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Titanic

von

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Er trank Soja-Milch. Er besaß einen Hund. Er wusste so gut wie alles über mich und Reita, da dieser ihm in der Bar alles anvertraut hatte. Offensichtlich hatte Ruki ein gewisses Interesse an dem Kerl. Ich hatte ein schlechtes Gefühl, wenn ich ihn sah. Er hieß Shou.
 

„Hast du Ärger mit deinem Jack, sexy Rose?“, begrüßte mich der Kerl, als ich ihm seine Rechnung brachte. In den Minuten davor, konnte ich mir alles mögliche über ihn anhören. So hatte ich auch seinen Namen erfahren, den Namen seines Hundes und dass er auf Frauen stand, aber auch Männern, die ihn dominierten, nicht gerade abgeneigt war.

„Ich weiß nicht, was du meinst.“ Ich tat es Reita bestimmt nicht noch gleich und erzählte dem Typen unsere ganzen Liebesprobleme. Was war der Kerl, ein Eheberater?

„Nun, du läufst die ganze Zeit mit Trauermiene rum und als ich deinen Stecher kurz im Flur erblickt hatte, sah er auch nicht besonders gut aus.“

„Reita war hier? Wann?“

„Müsstest du dies als sein Liebhaber nicht am besten wissen, wenn doch alles so perfekt bei euch läuft?“ Oh, Mist. Shou wusste nun Bescheid, doch irgendwie war mir das gerade egal. Ich wollte nur wissen, ob Reita noch hier war, oder ob er schon wieder gegangen war. Schließlich musste ich noch unbedingt mit diesem reden und den Streit aufheben.
 

Als Shou endlich seine Rechnung bezahlt hatte, konnte ich mich endlich auf die Suche nach Reita begeben. So hatte ich es zumindest vor, doch mein Plan wurde dadurch vereitelt, dass mich Ruki zu sich an den Tisch rief. Und mein Pech bestand darin, dass dieser ebenfalls an einem, der mir zugeteilten Tische saß. Seufzend eilte ich zu dem Giftzwerg, in der Hoffnung, dass sich dies schnell klären ließ und ich weiter nach Reita suchen konnte.

„Oh, was ist los? So schnell warst du ja noch nie bei mir, wenn ich mal nach dir gerufen habe. Vorher hast du dich immer noch umgesehen und dich förmlich anderen Gästen aufgedrängt, nur damit du nicht zu mir kommen musstest.“, grinste der Blonde. Ich schnaubte lediglich und sah den kleineren drängend an.

„Was kann ich für dich tun?“, fragte ich mit der Höflichkeit, welche von mir erwartet wurde, wenn ich meinen Beruf tat. Aber Ruki musste es ja wieder falsch aufnehmen und es zu seinem Vorteil nutzen.

„Du könntest schnell mit mir in den Toiletten, oder den Umkleiden verschwinden. Wenn du verstehst was ich meine.“ Bei dem Zwinkern und dem zweideutigen Unterton, wäre ich schon ziemlich dumm gewesen, hätte ich nicht kapiert, was Ruki in diesem Moment von mir wollte.

„Ich wüsste nicht, warum ich dabei zu stimmen sollte.“

„Nun, du siehst so aus, als hättest du es gerade nötig und da du und Reita irgendwie Stress miteinander habt, so wie ihr Beide dreinschaut, würde sich dies doch bestimmt perfekt anbieten.“

„Wann willst du bitte Reita gesehen haben?!“

„Ach, vorhin gerade, als er kurz in das Lokal gespäht hat.“ Ohne es richtig verhindern zu können, musste ich mich umdrehen und in Richtung Küche schauen. Vielleicht stand Reita ja genau in diesem Moment wieder dort und schaute hinein. Doch nichts. Kein Blonder, nur der an dem Tisch, an welchem ich gerade stand.

„Da muss ja echt gewaltig was schief gelaufen sein bei euch.“

„Ach, nerv nicht! Was wolltest du überhaupt von mir?“

„Nun, dich mit in die Toiletten oder die Umklei-.“ Ich unterbrach ihn, in dem ich ihm mit meinem Kellner block auf den Kopf schlug. Nicht gerade das, was man von einem guten Kellner gerne sah, aber ich hatte ja nicht fest geschlagen, sondern nur ganz leicht mit dem Block auf seinen Kopf getippt. Zu dem war Ruki kein normaler Gast, welcher gänzlich unbekannt wäre.

„Hey, meine Frisur!“, beschwerte sich der Giftzwerg auch so gleich und fuhr sich durch seine Haare.

„Was für eine Frisur? Das Gestrüpp auf deinem Kopf etwa?“, fragte ich und zupft an ein paar Strähnen auf Rukis Kopf herum. Keine Ahnung, warum ich dies tat. Mir war einfach gerade danach.

