Once More With Feeling von TonaradossTharayn ================================================================================ Kapitel 1: ----------- Autor: Tonaradoss_Tharayn E-Mail: tonaradoss@yahoo.de Fandom: Prince of Tennis Warning: CRACK, CRACK und nochmals CRACK... und ein bisschen sap Pairing: Oshitari x Gakuto, Atobe x Oshitari Teil 1/1 Anmerkung: Die FF spielt zeitlich zwischen dem Abschluss der Serie und dem Beginn der Nationals. Hyotei weiß bereits, dass sie einen Slot für die Nationals bekommen haben. Das erste Spiel Hyotei vs. Seigaku wird als bekannt vorausgesetzt, auch wenn es nun nicht so dermaßen wichtig ist. Auch wenn es nun offiziell alles in der Mittelschule passiert, halte ich mich an den ursprünglichen Plan und versetze alles um drei Jahre, sprich, sie gehen alle auf die Highschool, womit sie alle 17/18 Jahre sind. Inhalt: Atobe hält Oshitari schon seit geraume Zeit ständig auf Trab, was seinen Partner Mukahi weniger gefällt... Betadank geht an KeiraX *knuddel* Once More With Feeling Er hatte keinen Bock. Er hatte SOWAS von keinen Bock. Immer dasselbe, jedes Mal aufs Neue. Er wusste, dass er das liebte. Und das war der einzige Grund, warum er diesem Blödsinn überhaupt beiwohnte. „Noch einmal mit Gefühl!“ Step links, Step rechts, Arme auseinander, Beine spreizen, zusammen, kick, Wirbel. „Ato-be-sa-ma ist der grö-ßte Star!“ „Hmm... ich weiß nicht recht, was meinst du?“ „Dass wir unsere Zeit verschwenden...“ Ein scharfer Blick von links. „Das Mädchen in der zweiten Reihe mit dem Pferdeschwanz scheint nicht schlecht zu sein...“ „Hm, du teilst genau meinen Geschmack..“ Unsinn, er kannte seinen Buchou nur gut genug... und wusste, dass dieses Mädchen einer der begeistersten Atobe-Anhänger war. „Nummer Sieben, du bist im Cheeleaderteam dabei!“ Ihre Augen öffneten sich vor Unglaube weit, bis ihr Tränen in die Augen stiegen und sie laut jubelte. „Ich, ich danke Euch so sehr, Atobe-sama!“ Er lächelte nur selbstgefällig, während Oshitari sich das Brett mit den Namen und Daten der Bewerberinnen am liebsten an den Kopf geknallt hätte. Vielleicht würde der Schmerz ja dann nachlassen... „Können wir BITTE damit für heute aufhören?“, brummte er. „Ja, ich brauche Bewegung... und muss Hiyoshi noch zeigen, wie man ein Team führt.“ Er hob das überschlagene Bein an, setzte es auf den kargen, staubigen Boden, stand elegant auf und lief, eine verwirrte Meute angehender Cheerleaderinnen hinter sich zurücklassend, von dannen. Klasse und er durfte das wieder ausbaden... *** „Mir reicht es langsam!“ „Gakuto, beruhige dich...“ „Nichts da!“ Oshitari rieb sich seinen Nasenrücken und die Stirn. Er hatte vorausgeahnt, dass es irgendwann einmal Stress geben würde. Doch nicht heute und nicht, wenn er so verdammt müde war. „Seit Tagen, ach was rede ich da, seit WOCHEN ist es immer dasselbe mit dir!“ „Du übertreibst Gakuto...“ Er hob den Arm und strich über den nackten Rücken seines Freundes, versuchte ihn so zu beruhigen, doch Mukahi ließ das mehr als kalt. „Gar nicht wahr!“, fuhr er ihn an. „Er braucht nur mit den Fingern zu schnippsen und schon springst du!