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Revenge!

The puppy fights back!
von

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First Revenge

[Dieses Kapitel ist nur Volljährigen zugänglich]

Second Revenge

Titel: Revenge! (The puppy fights back!)

Untertitel: …but what comes after?

Anime: Yu-Gi-Oh!

Pairing: Seto x Joey (hattet ihr ernsthaft was anderes von mir erwartet? =P)

Teile: 2/?

Warnung: Lemon

Disclaimer: Nix meins!!! No money!!!

Probanden um die siebzehn.

Kommentar: so hier wäre das zweite Kappi, und es tut mir leid dass es so lange gedauert hat, sehr viel Stress in letzter Zeit…ok, das dritte Kappi hab ich zwar schon angefangen, aber es wird wohl noch ein, zwei Wochen mit dem Abtippen dauern, ich hoffe, dass ihr mir dennoch treu bleibt…

So und an dieser Stelle möchte ich mich bei euren vielen lieben Kommis bedanken, danke, danke, danke, ich liebe euch alle, und ich verspreche ich werd mich ranhalten, dass es vielleicht doch schneller weitergeht, als geplant…^^

*euchalleganzdolleknuddeltundliebhat*
 

„blabla“…Gelaber

‚denkdenk‘…Gedanken

(laberlaber)…Autoreneinmischungen, die bei gutem Gewissen ignoriert werden können
 


 

2.Kapitel: Second Revenge
 

Der Tag verlief eigentlich relativ normal, wenn man mal davon absah, dass die Streitereien zwischen Seto und Joey ausgeblieben waren. Und nun war mittlerweile auch allen anderen klar, dass zwischen den beiden etwas vorgefallen sein musste. Nur ahnte keiner im Entferntesten was tatsächlich zwischen ihnen beiden abging.

Bald war der lästige Schultag um, und sie saßen in der letzten Stunde, als plötzlich ein kleiner weißer Zettel vor Kaiba auf dem Pult landete. Als er sich umsah, blickte er direkt in zwei schokobraune Augen, die ihn lieb anlächelten. Mit einer Geste bekam er dann zu verstehen, dass er das Stück Papier entfalten sollte. Also wandte sich der Braunhaarige wieder seinem Pult zu und las die kurze Nachricht. „Ich hoffe, du weißt noch was du mir versprochen hast?“ Leicht musste Seto schmunzeln. Irgendwie wurde sein Hündchen von Minute zu Minute immer niedlicher. Schnell kritzelte er eine Antwort auf das Papier und warf es zurück zu dem Blonden. Gespannt las dieser die Antwort des Größeren. „Hm? Was war das doch gleich? Ich kann mich nicht mehr so ganz daran erinnern. Hab ich dir was versprochen?“

Die ganze Zeit über hatte er den Blonden beobachtet und musste sich nun zusammenreißen um nicht laut loszulachen. Aber Joey sah im Moment einfach nur niedlich aus. Wie er da leicht enttäuscht über seinem Stückchen Papier saß und irgendetwas darauf kritzelte. Schnell wandte sich der Braunhaarige wieder ab und wartete auf die Nachricht, die auch keine Minute später vor ihm landete. „Jetzt sei nicht so gemein. *schmoll* Sonst red ich heute den ganzen Tag nicht mehr mit dir.“ Na das konnte er doch nicht zulassen, oder? Schnell wurde einige Sätze geschrieben und das Zettelchen an seinen Absender zurückgeschickt. Auch dieses Mal beobachtete Kaiba jede noch so kleine Gefühlsregung seines Freundes. Und wurde auch jetzt nicht enttäuscht. Joeys Gesichtszüge hellten sich augenblicklich wieder auf und veränderten sich auch nicht mehr für den Rest der Stunde.

„Schon gut. Ich wollt dich nur ein wenig ärgern. Ein Seto Kaiba hat noch nie ein Versprechen gebrochen. Warte, nach der Schule auf mich.“
 

Und tatsächlich waren sie nach der Schule mit Kaibas Limousine in ein kleines Eiscafé gefahren, und zu Joeys Freude durfte er sich bestellen was er wollte. Der Nachmittag war richtig schön und irgendwie vergaß der Blonde den Grund, warum er eigentlich hier mit Seto saß. Er genoss es richtig, sich so offen mit dem Größeren zu unterhalten. Und auch wenn er es nicht gerne zugab, aber Seto Kaiba war eigentlich auch nur ein ganz normaler Junge. Und Joeys Rachegedanken verzogen sich mit einem Mal in die hinterste Ecke seines Gehirns.
 

Sie bemerkten beide nicht, dass sie von der anderen Straßenseite aus beobachtet wurden. Yugi und Co. war das Verhalten von Seto und Joey heute in der Schule mehr als verdächtig vorgekommen und so hatten sie beschlossen den beiden zu folgen. Und was sie nun zu sehen bekamen, verschlug ihnen die Sprache. „Die beiden haben dort drüben tatsächlich ein Date.“, staunte Tea. Auch die anderen waren total perplex und konnten einfach nicht den Blick abwenden. „Findest ihr nicht, dass die beiden richtig glücklich aussehen?“, fragte Yugi, der sich allem Anschein nach mit dem Gedanken angefreundet hatte, dass die beiden nun ein Paar waren. „Ja“, meinte Yami und nahm den Kleineren in seine Arme. „Ich hoffe, die zwei werden so glücklich wie wir beide.“ „Hm? Ich auch.“, sagte der Kleine glücklich und schmiegte sich noch etwas näher an sein anderes Ich. [1]
 

„Wir sollten die beiden wohl allein lassen, oder?“, meinte Tristan und sah die anderen fragend an. „Du hast wahrscheinlich Recht, auch wenn ich zu gerne ein Erinnerungsfoto schießen würde.“ „Duke, untersteh dich!“, wurde der Schwarzhaarige sofort angefaucht, „Wir lassen die zwei jetzt in Ruhe….außerdem hab ich das doch schon längst gemacht.“, lächelte das Mädchen verschwörerisch und hielt ihm mit einem Zwinkern ihr Handy unter die Nase.
 

Die beiden Jungen im Café hatten von alldem Tumult nichts mitbekommen. Sie saßen noch immer an ihrem Tisch, einander gegenüber, und löffelten ihre Eisbecher. Gut, Joey löffelte seinen und Seto trank seinen Kaffee. Er war nicht so ein großer Eis-Fan. Aber er fand es umso schöner Joey dabei zuzusehen, wie er sich mit Freuden durch die verschiedenen Sorten kostete. Ab und an durfte der Braunhaarige sogar kosten. Es war ein richtig netter Nachmittag und irgendwie fanden beide, dass er eigentlich viel zu schnell um war.

Gegen fünf Uhr brachen sie wieder auf und stiegen in die Limousine, die draußen schon auf sie wartete. Als sie im Inneren saßen und Seto Roland ein Zeichen gab, loszufahren, wandte er sich kurz an den Blonden. „Soll ich dich Heimfahren?“ Joey überlegte kurz. Um ehrlich zu sein, wollte er unter keinen Umständen nach Hause. Und das hatte zwei Gründe. Erstens, wollte er nicht, dass Kaiba die Gegend sah, in der er lebte. Irgendwie schämte er sich dafür, besonders vor Kaiba, der nur seinen Luxus gewöhnt war. Und zweitens wollte er nicht zurück zu seinem Alkoholsüchtigen Vater, der ihn alle paar Tage schlug und beschimpfte.

Als Joey keine Anstalten machte, auf seine Frage zu antworten, sprach er einfach weiter. „Ich meine, wenn du willst, kannst du auch wieder mit zu mir kommen. Mokuba freut sich sicher auch. Ähm, nur wenn du wirklich nichts dagegen hast, natürlich.“ Täuschte er sich oder war der große Seto Kaiba bei diesem Satz leicht rot geworden. „Das macht dir auch sicher nichts aus?“, fragte Joey sicherheitshalber noch einmal nach. „Nein, bestimmt nicht. Ich freu mich sogar.“ Damit fiel ihm das blonde Hündchen um den Hals und drückte ihm fast die Luft ab. „Danke, danke, danke…“

Tja, und so schlief Joey diese Nacht auch wieder bei Seto im Bett. Zum Glück war am nächsten Tag ein Feiertag und so konnten sie beide einmal ausschlafen. Selbst gegen Mittag lagen sie noch immer im Bett und kuschelten miteinander. „Warum willst du eigentlich nicht nach Hause?“, unterbrach Seto plötzlich die Stille, die zwischen ihnen geherrscht hatte. „Als mein Zuhause hab ich das schon lange nicht mehr betrachtet. Du weißt ja, dass meine Mutter mit meiner Schwester abgehauen ist, und seitdem ist mein Vater alkoholsüchtig und schlägt mich ab und zu auch schon mal.“ „Warum bleibst du dann überhaupt bei ihm?“ „Was soll ich denn schon groß tun? Ich habe keine anderen Verwandten, meine Mutter will mich nicht und ich bin zu jung, um allein leben zu dürfen. Jetzt schau mich nicht so an. Es ist ok. Ich hab mich schon lange daran gewöhnt.“, lächelte der Blonde nur und kuschelte sich etwas näher an den Braunhaarigen. Der warme Körper neben sich spendete ihm Trost und Geborgenheit. Zwei Dinge, die er schon viel zu lange vermisste.

„Joey?“ „Hm?“ „Möchtest du vielleicht hierbleiben?“ „WAS?“ Joey traute seinen Ohren nicht. Was hatte Kaiba da eben gesagt? Das konnte doch nicht sein Ernst sein, oder? War das wirklich möglich? „Nun, ich meine, wir haben hier genug Platz und du willst doch von deinem Vater weg, und Mokuba freut sich sicher auch über etwas Gesellschaft, wenn ich arbeiten bin. Du musst nicht, wenn du nicht willst?“ „Nein, ich,… ich meine, ehrlich? Geht das? Mach ich dir auch sicher keine Umstände oder sowas?“ Noch immer rang Joey um Fassung. So ganz wollte das alles noch nicht in seinen Kopf. Aber Seto schien das Ganze wirklich ernst zu sein. „Das heißt, du willst bleiben?“ „Es wär aber nicht die Besenkammer, in die ich ziehen muss, oder?“ „Nein, natürlich nicht. Ich lass dir ein eigenes Zimmer herrichten. Oder du kannst auch weiterhin bei mir im Zimmer schlafen.“ „Hm? Dann, ja. Ich würd gerne hierbleiben.“ Fest drückte Seto sein Hündchen an sich. „Bleib, solange du willst, Hündchen.“

Eine Weile blieben sie einfach nur so liegen. Aneinander gekuschelt und fest von dem jeweils anderen umschlungen. Aber irgendwann machte sich Joeys Magen bemerkbar und es wurde wohl wirklich langsam Zeit einmal aufzustehen. Sicher fragte sich Mokuba schon, wo sie denn so lange blieben. „Seto?“ „Hm?“ „Ich find es zwar toll, hier mit dir zu kuscheln, aber ich hab Hunger.“ „Dann sollten wir uns wohl mal anziehen und dir was zum Mittagessen suchen, was?“, lächelte Seto, der sich immer wieder fragte, wie es Joey schaffte, so unglaublich niedlich auszusehen bei allem was er tat und sagte. Und dieser naive Hundeblick, mit dem dieser ihn immer bedachte, war einfach zum dahinschmelzen.

