Syndicate's Slave von abgemeldet ================================================================================ Kapitel 17: Wiedersehen ----------------------- Ein paar Tage verstrichen bis ich wieder von der Krankenstation gehen gelassen wurde. Niemandem erzählte ich von meinem Plan Grace zu suchen, nichteinmal Eve, denn sie würde mich niemals gehen lassen. Es war gefährlich für mich auf die offene Straße zu gehen. Im Internet recherchierte ich wo Grace derzeit wohnhaft war. Es dauerte nicht lange bis ich fündig wurde. Mitten in der Nacht als schon alle schliefen, schlich ich mich in die Tiefgarage zu meinem Motorrad. Zum Glück war ich ziemlich gut im Schleichen. Eve merkte nicht, dass ich nicht mehr neben ihr lag. Der Weg zu Grace war relativ lange. Ich fuhr über eine Stunde bis ich endlich da war. Sie wohnte in einem hübschen Haus vor dem eine Menge Blumen standen. Alles Trauergeschenke für Yojiro. Da es dunkel war konnte man mich nur schlecht hier rumlaufen sehen. Ich nutzte den Moment um mir die ganzen Gestecke anzusehen. Trauerkarten verschiedenster Leute, Beistand und die Hoffnung den Mörder bald zu finden.. Ja... Diese Hoffnung konnte ich leider nicht teilen. Es tat mir nur so schrecklich leid.. Ich hätte nicht lange Zeit hier zu bleiben. Bald würde es hell werden, da müsste ich wieder zurück sein. So nahm ich ausnahmsweise keine Rücksicht und klingelte mitten in der Nacht ein paar mal bis eine verschlafene Blondine mit verheulten Augen vor mir stand. Die Müdigkeit wandelte sich bei meinem Anblick schnell in Zorn und Abneigung. „Grace! Mach bitte nicht gleich wieder zu! Ich muss mit dir reden!!“ „Ach komm... Dass du so dreist bist und dich gerade jetzt hier blicken lässt hätte ich nicht mal dir zugetraut. Jahrelang lässt du dich nie blicken.. Dann bringst du meinen Mann um und nutzt genau diesen Grund für ein Wiedersehen!?! SPINNST DU!?!!“ „GRACE! Lass es mich erklären!! Warum sollte ich Yo umbringen!!?!“ „Du hast auf ihn geschossen!“ „Lass uns das nicht hier besprechen! Die Nachbarn dürfen nichts hören!“ „Dann hast du ja wohl was zu verbergen!“ „Klar hab ich Mann! Ich bin ein gesuchter Schwerverbrecher. Also können wir bitte rein?“ „Keine gute Idee denke ich. Am Ende killst du auch mich oder sogar Marisha!“ „GRACE! Verdammt! Ich dachte wir waren mal Freunde! Du kennst mich doch!“ „Sean.. Für mich bist du inzwischen nur noch ein Kumpel meiner Vergangenheit. So wie du jetzt bist, kenne ich dich nicht – tut mir leid.“ „Oh Mann.. Gut, dann reden wir eben nicht miteinander. Ich will nur nicht, dass du von mir denkst ich hätte Yo absichtlich erschossen... Er ist mir ins Visier gelaufen!“ „Verschwinde einfach.. Dass du Celia betrogen hast ist übrigens auch sehr dreckig von dir.. Aber ich hatte sie ja damals schon gewarnt.“ „Leck mich..“ Leicht wütend über dieses Gespräch drehte ich mich um, um wieder zu meinem Motorrad zu laufen. Durch meinen Zorn über das was sie mir an den Kopf warf, verspürte ich nichtmal mehr Reue. Aber auch nur weil meine Wut überhand nahm. Ich wollte Grace an dieser Stelle nie mehr wieder sehen. Gerade wollte ich aufsteigen als hinter mir jemand nach mir rief. „STEHEN BLEIBEN!!! HÄNDE HOCH!!!