Chaos du sentimental von Jared (Uchihacest) ================================================================================ Prolog: Gewitter ---------------- Es roch modrig. Seit Tagen hatte es wie aus Eimern geschüttet und gestürmt. Der Boden war durchweicht und matschig. Seit gut einer Stunde hatte sich das Wetter beruhigt. Es war still geworden. Nur leise hörte man das Prasseln des Regens, welches gar vermachte zu erlischen, wenn auch nur für eine kurzen Moment. Bis es anfing wie aus heiteren Himmel so toben. Gewitter. Die ersten Blitze trafen in den Boden. Dieser vibrierte leicht. Der Regen preschte gegen die Wände und man könnte meinen, es wütete ein Wirbelsturm in der Nähe. Das Heulen, welches der Wind verursachte, durchsträubte die Äste der nahe liegenden Bäume. Es raschelte und rauschte. Äste schlugen abermals gegen die Hauswände und Dachpfannen gingen zu Boden. Sie zerbrachen mit dumpfen Geräuschen. Es schepperte und knallte. Doch das waren nicht die einzigen Geräusche, die man diese Nacht vernehmen konnte. Erst leise Schritte, die durch den langen, schmalen Flur entlang, eines Hauses, schlichen. Dann ein behutsames Klopfen, gegen eine Tür. Das leise Knarren des Türknauf, welches gedreht worden war, um die Tür zu öffnen und zu schließen. Das Quietschen der Scharniere, als eine Tür geöffnet wurde und wieder geschlossen wurde, worauf weitere, immer kleiner werdende Schritte folgten. Bis die Person vor dem Bette seines Bruders stehen lieb. Ganz still und leise kniete er sich auf den kalten Boden. Hier fühlte er sich am sichersten und vor allem geborgen. Bei ihm. Er wollte den älteren gewiss nicht wecken, doch als es erneut Draußen knallte und die dunklen Geräusche durchs Zimmer hallten, war es um ihn geschehen. Er fiepte leise auf und krabbelte zu dem älteren ins Bett. Versteckte sich zu gleich unter dir wärmende Bettdecke und zitterte vor Angst. Der Ältere war nicht überrascht, als er die angenehme wärme seines Bruders verspürte und dadurch wach wurde. Er wusste das, dieser wieder einmal nicht schlafen konnte. Wie denn auch? Das war nun die dritte Nacht gewesen. Gewitter. Eines der wenigen Dinge die ein kleines Kind, im Alter von 4 Jahren, zu mögen schien. „Ist schon gut Sasuke, beruhig dich. Es ist nur ein Gewitter das genauso schnell vorüber gehen wird, wie die anderen auch. Du wirst schon sehen morgen wird die Sonne dir wieder ins Gesicht strahlen, wenn du wach wirst.“ Eher der kleine etwas sagen konnte fuhr sein Bruder fort. „Du solltest nun schlafen, ich bin mir sicher du willst den ersten Tag im Kindergarten nicht verpassen oder? Dein großer Tag.“, gab er ruhig von sich und strich behutsam über das weiche Kopfhaar, worauf ein kleiner Kuss auf die Stirn folgte. Der kleine gab ein wohligen seufzen von sich und schmiegte sich an seinen Bruder, eher er ihm in die Augen schaute. „Ich störe dich auch ganz bestimmt, nicht beim schlafen, Bruder?“, schaute er fragend und zugleich beschämt drein, eher er erneut zusammen zuckte und sich leicht an Itachi krallte, welcher darauf nur grinsend den Kopf schüttelte. Sasuke, mit 4 Jahren hatte er wirklich schon ein vorlautes Mundwerk gehabt und würde sich ungern eine Blöße geben, dennoch hatte er immer noch große Angst vor einem Gewitter gehabt. Irgendwie süß. „Ist schon in Ordnung, du kleine Klette.“, gab er lächelnd zurück und symbolisierte ihm damit das es für ihn okay wäre, womit Sasuke sich auch zufrieden gab. Sanft strich der ältere über Sasukes Rücken und hauchte diesem leise ins Ohr. „Schlaf schön und Träum was süßes und vor allem habe keine Angst. Du weißt doch, dass dir nichts passieren kann, wenn du bei mir bist. Große Brüder sind doch da um einen zu beschützen und auf dich werde ich immer ein Auge werfen.“ Kapitel 1: Tränen durch Liebe ----------------------------- Chaos de sentimental – Gefühlschaos (Kapitel 1) Osaka 12:33Uhr. „Sasuke? Ich hab mich schon gewundert wieso ihn keiner abgeholt hat. Er ist bei den anderen, in der Spielgruppe. Du kannst ihn ruhig mitnehmen. Sagt euren Eltern einen schönen Gruß von mir, ja?.“ Itachi nickte und ging an der Frau vorbei. Blickte sich kurz um und entdeckte seine keinen Bruder an einem Tisch, ganz alleine sitzend. Niemand war bei ihm. Nein. Sasuke wollte niemanden bei sich haben. Wies alle von sich ab und beschäftigte sich alleine, so gut es ging. Eigentlich wollte ihn sein Vater schon längst abgeholt haben aber er hatte es wohl vergessen. „Sasuke.“, gab er dem jüngeren Uchiha, von sich, zu hören und dieser blicke auf. Lies alles fallen und sprang regelrecht auf. Achtlos kullerten, die eben benutzen, Bundstifte zu Boden. Es klackste kurz. „Nii-san!