“ Ein übertriebener Seufzer verließ Oshitaris Lippen. „Erstens ist er mein Freund. Zweitens mein Buchou – wie deiner übrigens auch. Und drittens ist er ATOBE! Versuch doch bitte einen seiner unsinnigen Wünsche abzulehnen, ohne dass er dich danach wochenlang mit noch Schlimmerem tyrannisiert. Du kennst ihn doch, Gakuto.“ „Ja schon...“, sagte dieser nun wesentlicher ruhiger, allerdings mit einem schmollenden Unterton. „Aber warum immer DU...?“ „Weil ich einen unwiderstehlichen Charme habe“, erwiderte er lächelnd und schaffte es so, Mukahi an diesem Abend auch endlich ein Lächeln zu entlocken. Und weil ich der Einzige im Team bin, der ihn wirklich kennt, fügte er in Gedanken noch hinzu, behielt dies aber für sich, um seinen Geliebten nicht noch mehr zu reizen. Oshitari richtete sich auf, schlang seine Arme um Mukahi und zog diesen, der die ganze Zeit bei seiner Tirade neben dem Bett gestanden hatte, zu sich hinab. „Ich dachte, du wärst müde...“ „Jetzt nicht mehr...“, hauchte er noch, bevor sich seine Lippen auf die seines Partners legten, sie sanft liebkosten,bevor seine Zunge in seine Mundhöhle glitt und dort sofort begann die des anderen zu umspielen. Mukahi ließ sich sofort auf das Spielchen ein, während seine linke Hand über den nackten Körper von Oshitari glitt und kräftig zupackte, als sie fand, was sie suchte... *** „Hier, guck sie dir an!“ „Was ist das?“ „Beispielbilder von Malern.“ „Eh?“ Verwundert sah Oshitari seinen Buchou an, bevor er wieder auf die Bilder vor sich blickte. Ursprünglich war dieser Raum mal ein Teil des Umkleideraums der Regulars gewesen. Doch kaum, dass Atobe im dritten Jahr Schulsprecher und Buchou wurde, ließ er hier eine Wand hochziehen und sich ein Büro einrichten – die Klassenzimmer waren ihm nicht gut genug und da ihn die Schule ein eigenes Gebäude verwehrte... Die vielen Auszeichnungen an den Wänden, die natürlich rein Atobes Erfolge feierten, sowie die unzähligen Fotos, ignorierte er mittlerweile. Atobe selbst hatte einmal gemeint, dass er es eigentlich viel stilvoller hatte einrichten wollen (und dabei auf Samtbehänge, Marmor und Stuckverzierungen abzielte), aber dass es für die kurze Zeit wohl nur verschwendete Mühe wäre. Die Wahrheit war wohl eher, dass die Schule den ganzen Unsinn nach seinem Abgang selbst wieder entfernen musste und sie darauf weder Zeit noch Geld verschwenden wollten. Oshitari saß ihm an seinem Ebenholzschreibtisch gegenüber und blickte nach einiger Zeit der Verwirrung wieder hoch. „Wieso?“ „Ich plane ein lebensgroßes Porträt von mir malen zu lassen und es dem Tennisclub nach meinem Abschluss zu schenken. Aber dafür brauche ich natürlich auch den besten Maler!“ „... Natürlich.“ Die Versuchung einfach den Kopf auf den Tisch zu schlagen, war groß. Langsam hatte er das Gefühl, dass Atobe immer exentrischer wurde... falls das überhaupt möglich war. Sein Verhalten auf dem Platz war zwar mittlerweile Gewohnheit und er würde es sogar vermissen, wenn das fehlte, aber DAS hier... „Such dir die aus, die dir gefallen, diese werden wir besuchen, um Probebilder anfertigen zu lassen.“ Oshitari seufzte und ließ das Bild, das er in der Hand hielt, um es genauer zu betrachten, wieder sinken. „Ohne mich.“ Zum ersten Mal seit Oshitari den Raum betreten hatte, sah Atobe ihn wirklich an. „Warum?