“ Es war nicht Grace... Ich vermutete das Schlimmste. Ein Bulle! Ich konnte mir gut vorstellen dass der gerade eine Waffe auf mich hielt hinter meinem Rücken. So tat ich wie befohlen. Ich hielt die Hände hoch und bewegte mich nicht. Einige Sekunden später packte er mich fest an und schlug mich gegen die Backsteinmauer neben meinem Motorrad. „Aha... Wie vermutet.. Sean Coldfire. Nach dir haben wir schon gesucht.“ „Ehrlich?“ „Fresse! Wir bewachen das Haus rund um die Uhr, weil wir schon vermutet hatten, dass der Täter sich auch an der restlichen Familie vergreifen will.“ „Ich hab ihn nicht erschossen!!! Ich wollte ihn nicht umbringen! Er ist mir in die Kugel gelaufen!!“ „Das ändert nichts daran, dass du geschossen hast, Alter! Du bist festgenommen!“ Er verdrehte mir schmerzhaft den Arm hinter meinem Rücken und legte Handschellen an. Als ich ins Polizeiauto geschleppt wurde, sah ich nur Grace die sich unsicher alles mit anschaute. Mit traurigem Blick wandte sie sich von uns ab und ging wieder in ihr Haus. „GRACE!!! ES TUT MIR LEID!! ICH WOLLTE DAS NICHT!! GRAAACE!“ Sie schloss die Tür und ignorierte meine Rufe. Auf dem Polizeirevier wurde ich erstmal vorgeführt wie ein Stück Fleisch von seiner Beute. Der Beamte war sehr stolz auf seinen Fang in Form von mir... Seine Kollegen, die an ihren Schreibtischen saßen bekamen erstmal große Augen. „Tja Jungs! Da staunt ihr! Jahrelang suchen wir nach dem Scheißkerl und ich nehm ihn fest! HA!! Da ruft eine dicke Beförderung!!“ „Arschloch!“ „Mann bist du ein Lucker!“ Er warf mich in eine Zelle die sich mit im Raum befand um Förmlichkeiten zu erledigen. Seine Kollegen guckten mich an als wäre ich ein Tier im Käfig das man begaffen müsste. Der Rummel löste sich nach ein paar Minuten zum Glück wieder. Sie ließen mich alleine weil die Pause scheinbar zu Ende war. Nur einer von ihnen kam nochmal zu mir. „Boah Coldfire!! Ich bin voll ein Fan von ihnen!! Man hat hier auf der Wache vieles gehört! Sie sind der Wahnsinn! Schade dass mein Job auf dem Spiel steht sonst würde ich sie sofort befreien. Naja.. Viel Erfolg noch.“ Ich fasste es nicht.. Ich hatte Fans unter den Bullen.. Deluxe Alter.. Deluxe war es nicht mehr als ich in den örtlichen Knast abgeführt wurde. Sie untersuchten mich auf Waffen und Drogen. Natürlich fanden sie meine Mobile Waffenkammer in allen möglichen Taschen versteckt. Die Handschellen und die ganzen Leute machten mich aggressiv. „Hmm.. Coldfire... Interessant! Oh.. Hey Jungs, wollen wir ein lustiges Experiment starten mit ihm?“ „WAS!?“ Wollen die sich nun an mir vergehen!?!? Die Anderen guckten so als wüssten sie was er meinte. Sie guckten allesamt auf den Monitor und grinsten sich einen ab. „Was habt ihr mit mir vor? Bin für alles offen außer für Schwänze.“ „Was du wieder denkst Perverser! Typisch Mafiosi! Nein.. Du kommst nur in eine ganz spezielle Zelle. Wird sicher lustig.“ „Lustig...