Two Life´s von BloodyVogelchen (~Die Geschichte zweier Brüder die völlig verscheiden sind~) ================================================================================ Kapitel 8: Ankündigungen ------------------------ Aidan hatte nicht im Traum daran gedacht sofort seiner Schwester bescheid zu geben, das Julian nun hier war und auch bleiben würde. Er wollte seinen kleinen Bruder erst einmal für sich haben. Ihm schien eine Ewigkeit vergangen zu sein, seit sie sich das letzte Mal gesehen hatten. Julian ging es da nicht anders. Die Tage nach ihrem wiedersehen hing er ständig an Aidans Rockzipfel. Er kam sich etwas dumm dabei vor, auch wenn sein älterer Bruder immer wider beteuerte das es okay sei. Er ging mit Aidan zur arbeit, etwas Essen, auf Partys. Alle waren sehr interessiert an dem kleinen Mischling, den Aidan, sehr stolz, als seinen jüngeren Bruder vorstellte. Er erzählte auch gerne die Geschichte wie es dazu kam das Julian erst jetzt der Gesellschaft vorgestellt wurde. Julian fühlte sich richtig wohl. Er konnte soviel lesen wie er mochte und dabei gleichzeitig Zeit mit Aidan verbringen. Wenn dieser Arbeitete, lass Julian um ihn nicht zu stören. Da Byron inzwischen auch das Erbe geregelt hatte besaß Julian jetzt sehr viel Geld. Ihm war es noch immer nicht so richtig bewusst. Ein Teil, so hatte Aidan gesagt, hatten sie für ihn angelegt, damit er später nicht Arbeiten musste oder immer einen Notfallgroschen hatte, falls mal etwas passierte. Über den Rest konnte Julian frei verfügen. Da Julian ja in einem Armenviertel aufgewachsen war, spendete er auch ein wenig, an eine Organisation die sich um Pet´s kümmerte. Es war ihm irgendwie sehr wichtig zu helfen. Aidan hatte zwar, zu Julians Missmut, die Organisation durchleuchten lassen, um sicher zu sein das sie auch wirklich half doch Julian kam damit klar. Sicher war eben sicher. Es lief alles wie geplant. Julian war endlich da wo er hingehörte und außerdem auch noch glücklich. Auch Aidan war wieder auf dem Damm, was Byron und Darius mit großer Freude sahen. Sie führten ein ruhiges Leben bis eines Nachmittags das Dienstmädchen in Aidans Büro kam und verkündete: „Sir, eure Schwester ist hier. Sie ist aufgebracht und...“ Weiter kam das Mädchen gar nicht den da stürmte schon Aidans Schwester herein. Julian betrachtete die Frau. Sie war außergewöhnlich hübsch und hatte die gleichen Gesichtszüge wie er und Aidan nur eben weiblicher. Der Cat hatte bis dahin seine Schwester nie gesehen. Aidan hatte ihm zwar von ihr erzählt, doch da sie nicht mit in diesem Haus lebte und wohl sowieso nur auf Geld aus war, hatte er sie nie gesehen oder kennen gelernt. Nun legte er sein Lesezeichen in das Buch und sah zu wie seine angebliche Schwester auf Aidan zu lief und ihn anschnauzte. „Aidan, so geht das nicht! Ich gehöre genauso zur Familie wie dieses Tier! Auf der letzten Veranstaltung habe ich von Fremden erfahren müssen das du dieses …dieses Tier schon überall mit hin genommen hast! Weiß du eigentlich was für eine Schande du über unsere Familie bringst?“ Aidan hörte sich das Gezeter seine Schwester in aller Ruhe an. Er wusste, würde er sie jetzt unterbrechen, würde sie immer weiter so machen, also sollte sie sich lieber abreagieren. Julian lies derweilen immer mehr die Ohren hängen. Er sah von Aidan zu der Frau die ihn offensichtlich nicht leiden konnte. Langsam stand er auf und sagte: „E, es tut mir leid wenn ich Umstände bereite!“ Dann verneigte er sich tief. Seine und Aidans Schwester hatte er damit völlig aus dem Konzept gebracht. Sie lief puterrot an. Aidan knurrte und stand auf. Er nahm den jungen Cat sanft in die Arme, nach dem er zu diesem gegangen war. „Hey, red keinen Unsinn! Du machst keine Umstände! Du bist teil unserer Familie. Hör nicht auf sie!“ Sofort kuschelte sich Julian an den halt, den Aidan ihm bot. „Was soll das? Rede keinen Unsinn! Bis vor ein paar Wochen hast du nicht einmal gewusst, dass er überhaupt existiert und jetzt machst du einen auf großen Bruder? Das ist ja lachhaft!