Sasoris Kunst von astala7 (Leben eines Nuke-nin) ================================================================================ Epilog: Ruhe ------------ Es freut mich, das euch meine ff so gut gefallen hat! Danke an alle, die mir auch ein Kommentar hinterlassen haben, das hat mich stets aufgemuntert. Ich habe beschlossen, hierzu auch eine Fortsetzung zu schreiben, die passenderweise den Namen "Deidaras Kunst" tragen soll. Diese Fanfiction war jedoch zum Zeitpunkt ihres Hochladens so gut wie fertig, die Fortsetzung habe ich gerade erst angefangen. Dementsprechend lange kann es auch dauern, bis die ff hier auftaucht und zwischen den einzelnen Kapiteln wird auch etwas mehr Zeit liegen. Wer sie lesen möchte, dem werde ich natürlich auch gerne eine ENS schreiben, sobald es losgeht, einfach Bescheid sagen^^ Als die beiden Akatsuki das nächstgelegene Quartier der Organisation erreicht hatten, war bereits der Abend angebrochen. Diesmal bestand der Stützpunkt jedoch nicht aus einem ausgedehnten, unterirdischen Versteck; nein, es war lediglich eine kleine Hütte, an deren Wände eine Reihe von Schutzsiegeln befestigt waren. Dieser Ort war nicht zum Verweilen gedacht, das war offensichtlich. Hier aber würden sie Kontakt mit Pain aufnehmen, ihre gesammelten Informationen weitergeben können und vermutlich gleich den nächsten Auftrag erhalten. Früher war es auch vorgekommen, dass sie eine Zeit lang frei bekamen, aber nun, wo das Ritual zur Versiegelung der Bijuu fertig war, gab es viel zu tun. Deidaras Lehmvogel wirbelte eine Menge Staub auf, als er zur Landung ansetzte. Er hatte während des Fluges kaum ein Wort mit seinem Meister gewechselt und dieser störte sich nicht daran. Er mochte die Ruhe. Sie war die natürliche Stimmung eines wohlgeregelten, mit sich selbst einigen Herzens. Und es war ihm lieb, dass Deidara nicht dieses empfindliche Thema ansprach, welches ihnen beiden auf der Seele brannte. Es würde sein Herz erschüttern, das doch jetzt in einer so angenehmen Leere verweilte, während sich sein Geist auf nichts anderes konzentrierte, als darauf, nicht von diesem verdammten Vogel zu fallen. Sasori wollte nicht über diese Sache sprechen. Nicht während des Fluges, wo er das flatternde Gefühl irgendwo zwischen seinem menschlichen Kern und dem Ort, wo sich normalerweise der Magen befand, nicht zuordnen konnte – war es eine Nachwirkung der Geschehnisse in der Höhle oder die Folge des katastrophalen Flugstils seines Partners? Nachdem sie endlich wieder festen Boden unter den Füßen hatten, betraten die beiden Nuke-nin die kleine Holzhütte, in der keinerlei Mobiliar vorhanden war. In jeder der vier oberen Ecken war ein Papiersiegel angebracht, das sich von denen an den Wänden außen unterschied. Als die Künstler je ein Fingerzeichen schlossen hatten, leuchteten die Schriftzeichen auf ihnen kurz blutrot auf. Es dauerte etwa eine Minute, bis eine Veränderung zu beobachten war. Die Luft in der Mitte des Raumes begann zu flimmern, fast wie an jenen heißen Tagen in der Wüste, die eine Luftspiegelung ankündigten. Tatsächlich schien sich das Licht merkwürdig zu brechen und wurde schließlich in allen Farben des Regenbogens und dennoch durchsichtig abgestrahlt. Es zeichneten sich jetzt deutlich die Umrisse einer Person ab. Wie ein schillernder Schatten stand die Gestalt da und das Einzige, was man klar von ihr erkennen konnte, waren die Augen. Wellengleich durchzogen sie mehrere Kreise, die auf eine dunkle Pupille zu hielten. Es war das Abbild Pains, des Anführers der Akatsuki Organisation. „Ihr seid es. Sasori. Deidara. Genau zur richtigen Zeit.