Journey of my life von akilea (If two unknown worlds meet each other) ================================================================================ Kapitel 1: Chapter 1 – A Vampire Night -------------------------------------- Chapter 1 – A Vampire Night Ein letztes Mal plünderte der Schwarzhaarige zufrieden aufseufzend die Mundhöhle vor sich, ließ dabei noch einmal seine Zunge tanzen, rieb diese dabei ausgiebig an ihrem Gegenstück. Erst nach einer Weile, in der er diesen leidenschaftlichen und innigen Kuss völlig ausgekostet hatte, löste Miyavi den Kuss und die Verbindung zu dem anderen, erhob sich ein wenig von ihm und rollte sich keuchend auf eine Seite des Bettes. Erfüllt lächelnd legte er sich eine Hand auf die warme Stirn, bevor er die Augen schloss. Einen Moment lang konzentrierte Miyavi sich nur auf das schneller rauschende Blut in seinen Adern, welches immer noch förmlich durch seinen Körper schoss. Doch schon im nächsten Augenblick legten sich zwei starke, besitzergreifende Arme um ihn und zogen ihn wieder näher… näher zu dem anderen Vampir; näher zu seinem Geliebten. Kurz musste der Schwarzhaarige über diese Geste schmunzeln, bevor er sich einfach nur anlehnte und nebenbei versuchte, seine Atmung wieder etwas zu regulieren. Aber nur ein wenig später spürte er wieder diese Hände… wie sie sich langsam ihren Weg über seinen Körper suchten, hier und da hinein zwickten und ihn versuchten, ein wenig zu necken. Zuerst versuchte Miyavi dies einfach nur zu ignorieren. Doch da zwickten ihm ein paar freche Finger auch schon in die noch schwach geröteten Knospen, während die andere scheinbar zufällig immer tiefer wanderte… Grinsend fing er die beiden Hände mit seinen eigenen ein und sah belustigt in die dunklen Augen vor sich. „Was soll das denn werden, wenn es fertig ist, hm?“, schmunzelte der schwarzhaarige Vampir den anderen an, nahm dessen Finger und hauchte einige Küsse auf die Spitzen. Nicht lange, da wurden sie ihm schon wieder entzogen und strichen ihm sanft über die Brust. „Wonach sieht es denn aus…?“, hauchte der Braunhaarige seinerseits nun unschuldig, während er weiterhin den Körper seines Geliebten streichelte. Schließlich beugte er sich jedoch vor und begann zwar noch sanft, aber dennoch sehr verführerisch Miyavis Hals mit seinen Lippen und Zähnen zu bearbeiten. Einige Sekunden betrachtete der Schwarzhaarige ihn nur, bevor er bei einem etwas stärkeren Biss auf keuchen musste. Bestimmt schob er den anderen von sich. „Tsukasa!“, begann er leicht entrüstet, „Es ist gut jetzt!“. Sein Geliebter lächelte darauf nur amüsiert. „Warum so plötzlich, Darling? Gerade eben konntest du davon nicht genug bekommen…“, wisperte der Braunhaarige Miya ins Ohr und wollte darüber lecken, doch der andere zuckte weg und richtete sich ein wenig auf.“Sag mal, bist du immer noch nicht zufrieden?! Du bist so unersättlich, Tsu!!“, lachte Miyavi und wuschelte Tsukasa durch die Haare, erntete dabei nur ein leises Murren und einen skeptischen Blick. Dann jedoch lächelte dieser wieder und beugte sich zu dem Schwarzhaarigen, bevor er damit begann, an dessen Ohr zu knabbern. „Warum denn nicht…?“, hauchte Tsukasa -natürlich betont verführerisch- in dieses. Miyavi konnte nicht verhindern, bei den Worten zu erschauern. Verdammt, sein Körper reagierte einfach viel zu sehr auf den anderen! Schnell riss er sich jedoch wieder zusammen und blickte in die dunklen Irden vor sich. „Weil ich glaube, dass sieben Mal selbst für Vampire nun langsam mal reicht. Ich bin zwar stärker als ein Mensch, aber wenn du weiter so machst, dann kannst du wohl damit rechnen, dass ich irgendwann vor Erschöpfung mittendrin einschlafe. Außerdem hat mein Hintern gerade anmerken lassen, dass er gern noch sitzen können würde.