“ Ich ahnte schreckliches. Allerdings kam ich da auch nicht drum herum. Wieder wurde ich hart angepackt und in eine größere Zelle geworfen. Wie die letzten paar mal schlug ich mit dem Kopf gegen die Wand auf. Langsam reicht es aber! Als ich mich umdrehte und den ersten Blick in mein neues zu Hause warf wurde mir klar um welche Art von Experiment es sich hier handelte. Scheinbar ein.. Familientreffen.. Zur Belustigung gelangweilter Wärter. Der alte Mann und die Frau musterten mich interessiert während ich schon merkte mit wem ich es da zu tun hatte. Man hatte mich gemeinsam mit meinen Eltern in eine Zelle gesteckt.. Dabei dachte ich, ich müsste diese beiden Vollidioten niemals mehr ertragen! Was sollte das eigentlich? Ich dachte so etwas gibt es gar nicht. So weit ich aufgeklärt war wurden in Japan Männer von Frauen im Gefängnis strickt getrennt gehalten. Und dann die Familie in einer Zelle?! Diese Sadisten.. Angst hatte ich keine.. Ich war auch nicht nervös bei dem Anblick meines Vaters, der inzwischen mit grauen Haaren rumlief. Ich war erwachsen... Wahrscheinlich wäre ich heute derjenige der ihn halb tot prügeln könnte. Ich setzte mich einfach nur ganz Ruhig auf das was man hier Bett nennen würde und atmete tief durch. Die Wärter hatten Recht. Es war schon lustig ihre Reaktion zu beobachteten. Sie flüsterten unsicher miteinander bevor meine Mutter aufstand und ein paar Schritte zu mir lief. „Sean!?! Sean, bist du das etwa!?!“ „Ne weißt du.. Ich bin die heilige Jungfrau Maria und hab zwei Kinder ohne jemals Geschlechtsverkehr vollzogen zu haben.“ „DAS GIBT'S DOCH NICHT!! DA SIEHT MAN SICH SO LANGE NICHT UND DU BIST IMMERNOCH SO FRECH WIE FRÜHER!“ schrie mein Alter auf meine Antwort hin. Ich lächelte ihn nur belustigt an, was ihn rasend machte. Selbst wenn er auf mich losgehen würde.. Lebend würde ich hier – auf normalem Wege – nie wieder raus kommen. Damit hätte ich also keine Probleme ihn zu erschlagen. In dem kleinen TV der bei uns im Zimmer stand fingen gerade die Nachrichten an zu laufen. Luxus.. Ein TV im Knast.. »Heute wurde ein lang gesuchter Mafiosi endlich von der Polizei festgenommen. Er war ein höherer Mann seiner Organisation. Zu welcher Organisation er aber gehört kann man derzeit noch nicht sagen. Er sitzt nun in der Haftanstalt in Tokyo und wartet auf sein Urteil. Anklagepunkte sind unter Anderem: Totschlag, Körperverletzung, Erpressung.. etc. Ein Glück dass nun einer mehr von diesen Leuten aus dem Verkehr gezogen wurde.« Es wurde noch kurz ein Bild von mir eingeblendet.. Geil.. Jetzt wissen es alle. Celia wird sich nun weglachen. Hoffentlich hat Eve es gesehen!! Vielleicht kann sie es irgendwie schaffen mich da raus zu holen. Meine Alten waren bei dem Bericht blass geworden. Sie trauten sich den restlichen Abend nicht mehr mit mir zu reden. Es war sehr langweilig eingesperrt zu sein. Da war selbst das Leben in der Organisation besser. Ich machte mir so meine Gedanken über alles. Wie es nun mit mir weiter gehen würde. Wahrscheinlich würde demnächst eine Verhandlung auf mich zukommen. Bei allem was ich bereits getan hatte, tippte ich auf Lebenslänglich. Die Todesstrafe wurde ja abgeschafft... Alle die jedoch vor dem Beschluss des neuen Gesetzes verurteilt wurden, mussten dennoch daran glauben. Also auch die Alten. Mein Erzeuger schnarchte die ganze Nacht so laut, dass ich kein Auge zu bekam. Meine Ma aber auch nicht. Dabei müsste sie doch schon längst daran gewöhnt sein. Der nächste Morgen fing so an, wie der letzte Tag endete. Wir redeten nichts miteinander. Es gab um 8 Uhr Frühstück in Form einer Scheibe Brot und einem Becher Milch. Ich hatte tierisch Hunger! Mein Brot war mit einem Bissen schon weg. Dass mein Alter sich beim Essen Zeit lies kam mir dabei gelegen.. Eine Idee für einen kleinen Racheakt kam mir in diesem Moment. Dreist wie ich war, stand ich wortlos auf, lief zu ihm hin, nahm ihm das Brot aus der Hand, setzte mich wieder auf meinen Platz und verschlang es. Erst starrte er mich fassungslos an wegen meinem unverschämten Verhalten, doch dann wurde er richtig wütend. Er fing an zu schreien, kam zu mir gelaufen und packte mich am Kragen. „DU SCHEIß BENGEL!! DAS WAR MEIN ESSEN!!!