Er wurde aus seinen Gedanken gerissen als Joey plötzlich aufstand und im angrenzenden Bad verschwand, um sich frisch zu machen. Aber schneller als der Braunhaarige gucken konnte, war er schon wieder heraußen und blickte Seto leicht pikiert an. „Ich hab gar keine frischen Sachen bei dir.“ „Schon gut. Geh duschen, ich leg dir was zum Anziehen raus.“ Joey errötete leicht und mit einem fast geflüsterten „Danke“ war er unter der Dusche verschwunden. Schon wieder musste sich Seto ein Lächeln verkneifen, als er aufstand und zu seinem Kleiderschrank schritt. Schnell waren ein paar Sachen für das Hündchen gefunden, die er dann dem Blonden ins Bad legte, bevor er sich selbst auch etwas Frisches anzog. Gerade als er fertig war, kam ein frisch angezogener Joey aus dem Bad. Nun konnte sich Seto das Lachen nicht verkneifen, denn der Blonde sah im Moment einfach nur zum Anbeißen niedlich aus. Setos Klamotten waren dem Kleineren eine Nummer zu groß und schlabberten nur so an seinem Körper herunter. Die Hose war ihm ein wenig zu lang und, wenn er sie nicht mit einem Gürtel fixiert hätte, hätte diese vermutlich Bekanntschaft mit dem Boden gemacht.

„Jetzt lach mich nicht aus, immerhin sind das deine Klamotten.“ „Ich lach dich ja gar nicht aus. Ich kann es nur nicht fassen wie niedlich du im Moment aussiehst.“ Damit verschloss er schnell Joeys Lippen mit seinen, ehe der Blonde noch Gelegenheit hatte, etwas auf eben Gesagtes zu erwidern. „Schon gut. Tut mir Leid. Wir werden nach dem Mittagessen zu dir fahren und deine Sachen holen.“, sagte Seto beschwichtigend als sie den Kuss wieder beendet hatten. „Du meinst es also wirklich ernst?“ Fest blickte er bei dieser Frage in die eisblauen Augen seines Gegenübers. „Ja“

Damit schien für Seto der Fall erledigt zu sein, denn er wandte sich einfach um und verschwand nun ebenfalls im Bad. Als er nach zehn Minuten wiederkam, gingen sie gemeinsam nach unten, wo Mokuba schon auf sie beide wartete. Das Essen verlief relativ ruhig. Der Schwarzhaarige erzählte von seinem Tag und sein großer Bruder hörte ihm dabei zu. Joey war in seinen Gedanken und bekam nur so nebenbei mit, was um ihn herum geschah. Und so schrak er regelrecht zusammen, als er plötzlich leicht angestupst wurde. „Hey, Joey. Alles ok?“ „Ja. Alles klar. Ich war nur in Gedanken.“, bemerkte der Blonde kurz und nachdem er sich kurz umgesehen hatte, fragte er noch: „Wo ist Seto?“ „Er holt den Wagen. Er meinte, ihr müsstet noch einmal kurz weg.“, beantwortete Mokuba seine Frage.

‚Er meint es also wirklich ernst. Das hätte ich diesem Eisklotz nie zugetraut. Andererseits ist er wirklich kein so ein schlechter Mensch wie es nach außen hin den Anschein hat.‘ Joey musste leicht lächeln als er das dachte und er spürte ein warmes Gefühl in sich aufsteigen. Es war angenehm und so neu für Joey, dass er für einen Moment nicht mehr wusste, wo oben und unten war. Er konnte es nicht definieren. Noch nicht zumindest. Aber solange es sich so gut anfühlte, konnte er es auch einfach nur weiterhin genießen. Kaum war er mit seinen Überlegungen fertig, betrat Seto wieder die Küche.

„Bist du fertig mit Essen, Joey?“ Erst als er ein Nicken von Seiten des Blonden als Antwort erhalten hatte, redete er weiter. „Dann komm! Holen wir deine Sachen.“ Sofort setzte sich der Kleinere in Bewegung und verschwand aus der Küche. Der Braunhaarige blieb noch einen Moment länger, um noch ein paar kurze Worte an seinen Bruder zu richten. „Wir sind bald wieder da. Stell solange nichts an.“ Damit folgte er seinem Hündchen und ließ den Schwarzhaarigen alleine zurück.
 

Je näher sie seinem „Zuhause“ kamen, desto unruhiger wurde der Blonde. Nervös rutschte er auf der breiten Sitzbank der Limousine herum. Er hatte Angst. Angst vor seinem Vater, vor dessen Reaktion und vor Seto. Er hatte Angst, dass es sich der Braunhaarige noch einmal anders überlegen könnte, wenn dieser sah in was für einer schäbigen Gegend er aufgewachsen war. Oder wenn dieser seinem Vater begegnen würde.

Plötzlich spürte er einen Arm um seiner Schulter und einen warmen Körper, an welchen er nun gedrückt wurde. „Shhht, ganz ruhig. Ich bin ja bei dir.“, hörte er auf einmal eine sanfte Stimme in sein Ohr flüstern. Und es beruhigte ihn. Auch wenn er sich insgeheim fragte, ob das hier neben ihm wirklich der eiskalte Firmenchef Seto Kaiba war. Denn in den letzten zwei Tagen hatte er den Braunhaarigen von einer Seite her kennengelernt, die er nie für möglich gehalten hatte. Und er musste sich eingestehen, dass er diese Facette von Seto mehr als nur mochte.

Allerdings blieb dem Blonden keine Zeit weiter darüber nachzudenken, denn sie hatten so eben das Viertel erreicht, in dem Joey mit seinem Vater wohnte. Keine fünf Minuten später hielt die große Limousine und die beiden Jugendlichen [2] stiegen aus. Leicht zitterte Joey bei dem Gedanken an seinen Vater, als er aus dem Wagen stieg und hinter Seto den Betonkomplex betrat. Es war ein heruntergekommenes großes Gebäude, in dem mehrere Wohnungen untergebracht waren. Von außen sah es allerdings wie ein überdimensionaler Bauklotz aus. Joey hasste dieses Gebäude und diese ganze vergammelte Gegend. Zu viele schlechte Erinnerungen, die sich in seinem Verstand festgesaugt hatten, wie kleine lästige Blutegel an der Haut, die man nicht mehr losbekommt.

Als sie dann endlich die kleine Wohnung betraten, in der der Blonde mit seinem Vater hauste, stieg ihnen beiden sofort ein penetranter Alkoholgeruch in die Nase, und sie sahen sofort den blonden Mann, der leblos auf der Couch vor sich hingammelte. Und hätte man das leise Schnarchen nicht vernommen, hätte man wirklich denken können, er wäre tot. Überall um ihn herum lagen leere Bier und Weinflaschen, und auch die Wohnung selber war nicht sonderlich ordentlich. Kurz um es war ein Bild des Grauens.

Joey kannte diesen Anblick nur zu gut. Sah er ihn immerhin jeden Tag, aber für Seto war das alles hier unvorstellbar. Er konnte es einfach nicht glauben, dass sein Hündchen hier leben sollte. Wie hatte der Blonde das nur all die Jahre ertragen? Und wie war es möglich, dass sich der Kleinere trotzdem so gut entwickelt hatte? Wie war es möglich, dass man dem Blonden seine Herkunft nicht anmerken konnte? Joey war herzensgut, loyal und furchtbar liebenswert. Wie war es möglich, dass dieser hier leben konnte?

Während Seto noch weiter nachdachte, schlichen sich die beiden leise an der schlafenden Alkoholleiche vorbei in Joeys Zimmer. Und hier erlebte Kaiba die nächste Überraschung. Kaum hatten sie das Zimmer des Blonden betreten, war sich der Braunhaarige nicht mehr so sicher überhaupt noch in dieser verödeten Wohnung zu sein. Das Zimmer seines Hündchens war im Gegensatz zum Rest der Wohnung nämlich wirklich schön und ordentlich eingerichtet. Das Bett war gemacht, der Raum aufgeräumt und auf dem Schreibtisch, der vor dem Fenster stand, lagen sauber aufeinander gestapelt Joeys Schulsachen.

Der Braunhaarige stand noch immer staunend in dem kleinen Zimmer, als der Blonde bereits angefangen hatte seine Sachen eiligst in eine große Sporttasche zu verfrachten. „Hey, Seto? Kannst du mir meine Schulsachen bringen, bitte?“ Als er so direkt angesprochen wurde, erwachte der Größere endlich aus seiner Starre und tat wie ihm geheißen. Schnell waren alle Sachen gepackt und die beiden machten sich auf den Weg Richtung Ausgang. Als Seto schon die Hand auf die Klinke gelegt hatte, wurden sie von hinten angesprochen. „Was glaubst du eigentlich, was du da machst?“, fragte eine noch immer leicht lallende Stimme, die eindeutig von Joeys Vater kam. [3]

Unsanft wurde Joey am Arm gepackt und nach hinten gezogen. Vor Schreck fiel ihm seine Sporttasche aus der Hand und landete auf dem Boden. Verängstigt und unsicher blickte er in die wutentbrannten Augen seines Vaters, der ihn noch immer grob gepackt hielt. Der Blonde sah wie der andere mit der Hand ausholte, um ihn wieder einmal zu schlagen. Schnell kniff er die Augen so fest zusammen wie er konnte, in Erwartung des Schmerzes, den er sicher gleich empfinden würde. Aber dieser blieb aus. Stattdessen hörte er ein schmerzvolles Aufkeuchen und er spürte wie sich der Griff um seinen Arm lockerte, bis er schließlich ganz losgelassen wurde.

