Syndicate's Slave von abgemeldet ================================================================================ Kapitel 11: Veränderung ----------------------- Lächelnd und zufrieden über mein Leben und meine Freunde räumte ich weiter meine Waren ein. Es wäre schließlich alles normal weiter gegangen. Morgen wäre Yo wieder gekommen, wir hätten gemeinsam Kaffee getrunken und gelacht. Genau wie Kashya und Grace mit ihren Kindern und ihren genervten Gesichtern gekommen wären... Celia hätte wie jeden Tag für uns gekocht und wir hätten eine menge Spaß.. Doch das Leben ist tückisch und gönnt einem nichts.. Endlich war die Arbeit fertig und ich konnte durch schnaufen. Im passenden Moment kam auch schon Celia mit Rick auf dem Arm durch die Tür und kündigte an, dass das Essen fertig sei, worüber ich mich total freute – ich hatte einen mords Hunger. „Ich mach nun dicht für die Mittagspause. Endlich mal zwei Stunden Zeit zum Entspannen.“ „Ja mach das. Ich freu mich auch schon dich endlich mal komplett für mich zu haben, hihi.“ Ich wollte grade zur Tür gehen um sie abzuschließen, als die letzten Kunden des Vormittags rein kamen. Gut, die paar Minuten würden noch Umsatz bringen. Diese Kunden sahen jedoch sehr merkwürdig aus. Sieben Leute auf einmal und alle haargenau gleich gekleidet. Schwarze Anzüge und Sonnenbrillen. Sie verloren kein Wort – verzogen keine Mine. Ich machte ein paar Schritte rückwärts und gab Celia zu verstehen dass sie sich mit Rick zurückziehen sollte. In meinem Unterbewusstsein läuteten alle Alarmglocken. Dennoch tat ich erstmal so, als wären sie ganz normale Kunden. „Hallo, die Herrschaften. Wie kann ich ihnen helfen?“ Darauf hin grinsten sie allesamt. Oh Gott... Ob das ein Überfall ist? Aber was kann man hier schon groß holen? Der Gewinn würde zum reich sein nicht reichen. Und dann stockte mir der Atem! Sie zogen wie auf Kommando gleichzeitig eine Knarre! Scheiße!! Instinktiv stellte ich mich schützend vor meine Frau und mein Kind. Celia wimmerte leise vor sich hin. Mir wurde schlecht bei dem Anblick. „Was.. Was wollt ihr!?!“ „Hände hoch und nicht bewegen! Vielleicht verschonen wir dann die Frau und das Balg.“ Mit rasendem Herzen tat ich wie befohlen und hob die Hände in die Luft. Celia jedoch konnte nicht, da sie Rick auf dem Arm hatte. Einer der sieben Männer packte sie grob am Arm, was mich tierisch aufregte. Es war mir egal, ob ich sogleich erschossen werden würde ~ Ich trat ihm in den Magen, sodass er zusammen brach. Wahrscheinlich würden sie im nächsten Moment auf mich schießen.. Rick schrie inzwischen und Celia war starr vor Angst. Ich würde jeden zusammenschlagen der sich den beiden nähern würde. So sehr ich auch dachte gleich erschossen zu werden – es passierte nichts. Sie schossen nicht auf mich sondern gingen zu viert auf mich los. Einen davon packte ich noch, doch den Anderen war ich einfach unterlegen. Sie hielten mich fest und schlugen mir die Nase blutig, weshalb Celia aufschrie und die gesamte Aufmerksamkeit von den Kerlen bekam. Einer von ihnen zerrte sie von mir weg und hob ihr ein Messer an die Kehle. Ein Anderer nahm meinen schreienden Sohn. „So! Familie Coldfire nehme ich an. Freut mich die Bekanntschaft zu machen.