Australia. von xSnowPrincess (- something to remember. | SasuSaku ~ SakuIta) ================================================================================ Kapitel 12: ~Conversation~ -------------------------- ~Conversation~ Ich druckste jetzt schon seit gut zehn Minuten vor der Krankenzimmertür herum. Eigentlich wusste ich nicht einmal, was genau ich dort wollte. So viel hatten Sasuke und ich jetzt auch wieder nicht miteinander zu tun... aber irgendwie hatte ich das merkwürdige Gefühl, ihm einen Besuch schuldig zu sein. Immerhin hatte er mich auch besucht, als ich zuletzt hier gelandet war. Der Schlangenbiss war ja eher harmlos geworden, aber im Krankenhaus hatte man ihn trotzdem zur Ruhe verdonnert. Keine unnötigen Anstrengungen, am Besten im Bett bleiben und solche Sachen. Itachi hatte mir dass erzählt. Ino hatte nicht so direkt verstanden, weshalb ich jetzt genau zu Sasuke wollte, aber um ehrlich zu sein, konnte ich es ihr auch nicht verübeln, irgendwie wusste ich ja selbst nicht, warum: Jedenfalls kam ich mir langsam ziemlich blöd vor, wie ich hier einsam und verlassen im Flur herumstand. Eigentlich war es ganz einfach. Tür aufmachen, reingehen, hallo sagen, vielleicht ein bisschen Smalltalk, gute Besserung wünschen und wieder gehen. Kein wirklich schwieriges Unterfangen ... eh ... eigentlich. „Willst du zu Sasuke?“, fragte eine bekannte Stimme hinter mich, was mich vor Schreck fast an die Decke gehen ließ. Naruto war plötzlich hinter mir aufgetaucht und starrte mich jetzt mit großen Augen an. Seine Frage war genauso genommen ein bisschen dämlich, da ich ja mehr oder weniger vor der Krankenzimmertür stand, hinter welcher soweit ich wusste, nur Sasuke lag. Aber da er gefragt hatte, beschloss ich direkt mal mich herauszureden. „Nein“, sagte ich mit einem ziemlich gekünstelte Grinsen. „Bin nur zufällig hier vorbeigegangen.“ Naruto blickte mich einen Augenblick lang argwöhnisch an, dann zuckte er jedoch mit den Schultern. „Na ja, okay“, sagte er. „Ich bin jedenfalls hier um ihn zu besuchen.“ Ach wirklich? Naruto grinste. „Er langweilt sich ziemlich“, meinte er. „Und kriegt langsam echt schlechte Laune.“ Für einen Moment lang lag mir die Erwiderung auf der Zunge, dass Sasuke doch irgendwie immer grimmige Laune hatte, doch ich verkniff sie mir, und machte stattdessen auf dem Absatz kehrt. „Wir sehen uns dann nachher, Naruto“, rief ich über die Schulter. Das war dann wohl ein Fail gewesen, überlegte ich, auf dem Weg zum Mittagessen. Ich war ein bisschen zu früh dran, aber heute gab es Pizza zum Mittagessen, weshalb es mich nicht verwunderte, dass schon einige Leute an ihren Tischen saßen und miteinander schwatzten. Allerdings verwunderte es mich doch, dass Naruto freiwillig das Mittagessen sausen ließ, um Sasuke zu besuchen. Aber andererseits waren die zwei ja ziemlich gut befreundet, und für seine Freunde macht man sowas schon. Ich steuerte direkt auf den Tisch zu, an dem Ino und die anderen saßen. Ino schien ziemlich aufgeregt. „Weißt du was? Weißt du was?“, fragte sie und wirkte dabei ziemlich überdreht. „Du wirst es mir bestimmt gleich sagen, oder?“, fragte ich die Blondine lachend. „Wir fahren nach Sydney“, trällerte sie. „Ich hab gerade gehört, wie Tsunade und Kakashi sich darüber unterhalten haben!“ Ino strahlte in die Runde. „Sydney Sakura, Sydney!