Als Joey die Augen wieder öffnete, konnte er im ersten Moment nicht glauben, was er da sah. Seto stand zwischen ihm und seinem Vater, und hielt dessen Handgelenk fest umschlossen, was sicher der Grund war, warum dieser losgelassen hatte. Wütend wurde Joeys Erzeuger mit diesen eisblauen Opalen durchbohrt, aber der Mann ließ sich dadurch nicht einschüchtern. Inzwischen hatte Kaiba den Betrunkenen losgelassen und hatte sich schützend vor seinem Hündchen aufgebaut. „Was fällt dir eigentlich ein? Wer bist du überhaupt, dass du dich in unsere Familienangelegenheit einmischst?“, bluffte Joeys Vater. [4]„Mein Name ist Seto Kaiba. Mir gehört ein ganzes Firmenimperium, aber das jemand wie sie diesen Namen noch nie gehört hat, war mir fast klar. Und was ihren Sohn betrifft. Den nehme ich mit und wenn es nach mir geht, sehen sie diesen nie wieder.“ Damit wandte er sich zu Joey um. „Komm, Hündchen wir gehen nach Hause.“ Nachdem er das gesagt hatte, griff er sich die Sporttasche, die noch immer auf dem Boden lag, und die Hand seines blonden Schatzes und verließ gemeinsam mit diesem die kleine Wohnung, in der noch immer Joeys Vater stand und nicht so recht wusste, was soeben geschehen war.
 

Es dauerte nicht allzu lange bis sie endlich wieder bei der Kaiba-Villa angekommen waren, wo Mokuba schon ungeduldig auf die beiden gewartet hatte. Stürmisch wurden sie von dem schwarzhaarigen Wirbelwind begrüßt. „Wo ward ihr jetzt eigentlich?“, fragte Moki natürlich sofort. „Wir erklären dir alles, Mokuba. Aber lass uns erst mal die Tasche in einem Gästezimmer verstauen.“, meinte Seto nur, und ging schon mit Joey die große Treppe nach oben.

Zehn Minuten später saßen sie zu dritt im großen Wohnzimmer. Mokuba auf dem bequemen Ohrensessel, während es sich die anderen beiden zu zweit auf dem großen Sofa bequem gemacht hatten. „Also? Wo ward ihr nun?“, drängte der Kleinere. „Wir waren bei Joey, um seine Sachen zu holen. Er wird für eine Weile bei uns bleiben. Ich hoffe, du hast nichts dagegen.“, beantwortete der Braunhaarige diese Frage. „Nein, natürlich nicht. Ich freu mich, dass ich nicht mehr so alleine bin, wenn du Arbeiten bist.“, sagte Mokuba sofort mit einem breiten Lächeln auf den Lippen, das aber kurz darauf wieder einer etwas ernsteren Miene wich. „Ich bin wirklich froh darüber. Aber ich würd trotzdem gern wissen, warum Joey bei uns einzieht.“ Unsicher blickte Seto den Blonden an. Er wusste nicht so recht, ob es ok war, dem Kleineren alles zu erzählen, aber die Entscheidung wurde ihm abgenommen, denn sein Hündchen meldete sich nun selbst zu Wort und erklärte alles.

„Weißt du, Moki, ich hab einige Probleme zu Hause. Mein Vater trinkt und schlägt mich deshalb oft. Ich komm nicht gerade aus der besten Gegend und seit meine Mutter mit Serenity abgehauen ist, ist das mit meinem Vater noch schlimmer geworden. Ich hab keine anderen Verwandten hier und zu meinen Freunden kann ich ja schlecht. Und naja, Seto war heut bei mir um meine Sachen abzuholen, damit ich nie wieder dorthin zurückmuss.“ „Joey, das tut mir Leid. Ich wusste nicht, dass du…“ Aber Mokuba wurde unterbrochen. „Schon gut, Moki. Mir geht’s gut. Ich hab mich noch nie so leicht unterkriegen lassen. Und bitte behaltet das alles für euch. Yugi und die anderen wissen über das alles nicht Bescheid und ich würde es gerne so belassen. Sie sollen sich nicht unnötig Sorgen machen. Immerhin gibt es auch jetzt keinen Grund mehr dafür.“

Fast schon selig lächelnd kuschelte sich der Blonde an die warme Brust des Braunhaarigen, der ihn auch sofort in eine sanfte und beschützende Umarmung zog. Ja, hier fühlte er sich wohl. Er war glücklich. Zum ersten Mal seit dem Verschwinden seiner Schwester war er wieder richtig glücklich. Und er hoffte in diesem Moment, dass es für immer so bleiben würde.
 

Aber es sollte anders kommen.

Drei Monate waren vergangen seit Joey bei Seto eingezogen war. Mittlerweile war Joey sogar in Setos Zimmer gezogen. Am Anfang hatte er zwar noch sein eigenes bewohnt, aber da er sich in diesem so gut wie nie aufgehalten hatte, hatten sie beide schließlich doch noch beschlossen, zusammen zu ziehen. Der Braunhaarige hatte ja immerhin auch genug Platz.
 

Der Tag begann eigentlich wie jeder andere auch. Seto war arbeiten und Joey langweilte sich. Mokuba war auf einem Schulausflug und würde erst morgen wieder kommen. Tja, und so hatte der Blonde beschlossen, sich eine Beschäftigung zu suchen, die er gemeinsam mit Yugi und Tea dann schließlich auch fand. Zu dritt hatte sie sich in einem Töpferkurs eingeschrieben. Da es den anderen zu weibisch gewesen war, waren sie nur zu dritt unterwegs, aber das war ihnen auch egal.

Als sie alle ihre Arbeitsmaterialien bekommen hatte, suchten sie sich einen Tisch und begannen freudig drauf los zu töpfern. Gut, ein Töpfern war es bei Joey nicht wirklich. Er formte aus seinem Ton lieber etwas anderes, als eine Schale. Yugi machte für seinen Großvater eine Art Tasse, und Tea versuchte sich an einem kleinen Schmuckschälchen. Nur der Blonde hatte lange mit sich gehadert, sich aber dann doch für etwas entscheiden können und werkelte nun eifrigst daran.

„Und Joey, wo ist dein Seto-Schatz heute?“, fragte Tea plötzlich und riss Joey aus seiner Konzentration. „Er ist arbeiten.“, beantwortete er die Frage des Mädchens und fügte dann noch schnell hinzu, „und er ist nicht mein Schatz, verdammt!“ „Jetzt werd nicht gleich sauer, immerhin wohnst du bei ihm, seit ein paar Monaten. Da ist es wohl nur gerecht, das anzunehmen, oder? Ich mein, warum sollte er dich sonst bei sich wohnen lassen. Immerhin seid ihr beide nicht gerade die besten Freunde.“, verteidigte Yugi die Braunhaarige. „Er hat mich eben zu Mokubas Spielgefährten gemacht, damit der Kleine nicht immer so alleine ist, in dem großen Haus. Dafür darf ich bei ihm wohnen. Das ist alles.“ „Sicher?“ „Ja, verdammt!“

Joey hatte seinen Freunden noch nichts von seiner Beziehung mit Seto erzählt. Warum auch? Immerhin war es keine wirkliche Beziehung, oder? Er war doch aus einem ganz anderen Grund mit Seto zusammen. Zumindest war das am Anfang so gewesen. Aber jetzt? Er musste zugeben, dass er in den letzten Monaten den Braunhaarigen von einer ganz anderen Seite kennengelernt hatte. Von einer Seite, die sonst nur Mokuba zu Gesicht bekam. Und wenn er ganz ehrlich war, gefiel ihm Seto so wirklich außerordentlich gut. Und der Sex störte ihn sowieso nicht. Nein, ganz ihm Gegenteil er genoss es auf diese Weise mit dem Braunhaarigen zu verschmelzen. Aber er war doch nicht schwul. Oder? Ein Joey Wheeler war doch nicht schwul. Obwohl er sich langsam gar nicht mehr so sicher war.

Er wurde aus seinen Gedanken gerissen, als ihn Yugi noch einmal ansprach. „Und du bist dir wirklich sicher, dass da nichts ist?“ „Ja, warum?“ Der Kleine antwortete nicht, er deutete nur auf Joeys Hände, in denen er die Figur hielt, die er gerade angefertigt hatte, ohne es wirklich mitzubekommen.

Die Figur war faustgroß und zeigte zwei Drachen, die ineinander verschlungen waren. Der eine hatte gewaltige Ähnlichkeit mit dem schwarzen Rotaugendrachen. Joeys absolute Lieblingskarte. Und der andere Drache sah einem weißen Drachen mit eiskaltem Blick zum verwechseln ähnlich. Setos Lieblingskarte. Das war doch nicht nur Zufall, oder? Eine ganze Weile starrte er auf das Ding in seinen Händen, so als konnte er nicht so recht glauben, was seine Hände da geformt hatten, fast ohne sein Zutun. Nur aus seinem Unterbewusstsein heraus. Er merkte nicht, wie sich ein sanftes Lächeln auf seine Lippen legte, als er die Figur noch weiter betrachtete. Sie war wirklich schön geworden, und nachdem sie gebrannt und bemalt worden war, würde sie bestimmt noch schöner ausschauen.

Gedacht, getan. Als sie alle drei ihre Kunstwerke gebrannt hatten, machten sie sich daran dem Ganzen ein wenig Farbe zu verpassen. Natürlich machte Joey aus seinen beiden Drachen die beiden Duellmonsters-Karten, die Seto und ihm alles bedeuteten. Und als sie nach drei Stunden endlich fertig waren, betrachtete Joey glücklich sein fertiges Kunstwerk in seinen Händen.

‚Es ist fast so als würden die beiden Drachen miteinander tanzen. Vielleicht bin ich ja doch ein kleines bisschen in diesen Eisklotz verliebt…‘, dachte Joey, während er, nachdem sie sich von Tea verabschiedet hatte, gemeinsam mit Yugi auf dem Weg zu Setos Villa war. Dort angekommen setzten sie sich ins Wohnzimmer und redeten so über dies und das, wobei Joey immer wieder verstohlene Blicke auf seine Statue warf, die er vor sich auf den Tisch gestellt hatte. Dem Kleineren entging das natürlich nicht, auch nicht, dass es dem Blonden bei jedem Blick ein fast seliges Lächeln auf die Lippen zauberte.

„Du hast an Seto gedacht, als du diese Figur gemacht hast, nicht?“, fragte Yugi plötzlich. „Ja,…ich meine, Nein, wie kommst du darauf?“, korrigierte sich der Blonde schnell. Da hätte er sich doch beinahe verplappert. Das fehlte ihm gerade noch zu seinem Gefühlschaos. „Ach, nur so. Dein Blick ist so sanft. Anders als sonst.“ „Aha“, gab Joey intelligent von sich.

