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Nur ein Stückchen Papier...

von

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Fund

Fund
 


 

Nachdenklich ließ ich das Papier in meinen Händen knistern.
 

Ein kleiner Zettel…

Winzig. Unbedeutend.
 

Er war ganz zerknittert, ein grob rausgerissenes Stück eines Notizblocks.

Was machte ich hier eigentlich?!

Sicher hatte jemand sich nur einen Scherz erlauben wollen.
 

Jemand, dem äußerst langweilig gewesen zu sein schien.
 


 

„Hallo du, wer immer das ließt.

Schreib doch zurück! ^^“
 


 

Ich konnte meinen Blick nicht von den etwas krakelig geschriebenen Buchstaben lassen.

Warum hatte ich diesen vermaledeiten Fetzen eigentlich bemerken müssen?!
 


 

Ich war wie immer während der Pause an der alten Steinmauer gelehnt, dort war es im Sommer schön schattig.

Eigentlich hätte er der begehrteste Platz überhaupt sein müssen, denn hier gab es immer einen wunderbaren kühlen Luftzug, der so manchen unerträglich schwülen Tag doch noch akzeptabel machte.
 

Doch heutzutage schätzte doch sowieso niemand mehr so etwas.

Die meisten blieben im Schulgebäude selbst was wohl auf den Mist der Technik gewachsen schien – denn eine Klimaanlage sorgte dafür, dass es immer angenehm war.

Oder aber sie hüpften draußen in der Sonne rum, aufgedreht wie immer, laut und lärmend und überhaupt nicht beeindruckt von der Hitze.
 

Niemand ahnte, wie schön es war, einfach hier im Schatten, in der Ruhe und mit sanften Luftzug, einfach an der Mauer zu lehnen und zu dösen.
 

Aber na ja, so hatte ich sowieso mehr Ruhe für mich.

Sollte auch nur einer von denen zu mir kommen und mich versuchen Vollzuquatschen – meine Gedanken schweiften für einen kurzen Moment zu einem gewissen Rotschopf ab – dann würde ich denjenigen sowieso mit einem gezielten Blick abblitzen lassen.
 

Ich liebte es eben, mal allein für mich zu sein und einfach ein bisschen zu meditieren.

Doch nun hielt ich plötzlich diesen Zettel in den Händen.
 

Wer das wohl geschrieben hatte?

Unfreiwillig hatte derjenige nun meine Neugierde geweckt.

Eigentlich wollte ich mich darüber ärgern, aber irgendwie gelang es mir nicht.
 

Ganz unauffällig hatte er ausgesehen.

Ein weißes Eckchen, dass noch aus den Steinritzen herauslugte, derjenige hatte gute Arbeit geleistet und das Stück Papier tief und fest dort hineingedrückt.

Doch da es auf Augenhöhe gelegen hatte, war es mir natürlich sofort zwischen den groben Steinen aufgefallen.
 

Mit ein bisschen Fingerspitzengefühl hatte ich den Fetzen dann auch schnell herausbekommen.
 

Hätte ich den doch nur stecken lassen!, schalt ich mich in Gedanken.

Aber eigentlich konnte mir das Ganze doch egal sein, oder?

Niemand wusste, dass ICH es war, der den Zettel gefunden hatte, wenn überhaupt und warum SOLLTE ich denn überhaupt antworten?
 

Ich war kurz davor, den Zettel einfach achtlos in das schon etwas dürr gewordene Gras fallen zu lassen.
 

Nein.
 

Ich wusste nicht genau, was mich aufhielt, aber irgendwie konnte und wollte ich es nicht.
 

HACH…
 

Ein lauter Seufzer entfuhr mir.

Mürrisch kramte ich in meinem Ranzen herum.

Sollte er doch seine Antwort bekommen…
 

Sauber und ordentlich schrieb ich auf einen kleinen Zettel:
 


 

„Hallo zurück. Was willst du denn?“
 


 

Als ich das Schreiben betrachtete, kam es mir nicht sehr freundlich vor.

Unsicher wippte ich das Blatt hin und her.
 

Der Kerl wollte doch einfach nur eine Antwort! Und er sollte ruhig sehen, dass ich Briefe in Steinritzen total albern fand!

Entschlossen stopfte ich den Zettel in die Ritze, in der ich den anderen gefunden hatte und stapfte mit dem Fundstück in der Hosentasche zum Unterricht zurück.
 


 

Warten

Warten
 


 


 

Tap.Tap.Tap.
 

Unruhig klopfte ich mit dem Zeigefinger auf dem kühlen, lackierten Holz meines Tisches herum.
 

Normalerweise war ich nie so nervös.

Eigentlich konnte ich von mir doch behaupten, ich sei die Ruhe selbst.

Doch nun hatte sich ein fremdes Gefühl in meinen Bauch geschlichen und es war fast unerträglich hier einfach sitzen zu bleiben.
 

Würde ich eine Antwort erhalten?
 

Es nervte mich, dass ich an keinem Fenster saß, nur zu gern hätte ich die alte Steinmauer beobachtet.
 

Kreide knirschte über die Tafel.

Für einen Moment durchzuckte mich so etwas wie Schuldbewusstsein, denn ich hatte mich schon seit geraumer Zeit nicht mehr auf den Unterricht konzentriert.

Das wurde mir erst jetzt richtig bewusst.

Mein Blick verfinsterte sich.

Und das nur wegen dieses Fetzens!
 

Hastig ergänzte ich meinen Hefteintrag, und das, was fehlte, war nicht wenig.

Zum Glück war das Ganze nicht besonders schwierig.

Ein paar einfache Gleichungen, für mich jedenfalls, denn alles was logisch war, war für mich ein Kinderspiel.

Aber dass meine Gedanken ständig zu den letzten Ereignissen wanderten, wollte mir auf keinen Fall auch nur im geringsten Ansatz logisch erscheinen…
 

„Kanda!“
 

Es war wie verhext…
 

„Kanda! Schläfst du?!“
 

Die etwas schärfer gewordene Stimme des Lehrers ließ mich hochschrecken.

Verduzt blickte ich in die Klasse.

Die blickte genauso perplex zurück.
 

Kein Wunder, grummelte ich in Gedanken, dass ich NICHT aufpasste ist ja noch nie vorgekommen…

Da der Lehrer nun langsam etwas genervt immer noch ein Stück Kreide nach vorn hielt, nahm ich an, ich sollte die nächste Aufgabe vorrechnen.

Also trottete ich nach vorne und zauberte die Zahlen auf die Tafel.

Die anderen warfen mir immer noch ein paar verstohlene Blicke zu, ich konnte sie selbst in meinem Rücken spüren.
 

So.

Fein säuberlich unterstrich ich das Ergebnis doppelt.

Das war zu leicht gewesen, das hätte ich sogar mit abgeschweiften Gedanken geschafft.

Als ich mich umdrehte hob Rabi den Arm.

Unaufgefordert meinte er nur: „Yu, das verstehe ich nicht. Wie hast du das gerechnet?“
 

Na typisch.

Als ich gerade genervt zu einer Erklärung ansetzte, klingelte es zur Pause.

Ich werde gleich mal nachsehen ob mein Zettel noch da ist, schoss es mir unbewusst in den Kopf und meine Laune besserte sich schlagartig, nur um noch tiefer abzustürzen.
 

„Kanda, erklär das bitte noch“, forderte mich der Lehrer auf und pfiff die bereits aufgesprungenen Schüler zurück.
 

Nicht wirklich, oder?!

Ein leises, aber unüberhörbares Stöhnen ging durch die Klasse, welchem ich mich nur zu gern angeschlossen hätte, wenn es nicht so kindisch gewesen wäre.

Missmutig ergab ich mich meinem Schicksal.
 

„Du musst beide Seiten hoch zwei rechnen“
 

„Warum?“
 

Der Kerl machte mich noch wahnsinnig!

„Weil du sonst die Wurzel nicht wegbekommst!“
 

„Dann wird also aus Wurzel aus 6 + x² gleich x² + 2 wenn man beide Seiten hoch zwei nimmt 6 + x² = x4 + 4?“
 

„Nein!“, ich warf einen verzweifelten Blick auf die Uhr.

„Du musst die rechte Seite zusammen ins Quadrat nehmen, das steht doch da!“
 

„Hä?“
 

In mir brodelte es. War der do dumm, oder tat er nur so?!

„Na (x² + 2)²!“
 

„Und wo ist da der Unterschied?“

Wenn es so weiterging, konnten wir die Pause vergessen.

Und ich würde noch mal drei Schulstunden warten müssen!
 

„Mit der Klammer ergibt das Ganze ausmultipliziert x4 + 2*2x² +4 und somit x4 + 4x² + 4!!! Und DAS ist ein Unterschied!“
 

„Ah!“

Endlich ging dem Kerl anscheinend ein Licht auf.

Und die Pause war in wenigen Minuten vorbei!

„Du hast es also verstanden!“, presste ich nur noch hervor und stürzte aus dem Klassenzimmer.
 

„Yu?“
 


 

SO ETWAS hatte bei mir auch noch niemand gesehen.

Ich hatte es nie eilig.

Warum auch, hetzen hatte noch nie etwas gebracht…so hatte ich jedenfalls bis heute Morgen gedacht…

Aber nun stürmte ich die Treppe hinunter, als wäre der Teufel höchstpersönlich hinter mir her. Ich wollte endlich wissen, ob mir der Unbekannte geantwortet hatte. Wo ich doch schon eisern eine Pause im Klassenzimmer ausgeharrt hatte, damit derjenige auch die Möglichkeit hatte etwas zu schreiben.
 

Keuchend erreichte ich die alte Steinmauer nachdem ich über die riesige Pausenwiese gehetzt war.

Etwas steckte zwischen den Steinen, kein Zweifel.

