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Judge Wheeler!

Seto x Joey
von

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I hate mondays!!

Judge Wheeler
 

So, hier mein drittes Werk. Ich schäme mich dafür, dass ich meine Weihnachtsstory einfach nicht weiterschreibe, aber mir brennt diese Geschichte schon seit Jahren unter den Fingernägeln >.< Diese Story wird Shounen-ai, also wer nicht auf so was steht, soll es bitte nicht lesen. Da es meine erste Story dieser Art ist, bin ich mir noch nicht sicher, ob ich S**-Szenen einbauen werde. Habt Verständnis, alles braucht seine Übung!!!

Ich wünsche euch viel Spaß bei „Judge Wheeler“ ^^

Otanoshimini!!!
 

„…blabla…..“

´…denkdenk…..´
 

Chapter 01 (I hate Mondays!!!)
 

„Verdammt! Ich komme zu spät!?“

Es war Montagmorgen und ein ungekämmter, halb angezogener Blondschopf war gerade dabei die Treppen seines Appartements hinunterzustolpern. T-Shirt und Hose waren schon an ihrem Platz, nur die rechte Socke wollte sich einfach nicht über die Ferse streifen lassen.
 

Und wo war diese verdammte Robe?
 

Der nun 34-jährige Joseph Jay Wheeler, auch liebevoll Joey gerufen, zog verzweifelt ein Kissen nach dem anderen von der bordeauxroten Couch. Er hatte seine Robe doch irgendwo hier hingelegt!

Plötzlich ertönte hinter ihm eine müde Stimme.
 

„Ach, Paps…was machst du für ´nen Lärm? Es ist erst…“, grüne verschlafene Augen fielen auf die Wanduhr über der Küchentheke, “viertel nach acht…“

Joey wandte sich um und sah zu seiner 13 Jahre jungen Tochter. Ihr langes blondes Haar fiel in zerzausten Strähnen über ihren Rücken und ihr Gesicht, ihre grünen Augen, die sonst so hell und aufmerksam glitzerten, waren noch schlafverhangen. Ihr schmaler Körper steckte in einem viel zu großen, grünen Shirt, das ihr bis zu den Knien ging. Im Türrahmen stehend, klemmte sie ein Knäuel schwarzen Stoffes unter ihren rechten Arm, während sie mit der linken Hand versuchte, sich den Schlaf aus den Augen zu reiben. Die Familie Wheeler hatte morgens nun mal immer einen niedrigen Blutdruck, sie waren keine Morgenmenschen.
 

„Sydney, Schatz! Weißt du, wo meine Robe ist? Und warum bist du noch nicht angezogen? Wir müssen los!!“

Joey ging auf sie zu, küsste ihre Stirn und strich durch ihr seidiges Haar, in der Hoffnung es etwas zu entwirren. Gähnend streckte Sydney ihren rechten Arm aus, den Fetzen Stoff an die Brust ihres Vaters drückend.

„Erstens: du hast die Robe gestern oben in deinem Schlafzimmer ausgezogen…“

Mit einem erleichterten Seufzen nahm Joey das schwarze Stück Stoff entgegen und warf es sich über die Schulter.

„Zweitens: ich habe heute erst zur dritten Stunde, ich fahre also mit dem Bus zur Schule.

Und du musst jetzt zur Arbeit.“
 

Mit sanfter Gewalt schob sie ihren Vater zur Haustür, drückte ihm einen Kuss auf die Wange und warf ihm noch die Autoschlüssel zu. Rasch stolperte der junge Mann das Treppenhaus hinunter. Als er die Eingangstür des Wohnblocks öffnete, konnte er noch seine Tochter rufen hören: “Viel Spaß beim Verurteilen, Paps!“
 

Joey Wheeler war seit 9 Monaten Richter am Jugendgericht in Domino. Er hatte sich von seiner erdrückenden Vergangenheit mit einem Trunkenbold und Schläger als Vater abwenden und ein neues Leben beginnen können. Mit 18 Jahren war er von zu Hause fortgegangen und stand seitdem auf eigenen Beinen, er konnte sich sogar ein Stipendium an einer renommierten Universität für Rechtswissenschaft verdienen.
 

Doch kaum 2 Jahre später wurde er Vater.
 

Seine damalige Liebschaft (wenn man sie so nennen konnte, denn sie hatten nur eine Nacht zusammen verbracht. Eine Nacht in der sehr viel Alkohol involviert war. Tja, Campus-Feten…) gebar ihm eine Tochter, verstarb aber bei der Geburt. Er hatte sich seiner Verantwortung gestellt und das Mädchen bei sich aufgenommen. Anfangs gab es ein paar Schwierigkeiten, da Joey’s Studium fast seine gesamte Freizeit in Anspruch nahm, aber nach ein paar Jahren routinierte sich alles.
 

Nun saß Joey in seinem roten Suzuki SX4 und versuchte noch rechtzeitig zur Arbeit zu kommen.
 

Kaum hatte er das Gebäude des Jugendgerichts erreicht, schoss die Autotür auf, das Gefährt wurde schnell abgeschlossen und Joey rannte durch die Gänge auf sein Büro zu.

Dort griff er schnell nach den auf dem Tisch liegenden Akten, schmiss seine Tasche auf die neben der Tür stehenden, bequemen Couch und lief wieder zur Tür hinaus. Auf dem Weg zum Verhandlungssaal, streifte er sich die schwarze Richterkutte über.
 

Die kleine Tür am Kopfende des Saals wurde geöffnet, der Rechtspfleger bat die Anwesenden sich zu erheben und Joey trat ein.
 

So begann eine weitere harte Arbeitswoche für Richter Wheeler.
 

__________________________________________
 

´Ich hasse Montage!´
 

Seto Kaiba, 35 Jahre alt, beliebtester Single Japans und CEO der Kaiba Corp., saß genervt an seinem Schreibtisch und massierte mit den Fingerspitzen seine pochenden Schläfen. Diese Kopfschmerzen! Selbst die Aspirine, die er schon schluckte wie Tic Tacs, halfen nicht mehr.
 

Die letzten Tage waren wirklich anstrengend gewesen.

Ein 15 jähriger Junge hatte es irgendwie geschafft, sich in das System der Kaiba Corp. zu hacken. Er hatte die Server mit Spam-Mails bombardiert und so zum Absturz gebracht, was zu horrenden Verlusten an Zeit und somit Geld geführt hat. Die letzten Tage hatte Seto damit verbracht mit seinen Angestellten den Schaden zu beheben. Bei diesem Unterfangen hatte sich wieder einmal herausgestellt, dass Seto’s Personal doch nicht so unfähig war, wie er immer glaubte. Seine Leute hatten unglaublich schnell und effizient gearbeitet und Seto verspürte so etwas wie Stolz, als er sah, wie alle Frauen und Männer alles daran setzten das System wieder zum laufen zu kriegen.
 

Ein 15 Jähriger! Herrgott, wie konnte das passieren?
 

Jedenfalls hatte er den Jungen sowie seine Familie verklagen müssen und die Anhörung würde in zwei Tagen beginnen. Seto musste natürlich anwesend sein.
 

Wie spät war es wohl? Kaiba blickte auf die Uhr seines Computerbildschirms.

Hmm, 12.30 Uhr…Mittagspause. Ob er sie für einen Spaziergang nutzen sollte? Es würde ihm sicher gut tun. Er richtete sich auf, nahm seinen Mantel von der Stuhllehne und verließ sein Büro.

Seiner Sekretärin sagte er, dass er in einer, vielleicht auch eineinhalb Stunden wiederkommen würde.
 

So machte er sich auf den Weg. Er ließ das hohe Gebäude hinter sich, wanderte durch die von der Sommersonne erhitzten Straßen und setzte sich schließlich im nahe liegenden Park auf eine Bank. Viele Kinder mit Schultaschen und anderen Tragemöglichkeiten stromerten über die Kieswege, plapperten fröhlich und unterhielten sich über die Schule. Manche jagten sich die Wege entlang, andere hatten Eistüten in der Hand und versuchten sich gegenseitig etwas davon zu stibitzen. Kaiba ordnete die Kinder den hiesigen Grund- und Mittelschulen zu. Während die jüngeren noch keine Uniformen trugen, waren die älteren in kurzen Röcken und Hosen, sowie kurzärmligen weißen Hemden und roten Krawatten bzw. Schleifen gekleidet.
 

Er beneidete die Schüler nicht um diesen Aufzug, er selbst hatte seine Schuluniformen immer gehasst. Zwar hatte er versucht in ihnen immer so adrett wie möglich auszusehen, jedoch konnte er die Reaktionen auf sein Äußeres nie ausstehen. Er hatte immer sehr anziehend auf sein Umfeld gewirkt, sowohl auf das weibliche als auch auf das männliche. Und gerade da lag der Punkt, er konnte diese Art von Aufmerksamkeit nicht leiden. Alle waren sie nur an seinem Aussehen und seinem Erbe interessiert, nicht an seiner Persönlichkeit. Alle waren sie Heuchler gewesen.
 

Bis auf eine kleine Gruppe…wie hatte er sie genannt?...ach ja, die Kindergartentruppe. Die waren stets aufrichtig mit ihm gewesen. Und diese Aufrichtigkeit hatte ihn damals verwirrt. Besonders die penetrante Ehrlichkeit eines bestimmten blonden Jungen, der ihm und seiner kühlen Art immer die Stirn geboten hatte. Und diese Ehrlichkeit war es, die Seto umso abweisender werden ließ. Mit solcher Offenheit konnte er nicht umgehen. Schon während der Arbeit war er von Lügen, Intrigen und Kratzbuckelei umgeben gewesen, da verwirrte ihn die plötzliche Aufrichtigkeit.
 

Was aus Wheeler wohl geworden war?
 

Fröhlich plappernd gingen die Schüler an ihm vorbei. Er hatte noch nie was für Kinder übrig gehabt (außer Mokuba, aber der war erstens: sein kleiner Bruder und zweitens: bereits 30 Jahre alt, also definitiv kein Kind mehr!). Sie waren laut, wussten nicht wie die Welt funktioniert und waren einfach zu leicht zu beeinflussen. Arme Würmchen, die irgendwann einem Job nachgehen würden, den sie der Notwendigkeit halber angenommen haben und später somit in der großen Masse verschwinden würden…als wenn es bei ihm anders wäre. Na gut, das mit der großen Masse traf definitiv nicht zu, aber der Rest?
 

Ein blonder Haarschopf der gerade an ihm vorüberging erweckte sein Interesse.
 

´Dieselbe Farbe hatte das Haar von Wheeler auch…´
 

Er seufzte und schüttelte den Kopf. Das hatte er davon an die Vergangenheit zu denken. Jetzt ging ihm der nervige Flohzirkus nicht mehr aus dem Kopf…“Genau wie früher.“, murrte er in Gedanken. Kaiba blickte dem kleinen Mädchen, das seine Aufmerksamkeit erregt hatte, nach. Sie sah gerade zu einem anderen Mädchen zu ihrer Rechten und zeigte ihm somit ihr Profil. Sie war nicht älter als 15 und ihr langes blondes Haar fiel ihr glatt über den Rücken, während ihr Pony in alle Himmelsrichtungen abstand. Ihre Augen waren von einem hellen Grün, sie hatte eine niedliche kleine Stupsnase und schmale rote Lippen, die nie aufhörten sich zu bewegen. Hmm…sie sah Wheeler nicht gerade unähnlich. Sicher nur Zufall.
 

„Hey, Wheeler!“
 

Was? Wheeler? Wo?

Suchend sah Seto sich um und erwartete schon einen über das ganze Gesicht grinsenden Burschen zu sehen, als sich das Mädchen, was eben an ihm vorübergegangen war, umdrehte und sich umsah. Eine kleine Gruppe von weiteren Mädchen um eine kleine Dicke mit Sommersprossen ging auf sie zu. Seto konnte ihre Unterhaltung nicht verstehen, dachte sich jedoch seinen teil, als er den Gesichtsausdruck des kleinen Wheeler-Mädchens (wie er sie jetzt in seinen Gedanken nannte) sah. Ihr Ausdruck war so desinteressiert und kalt, dass er glatt seinem eigenen Konkurrenz machen konnte. Die kleine gefiel ihm auf Anhieb noch besser. Nur einen kurzen Moment und ein paar gewechselte Worte zwischen dem Wheeler-Mädchen und der Anführerin der Gruppe später, lief die kleine Dicke hochrot an, wedelte noch mal drohend mit der Faust und stapfte wütend von dannen.
 

Das Wheeler-Mädchen schüttelte nur den Kopf und ging mit ihren Freundinnen wieder ihrer Wege. Seto musste schmunzeln.
 

´Tja, Joey’s Temperament scheint sie schon mal nicht zu haben.´
 

Moment! Wie konnte er das vergessen? Sie war nicht nur Wheeler’s Ebenbild, sie hieß tatsächlich Wheeler!! Hieß das, Wheeler war Vater? Völlig verblüfft lehnte sich Seto auf seiner Bank zurück. Wheeler und Vater…dieser Gedanke war für Seto nicht völlig abwegig. Joey war schon immer sehr liebevoll mit seinen Freunden umgegangen, umso einfühlsamer mit seiner Schwester, wenn er sich richtig entsann. Wenn Kaiba es sich richtig überlegte, passte Wheeler sogar sehr gut in die Rolle des Vaters.
 

Er blickte der Kleinen noch mal nach, genau rechtzeitig um zu sehen, wie ihr das Portemonnaie aus der Tasche fiel. Schnell stand er auf, ging zu der Stelle, wo das Portemonnaie lag und hob es auf.
 

„Hey, Kleine! Du hast da was verloren!“
 

Das Wheeler-Mädchen blieb stehen, sah sich um und erblickte Seto. Sie sah die Geldbörse in seiner Hand und begann fieberhaft ihre Taschen abzutasten. Als sie merkte, dass sie sie wirklich verloren hatte, lief sie schnell auf Seto zu und nahm das Portemonnaie dankbar entgegen.

„Vielen Dank, Onkel! Ich hätte sicher große Probleme bekommen, wenn Sie mir nicht bescheid gesagt hätten.“
 

´Meine Güte, sie redet sogar wie Wheeler!´, stellte Seto lächelnd fest [1]. Sie konnte nur Joey’s Tochter sein.
 

„Keine Ursache, Kleine.“
 

Breit grinste sie ihn an, öffnete die Geldbörse und sah nach, ob auch nichts fehlte. Da fiel Kaiba’s Blick auf ein Foto, das unter der Plastikfolie des Leders klemmte. Er zeigte mit dem Finger darauf.
 

„Wer ist das denn?“
 

Sie sah auf und lächelte noch breiter. Schnell zog sie das Bild heraus und hielt es stolz vor Seto’s Gesicht. Darauf waren das Mädchen und ein Mann Anfang 30 abgebildet. Seto begutachtete das Foto genauer. Keinen Zweifel, es war Joey Wheeler, der ihm da auf dem Foto entgegenlächelte.
 

„Das sind ich und mein Paps! Das Foto haben wir vor zwei Jahren gemacht, als wir im Vergnügungspark waren. Finden Sie nicht auch, dass mein Paps ein ganz hübscher Mann ist?“
 

BITTE WIE?! Kaiba riss seine Augen auf. Wieso fragte die Kleine denn so was?

Verwirrt blinzend beugte er sich ein wenig weiter vor.
 

„Sag mal, Kleine, wie heißt du?“
 

Stolz lächelte das Mädchen: „Sydney!“
 

„Okay, Sydney. Wieso fragst du, ob ich deinen Paps hübsch finde?“
 

Sydney reckte ihr Kinn weit vor und sagte mit vor Stolz geschwellter Brust: „Weil mein Paps ein wirklich schöner Mann ist! Er ist der jüngste Vater in meiner Klasse. Alle meine Lehrerinnen finden ihn supersüß und wollen mit ihm ausgehen. Und nicht nur die, auch der nette junge Mann von der Eisdiele oder unser Nachbar Yoruichi-san.“
 

Seto runzelte die Stirn. „Ach ja?“

Er besah sich das Bild genauer. Er musste sagen, Wheeler ist über die Jahre wirklich sehr gereift. Er sah größer und muskulöser aus. Sein Haar war an seinem Hinterkopf zu einem kleinen Pferdeschwanz zusammengebunden und es schien auch nicht mehr ganz so ungezähmt wie vor 10 Jahren. Aber sein jungenhaftes Gesicht hatte er behalten, daran hatte sich ganz klar nichts verändert.
 

´Er sieht wirklich sehr gut aus…´
 

Sydney steckte das Foto wieder ein.
 

„Entschuldigung, Onkel, aber ich muss jetzt los. Paps wartet auf mich. Wir wollen was essen gehen. Auf Wiedersehen!“
 

Winkend rannte sie den Weg entlang. Kaiba richtete sich auf und sah ihr solange nach, bis er sie nicht mehr sehen konnte.
 

Ein kleines Lächeln schlich sich auf seine Lippen.
 

´Wheeler ist also noch in der Stadt.´
 

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Puh, das wars erst mal. Das ist also mein erstes Kapitel zu Judge Wheeler. Ich hoffe es hat euch gefallen >.< Allein an diesen kapitel habe ich den ganzen tag gesessen. Und das war schon so gut wie fertig auf dem Papier O.O Jetzt brauche ich erst mal eine Pause.
 

Zu [1]: da mein domino in Japan liegt ist dieser Satz auf joeys Akzent bezogen. Ich könnte ihn mir gut mit nem Osaka-dialekt vorstellen ^^
 

Für gute kritik bin ich immer zu haben. Und natürlich für vorschläge, wie es weitergehen soll…mir gehen leider immer schnell die ideen aus T.T

Der coolste Paps der Welt

Okay hier das zweite kapitel. Die große veränderung tut mir leid. Die altersfrage hat mich auch schon gestört, jedoch habe ich mich ne ganze weile davor gedrückt den fehler zu beheben.
 

Als ich dann wiederholt drauf angesprochen wurde, habe ich mich eine nacht drangesetzt und alles überarbeitet. Ich hoffe die dazugekommenen 8 Jahre (OMG!!!!!) halten euch nicht vom lesen ab.
 


 

„…blabla…..“

´…denkdenk…..´
 

Chapter 02 (Der coolste Paps der Welt)
 

Sydney war schon eine Weile unterwegs, als sie ihren Vater (natürlich ohne Robe) neben einer Eisdiele an der Hauswand lehnen sah. Wieder waren alle Blicke auf ihn gerichtet, was man den Anwesenden nicht verübeln konnte.
 

Es war heiß, sein weißes T-Shirt und seine blaue Jeans klebten an seinem Körper, wie eine zweite Haut. Die blonden Strähnen, die sich aus seinem Pferdeschwanz gelöst hatten, fielen in seine Stirn und glänzten in der Mittagssonne, während der Schweiß auf seinen durchtrainierten Armen, deren Hände in den Hosentaschen der Jeans steckten, glitzerte.
 

Kurz blieb Sydney stehen und betrachtete ihren Vater und die Leute um ihn herum. Frauen jeder Altersstufe begutachteten ihn aus den Augenwinkeln, richteten wie zufällig ihr Haar oder versuchten offen seine Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen, indem sie ihn mit Blicken auszogen.
 

Ähnlich verhielt sich der männliche Anteil der Anwesenden. Sydney hätte sogar schwören können, dass einer von ihnen sich mit der Hand über die Lippen fuhr, um eine Spur aus Speichel zu entfernen, die sein Kinn hinunterlief.
 

Ein stolzes Grinsen auf den Lippen, rannte sie winkend auf Joey zu.

„Hallo, Paps! Wartest du schon lange?“
 

Joey sah auf, lächelte sie an und fing sie auf, als sie sich in seine Arme warf. Schon hörte Syd die Frauen und Männer enttäuscht seufzen. Wenn dieser Adonis eine Tochter hatte, hieß das, dass zu Hause eine wunderschöne Frau auf ihn warten musste. Verdammt, die besten Männer waren immer schon vergeben. Sydney kicherte.
 

´Wenn die wüssten… ´
 

Lachend setzte Joey seine Tochter wieder auf dem Fußweg ab und kniete sich vor sie.
 

„Hallo, mein Schatz! Hattest du Spaß in der Schule?“
 

Er beugte sich weiter vor und schon spürte Syd seine weichen Lippen auf ihrer Stirn. Leise seufzend schloss sie die Augen und genoss den einzigartigen Geruch von Honig, Sonne und Aftershave, den ihr Vater verströmte.
 

Sie liebte diesen Duft und insgeheim glaubte sie sogar, dass gerade dieser Geruch sehr zu seiner Beliebtheit bei beiden Geschlechtern beitrug. Man konnte einfach nie genug davon bekommen.
 

Als er sich von ihr löste, sah sie mit leicht geröteten Wangen zu ihm auf und nickte eifrig.
 

„Ja, es war toll! Wir haben wieder neue Schriftzeichen gelernt und sollten ein Gedicht schreiben. Natürlich nur ein ganz einfaches, aber einige hatten wirklich Probleme damit. Es ist aber auch schwierig so viele Zeichen auswendig zu lernen…Wieso können wir nicht in Buchstaben schreiben, so wie du es immer machst, wenn du Tante Serenity Briefe schreibst?“
 

Joey achtete sehr auf die Ausbildung seiner Tochter. Wenn die Arbeit es ihm erlaubte, half er ihr beim lernen und den Hausaufgaben. Er hatte ihr sogar das westliche Alphabet und ein paar Grundlagen in Englisch beigebracht, die er im Alltag immer weiter mit ihr ausbaute.
 

