The Violinkiller von Violin (Die Autobiografie eines Mörders) ================================================================================ Kapitel 3: Dritter Akt ---------------------- Ich weiß selbst nicht wie ich es schaffte stark genug zu sein. Ich war vierzehn und halbstark und mein Martyrium sollte erst noch richtig beginnen, vielleicht hing ich auch so sehr am Leben, anders kann ich es mir nicht erklären. Die Geburtsstunde des Violinkillers war auch gleichzeitig die Geburtstunde der Rachegelüste die mich bis heute leiten. Doch bevor ich mich rächen konnte musste ich erwachsen werden, groß und stark, und weil ich am Leben hing durfte ich nicht im Waisenhaus bleiben. Wäre ich dort geblieben, wäre ich elendig wie die anderen verreckt. Also floh ich in der folgenden Nacht, Ich knotete ein Bettlaken und packte meine wenigen Sachen, dann kletterte ich aus dem Fenster, und machte, dass ich wegkam. Mein Ziel war der Hafen, und allein für diese Reise brauchte ich drei Tagesmärsche. Ich hatte kein Geld, und auch kaum etwas zu essen. Aber wenig Essen war ich je gewöhnt.... Ich war am Hafen, und versteckte mich auf dem Frachtdeck eines Schiffes zwischen den Containern. Das Ziel war mir ungewiss, und es war mir auch egal, ich wollte einfach nur noch weg. Ich wurde an dem Abend von einem großen Asiaten erwischt, der zur Marine gehörte und auf den Schiff Partroullie ging. Ich hatte Angst, ich war schlimm zugerichtet, und er stellte mich zur Rede, ich hatte keine andere Wahl als ihm die Wahrheit zu sagen. Ich hatte Hunger, hatte seit drei Tagen nicht geschlafen, und fror obwohl es Frühling war. Ich rappelte mich auf und unsere Blicke trafen sich. „Mir ist egal wo ihr hinfahrt, ich will nur hier weg, ich bin kräftig und kann arbeiten.“ Sagte ich nach kurzer Konversation fast verzweifelt, und weinte das erste Mal richtig. Um alles...um meine Freunde...um mich selbst... ich war vollkommen Fertig mit der Welt. Die Geschichte musste echt seltsam klingen. ‚Ich bin aus einem Waisenhaus abgehauen in dem Kinder gestorben sind, und hab seit drei Tagen nicht geschlafen und nichts gegessen, und wollte einfach nur weg, egal wo hin.’ Ich hämmerte gegen seine Brust, und weinte. Als er mich aufhielt war sein Blick weich. Ich war ein Kind von vierzehn Jahren, und mehr Kind als je zu vor. „Wie heißt du?“ fragte er mich, und ich sagte es ihm. „Ich bin Takero..“ sagte er. Er war einer der wenigen Menschen in meinem Leben die jemals freundlich zu mir gewesen sind. Takero nahm mich mit in die Unterkünfte. Ich wurde dem Kapitän vorgeführt. Und war fasziniert von der ganzen Technik, ich wusste ja noch nicht mal was ein Telefon war, und Soldaten beziehungsweise Marinesoldaten hatte ich auch noch nie gesehen... seltsamer Weise wusste ich was ein Schiff war. Die Männer auf diesem Schiff waren allesamt rechtschaffend, und die größten Vorbilder die ich jemals hatten. Sie waren groß und kräftig, ehrlich tugendhaft....alles was ich immer sein wollte. Der Kapitän unterbreitete mir ein Angebot. Ich sollte mir die Überfahrt nach Moskau, das war ihr Ziel, verdienen, und sie abarbeiten, denn sie konnten mich ja schlecht auf offener See vom Schiff stoßen. Ich bekam zu essen, und am nächsten Tag fing ich auf dem Schiff mit der Arbeit an. Die schönste Zeit meines Lebens begann. Ich war endlich einmal unter guten Menschen, und ich blühte sogar wieder ein wenig auf. In manchen Stunden vergaß ich das Waisenhaus sogar ganz. Die Arbeit machte mir Spaß, und ich fühlte mich nicht mehr nutzlos. Außerdem liebte ich die unendlichen Weiten des Meeres, den Wind, und die vielen verschiedenen Orte die ich auf der Überfahrt die drei Wochen dauerte zu sehen bekam. Abends saßen wir gemeinsam, und spielten Karten, ich war fester Teil der Mannschaft, und das fühlte sich gut an. Ich war kräftig, hatte schon im Waisenhaus verbissen meinen Körper trainiert, und niemand von den Männern schätzte mich auf vierzehn. Sie lachten als ich es ihnen eines Abends sagte. Der erste Maat war überaus zufrieden mit mir, und fragte mich wie alt ich sei, und ob ich schon mal auf einem Schiff gewesen war. „Nein war ich nicht.... ich bin doch erst vierzehn.“ Hatte ich geantwortet, dann hatten sie nicht schlecht gestaunt. Viele von ihnen hatten mich für mindestens sechzehn gehalten, wenn nicht sogar älter. Nun meine Statur hatte sich die letzten Monate ziemlich gewandelt und besaß kaum mehr etwas Kindliches. Dann kam der Tag an dem mich Takero im Waschraum sah. Die Striemen hatten sich entzündet, und er war entsetzt darüber wie ich zugerichtet war. Ich merkte die erhöhte Temperatur schon gar nicht mehr, so oft wie ich sie schon gehabt hatte, Ich war nach der Arbeit duschen gegangen, und da hatte ich ihn getroffen. Er hatte mich gefragt wo ich die Wunden her hatte. „Aus dem Waisenhaus.“ Hatte ich schlicht geantwortet, und egal wie tief sie bohrten ich weigerte mich mehr zu sagen. Am selben Abend gab er dem Schiffsarzt bescheid der mich behandelte. Das erste Mal in meinem Leben, dass überhaupt ein Arzt Hand an mich legte, nur seltsamer Weise hatte ich keine Angst. Der Arzt fluchte während er mich behandelte. Aber ich hatte Mitleid schon immer als störend empfunden. Er desinfizierte die frischen Wunden, jene die noch nicht abgeheilt waren, und ich bekam etwas Neues zum Anziehen. In Moskau musste ich mich dann von der Mannschaft verabschieden. Ich hatte sie allesamt lieb gewonnen, und sie mich, ich war besser genährt als je zuvor, und wollte der Marine beitreten, wollte auf jenem Schiff anheuern...doch ich war noch nicht volljährig, und so gern sie mich genommen hätten sie durften nicht. Das machte mich traurig, aber das war ja nicht die Schuld der Mannschaft. Und so zog ich meiner Wege. Noch bis heute liebe ich das Meer, hab oft mit dem Gedanken gespielt zur Marine zu gehen, doch auch da hätte mich jener wieder gefunden unter dessen Knute ich jetzt immer noch stehe. Ich wechselte in Moskau das Schiff, und kam nach Singapur, von Singapur kam ich nach Bangkok, allein diese Reise hatte mich schon wieder ran den Rand des verhungernd gebracht Ich wäre beiahe gestorben. Ich saß in einer dunkeln Seitengasse in Bangkok und war kurz davor zu sterben. Ich glaubte mein letztes Stündlein hätte geschlagen. Doch in dieser Gasse sollte sich mein Schicksal entscheiden. Ich war bis dato immer noch ein unschuldiges Kind. Ein Kind dem kaum etwas Gutes widerfahren war. Und niemals sollte ich frei sein...nie. Ich geriet in dieser Gasse an einen japanischen Mafioso, den Oyabun einer großen Triade. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)