“ „Habe ich verstanden, danke“, kommentierte ich diese Nachricht trocken, aber sie ließ meine Laune beträchtlich steigen. Ich persönlich hatte nicht erwartet, nach den letzten – doch eher mies verlaufenen – Ausflügen, noch mal weiter weg zu fahren. Irgendwie schmeckte die Pizza daraufhin noch besser als sonst. Und sogar Naruto tauchte noch zum Essen auf, wenn auch verspätet. Nach dem Mittagessen beschloss ich, noch einen weiteren Versuch zu starten, Sasuke zu besuchen. Weiß der Teufel, warum. Dummerweise ist es eine Sache etwas zu beschließen und eine ganz andere, es dann auch wirklich zu tun. Keine Ahnung, weshalb mir dass so schwer fiel. Allerdings fand ich mein Verhalten selbst so kindisch, dass ich schließlich einfach die Tür aufmachte. Im nächsten Moment bereute ich es – vielleicht hätte ich vorher mal anklopfen sollen ... doch jetzt konnte ich auch genauso gut einfach reingehen. Sasuke saß auf seinem Bett und las in einem Buch. „Was willst du jetzt schon wieder, Dobe?“, fragte er, ohne von seinem Buch aufzublicken. Offenbar klopfte auch Naruto nie an. Ich räusperte mich vernehmlich, und Sasuke wurde wohl klar, dass ich mich ein bisschen zu weiblich anhörte, um Naruto zu sein. Er blickte von seinem Buch auf und starrte mich einen Augenblick lang an. Ich konnte keine Gefühlsregung in seinem Gesicht ausmachen, es blieb völlig ausdruckslos. „Ehm ... hi“, sagte ich, wohlwissend, dass dies vermutlich eine ziemlich schwache Begrüßung war. Sasuke schien jetzt doch ein wenig überrascht, seine Augenbrauen hoben sich ein Stück weit. Er klappte das Buch zu und legte es beiseite. „Womit hab ich mir denn die Ehre verdient?“, fragte er und verschränkte die Arme vor der Brust. Bildete ich mir dass nur ein, oder hatte er den Anflug eines Grinsens auf dem Gesicht? Ich machte den Mund auf, um etwas zu sagen, doch irgendwie kam nicht heraus. Was sollte ich überhaupt sagen? Was zum Teufel machte ich eigentlich hier? „Übst du dich an einer Fischimitation, oder hat es dir einfach nur die Sprache verschlagen?“, fragte Sasuke spöttisch, aber nicht unfreundlich. Sofort fand ich meine Stimme wieder. „Eigentlich“, sagte ich honigsüß, „wollte ich nur so nett sein, und dir einen Besuch abstatten, aber ich kann auch gerne wieder gehen.“ De facto wollte ich lieber wieder gehen. Ich hätte schwören können, dass Sasukes Mundwinkel zuckten. „Nein du kannst meinetwegen gerne bleiben“, sagte er stattdessen und irgendwie erschreckte mich dass mehr, als wenn er wie üblich blöde Sprüche abgelassen hätte. „Ich wollte mich eh mal mit dir unterhalten.“ Und das sorgte dafür, dass meine Augen hervorquollen, mein Mund aufklappte und ich ihn absolut ungläubig anstarrte. Sasuke Uchiha wollte mit mir reden? „Worüber?“, sprudelte es sofort aus mir heraus. Sasuke seufzte. „Willst du dich nicht vielleicht erstmal setzen?“ Er deutete auf einen Stuhl der in einer Ecke stand. „Warum denn so freundlich?“, fragte ich misstrauisch, denn ich hatte meine Fassung zurück gewonnen. Irgendetwas war hier mehr als merkwürdig. „Ich wollte eigentlich nur höflich sein, aber wenn du lieber willst –“, doch weiter kam er nicht, denn ich unterbrach ihn. „Vergiss es, ja?“ Ich zog mir den Stuhl herbei und ließ mich auf ihn sinken. Irgendetwas war hier sogar mehr als merkwürdig. War Sasuke von Außerirdischen entführt worden, oder was? Oder hatte der Schlangebiss sein Gehirn vernebelt? Vielleicht hatten die Ärzte sich auch geirrt und das Gift war doch gefährlicher als erwartet und veränderte die Gene oder irgend sowas... okay, eindeutig zu viel Fantasie. Ich räusperte mich „Also, was gibt’s?“, fragte ich angespannt. Irgendwie war es sehr komisch, sich so normal mit Sasuke zu unterhalten. (Ich überließ es den Abgründen meiner Fantasie, darüber nachzudenken, was normal bedeute.) „Du und Itachi, ihr seit also nicht mehr zusammen, ja?“, fragte Sasuke in einem beilläufigen Plauderton, während er sehr damit beschäftigt schien, seine Bettdecke ordentlich zu streichen. „Wenn du darüber reden willst, dann gehe ich jetzt“, sagte ich und hatte mich schon halb erhoben, als er den Kopf schüttelte. „Nein, dass war nur eine reine Neugierdefrage.