Aber war es noch mein eigener Zettel?

Mit pochendem Herz fingerte ich nach dem Stück Papier.

Als ich es in den Händen hielt, wurde mir sofort klar, dass es nicht mehr mein eigener war.

Unsauber hatte man erneut ein Stück aus einem Block herausgerissen.

Schnell entfaltete ich das Ding.
 

„Nochmals hi, wer immer du bist! ^^

Was ich will? Nun – etwas mit dir schreiben, jetzt wo wir uns doch schon „begegnet“ sind!

Natürlich müsste ich dazu etwas über dich wissen!

Frage 1: Was magst du?“
 

Unbewusst drehte ich den Zettel um, um mich zu vergewissern, das nicht mehr darauf stand.

Ich hatte wirklich eine Antwort bekommen!

Obwohl es mir nicht wirklich passte, freute ich mich darüber.

Genau genommen war ich ein bisschen aufgeregt.
 

„Ganz schön neugierig, der Bursche“, sprach ich laut zu mir selbst, als ich einen Stift mit Zettel zückte und wie immer mit der schönsten Schrift schrieb:
 

„Was ich mag?

Wind. Schatten. Und Ruhe. Ruhe ist wunderbar“
 

Langsam schien ich Gefallen an dem hier zu bekommen.

Ich warf noch einmal einen Blick zu meinem Lieblingsplatz zurück und wusste, dass meine Antwort sicher bald wieder aus ihrem Versteck gezogen wurde.
 

Dass es schon längst geklingelt hatte, vergaß ich in diesem Moment total.
 


 

Träume

Träume
 


 

Ein Lächeln huschte über mein Gesicht, als ich den Zettel entfaltete.
 

Normalerweise kam ich immer gerade passend zur Schule.

Heute aber war ich so früh aufgestanden, dass die goldenen Strahlen der Morgensonne das ganze Gelände in ein herrliches Licht tauchten.
 

Ich hatte es nicht mehr ausgehalten.

In meinem Bett.

Warum hätte ich denn warten sollen?
 

Ein paar Vögel flatterten zwitschernd vorbei.

Ich lehnte mich an die noch kühle Mauer.

Okay – meine Mutter hatte etwas verdutzt geguckt, als ich schon um diese Zeit aus dem Haus stürmte.

Aber was soll´s…
 

Niemand hätte mich lange aufhalten können.

Ich wusste immer noch nicht genau, was mich an diesem Kinderspiel so faszinierte, aber so langsam begann ich einfach nicht mehr darüber nachzudenken.

Wenn ich ehrlich war, hatte ich mich noch nie so über etwas so gefreut.

Gespannt flogen meine Augen über das Papier.
 


 

„Das sind aber schöne Dinge, die du magst.

Ich mag den Mond. Silbern, rund und so wunderbar geheimnisvoll.

Und ich mag es zu lachen. Das musst du auch mal unbedingt machen!

So entspannend.

Probier´s aus! ; )

Ach ja, bevor ich’s vergesse:

Frage 2: Von was träumst du…?“
 


 

Für einen Moment schloss ich die Augen und wie immer begann ich die Geräusche um mich herum besser wahrzunehmen.
 

Die Vögel.
 

Das Gras.
 

Die sanfte Brise auf meiner Haut, die mich umstrich und einen herrlichen Kontrast zu den warmen Sonnenstrahlen zauberte.
 


 

Ich dachte an den Mond.

Ja, der war wirklich schön.

Oft bin ich einfach nur draußen gesessen und habe ihn und unzählige Sterne beobachtet.
 

Nur zu gern dachte ich an die ruhigen Trainingsstunden unter seiner Aufsicht.
 

Hm.

Aber Lachen?

Soweit ich zurückdenken konnte, kein einziges Mal konnte ich mich an ein Lachen meinerseits erinnern.

Alles was mir einfiel, war dieses penetrante Kichern dieses Rotschopfs, das glockenhelle Lachen von Linali und auch Bohnenstange kam mir ins Gedächtnis.
 

Aber so etwas hatte mich höchstens genervt.

Meist zuckte ich nur mit der Augenbraue, aber wenn Rabi einen Lachanfall bekam sprühten meine Augen Funken, aber nicht vor Freude…
 

Und was sollte bitte daran gut sein?!

Da ich nichts damit anfangen konnte, besann ich mich auf den letzten Absatz.

Wovon ich träumte?

Diese Frage war gar nicht so leicht.

Wollte ich sie wirklich beantworten?

Und vor allem: wie war sie gedacht?
 

Eigentlich kannte er mich doch gar nicht…
 

Doch noch bevor ich weiter darüber nachdachte, flog mein Stift schon über das Papier:
 

„Träume, hm…

Du stellst aber keine leichten Fragen!“
 

Aber ehrlich gesagt wären mir Fragen wie: „Was ist deine Lieblingsfarbe?“ sowieso zu kindisch…
 

Einen Moment lang hielt ich inne, um dann weiterzuschreiben:
 

„Ich glaube, so richtig habe ich noch gar nicht darüber nachgedacht.

Vielleicht ist es ganz einfach ein schönes, ruhiges Leben zu führen.

Aber es gibt auch etwas, was ich sehr gerne mache.

Ich meine den Schwertkampf.

Vielleicht ist es ja auch mein Ziel, ein Schwertmeister zu werden?

Das kommt davon, mir so schwierige Fragen zu stellen! ^^

Ich hoffe, du beantwortest die Frage auch, sonst wäre das ganz schön unfair!“
 


 

Verwundert blickte ich auf das, was ich hingeschrieben hatte.

Mir kam es so vor, als wäre ich noch zu keinem Menschen in meinem Leben so offen gewesen.

Und das zu einem Fremden!

Ich bemerkte den Smiley, den ich zwischen die Zeilen gesetzt hatte.

Wann genau hatte ich den gemacht?!

Ich war kurz davor, ihn zu überkrakeln.
 

Aber dann würde der Brief noch unordentlicher aussehen, als er ohnehin schon war.

Ich hatte viel zu schnell und unbedacht geschrieben, und das war eben das Resultat gewesen.
 

Na ja.

Ich ließ den Smiley, wo er war und versteckte den Zettel an seinem üblichen Platz.

Mal sehen, ob ich das auch nicht bereuen würde!
 

Als ich in Richtung Schule schlenderte, Zeit genug hatte ich ja, konnte ich aber keinerlei Reue spüren…
 


 

Fragen

Kapitel 4 – FRAGEN
 

Ich hatte noch nie so sehr auf das erlösende Klingeln der Schulglocke gehofft.

Wir hatten gerade Deutsch und das war – bescheiden gesagt – nicht gerade mein Lieblingsfach.

Ich war eben kein Mensch der großen Worte.
 

Es gab ja welche, die waren mit einem scheinbar unerschöpflichen Vorrat an Worten geboren, aber warum sah meine Lehrerin nicht ein, dass ich nun mal gerade nicht zu so einer Sorte Mensch gehörte?!

Zugegeben, ein Aufsatz mit 50 Wörtern war schon etwas mickrig, das sah sogar ich ein, aber wenn mir eben nicht mehr zu diesem bescheidenen Thema eingefallen ist?!
 

Missmutig drehte ich meinen Kopf zur Seite, als sie erneut auf mich einzureden versuchte.

„Ich kann eben nicht über so was schreiben…“, murmelte ich lustlos, und fragte mich, warum die gute Frau nicht endlich aufgab und aufhörte mich Vollzuquasseln, warum ich denn nicht etwas kreativer sein könne und ob ich mich denn nicht in etwas hineinversetzen könne und wie war das? – ich sollte doch endlich mehr Anteilnahme zeigen – oder so…

Auf jeden Fall ging sie mir damit gehörig auf den Wecker und dass sie dabei unablässig vor meiner Bank auf und ab ging war wohl das Nervigste an allem.
 

„Gut…ich denk mir noch ein bisschen mehr aus…“, der Satz war reine Notwehr. Auf jeden Fall wirkte er, denn sie lächelte zufrieden und wandte sich dann zu Rabi, welcher deutlich mehr zustande gebracht hatte, was auch immer er sich aus den Fingern gesaugt hatte.

Mir war es sowieso ein Rätsel, wie der Typ es fertig brachte zu jedem erdenklichen Thema irgendeinen mehr oder weniger großen Unsinn zu erfinden.

Einige hatten einmal im Stillen behauptet, ich würde Rabi seine „Wortgewandtheit“ neiden.

Nicht das er die im Entferntesten besäße.

Aber Neid? Bei so was?

Nein.

Gequatsche hatte mich schon von jeher gestört.

Je sinnloser, desto mehr reizte es mich.

Na ja.
 

Das Läuten unterbrach meine Gedanken.

Endlich würde ich etwas einigermaßen Sinnvolles lesen und schreiben können!

Freudig erhob ich mich und schlenderte nach unten.

Und später würde ich, meine Soba-Nudeln essend, VIELLEICHT meinen Aufsatz überarbeiten…
 


 

„Ein Schwertmeister? Das ist ein toller Traum!

Es ist sicherlich ein mühseliger und schwieriger Weg, diesen zu erfüllen, aber mittlerweile vermute ich, dass du sehr wohl in der Lage sein wirst, ihn zu meistern.

Für mich klingst du wie ein ruhiger, intensiver Mensch.

Warum ich das schreibe?

Ich möchte natürlich wissen, ob ich richtig liege!

Sonst macht diese Vermuterei ja gar keinen Spaß!

Und ach ja: natürlich werde auch ich die Frage beantworten! ^^

Also:

Ich träume davon ein erfülltes Leben zu führen.

Okay, das ist etwas weitläufig.

Natürlich möchte ich wie fast jeder ein aufregendes Leben haben, Herausforderungen meistern, Fortschritte machen.

Aber was wäre das alles wert ohne Freunde?

