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Eisblume

von

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Kapitel 3

Dieser schreckliche Traum hielt sie nun schon seit Stunden gefangen. Wieder lag die Vergangenheit wie eine wildes Tier in den endlosen Schatten auf der Lauer und ließ sie nicht einen Augenblick alleine.Seine glühenden Augen verfolgten ihre Bewegungen und seine Muskeln spannten sich hörbar, jedes Mal, wenn sie einen unbedachten Schritt tat.

Es war ihr, als würde ihr Leben in jeder Sekunde am seidenen Faden hängen. Doch wann immer sie diesen Traum hatte, tauchte nach einiger Zeit ein zweiter Tiger auf. Sein Fell war leuchtend weiß und wie das Licht der Sonne, strahlte er eine angenehme Wärme aus. Schwarz und weiß, Licht und Dunkelheit, Tag und Nacht. Ihr Leben war erfüllt von ständigen Gegensätzen.

Je mehr sie sich wünschte frei zu sein und ohne Angst ihre Tage verbringen zu können, umso dunkler wurde die Nacht, in der sie wandelte und sie gefangen hielt.

Wie die beiden stolzen Tiere begannen sie zu umkreisen, fiel sie in einen schier endlosen Abgrund, an dessen Grund dunkle Wasser unruhig gegen die steilen Wände klatschten. Und anstatt beim Eintauchen die Luft anzuhalten und zu versuchen den Fluten zu entkommen, ließ sie sich auf den Boden sinken. Ihre Lungen füllten sich mit der pechschwarzen Flüssigkeit und eine eisige Kälte breitete sich in ihrem Herzen aus.
 

Yachiyo erwachte mit einem schrillen Schrei und würgte einige Galle hoch, bis sie merkte, dass sie noch immer atmen konnte und nichts in ihrer Lunge war. Die Kälte hatte ihre Finger lediglich ein wenig taub, obgleich sie eiskalt waren. Wieder hatte die frostige Hauch des Winters es nicht geschafft etwas von ihrem Lebensatem mit sich zu reißen.

Und jedes Mal, wenn sie ein weiteres Mal dem Tod entrann und weiterleben durfte, hatte sie für den Bruchteil einer Sekunde das Gefühl, dass es in ihrem Leben doch noch einen Sinn gab, für den es sich zu leben lohnte. Doch anstatt wie sonst, dieses Gefühl verrinnen zu lassen, hielt sie es wach.

Vorsichtig schob sie die Blätter vom Eingang weg, bis sich ein feiner Riss in der Schneedecke darüber bildete und das Licht des Tages in die Höhle fiel. Eine frische Brise wehte hinein und die stickige Luft wurde ein wenig erträglicher. Mühsam kroch sie unter der Baumwurzel hervor und richtete sich auf.

„Schnee“, wisperte sie leise und hauchte sich in die Hände. Der Wald sah auf einmal nicht mehr so kalt aus wie am Abend zuvor. Auch wenn die Strahlen der Sonne nicht durch die Wolken zu dringen vermochten, glitzerte der weiße Schnee. Vereinzelte Fußspuren wirkten wie eine stille Botschaft, die besagte: „Ich war hier.“

Da waren die kleinen tapsigen Spuren eines Kaninchen oder auch die Spuren eines Vogels auf der emsigen Suche nach Futter.

Ein flüchtiges Lächeln stahl sich über die bleichen Züge. Hinter ihr knackte ein kleiner Ast und der Schnee auf dem dunklen Holz fiel dicht neben ihr auf den Boden.
 

Begleitet nur von dem Knacken der weißen Pracht unter ihren Füßen, war sie seit Stunden unterwegs Richtung Stadt. Nur langsam kam sie vorwärts, hielt immer wieder an um Pausen zu machen und wischte sich ab und an den Schweiß von der Stirn.

Noch vor einer Woche hätte sie nicht gedacht, dass sie wirklich noch so etwas wie Reue oder Sorge empfinden konnte, für jemand anderen als sich selbst. Wenn sie nun recht darüber nachdachte, war es sehr selbstsüchtig von ihr gewesen einfach zu gehen... ohne ein Wort. Sie schüttelte den Kopf, nicht um wie so oft diese törichten Gedanken von sich zu schütteln, sondern um die Tränen nieder zu kämpfen, die, ohne dass sie es gemerkt hatte, über ihre Wangen geschlichen waren.

Warum weinte sie denn plötzlich? Und warum spürte sie auf einmal diesen Kloß im Hals? War es eine böse Vorahnung, die sich in ihr ausbreitete? Würde sie wie das letzte Mal wieder zu spät kommen?

Egal was auch immer sie für die richtige Entscheidung hielt, sie erwies sich letzten Endes so oft als falsch. So wie es falsch gewesen war im Haus des alten freundlichen Mannes zu bleiben, dort oben in den fernen Bergen. So wie es falsch gewesen war, sich mit der Besitzerin der Bar am südlichen Strand von Hokkaido anzufreunden. So wie es falsch gewesen war.... das Haus des Arztes zu verlassen?

