Summer of awakening von Redis (- auf Frühling folgt Sommer) ================================================================================ Kapitel 7: First Mission ------------------------ Meine Lieben, nun hat die Fortsetzung doch etwas länger gedauert. Natürlich möchte ich mich wieder bei euch für eure lieben Kommis bedanken arigato. ich hoffe, dass das Kapitels nicht ganz so schlecht geworden ist, da ich das Ende sozusagen in Halbtrance geschrieben habe, d.h., dass ich nicht mehr ganz mitbekommen habe, was ich geschrieben habe...und leider ist es auch nicht so lang geworden, wie ichs mir eigentlich vorgenommen hatte... Naja, ich wünsche euch trotzdem viel Spaß beim Lesen, Redis --------------------------------------------------------------------------------- First Mission Im Raum herrschte Stille. Sie war von angespannter Natur und so vollkommen, dass das leise Geräusch des Atmens in den Ohren zu dröhnen schien. Immer noch stand Kyoko im Türrahmen und starrte die sich im Raum befindlichen Personen an. Ganz am Rande ihres Bewusstseins nahm sie wahr, dass das Büro des Präsidenten von LME ausnahmsweise nicht einem bestimmten Thema nach dekoriert war, sondern der Funktion und den Anforderungen eines Büros voll und ganz entsprach. Vor einem gigantischen nussbraunen Schreibtisch, hinter dem Takarada-san saß, standen etliche ebenso nussbraune, weich gepolsterte Stühle in einem Halbkreis aufgereiht, die von den restlichen Personen besetzt waren, außer einem einziger. Der war frei. Langsam schritt sie auf diesen zu, ihre Schritte hallten auf dem cremefarbenen Parkett. Es fühlte sich an, wie der Weg zum Schafott und sie hatte grässliche Angst. Viel zu schnell neigte sich der Gang seinem Ende zu und sie ließ sich vorsichtig auf den letzten freien Stuhl sinken. Die Hände in den Schoß vergraben, musste Kyoko all ihre Willenskraft aufbieten, um ihren Kopf zu heben und Takarada-san ins Gesicht zu sehen. Sie hatte die Abmachung gebrochen. Die Abmachung, dass niemand von ihrem bisherigen Leben erfahren durfte. Die stechenden Blicke, die die beiden Frauen ihr zuwarfen, spürte sie deutlich und ihr Unbehagen wuchs von Sekunde zu Sekunde an. Dann holte Takarada-san tief Luft und hob zum Sprechen an. „Nun Mogami-san, du kannst dir sicherlich vorstellen, wieso ich dich zu mir bestellt habe.“ Sie nickte. Natürlich wusste sie, dass es um die Sache mit der Küche an diesem Morgen ging, jedoch nicht, wie die beiden Frauen es herausgefunden hatten. ‚Wahrscheinlich haben die anderen ihnen etwas davon erzählt’, dachte sie verärgert und in der Tat wurde dieser Verdacht kurz darauf bestätigt. „Nachdem du heute morgen in die Küche verschwunden warst, berichteten einige deiner Mitschülerinnen Katajima-san, was sie gesehen hatten, da ihnen dein Verhalten merkwürdig vorkam. Zufälligerweise war soeben auch Fukujama-san eingetroffen, sodass sie dieses Gespräch mitbekam und daraufhin beschloss, sich die Sache mal aus der Nähe anzusehen. Ich brauche wohl nicht zu sagen, dass du sie anscheinend vollkommen übersehen hast. Kein Wunder, da du allerhand mit der Leitung der Küche zu tun hattest.