Deshalb träume ich davon, viele neue und vor allem gute Freunde zu bekommen und sie natürlich auch zu halten.
 

Nicht so wichtig?

Glaub mir, Freunde sind ein wertvolles Ziel und ein noch wertvolleres Geschenk!

Deshalb: Lache! Und vor allem: Lache am besten mit deinen Freunden!“
 

Unsicher kniff ich die Augenbrauen zusammen. Schon wieder diese Lacherei…
 

Freunde.

Hm.

Wenn ich ehrlich war, handelte es ich bei mir eher um den Typ „Einzelgänger“.

Okay, Rabi, Allen und Linali könnten so etwas wie Freunde für mich sein. Vor allem Linali kannte ich schon von klein auf.

Mit den Dreien war ich zwar nicht wirklich „dick befreundet“, aber immerhin redeten sie mit mir und ich gelegentlich auch mit ihnen.

Das war ja schon was.

Aber ob er das meinte?

Wahrscheinlich nicht.

Na ja. Das war eben sein Traum.

MEINER war ein anderer.
 

Es wunderte mich, dass keine weitere Frage folgte.

Vor allem, da noch Platz auf dem Zettel war.

Und die letzten paar Sätze waren noch unordentlicher geschrieben als sonst.

Prüfend fuhr ich mit dem Finger über die Zeilen. Wie vermutet verschmierte die Tinte. Sie war noch ganz feucht, anscheinend ist er gerade unterbrochen worden.
 

Möglichst unauffällig blickte ich mich um, ob derjenige vielleicht nicht noch irgendwo zu sehen war. Aber natürlich war dem nicht so.

Es war keiner in der Nähe und die anderen waren zu sehr mit diversen Ballspielen beschäftigt als das einer von ihnen gerade dazugeschlichen wäre.

Enttäuscht ließ ich die unbeabsichtigt angehaltene Luft aus.
 

Schade.
 

Irgendwie würde ich schon gerne wissen WER sich hinter dem Unbekannten versteckte.

Aber wahrscheinlich würde ich es sowieso früher oder später erfahren.

Und so konnte ich mich wenigstens in Geduld üben…

Ruhe

Kapitel 5 – RUHE
 

Sportunterricht.

Allein die Aussicht darauf konnte einem die Laune verderben.

Warum mussten wir an diesem Tag ausgerechnet auch noch Sport haben?
 

Es ist nicht so, dass ich mich nicht bewegen wollte, das auf keinen Fall.

Ich selbst fand sogar, ich war ein Mensch, der viel körperliche Betätigung praktizierte.

Das war es auch nicht, was mich nervte.
 

Es lag daran WAS wir machten.
 

Ich für meinen Teil liebte ja den Schwertkampf. Kendotraining würde mich jetzt reizen. Muskeltraining. Oder eine Kampfsportart vielleicht.

Ich könnte mich wahrscheinlich auch noch überreden lassen, Yoga oder irgendetwas in der Art zu treiben.
 

Aber Fußball?!

Die anderen waren wie vernarrt in das Spiel.

Ich hingegen konnte Ballspiele schon im Allgemeinen nicht leiden.

Ständig dieses Teamworkgerede, endlose Strategiebesprechungen, die sowieso den Bach runtergingen, sobald es erst wurde und dann auch noch das Gekreische dabei.

Und nach Deutsch hatte ich sowieso keine Lust mehr.

Aber da musste man eben durch.
 

Genervt zog ich mir meine neuen Sportsachen an. Die waren dunkelblau und aus irgend so einem künstlichen Zeug gemacht.

Das leichte, lockere T-shirt war etwas heller und die lange luftige Hose fast schwarz.

Es war angenehm die Sachen zu tragen, angenehmer, als das, was ich noch vor ein paar Wochen getragen hatte.

An dem Kleidungswechsel war Linali schuld.

Sie hat mir einen Vortrag darüber gehalten, dass eine dicke Baumwollhose vielleicht sehr hautverträglich, aber für sommerliche Temperaturen ungeeignet war.

Deshalb hatte sie mich anschließend – trotz meines Gezeters und gut ein Dutzend tödlicher Blicke – in ein Sportgeschäft gezerrt.

Mittlerweile war ich ihr dafür recht dankbar, auch wenn das wahrscheinlich nie über meine Lippen kommen wird.
 

Ich fand das irgendwie peinlich.

Dieses „Danke-sagen“

Meine Mutter hatte es schon längst aufgegeben dieses eine, kleine Wort aus mir herauszubekommen.

Wozu auch?

Veränderte das etwa irgendetwas, diese schnöde Wort?

Ich trug die Sachen, das war doch Dankes-Ausdruck genug!
 

Langsam schlenderte ich zum Spiegel und öffnete den Haargummi. Mein dunkelblaues Haar glitt über meine Schultern.

Es war sehr lang und unglaublich seidig. In unserer Familie hatte jeder lange Haare und da wo ich herkam konnte man darauf stolz sein.

Hier wurde ich dafür eher hin und wieder etwas schief angeguckt.

Sorgfältig sammelte ich die Strähnen ein und band sie zu einem straffen, hoch angesetzten Pferdeschwanz zusammen. Normalerweise ließ ich vorne noch zwei Strähnen hinunterhängen, sie waren genauso lang wie die anderen Haare und genau wie sie gerade geschnitten.

Ich war eben ein ordentlicher Mensch – selbst bei den Haaren.

Jetzt fielen mir nur noch die Ponys in die Stirn und ich vermisste die Strähnen schon jetzt.

Aber unser Sportlehrer war der Meinung, ich könnte mich mit den Haaren irgendwo verhängen…
 

Ich war schon viel eher gekommen als die anderen, denn ich konnte das Geschiebe und Gedränge in den Umkleiden nicht leiden. Und ich mochte die Leute aus der Parallelklasse nicht. Viele von denen hatten schon einige Extrarunden gedreht und obwohl sie schon viel älter waren, hatten sie anscheinend vergessen reifer zu werden.

Und ausgerechnet gegen DIE mussten wir heute Fußball spielen…

Ich machte mich langsam auf den Weg in die Sporthalle, setzte mich auf die kühle Holzbank und genoss die Ruhe vor dem Sturm.
 

Treffer

Kapitel 6 – TREFFER
 

„Hey, gib den Ball zu mir ab!“, Rabi winkte mir lautstark zu.

Dies war einer der seltenen Momente, in denen ich den Ball kontrollierte. Da zwei Gegenspieler bedrohlich schnell zu mir her rannten schoss ich das runde Ding lieber wirklich schnell zu dem Rotschopf rüber.

Der stürmte damit voller Elan in Richtung Tor.

Abwartend blieb ich stehen und die zwei, die mich vorher verfolgt hatten liefen an mir vorbei.

„Na, schon aus der Puste?“, spöttelnd schob sich der vorbei rennende Ticky eine Lockensträhne aus dem Gesicht.

Seine goldenen Augen glänzten für einen kurzen Augenblick herausfordernd auf. Dann zog er wieder an und lief Richtung Tor und Ball.

Nun hatte ich endgültig die Lust, an diesem doofen Spiel verloren sollte ich sie denn jemals besessen haben.

Ticky Mick war ein Schüler der Parallelklasse und so etwas wie der Klassenclown. Nur dass seine Witze und Spöttereien nicht lustig waren. Na ja, wenigstens für mich nicht.
 

„Hey! Seidensträhne!“

Damit sollte wohl ich gemeint sein.

Laufend dachte er sich neue Begriffe aus!

Giftig blicke ich in seine, Tickys, Richtung und sah nur noch wie etwas erschreckend schnell auf mich zuschoss und mein Blickfeld auf einmal schwarz-weiß wurde.
 


 

Langsam schälten sich nervige Stimmen aus der watteartigen Stille die mich umgab.

„Alles okay?“

„Hey!“

„Holla, Seidensträhne, wach auf!“

„Kanda?“
 

Gnn…
 

Eigentlich wollte ich die Augen gar nicht aufmachen, die Stimmen einfach fortscheuchen und endlich meine Ruhe haben.

Doch dann durchzuckte ein Schmerz meine Nase und ließ mich aufschrecken.

Intuitiv tastete ich in mein Gesicht und meine Finger berührten irgendetwas Feuchtes, Klebriges.
 

„Na toll…“

Missmutig betrachtete ich das Blut an meinen Fingern.

„Alles okay?“

Mittlerweile hatten sich beide Mannschaften um mich herum versammelt. Direkt vor mir kniete Ticky, der für einen kurzen Moment irgendwie komisch…konnte es sein…besorgt guckte. Doch dann, einen Wimpernschlag später, grinste er mich genauso unverfroren wie immer an.

Das vorhin hatte ich mir garantiert nur eingebildet!
 

Warum bitte hätte er sich auch nur im Entferntesten Sorgen machen sollen? Er war doch derjenige, der Schuld daran hatte, dass ich dieses vermaledeite Ding überhaupt erst mitten ins Gesicht bekommen hatte!

Finster blickte ich von meinen blutverschmierten Finger auf Ticky.
 

„Es ist alles in Ordnung…“

So würdevoll wie es mit einer Hand eben nur möglich war rappelte ich mich auf. Die andere presste ich auf das immer noch herausquellende Blut.

Verdammt!

Wegen so einer Kleinigkeit zu Boden zu gehen war echt peinlich!

Zu allem Ärger schwankte ich ein bisschen.

Der Lehrer bemerkte das und schickte mich gleich ohne Widerrede zu dulden vom Feld.

Na ja, so musste ich wenigstens nicht mehr mitspielen…
 

„Warte!“, Ticky folgte mir.

„Geht´s wirklich?“

Er harkte sich unter.

„Ja! Das ist doch gar nichts!“, motzte ich und schubste ihn weg.

Was fiel ihm ein, mich einfach anzufassen!

