Crazy in Love von TigerNagato (gegen jede Regel) ================================================================================ Kapitel 2: Das Treffen ---------------------- Das Treffen Im Laufe der nächsten Woche passierte nichts weiter Erwähnenswertes. Am Ende der Woche entschied sich die Theater AG für die zweite Wahloption Demon of Fear. Summer hatte das Glück einen Artikel über die Aufführung und ihre Entstehung zu schreiben. Die Auswertung der Umfrage war am Freitag auch fertig. Die Ergebnisse waren eindeutig: Mädchen und Jungen sollten möglichst Aktivitäten nachgehen, bei denen Ihre Figur zur Geltung kommt. Die beliebtesten Schüler sind Hannah Newton, der Star der Cheerleader, Tabea Fischer, die Hauptrolle im kommenden Schulevent und Summer, was sie selbst nicht erklären konnte. Insgeheim schob sie dieses Ergebnis auf ihren Herzfehler und dem Mitleid der Schüler. Die beliebtesten Herren der Schule waren Marten Jones, der Kapitän des Fußballteams, Troy Silley, der Leichtathlet des Jahres und der beste Sänger der Schule Tylor Barten. Aus taktischen Gründen entschieden sich Lynett und Summer die unbeliebtesten Schüler nicht zu erwähnen, aus Angst von den gewählten Schüler und Schülerinnen würden ihnen etwas antun. Als Summer eines Abends für Ihre Mutter ein paar Einkäufe erledigen müsste, passierte etwas, was sie nie für möglich gehalten hätte. Im Supermarkt versuchte Summer gerade noch den 5Kg Waschmittelkarton in den bereits überfüllten Tragekorb zu füllen. Der Brünetten wäre es lieber gewesen, wenn ihre Mutter selbst einkaufen gegangen wäre. Der Tragekorb war für das junge Mädchen viel zu schwer und sie glaubte nicht daran, dass sie die Einkäufe jemals nach Hause schaffen konnte. „Ist der Korb nicht viel zu schwer?“, fragte eine ruhige Männerstimme. Summer drehte sich um und sah einen Mann, der ein Sechserpack Bier unter dem Arm trug. „Ich schaffe das schon, danke der Nachfrage.“, lächelte die Brünette und versuchte den Korb anzuheben. „Stan? Wo steckst du jetzt schon wieder?“, rief eine anderer Mann und bog in den Gang, wo Summer und der Andere Mann standen. „Äh.. ich versuche nur, jemandem zu helfen.“, verteidigte sich Stan. „Wer es glaubt? Summer?“, stammelte Jay und starrte auf die Brünette. „Hey!“, gab Summer kurz von sich und hob den Korb ein paar Zentimeter an. Jay nahm dem Mädchen den Einkaufskorb ab und drückte ihn Stanley sofort in die Hand. „Du solltest das nicht tragen müssen. Stan macht es nichts, wenn er als Packesel dient.“, lachte Jay und schob Summer behutsam zur Kasse. Jay und Stan begleiteten Summer nach Hause, damit die Brünette die Einkäufe nicht tragen musste. „Sag einmal, hast du denn keine Angst im Dunkeln noch allein unterwegs zu sein?“, fragte Stan auf einmal aus heiterem Himmel. „Ich bin doch nicht allein.“, erinnerte Summer den großen Stan. „Genau, deswegen begleiten wir die junge Dame doch nach Hause. Schließlich wäre unverantwortlich zu riskieren, dass der Serienkiller sie als Opfer ansieht.“, sagte Jay bissig und funkelte Stan gefährlich an. Dieser schien zu verstehen und war auf der Stelle still. Nach ein paar weiteren Metern musste Summer sich auf einer Parkbank ausruhen. „Alles in Ordnung?“, fragte Jay besorgt nach und setzte sich neben sie Brünette. Stan hielt sich aus Angst James könnte ihm etwas antun dezent im Hintergrund. „Ja, es geht mir gut. Ich brauche nur einen Moment.“, versicherte Summer. „Bist du dir sicher?“, hackte James noch einmal nach. Er schien sich ernsthafte Sorgen um das Mädchen zu machen. „Wenn ich es doch sage, ich brauche nur eine kleine Pause. Es war ein anstrengender Tag.