“ Pains Blick streifte über die beiden Mitglieder und blieb einen Moment länger als nötig an Sasori haften. Doch wenn er sich wunderte, den Marionettenspieler nicht wie gewöhnlich in seiner Puppe Hiroku verborgen zu sehen, dann zeigte er es nicht. „Wir haben die Informationen“, sagte Sasori und vermied es, einem der beiden Männer in die Augen zu sehen. „Der Dreischwänzige befindet sich im See von Moemito, an der Küste des Feuerlandes.“ „Sehr gut“, sagte ihr Anführer. „Schickt mir die Details zu, sobald ihr könnt. Macht euch dafür nach Westen auf, der nächste größere Stützpunkt liegt in der Nähe der Wälder von Okatawi. Dort findet ihr auch Informationen über eure nächste Mission.“ „Unsere nächste Mission, un? Was ist das denn für eine?“, fragte Deidara. „Um genau zu sein, ist es deine Mission, Deidara“, meinte Pain und sah ihn direkt an. „Meine, un? Eine Einzelmission?“ „Nein, keine Einzelmission. Sasori wird dich begleiten und kann dir dabei helfen, wenn es notwendig sein sollte.“ Deidara warf einen Seitenblick auf seinen Danna. Dann erwiderte er: „Schon okay, un. Damit komme ich bestimmt auch allein zurecht.“ „Sei dir da mal nicht so sicher.“ Pain fixierte ihn eindringlich. „Es geht nämlich um einen Bijuu.“ Nun hob Sasori alarmiert den Kopf. „Deidaras Bijuu wurde aufgespürt?“ Jedem Mitglied Akatsukis war ein Bijuu zugeteilt, den er einzufangen und der Organisation zu übergeben hatte. Dem Blonden war der Einschwänzige zugeordnet worden. Das war ein Wüstendämon, von dem Sasori selbst schon einmal in seinem Dorf gehört hatte. Ihm wäre es lieber gewesen, wenn ihnen noch Zeit geblieben wäre. „Ganz recht. Über die Fähigkeiten des Bijuus, beziehungsweise seines Jinchuurikis, wissen wir schon seit einiger Zeit Bescheid. Aber erst jetzt hat eines der Teams herausgefunden, dass der jetzige Wirt des Dämons der Kazekage von Sunagakure, Sabaku no Gaara, ist. Details über seinen Kampfstil, sowie weitere Informationen über ihn, die euch nützlich sein werden, findet ihr am Stützpunkt. Bringt ihn zu der Höhle, am südöstlichen Rand der Wüste. Aber wehe euch, wenn ihr ihn tötet.“ „Das wird nicht passieren“, versprach Sasori. Pains Phantombild nickte und wandte sich dann wieder Deidara zu. „Den Kazekage zu fangen, wird nicht einfach sein. Im Gegensatz zu den meisten Jinchuuriki erfreut er sich einer gewissen Beliebtheit. Vermutlich wird man sich euch entgegenstellen, euch verfolgen, ihm zur Hilfe kommen... Du wirst die Unterstützung deines Partners brauchen.“ Deidara biss die Zähne zusammen und murmelte etwas Unverständliches. Der Anführer der Akatsuki achtete nicht darauf. „Vermutlich wollt ihr euch auf den Angriff erst entsprechend vorbereiten. Lasst euch aber nicht zu viel Zeit. Die Bijuu müssen bald uns gehören. Orochimaru plant etwas gegen uns, vielleicht hat auch er sich auf die Suche nach den Bijuu gemacht. Wir müssen ihm zuvorkommen, wenn wir ihn schon nicht ausfindig machen und töten können.“ „Wir werden Sie nicht warten lassen, Leader-sama“, erwiderte der Puppenspieler. „Das weiß ich“, sagte das Phantom. „Bei dir kann ich stets auf Pünktlichkeit zählen.“ Damit verstummte das Abbild. Die Luft flimmerte erneut und einen Moment später war Pain verschwunden. Die beiden Akatsuki lösten ihr Fingerzeichen. „Na endlich“, meinte Deidara und lächelte in grausamer Vorfreude. „Schluss mit dieser ewigen Informationsbeschaffung, un. Nun kann ich wirklich in Aktion treten!“ Sie verließen die Hütte und kehrten zu Deidaras Tonvogel zurück. Mit einem Satz war der Iwa-nin oben auf der Skulptur. Sasori rührte sich nicht. „Worauf wartet ihr, Danna? Wir können es zum Stützpunkt schaffen, bevor es ganz dunkel wird, un.“ Der Puppenspieler sah zu seinem Partner hinauf, die Augen getrübt und in Gedanken in der endlosen Wüste, die sein Heimatdorf beherbergte. Er hätte nicht gedacht, dorthin noch einmal zurückzukehren. „Wir werden nicht fliegen, Deidara“, sagte er leise und schob eine Hand in seinen Mantel. „Was, un?