“ Kyoko betrachtete betreten ihre Hände und hörte, wie Takarada-san leise seufzte. „Wärst du nur als Aushilfe in Erscheinung getreten, wäre uns dieses Treffen erspart geblieben. Wie ich hörte, studierst du neben der Schauspielerei auch die Kunst des Kochens, deshalb wäre es nicht von Bedeutung gewesen, hättest du einfach nur ausgeholfen, aber da du jedoch gleich die ganze Küche leiten musstest und diese Tatsache anscheinend niemanden außer den beiden Damen hier störte und die Küchen-Crew dich offensichtliche kannte“, er legte eine dramatische Pause ein, „sah ich mich gezwungen, sie vor deiner Ankunft vor ein paar Minuten von deiner Vergangenheit bei LME in Kenntnis zu setzen.“ Kyoko schwirrte der Kopf. Zuerst wollte ihr Kopf das Gesagte nicht realisieren, doch nach und nach sickerte die Bedeutung dessen in ihr Bewusstsein. Alles Blut verflüchtigte sich aus ihrem Kopf, nur eine fahle Blässe blieb zurück, Schweißperlen standen auf ihrer Stirn und ihre Finger verkrampften sich ineinander. Starr blickte sie in die Leere. Sie war in ihrem persönlichen Alptraum gefangen. „...Mogami-san? Mogami-san!“ Ein leichtes Rütteln an ihrer Schulter holte sie in die Gegenwart zurück. „Hm?“ Sie zwinkerte einige Male, bis sich ihr Blick geklärt hatte. Vor ihr hockte Ren und sah sie besorgt an. „Tsuruga-san?“ Ein erleichterter Ausdruck huschte über sein Gesicht. Sanft wischte er mit einem Taschentuch, das er von irgendwo her gezaubert hatte, über ihr Gesicht. „Geht es dir jetzt besser?“, fragte er leise. Verwirrt nickte sie. Momentan beschäftigte sie eher die Frage, wieso er anwesend war. Weil sie zu sehr mit sich selbst und ihrem „kleinen“ Problem beschäftigt gewesen war, hatte sie ihn und Maria-chan einfach vergessen. „Was machst du hier?“, diese Frage war ihr einfach so herausgerutscht. Perplex sahen sie einander an. Noch nie zuvor hatte sie ihn geduzt. Ren, der sich als erster von dieser Überraschung erholte, begann, über das ganze Gesicht zu grinsen. „Darf ein Senpai seiner Kohai nicht beistehen?“ „Oh!“ Aus diesem Blickwinkel hatte sie die Tatsache seiner Anwesenheit noch gar nicht betrachtet. Ein merkwürdiges, würgendes Geräusch störte diese innige Zweisamkeit. Die übrigen Anwesenden hatten das kleine Intermezzo natürlich mitverfolgt und keinem von ihnen war der traute Umgang miteinander vorborgen geblieben. Im übrigen wurde dieses merkwürdige Geräusch von Katajima-san verursacht, die sich bei Rens letzten Worten an einem Bissen Kuchen verschluckt hatte und nun damit beschäftigt war, diesen wieder aus ihrer Luftröhre hinauszubefördern. Erst jetzt bemerkte Kyoko die schwedische Mandeltorte, die auf dem Tisch des Präsidenten stand, ebenso wie einige Tassen und Kaffee. Katajima-Sensei, die es endlich geschafft hatte, sich von ihrem kleinen Störenfried zu befreien, krächzte: „Senpai? Kohai?“ „Ah ja“, Takarada-san runzelte die Stirn, „ich vergaß, diesen kleinen Umstand zu erwähnen. Meine Damen, anscheinend war Tsuruga-kun, ebenso wie ich, der Auffassung, dass Mogami-san ein außerordentliches Talent besitzt und hat sich freiwillig zu ihrem Senpai erkoren. Außerdem müssen sie noch wissen, dass sie schon in einigen Werbespots und in der TV-Serie Dark Moon mitgespielt hat. Allerdings...“, mitten in seinen Ausführungen wurde er von Kyoko unterbrochen: „Bitte, sagen sie den anderen nichts davon. Ich möchte einfach nur eine normale Studentin sein und meinen Platz im Leben haben. Wenn die anderen etwas davon erfahren, würde ich wieder die Außenseiterin sein. Bitte behandeln Sie mich nicht anders, als die anderen auch, ich bitte Sie.