Res secundae aeternae – Ewiges Glück
Was soll's.
Ich habe diesen Epilog schon seit dem vorletzten Kapitel fertig. ich dachte, ich könnte ihn noch etwas verbessern, aber das ist mir nicht gelungen. Aber ich bin immer offen für Anregungen. Und jetzt, solange FFs noch erlaubt sind... Viel Vergnügen mit dem wirklich allerletzten Kapitel von "Friends with benefits".
;)
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Es klopfte an seiner Zimmertür.
„Kai, wir müssen reden!”
„Nicht jetzt, Tyson, ich hab Besuch!“, rief Kai über die Schulter zur geschlossenen Tür hin und wandte sich dann mit einem Lächeln wieder den Lippen desjenigen zu, der ihn von seinem Glück überzeugt hatte.
„Ja ich weiß, ich hab Yurijs Auto draußen gesehen, aber es ist wichtig.“
„Tyson – nicht – jetzt!“
Von draußen hörten sie leises Stimmengemurmel. Anscheinend versammelte sich gerade sein gesamtes Team vor seiner Tür.
„Du solltest da jetzt nicht reingehen“, vernahm Yurij Rays Stimme, in der er einen gewissen wissenden Unterton ausmachte.
„Wieso nicht? Es ist leise, seine Musik dudelt nicht, also will er gestört werden!“, beharrte Tyson und drückte die Klinke herunter.
„Wie gut, dass ich abgeschlossen habe…“, murmelte Yurij leise und widmete sich wieder der Haarsträhne Kais, mit der er gerade spielte.
„Seit wann schließt du ab, Kai!?“, kam auch schon die entrüstete Frage von draußen.
„Mensch, Yurij! Jetzt sag doch auch mal was. Nur, damit er endlich verschwindet!“, raunte Kai ihn in einer Mischung aus Flehen und zunehmender Verärgerung über die Ruhestörung an.
„убирайся! ты меня́ нерви́руешь! проваливай пожалуйста!“, rief Yurij mit lauter Stimme in Richtung der Tür. Kurz blieb es still.
„Verdammt, ich kann kein Russisch!!“, beschwerte sich der verärgerte Japaner.
Kai begann zu kichern, die Endorphine wirkten immer noch. Beide Freunde, dicht aneinander geschmiegt in den Kissen vergraben, grinsten sich an. Der Rothaarige langte nach oben auf die Kommode und fand nach einigem Tasten die Fernbedienung für Kais Stereoanlage. Mit einem Knopfdruck siegte wieder die laute Musik über Tysons Gebrüll, auch wenn es diesmal kein Heavy Metal oder ähnliches war, sondern die eingängige Rockballade „I’m Sorry“ von Tommy Reeve.
„NA HALLELUJA! Ich dachte das hätten wir hinter uns!“, tobte es hinter der Tür, was Kai und Yurij nur halbwegs mitbekamen.
„Und, bereit für eine weitere Runde Liebe?“, fragte der Rothaarige sanft, streichelte zärtlich mit dem Daumen über Kais Wange und senkte seine Lippen zu einem schüchternen Kuss auf die seines geliebten Freundes.
„Oh…“
„Genau. Oh.“
„Jetzt verstehe ich den Krach. Also, die Musik meine ich.“
„Ach, ist es jetzt auch zu deinem Schmalhirn durchgedrungen, ja, Tyson?“, meinte Ray schnippisch und ziemlich untypisch für seine sonstige Art.
„Woher sollte ich das denn wissen?!“
Irgendwann gelangte auch die lauteste CD an ihr Ende. Das war vor fünf Minuten in Kais Zimmer geschehen. Und seitdem hörten die Bladebreakers nur zu deutlich, was ihr Teamleader mit seinem Jugendfreund zu besprechen hatte. Einem jeden von ihnen war es unangenehm, diesen eindeutigen Lauten zu lauschen. Aber es war egal, wohin sie sich in diesem Haus verkrochen, sie konnten es überall hören. Vermutlich wusste Kai das. Aber er scherte sich nicht mehr darum. Er hatte sich weiterentwickelt.
„Vielleicht sollten wir rausgehen?“, schlug Max betreten vor und versuchte sich auf das Umrühren seiner Brause zu konzentrieren.
„… Ah. Sie sind fertig“, kommentierte Kenny die plötzlich aufkommende Stille.
„Scheiße, hätte ich vorher gewusst, was das bedeutet – ich hätte nie was gegen seine Musik gesagt!“
„Du wirst eben wohl keinen guten Detektiv abgeben…“
Alle sahen auf. Vor ihnen stand Kai, der, die Wangen leicht gerötet, den Blick noch leicht verklärt, schnell in eine graue Jogginghose und ein schwarzes Muskelshirt geschlüpft war, um Kaffee zu kochen. Er war gutgelaunt und fröhlich – ein seltener Anblick – und er strahlte pure Pheromone ab – ein unfassbarer Anblick.
Seine Kollegen konnten ihn nur anstarren. Kais Haar hing schlaff hinunter, es war zerzaust und alle im Raum wussten, wer darin gewühlt hatte.
Und eben jener schlich sich von hinten an seine Zielperson und umschlang ihn mit den Armen.
„Lass mich nicht so lange allein…“, raunte Yurij ihm ins Ohr, schmiegte sich an Kais Rücken und vergrub seine Lippen in Kais Halsbeuge, nur um der Sammlung noch ein weiteres Exemplar der Liebesmale auf Kais Körper hinzuzufügen. Kai lachte leise. Wenigstens hatte Yurij sich einen Bademantel angezogen.
„Kaffee ist gleich fertig, Лапочка.“
Ungläubig starrte das Team die beiden Russen an.
„Macht das nächste Mal die Musik wieder an. Laut, bitte“, meinte Ray und verließ mit einem wissenden Lächeln auf den Lippen die Küche.
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убирайся! – Geh weg!
ты меня́ нерви́руешь! - du nervst! Fam
проваливай! – Scher dich fort! Pack dich!
пожалуйста – Bitte!
Лапочка – „Pfötchen“