Zum Inhalt der Seite

Long Long Time

[alle chaps online]
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

#7

Die Tage und Nächte kommen und gehen. Die Sonne geht auf und wird vom Mond wieder abgelöst. An manchen Tagen regnet es, an anderen scheint die Sonne wie eine große Laterne auf die Stadt. Dann wieder fegt der Wind über das Land und wirbelt die Kirschblüten auf. Hoch hinauf in den Himmel und im nächsten Moment werden sie von den weißen Schneeflocken wieder zu Boden gedrückt. Auf den harten, nassen Asphalt. Immer wieder und wieder. Nichts kann diesen Kreislauf aufhalten. Manchmal legt sich der Wind so schnell wie er gekommen ist, man versteht kein einziges seiner Worte und dann hält er einmal ganze Wochen an, kann gar nicht aufhören von der Welt zu erzählen. Doch egal wie lange er auch weilt, irgendwann verstehst du seine Worte und seine Gefühle. Denn diese werden niemals vergehen, solange der Wind weht.

Noch immer hallt seine Stimme in Akanes Kopf wider und wider. Immer wieder sieht sie ihn vor sich stehen, wie besorgt er gewesen ist. Wie gerne hätte sie ihm gesagt, was sie fühlt. Warum hat sie es nicht gekonnt? Was hat sie daran gehindert, endlich ihre Gefühle zu akzeptieren? Sie hat sich so lange dagegen gesträubt, sie wollte sie einfach nicht wahr haben, aber jetzt ist es anders. Jetzt weiß sie endlich, was sie will. Sie hat es endlich akzeptiert. "Ich liebe Ranma und nur ihn! Das weiß ich jetzt!" Doch nun drängt sich ihr die Frage auf, wie sie es ihm sagen soll. Es ist so einfach sich seine Gefühle nach langem hin und her einzugestehen, aber schwieriger wird es, sie auch zu zeigen. Da ist dieses Gefühl. Dieses Gefühl von Angst. Angst, zurückgewiesen zu werden. Nicht zurückgeliebt zu werden. ,Aber, wenn ich ihn sehe, dann weiß ich, dass ich ihm nicht egal bin. Das er auch an mich denkt, genau wie ich an ihn. Dass er dieselbe Angst hat wie ich. Dass er mich liebt!' Akane dreht sich um und setzt sich ans Fenster. Heute ist ein besonders schöner Tag. Überall liegt der Duft von Kirschblüten in der Luft und die Sonne strahlt vom Himmel herunter. Die Wiesen sind grün und der Himmel blau. ,Es ist einfach... perfekt!'

"Akane? Kannst du mir in der Küche helfen?" Kasumi betritt den Raum und sieht ihre Schwester fragend an. "Sicher! Ich komme schon!" Sie lacht und springt förmlich die Treppe hinunter. "Was ist denn mit dir los?" "Gar nichts, ich bin nur glücklich..." ,...wegen Ranma!' Kasumi kann ein Grinsen nicht unterlassen. Sie kann sich schon denken, weswegen Akane so glücklich ist. Ganz sicher nicht wegen des schönen Wetters. "Sag mal, Akane, gibt es irgendeinen Grund für deine gute Laune?" "Wieso das denn? Ist es jetzt schon verboten gut gelaunt zu sein?" Kasumi winkt ab und gibt die Schüssel mit dem Salat an sie weiter. "Ich frage nur. Aber, es hat nicht zufällig etwas mit einem gewissen Jungen der hier zufällig wohnt zu tun, oder?" Sie zuckt leicht zusammen. "Ähm... nein, wie kommst du darauf? Ranma ist und bleibt ein Mistkerl!" "Ich glaube, es gibt nichts schöneres, als verliebt zu sein. Genieß diese Zeit, Akane!" "Ich habe doch gesagt, er ist ein Mistkerl!" Ihre Schwester beginnt nun im Esszimmer den Tisch zu decken. Sie weiß ganz genau, was mit ihr los ist. Sie seufzt. "Weißt du, als ich das erste Mal richtig verliebt war, ging es mir ähnlich wie dir. Nur das ich keine ältere Schwester hatte, die mich damit genervt hat. Aber glaube mir, ich habe mir so sehr eine gewünscht. Jemanden, mit dem ich meine Gedanken austauschen konnte. Jemanden, der mir einen Rat geben könnte. Weißt du, Akane, ich versuche nur die große Schwester zu sein, die ich niemals hatte!" Akane ist hinzugekommen. Sie hat jedes einzelne Wort gehört. Warum weiß sie davon nichts? Wie sehr Kasumi sich ums sie bemüht? Wie wichtig sie ihr ist! "Ich liebe Ranma, aber ich weiß nicht, was er für mich empfindet! Er ist manchmal so nett und unglaublich gefühlvoll, aber dann ist er wieder so herzlos." "Hör einfach auf dein Herz?" "Wie meinst du das?" Kasumi fasst Akanes Hände. "Hör darauf, was dein Herz dir sagt. Was dir deine innere Stimme für einen Rat gibt. Einen Hinweis. Und vertraue auf diesen Hinweis. Am Anfang ist es schwer, es zuzugeben, aber später fällt es einem leichter. Man lernt immer nur dazu, und auch wenn es so wäre, dass er dich nicht liebt, so hättest du doch eine wichtige Erfahrung gemacht, die du stets mit dir tragen wirst. Und das ist das wichtigste. Aber, du kannst mir glauben, Akane. Ranma liebt dich wirklich sehr. Jeder hier weiß das, nur du nicht. Weil du es nicht wahr haben willst! Weil du Angst davor hast, was danach passieren könnte!" Tränen steigen in Akanes Augen. Sie beginnt hemmungslos zu weinen und wirft sich in Kasumis Arme. All die Zeit ist ihr nie bewusst gewesen, was für ein Holzkopf sie doch gewesen ist. Sie hat ihn doch geliebt, schon die ganze Zeit. Doch nie hat sie es ihm sagen können. Nie! "Und das nur, weil ich Angst vor der Wahrheit hatte! Angst vor meinen wahren Gefühlen!" Kasumi hat nicht mit einer solchen Reaktion gerechnet. Sie hat ihr doch nur klarmachen wollen, dass es Situationen gibt, die schwierig erscheinen, doch so einfach zu bewältigen sind. Und eine davon... ist eben die Liebe! "Akane, rede mit Ranma und sag es ihm." Sie nickt und löst sich von ihrer Schwester. ,Ja, das muss ich machen. Ich muss mit ihm reden.' "Es tut mir leid, Kasumi, dass ich dir nicht weiter helfen kann, aber ich muss Ranma finden!" Sie stürzt aus der Tür mit ihren Gedanken schon bei ihm. "Ist schon in Ordnung. Findet euch endlich und werdet glücklich!" Sie lächelt ihr hinterher, und die Sonne strahlt mit ihr um die Wette.
 

