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Long Long Time

[alle chaps online]
von

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#9

Welche Zeit ist die schönste im Jahr? Die schneebedeckten Berghänge und die weichen Schneeflocke, die vom Himmel wie Federn fallen im Winter? Oder die grüner werdenden Wiesen mit all ihren aufblühenden Blumen im Frühling? Oder was ist mit den sonnigen Tagen im Sommer, an denen das Korn so hoch steht und gelb leuchtet, der Himmel so blau ist, dass man nur die Sonne noch sehen kann. Oder ist es der Herbst, mit seinen windigen Tagen, wo er die Blätter, mit all ihren bunten Farben herumwirbelt und die Erde mit ihnen schmückt? Eigentlich sind sie doch alle für sich einzigartig. Jede mit ihren Besonderheiten. Ein Kreislauf, der ohne Naht ineinander verläuft. Die schönste Zeit im Jahr. Die Zeit, in der ich glücklich mit dir werden werde.

Die Sonne scheint und keine einzige Wolke ist am Himmel zu sehen. Überall auf dem Land stehen die Kornfelder hoch und die Kornblumen blühen. Die Vögel zwitschern und hin und wieder weht ein leichter Wind. Im Haus der Tendos herrscht reges Treiben. Es gibt noch so viel zu erledigen, bis zur Hochzeit. Noch eine Woche, dann würde es endlich soweit sein. Dann endlich würden sie wirklich für immer zusammensein. Ihr ganzes Leben. Ranma und Akane haben sich sofort nach dem Frühstück aus dem Haus gestohlen und sich ein ruhiges Plätzchen gesucht. Akane ist sofort der kleine See, an dem sie schon einmal gewesen ist, in den Sinn gekommen. Diesen See muss sie ihm unbedingt zeigen. Und nun sitzen sie unter dem Baum. Über ihnen die Blätter und der blaue Himmel und unter ihnen das weiche, kühle Gras. Der See glitzert im Sonnenschein und schillert in vielen verschiedenen Farben. Hier draußen sind sie abgeschnitten von dem Treiben dort draußen auf den Strassen. Hier sind sie ganz allein.

"Bald ist es soweit." Sie nickt und lehnt sich an ihn. "Es ist alles so plötzlich gekommen. Wir konnten gar nicht wirklich entscheiden, ob wir heiraten wollen." Tief in ihrem Herzen aber weiß sie, dass sie es gewollt hat. Die ganze Zeit. "Worüber machst du dir Sorgen, Akane?" Ihr Blick wandert zum See hinüber. Eine ganze Weile beobachtet sie das Wasser. Wenn man genau hinsieht, erkennt man die kleinen Wellen, die sich über das Wasser ziehen. Ja, worüber macht sie sich eigentlich solche Gedanken? Was beunruhigt sie so sehr? "Ich weiß nicht, ob ich das kann." "Was kannst du nicht?" "Eine gute Ehefrau sein. Ich kann doch noch nicht einmal richtig kochen und nähen auch nicht und wenn wir Kinder haben, werde ich vergessen sie zu füttern und..." Ranma legt ihr die Hand auf den Mund. "Ich glaube, du irrst dich. Vielleicht stimmt es, dass du nicht kochen kannst und den ganzen anderen Rest auch nicht. Aber das ist mir egal, hörst du? Das ist mir egal. Und außerdem wirst du das alles noch lernen, nur weil andere jetzt schon 5sterne-menüs zaubern. Das können sie vielleicht, aber weißt du was ihnen fehlt?" Sie schüttelt den Kopf. "Ihnen fehlt jemand, der es auch isst. Ihnen fehlt einfach der Wille es zu lernen, denn für wen sollen sie es lernen? Sie können es doch schon. Also. Und wenn deine ersten Kochversuche auch noch so schrecklich schmecken werden, werde ich nicht aufhören dich zu lieben. Niemals!" Er hätte nie gedacht, dass er in der Lage wäre so etwas zu sagen. Er ist sich seinen Worten so sicher gewesen. Er hat gewusst, dass sie wahr sind. Denn sie kommen aus dem tiefsten Inneren seines Herzens. "Ich werde es versuchen, das verspreche ich dir." ,Ich werde mir Mühe geben. Ich weiß, dass ich es kann, wenn ich nur will. Denn ich habe etwas, was mich anspornt. Und das bist du. Ganz allein du und niemand sonst. Niemand sonst hat mir je dieses Gefühl geschenkt. Das Gefühl von Liebe."

Die Tage vergehen, die Nächte kommen und gehen ebenfalls. Der Wind singt ein Lied, doch niemand versteht es. Und die Kirschblüten unten im Hof wirbeln hoch in den Lüften, fallen wieder zu Boden und bedecken ihn. Wie einen Teppich. Der Mond scheint wieder durch das kleine Fenster, er erzählt den Sternen eine Geschichte und jedes Mal, wenn er zum Ende kommen will, wollen die Sterne eine weitere hören. So geht es Nacht für Nacht, Woche um Woche, Jahr um Jahr. Und der Mond erzählt und erzählt. Und die Sterne lauschen ihm. Der Wind singt ihnen ein Lied und die Kirschblüten decken sie zu bis sie in der nächsten Nacht wieder erstrahlen und den Erzählungen des Mondes zuhören. Dann wird es Tag. Die Sonnenstrahlen scheinen durch das kleine Fenster und wecken Ranma und Akane auf. Die Kirschblüten unten im Hof liegen still, wie ein Teppich auf der Erde und der Wind hat aufgehört zu singen, zumindestens für diesen Tag.

Das Wasser des Sees glitzert und die Vögel in den Baumkronen zwitschern mit der Musik um die Wette. Alle sind da. Nicht einer hat sich geweigert zu kommen. Die Sonne strahlt ihnen entgegen, doch niemand überstrahlt sie heute mehr, als Akane. Niemand ist glücklicher als sie und niemand wird je glücklicher sein als die beiden.

"Ja, ich will!"
 

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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  Poisonflower
2012-01-12T22:01:13+00:00 12.01.2012 23:01
Wow, echt überraschend gut. V.a. hast dus hingekriegt, dass du nah an den Original-Charas bleibst, und du hast ein ziemlich plausibles Ende gefunden! *begeistert*
Von:  mitsuki11
2009-08-09T15:00:57+00:00 09.08.2009 17:00
Sehr schönes Ende!!!! Danke für diese FF!


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