“ Widerwillig ließ ich mich wieder auf den Stuhl sinken und verschränkte die Arme vor der Brust. Ich hatte absolut kein Interesse mich mit Sasuke Uchiha über meine Beziehungs-angelegenheiten zu reden. Wirklich nicht. Sasuke seufzte und ließ es dabei bewenden. Noch etwas seltsames. Sasuke hatte grundsätzlich das letzte Wort. „Okay... dann komm ich halt gleich zum springenden Punkt... dass wollte ich dich schon die ganze Zeit fragen, bin aber irgendwie nicht dazu gekommen...“, meinte er und deutete lässig auf seinen Verband. „Ist immer irgendwie was dazwischen gekommen.“ „Was willst du?“, fragte ich unwirsch. Da wollte er zum springenden Punkt kommen, redete aber trotzdem um den heißen Brei herum. Sasuke lehnte sich gegen sein Kissen und studierte offenbar äußerst interessiert die weiße Decke. „Als Temari neulich abgehauen ist“, begann er, und ich gebe zu, ich war schon wieder überrascht. Ich hatte mit vielem gerechnet, aber nicht damit, „da hatte ich irgendwie das Gefühl, dich würde das ganz schön mitnehmen. Das hat mich ein wenig verwundert, denn ich hatte davor nicht so das Gefühl, ihr wärt so eng miteinander befreundet.“ Das war so ziemlich die längste Aussage, dich je von Sasuke gehört hatte. „Steckt da jetzt eine Frage dahinter“, wollte ich leise wissen. „Sag du es mir“, erwiderte der Schwarzhaarige und ich sah dass er aus den Augenwinkeln meine Reaktion beobachtete. Ich atmete tief durch und seufzte. Irgendwie war es komisch, dass ihm das aufgefallen war, während es sonst absolut niemandem aufgefallen war. Aber wahrscheinlich lag dass daran, dass Sasuke ein Beobachter war. Eigentlich ging es ihn nichts an, aber ich hatte das Gefühl, mich rechtfertigen zu müssen. Ich hatte das Gefühl, er erwarte eine Erklärung. „Ich bin ein sehr ... mitfühlender Mensch“, sagte ich nachdrücklich. „Ja“, sagte Sasuke. „Aber du musst selbst zugeben, dass die Aussage ein bisschen schwach ist, um sie so hinzunehmen.“ „Es ist wegen meiner Cousine, okay?“, fuhr ich ihn an und stand vom Stuhl auf.. „Als ihre Eltern sich getrennt haben ist sie auch abgehauen.“ „Und da hat sie sich was angetan?“, hakte er in interessiertem Tonfall nach. Einem Tonfall, für den er eigentlich den Stuhl auf den Kopf verdient gehabt hätte. „Nein“, sagte ich kurz angebunden. Wieso erzählte ich ihm dass überhaupt? Es ging ihn eigentlich nichts an, was mit mir und meiner Familie war. Aber irgendwie hatte ich auch das dringende Bedürfnis ihm jetzt die ganze Sache zu erklären. „Sie ist mit dem Bus gefahren und der Bus hatte einen Unfall“, erklärte ich leise. Sasuke zeigte keinerlei Reaktion. „Sie hat überlebt“, sagte ich schnell. „Nur es ...“ „... hat eben Spuren hinterlassen, schon klar“, kam es von Sasuke, der sich mittlerweile wieder aufgesetzt hatte. Er sah mich mit einem seltsamen Ausdruck an und erst jetzt wurde mir wirklich bewusst, wie suspekt diese ganze Situation in Wirklichkeit war. Ich hatte mich gerade mit Sasuke über etwas ziemlich Persönliches unterhalten. Das alles war passiert, als ich noch sehr klein gewesen war, sieben um genau zu sein. Damals hatte ich noch nicht mal Ino gekannt. Ich hatte diese Geschichte noch nie irgendwem erzählt und jetzt redete ich ausgerechnet mit Sasuke Uchiha darüber. Krasse Sache, irgendwie. Ich wusste gar nicht was ich jetzt tun oder sagen sollte und Sasuke offenbar auch nicht. Oder er hielt es einfach nicht für nötig jetzt irgendetwas zu sagen, um diese Stille zu durchbrechen. Sasuke war nicht der gesprächige Typ. Und wenn es um zwischenmenschliche Sachen ging, hatte ich auch nicht gerade den besten Eindruck von ihm. Aber vielleicht musste ich meinen Eindruck von ihm ein wenig revidieren. „Wir fahren nach Sydney“, sagte ich irgendwann schließlich. Sasuke schien mäßig interessiert. „Wirklich? Wann?