“ „Aber ein Vater muss doch dafür sorgen, dass sein Kind nicht hungern muss.. Ach stimmt – hatte ich völlig vergessen. Dein einziges Kind ist ja schon lange tot.. Wie tragisch auch..“ „Cale! Reiß dich zusammen!!“ versuchte Ma sich einzumischen. „HALT DU DICH DA RAUS, FLITTCHEN!!“ In seiner Wut drehte er sich um und schlug meiner Ma mit voller Wucht eine rein, dass sie zu Boden fiel. Immernoch so aggressiv wie früher.. Und ich dachte man könnte sich im Alter vielleicht noch ändern. Bei ihm ohne Hoffnung wie es aussah. Dass er so mit meiner Ma umging konnte ich mir noch nie mit ansehen. Damals hatte ich jedoch keine Möglichkeit ihr zu helfen. Ich war klein und hatte Angst. War wesentlich schwächer als mein Alter... Heute aber nicht mehr. Er wollte gerade nochmal auf meine Ma einschlagen als ich dazwischen ging und den Schlag einfach abfing. Es tat nicht mal weh. Er hatte schon stärker zugeschlagen.. „Oh Mann.. Alter.. Selbst mein kleiner Sohn von sieben Jahren schlägt fester zu als du. Große Fresse – nichts dahinter wie ich sehe. Gegen nen kleinen Jungen und eine wehrlose Frau kannst du gehen!! Kannst du es denn auch mit jemandem aufnehmen der stärker ist als du!?“ „Stärker!? Redest du Würstchen von dir? Ich bin immernoch dein Vater und hier der Chef!“ „Sehen wir mal..“ Ich packte ihn so schnell dass er es erst merkte als es zu spät war. Nun hatte ich ihn in der Mangel und schlug ihn leicht gegen die Wand, weswegen er schon anfing zu wimmern. „Lass.. Los!!“ „Nöö.. Ich hab doch gerade erst angefangen.. Zeit für einen kleinen Rückblick in meine Kindheit....“ Wieder schlug ich ihn gegen die Wand. „Das war für die unzähligen Male in denen du Mum geschlagen hast!!“ Und noch einmal... „DAS ist für die Narben auf meinem Rücken!“ „SEAN!!! Bitte lass das jetzt! Du bringst ihn ja noch um!“ In der Tat brachte er keinen Ton mehr raus und blutete stark am Kopf. Eigentlich hatte ich nicht vor auf meine Ma zu hören und wollte weiter machen... Doch mir zog es plötzlich schmerzhaft durch die linke Brust, weshalb ich von ihm ab ließ und mir die Hände auf die Brust drückte. Scheiße!! Der Arzt sagte ich solle mich schonen. Statt dessen lande ich im Knast und setze mich dem Stress meiner Vergangenheit aus. Daran hatte ich gar nicht mehr gedacht. „Sean!?!! Junge, was hast du?! WÄRTER!! HILFEEE!“ schrie meine Ma zwischen den Gittern durch. Es tat so weh, dass ich kaum Luft bekam. Würde ich nun sterben? …. Ich öffnete meine Augen und sah alle möglichen Geräte um mich herum. Doch nicht tot? Wieder mal hatte ich überlebt.. Vor mir stand ein Arzt. „Seit sie hier sind gibt es echt nur Stress, Herr Coldfire. Naja..“ „Hatte... Hatte ich einen Herzinfarkt?“ „Äh.. Nein!.. Herzrhythmusstörungen waren das. Wurde so etwas in der Art schon einmal bei ihnen festgestellt?