Sydney war sowohl japanischer als auch amerikanischer Abstammung und Joey wollte ihr ein einfacheres Leben ermöglichen als seines. Daher versuchte er sie so gut wie möglich darauf vorzubereiten.
 

Mit warmem Blick strich er ihr durchs lange Haar.
 

„Das ist die Kultur, Schatz. Die Schriftzeichen haben Tradition und du weißt doch, jede Kultur hat eine andere Sprache und eine andere Schrift. Ich habe dir neulich arabische Buchstaben gezeigt, richtig? Dagegen sind Kanji und Hiragana Kinderkritzeleien.“
 

Ein Knurren ließ ihn in seinen Bewegungen stoppen. Sydney’s schon gerötete Wangen wurden noch eine Spur dunkler. Schnell griff sie nach seiner Hand auf ihrem Kopf und zog ihn hinter sich her.

„Ja ja, okay, ich bin hungrig! Lass uns endlich was essen!“
 

Mit einem herzhaften Lachen ließ Joey sich mitziehen.

„Kein Zweifel, du bist eine echte Wheeler! Unser Appetit ist legendär!“
 

„Ja, verstehe! Jetzt komm schon, Paps, ich habe Lust auf Kantonesisch.“

Joey blieb stehen und Sydney versuchte verzweifelt ihn weiterzuzerren.
 

„Kantonesisch? Syd, es ist über 30 Grad heiß! Und außerdem, hatten wir das nicht schon letzte Woche?“
 

Nun hing Sydney an der hand ihres Vater, stemmte die Hacken in den Asphalt und zog und zerrte vergeblich um voranzukommen.
 

„Okay, okay, dann halt Sushi oder kalte Soba nur lass. Uns. Essen!!!!!“
 

Kichernd ließ Joey sich weiterschleifen.
 

„Das hört sich doch schon besser an!“
 

Kurz darauf saßen sie in einem kleinen (Gott sei Dank klimatisierten) Restaurant und aßen genüsslich ihre kalten Sobanudeln.
 

Joey war gerade dabei geräuschvoll seine aus dem Mund herausbaumelnden Nudeln einzusaugen, als ihm etwas auffiel. Schnell kaute und schluckte er bevor er sich zu Sydney umwandte, die neben ihm an der Theke saß.
 

„Sag mal, Syd, wieso hast du heute eigentlich länger gebraucht, um zur Eisdiele zu kommen? Du bist sonst nie so spät.“
 

Syd, die sich gerade die nächste Stäbchenladung Nudeln in den Mund schieben wollte, hielt inne.
 

„Ach, weißt du, das übliche! Die blöde Satsuko musste wieder ihr Revier abstecken. Aber mittlerweile weiß ich mit ihr umzugehen.“
 

Sanft tätschelte Joey ihr kleines Köpfchen.
 

„Ich bin sehr stolz auf dich, mein Schatz. Lass dir ja nichts gefallen, wenn es unrecht ist. Wenn du noch so nach mir schlägst, die Ruhe hast du von deiner Mutter. Allerdings weiß ich nicht, woher du diesen eisigen Blick hast. Immer wenn ich ihn sehe, erinnerst du mich an einen alten Freu-…Schulkameraden.“
 

„Meinst du Seto Kaiba? Diesen Jungen, den du mir in deinem Abschlussalbum gezeigt hast?“
 

Eine weitere Portion Nudeln fand seinen Weg in Joey’s Mund.

„Genau den. Der hat auch immer so eisig dreingeblickt…Wie es dem wohl geht? Ob er immer noch so steif durch die Gegend stakst? Und was Mokuba wohl macht?“
 

Gedankenverloren kaute er auf seinen Soba herum. Jetzt wo er so darüber nachdachte, erschien es ihm wie ein Wunder, dass er Kaiba nicht mehr über den Weg gelaufen war. Klar, nach ihrem Abschluss war er ins Ausland gegangen, um Kaiba-Land auch international aufzubauen.
 

Aber trotzdem…
 

Joey hatte in den Nachrichten Berichte über ihn gesehen, er war also definitiv wieder im Land. Er sollte Yugi fragen, ob er etwas von dem wandelnden Eisberg gehört hatte.
 

„Ach ja, und da war noch dieser nette Onkel!“
 

Aus seinen Gedanken gerissen, blinzelte Joey seine Tochter verwirrt an.

„Onkel?“
 

Freudig fingen Sydney’s Augen an zu strahlen.

„Ja, ein ganz netter Onkel! Wegen ihm bin ich auch zu spät gekommen. Ich hatte meinen Geldbeutel verloren und er hat ihn wieder aufgehoben. Hätte er nicht gerufen, hätte ich nichts bemerkt.“
 

Sich die nächsten Nudeln in den Mund stopfend, erzählte sie weiter.

„Er hätte dir gefallen, Paps! Er war groß, gut aussehend und sehr nett. Du magst doch solche Männer, nicht?“
 

„Hmm…“

Nachdenklich blickte der junge Richter ins Leere und ließ seine Essstäbchen in der Luft unsichtbare Kreise ziehen.

„Stimmt schon, ich mag es wenn sie größer sind als ich. Und nett sollten sie natürlich immer sein. Aber erzähl doch mehr von diesem ´Onkel´. Was ist noch passiert?“
 

„Ich habe mich mit ihm unterhalten. Er war wirklich furchtbar nett. Und ich habe ihm das Foto gezeigt. Weißt du? Das von vor zwei Jahren, im Vergnügungspark.“
 

„Ja, ich entsinne mich“

Joey wandte sich wieder seinen Soba zu, ohne jedoch seine Tochter aus den Augen zu lassen.

„Habt ihr euch noch über andere Dinge unterhalten? Hat er dir seinen Namen verraten?“
 

Sie schüttelte den Kopf, dass ihr Haar ihr wild ums Gesicht flatterte.

„Nein, ich bin nicht dazu gekommen, ihn zu fragen. Es war ja schon so spät.“
 

„Okay…“

Ein wenig enttäuscht wandte er seine ganze Aufmerksamkeit wieder seinen Nudeln zu, die mittlerweile schon lauwarm waren. Joey hätte gern mehr über diesen „Onkel“ erfahren.
 

„Eines allerdings fand ich sehr seltsam.“

Grübelnd tippte sich Syd mit den Stäbchen ans Kinn.

„Der Onkel hatte nen seltsamen Kleidergeschmack. Es ist so heiß und er läuft mit nem langen Mantel durch die Gegend. Und der Saum berührte nie den Boden, er schien fast zu schweben. Dabei wehte es gar ni- Meine Güte, Paps, was machst du denn?“
 

Hustend griff Joey nach den in der Nähe stehenden Servietten und seinem Tee, um die stecken gebliebenen Nudeln hinunterzuspülen.
 

Das konnte nicht sein! Es gab nur eine Person, die, trotz der furchtbaren Wärme, im langen Mantel herumlief, dessen Material jeglichen Regeln der Schwerkraft trotzte.
 

Sydney hatte tatsächlich Seto Kaiba im Park getroffen!
 

-Zwei Tage später / Mittwoch / Jugendgericht-
 

Kaiba’s Vormittag war mit zwei Worten zu beschreiben: Pure Langeweile! Er hasste solche Tage, an denen er sich mit weit wichtigeren Sachen hätte beschäftigen können, jedoch von unwichtigeren aber notwendigen Dingen davon abgehalten wurde.
 

Und gerade heute musste solch ein Tag sein. Mit seinem dritten Kaffee (dessen zwei Vorgänger schon furchtbar schmeckten. Wieso gab es hier nicht mal ordentlichen Kaffee?) saß er ungeduldig auf einer unbequemen Bank vor dem Gerichtsaal und wartete auf den Verhandlungsbeginn.
 

´Selbst die Justiz ist unpünktlich. Wo soll das enden?´
 

Grimmig ließ er den Rest des bitteren Gesöffs (anders konnte man diese Brühe nicht nennen!) seinen Hals hinunter gleiten, als sich die Tür des Gerichtssaals öffnete und ein Beamter in Uniform auf den Gang trat.
 

„Es folgt die Anhörung des Falls ´Kaiba und Hirota´. Ich bitte die Beteiligten sich in den Gerichtssaal zu begeben.“
 

„Na endlich!“, brummte Kaiba leise und richtete sich auf.
 

Einige Momente später saßen beide Parteien auf ihren Plätzen. Kaiba und sein Anwalt rechts, der Beklagte und sein Rechtsbeistand links, der Rechtspfleger an der Stirnwand des Saales zur Linken des noch fehlenden Richters und die Protokollantin in der rechten Ecke des Saales, an ihrem eigenen kleinen Tisch.
 

Stille kehrte im Saal ein, unterbrochen vom gelegentlichen Rascheln der Unterlagen und dem Geflüster des Verteidigers, der sich noch einmal mit seinem Klienten absprach.
 

´Armer Junge.´, dachte Kaiba. ´Er ist mit den nerven völlig am Ende.´

Tatsächlich sah der junge Mann nicht sehr gesund aus. Er war kreidebleich und seine Hände zitterten verdächtig. Man hätte meinen können, dass er gleich in Ohnmacht fiele.
 

Ein böses Grinsen zog an Seto’s Mundwinkeln. Das sollte nicht allzu lange dauern, vielleicht konnte er mit Mokuba sogar gemeinsam was zu Mittag essen.
 

Die kleine Tür an der Stirn des Raumes wurde geöffnet. Schnell stand der Rechtspfleger auf.

„Bitte erheben Sie sich für den ehrenwerten Richter Wheeler.“
 

´WAS?´

Seto’s Kopf schoss herum und er sah, er konnte es kaum glauben, Wheeler zum Richterstuhl treten. Er trug seine lange schwarze Robe, sein Haar war, wie immer, zu einem Pferdeschwanz zusammengebunden und unter seinem rechten Arm klemmten einige Akten.
 

Während Joey sich setzte, musste Seto eingestehen, dass Wheeler einen äußerst souveränen Eindruck auf ihn machte.
 

Joey bat die Anwesenden gerade sich zu setzen, als sein Blick auf Seto fiel. Kaiba beobachtete, wie sich Wheelers Augen kurz vor Überraschung ein wenig weiteten, dann wandte er sich wieder seiner Arbeit zu.
 

Die Verhandlung dauerte wirklich nicht lange und Seto musste eingestehen, dass Wheeler gut war in dem, was er tat. Während des Verhörs schien der junge Angeklagte vor Aufregung beinahe das Bewusstsein zu verlieren. Joey jedoch führte die Verhandlung so ruhig und gelassen, dass der Junge sich schnell wieder fing.
 

Und, stellte Kaiba sich das nur vor, oder spielte Wheeler mit seinen offensichtlich existierenden Reizen, um dem Jungen die Wahrheit und nichts weiter als die Wahrheit zu entlocken? Seine Stimme war samtig, jedoch ernst und seine Augen enthielten eine beruhigende Wärme.
 

Dann war da noch seine Körperhaltung, die den jungen Mann nicht im Geringsten einschüchterte, sondern eher Kontrolle und Gelassenheit ausstrahlte. Er saß grade, mit dem Rücken an der Lehne seines großen Stuhls, seine feinen Hände ruhten auf den Armlehnen.
 

Er lächelte dem Jungen hin und wieder zu und versicherte ihm, dass er keine Angst zu haben brauchte, jedoch mit seiner gerechten Strafe rechnen müsste.
 

Die Verhandlung, die eigentlich eher ein umfassendes Geständnis des Beklagten war, dauerte nicht länger als eine dreiviertel Stunde. Seto’s Blick lag während dieser Zeit ausschließlich auf dem Gesicht des Blonden.
 

´Er hat wirklich Ahnung von seiner Arbeit. Und diese Ruhe, die er ausstrahlt. Das hätte ich wirklich nicht von Wheeler erwartet. ´
 

Er tauchte erst wieder aus seinen Gedanken auf, als Joey das Urteil verkündete.
 

„Hiermit verurteile ich Yosuke Hirota zu 4 Jahren Sozialarbeit. Er wird von Montags bis Freitags täglich 4 Stunden in der Kaiba Corp. arbeiten, den dortigen Angestellten unter die Arme greifen und sein Talent nutzen, um die aufgekommenen Verluste wieder auszugleichen.
 

Ich bitte Herrn Kaiba sich seiner anzunehmen und ihn einer firmeninternen Aufsichtskraft zu übermitteln. Nach dem unser junger Herr Hirota seine 4 Jahre abgearbeitet hat, bringt er bitte ein Zeugnis zu diesem Gericht und lässt es mir zustellen.
 

Sollte keine der Parteien irgendwelche Einwende haben, schließe ich damit die Verhandlung.“
 

Mit diesen Worten schloss Joey die Akte dieses falls und öffnete die eines Anderen.

„Jetzt bitte der Fall ´Russo und Matsumoto´.“
 

________________________________
 

Puh, okay. Fertisch!!!! Einige werden von dem abrupten ende der verhandlung enttäuscht sein, aber hätte ich weitergeschrieben, hätte ich nicht mehr aufhören können. Außerdem kann auch ein joey wheeler privates und arbeit trennen ^^ Und schon würde die story um einige Kapitel und idee kürzer.

Long time no see!

Hier das nächste kapi. Ob genug passiert überlasse ich euch.
 

Have fun.
 

„…blablabla…“

‚…denkdenkdenk…’
 

Chapter 3 (Long time no see!)
 

Langsam ging Seto Richtung Ausgang, in der rechten Hand sein Handy.

Gerade hatte er Mokuba angerufen und sich mit ihm zum Essen verabredet.
 

´Es ist wirklich schon lange her, dass wir ein wenig Zeit zusammen verbracht haben.´, sinnierte er, als er einen ihm bekannten blonden Schopf ungefähr auf der Höhe seiner Hüfte an sich vorbeihuschen sah.

Er drehte sich nach dem kleinen Blitz um.
 

„Hey! Sydney-chan!“
 

Mit einem Ruck blieb das Mädchen stehen und sah sich suchend nach der Person um, die eben nach ihr gerufen hatte. Wieder musste Seto schmunzeln, denn die Kleine war Wheeler einfach in vielen Dingen zu ähnlich. Wie Wheeler sah sie sich in schnellen Bewegungen um, fast wie ein Welpe der verzweifelt nach seinem Herrchen suchte, das er in der Menge verloren hatte. Wie oft hatte er Wheeler zu ihrer Schulzeit so auf dem Schulhof stehen sehen, auf der eifrigen Suche nach seinen Freunden.
 

Endlich hatte Sydney Kaiba ausgemacht. Das typische Wheeler-Lächeln legte sich auf ihr Gesicht und schnell kam sie zu ihm zurückgelaufen.
 

„Hallo, Onkel! Was machst du denn hier?“

Plötzlich verschwand das Lächeln und machte einem misstrauischen Ausdruck platz.

„Du hast doch nicht etwa was Böses angestellt…“
 

„NEIN NEIN!“

Schnell schüttelte Kaiba den Kopf und hob abwehrend die Hände.

„Jemand hat mir, oder eher meiner Firma was Böses angetan. Ich habe die Person verklagt und heute war die Anhörung!“

„Heeeee~…“

Noch nicht überzeugt hoben sich Syd’s Augenbrauen unter ihren wirren Pony.

So standen sie einige Sekunden ohne etwas zu sagen. Dann plötzlich fing das kleine Mädchen an dreckig zu grinsen, trat an ihn heran und stupste ihm mit ihrem Ellenbogen in die Seite.

„Gib’s zu, Onkel! Du warst ein ganz schlimmer und hast eine Frau ´unanständig berührt´, wie mein Paps es nennen würde.“
 

´WAS ZUM?????´

Langsam kamen bei Kaiba Zweifel auf, dass Wheeler einen guten Vater abgab. Was brachte er seiner Tochter nur bei?! Mit verklemmtem Lächeln und großer Anstrengung Ruhe zu bewahren, hockte er sich vor Sydney hin.
 

„Sydney-chan, ich sage die Wahrheit! Du kannst deinen Papa fragen, er war der vorsitzende Richter.“ Sofort verschwand der neckische Ausdruck von Syd’s Gesicht.
 

„Ach so! Sag das doch gleich!“

Lieb lächelte sie ihn an und Kaiba kam wieder nicht umrum über die Ähnlichkeit mit ihrem Vater zu staunen.
 

Kurz sah Syd über Seto’s Schulter und schon wurde ihr Lächeln breiter.

„Ah, Paps!“

Wild winkend rannte sie durch die Halle auf den jungen Richter zu, der, immer noch in Robe, aus einem kleinen Seitengang trat.

„Hi, Schatz! Du bist aber früh. Wir müssen noch mal in mein Büro, damit ich dieses nervige Nachthemd loswerde. Dann können wir was futtern gehen.“
 

Mit Schwung umarmte Syd die Hüfte ihres Vaters, sodass Joey zwei Schritte zurücktreten musste, um nicht das Gleichgewicht zu verlieren und strahlte ihn an.

„Geht klar! Du, Paps, ich habe dir doch von dem netten Onkel erzählt. Er ist hier! Und er sagte, er war eben bei dir im Gerichtssaal. Schau, da drüben steht er!“
 

Schon streckte sie einen Arm in Seto’s Richtung und zeigte mit dem Finger auf ihn.

Seto versuchte unterdessen seine Gesichtszüge unter Kontrolle zu bringen. Die beiden erinnerten ihn an Mokuba und sich selbst als sie noch jünger waren (okay, selbst mit 30 ließ Mokuba es sich nicht nehmen, seinen Bruder bei jeder Begegnung stürmisch zu umarmen. Zum großen Leidwesen von Kaiba!).
 

Joey wurde von Syd am Arm gepackt und in Richtung Kaiba gezerrt. Als sie sich gegenüber standen, tauschten sie einen doch recht unsicheren Blick. Doch schnell fand der schelmische Funke seinen Weg zurück in Joey’s Augen.
 

„Na, Kaiba? Wie läuft’s? Ich muss sagen, ich bin enttäuscht. Erst vor ein paar Tagen habe ich mich gefragt, was aus dir wohl geworden ist. Und kaum zwei Tage später treffe ich dich vor Gericht? Und dann auch noch, weil ein Minderjähriger sich in dein System gehackt hat?! Kaiba, ich glaube, du lässt nach.“
 

Kurz war Kaiba zu perplex, um darauf zu antworten. Was zum…Wie konnte Wheeler es wagen-?
 

„Tja, Wheeler. Mittlerweile sind viele Jugendliche mit einem Computer zu mehr in der Lage, als nur Nachrichten zu versenden und billig Hundefutter zu bestellen. Und ich muss sagen, dass auch ich überrascht war, dich hier zu sehen. Und dann noch als Richter. Für wen musstest du dich diesmal in ein Hundekostüm zwängen und brav mit der Rute wedeln?“
 

Es folgte ein langer Moment der Stille, in dem sich die Beiden nur anstarrten. Auf beiden Gesichtern lag ein böses Lächeln, braune und blaue Augen sprühten förmlich Funken.
 

Syd sah zwischen den beiden Männern hin und her, bis ihr Blick an ihrem Vater haften blieb. So hatte er sich noch nie verhalten. Ihr Paps war ein äußerst höflicher Mensch und stets freundlich. Und hatte er den Onkel eben Kaiba genannt? Dann war das wohl dieser Seto Kaiba. Jetzt wo sie genauer hinsah…Natürlich! Wie hatte sie ihn nicht erkennen können?! Kaiba’s Gesichtszüge waren zwar ein wenig kantiger und auch seine Haare etwas länger, aber sonst sah er doch genauso aus wie auf dem Abschlussfoto!
 

Frustriert schlug sie sich mit der flachen Hand auf die Stirn.

„Mensch, bin ich bescheuert!!“
 

Das klatschende Geräusch und der laute Fluch rissen Seto und Joey aus ihrem kleinen Universum. Besorgt kniete sich Joey vor seine Tochter und strich ihr über die nun rote Stirn.
 

„Syd, was soll das denn? Wie oft habe ich dir gesagt, du sollst das lassen? Deine Stirn war schon mal eine ganze Woche lang gerötet, weil du zu fest zugeschlagen hast!“

Er schob ihren Pony mit seiner Hand beiseite und besah sich den Schaden.
 

Aufgeregt blickte Syd in Joey’s Gesicht.

„Ja, aber Paps! Du hast mir doch sein Bild gezeigt! Gut, das ist schon ne Weile her, aber trotzdem hätte ich ihn doch erkennen müssen!“
 

Seufzend ließ Joey die zurückgestrichenen Strähnen wieder in Sydney’s Gesicht fallen.

„Süße, du weißt doch, eine weitere Eigenschaft der Familie Wheeler ist es, unwichtige Dinge schnell wieder zu vergessen.“
 

´Hat Wheeler mich da eben unwichtig genannt?´

Seto’s Vertrauen in Wheelers Tauglichkeit als Vater geriet weiter ins Schwanken.
 

Joey richtete sich wieder auf und sah zu Kaiba.

„Tja, Kaiba. So gern ich mich noch weiter mit dir kabbeln würde, aber meine Tochter und ich haben etwas vor.“ Er drehte sich zu Syd und Seto sah, wie seine Augen sanft wurden.

„Komm, wir gehen eben in mein Büro. Ich muss auch noch meine Tasche holen.“
 

Sydney sprang zwei Schritte vor und hielt Joey ihre Arme hin.

„Warte! Gib mir die Schlüssel und deine Robe, dann kann ich sie ins Büro bringen. So müssen wir nicht beide laufen. Außerdem bin ich sowieso schneller als du. Ich bringe auch gleich deine Tasche mit.“
 

Etwas verdutzt sah Joey zu seinem kleinen Mädchen hinab. Er wollte gerade einwenden, als Syd begann mit ihren Wimpern zu klimpern und ihre Augen anfingen zu glitzern.

