Sasoris Kunst von astala7 (Leben eines Nuke-nin) ================================================================================ Kapitel 6: Limonade am Strand ----------------------------- Schön zu sehen, dass jetzt doch noch ein paar Leuz mir schreiben! Danke euch, ich setz euch auf die ENS-Liste! Natürlich spielte Sasori von allen am Besten. Nachdem man ihm die Regeln erklärt hatte, brauchte er kaum Zeit sich zurechtzufinden. Ein Naturtalent halt. Oder aber die Anderen waren einfach unfähig. Jedenfalls stolperte die gegnerische Mannschaft so manches mal über ihre eigenen Füße. Deidaras aufmerksamen Augen entging aber nicht, dass der Ball das ein oder andere Mal, als er eigentlich noch gut erreichbar für einen der Spieler war, dessen Fingerspitzen um wenige Zentimeter verfehlte. Als er danach Ausschau hielt, entdeckte der Explosionsfanatiker auch tatsächlich die unauffälligen, ruckartigen Bewegungen der Finger seines Dannas. Chakrafäden! „Na sowas, un...“, murmelte er, „Sasori no Danna schummelt ja!“ Vermutlich hatte er diesen Kinderkram nun auch satt und wollte das Spiel endlich beenden. Vielleicht kam er dann endlich wieder zurück und er konnte ihn wegen der Sache mit dem Blut ausfragen. Es ließ ihn einfach nicht los... und möglicherweise könnte er ihn noch einmal so wunderbar aus der Fassung bringen. Tatsächlich ertönte nach einer Weile der Pfiff: Sasoris Mannschaft hatte mit 20 zu 6 gewonnen. Der Rothaarige war sofort von einer Schar Fans umringt, was der Iwa-nin mit einigem Murren bemerkte. Ihm gefiel die Situation in zweierlei Hinsicht nicht: Auf der einen Seite hatte Sasori ihm ja praktisch verboten an diesem fröhlichen Treiben teilzunehmen – nicht, das er sich darum gerissen hätte, aber die Wahl hätte er doch gerne gehabt. Außerdem war er jetzt wieder der Außenseiter, der nichts zu tun hatte als in der Sonne zu liegen und seinen Freund zu beobachten, der von hübschen Mädchen umschwärmt wurde. Auf der anderen Seite störte es ihn, den sonst so abweisenden Suna-nin mit dieser Fröhlichkeit lächeln zu sehen. Sicher, die Freundlichkeit war geheuchelt, das sah er sofort. Aber selbst ein aufgesetztes Lächeln war ein Versuch, die Lage zu entspannen. Ein Versuch, den der Marionettenspieler nie in Bezug auf Deidara unternommen hatte. Überhaupt hatte er den Suna-nin selten lächeln sehen. Ab und zu mal, wenn ihm ein guter Kampf bevor stand, oder manchmal auch, wenn er Deidara quälte. Ein bösartiges Lächeln. Eines, das von Herzen kam. Nachdem das Spiel beendet war, fanden sich die Schüler in kleinen Gruppen zusammen und redeten miteinander oder gingen schwimmen. Ein kleinwüchsiger, schwarzhaariger Junge startete den Versuch eines Gesprächs mit Deidara, aber er wimmelte ihn, immer noch frustriert, mit ein paar vagen Antworten ab. Sein Teampartner jedoch unterhielt sich gerade angeregt mit einem schüchtern wirkenden Mädchen mit braunen Haaren und rosa Bikini. Der Explosionsfanatiker beobachtete sie eine Weile, die Fäuste dabei so sehr geballt, dass seine alte Wunde, die sich doch bisher nicht bemerkbar gemacht hatte, wieder zu schmerzen anfing. Knurrend lockerte er die Finger und tastete nach seiner behelfsmäßigen Bauchtasche, in der sich sein Lehm befand. Er konnte sich nicht