“ Sie sprang von ihrem Stuhl auf und verbeugte sich tief vor den beiden Frauen, die sie sprachlos ansahen. „ALLERDINGS!“ Der Präsident erhob seine Stimme und verschaffte sich auf diese Art und Weise das Gehör aller. „Allerdings muss ich Sie darum bitten, Stillschweigen über Mogami-sans Vergangenheit zu bewahren, da es ansonsten ihr Ansehen bei den anderen schädigen und ein gefundenes Fressen für die Presse sein würde. Für diesen Zweck habe ich einen Vertrag aufsetzen lassen, in dem Sie erklären, dass das, was sie eben gehört haben, in diesem Raum bleibt und dass Sie Mogami-san weiterhin die Behandlung zu Teil werden lassen, die ihr als normale Studentin gebührt, das heißt, so wie allen anderen auch, habe ich mich deutlich ausgedrückt?“ So hatte Kyoko Takarada-san noch nie erlebt, diese furchterregende Seite hatte sie bis jetzt noch nicht gekannt. Zum ersten Mal hatte sie den knallharten Geschäftsmann erlebt, dem keiner zu wiedersprechen wagte, so auch nicht Katajima- und Fukujama-san. Eiligst unterschrieben sie die Papiere. Der Präsident nahm die Dokumente entgegen und überprüfte die Unterschriften. Mit einem zufriedenen Nicken legte er sie in eine der vielen Schubladen seines Schreibtisches. „Da dies nun geklärt ist“, fuhr er fort, „möchte ich sie nun bitten, wieder an ihre Arbeit, beziehungsweise zu ihren Schülern zurückzukehren. Ich bin mir sicher, dass Sie das Mittagessen in einer halben Stunde nicht verpassen wollen.“ Mit diesen Worten waren sie entlassen. Man hörte das Kratzen der Stühle auf dem Boden, als sie aufstanden, das leise Rascheln der Kleider und schließlich das gedämpfte Tappen der Füße, die dem Ausgang zustrebten. „Mogami-san?“ Kyoko stoppte die Bewegung ihrer Füße und drehte sich um: „Ja, Takarada-san?“ „Könnte ich dich heute abend sprechen, so um 21 Uhr?“, verschwörerisch zwinkerte er ihr zu. Ein leises Lächeln stahl sich über ihr Gesicht: „Natürlich!“ Mit einer letzte Verbeugung verabschiedete sie sich von ihm, Ren und Maria, ging aus dem Zimmer und schloss die Tür. Grinsend wandte sich Rory zu den anderen um: „Ich bin schon gespannt, wie sie bei der ersten Aufgabe reagieren wird.“ Er tippte einen Befehl in den Computer ein, ein Teil der Wand schob sich zur Seite und legte eine Reihe von Bildschirmen frei, auf denen einige uns bekannte Personen zu sehen waren. Wieder einer der unendlich langen Gänge, durch die sie schritten. Das Geplapper vieler Münder erfüllte ihn, wie das Summen der Bienen einen Bienenstock. Ihr Ziel war ein etwas abgelegenes Studio, in dem sie ihre erste Aufgabe erwartete. Noch wusste keiner, woraus sie bestand und so war die Gerüchteküche am Brodeln. Immer spektakulärer und irrealer wurden die Vorschläge, bis eine große stählerne Tür den Gesprächen ein Ende bereitete. Sie waren am Ziel angekommen. Vor der Tür stand Fukujama-san, die die Ankömmlinge bereits erwartet hatte. „Eure heutige Aufgabe besteht darin, eine Rolle für ein Musikvideo zu erstreiten, wenn ihr mir bitte folgen würdet...“ Sie öffnete die Tür. Noch bevor sie den Raum betrat, nahm sie eine unverkennbare, ihr wohlbekannte Stimme war, die das Studio erfüllte. Blonde Haare blitzten im Licht der Scheinwerfer. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)