Der pochende Schmerz in ihrem Oberkörper sagte ihr klar und deutlich, dass es das gewesen war, aber noch immer konnte sie ihrem Herzen keine klare und eindeutige Antwort dazu abringen.

Vor sich sah sie mit einem Mal wieder die Dächer der Stadt. Viele waren vollkommen mit Schnee bedeckt, aber hier und da waren Lücken in der Decke.

Nur zögerlich verließ sie den dichten Wald und trat wieder auf die Straße. Sie schlang sich das Tuch über den Kopf und Oberkörper und ließ ihre Schwerter im inneren ihres Hakamas verschwinden. Wann immer sie einem Menschen begegnete, grüßte sie diesen knapp und fragte nach dem Wohnsitz des Ortsansässigen Arztes. An der Reaktion der Leute konnte sie ablesen, ob sie im Laufe des Tages schon einmal nach dieser Information gefragt worden waren.

Yachiyo war sich ziemlich sicher, dass die beiden Männer von voriger Nacht auch diese Frage stellen würden. Bereits hinter den Toren der Stadt angekommen, bestätigte ein Passant ihre Befürchtungen. Er meinte, dass er zwei grob aussehenden Männern bereits heute Mittag diese Auskunft gegeben hatte.

Sie eilte die engen Straßen hinunter und spähte aufmerksam nach links und rechts, damit ihr auch niemand in der Menge entgang. Bald wichen die offenen Läden den Mauern der Anwesen und zu ihrer rechten floss wieder der Fluss, gesäumt von Kirschbäumen.

Schließlich gelangte sie an das Anwesen des Arztes. Vorsichtig späte sie um die Ecke und ließ das Wolltuch zu Boden sinken. Zu ihrem Entsetzen stand die Tür weit aufgerissen und von drinnen hörte man unruhige Stimmen. Ihre Hände fingerten die Klingen wieder aus den Falten ihres Hakamas und sie zog blank, sich vergewissernd, dass niemand in der Nähe war.
 

„Du willst mir doch nicht erzählen, alter Mann, dass dieses arme und hilflose Mädchen, ganz allein aus ihrem Zimmer verschwunden wäre. Ihr habt sie hier weggeschafft und ich möchte doch nur wissen wohin.“

Die Freundlichkeit in der Stimme des großen Mannes mit den langen dunklen Haaren und den überaus muskulösen Armen, stand in hartem Widerspruch zu der blitzenden Schwertklinge, die er dem Diener des Hauses an die Kehle drückte. Selbst im Winter, trug der dunkle Mann noch immer ein Hakama ohne Ärmel. An seinen Handgelenken befanden sich schwere lederne Armbänder mit Eisenspitzen daran. Seine Beine waren ein wenig krumm gewachsen und der Hüne tippte immer wieder ungeduldig mit dem Fuß auf. Auch seine Augen musterten den zitternden Mann am Boden argwöhnisch und die Klinge des Schwertes näherte sich gefährlich dem Hals des Alten.

„Lass ab, Takenaga. Wir wollen den Guten ja nicht umbringen. Vielmehr ist mir daran gelegen, dass wir diesen Auftrag abschließen, ohne noch jemanden opfern zu müssen“, mischte sich der zweite ein, der elegantere von beiden. Er hatte das lange dunkle Haar zurück gebunden, sodass ihm nur vereinzelte Strähnen ins Gesicht hingen. Die Züge waren streng und uneben. Über dem rechten Auge trug er einen Verband und eine lange Narbe ging auf derselben Seite vom Haaransatz bis zum Kinn. Der Mann hatte den Mittelfinger auf die Lippen gelegt und bedeutete seinem Kollegen ruhig zu bleiben. Seine fast schwarzen Augen funkelten dabei geheimnisvoll und unter dem Stoff des langen grauen Mantel bewegte sich etwas.

„Ja... war wirklich schade um die Kleine, Ijiwaru...“, grinste der Große verschmitzt und wirkte, obgleich sich beide in der Größe nicht viel taten, ungleich massiger.

Takenaga hob sein Schwert und schlug dem alten Diener mit dem Griff der Waffe in die Magengrube, sodass man auch draußen noch sein schmerzerfülltes Stöhnen hören konnte.
 

Yachiyo zuckte zusammen, als sie Daisukes Stöhnen vernahm. Konnte sie noch länger hier stehen bleiben, vor allem nachdem Aiko... Ihre Augen verfinsterten sich und ihre Hände klammerten sich um den Griff ihres Katanas. Hinter ihr begann die Sonne unter zu gehen und langsam wurden die Schatten länger.