“, erklärte Sumer noch einmal und lächelte matt. „Gut, wenn du hier eh eine Weile sitzt, kannst du mir auch erzählen, warum dein Tag so anstrengend war.“, meinte James und lehnte sich zurück. Summer wartete ein paar Sekunden, bevor sie seufzte und schließlich ansetzte. „Also, diese Woche war Projektwoche an unserer Schule. Da ich keinen Sport treiben darf, war ich bei der Schülerzeitung. Heute wurden die Artikelverteilungen für die nächste Ausgabe im kommenden Monat vorgenommen. Ich habe beim losen verloren und muss mich in den nächsten Wochen mit der Theater AG beschäftigen.“, informierte die Brünette den jungen Mann, der wie gebannt an ihren Lippen hing. „Was macht eure Theater AG denn schönes?“, fragte James leicht amüsiert über Summers Augenrollen. „Sie führen ein selbst geschriebenes Musical auf. Es tragt den Titel ‚Demon of Fear‘. Ich kann dir sagen, es ist nur halb so spannend, wie der Titel klingt.“, maulte Summer und schüttelte den Kopf. „Worum geht es?“, harkte James nach. „Ich hoffe du hast Zeit.“, lachte Summer und deutete damit an, dass diese Erklärung ein wenig mehr Zeit in Anspruch nehmen könnte. „Ich hab die ganze Nacht, Baby, die ganze Nacht.“, scherzte James und schaute in den bewölkten Abendhimmel. „Na dann. Also die Geschichte spielt in Rumänien im 15. Jahrhundert Das gesamte Musical dreht sich um Vlad Dracul, dem nachgesagt wird, das er ein grausamer Mörder war. Das Dorf besingt ein paar Schandtaten und kommt im Lied ‚Hängt den Mörder‘ zum insgeheimen Höhepunkt. Zwischendurch besingt Vlad noch schnell seine Unschuld. Das Stück endet, indem die Dorfbewohner Vlad mit Fackeln bewaffnet aus der Stadt jagen. Dann singt das Ensemble zum Schluss, dass sie ihn unter einer Trauerweide zur Strecke gebracht haben und bejubeln alle den Sieg.“, erklärte Summer gelangweilt. „Das klingt doch gar nicht so übel. Was beschwerst du dich?“, wollte James wissen. „Oh und das Beste sind die Probleme, die sie haben. Es weiß nämlich noch keiner, wie die Fackeln aufgebaut werden sollen. Im Original sollen sie die nämlich auf der Bühne an einer Art Lagerfeuer entzünden. Da jedoch offenes Feuer verboten ist, wollte die Kunst Ag das Feuer auf eines der Bühnenbilder malen. Das würde jedoch nicht mit dem anzünden der Fackeln klappen und jetzt sind alle verzweifelt. Dann beschweren sich einige Leute darüber, dass die Texte einiger Lieder zu brutal sind. Es könnten sich Eltern beschweren und außerdem will der Graf sein Kostüm nicht tragen, weil er findet, dass Vampire – in Anführungsstrichen – weder Strumpfhosen, noch die stylischen Hemden mit Rüschen tragen. Unsere Schuldiva ist nicht damit einverstanden, dass sie eine Tote spielen soll. Schließlich hat ihre Rolle keinen Text und ich bin bis zum Ende der Aufführung damit gestraft mir deren Probleme anzuhören und regelmäßig Artikel über den Fortschritt der Aufführung zu schreiben.“, beschwerte sich die Brünette. James fing an zu lachen und stand auf. „Du Ärmste, können wir weiter gehen. Deine Mutter wird sich doch schon um dich sorgen.“, sagte Jay und hielt Summer eine Hand hin, um ihr beim Aufstehen zu helfen. Das Mädchen nahm die Hilfe dankend an. Den gesamten Heimweg erzählte sie von der Besetzung. Sie hatte zu jeder größeren Rolle eine kleine Geschichte parat. Vor der Haustür blieben James und Stanley stehen. Der große Stan stellte die Einkaufstüten vor die Haustür und verabschiedete sich schon einmal. James hingegen blieb noch etwas stehen. „So da wären wir, du bist zu Hause. Wie auch immer, Stan wartet.“, murmelte Jay und drehte sich um. Er ging drei oder vier Schritte, dann griff Summer nach seiner Hand. „Warte. Wann sehe ich dich das nächste Mal?