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Long Long Time

[alle chaps online]
von

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#5

Die Sekunden, ja, selbst die Minuten ziehen sich hin, bis in die Ewigkeit. Der Wind spielt mit dem Kirschblüten, die auf den Strassen liegen. Er wirbelt sie hoch in die Luft. Dem Himmel entgegen, lässt sie los und sie schweben zurück zu Boden. Legen sich auf die selbe Stelle wie zuvor. Der Wind säuselt in den Baumkronen. Unverständliche Worte, die keinen Sinn ergeben. Keinen Sinn ergeben sollen. Erneut beginnt der Wind mit den Blüten zu spielen. Diesmal lässt er sie noch weiter, dem blauen Himmel entgegen, aufsteigen. Bald kann man sie nicht mehr sehen. Sie vermischen sich mit dem Blau dort oben, fliegen immer weiter weg, bis sie irgendwann am Horizont ganz verschwunden sind. Und wieder kehrt Stille ein.

Noch immer stehen die Beiden engumschlungen auf der Veranda. Keiner möchte auch nur ein Wort sagen, aus Angst, die Stimmung zu zerstören. Jeder lauscht dem Atem des Anderen. Und jeder fühlt den Herzschlag des Anderen nah bei seinem eigenen. ,Ranma... was ist nur los mit mir? Warum bin ich nur so verwirrt, wenn er in meiner Nähe ist?' Sie kennt die Antwort. Oder glaubt sie zukennen. Nein, sie ist sich ganz sicher, dass es so ist. Aber wie soll sie es sagen? Denn auf genau diese Frage hat sie als einzige keine Antwort. ,Wieso hab ich das nur gesagt? Wieso? Ich wollte ihr doch eigentlich wieder irgendeine Gemeinheit an den Kopf werfen, oder. Okay, vielleicht wollte ich auch einfach nur etwas wütend auf sie sein, aber nicht wirklich, sondern nur gespielt, damit sie merkt, was sie falsch gemacht hat.' Er hält einen Moment inne. ,Was rede ich da für einen Schwachsinn?' "Tut... tut mir leid, Akane. Ich... ich wollte das nicht, ehrlich. Ich sag's dir nur, damit du's weißt bevor du mich gleich verprügelst." Er lässt sie los und tritt einen Schritt zurück. Er kann immer noch nicht wirklich glauben, was er gerade getan hat. Normalerweise hätte er sich doch gewehrt sie auch nur anzufassen. Er käme gar nicht auf die Idee, sie zu umarmen. Aber in diesem Moment, als sie vor ihm stand, da konnte er einfach nicht anders. Er hat das Gefühl gehabt, als hätte sich sein Körper selbstständig gemacht. Er hat einfach die Kontrolle verloren. ,Kann ich das wirklich nur darauf schieben? Vielleicht war ich ja auch etwas selbst daran beteiligt.' "Ranma?" "Ähm... ja? Was ist?" Akane sieht verlegen auf den Boden, an ihm vorbei und dann wieder auf den Boden. "Was ist denn, Akane?" Sie weiß nicht, wie sie es sagen soll. Vielleicht würde er sie auslachen? Vielleicht würde er glauben, dass sie sich nur über ihn lustig macht? Vielleicht... vielleicht aber auch nicht. "Nichts. Gar nichts." Sie dreht sich um und betritt das Haus. "Warte doch mal, Akane. Du wolltest mir doch irgendetwas sagen, hab ich recht?" ,Ich habe recht, dass weiß ich. Und ich kann dich verstehen, Akane. Wir sind beide nicht mutig genug, um es zu sagen. Ich auch nicht.' "Nein, wollte ich nicht. Ich... ich wollte fragen, wo Paps ist." Das ist glatt gelogen. Aber was soll sie denn tun, wenn ihr einfach der Mut fehlt. "Trotzdem, danke... Ranma!" Obwohl Akane längst im Haus verschwunden ist, sieht Ranma ihr noch immer hinterher. Es ist das erste mal gewesen, dass sie sich nicht beleidigt haben oder im Streit auseinandergegangen sind. Nein. Diesmal ist es anders gewesen. Es ist... ein Schritt... ein erster Schritt auf das Ziel zu gewesen. ,Nur, welches Ziel?'
 

"Ranma!? Was ist denn mit dir los? Du stehst hier rum, als hättest du einen Geist gesehen?" Er dreht sich um. Fühlt sich ertappt. "Hallo Ukyo! Was willst du denn hier?" Sie macht nicht die Anstalten auf seine Frage zu antworten. "Sie ist also wieder da?" "Wer? Wer ist wieder da?" Sie schmunzelt. Entweder stellt er sich nur so blöd, oder er weiß es wirklich nicht. "Ich rede von Akane. Ich hab dich heute Nacht gesehen, als du in der Stadt irgendjemanden gesucht hast. Du sahst so..." "Wie sah ich aus?" "So, traurig und verzweifelt!" "Was??? Ich und traurig und verzweifelt? Quatsch! Wie kommst du darauf?" Langsam wird Ukyo wütend. Wenn sie eines nicht leiden kann, dann ist es diesen heuchlerische Verhalten. Dieses gespielte Unwissen. "Du kannst gerne den Anderen etwas vorspielen, aber mir nicht!" "Aber...!" "Nein, lass mich ausreden. Du weißt, dass ich dich liebe, aber ich weiß auch, dass du es nicht tust. Und das akzeptiere ich auch. Ich habe wirklich alles versucht. Wirklich alles, aber weißt du, erst dachte ich, du wüsstest was du willst. Aber mittlerweile denke ich, nein, ich weiß, dass du es nicht weißt. Du glaubst, die Antwort zu kennen. Du glaubst es und damit ist es für dich erledigt..." Was will sie ihm nur sagen? Ihre Worten klingen wie der Schlag einer flachen Hand in sein Gesicht. Nur er spürt nichts. "Du quälst dich immer und immer wieder mit der selben Frage. Und jedes mal glaubst du, du hättest die Lösung. Du hättest endlich die Wahrheit heraus gefunden. Die Wahrheit über deine Gefühle. Du gibst es vielleicht nicht zu, aber... wie lange willst du sie noch verbergen? Irgendwann zerreißt es dich von innen." Er versteht immer noch nicht, was sie von ihm will. Ist sie nur hergekommen um ihm diese Predigt zu halten? "Ranma! Gesteh dir doch endlich ein, dass du Akane liebst! Das sie dir mehr bedeutet, als alles andere auf der Welt! Sogar mehr, als die Tatsache, dass du nur ein halber Mann bist!"



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  mitsuki11
2009-08-09T14:45:23+00:00 09.08.2009 16:45
Tja da hat Ukyo da nicht mal so unrecht mit dem was sie sagt!


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