“, entgegnete der Ältere Vampir ein wenig zickig. In Gedanken grinsend sah er, wie es in dem anderen zu arbeiten begann, bevor er leise seufzte. Diese Gelegenheit nutzte Miyavi nun einfach aus indem er sich aus Tsukasas Armen wand und aus dem Bett stieg, bevor er sich ausgiebig streckte und daran machte, seine Kleidung wieder einzusammeln. Tsukasa bedachte ihn nur mit gerunzelter Stirn. „Was wird das, wenn es fertig ist, Darling?“, wiederholte er nun Miyavis Worte von vorhin und betrachtete ihn ein wenig skeptisch, aber auch fragend. „Ich gehe eine rauchen.“, antwortete der Schwarzhaarige nur knapp, während er sich anzog. Die Stirn des Braunhaarigen zog nur noch mehr Falten. „Kannst du doch auch hier.“, antwortete er nur ruhig. Miyavi begann breit zu schmunzeln, so eine Antwort hatte er schon ungefähr erwartet. „Hier riecht es aber gerade noch so schön nach…sportlicher Aktivität.“, drückte er sich noch gewählt aus während er sich zu Tsukasa auf die Bettkante setzte, „Und da will ich nicht, dass es nach Rauch stinkt.“, fügte Miya noch grinsend hinzu und tippte seinem Freund gegen die Nasenspitze. Tsukasa verdrehte die Augen, musste allerdings wieder ein wenig schmunzeln. Das sah Miya mal wieder so ähnlich. „Okay, wie du meinst. Soll ich mitkommen?“, fragte er deshalb nur, doch der Schwarzhaarige winkte ab. „Brauchst du nicht, ich geh allein…“ Murmelnd hatte dieser schon eine Zigarette zwischen den Lippen stecken, während er am Spiegel versuchte, seine Haare wieder einigermaßen in Ordnung zu bringen. „Gut…dann gehe ich halt duschen…“, sprach Tsukasa schließlich leise und schälte sich aus dem Bett. Wenn Miyavi seine Ruhe wollte und brauchte, ließ er sie ihm auch. Bevor sie sich gekannt hatten, waren sie beide lange Zeit Einzelgänger gewesen. Und auch jetzt, wo sie nun schon eine Weile ihre Zeit zusammen verbrachten, brauchten sie manchmal ihre Zeit für sich. Der jeweils andere akzeptierte dies dann immer und ließ seinem Partner die Ruhe. Es war so etwas wie ein stummes Abkommen unter ihnen. Tsukasa nahm sich noch ein Handtuch und warf es sich über die Schulter, bevor er zu Miyavi trat. Besitzergreifend zog er diesen an sich, nahm ihm dabei kurz die Kippe aus dem Mund, nur um kurz darauf einen leidenschaftlichen Kuss auf die sinnlichen Lippen zu drücken. Lächelnd ging der Schwarzhaarige darauf ein und schnurrte leise in den Kuss, löste sich aber auch recht schnell wieder. Wenn er noch länger mit dem anderen so dastand, würde er nicht mehr zu seiner Zigarette kommen und seine Sachen würde er wahrscheinlich auch nicht lange an behalten… „Du wolltest duschen, mein Lieber...~“, schnurrte er deshalb nur, nahm Tsukasa seine Zigarette wieder ab und schob sie sich wieder zwischen die Lippen. Tsukasa murrte kurz lief dann aber doch langsam Richtung Bad. Lächelnd sah der Schwarzhaarige ihm nach und neigte den Kopf, bevor er breit grinsen musste. „Hübscher Hintern!~“, rief er dem anderen neckisch nach und lachte leise. Als Miyavi nun endlich zur Haustür hinausgehen wollte, warf ihm Tsukasa allerdings noch ein „Pass du lieber auf, dass du nicht zu Staub zerfällst, alter Opa.“ Der Schwarzhaarige stockte, drehte sich auf der Stelle um und funkelte den anderen mit einem leisen Knurren an. „Pah, die 40 Jahre!“, schnaubte er wütend, doch sein Geliebter zuckte nur mit den Schultern und streute noch mehr Salz in die Wunde. „Es sind 42 Jahre wenn man ganz genau ist, Darling.