“ „Weiß nicht“, meinte ich leichthin. „Ich hab es von Ino, und die hat Kakashi und Tsunade darüber reden hören.“ Vielleicht wollte ich einfach nur Smalltalk führen, aber immerhin durchbrach ich so diese nervige Stille. Sasuke nickte. „Na ja“, meinte ich. „Ich äh – gehe dann auch mal wieder... gute Besserung... “ Ziemlich schwache Verabschiedung, aber mir fiel nichts Besseres ein. Ich war gerade an der Tür angelangt, als Sasuke meinen Namen sagte. Also drehte ich mich noch mal zu ihm um. „Danke für den Besuch“, sagte er. „Und danke für die Ehrlichkeit.“ Ich lächelte gezwungenermaßen und trat dann heraus in den Flur, wo ich mich gegen die Wand lehnte. Aliens waren wirklich die einzig logische Erklärung für dieses seltsame Verhalten. Vielleicht litt ich unter Verfolgungswahn, aber Sasuke verhielt sich auch in den nächsten Tagen absolut unsasukehaft. Ich sah ihn mehr als einmal mit Naruto zusammen durch die Gänge laufen und grinsen, oder er reichte den Leuten beim Essen bereitwillig und völlig ohne zu murren irgendetwas. Vielleicht bildete ich mir das Ganze auch nur ein, weil ich genauer auf ihn und sein Verhalten achtete, aber er wirkte irgendwie befreiter als sonst. Ino wollte davon nicht allzu viel wissen, sie war der Meinung, ich würde meine Gedanken auf etwas völlig Belangloses verschwenden und Itachi meinte recht halbherzig, dass es daran liegen könnte, dass der Schlangenbiss ihm klar gemacht hatte, wie schnell alles vorbei sein konnte. „Aber der Biss war doch harmlos“, sagte ich. Itachi runzelte daraufhin die Stirn. „Aber er hätte auch gefährlich sein können, oder?“ Da war wohl etwas Wahres dran und vielleicht stimmte es sogar irgendwie. Jedenfalls mochte ich den neuen, veränderten Sasuke lieber als den alten, miesepetrigen. Was auch immer der Grund für diesen Umschwung war – mir war es mehr als recht. Alle waren relativ aufgeregt vor der Tagesfahrt nach Sydney. Tsunade versuchte diesesmal gar nicht erst, irgendwelche Regeln zu erläutern. Ich weiß nicht ob es nur mir so ging, aber ich verbuchte dass als negativen Punkt für uns Schüler. Allerdings muss man zu unserer Verteidigung auch einräumen, dass wir beim letzten Mal nicht wirklich daran Schuld waren. Wer sucht sich schon aus, dass eine Schlange jemanden aus der Gruppe, mit der man zusammen ist, beißt? Ich gebe jedoch zu, dass Narutos unheilvolle Prognose, wir würden in Sydney bei unserem bisherigen Glück garantiert in eine Bombenexplosion verwickelt werden, von der Mehrheit nicht unbedingt belächelt wurde. Im Bus hatte ich das ungemeine Pech neben Naruto sitzen zu müssen. Er hatte melodramatisch gemault, dass wir seit Wochen kaum Kontakt miteinander hätten, weshalb ich mich zu seiner Besänftigung neben ihn auf den Sitz hatte fallen lassen. Das war keine besonders glückliche Idee gewesen. Man hätte meinen sollen, irgendwann würde Naruto die Stimme versagen, doch so war es nicht. Er quasselte einfach drunter und rüber, und dass in einer phänomenalen Geschwindigkeit. Ich kam nicht einmal dazu, über sein Gesagtes nachzudenken, geschweige denn, ihm eine Antwort zu geben. Denn zu der Geschwindigkeit, kamen völlig unvermittelte Themenwechsel. Im einen Moment brabbelte er davon, dass er sich eine neue Sonnenbrille kaufen wolle, im nächsten Augenblick ließ er verlauten, dass er sich schon immer ein Meerschweinchen gewünscht habe. (Ich meine – mal ehrlich, was hat eine Sonnenbrille mit einem Meerschweinchen zu tun?) Nach dieser Busfahrt, kam ich mir ziemlich schummrig vor, denn in meinem Kopf wirbelten tausend Gedanken umher (und nicht nur Sonnenbrillen und Meerschweinchen!). Außerdem kam ich zu dem Schluss, dass in Wirklichkeit Naruto die schlimmste Tratschtante von allen war. „Wenn dann bin ich aber ein Tratschonkel“, gab der Blonde grinsend zu Protokoll und