Jewels von WhiteBianca (The Dark Side) ================================================================================ Kapitel 1: Dämon ---------------- Plötzlich stand er vor mir, wie hergezaubert. Ich konnte es kaum fassen. Er wusste, dass Aden ihn töten würde, wenn er ihn hier sähe. Und doch sagte ich kein Wort – ich wollte diesen verzauberten Moment nicht zerstören. So standen wir eine kleine Ewigkeit nur da und sahen uns an. Ich bemerkte, dass er Aden in keiner Weise glich – ja, sogar das Gegenteil von ihm war. Schließlich fand ich meine Sprache wieder und bat ihn, sich doch zu setzen. Er war immer noch in der Verkleidung des Dämons, die er auf meinem Maskenball getragen hatte. Nun ließ auch er seine wunderschön anmutende Stimme erklingen: „ Meine Königin, was haltet Ihr nun von dem armen Dämon?“ ich war überrascht, dass er sogleich auf den Vorfall vorhin kam und – warum zum Teufel nannte er mich Königin?? Als ob er meine Gedanken lesen könnte, stutzte er und sah mich nun seinerseits irritiert an. „Dämon, wie heißt Ihr eigentlich? Und..... warum nennt Ihr mich Königin?“ „Das wisst Ihr nicht? Man nennt mich Prinz Alex und Ihr seit die Thronfolgerin, Mylady!“, sagte er entrüstet. „Ich dachte mein *...*hust*.... überaus netter Bruder Aden hätte euch das bereits erzählt, meine Hoheit....“. „ Ich?? Thronfolgerin?? Das kann nicht sein... er ist doch der offizielle Thronerbe...“, meinte ich erschüttert. „Nein, dass kann er nur werden, wenn du ihn heiratest... so ist die Regel, wie Vater es gefordert hat“, sagte er mit leiser Stimme und bedrücktem Blick. Ich, die ihn nicht traurig sehen konnte, bat ihn mir das genauer zu erklären. „ ER hat euch also wirklich nichts erzählt??“, fragte er bitter, „ ich hatte es befürchtet. Deswegen habe ich einige Spione eingeschleust. Auch deshalb bin ich heute hier.“ „SPIONE?? Hier auf Schloss Finsterstein?? Warum?? Aden würde euch dafür töten!“, schrie ich auf. „Hör ich da Furcht aus deiner Stimme heraus? Etwa Angst um den armen Dämon?“, spottete Alex. „ Nein, PRINZ Alex. Mir tun nur eure armen Spione leid“, erwiderte ich beleidigt. „Tja, ist auch gerechtfertigt. Sind ja schließlich auch deine Dienstboten“, erwiderte er beiläufig. „Wie bitte?? Ich glaube, Ihr seid von allen guten Geistern verlassen!! Was fällt euch überhaupt....“, ich verstummte schlagartig, da er plötzlich seine Hand auf meinen Mund legte und mir gebot, still zu sein. „ Ich muss dich leider schon verlassen. Pass gut auf dich auf, Königin!“, hauchte er und verschwand. Keine 2 Sekunden später betrat Aden das Zimmer. „Da steckst du also, mein Schatz. Ich hatte mich schon gewundert, warum du plötzlich weg warst“, sagte er und versuchte mich zu küssen. Über meine heftige Gegenwehr erstaunt, setzte er sich schließlich neben mich und meinte: „ Mensch, Sarah... Ich wusste gar nicht, dass du heute so schlecht gelaunt bist.“ „ Aden...“, fragte ich anklagend, „ hast du eigentlich einen Bruder?“ „ Wieso fragst du das? Das geht dich eigentlich nichts an“, sagte er arrogant, „ aber ja, ich habe einen.“ „ Ich wollte es nur wissen. Habe diesbezüglich einige Gerüchte gehört. Sag mal, darf ich denn mal kennenlernen?“, fragte ich scheinheilig nach. „ Lieber nicht! Aber diese Gerüchte sind auch mir zu Ohren gekommen. Anscheinend war Alex heute hier...“, dachte Aden laut weiter. „Alex?? Wer soll das bitte sein?“, setzte ich nach. „Mein nerviger Bruder halt!! Deswegen habe ich dich ja auch gesucht. Ich drück es mal so aus, Alex und ich hassen uns... ich hatte Angst, er könnte dir was antun!