Er hielt Abstand und für einen Augenblick wurde es ganz still zwischen uns.

Dann konnte ich aus der Ferne jemanden lachen hören.

Sie schienen sich über mich lustig zu machen, denn ein weiterer verglich mich lauthals mit einem Mädchen.

Auch Rabi lachte.

Der checkte nicht, dass die es ernst meinten.
 

Wenn Rabi über einen witzelte konnte man vielleicht etwas verärgert sein, oder eingeschnappt. Aber wenn er etwas sagte oder tat, konnte man sich wenigstens sicher sein, dass er es nicht böse meinte. Bei denen von der Parallelklasse konnte man das nicht sagen.

Dieser Tag ist echt blöd gelaufen!

Und jetzt verfolgte mich auch noch dieser Ticky!
 

„Das tut mir leid, es war keine Absicht!“

Konnte mich der nicht einfach in Ruhe lassen? Genervt rollte ich mit den Augen, setzte mich hin und kramte in meiner Hosentasche.

Großartig. Ich hatte kein Taschentuch parat.

Also musste ich meine miese Laune an Ticky auslassen.

„Warum hast du dann überhaupt gerufen?! Wegen dir hab ich das Ding ins Gesicht bekommen!“, presste ich verärgert hervor.

„Ich wollte dich warnen“

Er hielt mir ein Taschentuch hin.

Verdammt!

Ich nahm es, ohne irgendetwas zu sagen.

Ich konnte es irgendwie nicht ausstehen, wenn er plötzlich so nett war. Bis jetzt war er das noch kein einziges Mal gewesen.

„Besser?“

Ich presste das Taschentuch gegen die Nase und spürte wie die Blutung langsam stoppte. „Hm…“

Er setzte sich neben mich.

„Das hat aber echt lustig ausgesehen, als du zu Boden gegangen bist!“, frech grinste er mich an.

Na toll.

Immerhin hatte er seinen Spaß gehabt.

„Hey Ticky!“, Skin Botrik kam auf uns zu gewatschelt. Der hatte mir jetzt gerade noch gefehlt.
 

Er war eine riesenhafte Erscheinung und ist wahrscheinlich schon so oft wie Ticky sitzen geblieben. Die zwei hingen immer zusammen, was vermutlich an Skin lag, der Ticky auf Schritt und Tritt folgte.
 

„Bleibst du noch länger bei dem Mädchen da sitzen, oder können wir dann endlich mal weiterspielen?“ Seine Stimme hatte so eine widerlich höhnische Tonlage angenommen, dass ich am liebsten aufgesprungen wäre und…aber ich konnte mich immerhin noch beherrschen.

Ticky blickte kurz zwischen mir und Skin hin und her und brauchte nicht allzu lang für seine Antwort: „ich helf ihm noch kurz seine Frisur zu richten und dann kanns auch schon weitergehen!“ Mit einem Grinsen sprang er auf und machte sich wieder auf den Platz davon.

Echt super gelaufen…
 

Den Rest der Stunde konnte ich so sitzen bleiben, weil der Lehrer, aus was für Gründen auch immer, darauf bestand.

Somit war mir viel Gelächter und Gespött sicher. Vor allem Ticky grinste mir immer wieder zu, so als wäre ihm gerade wieder ein fieser Spruch eingefallen, den er unbedingt von sich geben musste.

Ich versuchte ihn möglichst zu ignorieren und zählte jede Minute, die verstrich und mich näher zu dem erlösenden Ende der Stunde brachte.

Denn dann könnte ich endlich diese verdammte Bank verlassen, auf der ich wie auf einem schäbigen Präsentierteller saß.
 

Alptraum

Kapitel 7 – ALPTRAUM
 

Missmutig wischte ich mir das Gesicht ab. Wenigstens hatten wir jetzt aus.

Die Umkleide war proppevoll und es stank nach Schweiß und tausend verschiedenen Deodüften.

Ich hatte schon meine Hose an und kramte genervt nach meinem Hemd, als mich jemand von hinten antippte.

Gereizt wandte ich mich um.

„Was ist?“

Skin hatte sich vor mir aufgebaut und blickte dümmlich auf mich herab.
 

„Wie lange braucht man den dafür?“

Was zum Teufel meinte er?

„Wofür?“, zischte ich schlecht gelaunt.

Skin jedoch grinste nur. „Na wie viele Stunden lang kämmst du dir deinen Haarmob?“

Jemand kicherte.

Der Kerl war echt ätzend.

Aber das war ja keine Neuigkeit und ich hatte keine Lust etwas darauf zu erwidern. Ich wollte mich schon einfach abwenden, da setzte er noch nach: „du solltest lieber mal ein bisschen mehr trainieren anstatt sie mit stundenlanger Haarpflege zu vergeuden, dann würdest du auch nicht mehr so memmenhaft umkippen!“

Meine Geduld mit diesem Idioten war nun langsam am Ende und so funkelte ich ihn bitterböse an. Man spürte richtig die Anspannung als wir uns gegenseitig herausfordernd anstarrten und einen Augenblick später wäre ich ihm wohl tatsächlich an die Gurgel gesprungen, wenn nicht plötzlich jemand an meinen Zopf gegriffen hätte.

Es gab einen komischen Laut, kurz und schneidend.

Es hatte ‚Ratsch‘ gemacht. Und es ziepte ein bisschen.

Irritiert blickte ich mich um.

Und traute meinen Augen nicht.
 

Da stand Ticky.

In seiner Hand eine Schere.

In seinem Gesicht ein riesengroßes Grinsen.

Und in der anderen Hand meine Haare.
 

MEINE HAARE!
 

Er hatte den Zopf direkt vor dem Haargummi abgeschnitten.

Fassungslos starrte ich ihn an.

In seinen Augen blitzte es kurz, dann drehte er sich ruckartig um und hob den Zopf in die Höhe, damit in jeder gut sehen konnte.

Es wurde schlagartig laut, manche grölten, manche gaben einfältige Kommentare von sich, einige schwiegen vielleicht.
 

Ich war wie versteinert und konnte für einige Augenblicke nur regungslos zusehen.

Sah Ticky, der unter großem Gelächter meine Haare, meinen Zopf an den Hinterkopf hielt und amüsiert: „Ich bin Seidensträhne!“, posaunte.

Die Leute schienen sich damit prächtig zu amüsieren.
 

Eine unglaubliche Wut begann in mir aufzuwallen und ich konnte mich nicht mehr zurückhalten. Meine Hände ballten sich zu Fäusten.

Er hat es doch nicht anders verdient!

Doch noch bevor ich mich in Bewegung setzen konnte griff Rabi nach meinem Handgelenk.

Wütend funkelte ich ihn an, aber er schien schon regelrecht immun dagegen zu sein. Er hielt mir mein Hemd hin und sagte nichts. Verärgert riss ich es ihm aus der Hand, schnappte meinen Rucksack und stampfte so schnell es ging aus der Umkleide.

Jetzt hat mir sogar schon der idiotische Rotschopf helfen müssen, denn sonst hätte ich mich in dem Augenblick sicherlich vergessen!

Verdammt!
 

Schweigend marschierte ich wie von allein zur alten Steinmauer und setzte mich in den Schatten. Die groben Steine drückten mir ein bisschen in den Rücken, aber das war mir egal. Ich schloss die Augen und ließ die Zeit verrinnen.

Ein leichter Wind kam auf und die Blätter raschelten leise. Ein paar kurze Strähnen kitzelten an meiner Wange. Ich sah vermutlich schrecklich aus. Meine Ponys waren ja wenigstens verschont geblieben, aber die vorderen Haare hatten vielleicht noch eine Länge von circa fünfzehn Zentimetern, wenn überhaupt. Und auch meine schönen Strähnen waren jetzt richtig kurz!

Aber das schlimmste überhaupt war ja, dass Ticky den Zopf VOR dem Haargummi abgeschnitten hatte. Da ich meine Haare immer straff band waren sie nun an einigen Stellen meines Hinterkopfs nur noch wenige Millimeter kurz!

Es war…es war…

Wütend ballte ich meine Hände, als könnte ich so meine Wut irgendwie abbauen.

Dann kniff ich die Augen zusammen und versuchte an irgendetwas anderes zu denken. Das änderte zwar auch nichts an der Situation, aber ich konnte mich so wenigstens ein bisschen beruhigen.

Da ließ mich auf einmal ein Rascheln hochschrecken.
 

Jemand war da.

Doch als ich die Augen öffnete bemerkte ich, dass dieser Jemand auch gleich wieder hinter die Mauer gehuscht war.

„Wer ist da?“, raunte ich ungnädig, bekam aber keine Antwort.

Deswegen sprang ich auf und rannte hinterher. Als ich hinter die Mauer blickte konnte ich ihn Richtung Schulgebäude rennen sehen.
 

„Ticky! Hey! Ticky Mick!“, aufgebracht schrie ich ihm hinterher.

Was wollte der Kerl schon wieder von mir? Konnte der mich nicht einfach mal in Ruhe lassen?

Für einen Moment blieb er stehen, drehte sich um und winkte.

„An deiner Stelle würde ich lieber sehen, dass du noch heute einen Friseurtermin bekommst!“

Grinste noch einmal frech und lief dann einfach davon.
 

So ein Mistkerl!
 

Lachen

Kapitel 8 – LACHEN
 

Die Kappe auf meinem Kopf juckte ein bisschen. Normalerweise trug ich nie eine Kopfbedeckung, aber ich konnte mich einfach nicht an meinen Anblick gewöhnen. Also hatte ich gestern noch das ganze Haus durchsucht und eine etwas ältere, dunkle Kappe mit der Aufschrift „Kendo-Olympiade“ gefunden. Nicht besonders glücklich mit der Ausbeute hatte ich dann doch schweren Herzens beschlossen sie aufzusetzen. Meine Mutter war über mein Erscheinungsbild sowieso viel zu verwundert gewesen, um meiner Kleiderwahl zu widersprechen…
 

Wie schon langsam gewohnt schlenderte ich vor Unterrichtsbeginn zu der alten Mauer. Noch ganz deutlich konnte ich mich an meine geschriebenen Worte erinnern, die ich gestern noch vor diesem grässlichen Sportunterricht verfasst hatte.
 