“, fragte der Explosionsfanatiker und die sichere Selbstzufriedenheit schwand aus seinem Blick. Der Rothaarige zog eine Schriftrolle hervor und öffnete sie. „Aber... Aber zu Fuß dauert es viel länger und... Der Stützpunkt ist auch nicht weit entfernt... un!“ rief Deidara mit einem verzweifelten Unterton. Er sprang von dem Vogel herunter und trat auf ihn zu. „Auf der Strecke zum Stützpunkt gibt es einige kleine Städte und Dörfer. Es herrschen Wälder vor, aber das Klima ist bereits trocken. Es sind keine Wolken zu erwarten. Alle Vorbereitungen müssen unter größter Geheimhaltung ablaufen.“ Langsam rollte er das Schriftstück auf. Deidara, der auf ihn zu gekommen war, während er auf ihn einredete, blieb stehen und ließ entmutigt die Schultern hängen. „Ihr wollt also wieder in diese Puppe zurück verschwinden, ja, un?“ Als Antwort leitete Sasori sein Chakra in die versiegelte Rolle. Ein kleiner Knall ertönte und er wurde in Rauch eingehüllt. Einen Moment später stand er neben seiner am häufigsten benutzten Puppe: Hiroku. Deidara machte einen Schritt nach vorn und packte ihn am Arm, bevor er in die Marionette steigen konnte. „Spart euch eure Ausreden, no Danna, un! Sagt doch einfach, dass Ihr nicht länger mit mir fliegen wollt!“ Sein Gesicht war vor Wut und Bitterkeit verzerrt. Sasori sah ihn kühl an. „Ich will nicht länger mit dir fliegen.“ Der Zorn wich so plötzlich aus Deidaras Augen, wie er gekommen war. Kraftlos ließ der Explosionsfanatiker wieder von ihm ab und sah ihn enttäuscht und verletzt an. Sasori erwiderte den Blick gnadenlos. Doch Deidara hatte Recht. Nun, wo er die Sache schon so lange mitgemacht hatte, täten es die paar Stunden auch nicht zur Sache. Aber er wollte nicht fliegen. Nicht, weil er mit all dem abschließen wollte, sich zurückziehen wollte in seine eigene Welt. Nicht nur deshalb. Deidara würde bald ein harter Kampf bevorstehen. So leicht der Blonde das auch hingenommen hatte, ihm fehlte die nötige Vorsicht. Wenn er sich jetzt nicht voll auf seine Aufgabe konzentrierte, würde er nicht nur versagen. Es könnte ihm sein Leben kosten. Diesmal war es ernst. Sasori wollte die Liebe seines Teamkameraden nicht entgegen nehmen, dessen war er sich sicher. Er konnte es nicht. Durfte es nicht. Verdiente es nicht. Aber dies war ein Konflikt, dessen Ausgang er nicht allein beschließen konnte. So sehr es ihm missfiel, aber da hatte Deidara auch ein Mitspracherecht. Doch das konnte warten. Bis nach der Bijuujagt. Oder wenigstens bis sie beide ihren Dämon abgeliefert hatten. Von ihm aus auch nur bis zum Ende dieser Mission. Ja, diese Mission. Der Iwa-nin würde auf das Thema zurückkommen, da war er sich sicher. Aber er würde ihn abblocken, damit er sich auf die vor ihm liegende Aufgabe konzentrieren konnte. Und wenn wirklich etwas dabei schief ging, wenn einer von ihnen starb, nun, dann nahm ihm das Schicksal eben dieses Problem ab. Bei diesem Gedanken zog sich Sasoris Innerstes zusammen. Sollte dieser Fall eintreten, so hoffte er, dass er selbst es sein mochte, der sein Leben ließ. Bis dahin jedoch konnte er kein klärendes Gespräch mit Deidara führen. Er würde ihm lediglich klar und deutlich sagen, dass er weder eine körperliche, noch eine seelische Beziehung zu ihm wünschte. Denn das war der Fakt, der sich auch nach einer Diskussion nicht ändern würde. Die Frage nach dem Warum hatten sie seiner Meinung nach zwar schon zur Genüge erläutert, aber ihm war klar, dass der Explosionsfanatiker dies nicht akzeptieren würde. Deidaras Augen blickten traurig. Langsam schob er den Ärmel des Armes des Rothaarigen, den er eben noch umklammerte, zurück und tastete über die dünne Linie, die den Übergang zwischen seinem hölzernen Unterarm und dem ebenso künstlichen Oberarm markierte. Der Marionettenspieler rührte sich nicht, doch seine Hand lag auf Hirokus Rücken und er sah