„Jetzt aber mal ehrlich. Warum wohnst du bei Seto?“, fragte Yugi nun ernst, „Die Ausrede, die du uns vorhin aufgetischt hast, kauf ich dir nicht ab. So nett ist Seto nicht. Also was ist los? Du bist doch in ihn verknallt, oder?“ „Was?“ Geschockt sah der Blonde seinen besten Freund an. Das konnte doch nicht sein, dass der Kleine ihn so schnell durchschaut hatte. „Du spinnst doch?“, tat er den Vorwurf ab, aber Yugi ließ sich nicht beirren. „Ihr streitet euch nicht mehr, du wohnst bei ihm, und ihr verteidigt euch gegenseitig. Das alles lässt eigentlich nur den einen Schluss zu, dass ihr beide ineinander verknallt seid. Eine andere Erklärung gibt es nicht. Also, gestehst du jetzt oder soll ich noch weitere Beweise auflisten?“

„Ich…also…“, stammelte Joey, verstummte allerdings schnell wieder und seufzte einmal tief, ehe er anfing zu sprechen. „Also, gut, ja wir haben eine Beziehung, aber nicht so wie du denkst. Ich habe vor einiger Zeit zufällig ein Gespräch zwischen Mokuba und Seto gehört. Sie haben darüber gesprochen, dass Seto verliebt sei, und da bin ich halt neugierig geworden. Es stellte sich heraus, dass sich der eiskalte Firmenchef ausgerechnet in den räudigen Straßenköter verliebt hatte. Das musste ich doch ausnutzen, oder? Ich hab ihn also am nächsten Schultag verführt. Ich wollte es ihm heimzahlen. Alles, was er mir angetan hat. Die ganzen Demütigungen, Niederlagen und Beschimpfungen. Und ich hab endlich einen Weg gefunden mich zu rächen. Ich sorg dafür, dass er sich immer mehr in mich verliebt und dann lass ich ihn eiskalt fallen. Ich…“

Aber der Blonde wurde unterbrochen. „Joey, das ist doch nicht dein Ernst oder?“, entsetzt wurde er aus zwei violetten Augen angesehen, „Das ist gemein. Du kannst doch nicht so mit den Gefühlen eines anderen Menschen spielen. Sag mir, dass das ein schlechter Witz war, Joey, bitte!“ „Nein, war es nicht!“, sagte Joey kalt.

Beide bemerkten die leisen Schritte nicht, die sich von der Wohnzimmertüre entfernten und die Treppe hinauf führten. Die Tür zu Setos Arbeitszimmer öffnete und schloss sich wieder, dann war es erneut still. [5]

Sie redeten noch eine ganze Weile, bis Yugi zufällig einen Blick auf die Uhr warf. „Oh, es ist schon nach acht. Ich muss nach Hause. Opa helfen. Wir sehen uns morgen in der Schule. Machs gut!“ Damit sprang der Kleine auf und war auch schon aus der Tür draußen. Joey hatte gerade mal genug Zeit, um ihm noch ein „Bye“ nachzurufen, als er auch schon die Haustür ins Schloss fallen hörte. ‚Hm? Seltsam. Normalerweise müsste Seto doch schon daheim sein.‘, überlegte der Blonde, als er einen erneuten Blick auf die Uhr geworfen hatte. ‚Am besten ich seh in seinem Arbeitszimmer nach. Vermutlich haben wir ihn nur nicht gehört.‘ Damit erhob er sich von der Couch, schnappte sich seine kleine Drachenskulptur, die noch immer auf dem Tischchen stand, und stieg die Treppen nach oben.

Als er vor Setos Arbeitszimmer angekommen war, konnte er das leise Tippen schon durch die Türe hindurch hören. Vorsichtig klopfte er an, und als er eine gemurmelte Antwort von drinnen bekommen hatte, trat er schließlich ein. Langsam ging er auf den arbeitenden Seto zu und kam vor dessen Schreibtisch zum Stehen. Der Braunhaarige blickte nicht einmal auf, als er den Kleineren ansprach. „Was willst du?“, fragte er schroff und mit so einer Kälte in der Stimme, die Joey leicht erschreckte. So hatte er Seto schon lange nicht mehr erlebt. Er ließ sich dadurch aber nicht einschüchtern und trat tapfer noch ein paar Schritte vor, um den Tisch herum und stellte sich direkt neben Seto. „Hier, für dich!“ Damit hielt er dem Größeren seine Drachenstatue entgegen, die der Braunhaarige auch an sich nahm, und kurz betrachtete.

„Wo hast du denn diesen Ramsch gekauft?“, fragte der Firmenchef kalt und warf sie achtlos zu Boden. Mit einem lauten Knall brach sie auseinander. Direkt in der Mitte. Die beiden Drachen lagen nun getrennt nebeneinander auf dem Boden. Entsetzt blickte Joey auf den Scherbenhaufen und beugte sich hinunter, um noch etwas zu retten, aber es war zu spät. Enttäuscht und leicht wütend blickte er auf in die eisblauen Augen, die kalt zurückstarrten.

„Seto, was sollte das? Ich…“ Aber der Blonde wurde unterbrochen, ehe er weitersprechen konnte. „Für dich immer noch Kaiba, Köter!“, blaffte der Braunhaarige zurück. Nun war selbst dem Blonden klar, dass hier etwas ganz und gar nicht stimmte. „Was soll das? Warum bist du wieder so kalt zu mir? Sind wir nicht zusammen?“ Verwirrt schauten braune Augen in zwei blaue Opale, die sich nun zu zwei gefährlichen Schlitzen verengten. „Ach, sind wir das?“, stellte Kaiba die Gegenfrage, „Du denkst wohl ich bin total bescheuert. Dass du hier so einfach rein spazierst, dich durchfüttern lässt, und mich nach Strich und Faden ausnehmen und ausnutzen kannst?! Aber nicht mit mir, Köter! Ich hab dich durchschaut. Aus deinem kleinen Racheakt gegen mich wird wohl leider nichts.“

„Was? Woher? Warum?“, stammelte Joey, zu mehr war er im Moment nicht im Stande. „Du solltest dir besser überlegen, wo du deine kleinen Pläne erläuterst. In MEINEM Haus ist das wohl nicht so vorteilhaft. Aber was sollte man schon von einem Straßenköter wie dir erwarten. Und jetzt mach, dass du hier rauskommst. Ich will dich hier nie wieder sehen. Hast du verstanden?“ Die letzten Worte zischte Seto gefährlich, sodass der Blonde eingeschüchtert den Schwanz einzog. „Aber ich…“, versuchte sich Joey zu verteidigen, aber der Braunhaarige ließ ihn nicht aussprechen. „Bist du jetzt auch noch taub? Ich hab gesagt, du sollst verschwinden! RAUS!“

Nun sah wohl auch der Kleinere ein, dass jede weitere Diskussion unnötig war, und er trat den Rückzug nach draußen an. Als die Tür endlich wieder geschlossen war, wandte sich Seto wieder seinem Laptop zu, starrte ein paar Sekunden auf den Bildschirm, bis ihm plötzlich stille Tränen über die Wangen liefen.

Aber das bekam Joey schon nicht mehr mit. So schnell wie er konnte lief er in sein und Setos Zimmer und packte seine Sachen zusammen. Er stopfte alles achtlos in eine Tasche und stolperte dann aus der Tür. Es dauerte keine Stunde bis er vor seinem alten Zuhause stand und voller Angst auf das einzige erleuchtete Fenster starrte. Er wusste, was ihn hinter diesen Mauern erwarten würde, aber er hatte keine andere Wahl. Es war zu spät, um noch einen, seiner Freunde, aus dem Bett zu klingeln. Und so blieb ihm nur die Flucht zu seinem Vater, auch wenn er wusste, dass er das schon sehr bald darauf bereuen würde. Und er sollte Recht behalten.
 

Kaum hatte er die kleine Wohnung betreten, stieg ihm auch schon der wohlbekannte Alkoholgeruch in die Nase und er sah seinen Vater auf der Couch gerade eine weitere Falsche leeren. Die Wohnung sah noch verwahrloster aus als sonst. Immerhin hatte Joey hier ab und an aufgeräumt, wenn sein Vater aus dem Haus gewesen war. Aber nun da er solange bei Seto gewohnt hatte, war niemand mehr dagewesen, der aufgeräumt hätte.

Joey stand schon eine ganze Weile in der Tür, als ihn sein Vater schließlich entdeckte und seine Lippen zu einem hämischen Grinsen verzog. Schwerfällig richtete er sich auf und kam auf seinen Sohn zu. Er lallte ein wenig als er den Blonden ansprach: „Na, sie mal einer an, wer wieder zurückgekrochen kommt. Bist du rausgeflogen? Geschieht dir Recht, nachdem du deinen eigenen Vater mit dem ganzen Haushalt allein gelassen hast. Undankbarer Bengel!“ Kaum hatte sein Vater seinen Satz beendet, schlug er schon das erste Mal zu, und traf Joey in den Bauch, sodass diesem für kurze Zeit die Luft wegblieb und er auf seine Knie sank. Immer wieder schlug und trat sein Vater auf ihn ein bis seine Wut endlich verraucht war, und er von Joey abließ, um sich wieder seinen Bierflaschen zu widmen.

Als sein Vater endlich wieder auf der Couch lag, kämpfte sich der Blonde wieder hoch und ging, so schnell ihn seine Beine tragen konnten, in sein Zimmer und verschloss die Tür hinter sich. Erschöpft ließ er sich auf sein Bett fallen. Ihm tat alles weh. Sein Vater hatte wieder einmal ganze Arbeit geleistet. Das würden wieder schöne Blutergüsse werden.

‚Und sowas schimpft sich Vater!‘, dachte Joey wütend. Vorsichtig tastete er nach seiner linken Schulter, die leicht blutete. Scharf sog er die Luft ein, als er die pochende Wunde berührte. Ihm stiegen sogar leichte Tränen in die Augen, aber aller Schmerz verblasste mit einem Mal, als er an den verletzten Ausdruck in Setos Augen dachte, als dieser ihn rausgeschmissen hatte. Ja, Seto hatte es mit seinem eisigen Blick verstecken wollen. Mit seiner alten undurchschaubaren Fassade. Aber mittlerweile hatte Joey gelernt hinter Setos Maske zu schauen. Er hatte genau gesehen wie tief es den Braunhaarigen getroffen hatte. Und dass er dem Größeren soviel Leid zugefügt hatte, schmerzte noch viel mehr, als seine Blessuren und Wunden, die sein Vater ihm verpasst hatte.