„Ich bin also deiner Meinung nach ein ruhiger, intensiver Mensch. Ich würde ja sagen, mit dem ersteren könntest du schon Recht haben.

Aber was soll das Wort „intensiv“ bedeuten?

Also bevor ich dazu etwas sagen kann musst du mir das schon genauer erklären!

Außerdem hast du deine Frage vergessen! Wie soll ich dir denn sonst antworten?“
 

Mehr hatte ich damals auf die kurze Zeit nicht schreiben wollen und wie gesagt, ich war sowieso kein Meister der großen Worte.

Auf Aufmunterung hoffend, denn der gestrige Tag lag mir immer noch schwer im Magen, holte ich die Antwort heraus.
 

„Stimmt. Die Frage hatte ich gestern nicht mehr aufgeschrieben, weil mir die Zeit fehlte. Aber sie kommt schon noch, Geduld ^^.

Mit dem Wort „intensiv“ meine ich Menschen die etwas ganz oder gar nicht machen und sich manchmal regelrecht irgendetwas verschreiben. Sie haben ihren eigenen Vorstellungen und Ziele, was keinesfalls schlecht gemeint ist.

Übrigens: hast du von dem Vorfall „Yu Kanda“ etwas mitbekommen (eigentlich weiß es sowieso schon die ganze Schule)?

Ach ja, bevor ich die nächste Frage wirklich noch vergesse: Wie klingt dein Lachen?“
 

Hm.

Etwas unzufrieden bog ich das Stückchen Papier hin und her.

Na toll. Was sollte ich jetzt denn bitte antworten?!

Aber da ich an der Sache schon zu viel Gefallen gefunden hatte um nun damit aufzuhören, setzte ich den Stift nachdenklich an.

Ich würde einfach Schritt für Schritt vorgehen, nahm ich mir vor.

Also las ich mir noch mal die ersten Zeilen durch.

Auf das erste war keine Antwort nötig. Also machte ich mach an den nächsten Absatz und dachte über das Wort „intensiv“ nach. Dann erst begann ich zu schreiben:
 

„Hm. Wenn ich so über deine Beschreibung nachdenke könnte sie schon ganz gut passen. Ich würde mein Ziel nie im Leben freiwillig aufgeben, wenn es das ist, was du meinst. Aber wenn ich es mir recht überlege, würdest du das sicher auch nicht, oder?“
 

Missmutig las ich mir die nächsten paar Wörter des Textes durch. Der Vorfall „Yu Kanda“…
 

„Du hast richtig vermutet, ich habe schon etwas über diese Begebenheit gehört. Aber ich für meinen Teil finde es absolut ätzend, was da passiert ist!“
 

Damit hatte ich wenigstens einen Teil meiner Gefühle preisgegeben, auch wenn ich das eigentlich nicht so gern mochte.

Nun noch zu der letzten Frage.

Nachdenklich kräuselte ich die Stirn.

Wie sollte man etwas beschreiben, an das man sich nicht mal mehr erinnern konnte?

Aber vielleicht hatte ich ja als Kind öfter gelacht?

Vermutlich.

Also würde auf irgendeinem Kindheitsvideo mein Lachen zu hören sein. Aber um das zu überprüfen, müsste ich noch mal nach Hause und dazu hatte ich weder Lust, noch Zeit.

Also musste ich mir wohl oder übel jetzt etwas ausdenken.

Unsicher wippte ich den Stift hin und her.

Vielleicht sollte ich die Frage einfach unbeantwortet lassen…?

Aber ich bezweifelte, dass ich damit davon kommen würde.

Sicher würde die Frage dann wieder auftauchen und darauf hatte ich auch keine Lust.

Also musste ich irgendwie auf sie eingehen.

Hm.

Wie lachen „normale“ Menschen?

Haha. Oder Hihi? Konnte man so etwas überhaupt sinnvoll in Worte fassen?
 

Ich kam zu dem Entschluss, dass ich so nicht weiterkam.

Es passte mir zwar nicht wirklich, aber ich musste es deshalb wirklich selbst versuchen.

Das Lachen.

Ich schluckte.

Dann lugte ich vorsichtig an der Mauer vorbei Richtung Schule.

Es war keiner zu sehen. Gut.

Prüfend blickte ich noch in alle anderen Richtungen um sicherzugehen, dass mich niemand beobachten konnte.
 

Keiner da.
 

Als erstes versuchte ich zu lächeln.

Aber mir kam es so vor, als würden sich meine Lippen zu einem grotesken Grinsen verziehen.

Sicher sah ich total dämlich aus…

Vielleicht sollte ich versuchen, über mich selbst zu lachen?

„Hzzt…“

Na ja…das war wohl nichts…

Es hatte viel mehr Ähnlichkeit mit meinem üblichen Zischen, wenn ich von irgendetwas absolut genervt war.

Aber meine Nerven waren ja auch ziemlich gereizt.
 

So wurde das sicher nichts!

Und wenn ich noch länger dafür brauchen sollte, dann würde mich vielleicht doch noch jemand bei diesen kläglichen Versuchen bemerken!

Also versuchte ich es erneut, um es endlich hinter mich zu bringen.

Ich öffnete meinen Mund und probierte ein Haha von mir zu geben. Das klang aber so schräg und unnatürlich, dass ich meinen Mund sofort wieder zusammenkniff.

Mist!

Das hat sicher ausgesehen, wie ein Fisch, der auf dem Trockenen gelandet ist.

Warum klappte es einfach nicht?

Alle anderen schafften das doch auch!

Sogar Rotschopf konnte das hervorragend, warum stellte ich mich denn dann nur so an?
 

Langsam musste ich mich beeilen. Ein prüfender Blick zeigte, dass die ersten Schüler so langsam eintrudelten. Also keine Experimente mehr.

Wahrscheinlich war ich für so was sowieso nicht geeignet!

Also musste ich eben irgendetwas anderes schreiben…
 

„Mein Lachen? Mein Lachen kann man nicht in Worte fassen. Etwa deins?“
 

So. Das musste genügen!

Ich stopfte das Papier zwischen die Steine und machte mich samt Mütze und Ranzen auf ins Schulgebäude.
 

Wut

Kapitel 9 – WUT
 

Wenn das Pech kam, dann richtig.
 

Meines hatte die Form von schwarzen Haaren mit Kreusellocken. Ticky Mick und die gesamte Parallelklasse hatten heute neben unserem Klassenzimmer Unterricht.

Und da die Räume vor acht Uhr noch verschlossen waren mussten alle draußen warten.

Ticky kam schon ziemlich spät, aber immer noch pünktlich. Er war wie immer gut gelaunt und grinste dämlich durch die Gegend. Da das Normalzustand war, hatte mich das noch nicht weiter gestört.
 

Prüfend fixierte er mich mit seinen goldenen Augen.

„Na, gut geschlafen, Yu?“ seine Stimme triefte vor Ironie.
 

Ich hasste es, wenn jemand Freundschaft vorgaukelte, wo absolut keine vorhanden war.

Und ich hasste es noch mehr, wenn mich jemand beim Vornamen nannte. Und ich war mir ziemlich sicher, Wuschelkopf wusste das alles ganz genau!

Ich belegte ihn mit ein paar bösen Blicken und drehte den Kopf zur Seite.

Ich stehe über solchen Dingen wie Spöttereien. Irgendwann würde ich ihn dafür schon einen Kopf kürzer machen.
 

Ein Kichern ertönte.

Dann mehrere.

Einige Leute deuteten flüstern zu Ticky.

„Cool, nicht?!“, trompetete dieser lautstark, sodass ihn auch alle hören konnten.

Was meinte er?

Wuschelkopf sah meine Verwunderung und drehte sich demonstrativ um.

Mein Mund klappte nach unten.

Dort hing er – mein Zopf!
 

Ticky hatte ihn sorgsam geflochten du ließ ihn wie eine Trophäe an seinem Rucksack baumeln.

Als ich das sah, brodelte eine irrsinnige Wut in mir auf.

„Du…“, mehr brachte ich nicht heraus.

„Dem hat es die Sprache verschlagen“, witzelte Skin und einige fielen in sein bescheuertes Gegacker ein.

„Du!“, meine Selbstbeherrschung zerbröckelte wie eine von Wellen überrollte Sandburg. Lange genug hatte ich mich zurückgehalten!

Rasend vor Wut stürzte ich mich auf Ticky und riss ihn zu Boden.

Verwunderung lag in seinen Augen, als ich mich weit über ihn beugte.

Die meisten Schüler waren vor Schreck zur Seite gesprungen, aber alle starrten uns an, es war auf einmal totenstill.
 

„Oh mein Gott, jetzt fällt er über Ticky her!“, theatralisch schlug Skin die Hände über dem Kopf zusammen.

Gelächter erschallte schlagartig von allen Seiten.

Erst jetzt wurde mir bewusst, wie das hier wirkte musste und mir schoss das Blut ins Gesicht.

Zu allem Übel hatte Ticky seine Fassung wiedergefunden und spöttelnd spitzte er die Lippen.

„Komm schon mein Süßer, zier dich nicht so!“, seine Stimme überschlug sich fast, so hoch setzte er die Tonlage an.

Laut genug, dass es alle hören konnten.

Das Lachen und Grölen schwoll an.
 

Dieser Mistkerl!