“ „Nein.. Aber mir ist bekannt, dass ich in letzter Zeit nicht viel Stress ertrage. Mein Arzt hatte mir zu Ruhe geraten sonst würde genau so etwas passieren.“ „Ja.. Da hätten sie mal auf ihren Doc hören sollen. Die hier nehmen sie vorerst drei mal am Tag.“ Er drückte mir eine Schachtel mit Tabletten in die Hand. Ich fühlte mich wie ein Pflegefall. Warum lande ich auch gleich bei den Idioten in der Zelle? War ja klar, dass da was passieren musste. Ich vermisste Evelynn so sehr. Hoffentlich kümmert sie sich darum dass ich bald wieder frei sein kann. Ein Tag später musste ich wieder in die Zelle. Die Medikamente verhinderten Schlimmeres, trotzdem sollte ich vorsichtig sein. Kaum war ich wieder unter meinen Eltern durfte ich auch gleich erfahren, dass Mum mal wieder gelogen hatte um den Alten zu schützen. Er hatte sie angeblich nie geschlagen und ich sei grundlos auf ihn losgegangen. Der Alte war gerade seine Haftarbeit verrichten, so konnte ich mal in Ruhe mit Ma reden. Sie sah richtig erstaunt aus, als ich von mir aus zu ihr kam und mich neben sie setzte. „Ma... Warum hast du gelogen?“ „Es tut mir so leid.. Aber.. Aber wenn ich Cale verrate, wird er mich irgendwann noch umbringen!! Ich bin hier schon so lange mit ihm eingesperrt. Das ist wohl die größte Strafe...“ „Du brauchst doch jetzt keine Angst mehr vor ihm zu haben.. Ich bin doch nun auch da. Ich kann dich inzwischen vor ihm beschützen...“ „Weiß ich doch.. Aber du wirst vielleicht auch nicht immer da sein können um ihn von mir fern zu halten.. Ach Sean.. Wie oft wollte ich mich von ihm scheiden lassen.. Doch da warst du.. Und Ally.. Ich wollte euch beiden das nicht antun. Ich hatte Angst vor ihm...“ „Es wäre uns ohne ihn besser gegangen..“ Sie guckte traurig zu Boden und seufzte weil sie wusste dass es wahr war. „Sean, du hattest von deinem Sohn gesprochen.. Heißt das..?“ „Ja, du bist Oma.. Sogar von zwei Kinderchen.“ „Oh dass ich das noch erfahren darf! Der Herr sei Dank!! Wie schön!“ Ihr kamen fast die Tränen vor Freude. „Es ist jedoch unwahrscheinlich dass ihr sie jemals kennen lernen werdet. Immerhin kenne ich meine Tochter nicht mal selbst und meinen Sohn nur weil ich ihm was vormache..“ „Wie darf ich das verstehen?“ Ich erzählte ihr alles was damals passierte.. Von Anfang bis Ende. Bei den vielen dramatischen Dingen die sich in meinem Leben ereigneten kamen ihr die Tränen. Sie hätte mir niemals so ein Leben gewünscht. Sie hätte am liebsten alles besser gemacht... „Weißt du... Es ist alles scheiße gelaufen. Aber ich werde trotzdem meinen Weg gehen. Ich werde nicht lange hier bleiben.“ „Wie meinst du das?“ „Ich bin stellvertretender Chef von ner Kriminellen Organisation. Meinst du ernsthaft die hätten keine Möglichkeit mich hier raus zu schaffen? Irgendwann demnächst wird sich hier was tun.“ „Ich hoffe.. Dass zumindest du noch einmal die Freiheit erleben kannst.. Ich persönlich habe damit schon abgeschlossen.“ Bei ihren traurigen Worten tat sie mir sehr leid. Dass sie hier saß war allein die Schuld von meinem Alten. Es war seine Idee Ally's Mörder zu suchen.. Er hat sie überall mit rein gezogen... Inzwischen kam er auch wieder zurück und unterbrach das Gespräch von Mum und mir. Er hatte jedoch Angst vor mir und mied meine Nähe so gut es ging auf dem engen Raum. Ich erwartete an diesem Tag Langeweile wie immer.. Doch auf einmal kam einer der Wärter. „Sean Coldfire? Folgen sie mir bitte.