Auch wenn Joey nicht wusste, was das für ein Gefühl war, dass ihm nun die Kehle zuschnürte und seinen Magen verkrampfen ließ. Er wusste nur, dass er einen riesen Fehler begangen hatte, und dass er diesen so schnell wie möglich wieder gut machen musste. Er wusste nur noch nicht genau wie. Aber er wäre nicht Joey Wheeler, wenn ihm da nicht noch etwas einfallen würde. Hoffentlich bald. Denn er wollte so schnell wie möglich wieder in Setos Armen liegen. Er wollte wieder diese Wärme und Geborgenheit spüren, die er nur bei dem gutaussehenden Firmenchef bekommen konnte. Und mit einem Mal wurde ihm schmerzlichst bewusst, wie sehr er schon an dem Braunhaarigen hing, und dass er sich wahnsinnig nach dessen sanften Berührungen sehnte. So sehr, dass es wehtat. ‚Ich bin so ein Idiot!‘ [6]
 

Zwischenkommentare:
 

[1] (hört sich irgendwie dumm an, aber was solls…^^)
 

[2] (ok, dieses Wort erscheint zum allerersten Mal in einer meiner FFs…und ich denke es wird auch das letzte Mal sein…o.O)
 

[3] (Sehr witzig, von wem denn auch sonst? Ich bin ja so lustig ab und zu…o.O =/)
 

[4] (Moment! ...hat der nicht einen Namen? Wenn ja, kann mir den wer sagen? Is mir entfallen…^^)
 

[5] (so, wer hat jetzt gecheckt, wer die beiden da belauscht hat? ^^ ich habs hoffentlich offensichtlich genug gemacht…und für alle, die es nicht mitbekommen haben sollten, obwohl ich bezweifle, dass es diese Personen gibt, es war Seto…=P …ok weiter im Text, ich will heut noch fertig werden…^^)
 

[6] (…oh, ja, Joey bist du, aber keine Sorge, es gibt ein Happy End…hoffe ich…=P)
 


 

Danke fürs Lesen und wir sehen uns bald wieder im dritten Kappi, es wird übrigens voraussichtlich vier Kappis geben…falls es jemand wissen wollte…^^

Bis bald eure yuki^^

Oh und nochmal DANKE fürs Lesen, hab euch soooooo lieb…

First Redemption

Titel: Revenge! (The puppy fights back!)

Untertitel: …but what comes after?

Anime: Yu-Gi-Oh!

Pairing: Seto x Joey (hattet ihr ernsthaft was anderes von mir erwartet? =P)

Teile: 3/4

Warnung: Lemon

Disclaimer: Nix meins!!! No money!!!

Probanden um die siebzehn.

Kommentar: so meine Süßen, hier ist es nun…nach endlos langem Warten endlich, Kappi 3…ich hoffe es macht euch noch genauso viel Freude wie seine Vorgänger…an dieser Stelle möchte ich mich ganz herzlichst bei meinen Kommi-Schreibern bedanken…

Also ein von Herzen kommendes: ARIGATOU GOZAIMASU!!!

Ich hab euch alle so lieb…viel Spaß bei Kappi 3 und ich hoffe, dass es mit Kappi 4 schneller geht…^^
 

By the way,

Revenge-Rache

Redemption-Wiedergutmachung (blödes Wort, aber im Deutschen gibt’s kein besseres dafür…)

So das wollte ich hier nur mal erwähnt haben…^^
 

„blabla“…Gelaber

‚denkdenk‘…Gedanken

(laberlaber)…Autoreneinmischungen, die bei gutem Gewissen ignoriert werden können
 


 

3.Kapitel: First Redemption
 

Der nächste Morgen kam für Joey viel zu schnell. Als er erwachte, durch das laute Klingeln seines Weckers wohl gemerkt, musste er erst einmal aufstöhnen. Die Schmerzen von gestern hatten nicht wirklich nachgelassen, und so tat jede einzelne Bewegung höllisch weh. Außerdem waren nun die ganzen Blutergüsse überdeutlich auf seiner hellen Haut zu sehen. Er sah furchtbar aus. So konnte er mit Sicherheit nicht in die Schule gehen. Tja, und so beschloss er, heute erstmal daheim zu bleiben, und darüber nachzudenken, wie er sich bei Seto entschuldigen konnte.
 

Derweilen wunderten sich Yugi und die anderen [1] wo ihre beiden Lieblingsstreithähne heute bloß abgeblieben waren. Es war bereits Pause und die fünf standen zusammen im Schulhof in einer abgeschiedenen Ecke und diskutierten heiß.

„Also, dass Seto mal nicht kommt, ist nichts ungewöhnliches, aber Joey?“, fragte Tea verwundert. „Er kommt vielleicht mal etwas zu spät, aber es ist seltsam, dass er gar nicht kommt. Meint ihr nicht?“ „Tristan hat Recht. Ich mach mir Sorgen um Joey. Was ist, wenn ihm etwas passiert ist?“ „Mach dir doch nicht so viele Gedanken, Yugi. Joey und Seto sind heute beiden nicht da. Wahrscheinlich haben sie einfach nur verschlafen und machen sich nun einen schönen Tag zu zweit. Habt ihr das Techtelmechtel im Kaffeehaus vergessen?“, versuchte Yami seine Freunde zu beruhigen. „Vielleicht hast du Recht. Trotzdem, sollten wir nicht doch nachschauen, ob es ihm gut geht?“ „Na, schön, Yugi. Wenn es dir danach besser geht, dann gehen wir später eben bei Seto vorbei und schauen nach Joey, ok?“, sagte Yami. Das schien den Kleineren nun endgültig zu beruhigen, denn er sagte nichts weiter dazu.
 

Also machten sich die fünf nach der Schule auf zum Anwesen der beiden Kaiba-Brüder. Es war kurz nach eins, als sie endlich bei dem großen Haus angekommen waren. [2] Duke klopfte und sie warteten. Und warteten bis ihnen Roland irgendwann doch noch öffnete. „Ja, bitte.“ „Ähm, guten Tag. Wir wollten eigentlich zu Joey. Ist er hier?“, fragte Yugi freundlich. Sie konnten genau sehen wie sich der Gesichtsausdruck des Chauffeurs verdunkelte bei der Erwähnung des Blonden. Aber ansonsten ließ er sich nichts anmerken. Er entschuldigte sich nur nett bei den Freunden und schloss dann die Tür. „Es tut mir Leid, aber Master Wheeler ist gestern Abend ausgezogen.“ „Was? Aber wohin ist er…“ Weiter kam Tristan nicht, denn mitten im Satz hatte Roland ihnen die Tür vor der Nase zugeknallt. Perplex standen die fünf noch eine Weile da, bis sie auf dem Absatz kehrt machten und wieder Richtung Stadt gingen.

„Ok, so langsam mach ich mir auch Sorgen.“, meinte Tea, „Wo könnte er nur hin sein?“ „Und warum ist er überhaupt ausgezogen? Die beiden schienen sich doch so gut zu verstehen.“, fragte nun Tristan. „Keine Ahnung. Vielleicht ist er auch einfach wieder nach Hause gegangen. Ich hab sowieso nicht verstanden, warum er von da weg ist.“, rätselte Duke, „Wir sollten einfach bei ihm Zuhause nachsehen, meint ihr nicht?“ Darauf erhielt der Schwarzhaarige zustimmendes Gemurmel, das dann aber durch einen erneute Frage seitens Yugi verstummt wurde: „Ähm, weiß irgendwer von euch, wo Joey wohnt?“ Alle Augenpaare richteten sich auf den Kleinsten in ihrer Gruppe. „Du bist sein bester Freund. Solltest du das nicht eigentlich wissen?“ „Du doch genauso Tristan. Immerhin kennst ihn du schon länger als ich, oder?“ „Schon, aber um ehrlich zu sein, hat er über seine Familie nie sonderlich viel erzählt. Ich weiß, dass er bei seinem Vater wohnt und seine Mutter mit seiner Schwester weg ist. Aber das hat sogar Kaiba gewusst.“, meinte Tristan, und die anderen stutzten.

„Schon seltsam, dass er uns nie etwas über sich erzählt hat. Ich dachte, wir wären seine besten Freunde?“, sagte Tea nachdenklich. „Ob er deshalb zu Kaiba gezogen ist? Ob der was weiß?“, fragte sich Yugi laut. „Kommt schon. Das bringt doch alles nichts. Ich denke, wir sollten uns alle mal beruhigen. Am besten ihr kommt alle mit zu uns und wir reden dort weiter, was wir machen.“, schlug Yami vor, „Vielleicht taucht Joey auch von allein wieder auf.“ „Na schön, wahrscheinlich hast du sogar Recht.“, stimmten ihm die anderen nach und nach zu und so machten sie sich auf den Weg zu Großvater Yugis Spieleladen. Dort angekommen gingen sie alle rauf in Yugi und Yamis Zimmer und setzten sich auf den Boden, um dort weiter über Joeys Verbleib zu reden.
 

Sie waren noch keine fünf Minuten hier, als es plötzlich an der Zimmertüre klopfte. Yugi öffnete und weitete vor Schreck seine Augen. Das war doch nicht möglich?!
 

~~~flashback~~~
 

Joey war den ganzen Vormittag in seinem Bett gelegen. Erst als er die Turmuhr zwölf schlagen hörte, war er aufgestanden, um sich etwas zu essen zu machen. Musste aber schnell einsehen, dass er in dieser Wohnung nicht fündig werden würde. Sein Vater war zum Glück ausgegangen, um sich irgendwo anders volllaufen zu lassen. Das war Joey nur Recht, so musste er sich nicht Sorgen machen erneute Schläge zu kassieren. Er wusste, dass er hier rausmusste. So schnell wie möglich. Und am besten für immer. Aber da blieb noch immer das Problem. Wohin? Zu Seto konnte er nicht mehr, und zu seinen Freunden? Würden sie ihn aufnehmen? Aber was hatte er schon zu verlieren? Er müsste seinen Freunden alles erzählen. Seine Geschichte. Das, was er bisher so gut es ging vermieden hatte. Weil es ihm peinlich war. Er schämte sich für seine Herkunft und für seinen alkoholsüchtigen Vater. Für die Schläge, die er immer einkassierte. Aber war es denn seine Schuld? Ja. Wenn er auf seinen Vater hören würde, wäre es seine Schuld. Ganz allein seine.

Nein. Er musste hier raus. Es war stickig und er hatte das Gefühl er würde keine Luft mehr bekommen. Zu sehr erinnerten ihn diese Wände an die Schläge und Tritte, die er immer bekam. Und an seine verkorkste Kindheit. Schnell schnappte er sich seine Tasche, die er in weiser Voraussicht gestern Abend nicht mehr ausgepackt hatte, und sprintete die Treppe nach unten. Gut, von sprinten konnte nicht die Rede sein, aber er versuchte es zumindest. Ihm tat noch immer alles weh, aber das war er schon gewohnt also machte es ihm nicht mehr sonderlich viel aus. Nur was würden seine Freunde sagen, wenn er so bei ihnen auftauchen würde. Würde Yugi ihn so in sein Haus lassen oder doch lieber vor der Tür stehen lassen? Egal, er würde es bald herausfinden, denn er war auf dem Weg seinem besten Freund einen Besuch abzustatten. Dass er dort auf seine gesamte Clique treffen würde, damit hätte er in diesem Moment wohl nicht gerechnet. Schnell besorgte er sich noch ein Gebäck bei dem Bäcker um die Ecke und machte sich dann auf in den kleinen Spieleladen im Stadtinneren. Es dauerte nicht lange bis er dort angekommen war, und ein Blick auf die Uhr verriet ihm, dass die Schule schon seit zwei Stunden zu Ende war, also musste Yugi daheim sein. Als er den Laden betrat, wurde er sofort besorgt von Yugis Großvater begrüßt: „Joey, was ist denn mit dir passiert?“ „Ach, nichts weiter.“, winkte der Blonde mit seinem üblichen Grinsen ab, „Nichts schlimmes. Bin in eine kleine Schlägerei geraten. Ist Yugi oben?“ „Ja. Geh nur hoch.“ „Danke“ Und schon war Joey die Treppe hoch. Er war schon oft hier. Öfter als bei sich zuhause. Schnell war er bei der richtigen Tür angekommen und klopfte. Er hörte wie sich jemand in dem Zimmer erhob und die Tür wurde geöffnet.
 

