Mr. Moon von Ur (Verliebt in den Mann im Mond) ================================================================================ Kapitel 4: Vollmond ------------------- So. Und hier melde ich mich schon mit dem letzten Kapitel von Mr. Moon. Ich hoffe, dass es euch gefällt. Ich hab mich ziemlich in die beiden verliebt und grübele schon die ganze Zeit über eine Fortsetzung nach. Aber das steht noch in den Sternen. Danke für euer Feedback und die Favoriteneinträge! Viel Spaß beim Lesen, Liebe Grüße, _______________________ Ich gehe die nächsten Male nicht zum Training. Eigentlich ist das dumm von mir und das weiß ich auch, aber ich hab einfach das Gefühl es nicht ertragen zu können, wenn Miro mich nicht mehr ansieht und nicht mehr mit mir redet und nicht mehr auf mich wartet. Vielleicht bin ich ein Weichei. Oder ein Feigling. Aber vor allen Dingen bin ich verliebt. Und ich hätte nie gedacht, dass das erste Mal so scheiße sein kann. Irgendwie hab ich es mir immer anders vorgestellt. Fröhlich, glücklich, ungetrübt. So wie unser Schwimmbecken. Und jetzt das. Meine Mutter hat mich schon mindestens zehn Mal gefragt, wieso ich nicht zum Training gehe, weil sie genau weiß, wie viel Freude mir das Schwimmen immer gemacht hat. Aber so blöd es auch klingen mag, ohne Miro hab ich nur noch halb so viel Spaß daran. Hobbies sind nutzlos, wenn man sie nie mit irgendwem teilen kann. Zumindest finde ich das. Die einzige Person, der ich von all meinem Schlamassel erzähle, ist meine große Schwester, Anna. Anna rät mir, unbedingt mit Miro zu reden aber ich weiß nicht, wie ich das machen soll, wenn er immer nur vor mir wegläuft. Sie war wirklich sehr nett am Telefon. Aber da ist dieser unterschwellige Unterton, der mit sagt, dass jeder Mensch schon mal Liebeskummer hatte und dass nicht alles immer gut ausgehen kann. Aber ich stelle fest, dass ein winziger Teil in mir der festen Überzeugung ist, dass all das gefälligst gut ausgehen muss. Ich will Miro nicht aufgeben. Wir haben jetzt zwei Wochen lang nicht miteinander geredet und uns nur dieses eine Mal beim Training gesehen, als er eigentlich immer nur durch mich hindurch gesehen und mich ignoriert hat. Diese zwei Wochen fühlen sich an wie eine verdammte Ewigkeit. Am Freitag dann, genau zwei Wochen nach dem Kuss, halte ich das alles nicht mehr aus. Ich schleife mein Rad aus dem Keller und bin fest entschlossen, zu Miro zu fahren und mit ihm zu reden. Ich werde ihn einfach dazu zwingen, mit mir zu reden. Dass es schon fast halb elf abends ist, ignoriere ich elegant. Es ist immerhin Wochenende und Miro ist sicherlich noch wach. Als ich allerdings vor seinem Haus ankomme, stelle ich wieder einmal fest, dass mein grenzenloser Optimismus mich enttäuscht hat. In seinem Fenster brennt kein Licht und auch sonst ist in dem Haus alles dunkel. Entweder er schläft schon, oder er ist ausgegangen. Resigniert starre ich einen Moment lang den Himmel an, der – wie so oft im Sommer – sternenübersät ist. Wir haben einen halben Mond am Firmament hängen. Er sieht heute ungewöhnlich groß aus und hilft mir nicht dabei, meine Laune zu verbessern. Immerhin ist Miro mein Mann im Mond. Ich starre ganze zwei Minuten den Mond an und komme mir vor wie ein psychopathischer Vampir. Dann trete ich seufzend in die quietschenden Pedale und fahre die Straße hinunter. Allerdings bin ich nicht scharf darauf nach Hause zu fahren. Stattdessen fahre ich zum Schwimmbad. Es