“, sagte er mit Nachdruck in der Stimme. „ Aber nun kommt, meine liebreizende Prinzessin... Lasst uns zum Ball zurückkehren...“, freute er sich und bot mir den Arm an. „ Danke Aden – Schatz. Aber ich fühle mich etwas müde... ich werde mich wohl hinlegen....“, hauchte ich und gab ihm einen Kuss. Nachdem ich mir sicher war, dass er beim Ball war, verließ ich den Audiencesaal, um im Garten spazieren zu gehen. Um meine wirren Gedanken besser ordnen zu können, ging ich in Adens Steinlabyrinth. Einerseits um nachzudenken, andererseits um nicht gestört zu werden. So saß ich eine Zeit lang auf einem Felsbrocken und dachte über mich und Aden nach, unser Leben hier und.... über Prinz Alex. Was würde Aden wohl tun, wenn er erführe, dass ich seinen Bruder kenne? Aber wie kann ich mit dem mysteriösen Prinz Kontakt aufnehmen? Über die Spione etwa? Aber welcher meiner Dienstboten war ein Spion? Fragen über Fragen strömten in meinen Kopf. Plötzlich hörte ich, wie die Uhr des großen Ballsaals Mitternacht schlägt. Schlagartig fiel mir ein, dass ich eigentlich im Saal sein sollte – oder wenigstens auf meinem Zimmer. „Aden wird sicherlich toben und wüten wenn er mich nicht findet“, dachte ich mir. So schnell es mein Kleid und mein Schuhwerk erlaubten, lief ich nun zurück. Doch ich war bereits zu spät. So wütend hatte ich ihn noch nie gesehen – jedenfalls dachte ich es zu diesem Zeitpunkt noch. Trotzdem ging ich – als wäre nichts geschehen – in den Saal und verabschiedete die Gäste. Doch das große Gewitter folgte erst, als wir alleine waren. Aden, der es gewohnt war, dass ich nach seiner Pfeife tanzte, wurde noch wütender, als ich ihm wiedersprach. Er war drauf und dran, mein Zimmer in Kleinholz zu verwandeln, was ich diesmal allerdings nicht dulden wollte. „RAUS!“, schrie ich ihn wütend an. Aden stutzte, machte aber keine Anstalten zu gehen. „RAUS! SOFORT! Ich will dich nicht mehr sehen!“, wütete nun ich. „Von DIR lass ich mir nichts sagen, kleines Biest...“, zischte er wütend, „ wahrscheinlich warst du mit deinem Liebhaber beschäftigt!“ „Das hättest du wohl gerne... aber du kannst es dir gar nicht leisten, mich loszu“ ------WUSCH------ Kapitel 2: Verwirrungen ----------------------- Licht... ich sehe Licht. Ich versuche, meine Augen zu öffnen. Wo bin ich? Was passiert hier? Das Licht wird immer heller. Plötzlich kommt mir ein Gesicht ins Gedächtnis... Alex... hilf mir! ********************************************************************************* ********************************************************************************* „Sarah?? Sarah, wach auf!“, hörte ich die Stimme von Aden. „Thiel! Hol einen Eimer kalten Wasser und dann sorg dafür, dass Miss Sarah aufwacht. Ich bin derweil im Billiardzimmer und wer mich stört, wird persönlich von mir geköpft! Alles klar?!“, schnauzte Aden meinen engsten Vertrauten und besten Freund an. Ich beschloss erst später aufzuwachen, da ich nicht mit Aden reden wollte. „Natürlich Mylord. Wie Sie wünschen“, gab Thiel zurück. Minuten später. „Thiel....“, flüsterte ich, „Thiel hör mir gut zu.“ „Hmmm... Mylady, Ihr seid ja doch wach...“, schmunzelte er mir zu. „Pscht... Ich will nicht, das Aden das mitkriegt...“ „Ja... Hast du etwa irgendwelche Befürchtungen? Oder sogar Fragen?“, fragte Thiel verschmitzt. „Hmmm.... Kennt Ihr Prinz Alex?“, stellte ich sorglos als Frage in den Raum. „Ich dachte schon, du fragst mich nie... ^^... Alex ist mein bester Freund. Deswegen hat er mich auch als Spion hier her geschickt.