Ticky nutzte den Moment in dem ich ihn fassungslos anstarrte aus und riss mir die Kappe vom Kopf.

Ja, ich hatte gestern noch einen Friseur aufgesucht. Und ja, er hatte mir meine Haare geschnitten.

Und nein, ich konnte mich nicht daran gewöhnen. Sie waren nur noch wenige Millimeter kurz. Alle. Sogar die Ponys hatte ich opfern müssen. Und nun konnten beide Klassen diesen Militärschnitt klar und deutlich sehen und ich wünschte ich könnte einfach unsichtbar werden oder sonst irgendetwas, Hauptsache ich würde nicht mehr von allen so blöd angestarrt werden.
 

Ticky jedoch grinste nur und verkündete: „Jetzt wo ich dir doch endlich zu einer sexy Frisur verholfen habe!“ Dabei klimperte er mit den Augen so oft und offensichtlich auf und zu, dass es nur noch lächerlich aussah.

Das Johlen der Horde nahm ich nur noch am Rande war.

Blind vor Wut holte ich aus und schlug zu.

Und traf!

Tickys Nase knirschte unter meiner Faust. Ich hatte all meinen Frust in diesen Schlag gesteckt.

Das Grinsen von Wuschelkopf verflüchtigte sich und er konnte nur noch ein „Verdammt…!“ hervorpressen bevor das Blut über seine Lippen sprudelte.

Ich zog die Hand zurück und erhob mich.

Es war totenstill geworden und alle starrten mich fassungslos an.

Hatte ich das gerade wirklich getan?

Keiner wagte etwas zu sagen oder sich zu regen.

Dieser Moment wirkte so unwirklich, er hätte einem Traum entspringen können.

Erst nach einigen zähen Sekunden erbarmte sich jemand und beute sich über Ticky, der immer noch am Boden lag und benommen beide Hände vor die Nase presste, die ziemlich mitgenommen wirkte.
 

„Er hat ihm die Nase gebrochen!“

Das hatte ich doch gar nicht gewollt…

„Verdammter Mistkerl!“

„Holt nen Lehrer!“

„Nein, einen Krankenwagen!“

Langsam wurde es wieder laut.

„Redet doch nicht lange, holt beide!“
 

Ich hatte mich immer noch nicht bewegt. War das wirklich kein Traum?
 

„Blödmann!“, jemand schubste mich zur Seite und riss mich aus der Trance.

Erst jetzt bemerkte ich die vielen feindseligen Blicke, die auf mir lasteten.
 

Nein, ich hatte nicht viele Freunde..

Aber jetzt hatte ich viele Feinde….
 

Worte

Kapitel 10 – WORTE
 

Ich hatte Ticky wirklich die Nase gebrochen.

Und es wurde ein riesiges Trara darum gemacht.

Der Direktor sprach mit mir, der Direktor sprach mit meiner Mutter, Ticky kam ins Krankenhaus und ich bekam eine Verwarnung.

Dieser Tag ist sogar noch schlechter gelaufen, als ich erwartet hatte.
 

Trübselig streunte ich zu meinem Lieblingsplatz, unschlüssig, ob jetzt der richtige Zeitpunkt wäre um mich mit so etwas zu beschäftigen.

Dennoch konnte ich mich nicht der Anziehungskraft dieses Ortes entziehen und eh ich mich versah hatte ich das Papier schon in den Händen.
 

„Du hast Recht.

Ein Ziel freiwillig aufzugeben, heißt sich selbst aufzugeben.

Auch ich würde so etwas nicht in Betracht ziehen.

Und was Kanda betrifft: viele Aussagen waren sicher nicht so ernst gemeint, wie sie aufgefasst wurden. Es ist auch einiges schief gelaufen. Aber eins muss man lassen: die kurzen Haare stehen ihm sicher. Mal sehen, mit was für einer Frisur er heute kommt!

Auf jeden Fall kann man ihn nicht mehr mit Mädchen beschimpfen und das hat doch sicher auch seine Vorteile!

Du hast es richtig erkannt, ich finde das auch: Worte sind wie eine Fessel, die wird den Gefühlen auferlegen. Man kann wahre Gefühle nicht so einfach mit Worten bannen. Sie müssen frei sein und von Herzen kommen, sonst sind sie nichts wert.

Ich würde dich zu gerne Lachen hören!

Vielleicht ergibt es sich ja irgendwann einmal,

Yu Kanda! ^^“
 

Ein Schreck durchzuckte mich und wie gebannt starrte ich auf meinen Namen.

Mein Name.

Er wusste wer ich war und somit war die ganze Anonymität vorbei.

Ein bitterer Geschmack legte sich mir auf die Zunge.

Na toll.

Ich hatte noch immer keine Ahnung, wer derjenige war, der da geschrieben hatte und obendrein war es mir zuwider, dass er so viel besser informiert war.

Der letzte Satz hatte etwas Endgültiges, Abschließendes.

Also steckte ich das Stückchen Papier in die Hosentasche und antwortete vorerst nicht.

Ich hatte eine andere, wenn auch nicht besonders angenehmere Sache zu erledigen.
 

Besuch

Kapitel 11 – BESUCH
 

Langsam fuhr ich mit dem Finger über das raue Geschenkpapier.

Klein war das Päckchen schon, das ich sachte in beiden Händen hielt.

Es war so kunstvoll geschnürt, dass es wie ein exotischer Schmetterling wirkte, wie bereit zum Abflug.

Meine Mutter hatte nicht lockergelassen, mich in ein Geschäft gezerrt in dem die besten Süßigkeiten der Stadt verkauft wurden und mich schlussendlich zu IHM geschickt.
 

Mit den Worten, ich solle mich gefälligst entschuldigen.

Als ob ich darauf Lust hätte!
 

Das Ganze war irgendwie wie von selbst geschehen, so als wäre ich in dem Moment nicht ich selbst gewesen. Dabei hatte ich doch noch nie die Kontrolle über mich verloren.

Bis jetzt wollte es mir deshalb noch nicht in den Kopf, dass das wirklich passiert war.

Ich kam mir so fehl am Platz vor, dass ich beinahe auf der Schwelle umgekehrt wäre.

Aber dann konnte ich mich doch durchringen und klingelte.
 

Es dauerte eine Weile und man konnte ein lautes „Ich komme gleich!“, hören. Gleich darauf wurde die Tür schwungvoll geöffnet.

Ein kleines, wuschelköpfiges Mädchen blickte mich mit ihren großen goldenen Augen an.
 

„Was willst du?“
 

Ihr unhöflicher Ton gefiel mir nicht, auch wenn ihr zuckersüßes Lächeln dem Ganzen etwas die Kraft nahm.

Zudem befand ich mich in der Rolle des Gastes und Ärger hatte ich sowieso schon genug.

Also verbeugte ich mich kurz und nannte dann mein Anliegen: „Mein Name ist Yu Kanda und ich bin hier um Ticky Mick einen Krankenbesuch abzustatten“
 

Ihre Augen blitzen auf und ich fühlte mich an Ticky erinnert.

„DER Yu Kanda?“

Was meinte sie damit?

Hatte Ticky etwas über mich erzählt?

Oder hatte sie von jemand andern etwas gehört?

Perplex starrte ich sie an.

Was sollte man darauf antworten?

Das Mädchen war genauso wie Wuschelkopf.

Keck grinste sie mich an.
 

„Der Yu Kanda, der Ticky eins auf die Nase gegeben hat?“

„Ja.“

Leugnen war sowieso zwecklos.

Sie kicherte und ließ mich ein.

„Rhode, wer ist da?“, hörte ich es aus einem Raum rufen.

„Nur der Typ, der Ticky eine gegeben hat, Onkelchen!“

Von dem Lärm angezogen stürmten zwei weitere Halbwüchsige die Treppe hinunter.
 

Wie viele Bengel gab es denn in diesem Haus?

Der eine hatte rabenschwarzes, kurzes Haar und bei Laufen gab er dem strohblonden mit langen Haaren gesegneten immer wieder einen Schubser, was dieser mit gleichem Elan zurückgab.

Ein Wunder bewahrte sie davor nicht zu stolpern.

„Das ist der, der Ticky verhauen hat?“, stimmte der Schwarzhaarige ungläubig an.

„Wirklich?“, setzte der zweite nach.

„Jedenfalls hat er das behauptet…“

Rhode deutete die Treppe hoch.

„Er ist im dritten Zimmer rechts“
 

Ich ließ die drei zurück und konnte noch viel Gelächter um Ticky hören und Sätze wie „geschieht ihm Recht“ oder „war sicher zu dumm zum Ausweichen…“

Kinder konnten manchmal grausam sein…

Vor der besagten Tür hielt ich kurz inne.

Was zum Teufel sollte ich ihm sagen?
 

Nach einer halben Minute sah ich ein, dass ich hier draußen nicht weiterkam.

Also klopfte ich kurz an und trat dann entschlossen ein.
 

Meinungen

Kapitel 12 – MEINUNGEN
 

In mir baute sich so eine Wut auf, dass ich fast befürchten musste, zu explodieren. Nur und dann im nächsten Moment von einer Hilflosigkeit überrollt zu werden, die mir bisher noch nicht bekannt war.

Ich hatte mein Herz so einem…einem Lästermaul geöffnet, der sich wahrscheinlich gerade wegen meiner Naivität halb totlachte…
 

Allein der Gedanke daran ließ mich meine Hände zu Fäusten ballen und bei jeder Treppenstufe verfluchte ich mich aufs Neue, eine solche Dummheit begangen zu haben.

„Gehst du schon?“, vermeintlich unschuldig blickte mich Rhode an und klammerte sich dabei mädchenhaft ans Treppengeländer.

Bevor ich antworten konnte wurde ich auch schon mit einem „bleib doch noch ein bisschen“ überrumpelt und mit festem Griff, dem ich der Göre gar nicht zugetraut hätte, in die Küche geschleppt.
 