gibt da dieses Loch im Zaun, was nie geflickt wurde und ich glaube, ich bin einer der wenigen, der es entdeckt hat. Einbruch im Freibad ist natürlich nichts Erstrebenwertes, aber das hier ist der Ort, an dem ich Miro kennen gelernt habe und ich hab einfach das Bedürfnis, ihm irgendwie nahe zu sein. Und wenn es schon nicht direkt geht, dann eben über jämmerliche Umwege. Ich stelle mein Rad am Zaun ab und klettere etwas unbeholfen durch das Loch im Zaun. Man hört meine Turnschuhe kaum auf dem rötlichen Steinboden und nachdem ich um die Ecke beim Umkleidenhäuschen gebogen bin, sehe ich das beleuchtete Schwimmbecken, das so glatt da liegt wie ein türkisblauer Spiegel. Eigentlich ist es eine Schande, den Spiegel zu zerschlagen, aber es ist eine angenehm warme Sommernacht und ich ziehe meine Turnschuhe aus, krempele meine Hose hoch und lasse meine Unterschenkel ins Wasser gleiten, nachdem ich mich an den Beckenrand gesetzt habe. Ein lauwarmer Wind streicht über mich und das Wasser hinweg und kräuselt die Wasseroberfläche für einen winzigen Moment. Als ich beginne, meine Füße zu bewegen, gerät das Wasser automatisch in Bewegung. Ich seufze leise und fahre mir durch die struppigen Haare. Die Nacht wäre so schön, wenn ich nicht so nervig deprimiert wäre. Da raffe ich schon all meinen Mut zusammen und fahre los, um mit Miro zu reden und dann ist er nicht zu Hause. Vielleicht hätte ich fahren sollen, als es noch hell war. Aber irgendwie ist in der Dunkelheit immer alles leichter und man sagt Dinge, die man bei helllichtem Tage nicht sagen kann. Und es gibt so viele Sachen, die ich ihm sagen will. Das Wasser ist genauso lauwarm wie der Wind. Ich war immer schon schlecht darin, Sternbilder in diesem Haufen Leuchtkugeln zu erkennen, aber ich sehe sie trotzdem gerne an. Als ich Schritte hinter mir höre, drehe ich mich nicht um. Aber mein Herz explodiert fast in meiner Brust, weil ich die Schritte kenne und im nächsten Moment fällt mir auf, wie bescheuert das ist, dass ich ihn sogar an seinen Schritten erkennen kann. Aber ich sage kein Wort. Er ist ja schließlich nicht hier, um zu schweigen. Zumindest hoffe ich das. Mein Optimismus ist manchmal wirklich unerschütterlich… »Du schuldest mir immer noch eine Antwort.« Seine Stimme ist so leise, dass es genauso gut der Wind sein könnte, den ich da höre. Ich drehe mich immer noch nicht um. Ich bin mir ziemlich sicher, dass er es vorzieht nicht angesehen zu werden. Mein Herz bricht mir fast die Rippen. »Ich weiß…« Meine Stimme klingt ziemlich heiser und zittrig. Das ist zwar peinlich, aber ich kann nichts dagegen machen. Alles in mir vibriert. Er bleibt hinter mir stehen und bewegt sich nicht. Ich rühre mich auch nicht. Mein Körper fühlt sich auch ehrlich gesagt nicht so an, als würde er das Drehen meines Kopfes aushalten. Also schlucke ich und beschließe, dass dies der Moment für die knallharte Wahrheit ist. »Ich kann bei Vollmond nicht schlafen«, erkläre ich also und starre auf das sich kräuselnde Wasser, in dem meine Füße und meine Unterschenkel stecken. Miro sagt nichts. »Und ich hab dich so genannt, weil ich wegen dir auch… oft nicht schlafen kann«, füge ich hinzu und schweige dann. Da haben wir sie. Die kleine aber nicht unbedeutende Wahrheit, dass Miro der Traum meiner schlaflosen Nächte ist und dabei meine ich nicht nur irgendwelche Perversitäten. In manchen sentimentalen Momenten habe ich mir einfach nur vorgestellt, wie es