem Laden von Hojo wieder herauskommt. Aber ich habe vollstes Vertrauen zu Inu.. *g*

LG,
Tigerin

Von:  Teilchenzoo
2009-10-24T13:26:14+00:00 24.10.2009 15:26
Hm, ein böser Hojo ... nun gut, AU. Da ist vieles möglich. Aber erstaunlich, dass Hakudoshi nicht gesagt hat, man möge den weißhaarigen hochschicken zu ihm ... so gut kann er im Planen dann ja doch nicht sein.
Ich glaube kaum, dass sich die anderen zurückhalten werden, wenn der riese verliert ... der Schatten des Halbbruders ist wohl nicht deutlich genug zu sehen in dieser Kneipe, dass so was Dummes passiert.

Na, mal sehn, wie er da rauskommt.

Die Szene im alten Elternhaus hat mir sehr gefallen.
Auch der Satz, dass Sesshoumaru ziemlich einsam sein muss. Ich frage mich, mit welchem Hintergrund wohl das Zimmer so ordentlich sauber gehalten wurde ...? Und die Schlösser nicht ausgetauscht sind?

Kouga spielt fair, das glaub ich gern. Aber schade, dass er Inu nicht beisteht.

Lg neko

Von: abgemeldet
2009-10-06T21:13:36+00:00 06.10.2009 23:13
Hojo als Bösewicht - die Vorstellung ist ziemlich seltsam, wenn ich mir den gutmütigen, naiven, überbesorgten Jungen aus der Serie vorstelle, aber auch irgendwie unterhaltsam. *g*

Du hattest Recht: ich mag Kouga und mir gefällt, dass er mit Ayame glücklich ist (zumindest nehme ich das an). ^^

Erstaunlicherweise tut mir Sesshoumaru im Moment wesentlich mehr leid als InuYasha, ich habe den Eindruck, dass er für seinen Bruder eigentlich nur das Beste wollte, aber weder Ahnung hatte wie er das anstellen sollte, noch jemanden dem er genügend vertraut hätte, um sich an ihn um Hilfe zu wenden, als er plötzlich zum Erziehungsberechtigten wurde. Sie scheinen es sich beide nicht eben leicht gemacht zu haben, der eine zu stur, der andere zu stolz, ein ziemlich trauriger Anblick.

Aber ich verlass mich darauf, dass du ihnen ein Ende bescherst, das besser als der Anfang ist. ;)

LG

Zwiebel
Von:  kiji-chan
2009-10-03T21:39:47+00:00 03.10.2009 23:39
*den erwachsenen Inu anschwärm*

ich weiß nicht, ob ich von dem bösen Hojo begeistert sein soll, weil er ja so faul und so böse ist,
oder ich ihn einfach hassen soll, weil er so böse und faul ist.
Und dumm.
Hakudoshi will solche News wissen. Und er kann böse werden, wenn man ihn enttäuscht. (haben wir ja schon gesehen)

Aber Kouga und co mag ich. Sie kommen so rüber wie die guten alten (bösen) Wölfe. So Mafiosis mit Ehrenkodex, aber richtig sympatisch <3

Wer erschein im nächsten Kapi? Auf jeden Fall freu ich mich schon auf den Besuch in Bikini Times.


ncha!
Kiji
Von:  Kagomee16
2009-10-02T23:40:05+00:00 03.10.2009 01:40
na das ist ja interressant^^ hojo mal in böse^^
was da wohl noch so für meinungsverschiedenheiten zwischen denen entstehen?
ich bin echt begeistert, das inu doch so erwachsen rüberkommt^^
bin echt neugierig aufs nächste kapi^^
lg kagomee16
Von: abgemeldet
2009-10-02T21:24:50+00:00 02.10.2009 23:24
Frisch am Telefon verlesen, morgen noch einmal bei Tee und Gebäck. Unser beider Lieblingssatz eindeutig: "Sesshoumaru musste noch einsamer sein, als er sich das vorgestellt hatte, wenn er den ertrug." Armer Jaken, aber das war schon harter Tobak.
Auntie ist ansonsten von Kougas Einfühlsamkeit begeistert und dem Spiegeltrick. Im Kopf läuft also eine Schwarz-Weiß-Filmreihe mit, die du besonders mit Worten anheizt. Wie in den guten alten Gangsterfilmen samt Krimi.
Großartige Mischung.
Einzig Sesshoumaru scheint noch unter den Kriminellen zu fehlen, aber dafür ist er wohl auf der falschen Seite. Unser Tipp: Es platzt jemand in die Menge der aktuellen Szene und es kommt nicht zur Schlägerei.

George&Auntie.
Von:  dice70391
2009-10-02T16:43:56+00:00 02.10.2009 18:43
...man der Inuyasha in dieser Geschichte ist wirklich viel erwachsener als in dem Originalmanga von Rumiko T.
und auch viel sarkastischer...vor allem wenn er sich mit seinem Halbbruder unterhält...

bin mal gespannt wie Inuyasha jetzt mit Hojo und dessen Schlägern klarkommt...

dice


Zurück