“ „Gakuto hat... Ach, unwichtig. Ich will auch mal einen Abend mit ihm verbringen. Nur mit ihm und das ohne totmüde zu sein“ „Was war mit vorgestern Abend?“ „Da musste er zur Paukschule.“ „Er sollte mehr zu Hause lernen, anstatt gewisse Dinge mit dir zu tun, hn?“ „Er trainiert einfach lieber, als zu lernen.“ „Als wenn es das wäre“, erwiderte Atobe amüsiert. „Dazu kommen wir ja dank dir nicht mehr wirklich.“ „Was habe ich damit zu tun?“ „Du hälst mich nach dem Training noch den ganzen Abend auf Trab, sodass...“ „... du keinen mehr hochbekommst, hn?“ „Ich wollte sagen, zu müde dafür bin.“ „Kommt auf dasselbe hinaus.“ Oshitari hielt sich den Kopf, erwiderte darauf aber nichts. Man konnte darauf ja auch schlecht irgendwas erwidern. „Atobe... Lass dein Riesenporträt malen, aber hör endlich auf mich als Laufburschen zu benutzen!“ Er knallte das Bild auf den Tisch, stand auf und verließ den Raum. Atobe lehnte sich in seinem Stuhl zurück und starrte lange die Tür an, durch die Oshitari verschwunden war. Langsam wanderte sein Blick zu dem Bild, das der andere so lange in seiner Hand gehabt hatte. Ganz hübsch eigentlich. *** „Ah Yuushi! Gut, dass du kommst!“ Bei der Begrüßung blickte er er ihn verwundert an. „Was ist los, Gakuto, du klingst so aufgeregt“, erwiderte er und schob sich seine Brille auf der Nase zurecht. „Der Trainer will, dass ich mit Hiyoshi trainiere, weil wir als Doublepair gegen Seigaku aufgestellt werden sollen!“ „Was...? Aber... mit wem spiele ich dann?“ „Du machst Single, hat er gesagt.“ Oshitari taumelte ein paar Schritte, stützte sich dann auf Mukahis Schulter ab. „Wenn Sakaki-san das sagt... Sehen wir uns heute Abend?“ „Na klar!“, sagte er. „Aber erst mal muss ich Hiyoshi fertig machen.“ „Sadist. Sei vorsichtig, er mag zwar erst im zweiten Jahr sein, ber er ist immerhin unser Nachwuchsbuchou.“ „Und das lässt er immer wieder raushängen. Deswegen braucht er eine Abreibung!“ „Viel Spaß.“ „Den werd ich haben!“ Oshitari lächelte, als er Mukahi davon springen sah, bevor sich seine Miene verfinsterte und er den gleichen Weg zurückging, den er gerade gekommen war. „ATOBE!“ Mit einem lauten Krachen flog die Tür auf, was den Angesprochenen erschrocken hochfahren ließ, bevor er sich wieder gemütlich setzte. „Du bist es... Willst du doch mit mir mitkommen?“ „Es geht nicht immer nur um dich!“ „Hm... Was dann?“ „Du bist schuld!“ „Ach, geht es also doch um mich, hn?“ „Gnah...“ Oshitari rieb sich die Schläfe, atmete einmal durch, bevor er wesentlich ruhiger Atobe anherrschte. „Gakuto ist nicht mehr mein Doubles-Partner... Da steckst du doch dahinter! Warum machst du sowas? Denkst du, dass ich dir dann brav überallhin folge?!“ „Was hat das eine mit dem anderen zu tun, hn?“, fragte er völlig ruhig. „Äh...“ Das wusste er auch nicht so recht, trotzdem fühlte er sich besser, als er Atobe anmotzte. „Gakuto und ich waren jahrelang Partner und das soll nun vorbei sein?!“ „Nur für die Nationals.“ „WARUM?!“ „Setz dich. Na los!“, sagte er mit Nachdruck, als Oshitari sich immer noch nicht bewegte. Nur mit deutlichem Widerwillen kam er der Aufforderung nach. „Sakaki war derjenige, der deswegen auf mich zukam. Das Desaster von dem letzte Spiel gegen Seigaku darf sich nicht wiederholen. Aus dem Grund haben wir ein neues Konzept entorfen – was dich mit einschließt.