“ – „Du wusstest auch nicht das es ihn gibt, aber das ist noch lange kein Grund ihn nicht gern zu haben.“ Schnauzte Aidan nun etwas zurück. „Er gehört hier her und wenn du ein Problem damit hast, dann solltest du verschwinden!“ Knurrte er sie an, was sie allerdings nicht sonderlich erschrak. „So leicht wirst du mich nicht los, Aidan! Du hast das Erbe verteilen lassen und dabei einen Fehler gemacht!“ Aidan zog die Augenbrauen hoch. „Nein, es hatte alles seine Richtigkeit! Mum und Dad haben dich aus dem Testament gestrichen. Ich dachte ich sag dir das nicht um es dir nicht noch schwerer zu machen!“ Nun war sie perplex und sprachlos. Julian schniefte leise in Aidans Pullover. Der Ältere strich ihm über die Öhrchen. Damit wollte er ihn etwas beruhigen. Sanft setzte er sich auf das Sofa und zog Julian auf seinen Schoss. Dort kraulte er dessen Rücken und beruhigte diesen so etwas. „Wieso sollten sie mich nicht berücksichtigen?“ Fragte sie nun. „Weil...“ Man sah dass es Aidan richtig schwer fiel die nächsten Worte zu sagen. „Nun ja, sie habe geschrieben dass du soviel Geld hast und nichts mehr von ihnen brauchst. Außerdem hast du dich von ihnen abgewandt und sie wollten ja nicht dass du irgendwie an sie erinnert wirst. Sie haben geschrieben dass sie dich lieb haben und du gerne etwas aus ihrem Haus als Erinnerung mitnehmen kannst, aber das ist vorher mit mir abzusprechen! Ich hab die Firma und das Haus bekommen und Julian all ihr Geld!“ – „Was? Er hat... wieso?“ Sie setzte sich unwillkürlich Aidan gegenüber. Der Schock über das verlorene Erbe, hatte sie sehr schwer getroffen. Auch Julian war neugierig. Eigentlich hatte er gedacht dass er nur einen Teil des Geldes bekommen hatte, doch dem war wohl offensichtlich nicht so. „Er hatte nichts und mit dem Geld kann er sich jetzt seine Träume erfüllen. Und das ich die Firma übernehme stand ja sowieso schon immer fest!“ Aidans Stimme war nun ganz ruhig. Noch immer streichelte er Julian über den Kopf und den Rücken. Es sah aus als würde er sein Haustier kraulen. Einige Minuten schwiegen sie alle. Ihre Schwester schien nachzudenken was sie nun tun sollte. „Wer verwaltet das Geld? Er ist sicher noch nicht volljährig!“ Aidan ahnte was nun kommen würde. „Byron ist es und ich kümmere mich um Julian!“ – „Julian...“ Zischte sie und sah dabei beinahe angeekelt drein. „Schön...“ Sagte sie und stand auf. „Na schön. Dann geh ich jetzt!“ Sie knurrte und verschwand. Julian sah zu Aidan auf. „Ist das wirklich wahr? Das mit dem Testament meine ich!“ Irgendwie fühlte er sich schlecht bei dem Gedanken dass sie nicht bekommen hatte. „Ja, das ist es. Ich zeig dir das Testament wenn du möchtest! Sie haben ein paar Worte an dich gerichtet. Unserer Schwester war schon oft verheiratet und ebenso oft wieder geschieden. Sie hat eine Menge Geld von diesen Scheidungen bekommen, da sie die Männer richtig ausnimmt! Mach dir keine Gedanken um sie. Wie du sehen konntest, mag sie Pet´s nicht besonders!“ Julian nickte. „War sie schon immer so?“ Fragte Julian nun. Aidan lachte. „Als Kind war sie sehr lieb. Doch sobald sie wusste wie sie einen Mann rum bekam und wie auch Mum und Dad nach ihrer Pfeife tanzten, war sie ein völlig anderer Menschen. Wenn sie etwas will nimmt sie es sich und nimmt dabei keine Rücksicht auf die Menschen oder Pet´s denen sie damit vielleicht schadet. Sie ist sehr Egoistisch geworden!“ – „Oh je!“ Sagte Julian. Aidan nickte und lachte leise, dann küsste er seinen Liebling innig. „Ich liebe dich! Vergiss das was sie gesagt hat, denn es stimmt überhaupt nicht! Byron, Darius und ich wir lieben dich. Und die Haushälterin auch!“ Julian lachte. „Na es können mich nicht alle lieben, Aidan. Und mir reicht es völlig wenn du mich liebst!