,Akane!' Ranma ist ganz in seinen Gedanken versunken. Schon die ganze Zeit über kann er an nichts anderes denken, als an sie. Nicht eine Sekunde vergeht, in der nicht ihr Name in seinem Kopf herumgeistert. Nicht eine Sekunde vergeht, in der er sie nicht einfach in die Arme nehmen will. Sie einfach ganz nah an sich spüren. Ihre weichen Haare berühren und über ihre Haut streichen. Sie endlich wirklich lieben! "Ranma!" Er schreckt hoch. "Akane!" Doch im selben Moment verschnürt sich seine Kehle. Er will etwas sagen, doch er kann nicht. Er will ihr endlich sagen, was er empfindet. "Ranma, ich... ich wollte... dir etwas sagen." "Ich dir auch..." Sie sieht ihn mit überraschtem Blick an. Was will er ihr sagen? "Ähm... ja also... ich. Hör zu Akane. Ich meine... das fällt mir etwas schwer... aber..." ,Verdammt, warum geht es nicht? Warum kann ich nicht einfach Ich liebe dich sagen? Wenn ich allein bin, kann ich es doch auch!' "Ich liebe dich!" Er sieht auf. Hat er sich getäuscht oder...? Sein Herz macht einen Freudensprung. "Ich liebe dich schon die ganze Zeit, du Trottel, aber du merkst es ja nicht einmal. Ich hatte Angst es dir zu sagen. Ich dachte, du magst mich nicht!" Akane atmet auf. Endlich ist es raus wovor sie sich doch so sehr gefürchtet hat. Der Satz, von dem sie gedacht hat, ihn niemals zu sagen. "Wie kommst du denn eigentlich auf den Gedanken, ich würde dich nicht mögen? Trampel! Was glaubst du, wie oft ich an dich denken musste. Manchmal wäre ich am liebsten einfach weggelaufen und nicht mehr wiedergekommen. Aber, da war immer noch der Gedanke, was dann aus dir wird und... deshalb konnte ich es nicht. Dafür... liebe ich dich viel zu sehr!" "Wirklich?" "Ja, und ich... am liebsten würde ich dich jetzt hier auf der Stelle... küssen." Sie lächelt. "Dann mach's doch." Er gibt ihr einen zärtlichen Kuss. Vergisst die Welt um sich herum. Es gibt nur eines auf dieser Welt und das sie. Das sind sie allein.

Der Wind wirbelt die Kirschblüten hoch über ihre Köpfe. Endlich hat sie seine Worte verstanden und ihre Gefühlen offenbart. Die Gefühle, die so lange im Innersten verborgen gewesen sind. Denn diese werden niemals vergehen, solange der Wind weht.
 

·.¸¸.¤*¨¨*¤.¸• OWARI •¸.¤*¨¨*¤.¸¸.·



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (1)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  mitsuki11
2009-08-09T14:54:31+00:00 09.08.2009 16:54
Wie Romantisch!!!!!!!!!!!!!!!!!!! Wirklich sehr schön!!!!!


Zurück