“ „Warum?“, fragte er nun schon etwas ruhiger. „Oshitari, du bist viel besser, als das, was du damals gezeigt hattest. Du bist besser als Mukahi und er hindert dich in deiner Entwicklung, was du wohl schon selbst gemerkt haben düftest.“ Der Angesprochene schwieg. Ja, auch ihm war mehr und mehr bewusst geworden, dass Mukahi mit seinem aufbrausenden Temperament sein eigenes unterdrückte. Er war nun mal der Coole und Besonnenere von ihnen beiden und dieses Image wollte er auch nicht verlieren. Gleichzeitig war er damit aber auch immer beschäftigt seine Fehler auszubügeln... „Mukahi verlässt sich auf dich, ZU sehr. Er selbst geht nicht auf dich ein, aber verlangt, dass du es bei ihm tust, ohne Rücksicht auf dich und deine Ansichten.“ Das klang fast, als würde er ihre Beziehung beschreiben. Zumindest kam ihm das äußerst bekannt vor... „Wir brauchen einen starken Spieler für das Match... Deswegen spielst du nun Singles und kannst dich voll entfalten und deinen wahren Tennis präsentieren. Für Hiyoshi und Mukahi haben wir auch noch ein spezielles Programm entwickelt, nach dem die beiden trainieren werden. „Hm...“ „Sonst noch Fragen?“ „Nein...“ „Gut, kommst du nun also mit?“ „NEIN!“ Ohne die Miene zu verziehen, stand auf wieder auf und ging. *** „Hiyoshi ist so ein Idiot!“ Gelangweilt stützte Oshitari seinen Kopf auf die Hand. Dieses Gezeter hörte er nun schon seit dem Weg von der Schule nach Hause... vor dem Sex und nun auch noch danach. Seinen Freund zu befriedigen, während einem andere Dinge im Kopf rumschwirrten war schon schwierig genug, aber wenn dieser dann auch noch die ganze Zeit von einem anderen Jungen sprach... Langsam konnte er den Text auswendig. Hiyoshi ist dumm, ein Arschloch, er kann nichts richtig machen, blablabla... Und das alles nur, weil Hiyoshi ihn in einem kurzen Match fertig gemacht hatte. Atobe hatte ihn wohl doch nicht umsonst als Nachfolger ausgesucht. Hiyoshi hatte Talent, Kraft, eine gute Technik, Eleganz... und sein Ego war fast genauso groß, wie Atobes. Oh Gott... Er zog doch wohl nicht etwa einen Mini-Atobe groß?, schoss es Oshitari durch den Kopf, während Mukahi – noch immer wütend zeternd – sich etwas zu trinken eingoss. Wenn doch, tat ihm das Team im nächsten Jahr jetzt schon Leid. Obwohl Kabaji das egal sein dürfte und Ootori war zu gutmütig... und der Rest... Ach was soll’s, sie sind mit Atobe auch groß geworden, wobei dieser weitaus schlimmer war, und trotzdem ist keiner von ihnen in psychatrischer Behandlung. Obwohl bei Mukahis Blutdruck würde diesem vielleicht eine Behandlung guttun. Er war so ein Choleriker... Im Bett allerdings kam ihm das durchaus zu Gute. Er mochte es wild und leidenschaftlich. Manchmal hatte er jedoch den Eindruck, dass Mukahi sich beim Sex einfach nur abreagieren wollte. Ausdruckslos sah er vom Bett dabei zu, wie sein Geliebter hin- und hertigerte, seine Tirade immer weiter ausbauend. Ihm kamen Atobes Worte wieder in den Sinn: „Er nimmt keine Rücksicht auf dich oder deine Ansichten.“ Hmm... „Hiyoshi ist ein guter Spieler.“ Verblüfft hielt Mukahi inne, sah mit großen Augen zu seinem Partner, bis er förmlich explodierte. „Das ist nicht dein ernst?!