“ „Wieso?“ „Klappe halten – mitkommen!“ Ich fragte mich was die nun schon wieder von mir wollten. Vielleicht zusammen schlagen? Gerichtsverhandlung? Arbeiten?.. Der Raum in den ich geführt wurde war klein und leer. Nur ein Tisch und zwei Stühle standen darin. Ein mir unbekannter Mann saß bereits an dem Tisch. Ich sollte mich gegenüber setzen. „Herr Coldfire.. Ich bin der Leiter dieser Haftanstalt.“ „Ach du Scheiße.. Was hab ich angestellt dass jemand wie sie mit mir spricht?“ „Nichts.. Es geht um ihre Freilassung.“ „Wie!?!“ „Uns wurden 10 Millonen Yen geboten dafür dass wir sie frei lassen.“ „VON WEM!?“ „Unbekannt...“ „Unglaublich.. Sie meinen.. Ich.. Darf nun einfach so gehen?“ „Ja.. Sie sind ein freier Mann.“ „Was man mit Geld so erreichen kann... Hören sie.. Ich zahle noch mal eine Millionen drauf, wenn ich eine Person mitnehmen darf.“ „Oh... Hmm.. Um wen handelt es sich?“ „Mia Coldfire..“ „Nur ihre Mutter? Was ist mit dem Kerl?“ „Kann versauern.. Für den zahle ich keinen Yen.“ „Okay...“ antwortete er leicht verblüfft, ließ meine Ma dann aber auch gleich holen. „Darf ich fragen was hier los ist?“ „Nein! So und nun nehmt euren Kram und verschwindet alle Beide! Ich will nie wieder was von euch hören!“ sagte der Chef dieser Anstalt ernst und ließ uns raus werfen. Ich verstand die Welt nicht mehr... Nur eins wusste ich: Bestechung ist was Feines. Wenn ich wieder in der Organisation bin, muss ich unbedingt herausfinden, wer so viel Geld für mich ausgegeben hat. Meiner Ma standen die Tränen in den Augen. „Sean? Träume ich?“ „Nein...“ „Aber wie kommt es dass ich jetzt hier draußen stehe und frei bin?? Einfach so..?“ „Ma.. Geld bestimmt die Welt.. Irgendwer hat 10 Millionen für mich gezahlt..“ „Und.. Und ich? Wahnsinn..“ „Für dich hab ich noch eine Millionen drauf gelegt.“ „WAS!?“ „Ma... Genieße den Rest deines Lebens in Freiheit. Am besten gehst du nach Texas da lassen dich eh alle in Ruhe.“ „Ja aber.. Du kannst doch nicht so viel Geld... Wieso und woher hast du so viel Geld!?!“ „Ach... Ersparnisse, hehe.. Nimm die Karte hier, damit kannst du deine Reise und dein neues Leben finanzieren.“ Ich gab ihr eine meiner Kreditkarten. Ich hatte eh genug Geld das ich nicht brauchte. Eigentlich war ich ein freier Mensch.. Ich müsste nicht mal in die Organisation zurück kehren. Aber Eve und Rick warteten auf mich.. Ma guckte in den Himmel und fing laut an zu weinen vor Freude über ihre Freiheit. Sie konnte ihr Glück gar nicht fassen. Mit zitternden Händen fiel sie mir in die Arme. „Danke Sean! Danke für alles.. Dass du mich befreit hast.. Sowohl von Cale als auch von dem Gebäude hier. Dir verdanke ich meine Freiheit und mein restliches Leben. Wie soll ich das nur jemals wieder gut machen?“ „Sei einfach Glücklich und vergiss mich nicht.“ Wir nahmen uns noch ein letztes mal mit Tränen in die Arme und verabschiedeten uns endgültig voneinander. Sie trat ihre Reise an und ich machte mich auf den Weg zurück in die Organisation. Ein kleines Happy End.. Zumindest was meine Mutter und mich betraf. Mir fiel eine große Last weg. Ich konnte durch meinen kurzen Aufenthalt hier mit meinem Alten abschließen und meine Ma befreien... Wieder in der Organisation wurde ich sofort zum Chef gerufen der mich sofort zur Sau machte, was ich mir einfallen lassen würde mich festnehmen zu lassen... „Ist dir klar dass ich nun 10 Millionen Yen weniger auf meinem Konto hab!?! Und das zum Ende meiner Karriere hier?