~~~flashback ende~~~
 

„Joey? Was ist denn mit dir passiert? Wer hat dich so zugerichtet?“ Entsetzt starrte Yugi seinen besten Freund an. „Halb so schlimm. Lässt du mich rein?“, wollte der Blonde mit einem Lächeln wissen und wurde natürlich sofort ins Zimmer gelassen. Als die Tür wieder geschlossen war, sah Joey, dass auch seine anderen Freunde hier waren, die ihn nun mit genau demselben entsetzten Gesichtsausdruck begutachteten wie Yugi zuvor. „Wenn das Kaiba war, dann kann er was erleben!“, drohte Tristan und Duke pflichtete ihm nur bei. Abwehrend hob Joey, der es sich mittlerweile auch auf dem Boden gemütlich gemacht hatte, seine Hände: „Seto hat nichts damit zu tun. Ich bin selbst daran schuld. Ich…“ Aber Joey brach ab. Er kämpfte mit den Tränen, als er wieder an das erinnert wurde, was gestern geschehen war. „Joey, was ist passiert? Wir waren vorhin bei Kaiba und Roland meinte, dass du gestern ausgezogen seist.“, fragte Tea besorgt, „War was mit Kaiba? Joey, red mit uns.“ „Bitte, wir machen uns nur Sorgen.“, fügte Yugi noch schnell hinzu. Tief atmete der Blonde noch einmal durch, trocknete seine Tränen, auch wenn er wusste, dass sie in spätestens zehn Minuten wiederkehren würden, und er begann zu erzählen. Von Anfang an. Zumindest versuchte er das.

„Auch auf die Gefahr hin, dass ihr mich dann nicht mehr leiden könnt, also ich…“, aber weiter kam Joey nicht, denn plötzlich wurde die Türe aufgerissen und ein aufgebrachter schwarzer Wuschelkopf stürzte sich voller Wut auf Joey und schlug auf diesen ein. „Was? Au…Hör auf, Moki! Du tust mir weh.“, stöhnte Joey, der nun auf dem Boden lag, da ihn die Wucht, mit welchem ihn der Kleinere angesprungen hatte schier umgeworfen hatte. „Moki, beruhig dich. Komm runter von ihm. Er hat schon genug Blessuren.“, sagte Yami und zog den Schwarzhaarigen von Joey hinunter. Nur schwer ließ sich Mokuba beruhigen. „Was ist überhaupt los? Warum bist du so aufgebracht?“, wollte nun Yugi wissen, und die Antwort, die sie dann zu hören bekamen, ließ Joey fast das Herz still stehen.

„Er hat meinen Bruder weh getan. Er ist Schuld, dass Seto…“ Aufgelöst brach der Kleinere in Tränen aus, sodass er seinen Satz nicht mehr zu Ende sprechen konnte. „Was ist mit deinem Bruder?“, fragte Tea nun neugierig nach. „Er weint.“ „Er…WAS?“, riefen Tristan und Duke fast gleichzeitig, da sie das Ganze nicht wirklich glauben konnte. Der große Seto Kaiba sollte heulend in seinem riesigen Haus sitzen. Aber sicher doch…

Mokuba sprach nach einer Weile weiter. Er schien sich wieder halbwegs unter Kontrolle zu haben, auch wenn er immer wieder tödliche Blicke in Richtung Joey sandte. „Ich war gestern auf einem Schulausflug und hab mich schon so darauf gefreut nach Hause zu kommen, da Seto seit gut drei Monaten endlich richtig gut drauf war und die Firma auch viel früher als üblich verlassen hat. Wegen Joey. Und ich hab geglaubt, Joey täte meinem Bruder gut. Also hatte ich nichts dagegen, als er bei uns eingezogen ist. Ich dachte, Joey ist nett, er ist ein guter Mensch. Aber heute komm ich Heim und finde meinen Bruder in seinem Zimmer auf seinem Bett heulend und total fertig vor. Ich hab ihn natürlich sofort gefragt, was los sei, aber alles, was er mir sagte, war:‘ Joey, verarscht und ich bin ein Idiot!‘ Du wirst mir jetzt sofort sagen, was du ihm angetan hast. Du…“

Mokuba brach mitten im Satz ab. Er brachte es nicht fertig weiterzusprechen. Nicht nachdem er das Häufchen Elend vor sich sah, zu welchem Joey zusammengesunken war. Der Blonde sah schrecklich aus. Er war in sich zusammengesunken, hatte üble Blessuren und Blutergüsse, und weinte einfach nur. Immer wieder flüsterte er Worte, die sich so anhörten wie: „Es tut mir so Leid. Verzeih mir. Seto.“ Auch die anderen wunderten sich über Joeys seltsames Verhalten. „Joey, willst du uns nicht langsam alles erzählen?“, fragte Yugi vorsichtig. Ganz leicht sahen sie ein Nicken. Und nachdem sich Joey ein Taschentuch besorgt hatte, fing er endlich an zu erzählen.

„Ich werde von ganz vorne anfangen. Als ich klein war, ist meine Mum mit Serenity abgehauen. Das wisst ihr. Was ihr nicht wisst, ist, dass mein Vater mir dafür die Schuld gibt und ein schweres Alkoholproblem hat. Er schlägt mich auch hin und wieder. Aber das ist eigentlich nur Nebensache.“ „Joey, das ist…“ „Bitte, Tea, unterbrich mich nicht. Ich weiß nicht, ob ich sonst die Kraft habe euch alles zu erzählen.“ „OK, sorry, red weiter.“

„Also, wie gesagt, ich hab euch nie etwas erzählt, weil ich mich dafür geschämt habe. Ich dachte, ihr wolltet dann vielleicht nichts mehr mit mir zu tun haben.“ „Das ist doch Blödsinn. Wir sind deine Freunde. Wir halten zu dir. Egal, was ist.“, meinte Yugi bestimmt und die anderen stimmte ihn nur zu. „Es tut mir ja Leid für dich, aber was ist nun mit meinem Bruder!“, mischte sich nun Mokuba ein, der allmählich ungeduldig wurde. „Ja, stimmt. Sorry, dazu komm ich schon, Moki. Weißt du, ich hab euch gehört, damals vor der Schule, als ihr diese Autopanne hattet. Weißt du noch?“ Der Kleine überlegte kurz, ehe ihm einfiel, welche Unterhaltung der Blonde meinen könnte. „Du meinst, als Seto…“

„Ja, genau. Ihr habt über Setos Gefühle geredet. Darüber, dass er verliebt sei. Ich wollte nicht lauschen, aber ich habs halt zufällig gehört und konnte dann nicht mehr weghören. Ich hab mitbekommen, wie du sagtest, dass er in mich verliebt sei.“ „Er was…?“, wieder waren es Tristan und Duke, die sich ihrer Verblüffung Ausdruck verschaffen mussten. „Ja. Ich war damals so sauer auf Seto, weil er mich in allen immer schlecht gemacht hat und mich ständig als Köter beschimpft hat. Ich wollte mich rächen und da wurde mir meine Chance auf einem Silbertablett serviert. Im Nachhinein weiß ich, dass es falsch war, aber ich konnte mich einfach nicht beherrschen. Also hab ich ihn am nächsten Schultag verführt als alle anderen aus der Klasse draußen waren. Es hat auch funktioniert. Er hat mich zu sich eingeladen und dort haben wir das Ganze dann weitergeführt. Deshalb war ich an dem Abend auch bei euch.“ Den letzten Satz fügte Joey an Mokuba gewandt hinzu.

„Moment! Was meinst du mit weitergeführt? Ihr habt doch nicht wirklich…? Ich meine,…ähm…“, stammelte Tristan. „Falls du fragen willst, ob wir miteinander geschlafen haben, ist die Antwort ja.“, antwortete Joey beiläufig und während Duke und Tristan der Mund aufklappte, sprach der Blonde weiter: „Am nächsten Tag waren wir dann im Kaffeehaus und Seto hat mir ein Eis spendiert.“ „Oh, ja. Das ist mein Bildschirmschoner.“ „Dein WAS, bitte?“ Entsetzt starrte Joey auf Teas Handy, das sie ihm unter die Nase hielt. Tatsächlich. Da saßen er und Seto in trauter Zweisamkeit in dem kleinen Kaffee und aßen Eis. „Woher? Wieso? Was?“, stotterte der Blonde und das Mädchen zwinkerte nur verschwörerisch: „Ach, weißt du, uns ist euer Verhalten seltsam vorgekommen, also haben wir euch verfolgt. Aber egal, erzähl weiter. Moki wird schon wieder ungeduldig.“ Tea lächelte den Schwarzhaarigen lieb an, und Joey erzählte weiter.

„Ok, nun ja, als wir dann zurückgefahren sind, hat mich Seto gefragt, ob ich heim wolle, aber das wollte ich nicht, wegen meinem Vater, und da hat er mich einfach wieder bei sich schlafen lassen. Und naja, dann hat er mich gefragt, ob ich bei ihm einziehen will, um von meinem Vater wegzukommen. Also, sind wir dann am nächsten Tag losgefahren, um meine Sachen zu holen.“ „Moment! Soll das heißen, du hast Seto von deiner Vergangenheit und deinem Vater erzählt, aber deinen besten Freunden nicht?“, fragte nun Duke dazwischen in einem leicht angepissten Ton. „Ja. Tut mir Leid. Aber egal, jetzt. Jedenfalls hab ich in der Zeit, in der ich bei Seto gelebt habe, bemerkt, dass er eigentlich richtig nett sein kann. Er ist total sanft und lieb. Ich hab angefangen ihn mit anderen Augen zu sehen. Und meine Racheaktion hab ich schon nach der ersten Nacht mit Seto bereut und verworfen. Ich hab mich richtig in Seto verliebt. Ich weiß, dass diese Einsicht zu spät kommt und er mich sicher nicht mehr leiden kann, ich wollte mich doch bei ihm entschuldigen. Aber er hat mir nicht einmal zugehört.“ Nun kamen dem Blonden wieder die Tränen.