Jetzt konnte Seto sich ein fieses Grinsen nicht verkneifen. Dieses kleine Mädchen hatte den Puppyblick wirklich sehr gut drauf. Noch nicht so gut wie ihr Vater, aber sie war schon sehr nah dran. Er sah, wie sich Joey’s Gesicht wie unter Schmerzen verzog.
 

Einen kurzen Moment versuchte er noch gegen diese unfaire Attacke seiner Tochter anzukommen, doch seine Mauern brachen zu schnell und mit einem schweren Seufzen zog er sich die Robe über den Kopf, fischte die Schlüssel zu seinem Büro aus seiner Hosentasche und gab beides an das Mädchen weiter.

„Okay, okay, du hast ja gewonnen. Aber beeil dich!“, rief er ihr hinterher, aber Syd war schon längst um die nächste Ecke abgebogen.
 

Kaiba verschränkte die Arme vor seiner Brust.

„Die Kleine hat dich ja voll im Griff.“
 

Wehleidig blickte Joey ihn an.

„Hör bloß auf! Sie weiß ganz genau, dass ich dagegen nicht ankomme. Und sie wird mit jedem Mal besser!?“ Verzweifelt raufte er sich die blonden, nun völlig zerzausten Haare, was ihm, in Kaiba’s Gedanken, gar nicht mal schlecht stand.
 

Ein kleines Lächeln stahl sich auf Seto’s Lippen.

„Aber sie ist wirklich niedlich. Sie wird sicher mal eine sehr gut aussehende junge Frau.“
 

Zu Kaiba’s Überraschung wurde Wheeler’s Gesichtsausdruck mürrisch.

„Ja, ich weiß. Ich fürchte schon den Tag, an dem sie zum ersten Mal mit irgendeinem pickligen Teenager ausgeht.“ Frustriert kratzte er sich am Hinterkopf. „Ich würde gern in eine Kleinstadt nach Utah ziehen und sie selbst Unterrichten bis sie 30 ist.“
 

Seto konnte es selbst nicht glauben, aber er erwischte sich dabei, wie er Wheeler verständnisvoll zulächelte.

„Ich weiß, was du meinst. Mir ging es mit Mokuba nicht anders.“

´Ich bin definitiv zu gefühlsduselig geworden…´
 

Bevor Joey etwas erwidern konnte, kam Syd auch schon wieder angerannt, die Tasche ihres Vaters in ihren Armen.
 

„So, hab alles! Können wir jetzt gehen?“

„Ja ja, wir sind schon so gut wie weg.“ Ein letztes Mal drehte Joey sich zu Seto um, ein ehrliches Lächeln auf den Lippen.

„Kaiba, es war wider erwarten erfrischend dich zu sehen. Vielleicht treffen wir uns mal wieder. Ich hoffe allerdings nicht vor Gericht.“
 

Kaiba erwiderte die Geste. ´Wir sind wirklich erwachsen geworden.´

„Dasselbe kann ich zu dir sagen, Wheel-“
 

„SETOOOOOO!!!!“
 

Durch die leere Halle kam ein schwarzer Blitz gerauscht und keine Sekunde später hing der mittlerweile nicht mehr ganz so kleine (´Und gar nicht ganz so unattraktive´, wie Joey zugeben musste) Mokuba an seinem großen Bruder, vor Freude strahlend, und klemmte Seto die Luft ab.

„Moku…Mokuba…bitte…Luft!“

„Ich habe mich ja so gefreut, als du angerufen hast! Wie lange ist es her, dass wir gemeinsam auswärts essen waren? Das wird ja so toll! Ach, hi Joey…JOEY?“
 

Und schon sprang der junge Mann weiter zu dem Blonden, nur um ihn ebenfalls fest in den Arm zu nehmen.
 

Mokuba war in den über 10 Jahren natürlich extrem gewachsen. Er hatte ungefähr Joey’s Größe und Statur, sein Haar fiel ihm in einem langen Zopf über den Rücken und einige freche Strähnen hingen ihm im Gesicht. Joey fiel auf, dass Mokuba definitiv kein Kind mehr war. Sein Gesicht hatten noch ein paar kindliche Züge, aber es deuteten sich die feinen Konturen, die Kaiba’s Gesicht ausmachten, an. Der Blonde war beeindruckt. Dass ein Mensch sich so verändern konnte.
 

„Mensch, Mokuba! Dich habe ich ja auch ewig nicht mehr gesehen. Wie groß du geworden bist.“

Neckisch zwinkerte der Schwarzhaarige ihm zu. „Kein Wunder! Ich bin ja auch schon 30. Und der reinste Mädchenmagnet!?“

Joey konnte ein verlegenes Lachen nicht unterdrücken. Mokuba war also sehr von sich überzeugt. Sicher musste er sich bei seinem Aussehen nicht gerade anstrengen, um eine Freundin zu finden.
 

„Paps, wer ist das?“
 

Verwirrt ob der kleinen Stimme, blickte Mokuba hinab auf die kleine Sydney. Er ließ Joey los und beugte sich über die Kleine.
 

„Hi! Ich bin Mokuba! Und wer bist du?“
 

Stolz legte Joey seinen Arm um Syd’s schmale Schultern.
 

„Das, Mokuba, ist meine Tochter Sydney.“
 

„…WAS?“

Überrumpelt trat der junge Kaiba einige Schritte zurück.

„To-To-Tochter? Da-Das hieße ja, dass Joey tatsächlich geheiratet hat!? Wann? Wen? Ich kann es nicht glauben?“
 

Joey holte schon Luft um alles zu erklären, da stoppte ihn eine Hand über seinem Mund.

„Halt! Das wird sicher eine lange Geschichte. Was haltet ihr davon, einfach mit uns essen zu gehen? Das würde sich doch anbieten. Nicht wahr, Onii-chan?“
 

Völlig überrumpelt nickte Kaiba, was er sofort wieder bereute. ´Verdammt! Ich hasse es, wenn er mich so unvorbereitet überfällt!?´
 

Begeistert zerrte Syd am Arm ihres Vaters.

„Ja! Komm schon, Paps. Das klingt doch toll!“ Kurz ließ Joey sich das Angebot durch den Kopf gehen und willigte schließlich ein. So machten sich die Vier auf den Weg zum Parkplatz. Kaum eine viertel Stunde später saßen sie in einem italienischen Restaurant und warteten auf ihre Bestellung.
 

Mokuba lehnte sich ein Stück vor. „Also, Joey, was ist in den letzten Jahren passiert? Wie bist du Richter geworden und, was viel wichtiger ist, wann hast du geheiratet?“
 

Abwehrend hob Joey die Hände. „Immer mit der Ruhe, Mokuba! Nicht alles auf einmal. Also, zuerst wie ich Richter geworden bin…Nun ja, nach der Oberschule schrieb ich mich an einer Hochschule außerhalb von Domino ein, die sich auf Rechtswissenschaften spezialisiert hatte. Dort gab ich mir die größte Mühe und es hat sich ausgezahlt. Ich erhielt sogar ein Stipendium für eine renommierte Universität.
 

Die nächsten 4 Jahre waren die Hölle. Ich musste lernen, arbeiten und während meiner vorlesungsfreien Tage in Kanzleien und Gerichten Arbeitserfahrung sammeln. Dann kam der Vorbereitungsdienst, der noch 2 Jahre dauerte. In dieser Zeit fungierte ich als Staatsanwalt.
 

Die 2 Jahre darauf war ich dann Richter auf Probe. Ich musste höllisch aufpassen, dass ich nichts falsch machte, sonst hätten sie mich ohne irgendeinen Grund rausschmeißen können!
 

Als ich dann zum „Richter auf Lebenszeit“ ernannt wurde, wurde ich an ein Strafgericht versetzt. Dort blieb ich ungefähr 3 Jahre. Vor ungefähr 10 Monaten habe ich mich dann ans Jugendgericht versetzen lassen.
 

Wenn ich bedenke, dass ich noch auf eine kleine Tochter aufpassen musste, bin ich wirklich stolz, es geschafft zu haben!“
 

Seto, der die ganze Zeit unauffällig mitgehört hatte (er hatte demonstrativ in die andere Richtung geschaut. Alte Gewohnheiten sterben nie!!), musste zugeben, dass er solch ein Durchhaltevermögen von dem Köter nicht erwartet hatte. Beeindruckend.
 

„Ja, ja! Ist ja alles ganz furchtbar interessant, aber wann hast du ein Mädchen gefunden!“, drängte Mokuba.
 

„Du wolltest doch wissen, wie mein Leben war…“, murmelte Joey leise. In einigen Dingen hatte der kleine Schwarzhaarige sich nicht verändert. Immer noch so ungeduldig, wie vor 10 Jahren.
 

„Okay, okay. Das Wichtigste zuerst. Ich bin nie verheiratet gewesen.“
 

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wieder ein abruptes ende. Sorry, aber es soll ja spannend bleiben, nech?

Hoffe es gefällt ^^

Die Mutter meines Kindes

Hi Leute!

Es tut mir furchtbar leid, dass ich so lange für das nächste Kapitel gebraucht habe. Aber meine Arbeit nimmt mich vollkommen ein. Ich bin zwar Praktikantin, arbeite aber wie eine Vollzeitkraft, was heißt 8 Stunden und manchmal auch ein wenig mehr schuften.
 

Ich muss ehrlich sagen, mir gehen ein wenig die Ideen aus. Jetzt wo ich keine Zeit mehr zum nachdenken habe, fällt mir kein Weg ein unsere beiden Lieblinge zusammen zu kriegen. Ich bin für alles offen! Schreibt doch einfach ein paar Vorschläge mit in eure Kommis oder schickt sie mir per ENS.
 

„…blablabla…“

´…denkdenkdenk…´
 

Chapter 4 (Die Mutter meines Kindes)
 

Und so begann Joey zu erzählen.
 

Mitte seines zweiten Jahres auf der Hochschule lernte er ein wirklich reizendes Mädchen mit dem Namen Yasuko Samejima kennen. Sie war 18 Jahre jung, witzig, gescheit und wunderschön. Gut, als sie sich trafen, war sie extrem schüchtern, jedoch öffnete sie sich, dank Joeys kindischen Gemüts, ihm gegenüber schnell.
 

Mokuba saß wie auf brennenden Kohlen auf seinem Stuhl und lauschte gespannt auf jedes Wort, das Joeys Mund verließ, während Syd mit geschlossenen Augen ihren Kopf gegen Joeys Schulter lehnte. Sie liebte es ihrem Vater zuzuhören, wenn er in die Vergangenheit reiste und die Erinnerungen ihrer Mutter aufleben ließ.
 

Auch Seto’s Aufmerksamkeit gehörte ganz Joey. Ihn unauffällig aus den Augenwinkeln musternd, hing er an seinen Lippen. Er wollte unbedingt mehr von dem Mädchen erfahren, das es geschafft hat Joey Wheeler zu verzaubern.
 

„Mit der Zeit freundeten wir uns sehr gut an und ich konnte gar nicht anders, als sie zu lieben.“ Mit einem warmen Lächeln strich er über Sydney’s Haar.

„Allerdings liebte ich sie nicht wie eine Frau. Nein, ich liebte sie wie eine Schwester. Sie war Serenity in so vielen Dingen ähnlich, dass sie sich ganz langsam einen Platz in meinem Herzen schuf.
 

Wir redeten über alles, was uns in den Sinn kam. Die Schule, Familie, Freunde, Essen, einfach alles. Sie wollte Anwältin werden, wie ihre Mutter. Einmal erzählte sie mir von ihrem ersten Besuch im Gericht, als ihre Mutter ihren Mandanten verteidigte. Sie sagte, dieses Feuer in den Augen ihrer Mutter würde sie nie vergessen.“
 

Mit diesem Ziel gab sie sich ihrem Studium hin. Sie war immer unter den ersten Fünf ihres Jahrgangs und war mit Recht sehr stolz auf ihre Leistung.
 

Joey begann mit einer Strähne des blonden Haares seiner Tochter zu spielen.

„Doch schließlich konnte auch sie sich dem wilden Partyfieber unserer Mitschüler nicht mehr entziehen.“
 

Es dauerte nicht lange und sie landeten beide auf einer Party. Diese Party bat jedem Einlass, der sich amüsieren wollte und so war es kein Wunder, dass sich auch ältere Schüler und Studenten dort fanden. Und mit den Studenten kamen gepanschter Punsch und harter Alkohol, der nach Limonade schmeckte und von dem man nicht genug bekommen konnte.
 

Nun blickte Joey mit hochroten Wangen auf seine Finger, die mit dem Saum seines T-Shirts spielten. „Naja, es kam dann eines zum anderen. Wir beide tranken zu viel, wussten nicht was wir taten und…tja…“ Peinlich berührt zuckte er mit den Schultern.
 

Seto konnte es nicht fassen. Mit aufgerissenen Augen starrte er Joey an. So dumm konnte auch nur der Blonde sein. Wer außer Joey Wheeler ließ sich auch freiwillig abfüllen? Und wer außer Joey Wheeler konnte dann mit seiner besten Freundin im Bett landen?!
 

Mokuba war nicht weniger erschrocken. „Joey, das ist furchtbar!“
 

„Ich weiß! Ich weiß es ja!“ Der Blick des Blonden wurde ernst. „Es ist furchtbar, dass uns so etwas passiert ist. Wir hatten uns wirklich gern, wollten aber nie eine Beziehung dieser Art führen. Und doch muss ich sagen bin ich froh, dass wir anscheinend nicht betrunken genug waren. Denn wir konnten uns beide an die Geschehnisse jener Nacht erinnern.“
 

Verwirrt blickte Mokuba ihn an. „Was ist daran so gut? Es muss ein furchtbares Gefühl gewesen sein, zu wissen, dass man mit dem besten Freund geschlafen hat!“
 

Traurig lächelnd sah Joey den Schwarzhaarigen an. „Es war auf jeden Fall nicht angenehm. Aber wir redeten darüber und waren uns einig, dass es ein Fehler war. Allerdings…“
 

Joey sah zu Sydney’s Gesicht hinab. „Allerdings blieb diese eine Nacht nicht ohne Folgen.“
 

Liebevoll strich der Blonde Syd eine Haarsträhne hinter ihr Ohr.

Seto setzte sich in seinem Stuhl auf und schlug die Beine übereinander. Jetzt schien es langsam zum Höhepunkt der Geschichte zu kommen.
 

In die kleine Runde blickend, fuhr Joey fort.

„Yasuko hat mir lange verschwiegen, dass sie ein Kind von mir erwartete. Als sie dann aber den dritten Monat ansteuerte war es natürlich unvermeidbar es weiter zu verbergen. Ich erinnere mich noch wie erschrocken ich war. In dem Moment in dem ich es bemerkte, ergriff ich ihre Hand, zog sie in meine Bude und legte mich mit ihr aufs Bett. Wir redeten die ganze Nacht, machten Pläne und Yasuko erzählte mir von ihren Ängsten.“
 

Seto und Mokuba zuckten erschrocken zusammen, als der Kellner ihnen ihre Bestellungen servierte. Syd langte gleich zu und stieß ihre Gabel in ihre Spaghetti. Auch Mokuba nahm einen kleinen Bissen von seiner Anti Pasti. Seto beobachtete unterdessen Joey, der ein wenig lustlos und verloren in seinem Salat stocherte. Es schien ihn wirklich mitzunehmen von einer Vergangenheit zu erzählen, wenn es ihm seinen berühmten Appetit verdarb.
 

Als der Kellner wieder seiner Wege ging, fuhr Joey fort.
 

„Sie wollte nicht abtreiben, allerdings hatte sie Angst so jung Mutter zu werden. Zweifel hatten sie beschlichen, dass ich sie im Stich lassen würde, wofür sie sich unheimlich schämte und sich immer wieder entschuldigte.“
 

Seine Hände im Schoß faltend, senkte Joey den Blick.

„In dieser Nacht versprach ich ihr, mich um sie zu kümmern. Ich konnte und wollte sie nicht im Stich lassen. Also sagte ich ihr, dass ich an ihrer Seite bleiben würde. Wir redeten mit ihrer Familie und schließlich zog ich bei ihr ein, meine Wohnung war zu klein für uns.
 

Doch in den nächsten Monaten verschlechterte sich ihr Zustand immer wieder. Sie war schon immer von recht schwächlicher Natur und erkrankte leicht.“
 

Joey’s Blick wurde glasig und er legte seine Gabel wieder auf den Teller.
 

„Als sie in den Wehen lag, bekam sie auf einmal hohes Fieber…und während der Geburt hat sie einfach nicht mehr aufgehört zu bluten. Sie hatte gerade noch die Kraft Syd einmal in den Arm zu nehmen, ihre Stirn zu küssen und mir zu sagen, dass sie es nicht bereut unser Kind zur Welt gebracht zu haben.“
 

Eine kleine Träne lief seine Wange herunter, die er schnell wegwischte. Egal, wie oft er diese Geschichte erzählte, es tat nie minder weh sich an Yasuko’s letzten Atemzug zu erinnern. Das Bild ihres schmalen, zerbrechlichen Körpers, leblos auf dem Krankenhausbett, hatte sich in sein Gedächtnis eingebrannt…genauso wie ihr Lächeln, als sie Syd in ihren Armen hielt.
 

„Eine Woche zuvor war sie 19 geworden“, flüsterte er mit leiser Stimme.
 

Syd strich ihrem Vater über den Arm. Es kam oft vor, dass Paps zum Ende seiner Erzählungen von den Gefühlen der Vergangenheit überwältigt wurde. Dann setzten sie sich immer zusammen auf ihr Bett, er nahm sie in den Arm und so verblieben sie, bis es ihm wieder besser ging.
 

Seto und Mokuba sahen sich etwas betreten an. Sie waren es nicht gewohnt, dass der Blonde so niedergeschlagen war. Während Mokuba eine Hand auf Joey’s Schulter legte und ihm leise zuredete, dachte Kaiba über Joey’s Geschichte nach. So war das also gewesen…Der Brünette kam nicht umhin Wheeler ein wenig zu bewundern. Dass der Blonde unter diesen Umständen weitermachen konnte, war für Seto wirklich erstaunlich.
 

Das erste Mal seit ihrer Ankunft im Restaurant, sprach Seto Joey direkt an.

„Wie hast du es geschafft die Kleine großzuziehen und gleichzeitig zu studieren?“
 

Das riss Joey aus seiner Lethargie und mit roten Wangen und wieder blitzenden Augen sah er Seto an, der merkwürdiger Weise ein Ziehen in seinem Brustkorb spürte, als die braunen Augen in seine sahen.
 

„Gerade das war der größte und, seltsamer Weise, auch kleinste Teil meiner Probleme!“, lachte er vergnügt.

„Klar, ich durchlebte jetzt jede Menge schlafloser Nächte, schlief in meinen Kursen ein und zu Hause hatte ich keinen ruhigen Moment mehr, aber zum Glück hatte ich Yasuko’s Eltern. Die Beiden fühlten sich für mich und Sydney verantwortlich und halfen mir so gut es ging. Und immerhin ist sie ihre Enkelin. So hatten sie einen Grund jede Menge Zeit mit ihr zu verbringen.“
 

Mit einem wohligen Seufzen machte sich Joey nun über seinen Salat her, sein Magen meldete sich und verlangte nach Futter. Fröhlich mampfend und ohne eine Spur der vorigen Traurigkeit strahlte er die Kaibabrüder mit vollem Mund an.
 

„Wapf unpf pfum nier mund pfetzt pfüht.“

Mokuba und Seto sahen Joey verständnislos an, während Syd ihren Paps böse anblitzte.

„Papa, was habe ich dir über das essen mit vollem Mund erzählt…“
 

„Mmh!“ Schnell schluckte Joey und tupfte sich den Mund mit einer Serviette ab.

„Sorry. Was ich meinte war ‚Was uns zum Hier und Jetzt führt’. Sydney ist ein wundervolles Mädchen, dass seine Großeltern über alles liebt und ich ein guter Vater, der seine Arbeit doch sehr gut gemacht hat, wenn ich mich da mal selbst loben darf.“
 

Lächelnd nickte Mokuba. „Ja, da hast du wohl recht…wenigstens hast du sie so gut erzogen, dass sie sich jetzt um dich kümmern kann.“
 

Syd war gerade dabei den schmutzigen Mund ihres Vaters mit einer Serviette abzuwischen. Verständnislos blickten die beiden Mokuba an.
 

Unisono fragten sie verwirrt: „Wieso?“
 

Der jüngere Kaiba fing an zu lachen und auch Seto konnte sich ein schmunzeln nicht verkneifen.
 

Als alle mit dem Essen fertig waren, beugte sich Mokuba vor und blickt Joey ernst an.
 

„Joey, hör zu. Bevor wir uns wieder aus den Augen verlieren, was hältst du davon Freitag bei uns vorbeizuschauen? Du weißt doch noch, wo wir wohnen?“
 

„Pfft, hallo! Eure Residenz kann man nicht übersehen, wenn ich das so sagen darf“, rollte Joey die Augen. Dann lächelte er Syd zu, die vergnügt an einem Eis leckte.

„Was hältst du davon, Syd? Wollen wir mal das Viertel der Reichen und Schönen besuchen?“
 

„Ja, Paps! Gern. Haben sowieso nichts vor.“
 

Nickend drehte sich Joey wieder zu Mokuba um.

„Wir kommen gern. Wann ist’s denn recht?“
 

Seto setzte sich in seinen Stuhl auf. „Hey, werde ich auch noch mal gefragt?“
 

Sein Bruder blinzelte ihm lieb zu. „Ach, großer Bruder, gib’s doch zu, auch du möchtest, dass Joey mal zu uns nach Hause kommt. Das wolltest du schon seit der Mittelschule.“
 

So sehr er es auch hasste, Seto konnte nicht verhindern, dass seine Wangen rot anliefen.