“, gab er freudig von sich und fiel seinem älteren Bruder schon in die Arme. Dicke, schwere, heiße Tränen kullerten seine Wange hinunter und er begann zu schluchzen, „du hast mir so sehr gefehlt, hier ist es nicht sehr toll und ich will nach Hause. Ich will bei dir und Mutter sein und ich will…“ „Tschhh…“, gab Itachi sanft von sich, eher er Sasuke auf den Arm hob und ihn sanft an sich drückte. Wischte ihm die Tränen links und recht von den Wangen ab und lächelte ihn an. „Du warst erst einen Tag hier, willst du den Kindern hier keine Chance geben dich kennen zu lernen? Ich bin mir sicher, dass solch ein süßer Fratz wie du es bist, es leicht haben wird Freunde zu finden.“, gab er bestärkend von sich und setzte seinen Bruder zurück auf den Stuhl, an dem er vorher saß, ab. Bückte sich zugleich um die Stifte aufzuheben und diese wieder auf den Tisch zu legen. Bekam jedoch zugleich ein Bild vor die Nase gehalten, welches er zögernd in die Hand nahm. „Guck,… das hab ich für dich gemalt!“, gab Sasuke stolz von sich und stellte sich auf den Stuhl, wackelnd, um auf dem Bild zeigen zu können, was die jeweiligen `Kritzeleien` auf sich hatten. „Für mich?“ Itachi bekam ein nicken auf seine Frage und blickte erneut auf das Bild, welches schon von Sasukes Patschehändchen bedeckt waren. „Das bist du und ich. Wir haben uns da ganz doll lieb.“, quietschte er leicht euphorisch heraus vor Freude, das er endlich seinem Bruder das Bild zeigen konnte, voran er schon den ganzen Vormittag dran saß, um es fertig zu bekommen. Brüderlich waren sie auf dem Bild zu erkennen. Arm in Arm. „Sag schon… gefällt es dir?“, nuschelte Sasuke leise und schob die Unterlippe hervor. Gab ein leichtes und unwissendes schmollen von sich, da er nicht wusste ob es seinem Bruder gefallen würde. „Danke.“, gab Itachi sanft von sich, eher er seine Hand in Sasukes Haar vergrub und sanft hinüber strich. Es bedeutete ihm sehr viel, dass es Itachi gefiel. Dieser tat schließlich soviel für ihn. Da wollte er ihm auch Danke zeigen, indem er ihm etwas schenkte. „Gehen wir jetzt nach Hause? Ich möchte gerne mit dir spielen!“ „Wenn du mir versprichst, morgen ohne ein murren in den Kindergarten zu gehen, na was sagst du? Ich leg sogar noch etwas drauf und geh jetzt mit dir Eis essen, also?“ Er sah bereits wie Sasuke begeistert den Kopf nickte und vom Stuhl hinauf in seine Arme sprang. Er wusste immer noch am besten wie man Sasuke bestechen konnte. „Abgemacht. Ich möchte aber ein gannnnz großes Eis… mindestens mit 20 Kugeln Eis! Ich will Schocko, Erdbeere, Banannnnanna, Zitro-…“, brabbelte Sasuke vor sich her eher er unterbrochen wurde. „Banane, das meinst du wohl? Na komm, such dir vor Ort etwas aus.“, grinste der Größer und hegte im Gedanken, das er sowieso Sasukes Eis am ende aufessen musste, weil er nicht einmal 2 Kugeln schaffte. Sasuke legte bestärkt seine Arme um Itachis Nacken als dieser sich beugte und die Sachen einpackte. Kuschelte sich enger an ihn und schloss die Augen, genoss dessen Nähe und lächelte zugleich. „Ich hab dich lieb.“, murmelte Sasuke leise und gab Itachi einen Kuss auf die Wange. Dieser richtete sich auf und gab Sasuke den kleinen Rucksack in die Hand, welchen er dabei hatte. „Ich dich auch, das weißt du doch.“, gab er seinem Bruder zu wissen eher er beide Arme um ihn legte und Richtung Ausgang ging. Sanft über seinen kleinen Rücken strich und ihm kurz anschaute. Zuckersüß, wie er dachte. Ein lächeln huschte über seine Lippen eher er seinen Blick abwendete und den Kindergarten verließ. Verabschiedete sich noch mit Sasuke bei den anderen Kindern, die draußen waren und ging mit ihm zu der Eisdiele, am ende der Straße. Setze Sasuke auf der Sitzbank ab und wuschelte ihm liebevoll durchs Haar. Nahm die Karte und setze sich neben ihn, „Mhm… und hast du dir überlegt was du möchtest?“, als Itachi fragte blickte er gleichzeitig zu seinem Bruder. Er wird von Tag zu Tag süßer – so sein Gedanke, dazu. Sasuke baumelte mit seinen Füßen in der Luft und hielt seinen Zeigefinger an seine Lippen. „Mhm…“, gab er überlegend von sich und blickte in die Karte und schien sich noch im Unklaren zu sein, was er denn wollte. „Wir können auch einen großen Eisbecher nehmen, den wir dann teilen. Ich kenn dich zu gut du schaffst dein Eis doch sowieso wieder nicht auf zu essen.“, grinste er und durchwuschelte Sasukes Haar vom neuen, worauf dieser sein Haar wieder versuchte zu richten. „Na gut, aber ich suche aus!“, grinste er leicht und grabschte nach Itachis Haar und zog ihm das Haargummi, welches sein Haar zusammen hielt, heraus. „Hey… du kleiner Spinner… na warte, du kannst etwas erleben.“ Itachi beugte sich zu ihm hinüber und legte seine Hände an Sasukes Bauch und Kitzelte ihn von oben bis unten durch, worauf dieser nur Lautstark anfing zu lachen. „Sie mal Kakuzu,“ der Blonde deutete auf Itachi und sprach genervt weiter. „wäre DAS ne Tussi für dich? Ich kann dich einfach nicht verstehen. Ich bin doch mindestens genauso flach wie die.“ Kakuzu blickte zu seinen Gegenüber und hielt die Karte etwas runter, in der er gerade eben noch gelesen hatte. Blickte zu Itachi hinüber und betrachte erneut Hidan, welcher gerade seinen Brustkorb abtastete. „Nein, kein Interesse und übrigens… wenn du dich weiter so befummelst… wer weiß vielleicht wächst dir ja dann doch noch etwas.