„Onkelchen, das ist Yu Kanda!“

Ein unsagbar dicker Mann im mittleren Alter drehte sich zu mir um.

Er hielt eine Pfanne in der Hand und im Raum lag der Geruch von Fett und gebratenem Fleisch.

Besonders auffällig an ihm war die rosa Rüschenschürze, die wohl den Höhepunkt der Geschmacksverirrung darstellte.

„Guten Tag…“

Seine Stimme klang klar und freundlich, doch bei genauerem hinhören konnte man den schon perfekt eingeschliffenen Sarkasmus mitschwingen hören, der, so wie es schien, sein ständiger Begleiter war.
 

„Essen fertig!“, verkündete Rhode fröhlich und drückte mich auf einen Stuhl.

Ich konnte doch nicht…ich wollte doch nicht…

Und Schwupps hatte ich schon einen vollen Teller vor mir stehen…

Diese Leute waren wahrscheinlich alle miteinander erstklassige Nervensägen…

Die zwei Bengel stürmten auch noch zu Tisch und stürzten sich ohne einen Hauch von Manieren auf das Essen.

Es gab Frikadellen, die gar nicht mal so schlecht schmeckten.

Also aß ich ergeben und beobachtete die Rasselbande.
 

„Ticky wurde ganz schön mitgenommen“, setzte der Onkel an und blickte dabei über seine Brillengläser hinweg zu mir.

Der Zylinder, den er auf hatte, ließen das Ganze noch um eine Ecke grotesker aussehen.

Hilflos zuckte ich mit den Schultern.

Musste ich mich hier etwa auch entschuldigen?

Rhode kicherte: „Jetzt sieht er aus wie ein Nasenbär…“

Die Burschen lachten und einer kam dabei auf die Idee, dass Frikadellen durchaus flugtauglich waren.

Mit Gegröle und viel Soße beschmissen sie sich gegenseitig.

Einige Soßenspitzer trafen mich und ich spürte, wie mir das Zeug die Backe hinunterrannte.

Meine Braue zuckte gefährlich und ein „Pf“ entfleuchte mir.

Somit hatte ich meine übliche Tonlage erreicht.
 

„Ticky redet immer viel…“, Onkelchen schob sich die Brille zurecht.

„Er ist ziemlich frech!“, nahm sich Rhode heraus, nicht im Entferntesten an ihr Auftreten denkend.

Ich hatte keine Lust, mit ihnen über Tickys Verhalten zu reden, also erhob ich mich, während ein weiteres Frikadellenopfer an meinem Kopf vorbeizischte.
 

„Ich muss jetzt gehen“, erklärte ich knapp und um einen dringenden Grund zu nennen fuhr ich fort: „Lernen…“

Wir schrieben übermorgen wirklich einen Test in Mathe, für den ich zwar nichts lernen musste, aber woher sollten die das wissen?

Onkelchen meine nur: „Lernen? Das würde unserem Ticky auch mal gut tun…vielleicht würde er dann endlich nicht mehr sitzen bleiben“

„Das ist bei dem doch sowieso sinnlos!“, stocherte der schwarzhaarige Junge nach, wobei Blondie kicherte.
 

Wortlos machte ich mich auf den Weg nach Hause.
 

Lernen

Kapitel 13 – LERNEN
 

Der nächste Schultag war unerträglich. Kaum dass ich das Klassenzimmer betrat schwiegen alle und keiner sprach mich diesen Tag an. Nicht dass es vorher nicht genau so gewesen war, aber diesmal hatte das Ganze etwas Unheilvolles und mir wurde erst bewusst, wie ausgegrenzt ich wirklich war.

Ticky war auch schon wieder in der Schule, aber immer wenn ich ihn von der Ferne sah, wich ich so weit wie möglich aus. Nicht einmal mein Lieblingsplatz konnte mir meine innere Ruhe wiedergeben, es war als hätte ein Wirbelsturm in meinem Inneren gewütet und keiner konnte sich aufraffen, die Schäden zu beheben.
 

Unbewusst warf ich einen Blick auf die altgewohnte Spalte zwischen den groben Steinen. Doch sie war leer und ob ich es wollte oder nicht, es stimmte mich traurig.

Nach der Schule setzte ich mich unmotiviert an meinen Schreibtisch und begann Mathe wenigstens noch mal durchzulesen.

Ein Klingeln unterbrach die angenehme Stille.
 

Ding-Dong.
 

Mutter war heute in der Arbeit. Vater auch.

Beide kamen wie so gerne spät und beide hatten einen Schlüssel.
 

Ding-Dong.
 

Wer also war das?
 

Ich erhob mich und ging zur Tür.

Der Schemen, den ich durch die Glasscheibe erkennen konnte, ließ mich zurückschrecken.

Wuschelkopf?

Er hatte mich schon bemerkt und klopfte gegen das Glas.

Also öffnete ich widerwillig die Tür.

„Ticky Mick?“, raunte ich ihn missmutig an und hoffte, dass ihn das abschrecken würde.

Er jedoch grinste mich an und mit diesem Nasen-Pflaster-Ding im Gesicht wirkte er wie ein dressierter Seeelefant.
 

„Was machst du hier?“

Der Kerl rückte einfach nicht mit dem wesentlichen heraus!

„Onkelchen hat mich zu dir geschickt, damit ich etwas lerne…für Mathe…“, seine Stimme wurde etwas ernster, wenn auch sein Lächeln nicht ganz verschwand.

„Lernen? Mit…mir?“, perplex starrte ich ihn an.
 

„Ja, ich habe auch alles dabei…“, er hielt seinen Ranzen hoch.

Was blieb mir jetzt schon anderes übrig, als ihn hereinzulassen?

Ohne große Erklärungen ließ ich ihn herein.

Plötzlich blieb Ticky stehen.

„Warum gehen wir nicht hinaus?“
 

Na ja, warum nicht. Wir hatten immerhin einen sehr angenehmen Garten.

„Die Sonne scheint so herrlich!“, setzte Ticky nach, als befürchtete er, mein Schweigen könnte eine Ablehnung bedeuten.

„Wir setzen uns natürlich in den Schatten und der Wind geht auch ein bisschen…“

Er hatte sich also alles gemerkt, was ich geschrieben hatte…

„Schon gut…“, ich machte mich auf den Weg in den Garten, wo wir uns unter einen großen, dichten Kirschbaum setzten.

„Es ist sehr schön hier“, meinte Ticky als er sich umsah und dabei sein Zeug aus dem Rucksack klaubte. Sein Blick streifte die sauber geschnittene Rasenfläche, die perfekt gezogenen Rosenbüsche, die ordentlichen Nebengebäude, die hohe, blickdichte Hecke, die das Grundstück einrahmte und natürlich den Pool, der einen Teil des Geländes einnahm.

„Ja…“, würgte ich hervor, denn eigentlich hatte ich keine Lust ein Gespräch mit ihm zu führen und überhaupt war er zum Lernen und nicht zum Reden hier, also fuhr ich fort: „was genau verstehst du bei Mathe nicht?“

Ticky sah für einen Moment sogar etwas verlegen aus, eine erschreckende Tatsache, aber dann zog er ein maskenhaftes Grinsen, fuhr sich mit der Hand in seine Haare und verkündete leichtherzig: „Alles!“
 

„Alles?!“
 

Das Grinsen verschwand und er murmelte kaum hörbar und mit gesenkten Augen: „wegen Mathe bin ich immer durchgefallen…“

Das war das erste Mal, dass ich ihn dermaßen betreten und hilflos sah.

In diesem Moment fasste ich den Entschluss, ihm Mathe beizubringen.

Ich musste verrückt geworden sein, aber ich nahm mir viel Zeit, so viel, wie ich noch nie für jemanden investiert hatte und erklärte ihm alles, was er wissen wollte. Er stellte viele Fragen und mit jeder Antwort, die ich ihm gab, schien er mehr zu verstehen.

Wenn ich ehrlich war, machte es mir mit der Zeit sogar Spaß mit ihm im Schatten zu sitzen und sich auf etwas zu konzentrieren. Deswegen bemerkte ich gar nicht, wie die Zeit verrann.
 

„Die Sonne geht schon unter“, bemerkte Ticky so beiläufig, dass ich im ersten Moment nicht reagierte.
 

Erst als er das Buch zuklappte bemerkte ich den vom Abendlicht geröteten Himmel.

„So spät schon?“

Ticky lächelte.

„Ja. Du hast mir heute SEHR viel erklärt, ich danke dir!“

Einen Dank, und noch dazu aus dieser Quelle, hatte ich nicht erwartet.

„Ist schon okay“, murmelte ich vor mich hin.

Ticky richtete seinen Blick auf ein kleines Nebengebäude, ein überdachter Raum, in dem ich immer trainierte.
 

„Übst du da drin mit dem Schwert?“

Ich nickte.

„Darf ich mal sehen?“

Einen Moment hielt ich inne und rang mit mir. Dann erhob ich mich und nickte.

Es klang zwar irgendwie gruselig, aber mittlerweile schien ich mich an Ticky gewöhnt zu haben. Und das komischste daran war: Er nervte mich nicht mehr!
 

Nachdem ich das Katana aus dem Haus geholt hatte lotste ich Wuschelkopf in den Trainingsraum. Er war groß genug um darin ungestört zu üben. Auf dem Boden waren Tatami-Matten ausgelegt, Möbel gab es hier drin bis auf eine kleine, halbhohe Schrankwand nicht. Lediglich ein paar Stoffbahnen mit Kanji-Zeichen hingen an den Wänden, die mit schwungvollen Strichen geschrieben einzelne Schlüsselwörter darstellten.
 