´Wieso muss ich einen Bruder haben, der es sich in den Kopf gesetzt hat, mir Gutes zu tun!´
 

Joey entging Seto’s Ausdruck nicht und spürte, wie er selbst ein wenig nervös wurde.

Vielleicht wäre das ja die Möglichkeit, endlich mit Kaiba anzubandeln und, wer weiß, ihn sogar als Freund zu gewinnen.
 

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Puh, fertig. Irgendwie wirkt dieses Kapi nicht so toll auf mich. AAAARRRRGGGGH ich brauch eure Hilfe!!! Inspiriert mich mit euren Ideen und Wünschen ^^
 

Man liest sich.

Moi

Wieso wir?

Hi!

Nachdem ich wirklich sehr lange für das vierte Kapitel gebraucht habe, hat mich jetzt die Schreibwut gepackt. Ich dachte „Meine Leser mussten schon so lange auf ein neues Kapitel warten, da solltest du wenigsten versuchen noch eines so schnell wie möglich zu schreiben!“.

Also habe ich mich hingesetzt…und das hier ist dabei rausgekommen ^^

Es gefällt mir irre gut. Bin richtig stolz.

Da meine Arbeitszeiten extrem fies sind, werde ich mein Versprechen des 2-Wochen-Rhythmus zurücknehmen müssen. Ich werde weiterhin mein Bestes geben, um euch nicht zu lange warten zu lassen.
 

Danke für das Verständnis.
 

„…blablabla…“

‚…denkdenkdenk…’
 

Chapter 05 (Wieso wir?)
 

Nachdem die Gruppe aufgegessen hatte, verabredeten sie sich für halb acht am Freitagabend. Seto kam nicht umhin zu denken, dass er bei dieser Entscheidung völlig übergangen wurde und stellte Mokuba, als sie sich von Joey und Syd verabschiedet hatten, auf dem Weg zum Auto zur Rede.
 

„Was sollte das, Mokuba? Mir ist nicht ganz klar, weshalb genau du Wheeler zu uns eingeladen hast!“

Seinen Bruder anlächelnd, hob Mokuba abwehrend die Schultern.

„Komm schon, Bruder, als wenn du nicht aufgeregt wärst, Joey mal in unserem Haus zu haben. Und außerdem-“, nun piekte der Schwarzhaarige mit seinem Zeigefinger in Seto’s Brust, “-weiß ich sehr wohl, dass du es kaum erwarten kannst, unseren blonden Richter bei uns zu haben.“
 

Wissend kreuzte er die Arme vor der Brust und nickte.

„Wenn du wüsstest, was du so alles im Schlaf von dir gibst, würdest du rot anlaufen. Nicht umsonst habe ich es aufgegeben, dich mit einem süßen Mädchen zu verkuppeln.“
 

Fies grinsend sah er seinen großen Bruder von der Seite an und kicherte, als sich der rote Schimmer auf Seto’s Wangen auf sein ganzes Gesicht ausbreitete.
 

Schnell fing Seto sich jedoch wieder und beugte sich böse knurrend zu seinem kleinen Bruder.
 

„Jetzt hör mal zu, du kleiner Kuppler. Ich hoffe dir ist klar, dass, wenn du nicht mein Bruder wärst, ich dich schon längst hätte verschwinden lassen.“
 

Mit strahlenden Augen und klimpernden Wimpern strahlte Mokuba Seto an.

„Aber natürlich, Onii-sama. Jedoch bin ich zum Glück nun mal dein Bruder und das letzte bisschen Familie, das du hast. Also habe ich jedes Recht dein Privatleben über den Haufen zu werfen und das zu tun, was das Beste für dich ist.“
 

Lachend lief er zum Auto und drehte sich, die Hand am Türgriff, zu Seto um.

„Erst recht wenn das bedeutet, dich mit einem gewissen blonden Richter zu verkuppeln!“
 

„Was zum-“

Seto konnte es nicht glauben! Mokuba hatte es sich in den Kopf gesetzt, ihn und Joey zusammen zu bringen??

Okay, er hatte wirklich nichts für das andere Geschlecht übrig (das hatte er aus seinen vorigen Beziehungen gelernt), aber Joey? Joey Wheeler? Was dachte sich Mokuba dabei.
 

Mit vor Verwirrung gerunzelter Stirn, stieg er ins Auto, schnallte sich an und startete den Motor. Dann drehte er sich noch mal zu seinem Bruder um.
 

„Ist es nicht von Nachteil mir zu sagen, was du mit Wheeler und mir vorhast? Immerhin bin ich jetzt darauf vorbereitet.“
 

Zufrieden lehnte sich Mokuba im Sitz zurück.

„Darüber mache ich mir ehrlich gesagt keine Sorgen, Seto. Ich bin von meinen Fähigkeiten als Amor überzeugt und werde einen Weg finden, dich und Joey aneinander zu binden. Außerdem zweifle ich nicht an deinem Urteilsvermögen. Sicher wirst du mit der Zeit selbst einsehen, dass Joey der Richtige für dich ist.“
 

„Pfeh, als ob! Wir mögen beide mittlerweile erwachsen sein, das heißt jedoch nicht, dass wir uns jetzt lachend um den Hals fallen und ewige Freundschaft geschweige denn Liebe schwören werden.“
 

Seto ließ das Auto an einer roten Ampel zum Stehen kommen.
 

„Vertrau mir, Moki, wenn ich dir sage, dass es nie mit Joey und mir funktionieren würde.“
 

Sanft lächelnd sah Mokuba aus dem Fenster.
 

„Das werden wir noch sehen, Bruder. Das werden wir noch sehen.“
 

~Derweil bei Joey~
 

‚Ich kann es immer noch nicht glauben, dass ich diesen Freitag Kaiba besuchen werde.’
 

Das Gesicht in den Händen vergraben, saß der Blonde an seinem Schreibtisch im Gerichtsgebäude und grübelte über die eben geschehenen Ereignisse nach. Sydney war schon nach Hause gegangen, um ihre Hausaufgaben und das Abendessen zu machen.
 

Wie hatte er nur zustimmen können? Wenn er darüber nachdachte, hatte er sogar schon zugesagt bevor er seine kleine Tochter überhaupt gefragt hatte.
 

Seufzend lehnte er sich in seinem weichen Ledersessel zurück und schloss die Augen.

Er musste sich eingestehen, dass sowohl Seto als auch Mokuba sich in seinen Augen sehr verändert hatten. Mokuba war nun definitiv kein Kind mehr (jedenfalls körperlich) und auch sein älterer Bruder war um einiges Reifer geworden.

Immerhin ignorierte er Joey nur noch, anstatt ihn mit Beschimpfungen zu bombardieren.
 

Und wie gut er ausgesehen hatte…
 

„…Verdammt!“
 

Ärgerlich zerrte Joey an seinen Haaren und ließ schließlich seinen Kopf mit einem leisen ‚Klonk’ auf die Fläche des Holztisches fallen. Mit der Tatsache, das er schwul war, hatte er sich mit den Jahren abfinden können…daran war schließlich nichts zu ändern…aber dass er ausgerechnet Kaiba so anziehend finden musste…
 

„Wiesoooooooo~“

Frustriert stieß er mit seiner Stirn immer wieder auf den Holztisch, bis ihm schwindelig wurde und er sich wieder aufsetzen musste. Er tastete mit seiner rechten Hand nach der schmerzenden Stirn und zuckte zusammen. Er sollte wohl auf seine eigenen Worte hören und eine Rötung von mehreren Tagen vermeiden…Sydney würde ihn sicher wieder damit aufziehen.
 

Er blickte zur Uhr an der Wand. Es war schon nach 6 Uhr. Endlich konnte er nach Hause. Schwer seufzend stand er auf und suchte seine Sachen zusammen. Langsam ging er durch die Gänge des Gebäudes, trat auf den Fußweg und machte sich auf den Weg zu seinem Auto.
 

Als er vor der Tür zu seiner Wohnung ankam, hatten sich seine wirren Gedanken wieder ein wenig geordnet. Er steckte den Schlüssel ins Schloss, öffnete die Tür und betrat sein Heim. Es duftete schon nach Abendessen und seine Laune hob sich noch ein wenig mehr.
 

„Hallo, Schatz! Bin zu Hause!“
 

Schon hörte er die schnellen Schritte seiner Tochter auf ihn zukommen und nur wenige Momente später kam Syd auf ihn zugelaufen, nicht mehr in Schuluniform, sondern in ausgewaschenen Shorts und T-Shirt, um die Hüften eine gelbe Schürze.
 

„Hallo, Paps!“

Freudig warf sie sich in seine Arme und küsste seine Wange. Lachend legte der Blonde die Arme um seine Tochter und drehte sich mit ihr einige Male im Flur, bis er sie wieder absetzte und ihr liebevoll über den Kopf strich.
 

„Na, Süße. Hast du deine Hausaufgaben schon gemacht? Und was riecht denn hier so gut?“
 

„Ja, habe alles erledigt. Heute gibt es Oden zum Abendessen. Ist das okay?“

„Immer!“
 

Sie setzten sich an den Tisch und begannen unter angeregten Unterhaltungen über die Schule und die Arbeit zu essen. Sydney kam nicht umhin, ihren Vater an ihre Verabredung am kommenden Freitag zu erinnern.
 

„Ich freu mich jetzt schon darauf, Mokuba-san und Seto-san zu besuchen. Bin mal gespannt, wie es so im Viertel der Reichen aussieht.“
 

Immer noch kauend, winkte er abwertend mit der Hand, die noch die Stäbchen hielt.
 

„Nicht anders als hier auch. Die haben nur größere Gärten, höhere Dächer und verdammt teure Sicherheitssysteme, um sich in ihren viel zu großen vier Wänden wenigstens ein bisschen sicher zu fühlen.“
 

Er nahm einen Schluck von der Suppe und sah Syd ernst in die Augen.

„Hör zu, Schatz. Wir wohnen zwar nicht so nobel wie die Chikeria, aber wir fühlen uns hier wohl. Hier ist unser zu Hause und hierher kommen wir gerne zurück. Ich habe zwar noch nicht viele dieser großen Anwesen gesehen, aber die, die ich besuchen durfte, kamen mir nur extrem groß, leer und kalt vor. Wer weiß, vielleicht ist das bei Kaiba und Mokuba anders, das weiß ich nicht, aber bitte erwarte nicht zu viel und lass dich nicht täuschen.“
 

Lächelnd nickte Syd. Sie verstand was er meinte.
 

Sydney lehnte sich ein wenig vor.

„Sag mal, Papa…denkst du nicht auch, dass Seto-san sehr gut aussieht?“
 

Prompt verschluckte sich Joey an seiner Suppe und musste husten. Schnell griff er nach dem Glas Wasser, das neben seinem Teller stand und stürzte den Inhalt hinunter.
 

Keuchend starrte er seine Tochter an.

„Wie kommst du denn jetzt auf die Idee?“

„Ach, Paps!“, Syd winkte mit einer Hand ab, „Ich weiß doch wie du denkst. Und wenn ich ehrlich sein soll, habe ich eine Theorie, die ich dir gern erläutern würde.“
 

Grinsend lehnte sie sich noch ein wenig weiter vor und zeigte mit ihren Essstäbchen auf sein Gesicht.
 

„Deine bisherigen Beziehungen hatten immer einige Dinge gemeinsam. Erstens: sie waren alle sehr groß-“

Joey lief rot an.

„Na und? Ich mag nun mal große Männer!“

„-Zweitens: sie waren alle hohe Tiere in ihrer Firma-“

„Das kann auch Zufall gewesen sein. Oder ich habe halt ein gutes Gespür für reiche Kerle. Freu dich doch!!!“

„-und Drittens: sie waren alle und damit meine ich ausnahmslos ALLE brünett.“

„…“
 

Dazu konnte der Blonde nun nichts mehr sagen. Verdammt, die kleine Zecke hatte recht. Ihm selbst war es nie aufgefallen, aber jetzt wo er darüber nachdachte…sie waren wirklich alle brünett gewesen!
 

„AAARRGGGHHHH!!!“

Verzweifelt zerrte er sich wieder an den Haaren. Eine schlechte Angewohnheit, die er schnellstmöglich loswerden sollte.
 

Hatte er etwa unbewusst seine Partner immer nach einem Idealbild gesucht? Und war dieses Ideal etwas Seto Kaiba? DER Seto Kaiba?
 

Lachend griff Syd über den Tisch und tätschelte den Kopf ihres Vaters, der nun schlaff hinabhing. Selbst seine Tochter erinnerte er so an einen schmollenden Hund, den man für etwas bestraft hatte, von dem er selbst dachte, es wäre nicht falsch.
 

„Lass dich nicht entmutigen, Paps! Ich muss sagen, du hast Geschmack, was Männer betrifft und ich kann Seto-san, trotz seiner etwas kühlen Natur unter Menschen, gut leiden. Es würde mich nicht stören, wenn du versuchtest ihn dir zu angeln.“
 

Böse blickte Joey zu seiner Tochter auf.

„Erstens, mein Schatz: ich angle mir keine Männer, ich lerne sie kennen und Zweitens: wie kommst du darauf, dass ich ihn mir überhaupt ‚angeln’ will.“
 

Langsam schob sie sich ein Stück Fleisch in den Mund, kaute, schluckte und sah ihren Vater wissend mit einem mütterlichen Blick an (den Joey überhaupt nicht leiden konnte. Das Kind war 13, verdammt!!!).
 

„Ich habe dich die letzten Jahre beobachtet, wenn du eine Beziehung hattest, Paps. Das heißt, ich kenne die Zeichen. Ich weiß wie dein Körper sich verhält, wenn dir ein Mann gefällt und du ernsthaft an ihm interessiert bist. Auch wenn du selbst es nicht mitbekommst.“
 

Sydney legte die Stäbchen beiseite, klemmte ihren linken Arm unter ihre rechte Achsel und begann an ihrer rechten Hand abzuzählen.
 

„Du wirst zuerst unsicher; deine Augen sind überall, außer bei deinem Partner und fangen an zu leuchten; du spielst mit dem Saum deiner Hemden; wenn ich dabei bin, streichelst du mir oft den Kopf…hmm…ach ja, du rutscht auf deinem Stuhl hin und her, wenn er dich ansieht.“
 

Grübelnd legt sie die Stirn in Falten.
 

„Was mich allerdings etwas gewundert hat, war dass ihr beiden euch, kaum dass ihr einander gesehen habt, gezankt habt. Das hast du bei keinem vorher getan.“
 

Lustlos stocherte Joey in seiner Suppe herum.

„Das kommt vielleicht daher, dass wir uns nicht leiden können. Du hättest uns mal während unserer Schulzeit sehen sollen. Wir haben uns damals fast die Köpfe abgerissen.“
 

„Hmm…“, Syd legte sich zwei Finger ans Kinn.

„Ihr verfallt in alte Muster aus eurer Schulzeit. Das muss heißen, dass ihr euch in der Gegenwart des anderen wohl genug fühlt, um euren Gefühlen freien lauf zulassen.“
 

„WAS?“

Mit großen Augen starrte der Blonde das Mädchen vor sich an. Irgendetwas war in den letzten Jahren seiner Erziehung erheblich falsch gelaufen. Wo hatte die Kleine das nur her?
 

Joey stand auf und stellte das mittlerweile leere Geschirr zusammen.

„Weißt du was, Süße? Ich denke du solltest nach oben in dein Zimmer gehen und lernen. Hattest du nicht gesagt, dass du bald einen Test schreiben musst?“
 

„Aber Paps, das habe ich doch schon längst getan!“
 

Kurz hielt Joey in seinem Tun inne. ‚Mist!’
 

„Dann…lies was. Spiel mit deiner Konsole, geh baden. Tu irgendwas was dich davon abhält, weiter diese wilden Theorien zu verbreiten.“
 

„Aber Paps-“
 

„Kein ‚aber Paps’! Ich bin erledigt. Weißt du was, ich werde jetzt baden gehen. Und wehe du kommst ins Bad! Du kannst den Abwasch machen. Danke! Hab dich lieb!“
 

Er ging schnellen Schrittes an ihr vorbei, drückte ihr einen Kuss auf die Stirn und stieg die Treppen hinauf.
 

Sydney stellte sich ans Spülbecken und begann grummelnd das Geschirr abzuwaschen. Joey würde es später einräumen.
 

Wieso war ihr Paps nur so stur? Sie kannte doch die Zeichen, wenn sie sie sah! Außerdem war sie davon überzeugt, dass Seto-san gut für Joey war. In Seto-sans Gegenwart war Joey er selbst. Er hatte sogar von ihrer toten Mutter erzählt…das hatte er bei seinen vorigen Beziehungen nicht getan. Zwischen den Beiden könnte es etwas wirklich schönes geben, wenn Paps es nur zuließ.
 

Sie hielt inne und dachte einen Moment angestrengt nach. Langsam stahl sich ein fieses Grinsen auf ihr Gesicht. Sie hatte einen Plan und konnte es kaum erwarten, dass der Freitag kam.
 

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So, wieder fertig. Hoffe es gefällt ^^

Erstes Date...das kann nicht euer Ernst sein!

Okay, das hier ist mein aktuelles Lieblingskapitel. Habe mir viel Mühe gegeben und bin (wieder mal) extrem stolz auf mich!

Ich hoffe es gefällt euch genauso gut wie mir ^^
 

Und habe tatsächlich die Vorschläge von euch (die mir extrem gut gefallen haben ^^) berücksichtigt!!!!
 

„…blablabla…“

´…denkdenkdenk…’
 

Chapter 06 (Erstes Date…das kann nicht euer Ernst sein!)
 

Nachdem Joey gebadet und das Geschirr eingeräumt hatte, lag er in seinem Bett und grübelte. Es war ihm unverständlich, wie Syd auf solche Ideen kommen konnte. Er musste eingestehen es erstaunte ihn, dass sein kleines Mädchen so viel aus seiner Körpersprache lesen konnte…allerdings bescherte es ihm gleichzeitig auch Unbehagen.
 

Wenn seine Tochter ihn lesen konnte wie ein Buch, wie wirkte er dann auf andere Menschen? Vor allem, wie wirkte er auf Kaiba? Joey wusste, dass der Firmenchef ein scharfes Auge und eine schnelle Auffassungsgabe hatte, er musste schließlich täglich mit hinterlistigen Geschäftsleuten arbeiten. Und wie sollte er ihre wahren Beweggründe erfahren, wenn nicht durch aufmerksames studieren der Körpersprache?
 

Frustriert vergrub Joey sein Gesicht in seinem Kissen. Wie konnte das passieren? Gut, er musste eingestehen, dass Seto Kaiba gut aussah…sogar mehr als nur GUT aussah. Aber das hatte er auch schon zu ihrer gemeinsamen Schulzeit eingesehen und es hatte ihm nichts ausgemacht! Wieso also gerade jetzt? Hatte er es so nötig?
 

Zugegeben, seine letzte Beziehung war schon einige Zeit her, aber in seinen vorigen Singlephasen hatte er nie so häufig an einen anderen Mann gedacht. Syd war immer der Mittelpunkt in seinem Leben und für sie hatte er gern und ohne Reue sein Liebesleben zurückgestellt.
 

„Das ist einfach nur frustrierend…“, murmelte Joey in sein Kissen.

Er sah dem kommenden Freitag definitiv mit gemischten Gefühlen entgegen.
 

~Freitag 18.55 Uhr~
 

Syd fiel es schwer ein Kichern zu verkneifen. Sie stand an der Tür zum Zimmer ihres Vaters und beobachtete ihn dabei, wie er verzweifelt nach etwas zum Anziehen suchte.

Seit einer viertel Stunde hatte er verschiedene Hosen und Hemden an- und wieder ausgezogen, sich verärgert die Haare gerauft, oder einfach nur kopfschüttelnd vor dem Spiegel gestanden und irgendwas unverständliches gemurmelt.
 

Paps konnte es abstreiten so oft er wollte, er war verknallt und zwar mächtig. Sie trat in sein Zimmer und stellte sich neben ihn, sodass sie sich beide im Spiegel betrachten konnte. Joey’s schlanke, lange Beine steckten schon in einer dunklen Jeans, es fehlte also nur noch das Hemd.
 

„Wieso machst du es nicht wie ich und ziehst einfach das an, was du immer trägst?“

Syd hatte sich ein weißes T-Shirt und einen kurzen roten Rock angezogen, unter dem sie knielange schwarze Leggings trug. Ihr Outfit ähnelte sehr ihrer Schuluniform, doch sie fand es bequem und das war alles, was für sie zählte.
 

Sie ging zum Bett hinüber, wo einige Hemden ausgebreitet lagen, nahm ein weinrotes Shirt und reichte es ihrem Vater. Joey zog es an, strich es glatt und betrachtete sich im Spiegel. Seine Tochter hatte ein gutes Auge und er musste zugeben, es gefiel ihm. Er hatte selbst schon überlegt dieses Shirt zu tragen, doch dann waren ihm wieder Zweifel gekommen und schon war er wieder am Anfang gewesen.
 

Dankbar strich er ihr über den Kopf.
 

„Danke, Schatz. Wenn ich dich nicht hätte-“

„Würdest du in einer Stunde noch hier stehen, jaja, ich weiß. Also bist du jetzt fertig? Wir müssen langsam los!“
 

Joey warf einen letzten prüfenden Blick in den Spiegel und nickte zufrieden.