“ Er nahm die Karte wieder höher und las weiter darin. „Kein Interesse? Tz... haha sehr witzig.“, er wurde etwas lauter und drehte sich etwas zu Itachi. Der größere schwieg nur und hielt es für unnötig zu antworten. „Ich rede mit dir. Was findest du an den Weibern so toll?“, gab der Blonde wieder genervt von sich. Als er wieder keine Antwort bekam stupste er den Aschenbecher über die Kante. Ein kleiner Knall und die Scherben flogen in alle Richtungen. „Ups… wie ungeschickt von mir.“ „Hidan…“ Der kleinere grinste vergnügt und genoss die Aufmerksamkeit, seines älteren Freundes, die ihm nun sicher war. Stürzte seine Ellenbogen auf den Tisch und legte sein Kinn in seine Hände, dabei lächelte Kakuzu verspielt an. „Du bist wirklich noch ein Kind.“, gab der Ältere leise von sich und blickte entschuldigend die Bedienung an, welche bereits die Scherben beseitigte. „E-Ein Kind? Nenn mich nicht so verdammt!“, schnaubte der jüngere und blickte zur Seite. „Du bist ein Kind, wenn du denkst, dass ich auf einen Mann mit langen, dunklen Haaren stehe.“ Der kleine zuckte leicht und blickte sich erneut zu Itachi um. „Ein Kerl? Aber sie… ich meine er ist ziemlich hübsch…“, stellte Hidan für sich fest und nahm seinen Cola, legte seine Lippen an den Strohhalm. Schlürfte einen Schluck und ließ seinen Blick auf Itachi gerichtet ruhen. „Na und? Das bist du auch.“ Hidan zuckte und verschluckte sich an seiner Cola. Pustete dabei stark in den Strohhalm und schmierte sich letztendlich mit dem klebrigen Zeug ein. Mit geröteten Wangen nahm er eine Serviette und tupfte leicht sein Gesicht und seine Hände ab. „Du… du sollst so was doch nicht sagen.“, gab er leise nuschelnd von sich und blickte zu Kakuzu. Dieser senkte die Karte letztendlich und schloss diese. „Du gibst aber keine Ruhe und nervst mich damit, dass ich auf jeden und alles stehe der, die in unserer Nähe ist. Du bist manchmal so unreif, dabei dachte ich, dass du etwas Besonderes bist. Es kommt schließlich nicht oft vor das ein 12 Jähriger einen 16 Jähreigen, anmacht und auf ein Date aus ist.“, gab Kakuzu überlegen von sich und richtete die Hand kurz auf, worauf die Bedienung zu ihren an den Tisch kam. Hidan ließ sich davon nicht stören und sprach gezielt weiter. „Du siehst das hier also als ein Date an, ja?“ „Ich kann dich auch nicht zufrieden stellen oder? Erst willst du nicht, dass ich sage, dass du hübsch bist und dann fragst du erneut ob das hier ein Date ist, worauf ich dir eben doch sowieso schon die Antwort gegeben habe. Also nochmals – Das hier ist unser erstes Date, find dich damit ab und hör auf zu nerven sonst war es gleichzeitig auch das letzte.“ Hidan faltete die Hände und grinste leicht. „Mhm… heißt das das du mich ende des Date auch küssen wirst?“, gab er zuckersüß und leicht treudoof von sich. Kakuzu hielt sich nur die Hand an den Kopf und seufzte lautstark, eher er erneut Scherben scheppern hörte… „Sasuke pass doch auf…“, hauchte Itachi leise und blickte auf seine Hose worauf eben ein Happen Eis gefallen war. Zugleich nahm er eine Serviette welch ihm Sasuke aus der Hand nahm und mit seinem Speichel befeuchtete. Mit der Serviette, an seine Hose ansetzte und versuchte den Fleck heraus zu bekommen. „Ich mach das sauber Nii-san! Es tut mir so leid“, brachte er heraus und hielt die Tränen zurück. Ganz eifrig und mit schlechten Gewissen versuchte er die Hose seines Bruder sauber zu machen, worauf er eben noch sein eis gekleckert hatte, weil er wollte das Itachi von seinem Eis kostete. „Sasuke, du musst nicht weinen, das wird nur ein Fleck werden, der dann spätestens in der Waschmaschine den Geist aufgeben wird.“ „Ich weine doch gar nicht!“, gab er zugleich als antwort und Sasuke strich sich über die Augen. Lächelte ihn an und setzte sich wieder etwas auf. „Gut, denn dazu gibt es keinen Grund und nun iss dein Eis aus bevor es schmilzt.“ Gesagt getan. Später am Abend saßen Itachi und Sasuke beisammen mit ihrer Mutter im Esszimmer. Ihre Mutter deckte den Tisch bereits ab. „Nii-san? Spielst du mit mir?“, gab er nuschelt von sich und drückte seine Zeigefinger leicht aneinander. Blickte zu Boden und wartete auf Itachis Antwort ab. „Nein, das wird er nicht.“, fuhr es streng aus dem Flur hervor und ihr Vater kam ins Zimmer herein. Blickte streng zu Itachi und gab ihm zu wissen, dass er jetzt besser lernen gehen sollte. „Ja, Vater ich weiß, dass ich lernen muss, das habe ich nicht vergessen.“ „Danach?“, gab Sasuke trotzig von sich und erntete nur einen bösen Blick seines Vaters. „Danach fragst du? Meinst du nicht das du dann schon längst im Bett liegst und schläfst?