Ihr Atem wurde unregelmäßiger. Wieder kämpfte sie mit sich selbst. Mit bedachten Schritten trat sie durch das Tor und als ihr Fuß das Grundstück betrat wehte ein kalter Wind von der Straße her herein und zehrte an ihrem Kleidern. Ihr Haar wehte im Wind und die Ronin löste das Band, welches ihre langen schwarzen Haare zurückhielt. Kurze Zeit umspielte das blaue Seidenband ihre feinen Hände, bevor es davon wehte und über den blauen Ziegeln des Dach verschwand.

Schritt für Schritt ging sie auf die Haustür zu und krallte sich förmlich in das Holz des Türrahmens. Der eisige Wind hatte etwas in ihr erweckt und auch der Schmerz und die Trauer, die bei den Worten der beiden Männer wieder in ihr hoch gestiegen waren, vernebelten ihren Verstand. Ein seltsamer Ausdruck schlich sich in ihre Augen, als die Schatten an ihrem Körper hoch krochen.

Geduldig wartete sie auf die beiden Männer. Je eher sie die beiden beseitigt hatte, umso schneller konnte sie die Gegend verlassen und würde endlich nicht mehr diese nagenden Schuldgefühle in ihrem Brustkorb toben fühlen.

Im dunklen Flur tauchten die Umrisse der beiden Männer auf.

„Wie schön, dass unsere Suche endlich ein Ende hat. Wir dachten schon, wir müssten unsere wertvolle Zeit noch länger an einem Ort wie diesem verschwenden“, Ijiwaru unterbrach seine Rede für einen Augenblick und musterte die junge Frau, „Ich hatte gedacht, wo du schon so lange auf der Flucht bist, dass du ein wenig klüger bist. Aber das nehm' ich hiermit zurück. Es grenzt schon fast an Wahnsinn in dem Zustand hier aufzutauchen und zudem noch mit der Waffe in der Hand. Hör mal Kleine... Ich weiß ja, das Leben ist nicht unbedingt das Leichteste, aber musst du dem Tod direkt in die offenen Arme laufen?“

Die Ronin machte ein paar Schritte zurück, bis sie wieder draußen stand: „Spart euch den Atem.“

Mehr sagte sich nicht und kehrte den beiden Männern den Rücken. Sie spürte den Boden unter ihren Füßen beben, als der Koloss auf sie zustürmte. Sie konnte hören, wie seine Klinge die Luft zerschnitt und diagonal von oben links auf sie zuschoss. Ihr Katana beschrieb einen kurzen Bogen, bevor unter Funken und lautem Klirren die Schwerter aufeinander trafen.

Ein Zittern ging durch ihre Arme, die kaum in der Lage waren, den schweren Schlag richtig abzublocken. Sie verlagerte das Gewicht auf ihr linkes Bein und ließ ihre Klinge an der rechten Körperhälfte nach unten gleiten. Das Schwert ihres Gegners folgte ihrer Bewegung und grub sich in den harten Boden.

Bei der folgenden Drehung tänzelten ihre Füße förmlich über den Boden und die Trägheit, die sie noch bei dem vergangenen Kampf gespürt hatte, verschwand ganz und gar aus ihrem Leib. Den Schwung ausnutzend vollführte sie einen gezielten Schlag gegen das linke Bein ihres Angreifers, auf das er zurzeit sein Gewicht stützte. Doch die Reaktion des Kolosses war schnell und so prallten die Katanas ein weiteres Mal aufeinander .

Während erneut die Druckwelle durch ihre Glieder drang, merkte sie einen stechenden Schmerz in der Schulter, doch sie ignorierte ihn einfach. Es gab im diesem Augenblick nur eines das zählte und das war Rache, eine Rache, die nur sie allein betraf. Die Rache an sich selbst für ihr erneutes Versagen. Sie lebte, aber dafür konnte sich doch nicht in Kauf nehmen, dass andere starben.

Die Wut über diese Tatsache brodelte mit nicht enden wollender Hitze in ihrem Herzen und verlieh ihren Händen die nötige Stärke um auch den nächsten Schlag ihres Gegners zu blocken.

Als sie nach hinten gedrückt wurde, hinterließ sie im Schnee eine lange Furche und die Steine darunter kamen wieder zum Vorschein.

Hin und her wogte der Kampf. Schlag folgte auf Schlag. Wendig und geschickt, wich die Ronin den Angriffen aus und vollführte einen feinen Tanz, wie sie ihn einst bei dem Training ihres Bruders gesehen hatte. Eine Einheit mit der Klinge. Nichts mehr hielt sie davon ab, ihr volles Potential zu entfalten. Sie war kaum wieder zu erkennen. Ihr kränklicher Gang war wieder aufrecht und ihr Körper schien die schwere Last seiner Wunden ohne Problem tragen zu können. Doch in Wirklichkeit war es nur die Verzweiflung und der seelische Schmerz, die alles andere überdeckten. Sie fühlte sich an alles erinnert. Konnte beinahe die Gesichter jener wieder vor sich sehen, die für sie gestorben waren. Konnte ihr Lächeln sehen, ihre blutgetränkten Körper.