helfen, die Situation stank einfach zum Himmel und er wollte einfach nur noch etwas in die Luft jagen. ~ „Wir hatten schon früher von dem Monster des Sees gehört. Aber es kam so selten heraus und das Schiff war ja auch so groß... Wir glaubten uns sicher. Aber kurz nachdem dem Anker ausgeworfen worden war und wir uns zum Schwimmen bereit machten, hat etwas Riesiges das Schiff von unten gerammt. Da war eine gigantische Flutwelle, die sogar hier im Hafen noch viel Schaden angerichtet hat. Das Schiff wurde zerstört und es gab einige Tote, aber die Rettungsmannschaften vom Festland haben viele Menschen aus dem Wasser fischen können, so wie mich und meine Familie. Das ist jetzt 5 Jahre her.“ Sasori hatte dem Mädchen mit ernster Miene zugehört und überlegte parallel dazu, auf welche Fähigkeiten des Bijus er damit schließen konnte. Zum Glück hatte sich seine Vermutung bestätigt, die Einheimischen wussten tatsächlich mehr über den Dämon. „Warum wurden denn nie Ninjas angeheuert um das Monster zu besiegen?“, fragte er weiter nach. „Weil es so selten erscheint.“, war die Antwort, „So ein Unglück passiert vielleicht alle 10 Jahre. Außerdem ziehen die Legenden und die wenigen Sichtungen die Touristen an. Auf diese Geldquelle will die Stadt nicht verzichten. Für die Ninja wäre es bestimmt auch nicht so leicht. Sie würden auch viel Geld verlangen.“, erklärte die Braunhaarige ihm. „So ist das also...“, meinte Sasori. Natürlich, das Leben argloser Menschen auf's Spiel zu setzten, das sah diesen Feudalherren in ihren weitweggelegenden Hauptstädten ähnlich. „Äh, also... ähm... Tiranu-kun... Was ich dich noch fragen wollte...“, nuschelte das Mädchen und zupfte nervös an einer Strähne ihres Haares. Sasori stockte. Was war das da auf ihrer Schulter? Er beugte sich näher zu ihr herab und sofort wurde das Mädchen puterrot. „Du... hast da eine Spinne auf der Schulter.“ sagte er. Eine überdimensional große, weiße Spinne. Aus explosivem Lehm. „Was!? Eine Spinne? Wo!? Mach sie weg, bitte, mach sie weg!“, rief die Braunhaarige nun auf einmal hysterisch aus. Was war das denn? Sie ahnte doch nicht etwa die Gefahr... oder? Nein, das war unmöglich. Wie immer die Ruhe selbst, streckte der Suna-nin den Arm aus und schloss die Spinne in die Hand, vorsichtig, ohne sie zu zerdrücken. Wer wusste schon, wo sie ihren Zünder hatte. „Mach sie tot, bitte, mach sie tot!“, kreischte das Mädchen weiter, die noch gar nicht bemerkt hatte, dass das vermeintliche Insekt bereits fort war. „Schon gut, ich habe sie weggenommen. Ich werde sie dort vorne aussetzen, entschuldige mich.“ ~ Deidara, dem sein 'Katsu' schon auf den Lippen lag, löste erschrocken sein Fingerzeichen. Wenn er seine Kunst jetzt erblühen ließ, würde Sasori als Einziger Schaden davon tragen. Warum hatte er seine Spinne auch von der Schulter dieses Mädchens genommen?! Ihre Mission war vorbei, was sprach dagegen, wenn er ein kleines Feuerwerk veranstaltete? Die Vorstellung, das sein Meister die Braunhaarige womöglich schützen wollte, behagte dem Blondem genauso wenig wie die Tatsache, das der Rothaarige scheinbar wie selbstverständlich davon ausging, dass der Iwa-nin die Tonfigur nicht explodieren lassen würde, wenn er sie in der Hand hielt. Das jedenfalls entnahm er