Nachdem Ticky seine Aufmerksamkeit wieder auf mich gerichtet hatte zog ich voller Stolz mein Schwert. Es war ein wunderbares Familienerbstück aus dem besten Stahl, den es gab.

Ich vollführte ein paar Schwertstreiche und sirrend zog das Katana silberne Bögen.

Wuschelkopf beobachtete mich dabei schweigend, doch ich bemerkte sehr wohl, dass seine Augen interessiert der Klinge folgten.

Dass er ihr offensichtlich folgen konnte beeindruckte mich schon. Immerhin gab ich mir sehr viel Mühe sie präzise und vor allem sehr schnell zu führen.

Nach einer Weile fragte er plötzlich: „Kannst du mir das auch beibringen?“

Ich stoppte in der Bewegung. Hatte ich mir das gerade eingebildet? Ticky wollte, dass ich ihm Schwertfiguren beibrachte?

Er bemerkte meine Unentschlossenheit zwar, drängte aber nicht nach einer Antwort. Stattdessen faltete er die Hände hinter dem Nacken zusammen und wartete.

Wenn man jemanden zumindest die Grundbegriffe des Schwertkampfs beibringen wollte, benötigte man Zeit, viel Zeit und das würde zwangsläufig bedeuten, dass er hier öfters aufkreuzen müsste.
 

Sehr oft.
 

Ich überlegte, ob mich das denn stören würde. Vor ein paar Wochen hätte ich ihn wohl sofort von unserem Grundstück gejagt. Jetzt aber konnte ich nichts Negatives an der Sache finden, nicht einmal ein schlechtes Gefühl hatte ich dabei. Irgendwie freute es mich sogar, dass Ticky auch an meinem Hobby interessiert war.
 

Deswegen verstaute ich das Katana und holte zwei Bambusschwerter aus dem Wandschrank. Mit ernstem Blick drehte ich mich zu dem Wuschelkopf um und warf ihm eines der Schwerter zu. Er fing es gar nicht mal so ungeschickt auf und blickte mich erwartungsvoll an. Mit gewichtiger Tonlage meinte ich zu ihm: „Du willst also den Schwertkampf erlernen?“ Ticky ging darauf ein und nickte, wobei ihm ein typisches Grinsen entwischte.

„Dann greif mich gefälligst an“, meinte ich herausfordernd, hob das Holzschwert hoch und richtete es auf meinen Gegner. Erst tat er es mir gleich, nur um ein paar Augenblicke später los zu preschen um den Abstand zu überwinden und einen Hieb von rechts anzusetzen.

Viel zu offensichtlich.
 

Mühelos wich ich dem Anfängerversuch aus und platzierte einen Treffer auf seiner rechten Schulter.

Obwohl das kein allzu sachter Schlag war murrte er nicht, sondern versuchte sofort erneut sein Glück. Der zweite Anlauf hatte jedoch dasselbe Ergebnis, genau wie sein dritter, vierter und fünfter.
 

Ein bisschen außer Atem fragte er mich nun um ein paar Tricks.

„Bis jetzt hab ich doch noch gar keinen ‚Trick‘ gebraucht…“

„Wie?“

„Na, bis jetzt bist du immer schnurgerade auf mich zugelaufen und hast dein Handgelenk so gedreht, dass man schon meilenweit vorher sagen konnte, wo du hinfuchtelst…“

Erstaunt blickte er mich an. „Ach so…!“

Sein Griff um das Stück Holz wurde fester und ein amüsiertes Grinsen breitete sich in seinem Gesicht aus. „Dann hast du es bis jetzt noch leicht gehabt, aber ich werde schon noch besser!“

Seine weiteren Attacken wurden schon um einiges koordinierter und so langsam fand auch ich Gefallen daran, mit ihm zu trainieren.

Immer häufiger musste ich mich richtig konzentrieren, um nicht doch von ihm getroffen zu werden. Es war geradezu erstaunlich wie schnell er sein Können vor meinen Augen verbesserte. Vielleicht war er ja gar nicht so dumm, wie er sich immer nach außen hin gab, viel zu gerissen waren einige seiner Manöver.
 

Um seinem Schlag zu entkommen musste ich schlussendlich sogar durch die offene Schiebetür nach draußen hechten. Es war schon recht dunkel, doch der Himmel lag strahlend klar über uns und der Mond spendete ausreichend Licht.

Ticky folgte mir mit einem mühelosen Sprung über die drei flachen Stufen, die der Trainingsraum höher lag und setzte einen weiteren Angriffsversuch nach. Mit einem Grinsen beobachtete er, wie ich ihm gerade noch ausweichen konnte.

Aber jetzt war ich an der Reihe und scheuchte ihn mit einer Kombination durch die Gegend.

Er duckte sich um wieder die Kontrolle zu erlangen, schon ziemlich geschickt und es gelang ihm sogar. Zwei, drei Schläge wich ich aus, bemerkte eine Lücke und wollte ihn nun von links überraschen, als plötzlich mein Fuß abrutschte.

Meine Sicht kippte auf einmal und ich merkte, dass ich fiel. Ticky griff noch nach meinem Arm, wurde jedoch mitgerissen. Platschend landeten wir beide im Wasser.
 

Verdammt, der Pool…
 

Ein paar Sekunden lang war ich ganz vom Wasser umgeben, eine dumpfe Welt, in der alle Töne irgendwie unnatürlich klangen. Dann kam wieder Leben ich mich, ich stieß mich vom Boden ab und durchbrach die Wasseroberfläche.
 

Wie konnte mir nur passieren, dass ich meine Umgebung völlig vergessen hatte? Hatte ich mich so sehr auf Ticky konzentrieren müssen, dass ich nicht registriert hatte, dass wir viel zu nah am Wasser gewesen waren?

Wuschelkopf tauchte prustend ebenfalls auf und schüttelte voller Elan den Kopf. Tröpfchen lösten sich aus seinen nassen Haaren und spritzten mir ins Gesicht.
 

Mürrisch starrte ich ihn an.
 

Er wandte sich mir zu und betrachtete mich kurz. Seine Mundwinkel begannen zu zucken und laut begann er zu lachen.

„Weswegen, verdammt noch mal, lachst du bitte?!“, fuhr ich ihn an.

„Du blickst drein wie eine wasserscheue Katze, die gerade zu einem Bad gezwungen wird“, presste er irgendwo zwischen seinem Gelächter hervor.

Er lachte mich also aus, dachte ich bitter.

Na toll.
 

„Und du siehst aus wie ein begossener Pudel“, erwiderte ich beleidigt. Seine nassen Strähnen hingen ihm auch wie Seetang ins Gesicht.

Nach meiner Aussage begann er noch heftiger zu lachen.

Meine Lippen kräuselten sich ein bisschen.

„…wie ein begossener Pudel…“, wiederholte er prustend.

„Ja, genau so!“, betonte ich kräftig, um meinem entglittenen Gesichtsausdruck Einhalt zu gebieten. Doch Ticky dachte nicht daran, sich zu beruhigen, wie blöd lachte er vor sich hin und auf einmal formten meine Lippen ein Lächeln, und ein Prusten entwich mir.
 

Noch bevor ich darüber nachdenken konnte begann mein Bauch zu kribbeln, ein komisches Gefühl, meine Blockade bröckelte und ein Lachen erklang, mein Lachen. Laut und deutlich erschallte es, vermischte sich mit Tickys und ich hatte plötzlich das Verlangen, dass dieser Moment nicht mehr aufhören sollte, so bizarr diese Situation auch war. Viel zu wohl fühlte ich mich gerade jetzt, viel zu frei und unbeschwert um irgendwelche mürrische Gedanken zu haben.
 

Und das war wohl der Augenblick, an dem ich das Lachen lernte…
 

...
 

ENDE


Nachwort zu diesem Kapitel:
Erst einmal vielen Dank, für das Lesen meiner Fanfiction! :3
Ich hoffe euch hat die Geschichte gefallen.

Ich habe sie bereits schon 2009 in einem Sommerurlaub auf Papier niedergekritzelt.
Es hat leider ein bisschen gedauert, sie schlussendlich abzutippen (was irgendwie um einiges mühsamer ist, als gleich auf dem PC zu schreiben O.O) Da mir damals der Schluss noch nicht gefallen hatte, waren die Papierbögen lange in der Schublade verschwunden. Aber jetzt hatte ich mich doch aufgerafft und die Geschichte übertragen und nebenbei das letzte Kapitel komplett überarbeitet.
So, aber nun genug Hintergrundgeschwafel, nochmals vielen Dank für das Lesen!

liebe Grüße,
DJ-chan Komplett anzeigen

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Kommentare zu dieser Fanfic (3)

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Von:  Cicero
2009-09-25T16:10:12+00:00 25.09.2009 18:10
yay^^
die ff is klasse xDD die idee is super süß! *grade erst entdeckt hab*
ich kann mir schon denken, wer die zettel schreibt... hehe...
kanda kommt bestimmt auch noch dahinter^^
aber die fragen sind klasse! und vor allem die antworten...
du musst ganz schnell weiter schreiben! ich muss doch wissen, von was der zettelschreiber träumt xDD
LG
cic
Von:  Ilana-chan
2009-09-12T17:16:05+00:00 12.09.2009 19:16
awwwwwww~
das is sooooooo niedlich xD
*lach* wie kanda die zettel schreibt haha x3*
ich frag mich wer diese person is xD*gg*
awwwww~ mach please weiter ja xD
*lol* find die ff richtig niedlich ^^

xxx das PandaBak ^^
Von:  Findemaxa
2009-09-10T21:29:34+00:00 10.09.2009 23:29
du fängst nicht wieder mit diesen kurzen kapiteln an? xD +lach+
ach, ich will wieder das ende hören...oder eher lesen xD
und...wah! einfach weiter =D
ich liebe die geschichte <'3 das is so süß *___* i.wie xD


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