“ Und weiter geht’s! Er hatte keine Lust mehr... Er konnte sich auch besser langweilen. Etwas mühsam erhob er sich vom Bett und ließ seine müden Glieder knacksen. Im Bett sollte man entweder schlafen oder sich völlig verausgaben, aber einfach sinnlos rumliegen und Zeit verschwenden lag ihm nicht besonders. Langsam suchte er seine Kleidung zusammen. „Hey, was hast du vor?“ „Ich gehe“, antworte er unvermittelt und streifte sich das Hemd über seine breiten Schultern. „Warum?!“ „Ich will noch Violine üben.... Das klingt besser als dein ätzendes Gejammer.“ Muhaki erstarrte, während er Oshitari fassungslos ansah, und auch Oshitari war über seine eigenen Worte erschrocken. „Gakuto, es.... es tut mir Leid... ich wollte nicht...“ Was war los? So war er doch sonst nicht. Nicht er... der beherrschte, coole, immer gelassene Tensai von Hyotei. „Yuushi...“ Mukahi konnte nicht glauben, was er da gerade vernommen hatte. Sonst hörte sich Oshitari doch immer alle Klagen an, ohne sich zu beschweren und zu meckern. „Ich... ich sollte gehen...“ Etwas überhastet griff er sich Krawatte, Brille und Tasche, schritt zur Tür, an der er noch einmal kurz inne hielt. „Es tut mir Leid...“ „Wo willst du hin?“ „Ich sagte doch schon, ich...“ „Du gehst zu ihm, oder?“, grollte Mukahi, unterdrückte ein Knurren. „Zu wem?“ Überrascht drehte sich Oshitari zu ihm um, etwas, dass er wegen Mukahis nackter Gestalt tunlichst vermeiden wollte. „Atobe!“ *** Langsam schritt er durch die verlassenen Straßen, die nur spärlich von ein paar Laternen erhellt wurden. Atobe... Wieso Atobe? Gut, er verbrachte in letzter Zeit mit ihm mehr Zeit als mit seinem Freund und er fühlte sich auch von ihm besser verstanden... Denn auch wenn er nicht so aussah und es sicher nicht offen zugeben würde, Atobe kümmerte sich um seine Teamkameraden. Und in dem Moment, in dem man es am wenigsten erwartet, beobachtet er dich ganz genau, hört aufmerksam zu und kann dadurch direkt in dein Herz schauen... Verdammtes Insight! Er kickte ein paar Steinchen weg, die im Weg lagen, und seufzte. Er wusste, dass seine Beziehung schlecht lief... um nicht zu sagen katastrophal. Wenn Mukahi nicht grade über irgendwen lästerte oder sich aufregte, war er eifersüchtig auf Atobe. Eifersucht...? So hatte er das noch gar nicht betrachtet. Aber was brachte diese Erkenntnis jetzt noch...? Er fand weder in ihrer Beziehung, noch in ihrem Sex noch die Erfüllung.... und sein Doublespartner war er auch nicht mehr. War es vorbei? War es wirklich vorbei? Müsste jetzt nicht irgendeine Stimme zu ihm sagen „Du musst kämpfen!“? „Du musst kämpfen!“ Was? Er blinzelte erstaunt mehrere Male. Hatte er sich das gerade nur eingebildet? Er sah nach links, dann nach rechts. Und erschrak. „Atobe!“ Vor lauter Schreck griff er sich ans Herz, während sein Buchou neben ihm die Arme vor der Brust verschränkte. „Woher... was... wieso sagst du sowas?“ „Ich bin brilliant!“ Oshitari sagte dazu nichts, sondern machte nur ein genervtes Gesicht, während er um seine Fassung rang. Atobe zuckte nur mit den Schultern. „Aber eigentlich habe ich das nur gesagt, weil du das vor dich hergemurmelt hast.“ „Was... Was zum Henker machst du hier eigentlich?“ „Wonach sieht es denn aus, hn?