“, fragte das Mädchen leise. James drehte sich noch einmal um und blickte in die fragenden Augen der Brünetten. Er lächelte sanft und begann nach einer Antwort zu suchen. Eines war ihm bewusst, wenn er jetzt etwas Falsches sagte, könnte das ernsthafte Konsequenzen haben. Summer war ein nettes Mädchen, aber dank ihrem Herzfehler bestimmt nicht dafür geeignet, um in seiner Nähe zu sein. Doch etwas tief in James verborgen wollte das Mädchen wieder sehen, um jeden Preis. Dieses Ding oder was es auch war, wollte ihr die Wahrheit erzählen. Ihr sagen was er war, ein Vampir, ein Killer, ein Monster. Doch die Angst, dass sie diese Offenbahrung nicht verkraften würde, bestärkte ihm nur in dem Glauben, dass sie es nicht wissen müsse und dass es besser wäre, wenn sie ihn nie wieder sähe. Da er Summer jedoch unbedingt wiedersehen wollte, musste er versuchen, ihr diese Sache zu verheimlichen. Vielleicht gäbe es irgendwann einmal eine Situation, in der er es ihr sagen würde. Doch darüber wollte James jetzt nicht nachdenken. „Was hast du Morgen vor?“, fragte Jay schließlich. Stan, der immer noch im Hintergrund stand schüttelte den Kopf. Er hatte es satt, das James dieses Mädchen jede Nacht beobachtete. Dass er sie jetzt noch am Tag sehen wollte war einfach zu viel. Nicht, dass es für James unmöglich wäre, aber es würde für seine Gewohnheiten schon schwierig werden. „Nun, ich wollte mich mit einer Freundin auf einen Kaffe in der Stadt treffen. Danach wollte ich ein wenig einkaufen. Ich brauche noch ein paar Sachen für meine Klassenfahrt in die Schweiz. Wir wollen Skifahren und ich brauche dickere Wintersachen.“, erklärte die Brünette nachdenklich. „Du willst doch nicht etwa auch Skifahren?“, fragte Jay besorgt nach. „Nein, das dürfte ich auch gar nicht. Aber der Arzt hat gesagt, dass ich mit darf.“, beruhigte Summer den jungen Mann. „Wenn das so ist. Hättest du etwas dagegen, wenn ich dich zum einkaufen begleite?“, setzte James erneut an, um wieder auf das eigentliche Thema zu kommen. Summer schüttelte den Kopf und nannte dem zufrieden wirkenden Vampir eine Adresse und eine Uhrzeit. Erst dann verabschiedete sie sich von James und ging ins Haus. Am nächsten Nachmittag gegen dreizehn Uhr saßen Summer und Lynett in ihrem Lieblingscafé. Summer hatte Lynett noch am Abend zuvor geschrieben, dass sie etwas Wichtiges zu erzählen hatte. Lynett war schon gespannt, was es war, und fragte sofort nach der Neuigkeit, nachdem die Bedienung ihre Bestellung aufgenommen hatte. „Also, gestern Abend sollte ich noch für meine Mutter einkaufen. Ich hatte keine Lust, bin aber doch gegangen, wie auch immer. Im Supermarkt habe ich ihn doch tatsächlich wieder gesehen.“, schwärmte Summer und fing an zu grinsen. „Nein, ehrlich?“, fragte Lynett ironisch und schüttelte den Kopf. „Das Beste ist, er will heute mit mir einkaufen und er trifft mich hier, wenn du zur Arbeit musst. Das wiederum heißt, dass du ihn heute sehen kannst.“, verkündete die Brünette. „Soll das heißen, du stellst mir dein Hirngespinst heute vor. Was für eine Ehre. Aber der Kerl ist ein Kerl und es sind noch zwei Stunden, bis du ihn treffen willst. Er hat also noch eine Menge Zeit, es sich anders zu überlegen.“, erinnerte Lynett Summer. Das Mädchen wollte davon allerdings nicht viel wissen. Zur selben Zeit in lehrstehenden Friedhofsgruft versuchte Stanley James von einem Fehler abzuhalten. „Du kannst nicht zu diesem Treffen gehen. Du bist ein Vampir. Wir leben im Dunkeln und verbringen unsere Zeit im Schatten. Das sind deine Worte gewesen und jetzt willst du diese Regel brechen.