“, sagte sein Vater etwas lauter von sich und deutete zur Uhr. „Vater… bitte“, gab Itachi leise von sich und sein Vater ließ locker. Er wollte nicht, dass er so mit Sauske redete. Nicht so. Nicht in diesem Tonfall indem er immer mit ihm redete, wenn er wütend gewesen war und auch mal mit der Hand ausholte. Er war daran gewohnt aber Sasuke? Er sah bereits aus dem Augenwinkel hervor das Sasuke wieder mit den Tränen kämpfte. Es machte ihm angst. Selbst jetzt sah man ihm an, dass er sich leicht begann zu fürchten, vor ihrem Vater. „Na komm Sasuke, ich bring dich ins Bett und dann werden wir einfach Morgen zusammen spielen, okay?“ Itachi beugte sich zu Sasuke hinunter und hielt ihm seine Hand hin, die der Jüngere auch zugleich schnappte und vom Stuhl rutschte und mit Itachi mitging. Wieso war ihr Vater so? Wieso? Das er lernen musste, wusste er von selbst, dennoch bekam er kein lob auf seine guten Noten. Er war immer der beste, egal in was. Doch bekam er kein Lob. Keine Anerkennung. Kein ´gut gemacht´. Ob das mit Sasuke das gleiche werde würde? Itachi begann sich bereits jetzt schon, um seinen Bruder, zu sorgen. Er war mitten in der Entwicklung. Würde ihr Vater auch ihn so behandeln, wie er es gemacht hat, als Itachi in Sasukes alter war. Dann… Nein darüber wollte Itachi nicht weiter nachdenken. „Bruder?“ Sasuke zog leicht an seiner Hand als Itachi nicht Reagierte. „Woran denkst du?“, hakte der Kleinere nach. „Mach dir keine Sorgen. Alles ist in Ordnung.“ Nein, war es nicht und das wusste er auch. Doch sollte sein Bruder es nicht wissen. Nicht jetzt. Er würde es nicht verstehen. „Komm, geh ins Badezimmer und putz dir die Zähne.“ „Nur wenn du mir hilfst!“, gab er grinsend von sich und hob seinen Kopf. Blickte direkt in die Augen seines älteren Bruders und lächelte ihn an. Legte seine Arme um ihn und zog ihn Richtung Bad so das Itachi sich gar nicht hätte wehren können, schon gar nicht bei einer solch süßen Entführung die sein kleiner Bruder gerade abzog. Zusammen ging er mit seinem Bruder ins Badezimmer. Hob Sasuke auf die kleine Erhöhung, damit er gerade so ans Waschbecken herankam und nahm die Zahnbürste, welche Sasuke gehörte, in die Hand. Schmierte ein wenig Zahnpasta hinauf und gab ihm diese in die Hand. Nahm einen Becher und füllte diesen bereits mit Wasser, damit Sasuke sich später den Mund gründlich ausspülen konnte. „Whhas mascht du~sch spätscher?“, brachte Sasuke undeutlich beim Zähne putzen hervor und blickte fragte zu dem Größeren welcher bereits sanft über Sasukes Rücken strich. Dieser genoss es und gab schnurrende Geräusche von sich und ließ Itachi wissen das es ihm gefiel. „Tschh.. mach dich fertig, dann reden wir.. okay?“, sagte er sanft und wartete das Sasuke ins Waschbecken spuckte und reichte ihm das Wasser. Nahm das Handtuch und wischte seinem Bruder das Gesicht trocken nachdem dieser es sich gewaschen hatte. „So.. nun ab ins Bett.“ „Aber ich will noch das du mir eine Geschichte erzählst… nur eine kurze! Bitteeeee!“, Sasuke faltete seine Hände und erhob diese bis zu seinem Kinn. Blickte Itachi mit großen, nicht-nein-sagenden-kuller-Blick an und ragte seine Lippe noch schmollend hervor, was dem älteren Uchiha den Rest gab und schließlich einwilligte. „Du weißt auch nicht wann Schluss ist oder? Du bist wirklich schlimm… aber…“ Itachi kniete sich zu seinem Bruder und legte seine Arme um ihn. „Bleib wie du bist, verspreche mir das. Egal was passiert, bleib wie du bist, denn so liebe ich dich.“ Sasuke wurde leicht rot und nickte, irgendwie verstand er diese Worte nicht, er wusste in dem Moment nicht was Itachi meinte nur eines wusste er. Das er Itachi auch liebte. „Für dich bleib ich so, versprochen. N-Nii-san du.. du siehst so traurig aus. Weinst du?“ Sasuke legte seine Händchen um Itachi und schmiegte sich an ihm. Er wusste nicht was sein großer Bruder hatte und auch nicht wieso dieser weinte aber er wusste das Itachi ihn brauchte und auch das er Itachi brauchte. Itachi weinte, weil er seinen Bruder nie verlieren wollte, weinte weil er Angst hatte das Sasuke sich verändern würde und seine Frohnatur verlieren würde. Seine Naive Art die er manchmal hatte. Seine Schüchternheit die er hatte. Das er sich komplett verändern würde und nicht mehr der sein würde, der er war. Nicht mehr der Sasuke den er kannte und liebte. Er würde den gesamten Ärger auf sich nehmen, den sein Vater die kommenden Jahre an ihnen verteilen würde. Egal was es ist. Er würde alles für Sasuke machen auch, wenn er selbst Schaden dadurch tragen würde. Hauptsache er könnte ihm dadurch eine bessere Zukunft verschaffen. Deswegen die Tränen. Tränen durch liebe. Kapitel 2: Grenze zur Wahrheit ------------------------------ Chaos de sentimental – Gefühlschaos (Kapitel 2) Ein gutes Jahr war vorbei und jeder war für ein ganzes Stück gewachsen. Reifer und zugleich auch emotionaler oder auch in sich gekehrt. In einem Jahr konnte sich verdammt viel verändern… Der kleinste in der Familie wurde die Tage verhätschelt und liebkost, wie kein anderer zuvor. Bald würde er ein Jahr älter und zugleich würde er endlich in die Schule eingeschult werden. 