„Seit wann fasst du mein Gestrüpp an?“

„Gute Frage, vielleicht weil ich wissen wollte, ob deine Haare wirklich so strohig sind, wie sie aussehen.“

„Also eines muss man dir lassen, gut unterhalten kann man sich echt mit dir.“, grinste Ruki mich an. Ich schnaubte nur und ließ seine Haare los. Plötzlich hörte ich Lärm aus Richtung Küche. Es hörte sich fast so an, als –
 

„Uruha! Schnell, komm mit! Reita wirft gerade die ganzen Töpfe, Pfannen und sämtliches Zeug, welches er zwischen die Finger bekommt, durch die Küche!“

„Spinnt der?!“ Schnell hastete ich mit Kai, welcher mich geholt hatte, in Richtung Küche. Je näher ich dem besagten Raum kam, desto deutlicher hörte ich Reitas Stimme. Sie klang echt ziemlich aufgebracht und schrie wüste Sachen durch die Küche. Reitas Wut wurde noch von dem Scheppern der Töpfe, wenn sie gegen eine Wand oder einen Schrank flogen, unterstrichen.

Ich öffnete die Küchentür und hatte es nur meinen schnellen Reflexen zu verdanken, dass nicht plötzlich ein Weinglas meine Stirn zierte.

Als ich das ganze zerdepperte Geschirr erblickte und diesen versuchten Attentat auf mich dazu zählte, wurde ich schrecklich wütend.
 

„Sag mal, bist du nun völlig bescheuert?! Du kannst doch nicht einfach das Geschirr im Restaurant zerschlagen!“ Reita wirbelte herum und erblickte mich. Sein Gesicht war vor Wut verzerrt und er kam drohend auf mich zu.

„Wage es ja nicht, mich auch nur irgendwie anzufassen!“, warf ich Reita sauer entgegen, denn dieser sah so aus, als wollte er seine Gewalt gleich an mir auslassen.

„Warum bist du hier!?“, fragte mich Reita zischend und blieb dicht vor mir stehen. Gerade, als ich zur barschen Antwort ansetzten wollte, fiel mir der Blonde ins Wort. „Warum bist du hier und nicht draußen bei deinem Neuen!“ Ich war verwirrt. Neuer? Wenn meinte er? Ich fragte ihn dies auch sogleich.

„Mach doch nicht so scheinheilig! Du bist sogar noch verlogener, als ich dachte! Willst du mir eventuell noch mitteilen, dass du schon während unserer Beziehung mit Ruki in die Kiste bist?!“

„Ruki?“ Ich war völlig geplättet. RUKI?! „Als ob ich mit dem jemals, irgendetwas anfangen würde!“

„Gerade eben im Lokal, da saht ihr schon sehr vertraut miteinander aus! Ich wollte ja eigentlich zu dir kommen und mit dir alles klären, was da passiert ist, aber ich denke das brauch ich nun auch nicht mehr!“ Reita sah mich kalt an, doch ganz tief in ihm drin, da empfand er Schmerz. Ich sah es in seinen Augen.

„Du willst Schluss machen?!“

„Wollen nicht, aber es wird nötig sein, wenn du eh schon mit dem Kerl angebandelt hast. Willst du mir vielleicht noch sagen, dass er es dir besser besorgen kann, als ich?“

„Ich hab nichts mit Ruki am Laufen! Und hatte ich auch nie! Wie kommst du überhaupt darauf?!“, fragte ich völlig entsetzt.

„Lüg mich doch nicht an! Was hatte sonst dieses Lächeln, welches du ihm zugeworfen hast, zu bedeuten? Und warum fährst du ihm so liebevoll durch die Haare?!“

„Ich-.“, fing ich an, doch Reita fuhr mir über den Mund.

„Weißt du, vergiss es einfach. Egal was du sagst, im Moment würde ich dir gar nichts glauben, da ich zu aufgebracht bin.“ Reita ließ seine Schultern hängen und senkte seinen Kopf, als er einen Schritt zurück trat. Es war, als wäre alle Luft aus ihm heraus gewichen. Oder, als habe er gerade innerlich mit der Beziehung zu mir abgeschlossen und er wäre nun am Ende seiner Kräfte.

„Bitte beende es nicht so vorschnell und lass uns das klären. Ich habe echt nichts mit Ruki am Laufen, das musst du mir glauben. Bitte, Reita.“ Flehend sah ich ihn an.

Ich konnte und wollte es nicht wahrhaben, dass unsere Beziehung nun eventuell doch in die Brüche gegangen war. Und dies alles nur wegen zwei kleinen und äußerst dummen Missverständnissen. Reita sah mich aus matten Augen an. Er sah so aus, als hätte er keine Kraft für unsere Liebe zu kämpfen. Er durfte einfach nicht aufgegeben haben!

„Bitte.“ Ein einfaches Wort, in welches ich so viel hineinlegte. Meine ganze Angst um unsere Beziehung. Meine ganze Hoffnung, dass es doch noch gut werden wird. Meine ganze Liebe zu Reita. Einfach alles.

Reita sah genauso traurig aus wie ich und ich sah, dass es ihm richtig schwer fiel, was er glauben sollte und wie er nun zu handeln und zu entscheiden hatte.