“ „LASST MEINE FRAU UND MEIN KIND LOS!! BRINGT MICH UM WENN IHR WOLLT ABER LASST DIE BEIDEN VERDAMMT NOCH MAL IN RUHE!!“ „Na, wir wollen sie doch lebendig, warum sollten wir sie also für zwei nutzlose Viecher erschießen?“ „Was wollt ihr!?“ „Nun.. Wir kommen von einer Untergrund-Organisation und werden sie nun mitnehmen.“ „WER SAGT DAS!?“ „Unser Chef. Ein Racheauftrag – nichts weiter.“ „RACHE!? Für was? Ich hab doch nichts getan!“ „Wir wissen nicht mehr als uns aufgetragen wurde. Sie werden nun ihren Arsch bewegen Herr Coldfire oder sie hatten mal eine Schlampe und ein Balg.“ Ein Moment der Stille trat ein und ich guckte rüber zu Celia, der schon Blut über den Hals floss, so fest drückte der Typ zu. Ich fragte mich was ich getan habe, dass sich jemand auf die Art und Weise an mir rächen will. Das ist doch grausam! „Also?“ „LASST ES!!! Ich.. Ich komme mit euch.“ „So ist brav. Ich wusste wir würden ins Geschäft kommen und können uns einigen.“ „EINIGEN!?IHR HABT MICH ERPRESST!“ „Denkst du wir kennen so etwas wie Fairness? Lasst das Balg und die Schlampe los, ihr Deppen.“ „Jawohl, Sir.“ Ich rannte sofort zu den beiden und nahm sie in den Arm. Muss ich meine Familie nun verlassen!? Würde ich nun wieder alles verlieren was ich habe? Meine Familie – die wichtigsten Menschen für mich. „Darf ich wenigstens noch Abschied von meiner Familie nehmen?“ „Hmm.. Fünf Minuten. Und wehe ihr haut ab, dann seid ihr alle dran.“ Sie gingen raus und ließen uns drei alleine. Mir ging es schlecht bei dem Gedanken hier weg zu müssen und keine Ahnung zu haben warum überhaupt. Ich hatte nichts und niemandem etwas getan.. Keinen Grund geliefert Rache ausüben zu müssen.. Und dann diese komischen Typen... Warum gleich eine seltsame Organisation? Warum wollen sie mich mitnehmen und nicht einfach umbringen? Wieso ich!? Ich wusste gar nicht was ich Celia nun sagen sollte.. Sie war immer noch starr. Chaos und Totenstille durchdrangen den Raum bis meine Frau auf einmal anfing laut los zu heulen. Sie fiel mir in den Arm. „Sean!!! Sean, ich will nicht, dass du weg gehen musst!! Was ist hier los!? Was sind das für Kerle! Hast du was angestellt??“ „Schatz.. Ich weiß genauso wenig wie du was hier vor sich geht! Ich will auch nicht gehen! Ich will glücklich mit dir sein, will unseren Sohn aufwachsen sehen. Mit Yo und Danny noch viel Zeit verbringen... Aber ich werde mit gehen. Euch beiden darf keineswegs etwas passieren. Ich liebe euch doch so sehr..“ Uns kamen beiden die Tränen als ich das sagte. Selbst der Kleine merkte, dass etwas ganz und gar nicht stimmte. Er schaute mich besorgt an und streckte seine kleine Hand nach mir aus: „Papa?“ Der Alptraum von früher schien wieder zurück zu kehren. Wieder drohte ich alles zu verlieren und alleine zu sein. Aber nun musste ich keinen kühlen Kopf bewahren. Ich wurde schon einmal aus meinem Alptraum gerettet. Ich würde sicher wieder gerettet werden. Tief atmete ich ein und legte meine Hände auf Celias Schultern. „Ich werde euch beide vermissen und immer lieben – egal was passiert. Du darfst nicht traurig sein und immer wenn du Rick anguckst, dann denk bitte an mich, ja?“ „Okay.. Ich werde gut.. Auf Rick aufpassen.