dem ruhigen Gang des Älteren, der jetzt unerschrocken auf Deidara zukam. Dieser ließ sich in Erwartung einer weiteren Morddrohung tief in seinen Liegestuhl sinken. Und was das Schlimmste dabei war: Der Suna-nin hatte damit vollkommen Recht. Niemals würde der Explosionsfanatiker dem Marionettenspieler absichtlich weh tun. Das bekäme er garantiert doppelt und dreifach zurück. Doch selbst davon abgesehen verspürte er – wie es den Anschein hatte, war er da der Einzige – nie ein besonderes Verlangen, den Anderen umzubringen. Deidara war bisher immer gut mit seinem Partner klargekommen... Nur von Kunst verstand der Puppenspieler absolut nichts. Sasori war jetzt herangekommen. Der blonde Nuke-nin beobachtete misstrauisch, wie er sich einen zweiten Liegestuhl heranzog uns sich neben ihn setzte. Ohne ihn dabei anzusehen spielte der Puppenspieler mit der kleinen Tonspinne in seinen Händen. „Deidara...“, sagte er dann, als spräche er mit einem sehr dummen Kind, welches er bereits als hoffnungslosen Fall abgestempelt hatte, „Willst du was zu Trinken?“ „Bitte, was!?“ „Ob du was trinken willst. Wasser, Limo, Sake...“, zählte der Suna-nin auf. „Ich, ähm... Nichts, danke... un.“, erwiderte er ein klein wenig verstört. Der Shinobi kam sich vor wie in solch einem Verhör, wo die fragenden Ninja immer erst so taten, als wäre die ganze Situation total entspannt – obwohl das Gegenteil zutraf. Sein Danna stoppte einen kleinen, schwarzhaarigen Jungen, der eben an ihnen vorbei lief. „Hey, du! Bring uns mal eben zwei Limo.“, befahl er und drehte sich wieder zu Deidara um. „Holt euch doch selber was.“, murrte der Angesprochene. Sasori wandte sich langsam und bedrohlich wieder zu dem Jungen um. So wurde das Kind mit der vollen Wucht der unheimlichen, machtvollen Ausstrahlung eines langjährgen Akatsukimitgliedes konfrontiert. Ihn traf ein Blick, der aus der eisigen Kälte Sibiriens zu kommen schien. Wirklich, mit diesem Todesblick konnte sein Meister selbst Itachi Konkurrenz machen, wie Deidara fand. Und das wollte schon was heißen. „Hast du was gesagt?“, fragte der Marionettenspieler mit einem derart mörderischen Unterton, dass der Junge nur hastig den Kopf schüttelte und zum Getränkestand eilte. „Ähm... Ich sagte doch, ich will nichts, un.“, murmelte Deidara, verstummte jedoch sofort, als der unheilverkündene Blick plötzlich auf ihm zu liegen kam. “Ach schon gut, un!“ Eine Weile herrschte unangenehmes Schweigen, bis der Junge mit der Limo wieder kam und sie, während er Sasori einen ängstlichen Blick zuwarf, den beiden Ninja in die Hand drückte. Dann machte er sich sofort wieder aus dem Staub. Keiner der beiden Abtrünnigen rührte sein Trinken an. „Deidara...“, brach der Rothaarige schließlich das Schweigen, „Kannst du mir sagen was das hier“, er hielt die Spinne hoch, „sein soll?“ Der Explosionsfanatiker reckte trotzig das Kinn vor. „Das ist Kunst, un!“ „So, das soll also Kunst sein. Wenn ich mich recht entsinne, behauptet deine abnorme Vorstellung doch aber, dass jede Kunst nur dann existieren kann, wenn sie gerade zerstört wird.“ Mit diesen Worten schloss sein Danna die Hand fest um die Spinne. Mit einem hässlichen Knirschen zerbrach der durch das beigemischte Chakra hart gewordene Lehm, und zerbröselte zu weißem Staub und grobkörnigen Klumpen. „Selbst beim besten Willen – den ich nicht habe – könnte ich in diesem Dreck keine Kunst erkennen.