“, grinste er überheblich. Oshitari mussterte ihn von oben bis unten. Jogging-Anzug. Bestimmt ein sehr, sehr teurer, aber ein Jogging-Anzug. „...und dann bin ich gegangen“, schloss er. „Dir ist schon klar, dass ich kein Paartherapeut bin, hn?“ Konnte der Mann nicht einmal ernst sein...? Oshitari seufzte tief. Sie saßen beide auf einer Bank im Park, während er ihm sein Herz ausschüttete, und das war alles, was er dazu zu sagen hatte? Vielleicht hätte er ihn vorher nicht so in Gedanken loben sollen. Es war immerhin Atobe, der größte Egozentriker auf Erden, und nun hatte er sich vor diesem blamiert. Grandios. Zu Hause würde er sich sicher kugeln vor Lachen. Hier war es ja zu schmutzig und weniger weich und außerdem... „Wenn du nur jemanden brauchst, der dir Mut zuspricht, dann willst du dich doch gar nicht wirklich von ihm trennen, oder?“, meinte Atobe unerwartet ernst. „Hm? Kann sein...“ So genau hatte er darüber noch gar nicht nachgedacht. Atobe nahm einen Schluck aus seiner Ponta-Dose und sah Oshitari mit einem durchdringenden Blick an. „Die Frage ist nur, ob du wirklich glücklich damit bist.“ Oshitaris Gesichtsausdruck wandelte sich langsam zu einem traurigen, der den Blick von Atobe nicht mehr standhalten konnte und sich abwandte, um auf den Boden zu gleiten. „Ich weiss es nicht...“, flüsterte er. „Du fragst dich gerade, ob er dich überhaupt liebt... und ob DU ihn überhaupt liebst, hn?“ Entsetzt blickte Oshitari wieder auf. Atobes ganze Körperhaltung war gelassen, aber sein Blick ernst. Wie schaffte er es nur, ihn immer wieder so zu überraschen? „Ich denke, ich habe ihn mal geliebt... Aber es ist wohl seit einiger Zeit eher Gewohnheit gewesen, dass ich mit zu ihm gegangen bin...“ „Friendship with Benefits.“ „So ähnlich ja…” „Hm. Wenn du solche Freundschaftsdienste tätigst, warum dann nicht mal mit mir?“ „Atobe...“, stöhnte er genervt. Das konnte doch nicht wahr sein! „Ich meine das ernst.“ Überrascht sah er, dass Atobe nicht log. Aber so etwas konnte er doch nicht wirklich... „Nein, ich muss mir erst völlig im Klaren darüber werden, was Gakuto mir bedeutet...“ Dumme Ausrede, aber vielleicht ging er nicht weiter darauf ein. „Mach das.“ Atobe trank aus und warf die Dose gekonnst in den nächsten Mülleimer. Oshitari beoabchtete ihn skeptisch, versuchte eine Veränderung an ihm festzustellen, nachdem er dieses... „Angebot“ abgelehnt hatte, doch Atobe war wie immer. Vielleicht hatte er doch nur einen Scherz mit ihm getrieben. Er musste dringend ins Bett und schlafen. *** Er würde gern wie die anderen Schüler jubeln, dass die Schule zu Ende war, doch dummerweise hatte er noch Training. Aus dem wohltuenden Schlaf ist dann doch nichts geworden... Aber nicht der Gedanke um Mukahi hat ihn wachgehalten, sondern Atobe! Verdammter Kerl! Und zu allem Überfluss war ihm Mukahi beim Morgentraining auch noch aus dem Weg gegangen. Müde öffnete er das Hemd seiner Schuluniform, als sich die Tür zur Umkleide öffnete und wieder schloss und leise Sportschuhe zu vernehmen waren, die über das Parkett schritten. „Yuushi, ich muss mit dir reden.“ Verwunderte hatte er sich leicht zu ihm gedreht, nickte dann aber nur und legte sein Hemd sorgfältig in den Schrank, bevor er sich das von seinem Trainingsoutfit über den Kopf streifte. „Ich glaube... wie bisher kann es nicht mit uns weitergehen...