„Ja, wir sind fertig. Besser nicht allzu zugeknöpft zu wirken…das wird schon Kaiba für uns übernehmen.“
 

Lachend verließ Joey sein Zimmer mit Syd im Schlepptau, die ihn entrüstet ansah.

„Seto-san ist gar nicht so kalt, wie du denkst! Zu mir ist er immer sehr freundlich.“
 

Ihre leichten Jacken von Kleiderbügel nehmend, sah Joey über seine Schulter zu Syd.

„Dann bist du eine der wenigen, die dieses Privileg genießen dürfen, denn zu mir ist er immer noch genauso kalt, wie unser Tiefkühlfach.“
 

Syd nahm ihre Jacke und zog sie über.

„Vielleicht wäre er nicht so, wenn du ihn nicht ärgern würdest. Als du ihn im Gericht getroffen hast, hast du immerhin angefangen, erinnerst du dich?“
 

Mit einem Arm schon in der Jacke, hielt Joey inne und überlegte kurz. Dann zog er sie sich ganz über.

„Das war wohl so eine Art Reflex. Ich weiß nicht, wie ich sonst mit Kaiba umgehen soll. Wir haben uns nie einfach nur mal unterhalten…wir waren zu sehr damit beschäftigt uns Beleidigungen an den Kopf zu werfen.“
 

Syd schnürte sich ihre Schuhe zu.

„Dann wäre es wohl mal an der Zeit, dass ihr euch wie Erwachsene benehmt und aufhört auch auf die Palme zu bringen. Was hältst du davon, den ersten Schritt zu tun und einfach normal mit ihm zu reden? Das wäre immerhin ein Anfang.“
 

„Hmm…“

Als seine Kleine aus der Tür ihres Appartements trat, schloss er sie und drehte den Schlüssel im Schloss.
 

„Weißt du was, einen Versuch ist es wert. Aber sollte er anfangen, werde ich es nicht auf mir sitzen lassen. Deal?“
 

Er streckte Syd seine Hand hin, die sie nur zu gern ergriff.

„Deal! Und jetzt los! Sonst sind wir wirklich zu spät!“
 

~Zur selben Zeit in der Kaiba-Villa~
 

´Ich werde den Gedanken nicht los, dass ich mich gerade furchtbar zum Affen mache.’
 

Seto stand in seinem Zimmer, nur in Boxershorts, während Mokuba durch seinen Kleiderschrank kroch und ein Kleidungsstück nach dem anderen seinen Weg zum Bett fand.
 

Der Brünette hörte seinen Bruder nur unverständliches Zeug murmeln, bis der schwarze Schopf aus den Tiefen seines Schrankes wieder auftauchte und Mokuba strahlend auf ihn zukam.
 

„Hier! Das ist genau richtig!“
 

In den Händen hielt Mokuba eine ausgewaschene Jeans und einen schwarzen Rollkragenpullover[1]. Er warf Seto die Klamotten zu und setzte sich auf das große Bett, um seinen Bruder prüfend zu mustern.
 

Seto stieg gerade in die Jeans, als er kurz zu Mokuba blickte.

„Wenn ich es nicht besser wüsste, könnte ich dich fast mit meiner verschollenen 17 jährigen Schwester verwechseln.“
 

„Ach, komm schon, Seto! Wenn ich dir nicht beim Anziehen helfe, endest du wieder in einem deiner Leder-und-Schnallen-Outfits. Und um ehrlich zu sein, steht dir Casual viel besser als diese steifen Anzüge, in denen du immer rumrennst. Immerhin sollst du Joey ja auch gefallen und ich bin mir sicher, dass er dich gleich in einem anderen Licht sehen wird, wenn du nicht so angespannt wirkst.“
 

Den Pulli über den Kopf ziehend, drehte Seto sich zu seinem Bruder um.

„Allein deswegen sollte ich einen meiner Anzüge anziehen. Wieso sollte ich wollen, dass Joey seine Meinung von mir ändert? Nur um dir und deinem Plan, ihn und mich zu verkuppeln, in die Hände zu spielen?“
 

Fröhlich grinste Mokuba ihn an.

„Genau!“
 

„Mokuba, du bist unmöglich.“
 

Ihre Köpfe drehten sich zur Tür, als sie die Türglocke läuten hörten.

Mokuba sprang auf und zog an Seto’s Arm.

„Nun komm schon, Seto. Ich bin sicher, nach diesem Abend wird sich auch deine Meinung über Joey geändert haben.“
 

„Verzeih mir, aber irgendwie glaube ich nicht recht, dass du schon 30 bist…“
 

Seto wurde den ganzen Weg bis zur Haustür gezerrt. Mokuba öffnete die Tür und da standen ihre Gäste, beide mit einem Grinsen auf dem Gesicht und hoben die Hand zum Gruß.
 

„Hi!“
 

Mokuba umarmte Joey und Syd und führte sie ins Haus.

„Hallo, ihr Beiden!“
 

Syd trat auf Seto zu und streckte ihm ihre Hand hin.

„Guten Abend, Seto-san.“

Leicht lächelnd nahm der Brünette ihre Hand.

„Hallo, Sydney-chan.“
 

Seto blickte auf und sah Joey auf ihn zukommen. Der Blonde sah überall hin, nur nicht in seine Augen. Doch das währte nur kurz. Joey blickte Seto fest in die Augen und streckte ihm seine Hand entgegen.
 

„Hallo, Kaiba.“

Seto nahm die Augen nicht von Joey’s Gesicht und drückte auch ihm die Hand.

„Guten Abend, Wheeler.“
 

Beide ließen nicht gleich los, sonder hielten die Hand des Anderen fest. Einen kurzen Moment blickten sie sich in die Augen und trafen im Stillen die Abmachung, sich von nun an wie erwachsene zu benehmen und sich nicht die Augen auszukratzen…jedenfalls würden sie es versuchen.
 

Sie merkten nicht, wie sie von zwei Paaren wissender Augen beobachtet wurden. Mokuba und Syd besahen sich die Situation genau, blickten sich gegenseitig an und begannen zu grinsen. Sie nickten sich zu. Nun hatten sie einen Verbündeten bzw. eine Verbündete gefunden um ihren Plan umzusetzen.
 

Mokuba räusperte sich.

„Also, ihr zwei! Da wir nicht genau wissen, was ihr so am Wochenende treibt, haben mein Bruder und ich uns gedacht, dass wir es heute bei einer Führung durch unser Haus und einem Abendessen belassen werden. Wäre euch das recht?“
 

Syd lächelte zu Mokuba hinauf.

„Alles, was mit Essen zu tun hat, ist uns recht!“
 

Joey lief rot an. „Sydney!“

„Was? Ist doch wahr!“
 

Lachend nahm Mokuba Syd und Joey ihre Jacken ab.

„Na, das ist doch mal ne Aussage.“
 

Nachdem er die Jacken an den Kleiderständer gehängt hatte, griff er nach Syd’s Hand und begann mit der Führung.
 

Joey musste zugeben, dass es ihm hier sehr gut gefiel. Das Haus war zwar von außen sehr groß, innen jedoch warm und einladend. Es war ganz anders als Joey es erwartet hatte. Statt kaltem Blau erblickte er überwiegend verschiedene Braun- und Rottöne. Mokuba erzählte, dass das Haus zwar aus zwei Etagen und vielen Gängen bestand, er und sein Bruder jedoch nur einen kleinen Teil bewohnten, um den sie sich auch selbst kümmerten. Sie putzten und reparierten was in ihrem Wohnbereich aufkam, der Rest des Hauses wurde von Angestellten gesäubert.
 

„Sogar Kochen tun wir selber. Und wenn ich mich da selbst loben darf, ich mache ein wunderbares Kartoffelgratin. Und Seto’s Suppen sind ein Gedicht.“
 

Sydney blickte mit großen Augen zu Mokuba auf.

„Wow. Ihr kocht auch westliche Küche? Ich dachte Japaner vertragen das nicht so gut.“
 

„Das stimmt wohl.“, meldete sich Kaiba, der ein Stück hinter Joey lief, zum ersten Mal zu Wort, „Aber täglich nur von Reis mit Gemüse zu leben ist doch ein wenig langweilig, nicht wahr?“
 

Syd drehte sich zu Seto um. „Ja, stimmt wohl. Ich bin froh, dass Paps so viele verschiedene Sachen kochen kann. Ich habe zwar auch schon einiges drauf, aber für ausgefallene Sachen ist eher Papa zuständig.“
 

Auch Mokuba dreht sich zum Rest der Gruppe um.

„Joey kann kochen? Cool! Dann kannst du ja heute Abend für uns kochen. Wir hatten noch nichts geplant.“
 

„Was?“

Überrumpelt blickte Joey den Schwarzhaarigen an.

„Wieso soll ich für euch kochen? Mokuba, du hast uns eingeladen. Solltest du nicht für das Essen sorgen?“

Hilfe suchend sah er zu Seto auf, der nur verwirrt blinzelte. Wie sollte er auch erwarten, von Joey in das Gespräch mit einbezogen zu werden?
 

„Ähm…Mokuba, ich muss Wheeler Recht geben. Es ist unhöflich als Gastgeber die Gäste kochen zu lassen.“
 

„Wundervoll!“, grinste Mokuba.

„Dann kochst du halt mit Joey zusammen unser Abendessen. Finde ich toll, dass du dich freiwillig meldest, großer Bruder.“

„Bitte wie?“

Nun war es an Seto überrascht zu blinzeln. Wie hat er sich jetzt da hinein geritten?
 

Ohne weitere Einsprüche abzuwarten, griff Mokuba nach Syd’s Hand und zog sie die nächste Treppe hinunter.

„Komm, Syd. Wir werden uns jetzt mit ein paar Spielen beschäftigen, während die Großen uns was zu Futtern kochen.“
 

„Yay!“
 

Und schon waren die Beiden weg.

Die beiden Ältesten der Gruppe standen noch wie angewurzelt an Ort und Stelle. Dann blickten sie sich von der Seite an und seufzten unisono.

Seto drehte sich zu Joey um und stützte eine Hand auf seine Hüfte.
 

„Wie genau sind wir da rein geraten, Wheeler?“
 

Auch Joey wendete sich dem Anderen zu und steckte die Hände in die Hosentaschen.
 

„Ich glaube, unsere Liebsten sind einfach zu gewitzt. Ich weiß zwar nicht genau, was die Zwei vorhaben, aber ich schlage vor, wir tanzen einfach erst mal nach ihrer Pfeife. Sonst kriegen wir heute nichts mehr zwischen die Zähne.“
 

Mit diesen Worten drehte Joey sich zur Treppe und machte sich auf den Weg zur Küche.

Seto blickte ihm mit ungutem Gefühl nach. Wenn Joey wüsste…Der Brünette hatte den Vorteil(?) zu wissen, was sein Bruder mit ihnen vorhatte und es gefiel ihm gar nicht, wie Joey ihm in die Hände spielte. Seto überlegte, ob er es dem Blonden nicht sagen sollte, entschied sich jedoch dagegen. Er würde Joey einfach nicht zu nah an sich herankommen lassen. So einfach war das.
 

Als Seto in die Küche trat, entdeckte er Joey, wie er im Kühl- und Gefrierschrank wühlte.

Und der Brünette musste einsehen, der Blonde war von hinten nett anzusehen. Natürlich im bildlichen Sinne! Nichts Emotionales!
 

Kaiba lehnte sich mit verschränkten Armen gegen die Anrichte und beobachtete Joey noch eine Weile, räusperte und machte den Blonden so auf sich aufmerksam.
 

„Suchst du etwas Bestimmtes?“
 

Joey blickte kurz zu ihm und widmete sich wieder dem Inhalt des Kühlschranks.
 

„Ich weiß nicht genau. Hast du eine Idee, was wir zusammenbrutzeln können?“
 

„Hmm…mir fällt jetzt aus dem Stehgreif auch nichts ein. Was ist denn im Kühlschrank?“
 

„Wir haben Rinderbraten, im Schrank habe ich Kartoffeln entdeckt, Möhren, Zwiebeln, Rüben, Eier…hmm…mir fällt, glaube ich, gerade was ein.“
 

Er drehte sich zu Seto. „Ist einer von euch beiden Vegetarier oder hat etwas gegen ein bestimmtes Gemüse?“
 

Seto schüttelte den Kopf. „Nein, wir sind für alles offen. Mittlerweile isst Mokuba sogar seinen Broccoli.“
 

„Gut!“, Joey schlug seine Hände zusammen, „Dann machen wir Yankee Pot Roast und als Nachtisch Maple Flan.“
 

Seto sah ihn mit einer hochgezogenen Augenbraue an. „…Bitte was?“
 

„Ähm...ach so, ihr seid ja nicht aus Amerika. Also, Yankee Pot Roast ist ein Rinderbraten mit gewissen Gemüsesorten und einer guten Sauce. Maple Flan ist eine Ahorn-Caramel-Creme. Klingt recht exquisit, ist aber eigentlich ganz einfach. Wärst du damit einverstanden?“
 

„Klingt gut. Was soll ich tun?“
 

Und so ging es los. Während Joey das Fleisch ein wenig klopfte und würzte, stellte Seto den Ofen an und machte sich an das Gemüse. Kartoffeln, Möhren und Zwiebeln wurden geschnitten, Rüben zerteilt und Öl erhitzt. Sobald das Öl heiß genug war, legte Joey den Braten in die Pfanne und briet ihn scharf an.

„Kannst du mir kurz etwas Wein und Wasser geben? Ich muss den Braten ablöschen.“

„Rotwein?“

„Ja. Von beidem eine Tasse…Danke.“
 

Kurz zischelte es und schon wurde der Deckel auf die Pfanne gelegt.

„Das muss eine kurze Weile ziehen. Dann kommen die Kartoffeln und das Gemüse rein.

Jetzt machen wir uns schon mal an die Creme.“
 

„Okay, was brauchen wir?“
 

Dann wurden Ahornsirup und Eier aufgeschlagen, Milch und Sahne erhitzt und alles zusammengemischt.
 

„Kaiba, tust du bitte das Gemüse in die Pfanne?“

„Sofort.“
 

Seto wollte zur Schüssel mit dem Gemüse greifen, da stieß er gegen den Blonden, der gerade das Milch-und-Sahne-Gemisch unter den Ahornsirup schlug. Beinahe hätte er die Masse verschüttet, hätte Seto nicht über seine Hände gegriffen und verhindert, dass Joey die Schüssel verlor.
 

Ob des plötzlichen Körperkontaktes, wurden Joeys Wangen rot. Mann, waren Kaiba’s Hände weich! Und so schmal. Seto’s Brust presste gegen Joey’s Schulter und der Blonde spürte, wie die Hormone und monatelange Enthaltsamkeit sich bemerkbar machten.
 

´Okay, Joey, ganz ruhig. Dann hat Kaiba halt einen extrem durchtrainierten Körper. Dann riecht Kaiba halt nach tollem Aftershave und dann spürst du halt seinen Atem auf deiner Stirn. Kein Grund die Fassung zu verlieren!!’
 

Und auch Seto spürte eine seltsame Hitze in sich aufsteigen. Joey’s Hände waren zwar schmal, aber trotzdem stark. Der Oberarm, der gegen seine Brust presste, war definitiv bemuskelt, wenn auch vage.
 

´Unter seinem Hemd sieht er sicher extrem gut aus…Verdammt, meine Gedanken gehen in die falsche Richtung!! Mokuba, ich hasse dich!’
 

Einen kurzen und peinlichen Moment rührten die Beiden sich nicht, bis Seto seine Hände von Joey’s löste.
 

„Sorry. War meine Schuld.“

Joey schluckte und holte einmal tief Luft.

Lächelnd drehte er sich zu Seto. „Keine Sorge. Ich stand ja auch im Weg. Wenigstens ist nix verschüttet.“
 

Seto sah dieses Lächeln und fühlte wieder diese Wärme in sich hochsteigen. ´Soviel zu ‚nicht an mich heranlassen’…er ist wirklich niedlich…Und wieder gehen meine Gedanken in die falsche Richtung!!!’
 

Um sich abzulenken widmete Seto sich seiner Aufgabe. Der Inhalt der Pfanne roch jetzt schon extrem gut. Das musste Seto dem Blonden lassen, kochen konnte er.
 

Als er sich umdrehte, konnte er gerade noch sehe, wie Joey sich einen Finger mit Caramel-Creme in den Mund steckte und verträumt lächelte.
 

´…Verdammt!!!’
 

Mokuba und Syd standen am Türrahmen und spickten in die Küche. Natürlich hatten sie den kleinen Fast-Unfall mitbekommen und konnten gerade noch ein Lachen zurückhalten. Im Wohnzimmer hatten die Beiden sich über ihren Bruder bzw. Vater unterhalten und entschieden „Wir sind ab sofort Waffenbruder!“.
 

Umso begeisterter waren sie, als sie ihre Liebsten in dieser Situation erwischten.

Mokuba hatte Syd erzählt, dass sein Bruder von seinem Plan schon wusste. Jedoch schien alles schon von selbst seine Bahnen zu finden! Sydney und Mokuba mussten also nur dafür sorgen, dass Seto und Joey so oft wie möglich Zeit allein verbrachten.
 

Das sollte nicht so schwierig sein.
 

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Wuhu!!! Schreibwut! Mein längstes Kapitel! Viel spaß beim lesen. freue mich auf eure Meinung!!
 

Zu [1]: Ich liebe Seto im schwarzen Rolli!! Er ist einfach nur heiß in diesen Teilen >.<

Erstes Date...lief eigentlich gar nicht so schlecht.

Yaho! Sorry, dass es so lange gedauert hat, aber hier endlich das nächste Pitel. Mir persönlich gefällt es recht gut...ich glaube meine art zu schreiben wird mit jedem mal besser ^^

*unter die schulterklopfmaschine setz*

have fun
 

Chapter 07 (Erstes Date…lief eigentlich gar nicht so schlecht.)
 

Schließlich war das Essen ohne weitere Zwischenfälle zubereitet und es konnte gegessen werden. Alle waren begeistert. Das Fleisch war wundervoll zart und saftig, die Kartoffeln genau richtig gesalzen, das Gemüse noch knackig und die Sauce ein kulinarischer Traum.
 

Dann kam das Dessert. Sydney war als echte Naschkatze natürlich hin und weg. Doch die Reaktion von Mokuba und Seto kam für Joey doch etwas unerwartet.
 

Nachdem sie einen Löffel der festflüssigen Creme gekostet hatten, erstarrten sie für eine Minute. Ihre Augen wurden groß, die Löffel blieben in ihren Mündern stecken. Joey befürchtete schon, dass der Nachtisch den Kaiba-Brüdern nicht schmeckte, doch dann bemerkte er den rötlichen Schimmer auf ihren Wangen und das Glitzern in ihren Augen.
 

Wortlos und beinahe völlig synchron füllten sie ihre Löffel erneut und steckten sie sich in den Mund, nur um verträumt die Augen zu schließen und wohlig zu seufzen.
 

Lächelnd stützte Joey sein Kinn auf eine Hand und sah die Beiden an.

„Ich nehme an, dass es euch schmeckt.“
 

Seto und Mokuba drehten sich zu ihm um und nickten wild. Mokuba zog den Löffel aus seinem Mund und strahlte Joey an.
 

„Das ist die beste Süßspeise, die ich je gegessen habe. Es ist einfach wunderbar!“
 

Fröhlich fing er an, die Creme in sich hineinzuschaufeln.
 

Auch Seto legte kurz seinen Löffel beiseite und blickte Joey erstaunt an.
 

„Ich muss sagen, Wheeler, das ist wirklich lecker. Davon kann man kaum genug bekommen.“
 

Sydney quiekte fröhlich: „Ja, Paps! Du hast dich selbst übertroffen!“
 

Joey mimte eine Verbeugung.

„Der Koch bedankt sich. Und auch Kaiba kann stolz auf sich sein. Das haben wir wirklich gut gemacht, nicht wahr?“
 

„Ja, es ist wirklich gut geworden. Besser als jedes Take-Out.“
 

Syd und Mokuba lächelten sich an. Das sah doch schon gar nicht so übel aus. Immerhin haben Joey und Seto ein Abendessen zusammen zubereiten können, ohne sich gegenseitig an die Kehle zu gehen.
 

Nachdem auch das Dessert aufgegessen war, wurde das Geschirr zusammengesammelt und Mokuba und Syd boten sich an, es abzuwaschen. Joey und Seto machten es sich während dessen, mit einem Saft für den Blonden und einem Glass Rotwein für den Brünetten, im Wohnzimmer auf der Couch bequem. Wohlig seufzend strich Joey sich über den Bauch.
 

„Ah, so gut habe ich schon länger nicht gegessen!“

Mit milder Überraschung sah Seto zu ihm hinüber.

„Kochst du so etwas nicht in deinen eigenen vier Wänden, Wheeler?“

„Nein. Nur für zwei Personen mit so einem Aufwand zu kochen, lohnt sich nicht. Sicher, gelegentlich zaubern Syd und ich was Ausgefallenes, aber das ist eher selten.“

„Hmm…“
 

Seto beobachtete die zarten Schlieren, die der Wein in seinem Glas zog. Er war so in Gedanken versunken, dass er nicht bemerkte, wie der Blonde ihn aus den Augenwinkeln musterte. Joey fiel es schwer zu verhindern, dass eine peinliche röte seine Wangen färbte. Egal, was Kaiba trug, er sah immer atemberaubend gut aus. Zudem hatte der Blonde nicht damit gerechnet, dass Kaiba ihnen tatsächlich in „normalen“ Kleidern begegnen würde. Schon als Joey in Kaiba’s Tür gestanden und den Größeren entdeckt hatte, war ihm aufgefallen, wie anders Kaiba gewirkt hatte.
 