“ Deidara wollte sagen, dass es ja auch nur Kunst war, wenn er es explodieren ließ und dass Sasoris Handlung ja nur bewies, dass er in Sachen Kunst weitaus talentierter als der Puppenspieler war. Er wollte ihn daran erinnern, dass er noch vor kurzem im Museum gesagt hätte, dass seine Art von Kunst auch nicht vollkommen von der Hand zu weisen war. Aber angesichts der kalten, überheblichen Miene seines Meisters brachte er keines der zurechtgelegten Worte über die Lippen. Und als er dem Blick des Suna-nin auswich, fühlte er sich albern und dumm. Die Sache mit der Spinne war ja schon irgendwie eine ziemlich dämliche Aktion gewesen. Eine Art Kurzschlussreaktion, wegen dem ganzen Stress in den letzten Tagen. „Ich verstehe nicht, warum ihr mein Kibaku Nendo nicht als Kunst ansehen könnt, un... Die Augenblicke der Schönheit, die ich damit erschaffe, sind doch wirklich wunderbar!“, murmelte er und sog beleidigt an seinem Strohhalm. Auf einmal hatte er doch Durst bekommen. „Kunst ist aber nun einmal nicht für den Augenblick geschaffen. Sie überdauert die Ewigkeit!“, war Sasoris Antwort. „Klar, so wie euer Puppenspiel, oder was?“, meinte er daraufhin sarkastisch. „Exakt. Das Jutsu der Marionettenspieler ist sehr schwierig und erfordert höchstes Geschick. Puppen sind einerseits ersetzbare Werkzeuge, die man jederzeit reparieren oder austauschen kann, andererseits ist jede einzelne von ihnen ein handwerkliches Meisterwerk und an vielen meiner Marionetten hängen eine Menge Erinnerungen...“ Während er von seinen Puppen schwärmte, schien die Wut des Suna-nins zu verfliegen. Ein Sasori no Akasuna sah niemals fröhlich aus, aber er schien doch... milde gestimmt. Eine Stimmung, die Deidara vielleicht ausnutzen konnte um hinter das Geheimnis seines Blutes zu kommen. „Meine Kunst bedeutet mir auch alles, un. Mein ganzes Sein und meine Gefühle stecke ich in meine Figuren und im Moment ihrer Explosion gelangt all ihre Schönheit an die Oberfläche, yeah!“ „Du steckst all deine Gefühle in deine Kunst? Das kann nicht sein, du hast noch immer viel zu viele davon.“, erwiderte der Rothaarige. „Hey, was soll das heißen, un!? Ohne Gefühle kann ein Künstler keine Inspiration erlangen! Wie wollt ihr denn ein Meisterwerk erschaffen, ohne eigene Gefühle einzubringen!?“, keifte er zurück. Sasori lächelte ihn wissend an. „Mit Talent.“ Deidara hasste die Ansicht von wegen Shinobi dürfen keine Gefühle haben, weil das schwach macht. Wer stur den Regeln folgte ohne eine eigene Meinung zu haben, konnte niemals zu wahrer Größe kommen und seine Meister übertreffen. War ja auch der Hauptgrund, warum er sein Dorf verlassen hatte. Aber niemand, absolut niemand konnte die eigenen Gefühle durch Talent ersetzen. Selbst wenn man ein solches besaß, brauchte man doch den Ehrgeiz etwas daraus zu machen und es nicht verkümmern zu lassen. Genau das wollte er seinem Danna dann auch an den Kopf werfen, als ihm etwas Besseres einfiel: Er wollte ja nicht schon wieder einen Streit provozieren. „In meinen Bomben steckt auch jede Menge Geschick. Vor jeder Mission präpariere ich eine bestimmte Menge an Lehm und baue die Zündkörper ein. Dann brauche ich im Kampf nur noch mein Chakra hinzufügen.