„Es war kurz nachdem du gegangen warst, Yugi. Ich bin hoch zu ihm. Er hat wohl einen Teil unseres Gespräches gehört. Jedenfalls ist er richtig wütend geworden. Hat mir die Sache mit meiner „Racheaktion“ an den Kopf geworfen und mir dann nahegelegt, ich möge verschwinden. Ich hatte nicht einmal eine Chance mich zu verteidigen. Ich wollte ihm alles erklären, aber er hat mir nicht einmal zugehört. Aber eigentlich bin ich ja auch selbst daran schuld. Ich wusste nicht wohin, also bin ich Heim. Dort hat mich dann mein Vater überrascht und mich zusammengeschlagen.“ Nun wandte er sich wieder an den kleinen Kaiba und fiel vor diesem buchstäblich auf die Knie. „Moki, es tut mir so Leid. Ich wollte ihm an diesem Abend mit einer selbstgemachten Skulptur meine Liebe gestehen und ihm alles beichten. Ich…es tut mir so unendlich Leid. Bitte, du musst mir glauben, ich wollte deinem Bruder niemals so wehtun. Ich liebe ihn. Ehrlich.“

„Joey“ Mitfühlend sahen seine Freunde auf den Blonden und Mokuba. Der Kleine krabbelte auf Joey zu und nahm das schluchzende Bündel in seine Arme. Strich beruhigend über dessen Rücken. Und flüsterte ihm beruhigende Worte ins Ohr. „Shhh…schon gut. Ich weiß wie stur mein Bruder sein kann. Wir kriegen das schon wieder hin.“ Langsam schien sich der Blonde wieder zu beruhigen, denn er hob langsam seinen Kopf und blickte in die Augen des Kleineren. „Meinst du?“, schniefte er, was Mokuba leicht zum Lächeln brachte. „Jetzt weiß ich, warum dich mein Bruder so gern hat. Du kannst ja richtig niedlich sein.“ Joey wurde daraufhin rot und die anderen fünf lachten einfach nur. „Keine Sorge. Am besten gehen wir morgen früh gleich zu ihm. Ich werd dich hier abholen, ok?“ Joey nickte nur und murmelte ein leises „Danke“. Danach verabschiedete sich der Kleine und auch Joeys Freunde gingen langsam nach Hause. Nur noch Yugi, Yami und Joey blieben zurück. „Wir sollten schlafen gehen. Meint ihr nicht? Es ist langsam richtig spät.“, meinte Yugi und die beiden anderen stimmten ihm zu. Mittlerweile war es schon nach 23:00 Uhr. „Morgen ist zwar Samstag, aber ich denke, dass du ziemlich fertig bist, oder?“, richtete Yami die Frage an Joey. „Ja, ziemlich.“, sagte Joey nur. Plötzlich fiel dem Blonden etwas Wichtiges ein, was er vergessen hatte zu fragen, und richtete das Wort noch einmal an Yugi: „Ähm, darf ich vielleicht heute hier schlafen? Bitte?“ „Ja, natürlich.“, lachte Yugi und Yami stimmte in das Gelächter mit ein. „Moki hatte Recht. Du bist niedlich.“, kicherte der Lilahaarige, und Joey zog einen Schmollmund. Aber er war zu müde, um sich darüber aufzuregen, und so ließ er sich einfach in sein Nachtlager fallen, welches ihm die beiden anderen herrichteten, und war auch fast sofort eingeschlafen.
 

Als Joey am nächsten Morgen erwachte, fühlte er sich nicht wirklich ausgeschlafen. Er war fast die ganze Nacht wachgelegen, da ihn das weinende Gesicht des braunhaarigen Firmenchefs in seinen Träumen verfolgt hatte, und seine Schuldgefühle hatten ihn einfach nicht richtig einschlafen lassen.

Um acht saßen alle beim Frühstück, auch wenn der Blonde nicht wirklich ein Hungergefühl verspürte, versuchte er dennoch ein paar Bissen runter zubekommen. Nun an diesem Versuch scheiterte er kläglich, aber das sei nur am Rande erwähnt.

Sie saßen noch nicht lange so da, als es auf einmal klopfte und ein kleiner schwarzer Wuschelkopf das Zimmer betrat. „Guten Morgen, Moki.“, wurde der Neuankömmling sofort begrüßt, „Willst du auch mitessen?“ Aber der Kleine schüttelte nur den Kopf. „Nein, schon gut. Ich wollte nur Joey abholen. Die Limousine wartet draußen.“, fügte er an den Blonden gewandt hinzu. „Dann gehen wir. Ich krieg sowieso nichts runter.“ Damit erhob Joey sich und mit einem „Danke und bis dann, Leute.“, war er auch schon hinter Mokuba aus der Wohnung getreten. „Ich hoffe sie kriegen es wieder hin.“, murmelte Yugi seinem Koi zu, „Ich kann ihn so nicht sehen. Er tut mir so Leid.“ „Keine Angst!“, beruhigte Yami den Kleineren, „Joey kriegt das schon hin.“ „Hoffentlich hast du Recht. Aber wir bleiben heute den ganzen Tag daheim, für den Fall, dass Joey wiederkommt.“ Das sagte der Kleinere so schnell, dass er sich beinahe an seinen eigenen Worten verschluckt hätte. Yami lächelte. „Natürlich“
 

Joey rutschte unruhig auf dem weichen Sitz der Limousine herum. Er war nervös. Das ließ sich nicht leugnen. Er hatte keine Ahnung, was er zu Seto sagen sollte, obwohl er sich seit gestern einige Worte zu Recht gelegt hatte. Irgendwie klangen sie alle so leer und unbedeutend. Er wusste einfach nicht, was er tun sollte, was er sagen sollte, um sich bei dem Braunhaarigen zu entschuldigen. Wie konnte er diesem nur klar machen, dass es ihm Leid tat? Wie sollte er Seto nur gestehen, dass er sich in diesen verliebt hatte? Würde der Braunhaarige ihm überhaupt glauben? Vermutlich nicht. Aber er musste es zumindest versuchen. Wenigstens hatte Mokuba seine Entschuldigung angenommen. Er war so froh, dass ihm der Kleinere nun zur Seite stand. Oder besser gesagt neben ihm saß.

„Hey, Joey. Du brauchst keine Angst haben. Wenn du Seto dasselbe sagst, wie mir gestern, wird er dir verzeihen. Also Kopf hoch!“ Durch Mokubas Worte wurde Joey aus seinen Gedanken gerissen. Unsicher blickte er den Schwarzhaarigen an, ehe er ein kleines Lächeln zustande brachte. „Danke, Moki. Dafür, dass du mich noch immer leiden kannst, nachdem ich so…“ Aber der Blonde wurde unterbrochen, ehe er den Satz zu Ende sprechen konnte. „Hey, es tut dir Leid und du liebst meinen Bruder. Mehr muss ich nicht wissen. Ich weiß, dass du ein netter Kerl bist. So oft wie du und Yugi uns schon geholfen habt. Du bist für mich sowas wie ein großer Bruder. Ich hab dich lieb. Und ich hoffe wirklich, dass ihr beide es wieder hinbekommt.“ „Ich hab dich auch lieb, Moki.“ Damit nahm er den Kleinen in die Arme und knuddelte ihn einmal kräftig durch. „Hey, Joey. Du zerquetscht mich ja. Lass mich los.“, kicherte Mokuba, „Oh, wir sind da.“

Das war Joeys Stichwort. Wie auf Kommando ließ er den Kleineren los, und sah aus dem Fenster. Hier waren sie nun also. Das große Anwesen der Kaibas war genau vor ihnen und in Joey stieg bei diesem Anblick wieder seine Nervosität hoch, die er bis eben durch das Gespräch mit Mokuba erfolgreich verdrängt hatte. Aber nun da er Setos Zuhause sah, wurde ihm wieder etwas mulmig zumute und sein Magen verkrampfte sich. „Komm schon!“, rief ihm Mokuba zu, der bereits bei der Eingangstür stand und auf ihn wartete. Erst jetzt fiel dem Blonden auf, dass er noch immer in der Limousine saß. Schnell stieg er aus und ging zu dem Kleineren, der die Tür aufsperrte. Joey folgte diesem ins Innere, wo sie beide vor der großen Treppe stehen blieben. Joey blickte sich um. Es war noch nicht lange her, da hatte er auch hier gewohnt. Da war die Welt noch in Ordnung. Fast kamen ihm die Tränen als er an den Tag zurückdachte, als Seto ihn rausgeschmissen hatte. Wieder war es Mokuba, der ihn aus seinen Gedanken riss. „Seto ist in seinem Schlafzimmer. Nur Mut!“ Damit schob Mokuba ihn die Treppe nach oben.
 

Joey schluckte. Nun stand er also hier. Bereit in die Höhle des Löwen vorzudringen. Er musste im Moment richtig lächerlich aussehen. Mit erhobener Hand vor Setos Zimmertüre, zu feige um zu klopfen, aber zu stur um einfach wieder heimzugehen. ‚Jetzt reiß dich zusammen Joey Wheeler! Das hier ist nur Seto. Du hast sogar schon mehrmals mit ihm geschlafen. Du hast ihn nackt gesehen. Da wirst du doch imstande sein, an so eine verdammte Tür zu klopfen.‘, versuchte er sich Mut zuzureden, aber irgendwie schien das nicht ganz zu funktionieren. ‚Ach, verdammt! So wird das nichts!‘ Wütend senkte er seine Hand und legte die Stirn an die Tür. ‚Ich bin ein Waschlappen!‘

„Ist da wer? Mokuba? Bist du wieder da?“, hörte Joey plötzlich eine Stimme hinter der Tür. ‚Mist! Er hat mich gehört! Wie zum Teufel? Am besten ich geh einfach wieder.‘, dachte Joey und wollte schon auf dem Absatz kehrt machen, als plötzlich die Tür aufgerissen wurde, und Joey auf einmal vor dem Grund seiner schlaflosen Nächte stand. Er konnte genau sehen wie Setos Gesichtsausdruck von überrascht, über traurig, bis hin zu stocksauer wechselte. Außerdem konnte er genau die leichte Rötung um dessen Augen erkennen. Seto musste in letzter Zeit sehr viel geweint haben und nach den Augenringen zu schließen, hatte dieser auch nicht sonderlich gut geschlafen die letzten Nächte.

„Was willst du denn hier?“, fragte der Braunhaarige. Joey zuckte leicht zusammen bei der Kälte in Setos Stimme, dennoch antwortete er, auch wenn seine Stimme leicht zitterte. „Ich wollte mit dir reden.“ „Ich wüsste nicht, was wir noch zu bereden hätten. Verschwinde einfach wieder.“ „Bitte, Seto, hör mir doch einfach mal zu. Ich versuch dir zu erklären, dass das alles nur ein Missverständnis ist. Bitte.“ „Du hast fünf Minuten.“ Damit ließ er den Blonden in sein Zimmer kommen.