„Ich – Bitte ich gib mir etwas Zeit. Ich muss mir das alles durch den Kopf gehen lassen, ehe wir darüber reden können.“ Ich nickte und senkte traurig den Kopf. Aber Reita hatte ja auch Recht. Ich könnte wohl auch nicht einfach so, innerhalb weniger Minuten wieder in die Arme meines Geliebten hüpfen, wenn ich zuvor noch der Meinung war, dass dieser mir fremdgegangen ist.

Plötzlich kam mir ein schrecklicher Gedanke. Was war, wenn Reita zwar bereit darüber war, mit mir zu reden, aber überhaupt nicht mehr zurück in die Beziehung wollte?

„Glaubst du, es gibt Hoffnung für unsere Beziehung?“ Ängstlich sah ich zu dem Blonden hin und kaute unsicher auf meiner Unterlippe herum.

„Ja, das denke ich schon. Ich liebe dich doch, aber trotzdem brauche ich etwas Zeit.“ Erleichtert atmete ich aus und lächelte etwas.

Reita nickte mir zu und ging über den Scherben hinweg aus der Küche. Seufzend sah ich mich um. Reita hatte einen wahren Saustall veranstaltet. Ich schnappte mir einen Besen, welcher in der Ecke der Küche stand und fegte die Scherben zusammen. Die Töpfe und Pfannen hob ich zwischendurch auf und stellte sie auf die Küchenablagen. Kai und Aoi kamen herein und halfen mir.

„Oh, aber Uruha, das musst du nicht machen. Du bist normalerweise Kellner und die sind nicht in der Küche zuständig.“, meinte Kai und nahm mir den Besen aus der Hand, während Aoi die Töpfe versorgte.

„Ist doch egal. Ich bin aber irgendwie dafür verantwortlich, dass es hier so aussieht.“ Ich schnappte eine Kehrschaufel und den dazugehörigen Handbesen und fing an die zusammengefegten Scherben wegzuwerfen.

„Reita ist total bescheuert!“, maulte Aoi aus der Tiefe eines Küchenschrankes. „Erst so eine Sauerei veranstalten und dann verschwinden!“

„Er braucht Zeit und Ruhe zum nachdenken.“, entschuldigte ich mich für den Blonden.

„Also ruhig war das bestimmt nicht, was er hier veranstaltet hat! Das ganze Restaurant hat es mitbekommen!“, murrte der Schwarzhaarige weiter und schloss den Küchenschrank, in welchem er die Töpfe abgestellt hatte. Kai seufzte nur und fegte weiter. Es waren so gut wie alle Scherben beseitigt. Ich schnappte mir den Besen von Kai und stellte ihn wieder in die Ecke. Als ich mich zu Aoi und dem Brünetten umdrehte, sah ich, wie beide gleichzeitig nach dem selben Topf griffen und ihre Hände sich berührten. Sie sahen sich kurz an, ehe Kai mit hochrotem Kopf losließ. Auch Aoi schien peinlich berührt und verstaute den Topf mit roten Wangen. Ich drehte mich leicht schmunzelnd weg und tat so, als hätte ich die ganze Zeit mit dem Besen in der Ecke herumhantiert.

Ich würde mich echt riesig freuen, wenn da etwas aus den beiden werden würde. Schon um Aois Willen wegen, damit dieser nicht litt, da ich seine Gefühle, welche er für mich hegte, nicht erwidern konnte.
 

Die Küche war aufgeräumt und ich hatte ein Gespräch mit Reitas Vater hinter mir. Es war nur halb so schlimm, wie ich es mir ausgemalt hatte.

Herr Suzuki, war nicht sauer auf mich und machte mich auch nicht für Reitas Ausbruch schuldig, sondern teilte mir lediglich mit, dass ich mich doch bitte bald um den Blonden kümmern sollte, da dieser ziemlich am Ende mit seinen Nerven sei. Natürlich stimmte ich diesem zu, denn ich wollte Reita ja zeigen, dass ich zu ihm gehörte und ihm treu war.

Missverständnisse in der Richtung, waren echt das Schlimmste was einem passieren konnte!



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von:  Onlyknow3
2010-04-18T19:08:10+00:00 18.04.2010 21:08
Hoffe doch die zwei finden sich wieder.Wäre schade würden sie sich trennen.


Onlyknow3
Von: abgemeldet
2010-04-18T01:00:46+00:00 18.04.2010 03:00
Mah Reitas Ausbruch war ja mal heftig o.O Dabei hat Uruha doch gar nichts gemacht, er hat mir ziemlich leid getan ;_;
Ich hoffe die beiden kriegen das bald wieder hin..
Auf jedenfall mag ich das Kapi und bin schon gespannt auf`s nächste^^
Von:  InspiredOfMusic
2010-04-17T22:42:16+00:00 18.04.2010 00:42
Oh yay... es geht weiter : D
Mhh... Reita reagiert ja schon ziemlich heftig... Uruha tat mir da irgendwie voll leid.. schon bei ihrem Streit war ich eher auf seiner Seite... ich hoffe nur, dass sie das schnell klären...: D


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