“, sagte er und zog seinen Handschuh aus, sodass der Mund auf seiner Handfläche sichtbar wurde. „Dahinter steckt viel Zeit und Vorbereitung, un!“ „Tatsächlich?“, meinte der Suna-nin nur milde interessiert. „Trotzdem unterschätzt du deine Gegner oft und nimmst zu wenig mit.“ „Man kann ja auch schlecht abschätzen, wie schwer die Mission wird, un. Diesmal hab ich zum Beispiel zu viel mitgenommen, das kann ich jetzt alles wieder eintrocknen.“ „Es war von vorn herein klar, dass wir uns bedeckt halten müssen, also jammer nicht so.“, erwiderte der Rothaarige seufzend. „Sicher, eure Vorbereitungen waren natürlich perfekt. Ihr seht ja sogar aus wie ein normaler Mensch. Nicht wie eine Puppe, un. Wie geht das überhaupt?“ Nun, da die Sprache endlich auf das ersehnte Thema gebracht hatte, wartete der Iwa-nin gespannt auf Sasoris Reaktion. Seine Kunst war überhaupt das Einzige, was den Puppenspieler zu einem solchen Redeschwall bewegen konnte. Wie er eben noch einmal zu Genüge erfahren hatte. Nur in solchen Momenten konnte man eine Art Leidenschaft in den trüben Augen aufblitzen sehen. Ähnlich wie bei dem blonden Shinobi hatte es eine Spur von Wahnsinn und gerade das machte Sasori für den Explosionsfanatiker so interessant und... ja, anziehend. Er war ein kaltblütiger Massenmörder, ein verrückter Abtrünniger: Genau wie Deidara. Nichts – abgesehen vielleicht von einer erfolgreichen Sprengung – liebte er mehr als seinen Teampartner zu reizen, zu provozieren und ihn immer mehr von sich preisgeben zu lassen. „Dass mein Körper im Moment nicht wie eine Puppe aussieht, liegt daran, dass er von einer dünnen Haut umgeben ist, die ich ebenfalls künstlich herstelle.“, erklärte ihm Sasori. Nun war das Interesse des Blonden ernsthaft geweckt. „Wie funktioniert das denn?“ „Im Grunde ist es einfach. Nur Menschenpuppen, die nicht vollständig aus Holz und Metall bestehen, besitzen noch Chakra. Damit kann ich durch diese besonderen Marionetten auch all ihre früheren Jutsus ausführen. Im Gegensatz zu abgestorbenem Holz und Eisen können fleischliche Teile aber noch wachsen und neue Zellen bilden. Selbstverständlich nur mithilfe meiner Chakramanipulation, sonst würden sie ja verwesen.“ Natürlich. Das war im Grunde total einfach. Hallo!? Bitte Übersetzung für solche, die die Schule nur zu den Kunststunden besucht hatten! „Heißt das... alle eure Puppen haben noch einen menschlichen Kern?“, fragte Deidara nach. „Einen Kern kann man das nicht nennen.“, antwortete Sasori, der von dem Interesse seines Partners sichtlich erfreut war, „Es sind überall einzelne Teile. Das hängt mit der Herstellung zusammen. Nachdem ich die Menschen getötet habe, entferne ich ihre Organe, pumpe das Blut ab und -“ Deidara spukte prustend seine Limonade aus. „Danke, aber so genau wollte ich das jetzt gar nicht wissen, un!“, sagte er nachdrücklich. Das wollte er sich nicht einmal vorstellen, war ja widerwertig! Und sowas schimpfte sich Kunst!? „Jedenfalls werden nur Teile der Muskeln, der Sehen und der Knochen verwendet. Das Gerüst des Körpers eben. Später wird es noch durch Metallstreben verstärkt.