“ „Wie?! Sie haben das viele Geld für meine Befreiung bezahlt?! Wieso? Und.. Ende der Karriere!?“ „Sean.. Ich werde in den Ruhestand gehen. Mich absetzen. Dort wo mich niemand finden wird. Ich werde alt und sollte mein restliches Leben noch in Ruhe genießen. Warum ich so viel bezahlt habe um dich da raus zu schaffen? Nun... Ich brauche doch einen Nachfolger.“ „ICH!?“ Es war mir ja irgendwie klar, dass er mich dafür nehmen würde. Allerdings hätte ich nicht gedacht dass ich ihm sogar 10 Millionen Yen wert sein würde. Aber ob ich dem Posten als richtiger Chef hier gewachsen bin? Sobald ich aufhören würde meine Tabletten zu nehmen oder mich noch mehr strapazieren würde, wäre es denkbar dass mein Herz das nicht mehr mitmacht.. „Sean? Du willst mich doch nicht enttäuschen oder? Nimmst du mein Angebot und meine Nachfolge an?“ „... Ja, Chef!“ „Nicht mehr Chef.. Du bist nun der Chef. Ich bin sehr stolz auf dich.“ Ja.. Und ich hatte das Gefühl einen Fehler begangen zu haben und mir mehr zuzumuten als ich verkraften könnte. … Sechs Jahre war das nun her. Ich war inzwischen 34 Jahre alt und weiterhin glücklich mit Evelynn zusammen. Rick und Vanessa waren nun beide 14... Meine Gesundheit wurde etwas schlechter. Doch ich nahm immer meine Medikamente und hatte keine größeren Probleme. Zumindest noch nicht.. Mit der Organisation lief alles gut, ich hatte sie im Griff. Das Einzige was mir Sorgen bereitete war mein Sohn Rick.. Seit Vanessa ihre Ausbildung beendet hatte und mit dicken Augenringen von einem kleineren Auftrag zurück kam fing er an sich komisch zu benehmen. Das war vor ca. einem viertel Jahr. Er ist sehr verschlossen, inzwischen komme ich überhaupt nicht mehr an ihn ran. Wenn man ihn anspricht wird er nur aggressiv, beschimpft uns und stellt sich stur. Meine Unsicherheiten schob ich seit dieser Zeit komplett auf die Pubertät. Von dem Balkon aus schaute ich runter auf das Gartengelände wo ich Vanessa und Rick zusammen rum stehen sah. Sie redeten beide sehr aufgebracht miteinander. Rick wirkte richtig hysterisch und ging plötzlich Richtung Eingang. Ich fragte mich natürlich was wieder zwischen den Beiden vorgefallen war und ob sie nun was miteinander hatten oder nicht. Sie sind zusammen aufgewachsen und gute Freunde.. Aber ob nun mehr daraus geworden war? Ratlosigkeit... Vanessa hatte sich ebenso stark verändert. Sie sah schrecklich aus. Ich wollte endlich wissen was hier vor sich geht. Also lief ich durch den Korridor um Rick zu suchen. Es war mir egal ob er wieder aggressiv werden würde. Für ihn war ich immer noch der Chef hier. Unten im Erdgeschoss fand ich ihn schließlich.. Aber nicht so wie ich es mir erhofft hatte... Er lag auf dem Boden in einer großen Blutlache, weshalb ich sofort zu ihm rannte um zu schauen was da passiert ist... Erst vermutete ich irgend einen Mordversuch auf ihn, doch dann sah ich die klaffende Wunde an seinem linken Handgelenk und ein Taschenmesser neben der rechten Hand liegen... Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)