“, hauchte er mit seinem liebsten Lächeln. Das brachte das Fass nun völlig zum Überlaufen. Mit einem grummligem „Bis nachher!!“, warf Miya die Tür lautstark hinter sich zu. ~*~ Lautstark fluchend trat der Schwarzhaarige Vampir eine alte Dose beiseite. Warum nur musste Tsukasa ihm das immer nur aufbinden?! Diese 40 –oder halt 42, wie auch immer- Jahre waren für Vampire in ihrem Alter doch nicht weiter wichtig! Außerdem benahm sich eher Tsukasa wie der Ältere von beiden, also sollte er doch aufpassen, dass er nicht vor Staub zerfiel… Während Miyavi durch die verlassenen Straßen lief, die aufgrund irgendeines Straßenfestes weiter drüben in der Stadt nun hier wie leer gefegt waren, dachte er zurück an das erste Treffen mit seinem Geliebten. Es war schon eine Weile her, in welcher sie schon „zusammen“ waren. Ihre erste Begegnung war in einem Nachtclub gewesen, in den sie beide damals die Langeweile getrieben hatte. Der Braunhaarige war Miyavi dabei unter all den anderen Menschen und auch einigen Vampiren sofort aufgefallen. Etwas Geheimnisvolles und anziehendes war von dem anderen ausgegangen, was Miyavi sich nicht hatte erklären können. Tsukasa hatte ihn von einer Sekunde auf die nächste fasziniert und sein Interesse geweckt. Zwar war er anderen Vampiren gegenüber immer vorsichtig gewesen, da sie ihm im Gegensatz zu Menschen schon etwas anhaben konnten, doch hatte er sich Tsukasa in jener Nacht bedingungslos hingegeben. Am nächsten Tag war er zuerst verwirrt gewesen, als er in zwei starken Armen erwacht war, doch hatte er auch gespürt, dass sich etwas verändert hatte. Denn als er den noch schlafenden Vampir betrachtete, der ihn so besitzergreifend an sich drückte, hatte er sich entschieden. Sie hatten schnell festgestellt, dass sie sich gut ergänzten und miteinander harmonierten und so war aus der einen Nacht mehr geworden, was beide wohl zu Beginn nie gedacht hätten. Denn Miyavi war bei Tsukasa geblieben. Es hatte zwar eine Weile gedauert, bis sie sich so verstanden hatten, wie sie es jetzt taten, aber zwischen ihnen war durchaus ein festes Band entstanden. //Eine seltsame Liebe…//, dachte Miyavi schmunzelnd. Sie hatten beide miteinander ein erfülltes Liebesleben und Tsukasa war auch ein von seiner Art her angenehmer Partner. Er hörte dem Schwarzhaarigen zu und stand ihm zur Seite, auch wenn er zugegebener Maßen sehr eifersüchtig und besitzergreifend werden konnte. Wann immer sie irgendwo waren, zeigte der Braunhaarige das Miya ihm gehörte. Und wenn den Älteren doch mal einer anschaute, zog Tsukasa diesen sofort zu sich und küsste ihn verlangend. Meistens fand Miyavi das sogar ganz amüsant, aber wenn er ehrlich war, waren sie kein normales Paar. Es gab keine schüchternen, liebevollen Küsse, sie waren immer leidenschaftlich und verlangend. Es gab kein verliebtes Händchen halten. Es gab keinen sanften Sex. Es gab nicht einmal ein „Ich liebe dich“. Soweit sich der Vampir zurückerinnern konnte, hatte dies nie jemals einer von ihnen gesagt. Als sein Blick in einen angrenzenden Park fiel, verdrehte er die Augen. Ein knutschendes, menschliches Paar saß dort. Und auch, wenn ihn der Anblick missfiel, konnte er nicht aufhören, dorthin zu sehen. Unweigerlich fielen ihm wieder all diese kleinen Einzelheiten auf. Die Zärtlichkeit, die sanften Blicke, und Küsse, die angenehme Aura, die so schlimm war, dass die Beiden fliegende Herzchen um sich herum haben müssten. Wenn Miyavi in nachdenklicher Stimmung wie jetzt gerade