Seto setzte sich auf sein Bett und Joey blieb gegenüber von diesem stehen. Fest blickte er den Braunhaarigen in die Augen. Er hoffte, so den Größeren überzeugen zu können, dass er nicht log. „Das, was du an dem Tag gehört hast, hab ich nicht ernst gemeint. Es mag vielleicht so begonnen haben, aber ich hab ehrlich Gefühle für dich entwickelt. Ich wollte dich niemals verletzten. Bitte, glaub mir doch.“ „Das soll ich dir glauben. Was Besseres ist dir nicht eingefallen. Du willst dich doch nur wieder bei mir einquartieren, um deinem Vater zu entkommen. Aber ich spiel da nicht mehr mit.“, fauchte Seto und Joey kamen die Tränen. Wie konnte er dem anderen nur klar machen, dass er es ernst meinte? Was konnte er noch tun? „Bitte, Seto, ich lie…“ Aber der Blonde wurde unterbrochen. „Verschwinde einfach aus meinem Leben!“ „Jetzt lass ihn doch ausreden!“, hörten die beiden plötzlich eine Kinderstimme aus der Tür. „Was? Mokuba was machst du hier?“, fragte Seto, der den Schwarzhaarigen als Erstes erkannt hatte. Schnell schlüpfte der Kleine ins Zimmer und baute sich vor Joey auf. „Er ist hier um sich zu entschuldigen. Warum hörst du ihn nicht einfach an und lässt ihn ausreden? Er meint es wirklich ernst, Seto. Warum musst du nur immer so stur sein?“ Eine Weile schien Seto ernsthaft über Mokubas Worte nachzudenken und in Joey entfachte wieder etwas Hoffnung, dass nun alles wieder gut werden würde. Aber schon durch Setos nächsten Satz wurde dieser kleine Funke Hoffnung im Keim erstickt.

„Du hast sogar meinen kleinen Bruder um den Finger gewickelt? Denkst du so würde ich dir deine Geschichte abkaufen? Mokuba ist noch ein Kind und naiv. Er weiß es nicht besser. aber dass du so tief sinken würdest, und sogar ihn da mit hineinziehst. Ich…“ Aber Seto wurde unterbrochen. „SETO!“, wütend fuhr der Schwarzhaarige seinen Bruder an, „Das hat Joey wirklich nicht verdient. Er hat mich nicht eingewickelt. Ich war richtig wütend auf ihn, aber ich hab selbst gesehen wie er gelitten hat. Genauso wie du. Warum musst du es ihm so schwer machen?“ „Moki, genug.“ „Was?“ Joey war einige Schritte vorgetreten und hatte Mokuba eine Hand auf die Schulter gelegt. „ Danke für deine Hilfe, aber er hat ja Recht. Ich hab es wohl nicht anders verdient. Ich wollte eigentlich nur eins tun.“ Damit wandte er sich an Seto und ging einige Schritte auf diesen zu, um dann kurz vor diesem stehen zu bleiben, und direkt in diese eisblauen Augen zu blicken, die er so sehr liebte, auch wenn diese ihn gerade beinahe durchbohrten. ‚Wenn Blicke töten könnten, dann würd ich wohl schon längst auf dem Boden liegen.‘, dachte Joey leicht amüsiert, bevor er noch einmal durchatmete und schließlich zu sprechen begann.

„Ich weiß, dass du mir niemals verzeihen wirst und dass ich es wahrscheinlich auch nicht anders verdient habe, aber eines solltest du wissen. Mir ist bewusst wie falsch es war, mit deinen Gefühlen zu spielen und du musst mir bitte glauben. Es tut mir so unendlich viel Leid, dass ich dir das angetan habe.“ Kurz stoppte Joey. Die aufkommenden Tränen hatten ihm die Stimme genommen. Wieder atmete er einmal tief durch, ließ seinen Tränen freien Lauf und sprach dann weiter. Langsam und ruhig. „Und wenn du mir schon sonst nichts glaubst, dann wenigstens das. Ich will nur, dass du weißt, dass es mir Leid tut…ich…“ Weiter kam Joey nicht. Plötzlich fühlte er sich schwach. Ihm wurde schwindlig. Auf einmal drehte sich alles. Er versuchte noch einmal „Es tut mir so Leid“ zu sagen, aber ob es Seto nun gehört hatte oder nicht das wusste er nicht. Dann wurde es um ihn herum schwarz.
 

„Oh, mein Gott! Joey!“ Entsetzt sah Mokuba auf den blonden Jungen hinab, der gerade vor ihren Augen ohnmächtig geworden war. Sofort war der Kleine bei diesem und versuchte Joey wieder wach zu rütteln, aber es gelang ihm nicht. Hilfesuchend wandte er sich an seinen großen Bruder, der zu Mokis Überraschung auch fast sofort handelte. Schnell schnappte sich der Braunhaarige das Telefon und rief den Hausarzt. Danach beugte er sich zu Joey hinunter und hob den Jungen hoch. Leicht erschrak er über das Gewicht des Blonden. ‚War Joey immer schon so leicht?‘ Und auch wenn er es nicht wollte, so machte er sich doch irgendwie Sorgen um sein kleines Hündchen. Schnell wurde Joey in eines der Gästezimmer verfrachtet und ins Bett gelegt. Danach warteten die beiden Kaiba-Brüder auf den Arzt, der keine zehn Minuten später, auch endlich da war und mit seiner Untersuchung begann. Auch wenn er dafür die beiden Brüder nach draußen schickte.

„Denkst du Joey wird wieder ok?“ „Jetzt mach dir doch keine Sorgen um den Köter. Der beißt nicht so schnell ins Gras. Schon allein deshalb nicht, damit er mir das Leben zur Hölle machen kann. Und jetzt entschuldige mich, ich muss noch arbeiten.“ Damit wandte sich Seto um und ging wieder in sein Zimmer. Kaum das die Tür ins Schloss gefallen war, klopfte es an der Haustüre. Schnell sprintete Mokuba die große Treppe nach unten, um dem Besuch die Türe zu öffnen. [3] Als er erkannte, wer da in der Türe stand, erhellte sich seine Miene. „Ich wollte zu Seto. Ist er da?“ Schnell bejahte Mokuba diese Frage und bat den Besuch herein, um diesen zum Zimmer seines Bruders zu geleiten. „Die letzte Tür am Ende des Flurs.“, erklärte Mokuba und zeigte in die Richtung, in die der andere gehen musste. „Danke, Moki.“ „Gerne“ Damit wandte sich Mokuba ab und ging pfeifend zurück in sein Zimmer. Das würde noch interessant werden.
 

Seto saß in seinem Zimmer an seinem Schreibtisch und tippte wie wild auf seinem Laptop herum, als es plötzlich klopfte. ‚Wer ist das denn schon wieder?‘, fragte sich Seto und stand langsam auf, um dem Gast die Türe zu öffnen. Als er dann erkannte, wer da vor der Tür stand, hielt er erstaunt in seiner Bewegung inne. Was wollte der denn hier? [4]
 


 

Zwischenkommentare:
 

[1] (Yami, Tea, Tristan und Duke)
 

[2] (falls sich wer über die Uhrzeit wundern sollte…sie haben heut einfach mal einen kürzeren Schultag gehabt und ja ich weiß normalerweise dauert die Schule länger, aber hey, das is meine Story…=P)
 

[3] (Haben die keine Butler oder sowas? ...Ich sollte meine Storys besser überdenken, ok, gehen wir davon aus, dass die heut alle zufällig frei haben…ok, gut, weiter im Text…)
 

[4] (so Ende, bin ich nicht fies…tja, ihr müsst euch leider noch bis Kappi 4 gedulden, um herauszufinden, wer da in der Tür steht…^______^ aber keine Sorge ich versuch mich ranzuhalten…)
 


 

So ich hoffe Kappi 3 hat gefallen und ihr wartet gespannt auf Kappi 4, das letzte dieser FF…ich freu mich riesig über jegliches Feedback, auch über Kritik, schließlich will man sich ja verbessern, also wär es nett, wenn ihr mir ein kleines Kommi hinterlassen würdet…

Und an all die, die das immer wieder tun, ich danke euch so viel…*knuddelundkeksehinstellt*

Bis bald, eure yuki^^

Second Redemption

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Kommentare zu dieser Fanfic (17)
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Von:  Shanti
2009-09-03T16:38:26+00:00 03.09.2009 18:38
OMG die ff is wirklich gut. böser joey wie kannst du nur so was tun. das hättet ich nie von dir gedacht *schämdich* hoffentlich kommen die beiden wieder zusammen. kannst du mir eine ens senden wenns weiter geht büdde ^^

lg

shanti
Von:  JK_Kaiba
2009-09-03T13:31:18+00:00 03.09.2009 15:31
tolle Ff
schreib bitte schnell weiter^^
bin echt schon riesig gespannt wie es weiter geht^^

Von:  MaiRaike
2009-09-03T11:11:22+00:00 03.09.2009 13:11
Ohje.
Na, dann bin ich gespannt, wie Joey das wieder geraderückt.

Bekomme ich eine ENS wenn das nächste Kaptel da ist?
Von:  Coppelius
2009-08-29T13:35:34+00:00 29.08.2009 15:35
joey,du solltest dich was schämen!!!!!!!!!!!!!
du kannst doch nicht so einfach mit setos gefühlen spielen!!!!!!!!!!!
armer seto...
ich hoffejoey erkennt das er was falsch gemacht hat und verliebt sich stattdessen auch in seto^^
ein geiler anfang^^
Von:  breath_less
2009-08-24T18:03:11+00:00 24.08.2009 20:03
klasse kapitel
ich bin gespannt wie es weiter geht
mach schnell weiter
Von:  Shanti
2009-08-24T10:17:50+00:00 24.08.2009 12:17
ohhhhhhhhh nein joey wie kannst du nur so gemein sein ! man spielt nicht mit den gefühlen andere leute arrrrrrrrrrrg. ist ein guter anfang für die ff weiter so xD kannst du mir eine ens senden wenns weiter geht büdddddddddddeeeeeeeeeeeeeeeeee ?

lg

shanti
Von:  Shanti
2009-08-24T10:17:41+00:00 24.08.2009 12:17
ohhhhhhhhh nein joey wie kannst du nur so gemein sein ! man spielt nicht mit den gefühlen andere leute arrrrrrrrrrrg. ist ein guter anfang für die ff weiter so xD kannst du mir eine ens senden wenns weiter geht büdddddddddddeeeeeeeeeeeeeeeeee ?

lg

shanti


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