“ „Hey, du hast ihn ja mal nicht Cedric genannt!“ „Ich weiß doch.. Wie gerne du den Namen Rick magst.. Also werde ich ihn von nun an so nennen, für dich.“ Wieder fing sie an zu schniefen und heulte krampfhaft. Es ging alles so schnell. Ich verstand die Welt nicht mehr. „Ich muss gleich raus.. Hör zu, ich versuch mich so schnell es geht zu melden.“ „Was!? Aber das darfst du doch nicht!!“ „Ich werd es schon irgendwie schaffen! Vertrau mir. Und noch etwas.. Sag Rick auf keinen Fall.. Wer und wo sein Vater ist.. Zu seinem eigenen Schutz. Und vielleicht wäre es besser du gehst mit Rick wieder nach Amerika. Da findet euch niemand..“ „Aber Sean... Was ist mit unseren Freunden? Ich kann doch hier nicht alles aufgeben.“ „Es ist wichtig! Denk an unser Kind! Ihm darf auf keinen Fall etwas passieren! Schatz, bitte!“ Es fiel mir schwer das zu sagen. So verdammt schwer... Aber es war besser so! Ich nahm die beiden noch einmal in den Arm als die letzte Minute verstrich. Schade, dass ich sie mit weinenden Gesichtern in Erinnerung halten musste.. Aber sollten wir lachen? Celia bekam von mir noch einen innigen Kuss – unser vorerst letzter wahrscheinlich. Dann verließ ich das Kiosk in dem ich das laute Schluchzen meiner Frau hören konnte. Vor mir stand eine riesige lange Limousine, auf deren Hintersitz man mich drängte. Der alte Mann, der neben mir saß und mich musterte interessierte mich erst gar nicht. Als die super deluxe Karre los fuhr schaute ich traurig meinem alten geliebten Leben hinterher. Bis das Kiosk und unsere Wohnung hinter der Ecke verschwanden. Ich hatte so eine Wut in mir.. Wären die hier nicht alle bewaffnet wäre ich Amok gelaufen. Erst jetzt drehte ich mich zu dem Alten, der mich immernoch interessiert musterte: „Fertig geguckt, junger Mann?“ „Tzz.“ „Nun, ich kann mir vorstellen dass du nicht mit mir reden möchtest.“ „...“ „Das kann ich verstehen.“ „WIE BITTE!?! VERSTEHEN!? GAR NICHTS VERSTEHST DU, ALTER SACK!!! MEIN SOHN IST GRADE MAL EIN JAHR ALT! ER WIRD SEINEN VATER NIEMALS KENNEN LERNEN!! MEINE FAMILIE WURDE SO EBEN ZERSTÖRT!!! ELENDER DRECKSACK!!“ „Jetzt beruhige dich du törichtes Balg. Wenn ich bitte erklären darf: Unsere Organisation wurde auf dich aufmerksam gemacht. Ja, da steckt jemand mit großem Hass dahinter. Wir haben viel Geld bekommen für unsere Dienste und einem guten Mitglied helfen wir natürlich. Tot wärst du zu schade.. Du hast gutes körperliches Potenzial ausgebildet zu werden. Falls du die Ausbildung jedoch ablehnst, töten wir dich.“ Wer zur Hölle steckt hinter der ganzen Sache? Wer hasst mich so sehr, dass er mit einem Schlag mein gesamtes Leben zerstören will? Ausbildung.. Sterben wollte ich noch nicht. Vielleicht würde ich es irgendwie schaffen mich loszureißen.. „SCHEIß ORGANISATION!!! ICH WILL KEINE KRUMMEN DINGE TUN UND IRGENDWANN SOGAR IM KNAST LANDEN! ICH WILL ZURÜCK ZU MEINER FAMILIE!! DIE BRAUCHEN MICH!!“ „Du verstehst nicht.. Deine Familie wird dich im Handumdrehen vergessen haben. Menschen können sehr unabhängig sein. Deine Frau wird wohl bald einen neuen Mann finden – du bist ersetzlich. Und dein Sohn.. Wird sich nicht einmal an dich erinnern – also erzähl mich nichts von wegen „brauchen.