“, fuhr der Puppenspieler leicht beleidigt fort. „Nur ich selbst habe noch so etwas wie einen Kern. Darin sind alle meine Erinnerungen abgespeichert. Zudem wird dort mein Chakra produziert und damit kann ich auch meine Haut erschaffen. Diese wird dann auch durchblutet, schließlich ist Blut ein sehr guter, natürlicher Chakraleiter. Aber da ich normalerweise in Hiroku bin und nur herauskomme, wenn diese Puppe einmal zerstört werden sollte, mache ich das so gut wie nie. Es ist ein unnötiger Energieverbrauch.“, beendete der Suna-nin seine Erläuterung. Deidara wusste, hätte er nicht eine Antwort auf seine Frage gesucht, wie ein künstlicher Körper bluten konnte, wäre er im Laufe des Vortrages eingeschlafen. "Hm, also habt ihr tatsächlich so etwas wie ein Herz, Sasori no Danna? Sowohl im biologischen, als auch im metamophorischen Sinne. Und ich dachte schon, ihr seid auch so ein langweiliger Typ, der versucht seine Gefühle loszuwerden und behauptet, herzlos zu sein... un." Immerhin, welche normal denkende Person hatte denn bitte ein Organ, das Herz und Hirn zugleich war? "Ich bin kein Mensch mehr, Deidara, aber auch noch nicht ganz eine Puppe. Ich bin nichts von beidem.", sagte der Rothaarige. Dabei war seine Stimme leise, ernst, fast traurig und er drehte das unberührte Limonadenglas in der Hand. "Entweder seid ihr nichts... Oder aber beides gleichzeitig. Das ist Ansichtssache, un.", erwiderte der Explosionsfanatiker nachdenklich. Sasori schnaubte. "War ja klar, dass du wieder eine andere Ansicht hast als ich." Dennoch wirkte er auf merkwürdige Weise erfreut über die Aussage seines Partners. "Das mit den Gefühlen ist wiederum eine andere Sache. Es geht nicht wirklich darum, sie nicht zu haben, sonder darum, sie nicht nach außen hin zu zeigen. Das zu vermeiden kann man sich antrainieren. Wie ich es getan habe. Wie du es mal tun solltest. Obwohl das schon wieder eine Sache des Talents ist. Manchen Ninja ist einfach ein ungesundes Temperament angeboren." Und weil Deidara dagegen schon wieder protestieren wollte, setzte er nach: "Das du es trotzdem bis zu den Akatsuki geschafft hast, beweist, dass man auch mit anderen Eigenschaften ans Ziel kommen kann." Diese Worte erst einmal verdauend, nahm Deidara noch einen Schluck von seiner Limo. "Ich habe noch eine Frage, Sasori no Danna, un.", sagte er dann zögerlich und sah zu seinem Meister. Es war seltsam für ihn, einen Jungen zu siezen, der gut zwei Jahre jünger als er zu sein schien. Besonders wenn er da nur in Badehose, mit einer Limo in der Hand in einem Liegestuhl am Strand lag. "Frag nur.", erwiderte dieser. Eine höchst ungewöhnliche Antwort für den Suna-nin. Es musste ihm wirklich schmeicheln, das der Blonde sich so für sein Jutsu interessierte. Dabei war es gar nicht das Jutsu. Es war sein Meister selbst. „Spüren sie... Spüren sie denn mit dieser Haut, wenn man sie berührt, un?" Sasori sah ihn mit einem Was-zum-Geier-geht-dich-das-an?