bekräftigte seine Worte durch Kopfnicken. Ich quittierte diese Aussage mit einem langen Seufzer. Einem sehr langen Seufzer. Im Nachhinein fand ich, dass unser Ausflug nach Sydney einer der schönsten des ganzen Austauschs war. Das Wetter war toll, nicht zu warm, aber warm genug und der Himmel völlig wolkenlos. Wir machten Gruppenfotos und schlenderten gemütlich durch die Gegend. Wir sahen uns Geschäfte an und Naruto entdeckte ein Nuddelsuppenrestaurant, was ihn zu einem spontanen Freudentänzchen veranlasste. Ein älteres Ehepaar ging kopfschüttelnd an ihm vorbei. Naruto bestellte gleich mehrere Portionen Ramen, schließlich hatte er nach eigener Aussage Wochen von Ramenentzug nachzuholen. Wenn ich ehrlich sein soll, ist dass sogar meine Lieblingserinnerung an den Australienaustausch. Wie wir alle lachend und schwatzend in diesem Restaurant sitzen und Nudelsuppe schlürfen. Wie Neji stolperte und seine Nudelsuppe über dem Boden vergoss. (Ja, Neji!) Wie er daraufhin sogar ein bisschen rot geworden ist und wie Tenten sich daraufhin über ihn lustig gemacht hat. Wie der Inhaber Naruto am Ende noch eine Gratisportion spendierte, die der Blonde aber nicht mehr schaffte und daher brüderlich mit Hinata teilte, die deshalb kurz vor einem Ohnmachtsanfall stand. Und natürlich, wie ich meine Cola aus Versehen umstieß und Sasukes Hemd damit versaute. Aber das Unvergesslichste an diesem Tag war wohl Sasukes Reaktion darauf. Aus reiner Gewohnheit erwartete ich Gemurre, Gemeckere und dass er mich vor versammelter Mannschaft dumm anmachte, aber stattdessen blieb er ganz cool. Er fluchte zwar, aber als ich anfing Entschuldigungen zu stammeln, seufzte er nur und sagte: „Pass doch besser auf...!“ Ich lief knallrot an und wäre am liebsten im Erdboden versunken vor Peinlichkeit, denn die Tatsache, dass alle lauthals über meine Tollpatschigkeit lachte, machte die ganze Situation nicht gerade besser. Sasuke schüttelte den Kopf und erhob sich. „Na ja, ist passiert, kann man eh nicht mehr ändern.“ Dann suchte er dass Gäste-WC auf und wusch sich den Fleck so gut es auf die Schnelle eben ging raus. Narutos Mund blieb offen stehen und Shikamaru schien die Welt nicht mehr zu verstehen. „Man, dass nervt echt“, sagte er. „Der Kerl ist total seltsam drauf in letzter Zeit...“ Merkwürdigerweise schien Itachi extrem verstimmt über diese Reaktion zu sein und er sprach bis wir zurück im Internat waren kein weiteres Wort mehr. Allerdings verfiel Sasuke ein wenig zurück ins alte Schemata, denn als er aus dem WC zurückkam und bemerkte, dass so ziemlich alle (Tsunade und Kakashi eingeschlossen!) ihn argwöhnisch ansahen, gewann er recht schnell seine Fassung zurück und sagte: „Natürlich wirst du für die Reinigung aufkommen, Sakura!“ Ich nickte, aber mir fielen wie Dinge auf: Erstens, Sasuke nannte mich beim Vornamen, früher hätte er einfach nur Haruno gesagt und zweitens: Auch wenn er sich noch so sehr bemühte, seine Stimme klang nur halb so schroff wie gewöhnlich. Wie gesagt: Aliens. Sie waren hier. In Australien. Und sie hatten Sasuke wohl durch einen Roboter ersetzt. Oder die Schlange hatte doch irgendwie seine Gene neu formatiert. Manchmal irrt man sich ganz einfach in Menschen. Meistens bemerkt man das zu Anfang gar nicht, manchmal bemerkt man es sogar nie. Man hat immer einen ersten Eindruck – nur manchmal ist der einfach falsch. Manchmal urteilen wir einfach zu schnell über andere Menschen, obwohl wir sie eigentlich gar nicht richtig kennen. Zuweilen irren wir uns einfach in Menschen. Ich hatte mich wohl in Sasuke Uchiha geirrt. Er war nicht nur der distanzierte, immer coole Idiot, nein, manchmal, da konnte er sogar auf seine spezielle Art und Weise ganz nett sein. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)