““ In mir stieg die blanke Wut hoch.. Celia würde mich niemals durch irgendeinen Typen ersetzen! Niemals!! Ich fing an zu überlegen.. Wer würde mich loshaben wollen? Von meinen Freunden würde das niemand machen auch wenn Danny in letzter Zeit eifersüchtig war. Dann wäre wohl Yo das Opfer.. Ich muss herausfinden wer diese Leute beauftragt hat mich zu entführen. Unauffällig guckte ich mich in der Karre um und sah aus der Tasche des alten eine Knarre gucken. In meiner Verwirrung und Verzweiflung war ich zu allem bereit und nichts und niemand würde uns gerade stören. Die mysteriösen Männer die mich geholt haben, stiegen alle in eigene Autos ein. So nutze ich die Gelegenheit und krallte mir die Waffe schneller als der Greis reagieren konnte. Mit ordentlich Druck hielt ich sie ihm gegen die Schläfe: „SAG!!! WER WAR ES!?! WER HAT EUCH BEAUFTRAGT!! ICH WILL DEN NAMEN SOFORT ODER ICH KNALL DICH AB ALTER SACK!!“ „Oh Junge, sei doch vernünftig.“ Er zeigte keinen Anschein von Angst.. Er wusste, ich würde nicht schießen können, mist! „ICH MACH ERNST!!“ „Du bist verzweifelt.. Okay ich sag es dir.. Ist ja eigentlich egal. Der Kerl, der dich als Störfaktor empfindet heißt Yamon.“ „Yamon... Wer war das nochmal...“ „Denk mal nach.. Wir haben ja Zeit, nicht? Ein bisschen Sekt oder so?“ Scheinheiliges Pack! Yamon.. Irgendwie kommt der Name mir bekannt vor.. Wann hatte ich mal Kontakt mit einem Yamon? Plötzlich schlug es ein wie ein Blitz!! Yamon von der Schule damals!! Wir standen immer gemeinsam auf dem Pausenhof mit Danny und Patrick!! Ein eher unwichtiger Typ der mir immer suspekt vorkam. Er war still und hatte immer einen seltsamen Blick drauf.. Doch.. Er fuhr auf Celia ab! Von Anfang an. DAS IST ES! Er war eifersüchtig! Weil ich Celia bekam und er nie... Und dann hat er sich wohl nach der Schule dieser Organisation angeschlossen.. Ihnen Geld gegen und mich weg schaffen lassen.. Das ist die Lösung! In diesem Moment stand für mich fest.. Ich würde dort bleiben.. Diese Ausbildung machen – und Yamon auslöschen bevor er sich meine Frau schnappen würde. Ich war mir sicher, er würde sich an sie ran machen sobald sie ihren ersten Schmerz überwunden hätte. Vielleicht in einem halben Jahr oder so.. Die einzige Möglichkeit aus der Sache raus zu kommen wäre wohl, gehorsam sein, zu lernen und mich hochzuarbeiten. Wenn ich erstmal eine höhere Position hätte, würde mich keiner mehr aufhalten zurück zu den Anderen zu gehen. Nur.. Wie lange würde ich dazu brauchen? Vielleicht haben mich bis dahin alle schon vergessen.. Ich hasse mein Leben... … Dort angekommen traute ich meinen Augen nicht. Das Hauptgebäude war getarnt als Japanischer Tempel. Das Haus war riesig. Die Fassade rot - weiß gestrichen, umgeben von Pflanzen und einem Gartengelände. Um das Gelände führte eine Mauer bis zum Haupteingang den wir mit der Limousine passierten. Ich war mir jedoch gleich sicher, es würde noch einen unterirdischen Ausgang geben. Man würde nur an einem völlig anderen Ort raus kommen. Falls das Gebäude doch entlarvt werden sollte. Wer würde in so einem Haus schon eine Kriminelle Organisation vermuten? Wir fuhren ein ganzes Stück bis zum Haupthaus. Ein kleiner Bach führte durch den ganzen Garten. Es