“ „Du weißt, dass du damit dein Leben riskierst... Wieso tust du das, Thiel? Ich weiß nicht, ob ich dir weiterhin noch vertrauen kann.“, meinte ich traurig. Thiel sah mich erschüttert an und setzte sich zu mir ans Bett. „Aber Sarah... Alex hat mich hergeschickt, um dich zu beschützen. Wir kennen doch Aden... und glaub ja nicht, dass ich Alex alles erzähle...“, meinte er mit leiser Stimme und gesenktem Blick. „Ach Thiel... Stehst du zu mir? Auch wenn ich nicht mehr die Königin bin?“, fragte ich ihn mit hoffnungsvoller Stimme. „Auch wenn Prinz Alex es irgendwann nicht mehr für nötig findet, mich zu beschützen?“, fragte ich weiter. „Sarah“, sagte er kopfschüttelnd, „ hältst du mich wirklich für so oberflächlich? Klar dachte ich mir anfangs ‚wenn der Job vorbei ist, verschwinde ich’... aber inzwischen hast du meine ungeteilte Bewunderung und nun würde ich lieber mein Leben opfern, als dir Schaden zuzufügen.“, sagte Thiel mit ernsterfülltem Blick. „Ach Thiel... Du kannst nicht mehr sterben, du bist ja schon so gut wie tot“, lachte ich voller Freude auf. Doch als ich letztendlich in seine Augen sah, wusste ich dass er es ernst meinte. „Ja, wenn du das sagst... Du kannst es aber noch.. sei froh darüber!“, sagte er wieder vollen Ernstes und wies mich darauf hin, dass ich kein Vampir der 1 oder 2 Dekade war. „Weißt du, ich würde es manchmal gerne... ich fühle mich immer so unnütz.. Ich... ich... ich kann mich nicht mal selbst verteidigen...“, erwiderte ich nur. „Wenn du willst, ich bring es dir bei!“, bot er mir an. „Wirklich?? Meinst du ich schaffe das?“, zweifelte ich. „Klar, wenn du wirklich willst, dann lernst du es auch.“, sagte Thiel nur. So begann die wohl anstrengenste Woche meines Lebens. Thiel und Tsukasa, mein Leibwächter, brachten mir die verschiedenste Kampftechniken bei und schlussendlich auch noch, mit dem Klingenfächer zu kämpfen. Ein Klingenfächer sieht zunächst total harmlos aus – wie ein ganz normaler Fächer – hat aber ein messerscharfes Geheimnis zwischen den Stegen. Aden war zwar von der gesamten Aktion nicht sonderlich begeistert, konnte mich aber trotz seiner schlechten Laune nicht vom Training abbringen. Nach dieser äußerst anstrengenden Woche kam Thiel wieder auf unser Gespräch zurück. „Sarah? Wie geht es dir? Nicht mehr so depressiv, hoffe ich.“ „ Hmmm... Nein, ich nicht... Dafür nervt mich jetzt Aden... Trotz allem macht es mir total viel Spaß mit euch beiden zu trainieren“, erwiderte ich. „Ja, auch mir macht es viel Freude Euch zu trainieren, meine Hoheit“, ergriff nun Tsukasa das Wort. „ Wenn Ihr wollt, Mylady, bringe ich Euch noch mehr bei!“, smilte er mich an. „ ECHT?? Das würdest du tun? Boah, ist das geil von dir“, schrie ich auf und umarmte ihn. „Ähh... Mylady??“, errötete er. „Oh.. Entschuldige! Natürlich mag ich noch mehr lernen!“, gab ich begeistert zurück, nachdem ich den armen Tsukasa wieder losgelassen hatte. „Gut. Dann lasst uns doch gleich morgen beginnen“, erwiderte Thiel schmunzelnd. Am nächsten Morgen. Ich lag noch im Bett, als ein Wirbelwind von Mensch hereingeschossen kam. Wie es sich herausstellte, kam Alistor mich besuchen. Alistor ist ein alter Freund von mir und kam vorbei, um nach mir zu sehen, da ich mich lange nicht mehr gemeldet hatte. „Sarahhh!!! Meeiiinnnn Schaatttzzzyyy...“, weckte mich der Wirbelwind fröhlich auf. „Hmmm... wasn los?... brennt das schloss ab?...