“ Er grinste zufrieden und schmiegte sich an ihn. Nach dem Besuch von ihrer Schwester, hatte Aidan keine Lust mehr zu arbeiten. Er stellte den Laptop aus und ging mit Julian eine Runde im Pool schwimmen. Sie verbrachten den Rest des Tages gemeinsam und dachten nicht mehr an das vorgefallene, nicht ahnend dass erneut Nebel an ihrem Horizont aufzog. Was sie jedoch nicht ahnten war, dass ihre Schwester nicht so leicht aufgeben würde. Sie hatte sich mit dem Dienstmädchen zusammen getan und hegte nun eine üblen Plan aus. Sie würde Aidan und Julian schon zeigen was Sache war. Sie wollte ihr Erbe, schließlich stand ihr das zu. Abgesehen von einem Anwalt, den sie ihnen auf den Hals hetzen würde, würde sie mit dem Dienstmädchen gegen die Jungs verbünden. Diese machte natürlich mit, da sie von der Dame des Hauses eine Menge Geld bekommen würde. Und zugleich dieses unsägliche Pet loswerden würde, der ihr ihren Aidan nahm. Alle im Haus liebten Julien, nur das Dienstmädchen nicht. Sie hasste es, weil sie Aidan liebte und hoffte dass dieser sie nehmen würde. Ein Traum der wohl niemals wahr werden würde. Aidan war viel zu vernarrt in sein kleines Kätzchen. Er liebte ihn und würde alles für Julien tun, jetzt da er ihn wieder hatte. *** Es waren drei Wochen vergangen, ehe sich erneut ein oder zwei Steine in das Leben von Julien und Aidan legten. Julien holte seine Schulbildung nach. Er lernte bei Aidan im Büro während dieser arbeitete. So konnten sie zusammen sein, störten sich jedoch nicht gegenseitig. Julien fand es sehr schön alles über seinen Bruder, nach und nach herauszufinden. Er entdeckte zugleich auch seine eigenen Talente. Aidan erzählte ihm viel über ihre Eltern und wie sie so waren. Julien war nicht mehr böse auf diese. Eher war es nun Dankbarkeit die ihn überkam. Den wäre es anders gekommen, hätten er und Aidan sich vielleicht nicht leiden können. Julian war gerade vertieft in seine Matheaufgaben, als es unverhofft klopfte. Aidan rief ein wenig abwesend herein. Ein trat ein Mann in einen maßgeschneiderten Anzug. Sein Haar war ordentlich geschnitten und er hatte ein Lächeln aufgesetzt das vom feinsten war. Julien blickte nicht auf. Er rechnete weiter und kaute auf seinem Bleistift herum bis Aidan und der Mann eine Unterhaltung begannen. „Guten Morgen. Mein Name ist Schmidt. Ich bin der Anwalt ihrer Schwester. Es geht um das Testament ihrer Eltern.“ Aidan und Julian blickten auf. „Was soll mit dem Testament sein?“ Fragte Aidan ein wenig verblüfft. Er vergaß völlig seine Manieren. Der Anwalt lächelte professionell. „Wir haben eine Klage eingereicht. Wir fechten das Testament an.“ Julien horchte auf. „Das geht doch nicht. Aidan hat doch am wenigstens damit zu tun.“ Rief er ein wenig aufgebracht aus. Er war sogar aufgestanden. Nun wandte sich der Anwalt zu ihm um. „Nun dann sind sie wohl Julien. Ich darf ihnen das überreichen. Ich bitte sie pünktlich zum Termin da zu sein. Damit wir das schnell regeln können.“ Julien nahm die Papiere an. Es war eine Klageschrift, sowie ein Schreiben vom Amtsgericht mit einem Termin. Julien kannte sich mit so etwas nicht aus. Dieser Anwalt und seine Schwester würden ihn ausnehmen und er würde wieder in die Gosse müssen. Julien lies die Ohren hängen. „Meine Herren, einen schönen Tag noch!“ Aidan schnaufte. „Das nächste Mal sparen sie sich den Weg und schicken es per Kurier!“ Verabschiedete sich Aidan. Dann winkte er Julien zu sich. Dieser folgte und gab Aidan die Papiere. „Das kann sie doch nicht machen. Ich… Aidan…“ Man sah ihm an wie viel Angst er hatte das er zurück in sein altes Leben musste. „Beruhige dich. Du wirst nicht mehr zurück gehen. An meinem Erbe kann meine Schwester nicht rütteln. Dad hat mir die Firma bereits vor seinem Tod hinterlassen. Ich habe genug Geld für uns Beide und deine Projekte!“ Sagte er sanft. Julien seufzte. „Okay. Aber ich würde dir gern dann etwas geben.“ Aidan lachte. „Sei nicht albern. Wir sind Brüder und ich liebe dich. Ich teile alles mit dir!“ Er küsste sein kleines Kätzchen. „Das bekommen wir schon wieder hin. Byron wird uns helfen. Ich rufe ihn gleich an. Er wird sich drum kümmern. An diesem Testament lässt sich normalerweise nicht rütteln.