-Blick an. "O-Oder wenn man sie schlägt oder so... un." Falscher Ansatz. "Ich glaube nicht, dass du das wissen musst, da du weder das Eine noch das Andere jemals tun solltest." Ach nein? Was sollte das schon wieder heißen!? Wenn sein Partner diese Haut durchtrennen musste um ihm, Deidara, zu drohen und dabei Schmerzen spürte, rückte für ihn die Situation im Museum in ein ganz anderes Licht. Außerdem interessierte es ihn einfach und wenn der Rothaarige es ihm nicht sagen wollte... Nun, dann musste er es eben selbst herausfinden. Deidara erhob sich in einer raschen, fließenden Bewegung und stieß dabei - scheinbar aus Versehen - seine Limonade um, die auf der Lehne seines Liegestuhles gestanden hatte. Ihr Inhalt ergoss sich über den Sand und erwischte auch den Fuß seines Dannas. Dieser zuckte zurück. Sasori wollte aufstehen, doch der Iwa-nin hielt ihn zurück. Ein undefinierbares Lächeln lag auf seinen Lippen, als er sich gezielt vor den Sitzenden postierte. Sanft strich er am Bein seines Meisters empor und verteilte dabei das kühle Nass. "Spüren sie das?", fragte er und genoss das Gesicht seines Partners. "Deidara! Hör auf!", wies ihn der Rothaarige zurecht und wollte ihn von sich stoßen. Doch der Iwa-nin packte sein zum Schlag erhobenes Handgelenk und hielt es fest. Den Schmerz seiner Verletzung spürte er überhaupt nicht. "Sie sind zusammengezuckt, yeah. Sie müssen etwas gespürt haben." "Das war ein Reflex!", erwiderte Sasori unwillig, "Ich-" Zischend holte er Luft und unterbrach sich selbst, als Deidara sich an ihm hochtastete und sich aufreizend auf seinen Schoß setzte. Der Blonde kam seinem Partner immer näher, spürte seine kalte Haut auf seiner eigenen, als er ihn berührte. Seine rechte Hand fuhr über die Brust des Rothaarigen und die darin befindliche Zunge zeichnete eine feuchte Spur darüber. Die andere Hand hatte er in den Nacken des Marionettenspielers gelegt und tastete nun über sein Schlüsselbein entlang weiter hinunter. Es war offensichtlich, dass seine Berührungen den Suna-nin nicht kalt ließen. Sasori starrte ihn geradezu entgeistert an. Offensichtlich hatte er mit vielem, nicht aber damit gerechnet. Ja, Deidara hatte seinen Meister aus der Fassung gebracht. Und das gefiel ihm mehr als gut. "Spürt ihr das, Danna?", flüsterte er mit einem fast schon verführerischen Unterton. Er fühlte, wie sein eigenes Herz immer schneller klopfte. Sasori wehrte sich nicht! Noch näher beugte er sich vor. Es war das erste Mal, dass Deidara seinen Partner mit weit geöffneten Augen sah. Sein Atem auf seinem Gesicht jagte ihm heiße und kalte Schauer über den Rücken. "Spürt ihr mich?" Beinahe berührten sich ihre Lippen und der Iwa-nin fragte sich gerade, wie weit er noch gehen konnte. Sollte er es wagen, ihn zu küssen? Geplant war es nicht, aber nun, wo die Spontanität schon mal da war... Der Überraschungsmoment war auf seiner Seite, wie schnell würde sich eine solche Gelegenheit noch einmal ergeben? Die Gelegenheit, die Gesichtszüge seines Meisters vollkommen entgleisen zu sehen? Die Gelegenheit zu erfahren, wie seine Lippen schmeckten? Aber wollte er das überhaupt wissen? Sasori nahm ihm die Entscheidung ab, indem er ruckartig den Kopf zur Seite drehte. Fast im selben Augenblick wurde sein Blick wieder kühl und undurchsichtig. "Ja. Ich spüre es.", sagte er monoton. Das Lächeln des Blonden wurde noch eine Spur breiter und glich jetzt fast einem Grinsen. Noch einmal strich er mit seinen Fingern über die Brust des Anderen und er merkte, dass es ihm wirklich gut gefiel, den Suna-nin so unter sich zu sehen, ihn berühren zu können. Es