“, gab ich schlaftrunken zurück. „Sarah, Süße, kennst du mich nicht mehr?“, fragte er nun in entrüsteten Ton. „Verzieh dich, Al... lass mich schlafen...“, fauchte ich ihn an. Sein darauffolgendes, nervtötendes Schluchzen stahl mir dann allerdings doch die Chance, einfach weiterzuschlafen. Da ich sowieso bald aufstehen hätte müssen, tat ich es eben gleich. Als wir dann allerdings am Frühstückstisch saßen, wurde ich ärgerlich, da Alistor immer noch laberte. „Mensch Alistor. Jetzt halt doch endlich mal die Klappe!!“, schrie ich ihn an. „Sarah, du brauchst doch nicht gleich so ausfallend werden“, sagte er beleidigt zu mir. „Ach, lass mich doch in Ruhe... falls du es vergessen hast, ich nehme es dir immer noch übel!“ „ Was nimmst du mir übel, Honey?“, fragte er überrascht. „Wie bitte??!!!?? Sag jetzt nicht, dass du es wirklich vergessen hast??!!!??“, gab ich entrüstet zurück, „Sag jetzt nicht, dass du so viel gesoffen hast, dass du dich nicht mal DARAN erinnerst?“ „Sarah, Honey, wovon zum Teufel sprichst du?? Allmählich machst du mir echt Angst...“, meinte er nur. „Na gut, ich sag’s dir... ungern... aber du weißt noch, dass wir auf dieser Feier von diesem Ekelpaket Kaiba waren...“, flüsterte ich, „und du warst so betrunken, dass ich dich nach Hause bringen – besser gesagt schleifen – musste...“. „Sarah, ich hoffe, es ist jetzt nicht das passiert, was ich denke...“, errötete Alistor. „Ich weiß ja nicht, was du denkst, aber es war ziemlich versaut...“, schmunzelte ich geheimnisvoll vor mich hin. „Ähm... nicht wirklich jetzt, oder? Bitte, bitte sag dass das nicht wahr ist... Das kann nicht sein! Das darf nicht sein!“, verzweifelte Alistor. „Tja, da kann ich jetzt auch nichts mehr machen... DU hast dich schließlich benommen wie ein hungriger Tiger...“, hauchte nun ich. „OOOHHH nein...“, sank Alistor zusammen. „Jetzt krieg dich wieder ein. So schlimm war es nun auch nicht. Danach bist du wenigstens eingeschlafen...“, sagte ich sachlich, „ und ich muss zugeben... irgendwie... wars auch schön... jedenfalls bist du liebevoller als Aden... egal... DAS wird dich wohl kaum interessieren.“, merkte ich an. „Meinst du das ernst?“, guckte Alistor mich total verheult an. „Jaa, aber lass ihn das ja nicht hören“, mahnte ich an. Von diesem frühen Schock musste sich Alistor erst mal erholen und ich konnte in Ruhe fertig frühstücken. Nach dem Essen, ließ ich ihn dann alleine sitzen, da ich unbedingt zum Training mit Tsukasa wollte. Kaum hatte ich mein Trainingsdress angezogen, kam Aden in den Raum. „Aden... könntest du bitte nächstes Mal anklopfen?!!“ Doch als keine Gegenreaktion kam, drehte ich mich wildentschlossen um und sah dass er kreidebleich war. „Was ist los?“, fragte ich bestürzt. „Kommst du bitte mal mit in den Thronsaal?“, ächzte er hervor und ging. Da mir dieses Verhalten von Aden ziemlich merkwürdig vorkam, rannte ich so schnell wie möglich hinterher. Was ich dort allerdings vorfand, ließ mich zu einer Salzsäule erstarren. Es war wirklich ein groteskes Bild: Aden saß auf dem Thron in der Mitte, der Weg dorthin war allerdings mit einer Vielzahl von toten Körpern gepflastert. Ich ging langsam auf ihn zu und frage:„ Aden? Was hat das hier zu bedeuten?“ Plötzlich spürte ich, dass sich eine mir unbekannte Person nähert. Ohne mich umzudrehen, wusste ich sofort das es unsere erbittersten Gegner waren. Anscheinend waren sie mal wieder gekommen, um Aden zu töten. Das Seltsame: Dieses Mal wollten sie anscheinend mich! Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)