Abgelenkt von den sich überlagernden Erinnerungen konnte sie den nächsten Angriff nur mit Mühe abwehren und wurde von der Wucht von den Füßen gerissen. Ihr Rücken prallte hart gegen die Mauer des Anwesens und eine Weile konnte sie nur verschwommen sehen. Kraftlos kippte sie nach vorne über und schaute blinzelnd zu ihrem Gegner hoch.

Mittlerweile war es dunkel geworden und viel mehr als einen Schemen konnte Yachiyo nicht wahrnehmen. Ihre freie Hand griff nach vorne ins Leere. In ihr wallten wieder die Bilder ihrer Kindheit auf. Damals, in der Finsternis ihres Zimmers hatte sie auch immer so vor ihrem Vater gelegen. Es war der gleiche Schmerz... die gleiche Wut. Vielleicht hatte sie sich damals schon mehr gehasst, als ihren Vater. Immer hatte sie sich die Schuld gegeben, an allem was geschehen war... selbst am Tod ihrer Mutter.

Ächzend kämpfte sie sich wieder auf die Beine und sah ihrem Gegenüber trotzig ins Gesicht. Sie umfasste das Schwert mit beiden Händen und schloss für einen kurzen Moment die Augen.

„Kodoku, jibou, kutsuu, banshi“, murmelte und führte die Klingen neben den Körper. Ihre Beine spannten sich an und auch die Muskulatur in den Armen. Noch immer waren ihre Lider geschlossen. Als der Fokus seinen Höhepunkt erreichte, riss sie die Augen wieder auf und stürmte auf den Hünen zu.

Sein Kumpane, der bis dato ganz ruhig mit verschränkten Armen zugeschaut hatte, riss mit einem Mal entsetzt die Augen auf. Das Katana der Ronin war durch den unteren Bauch seines Kollegen gedrungen und ragte nun hinten aus dem Rücken wieder heraus. Zu allem Überfluss bahnte es sich auch noch langsam den Weg nach oben, unter lauten Schmerzensschreien seines Kollegen.

„Takenaga!“, rief Ijiwaru, doch es war bereits zu spät. Begleitet von einer Fontäne aus Blut, glitt die Klinge an der Schulter des Mannes wieder aus dem Körper. Leblos sackte der massige Leib zur Seite und eine Blutlache ergoss sich über den weißen Schnee.

„Also doch... in dir fließt wahrhaftig das Blut des Yokote-Clans. Ich war doch sehr bestürzt, als ich hörte, dass diese beiden Anfänger, dich so zugerichtet haben. Ich konnte mir nicht erklären, dass jemand mit deinen Fähigkeiten, so erbärmlich verlieren würde.“

Noch immer glänzten die Augen der Ronin gefährlich, als sie mit einem schnellen Hieb, das Blut von ihrer Klinge fegte: „Ja... aber mein Bruder hat mich wieder wachgerüttelt.“

„Dann dürfte der Kampf interessant werden“, entgegnete Ijiwaru und zog sein Katana aus der Scheide. Die Klinge glänzte silbern, obgleich noch keine Sterne am jungen Nachthimmel standen. Ein frische Brise wehte heran und die Flocken fingen an wieder dichter zu fallen. Eine angespannte Stille herrschte zwischen den beiden Kämpfern.

Yachiyo atmete tief ein und rannte auf ihren neuen Gegner zu. Ihren kraftvollen Schlag von unten rechts, blockte der Söldner mit einem einhändig ausgeführten Schlag und drückte die Waffe der jungen Frau nach hinten. Um ihr Katana nicht zu verlieren, fasste sie mit beiden Händen zu und nutzte die Drehung und den Schwung des Blocks für einen erneuten Hieb.

Wieder wehrte der dunkelhaarige Mann locker ab. Mit seinem Schwertarm blockierte er ihre Bewegung und machte mit dem rechten Bein einen Schritt zurück, um ihr mit der linken Hand gegen die Brust zu schlagen. Doch die Hand prallte nur gegen das Wakizashi der Ronin, welches sie in der Zwischenzeit gezogen hatte.

Einen halben Schritt zurück machend, gewann die Braunhaarige ihr Gleichgewicht wieder. Sie überkreuzte die Klingen vor sich und stieß erst mit dem Katana zu, um dann mit der kurzen Klinge nach zu setzen.

Er sah jedoch ihren Angriff kommen, schlug die erste Klinge zur Seite und bog sich dann elegant zur Seite, sodass die zweite Waffe knapp an seinem Körper vorbei schnitt.

Den Moment der offenen Deckung ausnutzend, schraubte er sich zu ihr hin und befand sich plötzlich mit dem Rücken genau vor ihrem Körper. Die Klingen nicht schnell genug zurück gezogen, stieß er ihr den Griff seines Schwertes in die Magengrube und setzte dann mit dem Ellbogen von oben nach, als sie sich nach vorne krümmte. Hart schlug sie auf dem Grund auf.

