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Long Long Time

[alle chaps online]
von

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#4

Die Nacht wird immer länger und der Morgen scheint sich immer weiter zu entfernen. Wer weiß, wie lange diese Dunkelheit, diese Ungewissheit noch andauern würde. Vielleicht würde sie niemals wieder von seiner Seite weichen. Diese Ungewissheit...
 

Eine wohlige Wärme umschließt Akane. Sanft kitzeln die Sonnenstrahlen ihre Haut. Der Duft des Morgens liegt in der Luft. Hier, mitten im Wald, ist er noch intensiver als anderswo. Man kann die frische Luft riechen und fühlen. Die Vögel zwitschern in den Baumkronen und der Wind wiegt sie sanft hin und her. Langsam schlägt sie ihre Augen auf. Das helle Licht blendet sie, sie blinzelt. Stück für Stück erinnert Akane sich an die letzte Nacht. Wie sie diese in diesem Wald verbracht hat. Zwischen all den Sträuchern und den Tieren. Jetzt ist es endlich Morgen. Und jetzt kann sie auch den Weg aus diesem Wald endlich finden. ,Bin ich froh, wenn ich endlich wieder zu Hause bin.' Ihre ganze Angst, ihre Trauer und ihre Wut scheinen verflogen. Das einzige, woran sie denken kann, ist, nach Hause zu kommen. Und etwas zu essen. Ihr Magen knurrt. ,Jetzt aber nichts wie los.' Erst nun fällt Akane auf, dass ihr Kleid ganz schmutzig ist, ihre Arme und Beine von den Sträuchern ganz aufgekratzt sind und ihr rechtes Knie sogar blutet. ,Das muss passiert sein, als ich über diesen Baumstumpf gefallen bin. Au... das tut weh.'
 

"Musst du einen immer so brutal wecken, Vater? Ich bin doch wach!" Genma hat sich heute morgen einmal die Freiheit genommen und seinen Sohn geweckt. Es ist Samstag. Die Sonne scheint und die Vögel sitzen draußen am Hausteich und singen ihr Lied vor sich hin. Ranma-chan hat einen kleinen Ausflug in den Teich unternommen und steht nun triefendnass auf der Veranda. "Das wirst du mit büßen!" "Ha, versuch's doch!" Unten aus er Küche steigt der Duft von Frühstück auf. Kasumi ist schon eine ganze Weile auf und so langsam wacht auch der Rest aus dem Hause Tendo auf. "Ranma? Herr Saotome? Kommt ihr bitte zum Frühstück!" Nabiki kommt die Treppe hinuntergeschlurft und setzt sich sofort an den Tisch neben ihren Vater und Happosai. "Guten Morgen." Sie gähnt noch einmal herzlich. Endlich stoßen auch Ranma-chan und [Genma] zu den dreien. "Guten Morgen Saotome. Schon so früh am Baden?" [Eher unfreiwillig als freiwillig.] Soun nickt. "Ich glaube, das kannst du gut gebrauchen Ranma." Kasumi überschütten sie mit dem heißen Wasser. Was für eine Wohltat! Es scheint ein ganz normaler Morgen zu sein. Ein alltäglicher Samstagmorgen mit den selben Lappalien und den selben Gewohnheiten. Niemand scheint auch nur im geringsten zu bemerken, dass nicht wirklich alles beim selben ist. Das Akane noch immer nicht zurück ist. Während des ganzen Frühstücks herrscht eine bedrückende Stille. Sogar Happosai, der sonst für jede Situation einen Spruch auf Lager hat, beteiligt sich an diesem Schweigen. ,Das kann doch nicht wahr sein. Tun die doch tatsächlich so, als sein nichts geschehen.' " Ich will ja euer Schweigen nicht stören, aber ist es euch so egal, dass Akane immer noch nicht zurück ist? Ich meine, sie ist die ganze Nacht schon weg und..." Ein kräftiger Schlag trifft ihn auf der Schulter. "Das ist die richtige Einstellung, Ranma! Machst dir Sorgen um deine Verlobte!" Ranma verzieht das Gesicht. ,Ja schon, aber...' "... das versteht ihr sowieso nicht!" Er steht auf und verlässt den Raum. Eine ganze Weile starren ihm alle hinter her. "Was ist denn mit dem los? Hat der was falsches gegessen?" "Happosai, hör bitte auf Ranma zu ärgern. Er ist im Moment in einer schweren Situation." "Na, wenn du das sagst, Kasumi, muss es wohl stimmen." [Und wer fragt mich?]
 