6 Jahre, vielleicht ein wenig früh? Nein, nicht für ein Uchiha. Jeder in der Familie kam früh in die Schule. So früh wie möglich, um einen guten Start ins Leben zu setzen. „Sasuke. Nun zapple doch nicht so, wir wollen doch dein Kostüm, für den Kindergarten, noch fertig bekommen, oder mein Schatz?“ Sasuke schmollte ein wenig, Itachi wollte ihm doch dabei helfen. Er hatte es ihm versprochen, dass er ihm helfen wollte. Jetzt war er nicht da und schon wieder hatte er es nicht eingehalten. Dauernd brach er seine Versprechen die er ihm gab. Sein Vater war auch nicht da. Wieso fehlten die beiden so oft? Ihr Vater fehlte sowieso öfters. Doch heute? Bald war doch sein Geburtstag. Vielleicht hatten sie ja eine Überraschung für ihn. Ja, so musste es sein. Dennoch wurde seine Frage damit nicht beantwortet. Er wollte von seiner Mutter hören, dass er sich keine Sorgen machen müsste. Dass wirklich alles in Ordnung gewesen war. „Wo ist Nii-san?“, nuschelte er leise und blickte seine Mutter erwartungsvoll an. Sie sah für einen Moment ratlos aus, als könne sie ihrem Sohn diese Antwort nicht sagen. Sie schüttelte den Kopf und nähte Sasuke die Flügel an dessen weißen `Kleidchen`. „Ich will zu Nii-san!“, gab er erneut von sich und verzog das Gesicht, verschränkte die Arme und wich den blicken seiner Mutter gnadenlos aus. Trotziges, kleines Kind. „Nun stell dich nicht so an Sasuke. Ich bin mir sicher, dass Itachi und auch dein Vater bald auftauchen werden. Dann haben sie sicherlich auch eine kleine Überraschung für dich dabei.“ Sasuke wurde hellhörig und blickte seine Mutter mit großen, strahlenden Augen an. „Wirklich? Eine Überraschung? Nur für mich?“, gab er lautstark von sich und hüpfte von einen Bein zum anderen. Wusste er es doch. Itachi wich ihm nicht aus, weil er ihn nicht mehr mochte, sondern, weil er ihm eine Überraschung machen wollte. Innerlich freute er sich schon auf den morgigen Tag. So sehr, dass er keinen anderen Gedanken daran verlor. Eigentlich dachte er nur an Itachi, dass er wieder ganz normal mit ihm umgehen würde. Ganz bestimmt. Die Überraschung war ihm egal. Er wollte einfach wieder von seinem Bruder in den Arm genommen werden… Deswegen tat Itachi so geheimnisvoll. Deswegen schloss er manchmal sein Zimmer ab. Sagte er habe keine Zeit und auch das er manchmal störte. Dabei störte es ihn doch nie, wenn er dabei war sich in seinem Zimmer umzuziehen und Sasuke sich im gleichen Raum befand. Sasuke spielte währenddessen immer auf dem Boden und war total beschäftigt darin etwas zu malen oder mit seinen Bauklötzchen zu spielen. Der kleinere Uchiha schüttelte leicht den Kopf. „Mhmm… Mama? Mag Itachi mich vielleicht nicht mehr?“, gab er letztendlich traurig von sich und blickte zur Seite. Seine Augen gehüllt von einem glitzern, welches andeutete das er den Tränen nahe stand. Das konnte nicht der Grund sein. Eine Überraschung? Nein, deswegen würde Itachi ihn nicht so behandeln. Nein, Itachi hasste ihn, das musste es gewesen sein, deswegen dieses Verhalten. Stumme Tränen kullerten über seine Wange. Die Mutter erwiderte nichts. Ihr Gesichtsausdruck hallte Kälte wieder. Sie sagte nur sie sei fertig und zog Sasuke das Kostüm über den Kopf. Legte es Sorgfältig zusammen und brachte es in Sasukes Zimmer. Da viel ihm ein, er hatte neulich gesehen das Itachis Arm total blau war und auch Schürfwunden, meinte er gesehen zu haben. Er ging seiner Mutter nach. Er wischte sich die Tränen aus dem Gesicht und zupfte an ihrem Kleid. Blickte erst zur Seite dann aber doch in das Gesicht seiner Mutter, welches immer noch so kalt aussah. „Wieso hat Itachi so viel Aua? Sein ganzer Arm war gestern blau.“, fragte er leise seine Mutter, doch diese antwortete nicht. Nicht sofort. „Weißt du Sasuke, böse Kinder werden manchmal bestraft. Mach dir keine Sorgen mein Kleiner dir wird nichts passieren. Du bist unser Sohn, du wirst immer lieb sein. Das weiß ich ganz genau.“ Sasuke schwieg eine weile und versuchte zu verstehen was seine Mutter ihm gerade gesagt hatte. Er schüttelte leicht den Kopf. „Itach ist doch mein Bruder, also auch dein Kind, dein und Vaters Sohn.“, sagte er lächelnd. „Sicher ist er das.“, seine Mutter schloss das Gespräch ab mit dem Gedanke, Sasuke würde es sowieso nicht verstehen und wies ihn nur auf das Spielzeug auf, welches auf dem kalten Boden lag. „Spiel ein wenig.