gab unzählige kleine Brücken, über die man laufen konnte. Weiter hinten gab es dann noch eine Trainingshalle. Die Türen standen gerade offen. Einige Leute waren am tranieren mit Samurai-Schwertern. Der Gang zum Chefbüro war größer als das größte Zimmer in meinen bisherigen Wohnungen. Und die Zimmer... Riesig! Es waren richtige Wohnungen... Allesamt mit Küche und Balkon. Richtig luxuriös hier... „Ähm... Ich dachte immer ein Versteck für so eine Organisation sei kleiner und nicht so protzig.“ sagte ich verwundert während ich dem Greis folgte und mich umsah. „Nun.. Wer würde schon hiervon denken was sich hier wirklich verbirgt? Das gesamte Umfeld denkt dies sei ein Hotel zum Entspannen. Die Gartenanlage wirkt hierbei Wunder. Unsere Mitglieder sind gut ausgebildet und auch noch rund um entspannt bei dem Umfeld. Du wirst Strategie und Kämpfen lernen und ich hoffe du wirst deine Arbeit gut machen, ansonsten bist du unbrauchbar und wirst wohl doch der Kugel zum Opfer fallen.“ Ich muss mich auf jeden Fall anstrengen damit ich hier schnell wieder weg kann. Den nächst besten Moment werde ich nutzen um zu fliehen. Er zeigte mir das Büro wo er die Chefarbeit übernahm. Allerdings war er nicht mal der richtige Chef sondern auch nur ein Untergeordneter für den Hauptsitz in Amerika. „Setz dich, junger Mann.“ „Wie lange wird denn die Grundausbildung dauern?“ „Drei Monate.“ „WAS NUR DREI!? SO SCHNELL SOLL DAS GEHEN???“ „Aber ja. Ich gebe dir noch einen Rat bevor du dein neues Zimmer beziehen darfst.. Ein paar der Agenten des Hauptsitzes sind hier eingeschleust. Halte dich von ihnen fern. Mit ihnen ist nicht zu spaßen.“ „Ähm.. Okay..“ „Nun werde ich dir noch die Trainingshalle vorstellen. Folge mir bitte nocheinmal.“ Ich fühlte mich inzwischen gar nicht mehr wie ein Entführter. Der Schmerz über das was soeben noch passiert war, verfolgte mich zwar tief, aber die äußeren Eindrücke überrannten mich einfach so. Endlich sah ich den Garten von innen. Ich folgte dem Alten über einen Weg aus Kieselsteinen, über viele Brücke. Um uns wuchsen die schönsten Pflanzen und wenn man genau ins Wasser sah, konnte man die Koi-Karpfen beobachten... Hammer.. In der Halle waren immernoch alle am Trainieren. Und beim genaueren Anblick erkannte ich sogar Yamon.. Dieses Arschloch. Sein selbstgefälliger Blick verriet mir, dass es wirklich stimmte. Ich hätte ihn erschlagen können.. Wieder ballte sich die Wut in meinem Bauch. Schlimmer wurde es noch, als er scheinheilig auf mich zukam und mir die Hand schüttelte: „Sean mein alter Kumpel! Bist du das wirklich? Wow!! Du siehst so gut aus. Hast dich wohl gemacht. Wie geht’s Celia? Seid ihr noch zusammen? Solltest du Anschlussprobleme haben, kannst du immer zu mir kommen, ich bin doch dein Freund.“ „Natürlich.. Ich weiß zwar nicht warum ich hier bin, aber ist ja auch egal.. Irgendjemand muss mich verpfiffen haben, hehe.“ „Vielleicht. Man redet hier nicht viel. Aber falls ich höre wer dafür verantwortlich ist, sage ich dir sofort bescheid.“ „Nett von dir.