“ Julien seufzte erneut. „Wieso ist da schon ein Termin?“ Aidan zuckte die Schultern. „Das wird wohl auch Byron herausfinden müssen.“ Meinte er. „Komm mach deine Aufgaben. Wir bekommen das schon hin.“ Er küsste Julien noch einmal ehe er ihn los lies. Das Kätzchen setzte sich wieder an seine Aufgaben, allerdings nun mit weniger Elan und dafür mit mehr Sorgen. Aidan rief Byron sogleich an. Er schickte einen Kurier mit den Papieren zu dem Anwalt. Dieser versprach sich auch sogleich darum zu kümmern. Mehr konnten sie sowieso erst einmal nicht tun. „Sir, ihre Haushälterin auf Leitung eins. Sie sagte es sei dringend!“ – „Danke.“ Sagte Aidan. Er machte den Lautsprecher an, ehe er den Anruf entgegen nahm. „Was gibt es denn?“ – „Sir, ihre Schwester kam eben hier an. Sie hatte Gepäck mit. Sie will nun hier wohnen. Die Dame meinte es wäre genauso ihr zu Hause wie ihres. Wir haben ihr erst einmal ein Gästezimmer zugewiesen. Ich wollte sie vorwarnen.“ Aidan fluchte ungehobelt. Julien lies dies zusammen zucken. Wenn ihre Schwester da war, würde sie die Brüder spielen müssen. Ihre Schwester sollte nicht wissen was zwischen ihnen war. Das war eine reine Gefahr, denn sie könnte es irgendjemandem verraten. „Danke. Wir kommen bald nach Hause. Ich regel das dann.“ Sagte er. Die Haushälterin verabschiedete sich. Julien klappte seine Bücher zu. Er konnte sich nicht mehr konzentrieren. „Was bedeutet das, Aidan?“ Fragte er unsicher. „Es bedeutet das sie und das Leben schwer machen will. Wir werden eine Zeit lang sehr vorsichtig sein müssen.“ – „Ich darf dich nicht mehr besuchen? Und bei dir schlafen?!“ Geschweige denn mit dir, dachte sich das Kätzchen. Aidan seufzte schwer. Er zog seinen Bruder fest an sich. „Ich liebe dich. Du bist mein Kätzchen, mein Bruder. Wir schlafen natürlich zusammen. Du kennst doch die Tür in deinem Zimmer die verschlossen ist.“ Julien sah fragend zu Aidan. Was wollte er ausgerechnet jetzt mit dieser Tür? „Ähm, ja sicher. Was ist damit.“ – „Ich hab den Schlüssel dafür. Sie führt direkt in mein Zimmer.“ – „Wieso hast du mir das nicht eher gesagt?“ – „Naja. Ich wollte dir die Möglichkeit geben dich zurückziehen zu können wenn dir unsere Beziehung zu viel wurde. Sonst hättest du sicher immer Angst gehabt das ich durch diese Tür komme. Oder fühltest dich vielleicht genötigt sie zu benutzen. Das wollte ich nicht.“ Julian lachte. Dann küsste er seinen Bruder. „Ich habe keine Angst vor dir. Und auch nicht vor dem was wir fühlen und tun. Ich wäre zu dir gekommen, weil ich gar nicht anders gekonnt hätte.“ Das zu hören machte Aidan sehr glücklich. Er schmiegte sich an seinen Bruder. „Danke!“ Hauchte er leise. „Lass uns jetzt nach Hause gehen. Wir müssen unsere Schwester rausschmeißen.“ Julian lachte. „Wieso ist sie eigentlich so?“ – „Naja, nach der zweiten Scheidung sagten unsere Eltern sie solle vernünftig werden. Sie bräuchte jemanden den sie wirklich liebte und der sie liebte. Sie meinten es gut und wollten ihr so zeigen dass sich die Welt nicht nur um sie drehte. Leider hat sie es falsch aufgefasst und war stink sauer. Sie heiratete wieder und wieder. Jedes Mal kam es zur Scheidung. Sie zockt die Männer nur ab und ist als schwarze Witwe verschrien. Die Gerüchte über sie wirst du sicher schon auf einen der Partys gehört haben. Nun da unsere Eltern Tod sind will sie natürlich auch einen Stück vom Kuchen haben, der ihr nicht zusteht.“ Julian seufzte. „Und das alles wegen mir.“ Aidan lachte. „Nein. Das Geld das an dich ging, hätte sie niemals bekommen. Ich hätte es aufbewahrt oder eher Byron. Als Testamentsvollstrecker ist er dafür verantwortlich bis du gefunden worden wärst. Er hätte ihr niemals etwas davon zugesprochen. Dafür steht er zu sehr zu unseren Eltern und zu mir.“ Irgendwie beruhigte das Julian. Aber die Sache war leider nicht so leicht wie sie glaubten. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)