Die Jeans betonte, wie bei Joey selbst, die Beine, Hüften und Hintern (den der Blonde nur ganz kurz gemustert hatte…ehrlich!!!) aufs Beste und der schwarze Rolli lag eng an seinem wohl geformten Oberkörper. Kaiba hatte zum ersten Mal wirklich menschlich auf Joey gewirkt.
 

In jenem Moment hatte der junge Richter nur allzu stark seine schon viel zu lange andauernde Enthaltsamkeit gespürt und sich innerlich geohrfeigt. Wie kam es, dass ihn gerade jetzt ein zweiter Schub jugendlicher Hormone heimsuchte und um den Verstand brachte? Es war wirklich furchtbar unfair und unpassend.
 

„Sag, Wheeler…“

Der Blonde wurde von Kaiba aus seinen Gedanken gerissen.

„Ja?“

„Wieso gerade Richter?“

Verwirrt blinzelte Joey.

„Wie bitte?“

Seto sah von seinem Glas auf und blickte ihm in die Augen.
 

„Wieso bist du ausgerechnet Richter geworden? Verzeih, aber ich hatte nie auch nur den leisesten Verdacht, dass du jemals diesen Weg einschlagen würdest.“
 

Joey spürte Wut in sich aufsteigen und seine Augenbrauen zogen sich gefährlich zusammen.

„Wie meinst du das…“
 

Seto bemerkte Joey’s Ärger und hob abwehrend die Hand.
 

„Bitte versteh mich nicht falsch, ich meine es nicht böse. Doch du musst zugeben, dass dein früheres Verhalten und deine…Vergangenheit nicht unbedingt in Justitia’s Richtung zeigen. Das gibt einem doch zu denken.“
 

Der junge Richter zwang sich, seine Wut zu zügeln. Diese Frage war ihm nur zu oft gestellt worden. Trotzdem war es nicht weniger schmerzhaft als Raufbold und Nichtsnutz abgestempelt zu werden, der einfach nicht dazu in der Lage sein konnte, sein Leben zu ändern und doch den Entgegengesetzten Weg zu gehen.
 

Joey lehnte sich vor, stützte seine Arme auf die Knie und verschränkte die Hände.

„Zugegeben, meine Weste war nicht die Reinste, aber…das hat sich schon vor vielen Jahren geändert.“

Er richtete seinen Blick auf Seto.

„Auch dir wird damals meine Veränderung aufgefallen sein, Kaiba. Dir mag zwar alles egal gewesenen sein, doch blind warst du nicht. Ja, ich habe einige krumme Dinger gedreht, bevor ich Yugi traf, aber ich habe damit aufhören können. Weil mir klar geworden war, dass es so nicht weitergehen konnte.“
 

Sein Blick glitt ins Leere. „Jedoch habe ich nicht vergessen, wie furchtbar diese Zeit für mich war…und wie furchtbar sie für andere Kids, wie ich eines war, sein musste.“
 

Joey’s Blick wurde wieder fester und fing erneut die des Brünetten ein. Seto war gebannt von diesem Feuer, das in den braunen Tiefen loderte. Und ihm fiel auf…er hatte dieses Feuer all die Jahre tatsächlich vermisst.
 

„Deshalb habe ich mich dafür entschieden, Richter zu werden. Um den Kinder, die es nicht besser wissen, zu helfen, ihren Weg aus den Gassen zu finden. Das mag altklug und utopisch klingen. Immerhin sind diese Kids oft aus eigenem Willen in diese Situation geraten. Aber ich weiß, dass sie ohne Hilfe nicht wieder herausfinden.“
 

Er lehnte sich auf der Couch zurück, überschlug die Beine und warf Seto eines jener Lächeln zu, das er seinen Angeklagten schenkte. Der Firmenchef spürte, wie es in seinem Magen warm wurde und jegliche Anspannung von ihm wich. Ein, zur Abwechslung, sehr angenehmes Gefühl, wie Seto feststellte.
 

„Ich höre mir täglich ihre Geschichten an, nicht als Richter sondern als…fremder Freund. Ja, so kann man es nennen. Geheimnisse lassen sich einfacher mit fremden Menschen teilen, nicht? Ich bin dieser Fremde. Ich gebe ihnen Raum, ermutige sie, lasse sie erzählen, was auf ihrer Seele lastet. Danach fälle ich mein Urteil…und ich weiß, dass diese Kinder mir dafür dankbar sind, denn ich sehe es in ihren Augen.
 

Sie sind erleichtert und dankbar dafür, dass jemand ihnen hilft, für ihre Taten zu büßen.“
 

„Das stimmt!“
 

Verdutzt drehten sich die beiden Männer zur Tür und entdeckten Syd und Mokuba. Das Mädchen lief zu ihrem Vater und setzte sich neben ihn.
 

„Jedes Mal, wenn ich Papa bei der Arbeit zuschaue, sehe ich, wie die Jungs und Mädchen nach ihrer Verhandlung entspannter den Saal verlassen. Es ist wirklich wunderbar, wie Paps das macht. Er ist nicht umsonst der beste Jugendrichter in Domino.“
 

Mit beeindrucktem Blick setzte sich Mokuba auf einen der gegenüber stehenden Sessel.

„Wirklich, Joey?“
 

Der Blonde winkte ab.

„Syd übertreibt. Das ist nur ein Gerücht, das auf den Gängen des Gerichtsgebäudes kursiert. Ich tue nur meine Arbeit, wie jeder meiner Kollegen auch.“
 

Nun meldete sich Seto wieder zu Wort.

„Ich muss sagen, Wheeler, ich stimme deiner Tochter zu. So wie dich habe ich nur sehr wenige Richter arbeiten sehen. Und schon gar nicht im Jugendgericht. Es würde mich nicht wundern, wenn dieses ´Gerücht` tatsächlich stimmt.“
 

Joey versteifte sich.
 

Seto Kaiba hatte seine Arbeit gelobt…
 

Nicht, dass der Blonde nie Anerkennung für seine Arbeit bekommen hätte. Er erhielt sie jeden Tag von den Kindern, denen er half, von seinen Freunden, seiner Familie.
 

Aber ein Wort des Lobes aus Kaiba’s Mund zu hören…ließ ihm warm ums Herz werden. Seto Kaiba, der alles, was Joey je angefangen hatte, nur mit Missachtung und Spott bedacht hatte, erkannte sein Tun an und sah ein, dass er gut war in dem, was er tat.
 

Unsicher strich sich Joey durch sein Haar.

„Okay…das kam unerwartet.“
 

„Hast du was gesagt, Paps?“
 

Joey hatte leise zu sich selbst gesprochen. Er sah seiner Kleinen in die Augen.
 

„Nein, Schatz. Habe ich nicht. Wie spät ist es eigentlich?“
 

Mokuba sah zur großen Standuhr im hinteren Teil des Raumes.

„Gleich halb zwölf! Mensch, da habe wir aber ordentlich Zeit gebraucht!“
 

Joey erhob sich von der Couch. „Das heißt für uns, dass wir langsam los müssen.“
 

Auf dem Weg zur Tür verabschiedeten sich Mokuba, Syd und Joey voneinander. Das Mädchen nahm es sich sogar heraus, Seto zum Abschied zu umarmen. Ein wenig steif erwiderte er die Geste. Dann standen sich er und Joey wieder gegenüber und reichten sich die Hände.
 

„Danke für den schönen Abend, Kaiba.“

„Auch dir vielen Dank, Wheeler. Das Essen war vorzüglich.“
 

Plötzlich legten sich zwei Arme um die Schultern der Beiden und Mokuba zog ihre Köpfe zusammen.
 

„Mensch, seid ihr steif. Gebt zu, es hat euch gut getan euch mal wieder zu sehen! Was haltet ihr davon, wenn wir das wiederholen würden?“
 

„Was?“ Überrumpelt sahen sich der Blonde und der Brünette an.
 

„Au ja, Paps! Gute Idee! Was haltet ihr davon, wenn wir morgen wieder zusammen zu Mittag essen?“
 

Mokuba blickte zu Syd hinunter. „Meine Kleine, das ist eine wunderbare Idee! Gut! Wir werden euch um eins abholen. Von eurem Appartement. Sydney-chan war so frei, mir eure Adresse zu verraten. Und dieses Mal gehen wir mexikanisch essen!“
 

Seto entwand sich aus dem Griff seines Bruders.

„Jetzt warte, Mokuba! Haben wir überhaupt Zeit dafür?“
 

„Wenn wir keine Zeit haben, schaffen wir uns welche!“, legte der Schwarzhaarige resolut fest und schob ihre Gäste mit sanfter Gewalt Richtung Tür, bevor weitere Einsprüche erhoben werden konnten.
 

„Es war wirklich ein toller Abend! Guten Abend, Joey und Syd! Und bis Montag!“
 

Mit Schwung wurde die Tür geschlossen und Vater und Tochter standen in der dunklen Nacht. Verwirrt runzelte Joey die Stirn und sah zu seiner Tochter.
 

„Ich werde den Gedanken nicht los, dass ihr Beide, du und Mokuba, irgendetwas mit mir und Kaiba vorhabt. Etwas, was mir sicher nicht gefallen wird!“
 

„Wer? Wir? Wo denkst du hin, Papa!“, Syd nahm ihren Vater bei der Hand und führte ihn zu seinem Wagen.
 

„Das würden wir doch niemals tun!“
 

~Später bei Seto~
 

Der Brünette lag an seinem großen Bett und grübelte über die vorigen Stunden nach. Er konnte es zwar nicht glauben, aber er hatte den heutigen Abend wirklich genossen. Es war amüsant gewesen, sich mit Joey zu unterhalten ohne sich gleich gegenseitig die Klinge in die Hand zu geben. Und seine Tochter war ein kleiner Engel, den er sofort in sein Herz geschlossen hatte.
 

Und er musste zugeben, er war…tatsächlich stolz auf den blonden Richter. Wer hätte gedacht, dass Joey Wheeler sich zusammenreißen und Jura studieren würde? Kein Zweifel, Wheeler hatte sich verändert und zwar zum Positiven!
 

Seto drehte sich auf die Seite, vergrub sich in seinen Kissen und schon bald war er eingeschlafen.
 

Als er die Augen wieder öffnete, saß er auf der Couch im Wohnzimmer. Joey saß neben ihm, die Beine überschlagen und mit diesem Lächeln auf den Lippen, das ihm ganz warm im Magen werden ließ.
 

Er selbst hatte wieder sein Glas Wein in der Hand, achtete dieses Mal jedoch nicht auf die feinen Schlieren, sondern auf das tiefe Braun in Joey’s Augen. Er war so auf sie fixiert, dass er nicht merkte wie der Blonde weiter zu ihm rutschte, ihm das Weinglas aus der Hand nahm und sein Gesicht in seine weichen Hände nahm.
 

Erst als er den Atem des jungen Richters auf seiner Wange spürte, erwachte er aus seiner Starre und zog sich ein Stück zurück.

„Wheeler, was wird das?“
 

Mit dunklen halbgeschlossenen Augen, sah der Blonde ihn an.
 

„Wonach sieht es denn aus?“
 

Er drehte Seto’s Gesicht ein Stück zur Seite und küsste sanft seine linke Wange. Die Berührung ließ Seto schaudern. Joey’s Lippen waren so weich und warm und er spürte, wie ein Zittern durch seinen Körper fuhr.
 

Es folgte ein Kuss auf die empfindliche Ohrmuschel, auf die Stirn, auf beide Augenlider und schließlich auf die rechte Wange. Joey zog sich zurück und sah Seto wieder in die Augen. Seto’s Atem ging schwer, seine Brust war wie zugeschnürt und er zitterte vor Aufregung. Er spürte wie Joey’s Daumen sanft über seine Wange strich und schloss die Augen. Joey’s Atem legte sich auf seine Lippen und…
 

…er wurde wach. Schwer atmend öffnete Seto die Augen, setzte sich auf und sah sich um.

Das. War. Verstörend. Oder?

Er fuhr sich mit den Händen durchs Haar und übers Gesicht. Er hatte gerade einen…jawohl, einen erotischen Traum gehabt…in dem Wheeler sein Partner war. Verdammt! Soviel zu seinem Entschluss, den Blonden nicht an sich ranzulassen. Wenn ein Traum die Folge nach einem Abendessen war, fürchtete er sich jetzt schon vor ihrer Begegnung am nächsten Tag.
 

Er stutzte, sah in seinen Schoß…und seufzte tief.
 

„Ich hasse es ein Mann zu sein…“
 

Und machte sich auf den Weg unter die Dusche.
 

~Bei Joey~
 

Der Blonde stand bereits unter der Dusche und ließ sich das kalte Wasser den Körper hinablaufen. Er konnte über sich selbst und seine Fantasie nur den Kopf schütteln.
 

Dieser Traum war definitiv nicht jugendfrei gewesen. Er schien es wirklich sehr nötig zu haben.
 

Als sein Körper sich wieder von dem Hormonschub erholt hatte, drehte er das Wasser auf warm, wärmte sich noch ein wenig auf und ging, nachdem er sich abgetrocknet hatte, wieder zu Bett. Er hoffte nur, dass seine Nacht von weiteren Träumen verschont bleiben würde.
 

Während dessen lagen Syd und Mokuba in ihren Betten und dachten sich, dass das erste „Date“ ihrer Liebsten eigentlich gar nicht mal so schlecht gelaufen war.
 

Mit einem Grinsen schliefen sie ein und planten in ihren Träumen bereits das morgige Treffen.
 

____________________________________________________________
 

Okay, nur dass ihr es wisst, ich habe mit der Kochzeit etwas rumgespielt. Die Gerichte, die ich ausgesucht habe, dauern definitiv etwas länger. Aber zum Glück gibt es die schöpferische Freiheit ^^ Ich darf also in allem rumwühlen und schieben wie es mir passt *muahahaha*
 

Hoffe es hat euch gefallen…mir gefällt seto’s traum besonders gut >////<

Ich bin ja sooooooo böse

Und so was nennt sich Familie?!

Hi!

Entschuldigt bitte, dass es sooooooo lange gedauert hat >.<

Aber wo ich nur noch 3 Tage arbeiten muss, dachte ich, ich widme mich wieder meinem Projekt ^^’’

Noch etwas: ich konnte mich nicht zurückhalten und habe zwei neue Charaktere eingeführt. Mich selbst inkognito und meine große Animeliebe ^///^

Irgendwie will man ja seine Spleens kompensieren!!!!!

Have fun.
 

Chapter 08 (Und so was nennt sich Familie?!)
 

/Mokuba…du Verräter…/

/Syd…du kleines Biest…/
 

Wie hatten die beiden jungen Männer nur so enden können? Eigentlich sollte es ein nettes Essen zu viert werden, stattdessen saßen sie jetzt zu zweit an einem Tisch und warteten auf ihre Bestellung.
 

Seufzend ließ Seto den Kopf hängen.

„Kannst du mir sagen, wie wir in diese Situation geraten sind?“
 

Verlegen lächelte Joey den Brünetten an.

„Frag mich bitte nicht. Ich weiß nur, dass Mokuba und Syd es wieder geschafft haben uns auszutricksen.“
 

Nach der Aktion von vor wenigen Augenblicken, stand es außer Frage, dass die Jüngsten der Gruppe es auf die Älteren abgesehen hatten. Der Richter und der CEO mussten es nicht einmal aussprechen, es war einfach zu offensichtlich gewesen.
 

-Flashback-

Eine viertel Stunde zuvor, also ungefähr 13.10 Uhr
 

„Ach, hatte ich ja völlig vergessen! Paps, Momopi-neechan hat angerufen.“
 

Die kleine Gruppe saß in Seto’s Wagen und war auf dem Weg zu Mokuba’s Lieblingsmexikaner. Joey und Seto hatten es nicht mehr geschafft, ihre besseren Hälften umzustimmen und hatten sich wohl oder übel ihrem Schicksal fügen müssen.
 

Joey drehte sich überrascht zu seiner Tochter, die mit Mokuba auf der Rückbank saß, um.
 

„Wirklich? Wann denn?“
 

Lächelnd kratzte Syd sich am Kopf.

„Schon vor zwei Tagen. Ich hatte ganz vergessen, dir davon zu erzählen.“

„Schade, ich hätte gern mit ihr geredet. Habe schon lange nichts mehr von ihr gehört. Wie geht’s ihr?“
 

Syd beugte sich vor und stützte ihre Arme gegen die Lehne des Beifahrersitzes.

„Sie sagte, es gehe ihr gut und dass sie uns vermisst. Wir sollen sie bald mal wieder besuchen kommen.“
 

„Aha…“

Joey ließ sich wieder in den bequemen Sitz sinken. Es war wirklich mal wieder Zeit, dass sie Momopi einen Besuch abstatteten. Das letzte Mal lag schon gut zwei Monate zurück.
 

Der Wagen hielt und die Gruppe stieg aus. Bevor sie jedoch die Eingangstür erreichen konnten, klingelte Mokuba’s Handy.
 

„Ah! Entschuldigt.“
 

Der Schwarzhaarige nahm ab und drehte der Gruppe den Rücken zu. Eine Weile sahen Syd, Seto und Joey im noch zu, bis Syd stöhnend die Hände über dem Kopf zusammenschlug.
 

„Verdammt! Ich habe ganz vergessen, dass ich mit Sayaka verabredet bin!“
 

„Syd, das ist jetzt nicht dein Ernst, oder?“

Ungläubig beugte er sich über seine Tochter und blickte sie böse an.

Abwehrend hob das junge Mädchen die Hände.

„Doch doch! Wir müssen an einem Projekt arbeiten und hatten ausgemacht, uns heute zu treffen.“
 

Davon war der junge Richter allerdings nicht überzeugt.

„Wie kommt es, dass du mir nichts von diesen Projekt erzählt hast, mein Schatz?“

„Aber ich sag doch, ich habe es vergessen!! Sayaka wohnt nicht weit von hier. Ich laufe gleich hin. Ihr könnt ja zu dritt essen.“
 

Und schon spurtete Syd los.

Joey rief ihr noch hinterher: „Sydney, komm sofort zurück. Du erwartest doch nicht, dass ich dir das abkaufe.“

Und lauter: „Und wie wollt ihr ohne Material überhaupt arbeiten?“
 

Im Laufen drehte die Blonde sich um.

„Die Unterlagen hat Sayaka! Bis heute Abend!!“

Und schon war sie um die nächste Ecke verschwunden.
 

Wütend stemmte Joey seine Hände in die Hüften. „Das glaubt sie doch wohl selber nicht. Heute Abend kann sie was erleben.“
 

Besorgt sah Seto zu dem Blonden.

„Willst du sie nicht lieber zurückholen.“
 

„Das wird nichts, sie ist zu schnell. Bestimmt ist sie schon längst über alle Berge.“
 

In diesem Moment kam Mokuba auf sie zugelaufen. „Entschuldigt bitte! Wo ist den Syd? Egal! Nii-chan, ich muss zurück zur Firma.“
 

Nun war es an Seto verwirrt die Brauen hochzuziehen.

„Wieso das so plötzlich?“

„Ein Fehler im System, wieder mal.“

„Dann lass mich gehen.“
 

Seto war schon auf dem Weg zum Auto, als sein kleiner Bruder ihn an der Schulter zurückhielt.
 

„Warte!...So dringend ist es nicht, als dass wir deine Hilfe benötigten. Ich werde auch nur gehen, um nach dem Rechten zu sehen.“
 

Fröhlich lächelnd klopfte der jüngere Kaiba seinem Bruder auf die Schultern.

„Du hast die letzten Wochen schon so viel um die Ohren gehabt.“
 

Der Scharzhaarige schob Seto in Joey’s Richtung.

„Ihr Beide werdet jetzt erst mal in Ruhe was futtern. Setz es ruhig auf meine Rechnung, Bruderherz, als Entschuldigung. Ich muss jetzt wirklich los!“
 

Mokuba griff seinem Bruder noch einmal in die Hosentasche, holte die Autoschlüssel hervor und lief auch schon zu ihrem Gefährt zurück.

Winkend stieg er ein.

„Und guten Appetit!!“
 

Gleich darauf schnurrte der Motor auf und der Wagen entfernte sich.
 

Überrumpelt standen Seto und Joey nun vor dem Restaurant. Kurz warfen sie sich einen Blick zu, nur um dann seufzend die Köpfe hängen zu lassen.
 

/Offensichtlicher geht es ja nicht mehr…/

/Offensichtlicher geht es ja nicht mehr…/
 

-Flashback Ende-
 

Trotz des offensichtlichen Kuppelversuchs, hatten sich die Beiden entschieden zu bleiben. Der Mexikaner hatte einen guten Ruf und die Mägen des Blonden und des Brünetten taten ihr Übriges.
 

Das Essen ließ auch nicht lange auf sich warten.

Mit großem Appetit machten sich die Beiden über ihre Teller her und verfielen in angenehmen Smalltalk.
 

„Wer ist eigentlich Momopi?“
 

Joey, der gerade in eine Chilischote beißen wollte, hielt inne.

„Hm?“
 

„Na, diese Momopi über die Syd und du eben geredet habt.“
 

/Ob sie seine Freundin ist? Nein, sonst hätte er sie nicht so lange nicht mehr besucht./
 

Misstrauisch beugte Joey sich vor.

„Dich interessiert aber auch alles, oder?“
 

Scheinbar gleichgültig griff Seto nach seinem Glas.

„Du musst es mir ja nicht erzählen…“
 

Einen Augenblick sah Joey Seto weiter an, lehnte sich dann aber wieder auf seinem Stuhl zurück und griff nach seinem eigenen Glas.
 