,Endlich. Die Strasse! Jetzt ist es ja nicht mehr weit. Nur noch ein Stück.' Obwohl heute Samstag ist, herrscht auf den Strassen reges Treiben. Die meisten Geschäfte haben heute offen und viele Leute nutzen diese Tatsache. Auf Akanes Weg allerdings gibt es nur ein paar kleinere Geschäfte und allesamt haben geschlossen. ,Na toll! Das ist mal wieder typisch!' Ihr Fuß pocht immer noch. Als sie den Wald verlassen hat, hat sie erst den Schmerz bemerkt. Es muss passiert sein, als sie hingefallen ist. Hoffentlich ist er nicht ernsthaft verletzt. Das wäre eine Katastrophe! Sie bleibt einen Moment stehen und setzt sich auf die kleine Mauer. Die letzte Nacht und der Weg sind doch anstrengender gewesen als sie angenommen hat. Dabei überwältigt sie doch sonst solche Hindernisse mit Leichtigkeit. Mehr oder weniger. Warum nur hatte diese Nacht so an ihrer Kraft gezehrt? ,Wenn ich hier jetzt im Selbstmitleid versinke, komm ich auch nicht nach Hause. Es ist doch nur noch um die Ecke.' Tatsächlich liegt vor ihr die lange Strasse mit dem Tor zur Tendo-Kampfschule. ,Geschafft! Endlich!'
 

,Was ist nur los mit mir? Verdammt noch mal! Ich versteh es einfach nicht. Ich... bin doch sonst nicht so. Sonst ist es mir doch so was von egal was aus Akane wird, aber jetzt. Okay. Ich kann weiter darüber nachgrübeln, aber ich komm einfach zu keinem Ergebnis. Kann das denn so schwer sein.' Ranma lehnt sich zurück und starrt in den Himmel. Für einen Moment glaubt er ihr Gesicht zu sehen, ihre Stimme zu hören. ,Der Wind will mir doch nur einen Streich spielen. Wo bist du nur Akane? Wieso musst du immer so verrückte Sachen machen? Nein, ich tu's schon wieder. Aber, ich bekomm sie einfach nicht aus meinem Kopf raus. Sie ist einfach da oben eingehackt und will nicht mehr weg...' "... ich muss zugeben, sie ist mir doch wichtiger als ich wirklich zugeben will."

"Was redest du da eigentlich, Ranma?" Diese Stimme. Dieser Tonfall. "A.... Akane?" "Ja! So heiß ich immer noch." Eigentlich will Ranma eine patzige Antwort zurück geben, aber irgendetwas in ihm hindert ihn daran. Das ist doch sicher nur ein Traum oder so. Aber selbst einen Moment später steht sie noch immer vor ihm. Das kann kein Traum sein. Auf einmal überkommen ihn so viele Gedanken. Es ist, als würde sich ein Wirbelwind mitten in ihm entfalten und alles durcheinander wirbeln. Er weiß nicht mehr, was er wirklich denkt. Was er wirklich fühlt. Was er tut. "Akane! Du..." Sie sieht in verwirrt an. Kann selber nicht begreifen, was er gerade tut. "Versprich mir, dass du so was nie wieder machst. Versprich es mir!" Er drückt sie fester an sich, will sie gar nicht los lassen. "Ranma..." Einen Moment sieht er ihr direkt in die Augen. "Versprich es mir!" ,Ranma... Ich versprech's.'



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  mitsuki11
2009-08-09T14:41:51+00:00 09.08.2009 16:41
Da kann ich wieder nur sagen das die beiden ja so süß sind!


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