war, dann fragte er sich manchmal, warum er und Tsukasa nicht so waren. Warum es das alles bei ihnen nicht gab. Warum sie so eine verdrehte Liebe verband. War es, weil sie beide Vampire waren? Oder weil sie beide bisher mit ihrer Leidenschaft zufrieden gewesen waren? Wahrscheinlich hatte er das ganze bisher nie vermisst. Und als er sich fragte, ob er es jetzt vermisste, wusste er keine Antwort darauf. Schnell drehte er sich weg und setzte seinen Kopf fort. Zu viel über solche Dinge zu grübeln war unsinnig. Er war mit Tsukasa glücklich so wie es war. Genüsslich zog Miyavi an seiner Zigarette. Bald war der Vampir wieder in einer dunkeln Seitengasse, weitab der Menschen. Hier trieben sich normale Menschen um solche Zeiten nicht mehr herum und darüber war er glücklich. Leider wurde ihm auch gerade wieder mehr als bewusst, warum dies so war. Die Häuser hier waren vernagelt und verbrettert, besaßen zertrümmerte Scheiben, verschmierte Häuserwände wo der Putz abbröckelte und waren teilweise mit Moos und Bäumen bewachsen, eingestürzt. Die Straße war kaum als solche zu bezeichnen, geflickt, mit Löchern und kaum befahrbar aufgrund der Dinge, die hier rumlagen. Mülltonnen lagen und standen überall herum, waren teilweise zerstört und wahrscheinlich Jahrzehnte nicht geleert worden. Der widerliche Geruch den sie verbreiteten stieg dem Schwarzhaarigen in die Nase und er musste husten, so sehr beschwerte sich gerade seine empfindliche Nase. Schnaubend beschleunigte Miyavi seine Schritte. Am Ende lag in der nächsten Ecke noch eine alte Leiche, so wie es hier roch. Doch nur wenige Schritte später blieb er abrupt stehen und richtete seinen Blick auf etwas nur wenige Meter vor sich. Fasziniert beobachtete er das weiße, schlanke Wesen, welches sich aus der Dunkelheit zwischen zweier Mülltonnen hervor schlängelte, mitten auf der Straße stehen blieb und ihn betrachtete. Dabei konnte er nicht anders als kurz die Luft ehrfürchtig einzuziehen. Die Katze bildete in dem sanften Mondschein, der ihr weißes, glattes und gepflegtes Fell umschmeichelte einen starken Kontrast zu all dem Dreck, der hier lag. Wie konnte sie überhaupt noch so sauber sein? Kein Schmutz war an ihrem Fell. Normalerweise waren die Katzen hier ziemlich räudig, ausgemagert und verschmutzt, aber diese hier war das völlige Gegenteil. Miyavi legte den Kopf schief und musterte ihre Aura. Seine Augen weiteten sich, bevor er langsam auf die Katze zuging. Normalerweise kümmerten ihn solche Wesen nie, sie waren für ihn noch niederer als die Menschen und er lief immer weiter, egal ob sie ihn anmaunzten oder fauchten. Aber die hier…sie weckte sein Interesse. Und wie immer, wenn etwas sein Interesse weckte, musste er mehr darüber erfahren. Als er nähe trat, konnte er die Magie förmlich spüren, die das Wesen umgab. Der Schwarzhaarige runzelte die Stirn. Aus dieser Gegend schien das Tier schon mal nicht zu stammen, den hier konnte sich niemand von den Menschen so etwas leisten. Und Vampire gaben sich nicht mit solchen Tieren ab, zumindest nicht soweit er wusste. Ohne länger darüber nachzudenken überwand der Vampir den letzten Meter, schmiss seine Kippe weg und hockte sich genau vor die Katze. „Na du…“, murmelte er leise vor sich her und betrachtete sie ausgiebig. Sie betrachtete ihn haargenau mit ihren mit ihren Augen, die viel zu sanft waren und zu kräftig leuchteten für eine normale Katze. Das goldgelb darin mischte sich immer wieder mit einem hellen, warme braun und manchmal glaubte Miyavi auch kurz ein sattes Grün leuchten zu sehen. Verblüfft musste