“ Immer noch so kalt, sah sie ihren Sohn an. Lächelte leicht und ging aus dem Zimmer hinaus. Sasuke fühlte sich so einsam, was war bloß los? Er verstand überhaupt nichts mehr. Wieso sagte seine Mutter so etwas? Immer, wirklich immer dachte er, dass alles in Ordnung sei und, dass sie eine perfekte Familie gewesen wären. Doch seitdem er in den Kindergarten kam hatte sich alles geändert. Itachi hatte keine Zeit mehr. Niemand hatte mehr Zeit außer es ging um so etwas. Etwas woran man sehen konnte wie eine Familie zusammen harmoniert. Er nuschelte leise ein ’okay’ heraus und setzte sich auf den kalten Boden. Die ganze Zeit spielte er alleine, wie sonst auch immer. Wenn er an die Tage zurück dachte an denen er mit seinen großen Bruder gespielt hatte, hätte er weinen können. Für ihn war es selbstverständlich das Itachi dies tat. Sie waren Brüder, er dachte immer das es ihm genauso viel Spaß bereitete, wie ihm auch. Klar, er verstand, dass Itachi viel für die Schule machen musste aber wieso nahm er ihn nicht mehr in den Arm? Wies ihn ab, wenn er bei schlechtem Wetter vor seinem Bett stand und weinte. Noch immer hatte er große Angst vor einem Gewitter gehabt. Nichts hatte sich daran geändert nur eines. Immer diese Worte, `Werd endlich Erwachsen`, genau das sagte sein Bruder immer zu ihm. Wie konnte sich Itachi nur so schnell verändert haben? In einer solch kurzen Zeit? Als ob er Jemand anderes geworden wäre. Er war gerade einmal Fünf Jahre alt und Morgen würde er endlich ein Jahr älter werden. Wäre er dann erwachsener? Betrübt blickte er zur Seite und richtete sich auf. Nein. Man kann noch so alt sein, man kann nie sagen, dass man erwachsen ist, wenn man sich nicht so fühlt. Erzwingen konnte er es auch nicht, nicht mit 5 Jahren und auch nicht mit 6 Jahren. War da nicht gerade etwas? Hatte er nicht eben Schritte gehört? Ruhig lauschte er den Geräuschen die sich in seiner Umgebung verborgen. Die Uhr, laut schlug ihr Zeiger, bei jeder Sekunde die er sich bewegte. Draußen, dort bellte der Nachbars Hund wie verrückt. An der Tür, da war doch Jemand. Langsam drehte er sich zur Tür. Sein blick verfing sich an dem Türknauf, welcher sich ein Stück drehte. Vom Flur hörte er seinen Vater, den Namen seines Bruders streng sagen. Itachi? Er war wieder da? Zögerlich ging er zur Tür. Öffnete diese und blickte mit neugierigen Augen hinaus. Das, was er erblicken konnte war sein Bruder. Er drehte sich nicht zu ihm um. Wieso? „Itachi?“, hauchte er leise und ging ein Paar Schritte auf ihn zu. „B-Bist du böse auf mich?“, fiepte er gerade noch heraus eher Itachi vor seinem eigenen Zimmer stehen blieb, in welches er gerade eintreten wollte. Sasuke senkte den Blick als er merkte wie Itachi sich umdrehte und ihn musterte. „Nein.“ Nicht? Sasuke war gänzlich verwirrt von dem was hier vor sich ging. „Also… hast du mich lieb?“, gab er lächelnd von sich und ging ein Paar Schritte auf ihn zu. Als er aber seinen Blick bemerkte blieb er stehen. „Bruder, d-du hast mich doch noch lieb…oder?“, wiederholte er erneut und blickte zu Boden, wie schon zuvor. Er wollte eine Antwort haben. Ein Zeichen das alles okay gewesen wäre mit ihm. Das es ihm gut ginge. „Du solltest dich nicht mit solch einem Kleinkram beschäftigen. Mit Fragen ob ich dich mag, dass ist total absurd. Wie… könnte ich dich nicht mögen? Wie kommst du darauf?“ So kalt. Sasuke blickte etwas auf, traute sich jedoch nicht ihm ins Gesicht zu schauen. „N-nimmst du mich in d-en A-Arm?“, brachte er stocken hervor und biss sich auf die Unterlippe. Sein ganzer Körper spannte sich an. Er hatte Angst davor, dass sein Bruder nein sagen würde. Das er ihn erneut abweisen würde. Schritte. Itachi ging auf ihn zu. Langsam und zögerlich. Aus Angst was passieren könnte schloss der Kleinere die Augen. „Nii-san?“, hauchte er erneut. Anstatt, das der Angesprochen reagierte, handelte er anders, als das, er es gewollt hatte. Anders als er es beabsichtigte. In diesem Augenblick wünschte er sich er wäre einfach in sein Zimmer gegangen und hätte die Tür verschlossen. Das er erst gar nicht auf Sasuke eingegangen wäre. Das er ihn wie zuvor die Tage auch ignoriert hätte. Doch er konnte es nicht. Nicht jetzt. Es war zu spät gewesen. Dieses traurige Gesicht, diese traurige, noch so süße Stimme die sich ihm bot. Gekniet hielt er sich vor Sasuke aufrecht. Strich behutsam über seine blassen Wangen und hielt inne. „Lass die Augen geschlossen, nur dieses eine mal.“, flüsterte er dem Kleinen entgegen. Berührte zart seine Lippen mit den seinigen. Nur kurz aber dennoch konnte er die wärme spüren die sich dahinter verbogen hatte. Sie durchfloss ihn. Machte ihn so glücklich, dass er mehr davon wollte. Doch konnte er diese Gefühle nicht einordnen… Dennoch war es das erste mal seit langen, das für einen Moment Glück erfuhr, Denn von seiner restlichen Familie bekam er so etwas ja nicht. Im Gegenteil. Sanft strich er mit seinem Daumen über die zarten, rosigen Lippen seines kleinen Bruders. Sasuke schluckte leicht, was war das gewesen? Es war so weich und angenehm. Ganz anders wenn er einen Gutenachtkuss von seiner Mutter bekam. Zögerlich öffnete Sasuke seine Augen und blickte in die dunklen Iriden seines Bruders. „W-was hast du gemacht?“, gab er kaum hörbar von sich hauchend und schloss die Arme um seinen Bruder. Dieser blieb ganz ruhig. „Ein Zauber, mehr nicht.“ Itachi richtete sich etwas auf, blieb aber in der Hocke gekniet und strich behutsam über das Haar seines kleinen Bruders. Es war falsch gewesen was er tat. Alles war falsch gewesen was er tat. Er musste sich von Sasuke fern halten damit er ihn schützen konnte, wenn ihr Vater erstmal sah viele Sasuke ihm bedeutete, würde er Sasuke sicherlich auch… Itachi brach den Gedanken ab und blickte Sasuke in die Augen. „Ein Zauber?