„Es ist eigentlich nichts Außergewöhnliches dran. Momopi ist eine Freundin aus der Universität. Wir treffen uns gelegentlich und reden, das ist alles.“
 

Nun war es an Seto sich nach vorne zu neigen.

„Aha, interessant. Jetzt sag mir nur noch, dass Momopi nicht ihr richtiger Name ist. Bitte! Wenn doch muss sie eine furchtbare Schulzeit gehabt haben.“
 

Der Blonde musste lachen und Seto bemerkte, dass er dieses Lachen mochte.

/Ich habe ihn tatsächlich all die Jahre vermisst. Ist das zu glauben?/
 

Bevor er weitererzählte, nahm Joey noch einen Bissen seiner Mahlzeit in den Mund.

/Hmm, lecker!/
 

„Keine Sorge, Momopi ist nicht ihr richtiger Name. Eigentlich heißt sie Myriam und ist aus Deutschland.“
 

Überrascht zog Seto die Augenbrauen in die Höhe.

„Eine Deutsche?...Na gut, es ist nichts Neues mehr, dass auch Deutsche sich in Japan niederlassen.“
 

„Das stimmt wohl. Aber Myriam ist mehr Japanerin als Deutsche!“

„Wie das?“
 

Grübelnd legte Joey eine Hand an sein Kinn und legte den Kopf schief.

Eine Geste, die Kaiba überaus anziehend fand.
 

„Myriam ist so etwas wie ein Fangirl. Sie liebte Japan schon als Kind, war von Anime und Manga begeistert und hat sich schließlich nach ihrem Schulabschluss entschlossen, hierher zu kommen.“
 

Eine weitere Chilischote fand ihren Weg in Joeys Mund.

/Wie viele von diesen Teilen kann er bloß essen? Ich könnte nach einer schon nicht mehr!/
 

Joey fuhr fort: „Sie war mit mir im selben Jahrgang und hat einige meiner Kurse besucht. Und als Ausländerin hatte sie natürlich die Aufmerksamkeit der gesamten Klasse. Obwohl es ihr erstes Jahr in Japan war, konnte sie schon sehr gut japanisch sprechen und schreiben. Als wir sie fragten, wie sie das gemacht hatte, sagte sie stolz: ‚Hingabe, Zeitaufwand und Wochenlang Anime’.

Schnell war das Eis gebrochen und sie wurde zum Kursmaskottchen.“
 

Joey musste lachen.

„Man konnte ihr ansehen, wie wohl sie sich hier fühlte. Wo immer wir auch hingingen, sie quietschte und kreischte und war einfach glücklich, hier zu sein. Uns kam es vor, als wäre sie eine Japanerin, die nur im falschen Land geboren wurde. Als sie dann auch noch einen unserer Landsmänner heiratete, war alles perfekt.“
 

Es faszinierte Seto, was für Menschen Joey kannte. Und er kam nicht umhin, die Geschichte des Blonden wirklich interessant zu finden.
 

Lächelnd blickte Joey Seto an. Der Blonde schaffte es mittlerweile nicht mehr bei jedem Blickkontakt rot anzulaufen, worauf er sehr stolz war.
 

„Mittlerweile haben sie und ihr Ehemann Juou drei Kinder. Sie arbeitet in einem Buchladen und er leitet ein Kendo-Dojo. Jedes Mal, wenn wir uns treffen, sehe ich, dass es ihr einfach nur gut geht und sie die richtige Entscheidung getroffen hat, als sie hierher kam.“
 

Ein wenig wehmütig stocherte Seto nun in seinem Essen.

„Wie schön…“
 

Seto hatte sein Leben nie als schlecht empfunden. Nun gut, die Zeit mit Gozaburo mal ausgenommen. Allerdings war sein Leben erfüllt gewesen von Arbeit, für Mokuba hatte er kaum Zeit gehabt, geschweige denn für Beziehungen.
 

/Schon traurig/, dachte der Brünette. /Ich hatte so gut wie nie Zeit, mein Leben mit etwas anderem als Arbeit auszufüllen./
 

Verstohlen blickte er zu Joey, der ihn verwundert ansah. Wie sein Leben wohl ausgesehen hätte, wenn er nicht ins Ausland gegangen wäre? Wenn er sich doch irgendwann auf die Kindergartentruppe, auf Joey eingelassen hätte?
 

„Was ist los, Kaiba?“

„Nichts…Ich denke nur darüber nach, ob ich immer die richtigen Entscheidungen getroffen habe…“
 

„Hmm…Kaiba, du bist heute wirklich seltsam. Wo ist dein Biss?“

„Mein Biss?“

Verwundert setzte Seto sich auf, während Joey, bekräftigend nickend, mit der Gabel vor seinem Gesicht wedelte.
 

„Ja, dein Biss! Du stehst ein wenig neben dir. Mir ist klar, dass du meine Gesellschaft nicht gerade als anregend empfindest, aber trotzdem solltest du dich nicht so hängen lassen!“
 

„Meine Laune liegt sicher nicht an deiner Gesellschaft!“
 

Seto saß jetzt aufrecht, seine Stimme war fest. Überrumpelt sah Joey ihn aus großen Augen an. Der Brünette erwiderte seinen Blick.
 

„Ich meine es ernst. Mittlerweile empfinde ich deine Anwesenheit sogar als angenehm.“
 

/Da! Ich habe es gesagt! Zufrieden, Mokuba?/
 

Erstarrt blickte Joey den Brünetten an. Sein Herz klopfte wild und es hatte sich wieder eine peinliche Röte auf seine Wangen geschlichen.
 

/…Er findet es nicht mehr unangenehm mit mir zusammen zu sein…/
 

Peinlich berührt senkte er seinen Blick. Der Ältere wusste wirklich, wie er einen Mann aus der Fassung bringen konnte. Wie konnte er das seinem armen Herzen nur antun?
 

„Sag, Kaiba…“, /Jetzt vorsichtig das Thema wechseln…äääähm/, „…es heißt, du wärst Single. Aber irgendwie kann ich mir nicht vorstellen, dass du, einer der reichsten Männer Japans, wenn nicht sogar Asiens, ohne Partnerin sein sollst.“
 

„Hmm? Ja, ich bin tatsächlich Single.“
 

Seto dachte sich nichts bei Wheelers Frage. Männer prahlten untereinander nun mal mit ihren Beziehungen.

/Irgendwo sind Männer halt auch Waschweiber./
 

„Ich hatte einige Beziehungen, ja, allerdings hielten sie nie lange. Wie du dir vorstellen kannst, hatte ich zu viel zu tun. Dazu kam, dass die Meisten nur hinter meinem Geld her waren, also habe ich mich eher von Frauen ferngehalten.“
 

/Mal ganz abgesehen davon, dass Frauen einfach nicht mein Typ sind./
 

Über diesen Gedanken musste Kaiba amüsiert den Kopf schütteln.

/War ja klar, dass der beliebteste und reichste Single Japans schwul sein muss. Eine Schande./
 

Erschrocken fuhr er zusammen, als er Joey’s warme Hand auf seiner Schulter spürte.
 

„Mach dir nichts draus, Kaiba. Bei mir lief es auch nicht besser. Allerdings wohl eher, weil ich zu hohe Ansprüche hatte. Niemand war bisher meiner Meinung nach gut genug, um ein dauerhaftes Mitglied meiner kleinen Familie zu werden.“
 

Zu Joey’s Überraschung legte auch Seto eine Hand auf seine Schulter und grinste ihn an.

„Ich denke, wenn es um die Familie geht, können die eigenen Ansprüche nie hoch genug sein. Da bin ich ganz deiner Meinung, Wheeler.“
 

So grinsten sie sich gegenseitig in ehrlichem Einverständnis an und spürten, wie die Mauern zwischen ihnen bröckelten und zerfielen, als wären sie nie da gewesen.
 

Sie beendeten ihre Malzeit und machten sich auf den Weg nach Hause. Da Mokuba jedoch den Wagen mitgenommen hatte, entschieden sich die beiden Männer zu Fuß zu gehen. Zu Beginn bemühte Seto sich noch, nicht allzu sehr aufzufallen, aber schon bald fiel die Spannung von seinen Schultern und er unterhielt sich angeregt mit Joey, bis sie sein Appartement erreichten.
 

Zufrieden streckte Joey sich und seufzte. „Das war doch gar nicht so schlecht, oder? Das Essen war gut und die Gesellschaft angenehm.“
 

„Da hast du wohl Recht…hier.“
 

Seto hielt Joey eine Visitenkarte hin.

„Hier ist meine Privatnummer. Vielleicht will Syd sich ja mal wieder mit Mokuba unterhalten.“
 

Joey bemerkte den schelmischen Funken in Seto’s Augen.

/So kann man es auch sagen./
 

Der Blonde nahm die Karte entgegen.

„Sicher wird sie sich freuen. Und wenn du nichts dagegen hast, wird nicht nur sie sich mal melden.“
 

Wieder grinsten sie sich an. Es war wirklich seltsam, dieses euphorische Gefühl, diese Leichtigkeit. Hätten sie sich nur früher schon so behandelt.
 

Seto wandte sich zum Gehen. Sein Taxi, das er kurz zuvor gerufen hatte, wartete.
 

„Einen schönen Tag noch, Joey.“

„Auch dir einen schönen Tag noch, Seto.“
 

-Zwei Tage später-
 

Joey und Syd standen vor einem kleinen Anwesen. Das Haus war im alten japanischen Baustil errichtet worden; zwar mit zwei Etagen, aber mit den typischen Schiebetüren, den verschiebbaren Sturmtüren, die, wie jetzt, im Sommer aufgeschoben wurden, um jede kleine Sommerbrise einzulassen und einem schönen großen Garten mit Kirschbäumen und einem Teich mit Koikarpfen, über den eine Brücke führte. Weiter im Garten stand ein weiteres, kleineres Gebäude, das als Dojo diente.
 

Syd konnte die Augen von dieser Pracht nicht lassen.

„Ich bin jedes Mal wieder begeistert, wenn ich dieses Haus sehe! Dass Momopi-nee und Juou-nii sich dieses Haus leisten können.“
 

Joey tätschelte Syd’s Kopf.

„Juou betreibt das Dojo nur als Hobby. Du weißt, dass er für sein Geld hart arbeitet.“
 

Tatsächlich war Juou Daidouji der stellvertretende Vorsitzende einer großen Firma, ähnlich wie Kaiba. Er jedoch verdiente sein Geld mit Sicherheit. Seine Firma bildete zukünftige Polizisten und Bodyguards aus, zudem lieferten sie ausgezeichnete Sicherheitssoftware, die auf der ganzen Welt gefragt war.
 

Juou’s Vater, Kurogane Daidouji, war der Vorsitzende der Firma und, obwohl Kurogane schon rentenfähig war, arbeitete er weiter und nahm Juou somit seine Arbeit zum Großteil ab.
 

Als Joey und Syd sich der Tür näherten, flog sie auf und zwei kleine schwarze Blitze huschten hinaus. Eine Sekunde später hingen Reiichiro und Tsukasa Daidouji, beide 6 Jahre alt und die jüngsten Kinder von Myriam und Juou, an Joey’s Beinen.
 

Die beiden Brüder waren Zwillinge und wusste man nicht, worauf man achten musste, hätte man die Beiden nicht unterscheiden können. Blaugrüne große Augen schauten unter kurzen schwarzen Haaren hervor, die unordentlich in alle Richtungen abstanden. Die Wangen der runden Gesichter waren schmutzig und gerötet; die Jungs hatten offensichtlich wieder im Garten mit ihrem Hund Kero gespielt. Der einzige Unterschied waren ihre Gemüter. Reiichiro und Tsukasa waren zwar, wie ihr Vater, eher ruhig, aber Tsukasa war offener gegenüber fremden als Reiichiro.
 

„Hallo, Onkel Joey!“

„Hallo, Onkel Joey!“
 

Das hielt die Beiden aber nicht davon ab, sich überschwänglich über Besuch zu freuen!
 

„Hallo, ihr Beiden! Passt auf, sonst klemmt ihr mir die Beine ab! Syd, geh’ mit den Beiden spielen. Vielleicht läufst du ja noch Atsushi über den Weg.“
 

Lächelnd griff Syd nach den jüngeren Kindern.

„Okay! Also, Kiddos, was wollen wir machen? Wo ist Kero?“

„Hinten.“

„Hinten.“
 

Joey schaute den Kindern hinterher. Es erstaunte ihn immer wieder, wie die beiden Jungs unisono antworteten. Das taten sie zwar nicht immer, aber wenn sie es taten, war es immer wieder faszinierend.
 

„Reiichiro! Tsukasa! Mama sagte doch, ihr sollt nicht immer die Tür auflassen.“
 

Nun trat Atsushi, der älteste Sohn des Haushalts, vor die Tür. Er war 12 Jahre alt, groß und hatte, wie seine Brüder, kurzes schwarzes Haar. Seine Augen allerdings waren von einem tiefen Rot und in seinem Gesicht deuteten sich die ersten männlichen Kanten.
 

Ein kleines Lächeln zeigte sich auf seinen Lippen, als er Joey sah.

„Ah! Joey-san, hallo!“
 

Sie gaben sich die Hand und Atsushi bat Joey herein. Kaum hatte der Blonde seine Schuhe ausgezogen, hörte er auch schon das poltern von Momopi’s Schritten.

„JOEY-KUUUUUUUN!!!!!!!!!“
 

Mit ausgebreiteten Armen warf das deutsche Mädchen sich in seine Arme. Ihr braunes schulterlanges Haar kitzelte Joey’s Nase und ihr helles lautes Lachen klingelte in seinen Ohren.
 

Er hatte sie so vermisst.

„Momopi, meine Süße! Wie geht es dir?“
 

Sie drückten sich zwei Küsse auf die Wangen, wie es in Deutschland und Amerika brauch war, und lösten sich endlich voneinander.
 

„Mir geht es gut, mein Blondschopf! Ich habe dich schrecklich vermisst!“

Sie drehte sich um und zog ihn an der Hand ins Wohnzimmer, wo sie sich an den Tisch setzten (natürlich im japanischen Stil) und Myriam ihnen Tee eingoss.
 

Sie plauderten über dieses und jenes, Myriam begrüßte Syd überschwänglich, als sie sie im Garten entdeckte und kamen schließlich auf Juou zu sprechen.
 

„Momopi, wo ist eigentlich dein Mann? Ich habe ihn noch gar nicht zu Gesicht bekommen.“
 

„Ach, der!“, lächelnd winkte sie die Frage ab.

„Wo sonst könnte er sein, wenn nicht im Dojo. Du weißt, wie er ist: immer in Form bleiben, um jeden Preis. Er dürfte gleich wiederkommen. Ich sollte ihn holen.“
 

„Das wird nicht nötig sein, ich bin schon da.“
 

Myriam wollte schon aufstehen, als sie die Stimme ihres Mannes hörte, innehielt und sich zu ihm umdrehte.
 

Der große, gut gebaute Mann mit den kurzen unordentlichen schwarzen Haaren, den tiefroten Augen und dem kantigen, eher verschlossen wirkenden Gesicht stand in einem traditionellen Hakama (japanische Hose mit breiten Hosenbeinen) vor der offenen Front des Wohnzimmers.

Den kurzen weißen Yukata hatte er sich über die breite Schulter geworfen und so stand er mit nacktem Oberkörper in der warmen Sommersonne.
 

Joey grüßte Juou mit einem Nicken, das erwidert wurde und blickte dann wieder zu seiner Freundin. Er konnte sich ein Lächeln nicht verkneifen.
 

Myriam’s Blick lag fest auf ihrem Mann. Ihre Augen waren halb geschlossen und eine zarte Röte hatte sich auf ihre Wangen geschlichen.
 

Selbst nach über zehn Jahren Ehe hatten ihre Gefühle füreinander nie nachgelassen. Und dieses feste Band war es, um welches Joey die Beiden beneidete.
 

Myriam und Juou hatten jung geheiratet. Myriam war 19, Juou 22 Jahre alt gewesen. Beide waren noch Universitätsstudenten gewesen und hatten sich, ein Jahr nachdem sie sich kennen gelernt hatten, für die Ehe entschieden. Doch Juou’s Vater war ein guter Mann und hatte Momopi gleich ins Herz geschlossen.
 

Myriam stand auf, trat auf den Flur, der das ganze Haus umfing und legte die Hände auf Juou’s Schultern.
 

„Da bist du ja“, flüsterte sie.
 

Hätte man das Pärchen nicht gekannt, hätte man meinen können, Juou hielte nichts von seiner Frau. Doch Joey gehörte zu den wenigen, die wussten worauf man bei dem verschlossenen Mann achten musste, um zu sehen wie sehr er an seiner Frau hing.

Seine Augen wurden weicher und sein Gesicht entspannte sich, wenn Momopi ihn ansah, rief, oder berührte.
 

Sie waren wirklich glücklich miteinander,
 

/So etwas wünsche ich mir auch./
 

Myriam drückte ihrem Mann einen Kuss auf die Stirn und lächelte ihn an.
 

„Puh! Mein Lieber, du riechst ja schlimmer, als dein gesamter Kurs nach dem Training. Geh’ erst mal in die Wanne, dann gibt es was zu essen.“
 

Juou murmelte ein tiefes „Ist gut“ und machte sich auf den Weg ins Bad.

Einen Moment sah Myriam ihm noch hinterher, dann wandte sie sich wieder an Joey und ließ sich ihm gegenüber wieder an den Tisch sinken.
 

„So, mein süßer Blondschopf, erzähl mir schon die tollen Neuigkeiten. Syd sagte, du hättest deine Angel nach dem heißesten Single Japans ausgeworfen.“
 

„…SYD!!!!!!!!!!“
 

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Ich liebe dieses Kapitel. Es hat zwar einen schwerfälligen Anfang, aber trotzdem finde ich es klasse!!! Und es ist ja soooooooo lang ^^

Ich sprenge meine Rekorde *huhu*

Ich konnte mich nicht unterdrücken und habe mich selbst eingebaut. Ich wollte so gerne als charakter mitmischen, und wenn es nur kurzzeitig ist >///<

Meine fantasie ist ja soooooooo unberechenbar!!!!!

Und noch mal sorry dass es so lange gedauert hat.

That’s what Friends are for

Und wieder hallo!

Um euch ein wenig gelinde zu stimmen, hier mein druckmittel ^^’

Habe mich wieder einmal brav an den PC gesetzt und getippt. Hoffe es gefällt >.<
 

Wie gehabt

"blablabla"

/denkdenkdenk/
 

Chapter 09 (That’s what Friends are for)
 

„Also, Joey. Ist an der Sache mit Seto Kaiba nun was dran oder nicht?“
 

Auf dem Tisch, an dem Joey und Myriam eben noch ihren Tee getrunken hatten, stand nun eine große Glasschüssel, gefüllt mit kalten Sobanudeln. Vor jeder der sieben anwesenden Personen stand eine Schüssel mit dunkler Sauce, in die die kalten Nudeln eingetaucht wurden.
 

Sydney saß mit hängendem Kopf und hochgezogenen Schultern neben ihrem Vater, der sie beleidigt keines Blickes würdigte. Er hatte ihr kaum eine halbe Stunde zuvor die Leviten gelesen und sie seither nicht mehr beachtet. Langsam ging das der kleinen Blondine auf die Nerven. Allerdings musste sie zugeben, dass sie auch nicht anders gehandelt hätte, wäre sie in Joey’s Situation.
 

Joey warf dem deutschen Mädchen, auf ihre Frage hin, einen kalten Blick zu.

„Glaub nicht alles, was Sydney dir erzählt! Zwischen mir und Seto Kaiba ist rein gar nichts. Jeden falls nichts Romantisches.“ /Leider…/
 

Der Blonde gab sich eine mentale Ohrfeige. Er sollte nicht so denken.
 

Myriam beugte sich ein wenig über den Tisch und schnappte mit ihren Stäbchen in die Luft.

„Wenn da nichts Romantisches zwischen dir und Seto-san ist, was ist es denn dann? Etwas muss es ja sein, wenn Sydney mir so aufgeregt davon berichtet!“
 

Ein kühler Blick wurde aus braunen Augen in Richtung Syd geworfen und sie schrumpfte noch ein wenig mehr in sich zusammen. Dann hob Joey beleidigt das Kinn und begann, von seiner letzten Woche zu berichten.
 

Von seinem zufälligen Wiedersehen mit Kaiba im Gerichtssaal, dem ersten Mittagessen, den darauf folgenden Treffen und den, von Joey betont, offensichtlichen Kuppelversuchen von Syd und Mokuba Kaiba.
 

Als Joey darauf Syd’s beleidigtes Schnauben hörte, drehte er sich zu ihr und fauchte: „Du hast hier gar nicht so überlegen zu tun, junge Dame! Seto und ich wissen sehr wohl, was ihr beiden kleinen Monster vorhabt und werden uns nicht darauf einlassen, darauf kannst du Gift nehmen!“
 

Wütend fuhr Sydney herum, presste ihre Stirn gegen die ihres Vaters und fauchte nicht minder laut zurück: „Wenn ihr davon bescheid wisst, wieso geht ihr dann nicht einfach eurer eigenen Wege, wenn wir euch allein lassen, hä? Und ich habe sehr wohl gemerkt, dass da etwas zwischen euch ist, sonst würdet ihr euch nicht auf einmal gegenseitig beim Vornamen rufen!“
 

„Es gehört sich halt nicht, eine Verabredung so plötzlich sausen zu lassen! Und was geht es dich überhaupt an, wen ich beim Vornamen rufe? Das kann dir doch ziemlich wurscht sein! Nur weil wir uns beim Vornamen nennen, heißt das noch lange nicht, dass wir uns heiß und innig lieben! Ich erinnere mich nicht daran, dich jemals um deine Erlaubnis habe bitten zu müssen!“
 

„HA! Du gibst also zu, dass es eine Verabredung war!“
 

„Natürlich war es eine Verabredung! Was soll es sonst gewesen sein?“
 

Plötzlich ergriff Juou das Wort.
 