sich anfühlen würde, meine Finger mit seinen zu verhaken oder dem Leberfleck auf seinem Bauch einen Kuss aufzuhauchen oder seine Sommersprossen in aller Ruhe zu zählen, ohne dass er zurück zuckt und mich wütend ansieht. Er sagt immer noch nichts. Mein Herz hat sich mittlerweile sicherlich selbst zerfleddert. Irgendwo in den Untiefen meines Gehirns keimt Hoffnung auf, weil er immer noch da steht und nicht abgehauen ist. »Ich will nicht, dass du denkst, dass ich dich immer nur einfach… angebaggert hab. Einfach so. Aus Spaß. So war’s nämlich nicht…« Ich hab das Gefühl, dass jetzt der richtige Moment ist, das alles zu sagen, weil ich sonst vielleicht keine Chance mehr dazu bekomme und ich finde die Vorstellung scheiße, dass er immer nur dachte, ich will ihn ärgern oder mache das nur aus schwuler Notgeilheit heraus. »Ich mag dich nämlich echt… und seit… na ja, seit dem Kuss weiß ich, dass ich… dass ich…« Ich breche ab. Es ist zwar dunkel und er sieht mich nicht an, aber es ist trotzdem schwer das einfach so zu sagen. »Dass ich verliebt bin.« Raus ist es. Verliebt in den Mann im Mond. Ich weiß nicht, ob ich zittrig lachen oder heulen will. Aber ehrlich gesagt erscheint mir beides unpassend. Deswegen tu ich einfach nichts. Ich möchte in diesem Moment gern Gedanken lesen können, um zu hören, was in ihm vorgeht. Ist er kurz davor, mich im Schwimmbecken zu ertränken? Findet er das abartig? Wahrscheinlich kriege ich gleich einen Rappel und drehe mich doch zu ihm um. Aber im nächsten Augenblick macht er das unnötig, weil er ein paar zögerliche Schritte aufs Becken zu macht und sich dann neben mich setzt. Ich wage es nicht, den Kopf zu drehen und ihn anzudrehen. Aus dem Augenwinkel sehe ich, dass er seine Schuhe auszieht und die knielange Hose hochzieht. Langsam taucht er seine Füße ins Wasser und die Oberfläche gerät erneut ins Wanken. Ich schlucke schwer, als ich seine Körperwärme neben mir spüre. Herrgott, mein Körper reagiert so heftig auf seine Nähe, ich glaube, ich gehöre in die geschlossene Anstalt. Oder aber Miro braucht einen Waffenschein für seine Existenz. Dann legt er sich auf den Rücken und sein Gesicht verschwindet aus meinem Sichtfeld. Ich zögere einen Moment, dann tu ich es ihm gleich und schließlich liegen wir nebeneinander am Schwimmbecken, die Füße im Wasser und den Blick in den Sternenhimmel gerichtet. Viele Minuten lang sage ich nichts mehr und Miro bricht das Schweigen nicht. Das Knistern der Atmosphäre bringt mich noch um, aber jetzt will ich nicht mehr reden, aus Angst, irgendetwas zu ruinieren. Immerhin, er ist nach dem Geständnis immer noch da. Er liegt sogar neben mir. Und er liegt gar nicht so weit weg. »Meine Ma ist gestorben, als ich acht war«, sagt er dann und meine Ohren saugen den Klang seiner Stimme auf, mein Gehirn rattert fieberhaft. Zum ersten Mal wird mir bewusst, dass ich die elementaren Dinge über Miro gar nicht weiß. Ich weiß nichts. Ich weiß nicht mal, ob er Geschwister hat. Ich weiß, dass er lila mag und dass ihm das peinlich ist. Ich weiß, dass er gerne Dokumentationen übers Meer schaut und schon mal Segeln war. Ich weiß, dass er Bücher von Herman Hesse und Berthold Brecht liest und dass er die Dreigroschen Oper auswendig kennt. Ich weiß, dass er beim neuen Star Trek Film eingeschlafen ist, genau bei der Stelle, als es spannend wurde, weil er mit Science Fiction nichts anfangen kann. Ich weiß, dass in seinem DVD- Regal nur drei