Er war unglaublich schnell. Stieß er vor, war er fast im gleichen Augenblick auch schon wieder außer Reichweite. Wenn er gewollt hätte, dann würde sein Partner, wenn der Große das überhaupt gewesen war, sicher noch leben.

Yachiyo atmete tief ein und schüttelte den Schmerz von sich. Mit Mühe löste sich ihre Hand vom Boden und sie brachte sich schwankend wieder auf die Beine. Ihre Schwerter zitternden in ihren Händen. Keuchend stand sie da und fixierte mit kalten Augen den Mann, der vor ihr stand. Sie war gewiss nicht Willens, diesen Kampf gegen den Söldner zu verlieren.

Ijiwaru sah sie nicht minder kalt an: „Eigentlich ist es eine Schande, dich in diesem Zustand zu besiegen. Mir wäre es lieber, wenn ich unter anderen Umständen mit dir kämpfen würde.“

Sie blieb still und erwiderte nichts. Stattdessen ließ sie ihre Handfläche über ihre Klinge streifen und brachte sich in Angriffsposition, blieb aber still stehen und wartete geduldig auf die nächsten Aktionen ihres Gegners.

Dieser musterte sie eingehend und sprintete dann nach vorne. Seine Klinge beschrieb einen langen Bogen, nach oben rechts und schnellte direkt über Yachiyo nach unten. Ein Knacken folgte, als die Waffe des Söldners auf die beiden Klingen der Ronin traf.

„Wenn die Schwertkunst den Kampf nicht entscheiden kann, so doch sicher die Kunst des Schmiedes, der das Schwert schuf“, rezitierte die junge Frau eine Lektion, die sie bei ihrem Bruder einmal hatte belauschen können.

„Kluge Worte, von jemanden der nie viele Worte verschwendet. Magst du mir nicht noch ein wenig erzählen. Ich mag es, wie deine Stimme vor Anspannung zittert“, grinste Ijiwaru.

Ihre Musklen in den Armen spannten sich an und sie drückte sein Schwert nach oben hin weg. Auch wenn er größer war als sie und mehr Kraft besaß, würde sie trotzdem nicht aufgeben. Niemals!

Bevor sie richtig erfassen konnte, was geschah, war ihr Gegner auf einmal hinter ihr und hauchte ihr in den Nacken. Ihre Haare stellten sich auf und sie fühlte wie ein unangenehmer Schauer ihren Rücken hinunter glitt. Ihr wurde schlecht, als seine Finger ihr durch die Haare strichen. Wie geschmacklos. Das war ein Schwertkampf. Sie drehte sich um und schlug seine Hand zur Seite.

„Ozomashii!“, warf sie ihm an den Kopf und spuckte vor ihm in den Schnee.

Der Söldner blickte sie fragend an, als er bemerkte, dass der Speichel mit Blut vermischt war.

Die junge Frau hatte sich auf die Lippen gebissen um sich nicht übergeben zu müssen und wischte sich mit dem Handgelenk, das Blut aus dem Mundwinkel.

„So kalt... und doch so schön“, er hieb ihr gegen den Nacken, sodass ihr die Schwerte kraftlos aus der Hand fielen.

Ihr Blick verschwamm seltsam. Auf einmal war sie wieder so kraftlos.

Er schlang seine Hände um ihren Leib und streifte ihr das Oberteil von den Schultern und küsste diese sanft.

Yachiyo wollte sich wehren, doch ihr Körper wollte ihr einfach nicht gehorchen. Seine Finger glitten langsam über die Narben, die sie aus den endlosen Kämpfen mitgenommen hatte.

„Als Söldner ist man oft so allein. Und so eine Schönheit wie die deine findet man nur selten, auch in den großen Städten. In deinem Kampfstil liegt so viel Trauer und Wut. Ich konnte in dir lesen, wie in einem offenen Buch. Verstoßen von zu Hause, vom eigenen Vater misshandelt. Lass mich noch mehr von deinem Schmerz spüren.“

Tränen rollte über ihre Wangen. In ihrem Hakama fingerten ihre kraftlosen Hände zitternd und flehend nach dem Tanto, doch sie konnte es nicht erreichen.

„Na, na... Hier ich werde dir dein Schwert wieder geben“, er bückte sich, jedoch ließ er sie dabei nicht los. Wieder berührten seine widerlichen Hände ihre Haut, diesmal an ihrem Bauch, dort wir ihr Bruder sie verletzt hatte.

„Nicht...“, flehte die junge Frau, während der Mann, der sich umschlungen hielt, ihr das Schwert wieder in die Hand drückte. Zitternd klammerten sich ihre kalten Hände um den seidenen Griff.