“, naivität strotze aus der Frage heraus die Sasuke von sich gab. „Ja, ein Zauber damit du Ruhe gibst.“ Der kleine verschränkte die Arme beleidigt. `Ist er nun beleidigt, weil ich nicht mehr dazu sage? ` Huschte es durch Itachis Gedankengänge hindurch. Wie süß. „Nii-san, darf ich heute bei dir schlafen?“ „…“ „Bitte…“, nuschelte Sasuke leicht als sein Bruder schwieg. „Nein, du bist groß genug das du keine Angst mehr vor der Dunkelheit haben musst.“ „Nein, das ist es nicht… ich… naja…“, Sasuke kratzte sich verlegen am Kopf und `bohrte` Löcher in den Boden indem er seinen Fuß hin und her drehte. „Ja? Was ist es dann?“, harkte der Ältere nach und blickte ihn an, während er sich wieder aufrichtete. „Ich… vermisse dich.“ „Sasuke... du weißt genau das Vater und Mutter das nicht gut heißen würde, also geh jetzt wieder in dein Zimmer.“, mit diesen Worten ließ er Sasuke stehen und verschwand in seinem Zimmer. Tränen tropften zu Boden und ein leises Schluchzen kam hervor. Sasuke ging mit gesenktem Kopf in sein eigenes Zimmer zurück. Er verstand nicht wieso sein Bruder so war. Wenn schon, sollten ihre Eltern sie eben sehen wie sie nebeneinander schliefen. Was war daran schlimm, wenn er sich nach seinem Bruder so sehr sehnte? Er hatte ihn so lieb. Lieber als alles andere was er kannte. Er wischte sich über die Augen, wischte sich die Tränen weg und setzte sich aufs Bett. „Ein Zauber? Phüü!“, gab er wütend von sich und verschränkte die Arme ineinander. „Von wegen!“, nuschelte er leise und legte zögerlich seine Finger auf seine Lippen. „Nii-san…“ Itachi schloss die Tür hinter sich. Drehte den Schlüssel im Schloss um und ging ohne das Licht anzuschalten zum Fenster. Zog die Rollos zu. Es würde bald wieder anfangen zu Regnen. Die ersten Tropfen flogen an die Scheibe. Das leise trippeln der Regentropfen, die auf den Dach tropften waren zu vernehmen. Er legte seine Schultasche aufs Bett ab. Gleich müsste er wieder die halbe Nacht durchackern und dennoch, was war das gerade eben? Ein Seufzen überkam ihm und er ging zum Kleiderschrank. Wieso hatte er Sasuke einen Kuss gegeben? Zudem war es gleichzeitig sein erster gewesen. Nein. Er sah es nicht als solch einen Kuss an. Er gab seinem Bruder einen kleinen Kuss, mehr nicht. Tat man das nicht, wenn man seinen Bruder sehr gerne hatte? Wenn eine Umarmung nicht genug war? Itachi seufzte erneut als er sich sein Hemd aufknöpfte. Er hielt einen Moment inne. Verzog ein wenig sein Gesicht, als er die blauen Flecken erneut sah. Er hasste es. Vorsichtig strich er sich über seine bloße, nackte Haut, seiner Brust. Streifte sich anschließend das lästige Hemd über die Schultern und ließ es somit achtlos zu Boden gleiten. Leise hauchte er:„Ich hasse dich Vater…“, in das dunkle Zimmer. Dunkelheit. Darin füllte er sich wohl, erstens weil er dadurch innerlich eine Blockade aufbauen konnte die keinen weiteren Schmerz an ihn heran ließ. Zudem hatte er dadurch eine Fassade aufgebaut die ihn äußerlich sehr kalt wirken ließ. Er hatte sich abgehärtet. Zweitens er würde die Kraft haben die ganze Wut auf sich nehmen zu können, denn sein Bruder sollte nicht, der Wut seines Vaters ausgeliefert sein, wenn es mal wieder so weit gewesen wäre und ihr Vater ausrastete. Solange sein Vater sich voll und ganz auf ihn konzentrierte, so war Itachi sich sicher, war sein Bruder vorerst in Sicherheit. Sein Vater war oftmals sehr unzufrieden. Die Gründe wusste er nicht. Er wusste nur, dass er öfters betrunken spät in der Nacht Heim kam. Als sein Vater das erste Mal die Hand erhob, war es an dem Tag, an dem Sasuke in den Kindergarten kam. Er erinnerte sich noch ganz genau an diesen Tag. Itachi legte seine Hand an seinen Hals und schluckte leicht. Als ob er den Schmerz von damals immer noch verspüren könnte. Etwa vor einem Jahr. Es war düster, an dem Tag war das Gewitter so heftig gewesen, das sogar im halben Stadtbezirk, der Strom ausgefallen war. Itachi lag im Bett. Es störte ihn nicht sonderlich, er wollte einfach nur schlafen. Sasuke war an dem Tag bei einem Schulkameraden. Suigetsu war sein Name, wenn er nicht gänzlich falsch lag. Sasuke ging zwar ungern zu diesem, doch ihr Vater bestand darauf. Ihr Vater meinte, Sasuke bräuchte auch mal mehr Freunde. Seine korrekte Aussage war, `Sasuke braucht mehr als seinen Bruder, er sollte sich mehr mit gleichaltrigen beschäftigen. ` Itachi drehte sich etwas im Bett und blickte die kalte Zimmerdecke an. So Farblos. Helle Blitze erleuchteten ab und an sein Zimmer. Wieso hatte ihr Vater so etwas gesagt? Er schloss kurz die Augen. `Keine Ahnung`, stieg ihm durch den Kopf. Er blinzelte leicht. Schloss die Augen aber zugleich wieder. `Müde.