er blinzeln. So einen Blick besaßen normale Katzen sicher nicht. Vorsichtig hob er die Hand und legte sie auf ihr Fell. Das Wesen zuckte kurz, lief aber auch nicht weg. Ihre Augen musterten ihn weiterhin, darin spiegelten sich Vorsicht und ein wenig Angst, aber auch Neugier. Als Miyavi damit begann, ihr Fell zu streicheln, war er sich in seiner Meinung nur noch sicherer. Das Tier war keine normale Katze. Es klang vielleicht seltsam, aber er konnte spüren, dass ihr Fell viel sanfter und weicher war als das einer normalen Katze. Selbst reinrassige, gepflegte Katzen fühlten sich nicht so an. Miyavi lächelte leicht und dankte in dem Moment seinen vampirischen Fähigkeiten. „Du bist seltsam…“, murmelte er mit einem leichten Schmunzeln auf den Lippen. „Sag, was bist du für ein Wesen?“, neugierig neigte Miyavi den Kopf und wartete auf eine Reaktion. Doch es geschah nichts, die Katze sah ihn nur weiter an. //Na toll, Miv, was hast du auch anderes erwartet?! Das sie zu sprechen anfängt?! Ha Ha..//, schalte er sich in Gedanken. Die Katze indessen neigte allerdings den Kopf und der Schwarzhaarige bemerkte mit großen Augen, dass es so aussah, als wenn sie über etwas nachdachte. Plötzlich trat sie noch einen Schritt näher auf ihn zu und maunzte leise. Doch das, was Miyavi den Kinnladen herunterklappen ließ, war wieder ihr Blick. Er konnte die stumme Bitte darin mehr als deutlich sehen. Doch was wollte so ein Tier von ihm? Normalerweise kümmerte er sich nicht um die Probleme anderer, egal wie schlimm es vielleicht war oder was sie ihm boten. Für ihn hatte stets nur er selbst und mittlerweile nun auch Tsukasa Vorrang gehabt. Doch hier und jetzt, mit diesem außergewöhnlichem, hilfesuchendem Tier vor sich war es völlig etwas anderes. Er konnte sie natürlich sitzen lassen und gehen, aber dann würde er auch nicht herausfinden, warum die Aura der Katze so seltsam war. Verzweifelt sah er sich um, ob nicht jemand anderes doch gerade hier lang lief und seine Katze suchte. Eine alte Hexe vielleicht, oder ein zerstreuter, weißbärtiger Magier. Doch er war immer noch völlig allein auf dieser Straße. Seufzend stand Miyavi auf und sackte dabei die Katze an. Kurz zuckte sie, weshalb er sie gleich wieder beruhigend streichelte. „Keine Sorge, vielleicht weißt du ja schon was ich bin, wenn ja, bist du mir um einen Schritt voraus. Aber keine Sorge, dein Blut interessiert mich nicht, auch wenn es anders riecht als das der restlichen Katzen, die ich kennenlernte.“ Er hielt sie so, dass sie ihn ansah. „Ich habe keine Ahnung, was du bist, aber du interessierst mich. Und da das hier eh der falsche Ort für dich ist, nehme ich dich erstmal mit zu mir. Mal sehen, was mein Geliebter dazu sagt..“, nuschelte der Vampir vor sich her, bevor er mit dem weißen Wesen auf den Armen den Rückweg zu ihrer Wohnung antrat. ~*~ Tsukasa war gerade fertig mit seiner diesmal etwas längeren dusche, als er die federleichten Vampirschritte seines Geliebten auf der Treppe vernahm. Fast schon automatisch musste er darüber schmunzeln. Gemütlich nahm er sich sein Handtuch und begann sich abzutrocknen, bevor er es sich um die Hüften schlang und hinaus in den Flur trat. Nicht einmal eine Minute später trat Miyavi zur Tür hinein, allerdings bemerkte er Tsukasa zuerst gar nicht, er war noch viel zu sehr mit sich selbst beschäftigt. Freudig setzte er die Katze ab und plapperte gleich wieder munter auf sie ein. „Das ist die Wohnung von Tsukasa. Ich wohne mit hier“, grinste er die Katze an. Doch sein Blick wurde gleich wieder neugieriger, als er die