“ Aha, auch er hatte über ihre Beziehung nachgedacht. Er zog die Schuhe aus und stellte sie an ihren angestammten Platz, bevor er die Schnalle seines Gürtels mitsamt Reißverschluss öffnete und die Hose seine Beine entlanggleiten ließ. „Ich glaube nicht... dass wir unsere Beziehung fortsetzen können... sollten... Ach, was auch immer!“ Ja... sowas hatte er sich auch schon gedacht... Zumindest ein paar Minuten, bis er auf Atobe getroffen war. „Ich mein, ich musste dich eh schon jedesmal überreden mit mir mitzukommen und Zeit mit mir zu verbringen! Überreden! So etwas sollte freiwillig geschehen!“ Genau und... Moment Mal! Bekam er gerade die alleinige Schuld in die Schuhe geschoben?! „Du hattest nicht nur nie Zeit für mich, du wolltest auch nie Zeit für mich haben! Und da ist klar...“ „Gakuto... Nun warte mal...“ „... dass ich mich neu verliebe...“ „WAS?!“ Mukahi errötete heftig. „Wenn du mir nicht gibst, was ich brauche, muss ich es mir eben woanders holen.“ Aha. Von wegen „Friendship with Benefits“. „Ich dachte nur…Dass wir schon so lange zusammen sind und da konnte ich nicht…“ Mukahi brach ab, suchte nach den richtigen Worten. Ihm fiel es nicht leicht und das sah Oshitari, der sich langsam die Shorts überzog und in seine Schuhe schlüpfte. „Du hast mich schon lange nicht mehr geliebt, oder?“ Oshitari schwieg eine Weile und rang sich dann ein gequältes Lächelbn ab, als er die Wahrheit endlich erkannte. „Ja...“ „Schön, dass du es mir wenigstens jetzt ehrlich sagst...“ „Gakuto... Ich wollte dich nicht verletzen...“ Und sich selbst ebensowenig. Denn auch wenn er Mukahi nicht mehr als Liebhaber liebte, so doch als Freund. „Es spielt jetzt keine Rolle mehr. Ich wusste es schon eine ganze Weile...“ „Gakuto... Es ist Hiyoshi, habe ich recht?“ Sofort entflammte sich Mukahis Gesicht aufs Neue. „Wo... Woher...?“ „Och, nur ein Schuss ins Blaue...“ Das würde zumindest dieses stundenlange Geschwafel über den Kerl erklären... Vor allem im Bett. Er lächelte sanft. „Ich wünsch euch beiden viel Glück... Er wird es brauchen, nachdem du mich als Freund hattest.“ „Ich dir und Atobe auch... Du machst ihm ja bereits mit der Arroganz Konkurrenz“, grinste er verwegen und öffnete die Tür. „Atobe? Was hat der damit zu tun?“ „Tu nicht so!“, lachte er und verschwand. Seine Füße hatten ihn wie von selbst hierhin getragen. Okay und der Bus. Mukahis Worte gingen ihm nicht mehr aus dem Kopf, doch gleichzeitig wollte er nicht über die Konsequenzen nachdenken. Warum zum Teufel war er dann aber hier? Er atmete einmal tief ein und wieder aus, bevor er den Knopf drückte und ein kurzes Stück aus einer von Wagners Opern ertöhnte. Er fragte sich, ob Atobes Eltern jemals zu Hause waren, um mitzubekommen, was ihr Sohn sich alles einfallen ließ, um jeden zu terrorisieren. „Sie wünschen?“ „Hier ist Oshitari Yuushi.“ „Keigo-sama befindet sich in der Trainingshalle.“ Und schon wurde ihm der Einlass gewährt. Aber als Teamkollege und guter Freund von Atobe war er auch oft genug hier gewesen, sodass ihn die Bediensteten kannten. Es wäre nur schön, wenn sie ihm ein Shuttle schicken würden, sodass er nicht über das ganze Gelände kaufen musste... „Was willst du?