“ Diese scheinheilige Sau... Ich sah förmlich die Freude aus seinen Augen springen.. Ich sah ihn wie er in ein paar Monaten auf einmal bei Celia vorbei schaut... Und wie sie auf ihn herein fällt.. Nein! Das würde sie nicht tun!!! Er lügt mir einfach so dreist ins Gesicht.. Etwas das ich wohl auch wieder lernen sollte.. Ich werde ihm zeigen dass man sich nicht mit Sean Coldfire anlegen sollte.. Ich habe bisher niemandem etwas schlimmes angetan.. Nicht einmal wirklich daran gedacht – doch er hat meine Familie zerstört.. Allein dafür wird er bezahlen. Nachdem der Rundgang beendet war durfte ich mein Zimmer beziehen. Es war hell.. Aber sehr still. Ich fühlte mich einsam und ließ mich auf Bett fallen. 16 Uhr... Ich würde wohl gerade gemütlich mein Kiosk weiter führend und mich auf den Abend mit Celia und Rick freuen.. Statt dessen liege ich nun hier. Meine beiden Lieben unerreichbar.. Morgen würde ich nicht Yo und die Anderen sehen. Wir würden nicht miteinander Kaffee trinken und lachen.. Niemals mehr... Das erste mal seit Langem fing ich an richtig lautstark aus Einsamkeit und Trauer zu weinen. Ich vermisste sie alle so sehr.. … Drei Monate dachte ich Tag für Tag – Stunde für Stunde nur an Celia und Rick.. Sie gaben mir die Kraft das Ganze durchzustehen. Ich war am Ende – konnte kaum schlafen und wenn dann nur, weil meine Augen nicht mehr wollten und ich mich müde heulte. Für Yamon war ich der gute Freund.. Und meine Ausbildung hatte ich beendet. Ich konnte nun gezielt schießen und Kampfsport hatte ich auch gelernt. Zudem sämtliche Tricks einen Gegner zu Boden zu bringen. Aber auch wie ich strategisch beeinflussen kann. Es war der Abend der Prüfung, die in der Halle stattfand. Ich habe hart gearbeitet um es zu hundert Prozent zu schaffen! Wir standen alle versammelt unten, der Chef auf dem Podium. Ich war grade durch allen zu zeigen dass ich die letzten drei Monate gut aufgepasst hatte. Ich wurde nach Oben zum Chef gerufen um mein Zeichen der Mitgliedschaft zu erhalten. Er legte seine Hand auf meine Schulter. „Coldfire, ich hätte nicht gedacht, dass du dem standhalten wirst. Ich bin stolz. Du hast die Prüfung bestanden. Nun, nimm dies und halte es in Ehren.“ Er überreichte mir eine Knarre.. Meine eigene.. Ich hasste sie jetzt schon. Zu ehren... So ein Beschiss.. „Wähle nun einen Partner. Ihr werdet gemeinsam Aufträge erhalten wie beispielsweise Schutzgeld einholen oder Erpressungen.. Später noch andere Dinge. Wen wählst du?“ „Oh.. Da fällt mir doch direkt nur einer ein. Mein bester Freund Yamon.“ Er strahlte über beide Ohren.. Ja.. Freu dich so lange du noch kannst du kleiner Sack! Einige Minuten später waren wir bereits wieder uninteressant und so konnte ich geschmeidig mit Yamon abhauen unter dem Vorwand mit ihm reden zu wollen. Wir standen alleine auf dem halb beleuchteten Korridor der zweiten Etage. „So, also was gibt’s? Kann ich irgendwas für dich tun, Sean?“ „Ach.. Ich wollte mich nur mal bei dir bedanken.“ „Oh! Wofür denn?“ „Dafür dass du... MEIN LEBEN ZERSTÖRT HAST!!“ Dabei drückte ich ihn an seiner Kehle mit meinem Unterarm an die Wand. „Wo.. Wovon redest du!? Lass mich los!“ „Wovon ich rede? Hör doch auf mit dem Theater. Du weißt ganz genau was ich meine.. Und? Willst du dich demnächst dann an meine Frau ran machen? Du warst doch schon immer eifersüchtig auf mich.. Weil Celia mich wollte.. Von Anfang an! Sie steht nicht auf Feigline und Lügner!