„Ich werde dich nicht gehen lassen. Dein Vater sehnt sich so danach dich wieder zu sehen... Keine Angst. Ich bin zwar einsam, aber ich werde mich hüten, mich an deinem zarten Körper zu vergehen. Alles was ich will, ist zu fühlen, wie dein Herz voller Panik gegen deine zarte Brust schlägt und deinen warmen Hauch auf meiner Haut zu spüren.“

Er drehte sie zu sich herum und hielt ihre Hand nach unten, als er bemerkte, dass sie das Schwert anzuheben versuchte.

Ihr Atem ging schneller und ihre Augen huschten nach unten, als er ihren Kopf anhob.

„Genug gespielt denke ich...“, sagte er und ließ sie langsam wieder los. Er genoss, wie sie so aufgelöst und völlig verwirrt vor ihm stand.

Schluchzend sank ihr Kopf nach unten und sie kniff die Augen zusammen. Doch sie erlaubte es sich nicht zu weinen. Er würde bereuen, was er ihr angetan hatte. Alle würden es bereuen. Ihre Fingerknöchel traten weiß hervor und ihr Herz schlug mit einem Mal langsam, dafür aber kräftiger als zuvor. Sei stieß ihr Katana durch ihre rechte Hand, bis der Schmerz das Gefühl in ihre Glieder wieder zurück brachte.

All ihren Schmerz fokussierend stürmte sie auf ihren Gegner zu. „Das ist für dich Bruder...“

Sie sah, wie die Klinge ihres Gegners zur Parade hoch gerissen wurde. Spürte schon bevor sie den Schlag ausführte, wie er seine Muskeln anspannte und sich innerlich auf die Wucht des Schlages vorbereitete.

Doch der Söldner war nicht in der Lage den Schlag abzuwehren, er konnte ihn lediglich ein wenig ablenken bevor sein Schwert zerbrach. Das Schwert der Ronin drang durch seinen Brustkorb und zerriss die Lunge. Das Herz selber, auf das sie gezielt hatte, nahm wenig Schaden, aber war dennoch rettungslos verloren.

Wieder spritzte Blut in die Nacht und verteilte sich auf dem Boden. In grotesker Form wand es sich über den Boden und erinnerte in eine halb geöffnete Blüte.

„Seit jeher, gibt es nur einen Menschen, der mich töten darf und das ist mein Bruder. Nur er hat dieses Privileg, niemand sonst“, ohne halt fing sie an zu weinen, „So jemand wie du, wird mich niemals töten.“
 

Hinter sich hörte sie mit einem Mal Schritte. Shiro lehnte an der Tür. Seine rechte Gesichtshälfte war blutverkrustet und er hielt sich den Kopf.

Langsam zog sie das Schwert aus dem toten Körper. Ohne ein weiteres Wort hatte Ijiwaru sein Leben ausgehaucht. Noch bevor sie die Klinge ganz heraus bekommen hatte, sackte er zusammen und Yachiyo musste sich mit runter beugen, damit ihr das Katana nicht einfach aus der Hand gerissen wurde. Nicht nur der Boden war voller Blut, auch ihre Kleidung war blutgetränkt.

„Ihr seid jetzt wieder sicher...“, sagte sich ruhig und wischte am Oberteil des toten ihr Schwert sauber, bevor sie es wieder in die Scheide steckte. Vorsichtig ging sie auf den jungen Mann zu, um ihn nicht unnötig zu ängstigen. Sicherlich war er geschockt von dem was er hier sah... und von ihr.

Als sie direkt vor ihm stand, schlug sie ihm in den Bauch, sodass dieser nach vorne sackte. Behutsam fing sie ihn auf und lehnte den Braunhaarigen gegen den Türrahmen.

„Es tut mir leid“, flüsterte sie noch, bevor sie sich umdrehte. Sie nahm ihr Wakizashi vom Boden auf und steckte auch dieses zurück in die Scheide. Mit einem traurigen Lächeln schob sie ihr Oberteil wieder hoch und machte sich auf den Weg die Stadt zu verlassen.

Wenigstens hatte Kouhei sie so nicht gesehen. Ob sie dem Arzt Bescheid geben sollte? Nein, am Ende wollte er noch... Sie schüttelte den Kopf. Sie war eine Mörderin, er war sicher einsichtig genug, um sie ziehen zu lassen und wenn nicht, würde er sie ihn eben überzeugen.
 

Kouhei konnte nicht ahnen, das im selben Moment, wie er die Straße zu seinem Anwesen betrat, Yachiyo dieses verließ. Noch immer war es dunkel und der Weg vor den Füßen wurde einfach von der Finsternis verschluckt.

Beide waren tief in Gedanken versunken. Die Ronin musste an jenen Tag aus ihrer Kindheit denken, an dem sie ihren Bruder, das letzte Mal als Bruder und nicht als Gegner gesehen hatte.