“, war die etwas schroffte Begrüßung von Atobe, als er das Tor öffnete und sah, wie dieser die Bälle, die ihm von der Maschine zugeschossen wurden, umgehend zurückspielte. Natürlich hatte sein Buttler ihm umgehend informiert, dass Oshitari eingetroffen sei, was aber keinen Grund darstellte, dass er das Training unterbrach. „Gakuto und ich haben uns heute getrennt.“ „So.. habt ihr das?“ Atobe schien nicht im Geringsten beeindruckt zu sein, allerdings richtete er sich wieder aus der Ausgangsposition auf und stellte die Maschine ab. „Ja... Er ist jetzt mit Hiyoshi zusammen.“ „Hiyoshi, hn?“ Ein Schauer lief eiskalt über Atobes Rücken. „Was für eine kranke Kombination.“ „Ja... so ähnlich dachte ich auch... Aber du hattest wohl recht...“ „Natürlich hatte ich Recht.“ War ja SO klar. Atobe legte den Schläger beiseite und griff nach dem weißen Handtuch, mit dem er sich den Schweiß aus dem Gesicht wischte und es sich anschließend um die Schulter legte. „Bist du nur hier, um mir das zu sagen?“ „Ich... ich weiß ehrlich gesagt nicht, warum ich hier bin“, stotterte Oshitari, bevor er verstummte. „Gut, dann sag ich es dir.“ Verwundert blickte er zu seinem Buchou, der sich selbstsicher durch die Haare fuhr. „Du fühlst dich schon seit geraumer Zeit zu mir hingezogen und würdest mir jetzt gern deine Gefühle gestehen.“ „Da stellt sich nur die Frage, was für Gefühle“, entgegente er ganz unvermittelt. Atobe strauchelte kurz, damit hatte er ganz sicher nicht gerechnet. „Was soll das heißen ‚was für Gefühle’?“ „Ich habe Gefühle für dich ja... Aber ich kann nicht genau sagen, was für welche.“ „Das darf doch nicht...“ Da strengte er sich wochen- und monatelang an, um Oshitari an sich zu binden und Zeit mit ihm zu verbringen, und dann war er sich immer noch nicht sicher?! „Aber... ich möchte, dass wir es probieren...“ „Das ist doch schon ein Anfang...“ Atobe lächelte selbstbewusst und streckte den Arm aus, um Oshitari zu sich zu ziehen. Seine Lippen waren nur wenige Zentimeter von denen seines neuen Lovers entfernt. „Nur damit du es weißt... Ich bin definitiv nicht passiv“, hauchte er und wollte nun endlich kosten, wie er schmeckte, als Oshitaris „Ich auch nicht“ ihn pötzlich inne halten ließ. „Du musst passiv sein.“ „Ich war noch nie passiv und fange jetzt nicht damit an!“, erwiderte Oshitari entschieden. „Das werde ich auch nicht tun!“ „Ich glaube, wir haben ein Problem...“ -Ende- Schlussbemerkung: Das war doch Crack oder? Obwohl ich fast der Meinung bin, dass nichts in der FF das Paar Mukahi x Hiyoshi überbieten kann, wie auch immer mir das passiert ist *lol* „Noch einmal mit Gefühl“ stammt übrigens aus der gleichnamigen Folge aus „Buffy“; „Und weiter geht’s“ aus Secret of Mana. Es kam mir in den Sinn und irgendwie musste ich das verwerten... Wer es nicht weiß: „Friendship with Benefits“ (zu Deutsch „Freundschaft mit Extras“, was mir persönlich als Begriff weniger über den Weg läuft, als die englische Bezeichnung), bedeutet Freundschaft mit Sex, aber ohne Gefühle oder Beziehung. Buchou ist japanisch für "Captain" oder "Kapitän". Man gewöhnt sich beim Schauen der Serie einfach zu sehr daran, sodass ich diese Bezeichnung beibehalten habe. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)