` Itachi döste nach einer weile ein. Das Gewitter zog sich allmählich zurück. Insgeheim hoffte er sich das Sasuke diese Nacht wenigstens für ein Paar Minuten die Augen zu bekam und eine weile schlief. Erneut Schepperte es Draußen. Er wollte sich gerade umdrehen als er etwas Eisiges an seinem Hals spürte. Wie Jemand ihm die Luft abschnürte. Er bekam keine Luft mehr. Die Blitze ließen sein Zimmer hell erstrahlen für einen kurzen Augenblick. Erschrocken riss er seine Augen auf. Doch was er da erblickte. Wen er dort vor sich sah! `Nein!` Er versuchte sich aus dem Griff zu befreien, es geling ihm nicht. Wie auch? Er war viel zu klein und schwach gewesen um sich zu wehren. Die eisigen Hände schnürten sich immer stärker um seinen Hals. Er schlug wild um sich und schmiss dabei die Nachtischlampe um. Ein Lichtschleier war vor seiner Zimmertür aufgetauscht. Da war er sich ganz sicher. Die Tür ging auf. „Itachi was wa- … Oh Gott Fugaku, lass den Jungen los!“ Die Junge Frau ließ die Kerze fallen und lief zu ihrem Mann hinüber der Itachi würgte. Dessen Lippen waren bereits etwas blau angelaufen. Sie Versuchte ihren Ehemann von dem kleineren zu zerren, fing sich allerdings auch nur eine Ohrfeige ein. Fugaku ließ derzeit von Itachi ab und stürmte aus dem Zimmer. Itachi holte in dem Moment tief Luft. Konnte sich kaum aufrecht halten und blickte seinen Vater ängstlich und zugleich verwirrt hinterher. Seine Mutter blickte Itachi nur an. „G-Gute Nacht.“, hauchte sie und hob die Kerze vom Boden auf, die in einem Gefäß war. Sie ging ohne Itachi noch einmal anzusehen aus dem Zimmer. Knallte die Tür schon fast zu und ging zu ihrem Mann. Itachi setzte sich auf. War das gerade wirklich passiert? Er hielt sich an seine Hals. Zuckte leicht. Der Schmerz und die Angst saßen immer noch tief in ihm. Wollte sein Vater ihn töten? Stumme Tränen flossen über seine Wangen und nahmen kein Ende. Langsam setzte er sich auf. Seine wackligen Beine brachten ihn zur Tür. Er öffnete diese, einen kleinen Spalt weit. Der Schock saß immer noch tief in ihm und er fiel auf die knie. Zitterte am ganzen Leib. Die Tränen liefen immer noch seine Wangen hinunter. Mit noch zittrigeren Händen versuchte er sich die Tränen weg zu wischen. Vergebens, es kamen immer mehr. Er hörte wie seine Eltern mit einander sprachen. Unverständliche Worte. Er vernahm nur ein paar Dinge aus dem Gespräch heraus, dass sein Vater wohl sturzbesoffen war und nicht mehr er selbst gewesen war. Das Fugaku ihn hasste weil… Weil? Den Grund hatte er nicht verstanden. Itachi biss sich auf die Unterlippe. Der junge Uchiha stand auf. Verschloss die Tür und ging Richtung Bett. Hielt dennoch inne an seinem Spiegelbild. Legte erst seine Hand an den Spiegel. Schluckte kurz und legte anschließend seine Hand an seinen Hals, an dem noch immer deutlich zu sehen war, das er gerade gewürgt wurden war. Stumm blickte er zur Seite. „L-Lieber ich, als Sasuke.“, brachte er kaum hörbar von sich und sackte zu Boden. … Itachi schüttelte sich, er wollte den Tag vergessen. Es gab viele Gründe wieso er das tun sollte. Zumal würde er vielleicht den Schmerz vergessen, den er dadurch immer und immer wieder verspürte. Er zog sich weiter aus und legte seine Schlafklamotten an. Er hasste seine Schuluniform so sehr, dennoch legte er sie sorgfältig über den Stuhl, der neben seiner Kommode stand und ging zu seinem Bett. Nahm seine Schultasche und setzte sich letztendlich genervt an seinen Schreibtisch, der an dem Fenster stand. Schaltet das kleine Lämpchen an, welches über dem Schreibtisch hing. Kramten seine Hausaufgaben heraus und erledigte diese. Es vergingen etwa 3 Stunden dabei. Dabei war ihm ein Dritter Punkt eingefallen. Nein, eigentlich eher eine Ergänzung zu punkt Eins und Zwei. Er blickte kurz über seine sauber, erledigten Aufgaben hinweg. Nahm sie in die Hand und zerriss diese. Warf sie in den Papierkorb neben sich und lehnte sich zurück. Grinste amüsiert von sich her. Er wusste nun wie er seine größte sorge vergessen könne. Denn diese war, das sein Vater sich an Sasuke vergriff. Es war so simple gewesen. So einfach und zu hundertprozentig sicher. Es konnte gar nicht schief laufen. Die ganze Wut seines Vaters würde sich an ihn austoben. Itachi setzte sich auf. Blickte hinweg über die Schulsachen, über die Schulbücher die sich auf den ganzen Schreibtisch hinweg verteilt hatte, während er seine Schularbeiten erledigt hatte. Er wischte mit seiner Hand sämtliche Schulbücher und Materialien, in den Mülleimer der sich direkt neben den Schreibtisch befand. Schlechte Noten würden Ärger bedeuteten. Ärger würde hass bedeuten. Hass bedeutet zugleich, dass man Jemanden nicht mag. Also das war es gewesen, die Lösung für all seine Probleme und Sorgen. Sein Vater hatte nun Gründe, wieso er sich mit ihm Beschäftigen könnte. Ihm würden im Laufe der Zeit auch noch andere Dinge einfallen, da war er sich sicher. Dinge über die Sein Vater noch mehr toben würde. Hauptsache Sasuke würde nichts passieren. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)