abwartend zu seinem Partner. Er musste ihn zurückweisen. Vielleicht würde Deidara es sogar verstehen. Vielleicht würde er eine Chance darin sehen, dass er seine Annäherungsversuche mit einer Entschiedenheit abblockte, die nicht unbedingt sagte „Ich hasse dich und finde dein Interesse an mir widerwertig“, sondern eher „Verschieben wir das auf später. Aber mach dir keine Hoffnungen“. Ob es das wirklich besser machte, wusste er nicht. „Ich habe nichts gegen Eure Kunst, Sasori no Danna. Eigentlich... Kann sie sogar manchmal ganz hübsch sein, un“, sagte Deidara leise und ließ den Ärmel los, der sofort wieder einen dunklen Schleier über die Unmenschlichkeit des Suna-nins fallen ließ. „Sagt, habe ich denn wirklich gar keine Chance bei Euch?“ Und Sasori sah in die herrlich blauen Augen des Blonden, die trüb waren von verzweifelter Sehnsucht – Sehnsucht nach ihm – und einer noch verzweifelter Hoffnung – und er wusste selbst nicht, wie er es zustande brachte, seine Frage zu verneinen, seine Hoffnung zu enttäuschen und sein Herz zu brechen. Aber er tat es. „Nein, Deidara. Du hattest nie eine Chance. Und du wirst nie eine haben. Weder du noch sonst jemand. Nichts außer meiner Kunst kann mein Herz erreichen. Und für dich sollte es genauso sein.“ Sasori wand sich aus dem Griff des Iwa-nin und kehrte ihm den Rücken zu, um in seiner Marionette zu verschwinden. Als der große Rückenschild über die Öffnung glitt und Deidaras Anblick von der Schwärze des Innenraums der Kampfpuppe abgelöst wurde, legte sich eine gespenstische Stille über ihn, denn das dicke Holz schluckte jedes Geräusch, solange er nicht die kleinen, durchlässigen Stellen überall im Körper der Puppe öffnete, die sie zu ihm vordringen ließen. Hier drin senkte sich Ruhe über ihn, wie ein großes, schweres Tuch. Ein Leichentuch. War Ruhe nicht die natürliche Stimmung eines wohlgeregelten, mit sich selbst einigen Herzens? Sein Herz war alles andere als einig. Es war gesplittert, zerteilt, hin und her gerissen von Gewissen, Vernunft, Emotionen und noch tausend anderen Mächten. Ruhig ist der Mensch, der mit seinem Leben zufrieden ist? Wenn dem so war, dann galt dieses Sprichwort nicht für diejenigen, die sich vom Menschsein gelöst und sich mit ihrem Körper der Kunst verschrieben hatten. Denn er war alles andere als zufrieden, auch wenn er äußerlich vollkommen ruhig wirkte. Sasori liebte die Ruhe. Am liebsten hatte er die konzentrierte, aber dennoch entspannte Stille. Konzentriert war es hier, im Inneren von Hirkou. Entspannt war es draußen bei Deidara, denn aus ihm war jede Art von Kampfbereitschaft verschwunden. Es gab hier nichts, für das er kämpfen konnte. Und obwohl Sasori doch diese Stille zu lieben pflegte, wäre ihm in diesem Moment jede Art von Lärm lieber gewesen, als diese anklagende Ruhe und das leise Geräusch von Schritten, die sich von ihm entfernten. Durch Hirokus Augen sah der Puppenspieler, dass Deidara einen kreisrunden Binsenhut hervor gezogen hatte, hinter dem er nun sein Gesicht verbarg. Er schritt an dem Tonvogel vorbei, welcher zusammenschrumpfte und in seine Tasche glitt. „Worauf wartet Ihr, no Danna?“, fragte er dann leise, erschöpft, ohne jeden Enthusiasmus. „Wir haben eine Mission zu erledigen.“ Ende Das war sie nun, die Geschichte von Deidara und Sasori. Wie sie weiter geht, wissen wir eigentlich alle. Ein eingefleischter SasoxDei-Fan ist jedoch der Meinung, dass sich die ganze Sache mit der "letzten Mission" etwas anders abgespielt hat. Beziehungsweise, dass Kishimoto ein paar Szenen ausgelassen und Pokito den Rest geschnitten hatXD Wer meine Version der Story lesen will (die auf dieser ff aufbaut und somit von anfang an ein wenig OOC sein wird), der suche in den nächsten Wochen nach "Deidaras Kunst". Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)