Katze beobachtete. Er sah, wie sie in den Raum hinein schnupperte und kurz darauf die Nase verzog. Der Schwarzhaarige blinzelte, bevor er es ihr gleichtat. Es roch ganz normal, nach den Möbeln der Wohnung aber auch nach ihnen beiden, irgendwo hing auch noch der Duft von Tsukasas Shampoo in der Luft und doch…seine Lippen verzogen sich zu einem Grinsen, als er bemerkte, was die Katze wohl gerade störte. „Interessant, das man das so noch riecht…“, murmelte er erstaunt, als er den schwachen Geruch ihrer ‚sportlichen Aktivität‘ von vor seinem Spaziergang wahrnahm. „Tja, tut mir leid, Kätzchen, aber so sind wir, ich und mein-“ „Miya? Seit wann bringst du Besuch mit nach Hause? Sollte ich eifersüchtig sein?“, meldete sich nun auch einmal der Jüngere, der noch immer lässig im Türrahmen zum Bad stand, zu Wort. Überrascht drehte Miyavi sich zu ihm, bevor er lächeln musste. „Ich weiß nicht?“, antwortete er nur schulterzuckend und trat auf den Braunhaarigen zu, um diesen in einen innigen Kuss zu ziehen. Doch Tsukasa löste diesen recht schnell und hielt Miyavi ein wenig auf Abstand. „Ich hätte gern eine Antwort auf meine Frage.“, sagte er leicht kühl und betrachtete ihn ernst. Der Schwarzhaarige konnte über seine bestimmende Art nur seufzen, ehe er nickte. Langsam schlurfte er dicht gefolgt von Tsukasa und der Katze ins Wohnzimmer, ließ sich aufs Sofa fallen, während der andere im Sessel ihm gegenüber Platz nahm. „Also, ich wollt eigentlich nur rauchen gehen…“ In allen Einzelheiten schilderte Miyavi Tsukasa das eben erlebte; angefangen von seiner Angepisstheit gegenüber knutschenden Pärchen und stinkenden Mülltonnen, bis zur Begegnung mit der geheimnisvollen Katze und ihrer Auffälligkeiten. „Schau sie dir mal genau an, Tsukasa. Berühr ihr Fell, schau ihr in die Augen… du wirst es auch so bemerken, ohne ihre Aura sehen zu können.“ Der Braunhaarige betrachtete die Katze und nickte. Sie war eindeutig kein normales kleines Straßenkätzchen. Langsam sah Tsukasa von der Katze wieder zu Miya auf. „Was siehst du, Darling?“, fragte er interessiert. Der ältere Vampir legte den Kopf schief und sah die Katze lange an. „Es…ihre Farben sind unglaublich… Zuerst war es ein Honigton, beinah Goldgelb… dann wurde es immer heller und wich einem Hellorange, doch danach kam jetzt ein sattes Grün. Jetzt wechseln die Farben sich immer wieder ab… Es sieht unglaublich aus.“ Schmunzelnd sah Tsukasa zu der Katze, die nun von Miyavi gestreichelt wurde. Der andere hatte durchaus recht, sie besaß eine seltsame Aura… aber so sehen wie der andere konnte er dies nicht. Als sie sich kennen gelernt hatten, war der Ältere sehr erschrocken gewesen, als er mitbekommen hatte, dass Tsukasa die Gedanken von Menschen und Vampiren lesen, Ängste, Lügen, Wünsche und unausgesprochenes erkennen konnte. Der Braunhaarige hatte dies mit einem Lächeln abgetan. Natürlich war Gedankenlesen manchmal schon von Vorteil, aber man nahm auch die wahr, die man gar nicht hören wollte. Es hatte Jahre gebraucht, bis er geschafft hatte diese erfolgreich auszublenden. Außerdem gab es da noch einige „Schlupflöcher“: Die Gedanken von Tieren konnte er beispielsweise nicht lesen. Früher hatte ihn das nicht interessiert, aber jetzt wäre es vielleicht ganz nützlich… Zudem gab es ja noch solche trickreiche Wesen wie sein Geliebter es ja selbst mittlerweile geworden war: er konnte manchmal selbst in Gedanken lügen. Am Anfang war Miya es schwer gefallen in Tsukasas Nähe zu sein, dass hatte man ihm mehr als offensichtlich angemerkt. Er hatte seine Gedanken dann