“, beharrte Stan. „Stan, ich kenne die Regeln. Es gibt niemanden der sie besser kennt, aber du verstehst mich nicht. Ich muss sie wiedersehen. Dabei ist es mir egal gegen wie viele Regeln ich verstoßen muss. Außerdem tust du gerade so, als ob ich in der Sonne verbrennen würde. Es passiert mir nichts. Ich habe gestern Nacht genügend getrunken, damit nichts passieren kann. Ich will sie doch nur sehen.“, beharrte Jay und starrte an die kahle Wand. „Ich weiß, dass dir das Sonnenlicht nichts ausmacht. Aber du benimmst dich wie ein Vollidiot. Als du die kleine gerettet hast, hab ich nichts gesagt. Du hast selbst gesagt, dass du sie nie mehr wieder sehen wirst. Und jetzt drehst du am Rad, weil du sie gestern wieder gesehen hast und sie ein wenig von ihrem Leben erzählt hat. Mein Gott die Kleine ist Herzkrank und wenn du mich fragst, wird das mit ihrem Herzen nicht gerade besser. Ich meine, hast du die Medikamentendosis der kleinen bemerkt?“, argumentierte Stan und Jay holte ein Handy aus der Tasche. „Ob du es glaubst oder nicht, ich habe die Medikamentendosis bemerkt und auch, dass ihr Herz trotz der Medikamente zu langsam schlägt. Ich will nur sicher gehen, dass ihr nichts passiert.“ „Wenn du doch nur sicher gehen würdest, dass kein anderer Vampir ihr Blut trinkt. Doch du scheinst da mehr auf andere Dinge aus zu sein.“, schlussfolgerte Stan. „Ach und worauf bin ich deiner Meinung aus?“, spielte James mit. „Du willst die Kleine! Als du mich damals zu dem gemacht hast, was ich heute bin-“ philosophierte Stanley. „Ein noch größerer Idiot.“, unterbrach James seinen alten Kumpel. „Nein, du hast dich längere Zeit mit mir befasst und dich mit mir angefreundet. Also kann ich davon ausgehen, dass du das bei der Süßen Summer auch vor hast.“, belehrte Stan den kleineren James. „Du hast eine Vollmeise. Ich will sie nicht zu einer von uns machen.“, verteidigte sich James und richtete mit der Hand seine rabenschwarzen Haare. „Ich hab vielleicht eine Vollmeise, aber du bist völlig von der Rolle und mein Freund, wenn ich das sagen darf. Du bist völlig in das Mädchen verknallt.“, stellte der Hühne mit einem grinsen fest. „Du hast nicht mehr alle Tassen im Schrank. Ich muss los, sonst komme ich zu spät und ich möchte Summer nicht warten lassen.“, grinste James und verließ die Gruft. Bevor er ganz in der Sonne verschwand, drehte er sich noch einmal um und schaute Stan streng an. „Keine Leichen heute, verstanden?“ „Versprochen, aber nur, wenn du die Kleine nicht anfällst. Beißen darfst du sie selbst verständlich!“, rief Stan seinem Freund hinterher und warte in seiner Gruft, bis die Sonne unterging. Summer und Lynett unterhielten sich mittlerweile darüber, was Summer in den Modegeschäften meiden sollten. Dabei hatte Lynett die Uhr im Blick, zumal sie kurz nach drei los musste. „Es ist jetzt kurz vor drei und ich sehe hier keinen mysteriösen gutaussehenden Mann, der dich anstarrt.“, stellte Lynett fest. „Er wird …, wenn man von Teufel spricht. Da ist er ja.“, sagte Sumer fröhlich und winkte James zu. Lynett drehte sich um und musterte den Unbekannten Freund von Summer. Er trug unauffällige Kleidung und lächelte freundlich. Er ging direkt auf die Mädchen zu und stellte sich Lynett höflich und charmant vor. Als Lynett wenige Minuten später die Rechnung bekam, bestand James sogar darauf, die Rechnung zu zahlen. Immerhin Geldsorgen hatte der Vampir keine. Aufgrund der großen Opferzahl von Stan und der Tatsache, dass die Leichen verschwinden mussten, hatte James immer genug Bargeld. Lynett verabschiedete sich und James machte sich mit Summer auf zum ersten Modegeschäft. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)