Filme stehen und dass er zwei davon noch nie gesehen hat. Ich weiß, dass seine Ohren leicht abstehen und er die Haare nur deswegen so lang trägt. Ich weiß, dass er sich immer am Hals kratzt, wenn er verlegen ist und dass er leicht die Stirn runzelt und das linke Auge verengt, wenn er aufmerksam zuhört oder etwas spannend findet. Ich erkenne ihn an seinen Schritten und ich weiß genau, wann er Dinge witzig findet, auch wenn er selten lacht. Ich weiß, dass er einen sehr großen Kaktus im Zimmer hat, der da schon seit sechs Jahren steht und genauso groß ist wie er, obwohl ich sein Zimmer oder sein Haus noch nie betreten habe. Ich weiß, dass er hochbegabt ist, aber sich nichts darauf einbildet, weil er Intelligenz für nicht messbar hält. Ich weiß, dass er, wenn er vor Wettkämpfen aufgeregt ist, immer die Haut um den Fingernagel des linken Daumens abknabbert. All diese winzigen Sachen über ihn, die ich weiß und die mich eigentlich nicht wirklich weiter bringen. Ich weiß nichts über Miros Vergangenheit oder seine Zukunftspläne. Ich weiß nichts über seine Familie. Aber ich weiß, dass ich schrecklich, unwiderruflich und bedingungslos verliebt in diesen verklemmten Kerl neben mir bin, der so ein Problem mit meiner Homosexualität zu haben scheint. »Seitdem wohn ich mit meinem Vater alleine. Wir haben so ein Vater- Sohn- Verhältnis… wie das in amerikanischen Filmen manchmal ist. Ich erzähl ihm eigentlich alles. Wir streiten uns nie. Er ist ein toller Vater, ehrlich…« Wieder schweigt er und ich stelle mir Miro mit seinem Vater auf einem Segelboot vor. Offensichtlich ist Miro Einzelkind. Mein Herz wummert unnatürlich laut in der Stille. »Aber er… also… er mag Schwule nicht besonders…« Da ist ein winziger Teil der Wahrheit, denn ich bin mir sicher, dass da noch mehr kommt, aber ich sage nichts. Ich höre nur zu. Und Miro scheint froh darüber zu sein, denn er redet weiter. »Sobald irgendwas im Fernsehen läuft, was mit Homosexuellen zu tun hat, dann schaltet er weg. Er hält das für widernatürlich und abartig. Seit ich acht bin, hab ich gelernt, dass Schwule eklig und minderwertig sind. Ich hab das nie angezweifelt, ich kannte sowieso nie wirklich jemanden, der schwul war und mein Vater auch nicht, so weit ich weiß…« Mein Herz verkrampft sich schmerzhaft und ich verkneife mir ein tiefes Einatmen, um ihn bloß nicht zu unterbrechen. Das Wasser fühlt sich plötzlich kälter an als noch vor zwei Minuten. »Ich hab’s schon mit fünfzehn geahnt«, sagt er so leise, dass er ganz genau hinhören muss und mein Herz läuft plötzlich wieder zur Hochform auf. Er hat es geahnt? Mit fünfzehn? Dass er… dass er… ich wage gar nicht, es zu denken. »Aber natürlich wollt ich das nie wahr haben. Schwule waren schließlich eklig und minderwertig und ich wollte nicht minderwertig sein. Und ich wollte nicht, dass mein Vater mich für minderwertig hält. Ich hab’s Jahre lang ignoriert, verdrängt und versucht mir einzureden, dass ich auf Frauen stehe. Wie fast jeder normale Mensch. Und dann sind wir hier her gezogen. Ich kam in diesen Schwimmverein… und ich hab den ersten homosexuellen Menschen in meinem Leben kennen gelernt, der damit offen umging und kein Geheimnis draus gemacht hat. Ich wollte tolerant sein. Aber ich kann nicht sagen, dass ich dich am Anfang nicht… nicht für… na ja…« Er bricht ab, aber ich weiß, was er sagen will. Dass er mich für minderwertig gehalten hat. Und dass er es eklig fand, dass ich