„Wo bist du Bruder?“, hauchte sie in die Nacht und streckte ihre Hand hinaus in die Dunkelheit. Sie blieb stehen und lehnte sich an einen Baum. Schmerzen tobten in ihrem Körper. Zweifel nagten an ihrer Seele. Die Wut, die sie noch Minuten zuvor gespürt hatte, verblasste bei dem Gedanken an ihren Bruder. Er war der Einzige den sie wirklich aufrichtig liebte und lieben konnte.
 

Der junge Arzt hatte ein seltsames Gefühl auf dem Weg nach Hause. Der Schnee war dicht und die Luft war eisig. Doch je weiter er seinem Anwesen kam, umso weniger schneite es und der Himmel lockerte langsam auf.

Noch immer plagten ihn Vorwürfe. Er hatte das Mädchen nicht gehen lassen dürfen. Er seufzte und zog sich den Mantel enger um den Körper. Wo mochte sie wohl inzwischen sein? Ob es ihr gut ging? Was machten ihre Verletzungen? Aber sorgte er sich wirklich nur als Arzt um sie, oder war da noch etwas anderes?

Er hatte es irgendwie gemocht ihr zu zusehen, wie sie schlief. Ihre blasse Haut und die dunklen Haare, hatten ihn fasziniert. Sie war geheimnisvoll gewesen. Er hatte sich nicht helfen könnte, aber sie wirkte wie ein gefallener Engel... so unsagbar zerbrechlich.

Plötzlich riss der Himmel auf und der Vollmond schien hell. Die kahlen Bäume ließen verworrene Schatten auf den Boden fallen und der Schnee begann mehr denn je zu glitzern. In einiger Entfernung im breiten Schatten eines sehr alten Baumes lehnte eine Silhouette gegen den Stamm.

Doch bevor er genau sagen konnte, wer es war, schob sich wieder eine Wolke vor den Himmelskörper.
 

Yachiyo bemerkte, wie Kouhei nur wenige Meter von ihr stehen blieb. Das Schicksal war grausam. Sie wollte ihn jetzt nicht sehen. Sie betete, dass der Mond weiter verhangen blieb. Sie wollte nicht, dass er sah wer sie wirklich war. Sie schluckte schwer und drehte sich um. Jetzt wo sie ihn sah, wurden die Schmerzen in ihrem Herzen fast unerträglich. Sie hatte Aiko und Daisuke sterben lassen und Shiro war auch verletzt. Wie konnte sie ihm jetzt noch in die Augen sehen?

Er machte einen Schritt auf sie zu.

„Halt! Bleibt stehen... bitte“, hauchte sie und bemühte sich, dass ihre Stimme nicht zitterte.

„Warum nur... warum seid ihr gegangen?“, fragte er.

„Das hat keine Bedeutung mehr..“

„Für mich schon... Ich kann nicht zulassen, dass ihr euch durch solche Dummheiten selber umbringt“, entgegnete der junge Arzt stur und in seiner Stimme schwang eine Spur von ehrlicher Sorge und Zorn mit. Er schloss die Augen und wartete auf die Antwort. Noch immer war sie nicht mehr, als ein Schatten für ihn.

„Ich hätte den Tod verdient. Glaubt mir“, wehrte sie ab und verschränkte die Arme vor dem Körper. Ihre Hände krallten sich in ihre Oberarme.

„Wie könnt ihr so etwas überhaupt nur denken... niemand hat den Tod verdient.“

„Sie sind Tod...“, schrie Yachiyo fast. Ihre Stimme klang verbittert und zitterte leicht.

Schockiert und irritiert zugleich, wusste der Schwarzhaarige zuerst nicht, was er sagen sollte. Dieser plötzliche Wechsel des Tonfalls. „Was... was meint ihr damit?“, hakte er dennoch nach und machte einen Schritt vorwärts.

„Ich habe sie umgebracht!“, rief sie laut und zog ihr Katana aus der Scheide, damit Kouhei endlich stehen blieb. Die Klinge blitzte auf, als der Mond hinter den Wolken hervorkam, „Seht euch gut an, was ihr da aus dem Fluss gezogen habt. An meinen Händen klebt das Blut vieler Menschen, selbst das jener, die euch nahe standen.“

„Was habt ihr getan?“, kam es nur langsam über die Lippen des jungen Arztes. Er war fassungslos. Der Anblick, der sich ihm bot, schockierte ihn mehr, als irgendetwas anderes es je in seinem Leben getan hatte.

Dort stand die junge Frau, die er den ganzen Tag gesucht hatte. Die Kleidung blutrot, das Schwert nur Zentimeter von seinem Gesicht entfernt. Ihr Haar wehte unruhig im Wind und ihre Augen waren völlig kalt und rot verquollen, als hätte sie heftig geweint. Er konnte den inneren Kampf, den sie führte, deutlich sehen. Er sprang ihn förmlich an. Die junge Frau, die dort vor ihm stand, war völlig zerbrochen und verloren. Aufgefressen von einem unendlichen Schmerz. Er wollte etwas sagen, doch er konnte es einfach nicht. Das Bild vor seinen Augen war zu grausam.