erregte ihn. "Bist du jetzt fertig? Dann verschwinde.", fuhr ihn der Rothaarige eisig an. Etwas enttäuscht brachte der Explosionsfanatiker wieder etwas Abstand zwischen sie. "Ganz wie ihr wollt, Meister. Un." Mit diesem Worten zog er sich langsam zurück, nicht ohne dem Rotschopf noch einmal gewinnend durch das Haar zu streichen, was ihm einen tödlichen Blick einbrachte. Er hatte bekommen, was er wollte. Es war erstaunlich, dass Sasori ihn so weit hatte gehen lassen. Der Iwa-nin wollte sein Glück nicht herausfordern. Wenn er jetzt gehorchte, könnte ihn sein Partner nicht beschuldigen, etwas gegen seinen Willen getan zu haben. Er hatte ja schließlich nichts gesagt - was an seiner Sprachlosigkeit liegen mochte. Kaum war der Explosionsfanatiker von ihm herunter gegangen, erhob sich Sasori auch schon. Seine Miene war merkwürdig verbissen. "Ähm... Shindo-kun?", ertönte auf einmal eine Stimme hinter ihm. Der Nuke-nin fuhr herum. Er hatte überhaupt nicht gemerkt, dass sich ihnen jemand von hinten genährt hatte. Dass sich ihnen eine ganze Gruppe genährt hatte. Und zwar eine Gruppe kichernder Kinder, dich sich dicht vor den Akatsuki aufgebaut hatte. "Sag mal, kann es sein, dass du schwul bist?" Erneutes Kichern und Deidara spürte, wie ihm das Blut in die Wangen schoss. Diese Meute hatte er vollkommen vergessen. "N-Nein, bin ich nicht, un!", meinte er nach dem ersten Schock - was zur Hälfte eine Lüge war. Wütend ballte er die Fäuste. Eben noch hatte er sich überlegen gefühlt, nun aber ließen diese Gören ihn vor seinem Danna lächerlich erscheinen! Die Kinder grinsten ihn nur an. Jetzt trat Sasori vor. Er stieß Deidara zur Seite, welcher unsanft im Sand landete. "Ihr wollt noch ein Spiel, stimmt's?", sagte der Suna-nin mit einem Blick auf den Ball, den sie dabei hatten. Die Schüler nickten. "Dann lasst uns gehen." Ohne seinen Teampartner zu beachten, folgte er der immer noch kichernden Schar zum Volleyballfeld. Deidara blieb sitzen wo er war und fühlte sich wie bestellt und nicht abgeholt. Seine Laune sank augenblicklich auf einen Tiefpunkt. Da hatte er es schon einmal geschafft, seinem Danna nahe zu kommen - so nah wie nie zuvor - und da unterbrachen ihn diese rotzfrechen Typen, stellten ihn als Narr da und entführten einfach so seinen Meister! Brodelnd vor Wut ließ sich Deidara wieder auf seinem Liegestuhl nieder. Unwillkürlich wanderte sein Blick zu der Limonadenpfütze im Sand. Das Getränk seines Partners war unberührt. Verdammt! Wie konnten diese naiven Jugendlichen es wagen, ihr Team auseinander reißen zu wollen?! Diese Bälger hatten doch keine Ahnung, wer Sasori überhaupt war! Wie ein kleines Monster fraß sich die Eifersucht in Deidaras Herz und er hatte nicht übel Lust, seinen Lehm erneut auszupacken. Während er den Rothaarigen beim Spielen beobachtete, zog er wieder seinen Handschuh an. Ja, er war tatsächlich eifersüchtig. Nicht auf den Suna-nin selbst, der da drüben scheinbar seinen Stress durch besonders harte Pässe abbaute, sondern eher auf die Anderen, die in seiner Nähe sein durften und denen er seine Aufmerksamkeit schenkte. Er wollte Sasori. Wollte bei ihm sein, ihn berühren und wissen, dass sein Lächeln nur ihm allein galt. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)