ihn angebaggert habe. Ich schlucke, sage aber immer noch nichts. Mein Kopf schwirrt. »Plötzlich wurde ich drei Mal die Woche mit deiner und mit meiner eigenen… mit… damit konfrontiert, was ich seit Jahren nicht wahrhaben wollte. Und dann hab ich dich näher kennen gelernt und du warst so normal und so nett und so überhaupt nicht anders als andere Menschen. Das klingt vielleicht lächerlich, aber das hat mein komplettes Weltbild ins Wanken gebracht. Ich hab es nie anders gelernt. Und dann kamst du und hast mit Offenheit um dich geschmissen und zum ersten Mal in meinem Leben hab ich mir gedacht, dass ich vielleicht doch nicht minderwertig bin. Nicht abartig und eklig. Sondern eigentlich ganz normal, genau wie du. Ich hab mir gewünscht, so wie du zu sein. Aber selbst wenn ich es versucht hätte, dann hätte das bedeutet, dass ich es meinem Vater sagen müsste und das geht nicht. Er würde mich wahrscheinlich aus dem Haus jagen und nie mehr mit mir reden. Ich kann das alles nicht mehr ignorieren, seit ich dich kenne. Nicht nur weil… nicht nur weil du… weil du… damit so offen umgehst und ich dich vielleicht insgeheim sogar dafür bewundere… sondern auch… weil… weil… ich das erste Mal wirklich…« Offensichtlich kann er es nicht sagen. Aber wundersame Weise bin ich mir sicher, was er sagen will. Und zwar, dass er Gefühle hat. Für einen Mann. Das erste Mal. Und zwar nicht für irgendeinen anderen Mann, sondern für mich. Wegen mir fühlt er sich nicht mehr so minderwertig, auch wenn es ein hartes Stück Arbeit war. Ich hab sein verqueres Weltbild zum Einsturz gebracht. Er mag mich. Und zwar nicht nur wie einen guten Freund. Mir ist glasklar, dass es ewig dauert, bis er sich wirklich als normal betrachtet und keine Probleme mehr damit hat, schwul zu sein. Ich verstehe seinen Vater nicht, aber ich will ihn auch nicht kritisieren, weil Miro ihn so offensichtlich liebt. »Miro?«, murmele ich leise. Ich höre ihn laut schlucken und dann dreht er endlich den Kopf zu mir herum und ich drehe meinen Kopf auch und sehe ihm in die türkisblauen Augen, die nicht wütend sind. Er sieht halb ängstlich und halb hoffnungsvoll aus. »Tut mir Leid wegen… wegen dem Kuss und… allem, was danach kam«, flüstert er und starrt mich an, als würde er ernsthaft erwarten, dass ich deswegen sauer auf ihn bin. »Du musst dich nicht entschuldigen«, nuschele ich und ich meine das ernst. Er sieht mir das wohl an, dann er schafft ein kaum merkliches, erleichtertes Lächeln. Der Mond über uns ist ungewöhnlich groß. Es ist zwar kein Vollmond, aber das spielt keine Rolle. »Darf ich… deine Hand nehmen…?«, frage ich unsicher und er sieht mich einen Moment lang mit glühenden Augen an, dann, ganz langsam schiebt er seine Finger über den Steinboden unter uns und berührt mit den Fingerspitzen meine Hand. Alles in mir kribbelt, als ich seine Finger mit meinen umschließe. Ich weiß, dass der nächste Kuss noch lange dauern wird. Aber das ist mir egal. Ich werde mir alle Zeit der Welt nehmen, um Miro zu zeigen, was für ein toller Mensch er ist und dass er keinen Grund hat, sich minderwertig und abartig zu fühlen. Ganz behutsam streiche ich mit meinem Daumen über seinen Handrücken und höre ihn sehr leise seufzen. Wir drehen den Kopf wieder so, dass wir den Himmel ansehen können. Das Wasser plätschert leise, wir schweigen und halten uns an den Händen. Und nur der Mond sieht uns zu. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)