versucht mit einfachsten oder naivsten Gedanken versucht zu überblenden. Tsukasa erinnerte sich an Zeiten, da hatte Miyavi an banalste Dinge wie Blumen oder Geschäfte und Läden in einer Stadt gedacht. Irgendwann hatte Tsukasa versucht aufzugeben, sie zu lesen. Denn er wurde aus ihnen sowieso nicht schlau; Miyavi war dazu ein viel zu verzwicktes Individuum. Und wenn der andere ihm doch einmal seine Gedanken teil werden ließ, dann zeigte er dem Braunhaarigen mehr als deutlich, dass er sie in dem Moment lesen durfte. Die Gabe von Miyavi war da schon viel interessanter. Ein jeder Vampir konnte die Auren anderer Wesen wahrnehmen. Doch sie waren wie eine unsichtbare Magie, die lediglich verriet, ob ein Mensch, ein Vampir oder ein anderes magisches Wesen vor einem stand. Miyavi sah das ganze da schon genauer. Für ihn zeigte sich die Aura eines Wesens in einer Farbe. Der Schwarzhaarige hatte Tsukasa einst erklärt, dass Menschen die Farbe eines helles oder sattes Braun besaßen, manchmal auch ein sehr dunkles Orange. Vampire hingegen besaßen ein dunkles, nebliches Blau oder Lila mit einem Stich Silber. Außerdem konnte er an den Farbveränderungen und –bewegungen erkennen, ob ein Wesen gut gelaunt, wütend, enttäuscht oder in anderen Gefühlslagen war. „Was ist das Tier? Wenn es solche Farben hat?“, fragte Tsukasa ruhig und betrachtete Miyavi wieder ein wenig erhaben. Der Ältere neigte den Kopf und seufzte. „Wenn ich das wüsste. Sie -oder er, was auch immer- ist weder ein verfluchter Mensch noch Vampir, würde ich sagen… ansonsten habe ich kaum andere Wesen bisher kennengelernt… Doch, einmal war da eine alte Hexe, aber die besaß ein richtiges Giftgrün, anders als das der Katze hier…“, erneut seufzend schüttelte er den Kopf. Tsukasa richtete seinen Blick wieder zu der Katze, allerdings leicht skeptisch. Er gab es nicht offen zu, aber ihm missfiel es, etwas wildfremdes, wo sie nicht wussten, was es war, in seinem Haus zu haben. Das die sonst so verlässliche Gabe seines Vampirgeliebten neben seiner eigenen da auch nicht weiterhalf, machte die Sache nicht gerade besser. „Willst du sie jetzt behalten?“, fragte Tsukasa schließlich trocken und mit einem undefinierbaren Blick. Miyavi quittierte diesen nur mit einem breiten Grinsen. „Ja~ Sie interessiert mich…ich will mehr über sie erfahren.“, erzählte er entschlossen. Tsukasa musterte ihn noch einmal ausgiebig. Ihm fiel auf, das sein Vampirgeliebter seit langem wieder dieses Funkeln in den Augen hatte. Und wenn er ehrlich zu sich selbst war, so hatte der Jüngere dieses Strahlen durchaus vermisst. Er seufzte. Wenn Miyavi etwas ‚interessant‘ fand, dann ließ er sich sowieso nicht beirren; das hatte er in den Jahren, die sie nun schon zusammenlebten gelernt. „Gut, dann kann sie erstmal bleiben…“, gab Tsukasa sich schließlich geschlagen. „Doch sie bleibt hier im Wohnzimmer….den im Schlafzimmer…will ich heute nur noch dich sehen…“, er war um Miyas Sofa herum gekommen und hatte nun die Arme um ihn gelegt, flüsterte dabei leise die letzten Worte an sein Ohr. Miyavi konnte nicht anders als zu erschaudern. „H-hai…ist gut…“, keuchte er leise, als Tsukasa ihm in den Hals biss. Kurz darauf und ohne das sich Miyavi groß wehren konnte, zog ihn der Jüngere Auf seine Arme und trug ihn ins Schlafzimmer, stellte ihn erst knapp nach der Tür wieder ab. Miyavi konnte gerade noch sehen, wie der andere die Tür zuwarf, bevor sich zwei starke Arme um ihn schlossen und zwei volle Lippen ihn in einen hitzigen Kuss zogen. ~~**~~ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)