„Ein Date…“
 

„…“

„…“
 

„Siehst du, Paps! Selbst Juou-nii sagt, es wäre ein Date gewesen!“
 

„Quatsch! Es war kein Date! Es war eine Verabredung, ein Treffen unter Bekannten, mehr nicht! Und jetzt hör auf damit, ich will nichts mehr hören!“
 

„Aber-“
 

„LEUTE!“, fuhr nun Momopi alle übertönend dazwischen. Erschrocken blickten die beiden Blonden sie an. Ihr Atem war gehetzt und ihre Gesichter gerötet. Es fehlte nicht mehr viel und sie würden hyperventilieren. So heftig hatten sich Vater und Tochter schon lange nicht mehr gekabbelt.
 

„Jetzt beruhigt euch erst einmal.“, sagte Myriam und hob die Hände.

„Sonst platzen euch noch die Schädel. Und ich denke, wir haben jetzt alle verstanden, wie eure Meinung zu diesem Thema ist. Und du-“, sie schnippte ihrem Mann gegen die Schulter, „solltest sie nicht auch noch anstacheln!“
 

Ärgerlich die Augenbrauen zusammenziehend, rieb Juou die schmerzende Stelle und murmelte: „Wenn es doch die Wahrheit ist…“
 

Empört sog Myriam lautstark eine weitere Stäbchenladung Nudeln in den Mund, Kaute kurz und schluckte schnell. Dann stellte sie ihre Schüssel ab, legte die Stäbchen beiseite und erhob sich. Schnellen Schrittes umrundete sie den Tisch, strich ihren etwas verschreckten Söhnen über die Köpfe und fasste nach Joey’s Arm, um ihn im nächsten Moment auf die Beine und bestimmt aus dem Raum zu ziehen. Der Richter hatte gerade noch die Chance, seine Schüssel abzustellen ohne den Inhalt zu verschütten.
 

Im Gehen wandte Momopi sich an die Hinterbliebenen.

„Wir sind fertig mit essen. Atsushi, Reiichiro, Tsukasa, ihr macht bitte den Abwasch, wenn ihr alle fertig seid. Syd, Juou, macht euch nützlich und helft den dreien beim Einräumen.“
 

„Ja, Mama!“

„Ja, Schatz.“

„Ja, Momopi-nee!“
 

„Juou, wir sind im Dojo, falls ihr uns sucht!“
 

Mit diesen Worten zog sie Joey in den Garten, ließ ihm gerade noch genug Zeit sich die bereitgestellten Sandalen überzustreifen und zog ihn weiter zu dem abgeschnittenen Gebäude.

Als sie das Dojo erreichten, ließen sie sich einander gegenüber auf die Knie nieder und sahen sich lange an.
 

Es war Myriam, die das Wort zuerst ergriff.
 

„Joey. Verzeih mein Benehmen, aber ich weiß, dass du so bist wie ich und unter Leuten, die dir nahe stehen, oft zu schnell die Fassung verlierst. Aber jetzt sind wir allein, wie zu unserer Studentenzeit und können uns alles anvertrauen. Also, was ist zwischen dir und Seto-san.“
 

Insgeheim war Joey seiner Freundin dankbar, dass sie ihn hierher geschleppt hatte. Denn sie hatte Recht. War er unter Freunden, fiel es ihm schwer über Gefühle zu reden. Aber war er mit dem deutschen Mädchen allein, schien alles so viel einfacher.
 

„Momopi, glaub mir bitte. Da ist nichts zwischen mir und Seto. Höchstens Freundschaft und dazu noch eine sehr junge. Gerade bei unserem letzten Treffen haben wir erst Frieden geschlossen.“
 

Myriam nickte verstehend.

„Etwas anderes habe ich, ehrlich gesagt, nicht erwartet. Schon in der Uni hast du von ihm erzählt, wie er dich niedergemacht und immer wieder verärgert hat. Allerdings hatte ich damals schon die leise Vermutung, dass da mehr dran war, als du zugeben wolltest.“
 

Sie rutschte näher an Joey heran, bis sich ihre Knie berührten.

„Mein Lieber, ich weiß, dass Seto’s Charakter mit deinem immer nur angeeckt hat. Aber jetzt scheint ihr endlich zu erkennen, dass ihr gar nicht so verschieden seid. Schon damals habe ich aus deiner lautstarken Kritik herausgehört, dass du gern mit dem steifen CEO Freundschaft geschlossen hättest.“
 

Beschämt lächelnd ließ Joey seinen Blick sinken, griff nach Myriam’s Hand und spielte mit ihren Fingern.
 

„Du hast es also schon damals mitbekommen?“

„Natürlich, Joey! Wenn man dich nur gut genug kennt, dann weiß man, dass man nur in deine Augen sehen muss, um deine wahren Gedanken zu sehen.“
 

Sie legte ihre freie Hand unter Joey’s Kinn und hob es an, bis er ihr wieder ins Gesicht sah.

Lächelnd legte sie den Kopf schief.

„Ich freue mich für dich, dass ihr endlich Freundschaft geschlossen habt. Lass es von nun an langsam angehen. Und wenn ich dir einen kleinen Tipp geben darf, lass Seto seinen Freiraum. Sonst wird er sich wieder ruck zuck von dir entfernen.“
 

Verwirrt zog der Blonde die Augenbrauen zusammen.

„Woher weißt du das? Und wieso nennst du Kaiba eigentlich Seto? Kennst du ihn?“
 

Mit einem erleichterten Seufzen lehnte Myriam sich nach hinten, um sich auf ihren Armen stützend in einen halben Schneidersitz sinken zu lassen. /Der einzige Nachteil an dieser Kultur/, dachte sie.
 

Denn obwohl sie sich an alles hatte gewöhnen können, die überkandidelte Höflichkeit, das ständige Verbeugen (was sie eigentlich ganz angenehm fand) und die Esskultur, an eines hatte sie sich nie gewöhnen können. Das ständige Knien! Während ihres Trainings (denn auch sie lernte die Technik des Schwertkampfes und Bogenschießens) hielt sie es gern aus, aber sie versuchte es so oft wie möglich zu vermeiden. Sie hasste dieses kribbelige Gefühl in ihren Beinen, wenn, nach Stunden des Kniens, langsam das Leben wieder in ihre Glieder fuhr. Juou hatte Verständnis dafür; er selbst zog den Schneidersitz vor. Aber waren sie mit wichtigen Geschäftspartnern der Firma verabredet, endete Myriam nicht selten in den Armen ihres Mannes, der sie in ihr gemeinsames Zimmer tragen musste, weil sie einfach keinen Fuß mehr vor den anderen setzen konnte.
 

Wohlig schnurrend wog sie ihre Schenkel und brachte das Blut wieder zum fließen.
 

„Natürlich kenne ich Seto-san, Joey. Woher, meinst du, hat die Kaiba Corp. ihren Sicherheitsdienst? Unsere Männer und Frauen sind die Besten Bodyguards in Japan, wenn nicht sogar in ganz Asien. Und Seto Kaiba nimmt nur die Besten, das weißt du! Nur schade, dass er nicht auch auf unser Sicherheitssystem zurückgegriffen hat. Er wählte stattdessen eine Neuentwicklung, was nicht weiter verwerflich ist. Alles muss irgendwann getestet werden. Dass sich gerade dann ein Jugendlicher durch die porösen Firewalls schlängeln musste, konnte keiner ahnen. Jetzt schau nicht so überrascht. Seto gehört zu unseren Partnern, da ist es nur gewöhnlich, mit ihm auch privaten Kontakt zu haben.“
 

„Privat?“
 

Die Beine ganz ausstreckend, sah Myriam Joey schief grinsend an.

„Ja, privat, Joey. Wir kennen ihn recht gut. Er und sein Bruder gehören zu unserem engeren Freundeskreis.“
 

Lachend lehnte nun auch Joey sich zurück.

„Ich muss sagen, Momopi, ihr überrascht mich immer wieder!“
 

„Wo wäre sonst der Spaß und die Abwechslung in unserer Beziehung?“
 

Schließlich ließen die Beiden sich gänzlich auf den Boden nieder. Auf dem Rücken liegend starrten sie an die Decke und genossen die Stille. Nach einer Weile drehte Joey sich auf die Seite.
 

„Ich genieße es wirklich, mal einen Tag frei zu haben.“
 

Auch Myriam rollte auf die Seite und stützte ihren Oberkörper mit den Armen ab.

„Ja. Schön, dass du endlich mal ein paar Überstunden abbummeln kannst. Wurde auch langsam Zeit! Auch für mich und Juou waren die letzten Wochen sehr anstrengend. Da tut es gut, einfach mal ne Pause zu machen.“
 

Nach einer Weile erhoben sie sich und machten sich wieder auf den Weg zum Haupthaus. Dann kam Joey ein Gedanke.
 

„Momopi, mir fällt gerade ein, dass ich Seto von dir erzählt habe, er sich aber nicht an dich erinnert hat.“
 

„Wirklich? Was hast du ihm denn erzählt?“
 

Und so wiederholte Joey seine Beschreibung von seiner Freundin und ihrem Ehemann und war überrascht, dass seine Freundin anfing zu lachen.
 

„Ach, Joey! So kann er mich auch gar nicht mit deiner Geschichte in Verbindung bringen! Juou ist so gut und redet mich nicht vor allen Leuten mit Momopi an, das macht er nur bei euch oder wenn wir allein sind. Wäre ja noch schöner, wenn er es immer und überall täte! Seto kennt meinen Spitznamen also nicht. Dann ist Juou’s Name nicht unbedingt einzigartig. Ja, er kommt nicht allzu oft in der Gesellschaft vor, aber oft genug, um nicht gleich auf meinen Mann zu schließen. Mit meinem Namen ist es ganz ähnlich, auch wenn er wirklich eher selten in Japan vorkommt. Mal ganz davon abgesehen, dass du nicht von der Firma, sondern nur vom Dojo berichtet hast. Da kann der gute Seto auch nicht auf uns kommen. Er prägt sich Menschen eben anders ein als wir, das ist doch normal.“
 

Grübelnd verzog Joey das Gesicht. Er war nicht ganz einer Meinung mit seiner Freundin. Seto’s Auffassungsgabe schien nach all der harten Arbeit in seiner Firma deutlich gelitten zu haben, wenn er nicht mal eine Freundin in den Worten eines anderen erkannte.
 

Andererseits war Seto Kaiba wirklich nicht wie andere Männer. Es konnte also doch sein…

Joey schüttelte seinen Kopf und gab diese Gedanken auf. Was brachte es zu grübeln.
 

So betraten sie erneut das Gebäude und gingen in Richtung Küche. Dort waren Juou und Sydney gerade dabei das trockene Geschirr einzuräumen, während die Zwillinge auf dem Boden saßen und den großen weißen Hund Kero streichelten und Atsushi am Küchentisch ein Glas Saft trank.
 

Myriam trat an ihren Mann heran und legte ihm eine Hand auf den Rücken.

„Sind wieder da.“
 

Der stille Mann drehte sich zu ihr und drückte seiner Frau einen kurzen Kuss auf die Lippen, den sie nur zu gern erwiderte.
 

Als das Geschirr verstaut war, war es schon recht spät geworden und an der Zeit, dass Joey und Syd sich auf den Weg nach Hause machten.
 

-Später am Abend bei den Daidoujis-
 

Myriam saß, bereits im Yukata, aufrecht auf ihrem Futon, als ihr Mann ins Zimmer trat und sich, ebenfalls im Yukata, auf den Futon gleich neben den ihren sinken ließ. Die Beine überschlagen und die Arme hinter seinem Kopf gekreuzt, legte Juou sich auf den Rücken und sah seine Frau von der Seite an.
 

Sie schien zu grübeln; ihre Stirn lag in Falten und sie knabberte an ihrer Unterlippe. Eine Angewohnheit, die er ganz reizend fand. Einen Moment beobachtete er sie noch, dann richtete er sich auf und ließ sich hinter Myriam sinken, umschloss ihren schmalen Körper mit Armen und Beinen und legte sein Kinn auf ihre Schulter.
 

Ob der plötzlichen Berührung schreckte Myriam kurz zusammen, lehnte sich dann aber an Juou’s breite Brust. Insgeheim war Myriam froh, dass jeder in ihrem Freundeskreis Juou eher für reserviert hielt. In großer Gesellschaft zeigte er nur selten sanfte Gefühle. So wusste keiner, dass ihr Mann auch eine zarte Seite hatte. Denn diese Seite zeigte er nur seiner Frau und seinen Kindern. Myriam selbst empfand das als großes Privileg und empfing jede Geste und Berührung nur zu gern.
 

„Die Beiden können einem wirklich Sorgen bereiten.“
 

„Wer? Joey und Syd?“

Der Schwarzhaarige drehte seinen Kopf und drückte einen Kuss auf Myriam’s weiche Ohrmuschel. Ein wohliger Schauer lief ihr über den Rücken.
 

„Nicht ganz. Ich denke an Joey und Seto. Ich habe sie zwar noch nicht zusammen gesehen, aber ich bin mir sicher, dass da mehr ist, als Joey uns weismachen will. Seit ich die Beiden kenne, habe ich bemerkt, dass sie viel zu oft voneinander reden als dass sie sich wirklich hassen könnten. Was sich jetzt ja auch bestätigt hat.“
 

Die deutsche Frau zog ihre Beine an, setzte sich seitlich in den Schoß ihres Mannes und küsste seine Wange. Sie kratzte ein wenig, er würde sich morgen sicher wieder rasieren.

Juou drückte sie noch ein wenig fester an sich.
 

„Es ist gut, dass sie jetzt Freundschaft geschlossen haben. Aber überstürze es nicht, Momopi. Ich merke doch, wie du in deinem hübschen Köpfchen schon wieder Pläne schmiedest.“
 

Mit einem schelmischen Grinsen und funkelnden Augen blickte sie zu ihm auf.

„Du kennst mich einfach zu gut, Juou.“
 

Sie lehnte ihre Stirn an Juou’s Hals.

„Aber ich denke du hast Recht. Sicher wird es nicht lange dauern und die beiden Sturköpfe werden selbst merken, dass sie gar nicht so unterschiedlich sind. In mehr als nur einer Sache…“
 

„Du meinst ihren ´Geschmack` was ihre Partner angeht?“

„Ja, genau den.“
 

Myriam befreite sich aus Juou’s Griff, kniete sich zwischen seine Beine und umfasste sein Gesicht mit beiden Händen.

„Ich bin nur froh, dass ich dich vor Seto und Joey gesehen habe. Wer weiß, was sonst aus dir geworden wäre!“
 

Mit einem Knurren warf der Schwertkämpfer sich nach vorn und begrub seine Frau unter seinem Körper. Myriam quietschte lächelnd und versuchte Juou von sich zu schieben, ohne Erfolg. Als sie ihre Niederlage einsah, wand sie sich unter ihm in eine bequemere Lage und genoss die großen Hände, die sanft über ihren Körper fuhren.

/Ein Glück sind die Kinder schon Bett./
 

Juou knabberte an Myriam’s Hals.

„Meine Süße, nichts wäre geschehen. So gut aussehend wie die Beiden auch sein mögen, nichts hätte mich davon abgehalten, dich einzufangen.“
 

Als Myriam Juou’s Hand auf ihrem Schenkel spürte, wusste sie, dass diese Nacht doch länger dauern würde, als sie erwartet hatte und öffnete ihren Yukata.
 

-Zur selben Zeit bei den Wheelers-
 

Joey strich Syd eine Strähne ihres blonden Haares zurück und küsste ein letztes Mal ihre Stirn, bevor er die Tür zu ihrem Zimmer schloss. Er war erschöpft und müde.
 

Und durcheinander.
 

Er hatte es tatsächlich getan. Er hatte Seto angerufen und für den nächsten Tag zum Mittagessen eingeladen. Er war so angespannt gewesen, als er die Nummer wählte. Aber als er in Seto’s Stimme ehrliche Freude hörte, war alle Anspannung schnell vergessen.
 

„Natürlich! Gerne! Ich hatte schon befürchtet, du würdest nicht anrufen.“
 

„Ach Quatsch, Seto. Was ein Wheeler sich in den Kopf gesetzt hat, setzt er auch durch. Hast du denn überhaupt die Zeit?“
 

„Sicher. Das gibt mir Gelegenheit, meine Mittagspause tatsächlich mal zu nutzen und aus dem Büro zu kommen.“
 

„Dann bin ich ja beruhigt. Bis morgen dann, Seto.“
 

„Bis morgen, Joey.“
 

Als Joey kurz darauf im Bett lag, fühlte er sich seltsam leicht. Er freute sich schon auf den nächsten Tag und konnte es kaum erwarten, am nächsten tag wieder an die Arbeit zu gehen.
 

Und auf seine Mittagspause freute er sich ganz besonders.

_________________________________________________________________________

Fini!

Ich hoffe, ich konnte euch aufheitern ^^



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Kommentare zu dieser Fanfic (117)
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Von:  Lunata79
2012-11-30T19:24:00+00:00 30.11.2012 20:24
Hach, wie aufregend. Und ausgerechnet hier gehts nicht weiter! Schande!
Die Idee ist wirklich großartig und einzigartig. Schreit ja förmlich danach, weitergeschrieben zu werden!
Bitte!!! Bitte!!! Bitte!!! Ich muss einfach wissen, wie es weitergeht.

Lg
Lunata79
Von:  Schreiberling
2010-05-20T15:57:28+00:00 20.05.2010 17:57
huch und hallo
hier hab ich auch noch nicht kommentiert.
Muss ich dann mal schnell nachholen.
Ein schönes Pittel.^^
Auch wenn mal wieder klar war, dass so ein bisschen Nachbohren unter Freunden durchaus erlaubt ist. HIHI
Genau so ist es auch mit Kuppelein. Ehe man es sich versieht, wird an allen Ecken und Enden gekuppelt und dann wird sich leider auch mal schnell VERkuppelt (Achtung doppeldeutig^^) Jedenfalls bin ich schon sehr gespannt, was du draus machst.
Ich freu mich schon auf den nächsten Teil und lass Joey nicht vor Scham im Erdboden versinken. Dann muss man ihn ja erst wieder rausholen.
VLG

Von:  Jackie20
2010-03-10T19:40:06+00:00 10.03.2010 20:40
tolles kapitel
seto und joey gehören hallt einfach zusammen
freu mich wenn die beiden sich endlich mal
näher kommen,
aber mokuba und syd werden das sicher schon noch regeln
freu mic auf das nächste kapitel
schreib schnell weiter
bye
Von:  Ryuichi-Sakuma-
2010-02-08T22:28:37+00:00 08.02.2010 23:28
Mal wieder ein einfach klasse Kapi von deiner Geilen FF *smile*
Bin ja mal gespannt was noch so alles passieren wird bei denn zwei süßen X3
Hach die beiden gehören aber echt einfach zusammen bin ja mal gespannt wann sie es auch merken XD
*grinz*
Kanns wie immer garnicht abwarten weiter zu lesen *smile*

Gruß: Ryuichi-Sakuma-
(^_~)/
Von:  Kyokoleinchen
2010-02-06T20:02:36+00:00 06.02.2010 21:02
Hey deine Story ist ja HAMMERGEILOMATIKO
^_______________________________________________________________________^
*volldasmegafettegrinsenimgesichthab*
freu mich schon wenn es weiter geht
bis dahin
GGGGGVLG Kyokoleinchen
Von:  Elora_
2010-01-19T10:58:44+00:00 19.01.2010 11:58
da ist definitiv mehr als was joey behauptet.
bin mal gespannt wie seine mittagspause dann aussieht.

und man merkt das sid joeys tochter ist. viel zu stur um nachzugeben.
Von:  Rani
2010-01-19T07:56:22+00:00 19.01.2010 08:56
Ich glaub das da bald von mehreren Seite gekuppelt wird freue mich aber schon auf das neue Kap und was du für Ideen rein bringst, das Kap war gut und schön aufgebaut man behielt den Überblick das war sehr gut bis zum nächsten mal

lg
Von:  princess650girl
2010-01-18T20:50:31+00:00 18.01.2010 21:50
hey,

jaaa klaaaaar joey, es läuft nichts romantisches zwischen dir und seto *stimme trieft vor sarkasmus*

super kappi. besonders gefallen mir momopi und ihr mann. die kennen beide und können moki und syd unterstützen was das verkuppeln angeht.

auf die mittagspause bin ich gespannt. schreib bitte so schnell wi emöglich weiter.

lg
Von:  Shanti
2010-01-18T20:14:13+00:00 18.01.2010 21:14
uiiiiiiiiiiiiiiii

da würde ich mich auch die mittagspause freuen hahahahahahahahahahahahaha. jaja jeder weiß schon längst das die beiden zusammen gehören xD. ich hoffe das die beiden das auch ganz ganz schnell merken.^^ freu mich schon auf dein nächstes kappi. das kappi war der hammer.

lg
shanti
Von:  mu_chan
2010-01-18T18:18:26+00:00 18.01.2010 19:18
klasse kapitelchen!!!
ja ja wenn man doch versucht gefühle zu verheimlichen bzw zu verstecken bekommen es die freunde doch raus!!^.^
bin ja mal neugierig wie das essen abläuft!!
freu mich schon wenn es weiter geht!!
glg mu_chan


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