“ Er sah sehr verängstigt aus und wusste wirklich genau was ich meinte. Das sah ich ihm an seinen Augen an. Jedoch wollte ich ein Geständnis! Ich wollte es aus seinem Mund hören. „SAG ES!! ARSCHLOCH!!! Abstreiten bringt nichts! Sterben wirst du so oder so.“ Ich holte meine frisch geschenkte Knarre aus und hielt sie ihm an den Kopf. „Hehe.. Ich weiß du wirst es nicht tun. Du kannst niemanden töten.“ „Warum sollte ich nicht? Du hast mir alles genommen.. Tja..“ „Ja... Ich habe es getan.. Ich hab ihnen Geld gegeben um dich hierher zu bringen.. Du kommst hier nie wieder raus. Wenn du mich jetzt umbringst eh nicht. Du landest im Knast, das schwöre ich dir.. Und deine Celia.. Liegt bald stöhnend unter mir. Haha.“ … Als ich mit ihm fertig war, waren meine Klamotten voller Blut.. Der Teppich auch.. Der laute Knall war natürlich nicht zu überhören und so dauerte es nicht lange bis der Chef und die Anderen auch zur Stelle waren. Sie schauten mich schockiert an. „COLDFIRE!! WAS SOLL DAS!!!“ „Verpisst euch..“ „Junge!! Warum hast du ihn umgebracht!?“ „VERPISST EUCH ALLE!! ICH KNALL JEDEN VON EUCH AB!!“ „Tu es nicht!“ „Ihr.. Glaubt ja gar nicht wie egal ihr mir alle seid.. wie egal mir mein Leben ist... Ist doch egal wenn ich euch abschieß, nicht wahr?“ Um zu zeigen wie ernst ich es meine schoss ich auf noch zwei von ihnen.. Ich hatte mich nicht mehr unter Kontrolle! Mein ganzes Leiden der letzten Monate brach auf einmal aus. Mein Herz schlug wie wild und ich sah nur eine Möglichkeit: Weglaufen! Die Situation war mir komplett über den Kopf gewachsen. Ich rannte am Chef und allen anderen vorbei in meine Unterkunft, wo ich mich mit dem Rücken an die Tür lehnte und zu Boden sinken ließ. Meine Knarre warf ich aus Zorn über mich selbst durch das Zimmer. Ich habe es getan.. Ich habe drei Menschen erschossen... Ich bin ein Mörder und nicht besser als meine Alten. Ally wäre entsetzt wenn sie das nun sehen könnte.. Sie würde mich hassen. Wie auch alle Anderen.. Celia. Meine Freunde.. Rick hat einen Mörder als Vater.. Ich spielte mit dem Gedanken mich selbst auszuschalten damit ich anderen Leuten schlimmeres ersparen könnte. Ich war einsam ohne Hoffnung jemals wieder bei meiner geliebten Familie zu sein. Was hatte es noch für einen Sinn. Mein Blackout führte mich zu meiner Waffe, die am anderen Ende des Zimmers lag.. Ich hielt sie mir an den Kopf, dachte an nichts und hörte nur – klick... Sie war.. leer.. Nichteinmal das konnte ich.. Klasse.. Und dann sah ich nach unten.. Zum Schreibtisch – wo ein Telefon stand.. Celia... Langsam fasste ich mich wieder, warf die Waffe aufs Bett und überlegte ob die Leitungen wohl abgehört werden würden.. Sicher.. Aber die Versuchung war zu groß. „Celia?!?“ „SEAN!! Wo bist du!?!! ICH HAB DICH SO VERMISST!!“ „... Ich habe etwas schreckliches getan.. Du wirst mich hassen..“ „Wieso? Schatz!! Wie geht es dir? Du hörst dich beschissen an!“ „Wir treffen uns morgen in New York.“ „WIE BITTE!?! Wie soll ich das schaffen?“ „Flughafen 14 Uhr..“ „Aber..“ Dann hatte ich schon wieder aufgelegt.. Ich muss es schaffen sie zu sehen.. Alles oder nichts.. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)