Yachiyo zitterte fürchterlich. Sein Blick war kaum zu ertragen. Warum sah er nicht endlich weg? Warum konnte er nicht einfach gehen?

„Geht...“

„Das werde ich nicht!“, hauchte er und machte einen Schritt nach vorne. Die Klinge war direkt neben seinem Hals, „Und ihr dürft auch nicht gehen.“

„Hört... auf...“, flüsterte sie heiser und kaum noch in der Lage zu sprechen. Wieder fing sie an zu schluchzen.

Alle Vorsicht fallen lassend, ging Kouhei zu ihr und nahm sie sanft in den Arm. Deutlich konnte er spüren, wie sie sich gegen diese Geste wehrte, aber bald schon, fügte sie sich und vergrub ihr Gesicht in seiner Schulter. Mit einem dumpfen Geräusch fiel die Klinge in den Schnee.

„Ich habe... sie getötet...“, murmelte sie immer wieder, bis sie verzweifelt aufschrie und sich in die Kleidung des Arztes krallte. Von heftigen Weinkrämpfen geschüttelt, war sie bald nicht mehr in der Lage aufrecht zu stehen und sackte zusammen.

Vorsichtig kniete sich Kouhei hin und strich der Schwarzhaarigen sanft über den Rücken. Er wusste, dass sie die Wahrheit sagte, doch das war ihm egal. Er musste ihr helfen, egal wie.

Die Zeit schien still zu stehen, selbst das leise Rauschen des Flusses verebbte.

So sehr, wie Yachiyo auch das Bedürfnis hatte zu fliehen, einfach davon zu rennen, so konnte sie nicht leugnen, dass seine Berührungen ihr so unendlich gut taten.

Und auch Kouhei, so groß seine Befürchtungen auch wurden, als ihm bewusst wurde, dass sie gerade vom Anwesen kam, so konnte auch er nicht von ihr lassen, und genoss ihre Nähe. Sie lebte noch und das wog für ihn im Moment schwerer, als alle Sorgen.
 

Wie lange sie so verharrten, mochten beide nicht sagen, doch die Wahrheit, als sie von Yachiyos Lippen kam, zerriss die wohlige Zweisamkeit. Hin und her gerissen zwischen Trauer und der Hoffnung, dass die Worte der junge Frau an seiner Seite doch nur Lügen sein würden, eilte Kouhei zu seinem Anwesen und starrte schockiert auf die zwei Leichen.

Doch er riss sich von dem Anblick los und eilte zu Shiro, der noch immer unbewegt an der Tür lehnte.

Die ganze Zeit über, in der er versuchte seinen Freund zu wecken oder im Haus nach Daisuke und Aiko suchte, ließ er die Hand der Schwarzhaarigen nicht los. Seine Angst sie zu verlieren, erneut zu verlieren, war einfach zu groß.

Yachiyo fühlte sich wie in einem Traum, der nicht enden wollte. Die Geräusche verklangen, jegliches Gefühl wich aus den Gliedern. Sie spürte nur noch, wie in ihre Brust zerspringen wollte. Sie hatte die beiden Diener einfach sterben lassen. Sie sah, wie Kouhei immerzu mit ihr redete, doch sie verstand längst nicht mehr was er sagte.

Schiebetüren wurden aufgerissen, doch die beiden wollten nicht auftauchen. Sie mochte nicht hineinsehen in die Zimmer, fürchtete immer die Leichen der zwei zu entdecken. Schließlich, nachdem der Hausherr eine weitere Tür aufgerissen hatte, fühlte Yachiyo ihre Befürchtungen bestätigt. Das Gesicht ihres Begleiters wirkte mit einem mal so blass. Sie schaute weg, wollte schon gehen, bis sein starker Arm sie zu sich zog. Wollte er ihr zeigen, was sie angerichtet hatte? Sie wollte es sich nicht einmal vorstellen.

Sein ausgestreckter Finger zeigte hinein und er zog sie behutsam zu sich. Langsam drehte sie den Kopf zur Seite und lugte hinein. Bei dem Anblick knickten ihre Beine einfach weg und sie hielt sich die linke Hand vor den Mund.

Sie war erleichtert... so unendlich erleichtert, als Aiko ihrem Herrn um den Hals fiel und versicherte, dass es dem alten Butler auch gut ging.

Alle lebten noch. War nun endlich das grausame Spiel des Schicksals zu Ende? Der Hauch des Todes aus ihrem Leben verschwunden? Sie wagte nicht einmal zu hoffen. Doch sie konnte den Moment nicht festhalten. Eine unendliche Müdigkeit riss ihn aus ihren schlaffen Fingern und die Szenerie verschwamm vor ihren Augen.



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