Growing Rose Of Love (Teil 2) von Lina_Kudo (Aufblühende Rose der Liebe (Seiya&Usagi)) ================================================================================ Kapitel 82: Sweet Weight ------------------------ Kapitel 80: SWEET WEIGHT Süße Last ****Rückblick**** Den Mädchen verschlug es für einen Moment die Sprache. So ... hilflos hatten sie Ami noch nie erlebt. Es musste also doch etwas Schlimmes passiert sein. Normalerweise war Ami immer die Ruhe in Person, die sich von nichts oder niemandem aus dem Konzept bringen ließ. Sie blieb stets sachlich, introvertiert und ließ nur selten ihre wahren und vor allem negativen Gefühle durchscheinen. Lieber ließ sie das im Hintergrund und hörte anderen bei ihren Problemen zu. Doch auch eine Ami bekam irgendwann ihren schwachen Moment - das sahen sie gerade mit eigenen Augen und versuchten nun, sie mit allen Mitteln zu unterstützen. „Schenke ihm die Schokolade.“, begann Usagi aufmunternd. „Genau. Gib sie ihm und offenbare ihm endlich deine Gefühle. Wir sind uns nämlich sicher, dass er genau das Gleiche fühlt wie du und auch genauso schüchtern ist wie du.“, bestärkte Makoto ihre Freundin ebenfalls und legte eine Hand auf Amis Schulter. „Du schwärmst doch schon so viele Jahre für ihn, und nun ist er seit über einem halben Jahr wieder auf der Erde. Es wird Zeit, Ami. Vielleicht hast du noch Scheu davor, weil du Angst hast, dass du damit eure Freundschaft gefährden könntest, aber glaub mir: Zwischen euch ist schon lange mehr als nur Freundschaft.“, ermutigte Rei sie mit einem warmen Lächeln. „Es wird Zeit, dass endlich jemand von euch den ersten Schritt macht.“, ergänzte Minako und zwinkerte sie mit ihrer fröhlichen Art an. Misstrauisch sah Ami ihre Freundinnen an. Mit Erstaunen stellte sie fest, dass sie Recht hatten. Sie alle. Und wieder einmal dankte sie Gott dafür, dass er ihr so gute Freundinnen geschenkt hatte. „Ich danke euch.“, hauchte sie und war so gerührt, dass sie beinahe gegen die Tränen ankämpfen musste. „Danke, dass es euch gibt.“ ****Rückblick**** http://www.youtube.com/watch?v=_SspleqMA2k („Atashi Datte Futsuu No Onnanoko 3“) Fröhlich spazierten Minako und Yaten durch den Liebespark der Stadt. Es war ein sonniger, angenehmer Tag, obwohl es erst Mitte Februar war. Aber es war passend, schließlich war Valentinstag. Aus diesem Grund hatten sich hier auch besonders viele versammelt, um diesen besonderen Tag zu ehren. An so einem Tag fehlte es natürlich auch nicht an diversen Wettbewerben, und so waren auch sehr viele Stände aufgebaut. Minako wollte unbedingt auch einmal an solchen Spielen teilnehmen - bisher hatte nur der richtige Mann an ihrer Seite gefehlt. Doch da sie ihn nun hatte, musste sie die Gelegenheit beim Schopfe packen. Und Yaten hatte natürlich nicht die geringste Chance, um sich vor dieser Sache zu drücken. Zumal es ihm ohnehin schon schwerfiel, auch nur eine Weile spazieren zu gehen, da er vom Training mit Seiya einen gewaltigen Muskelkater bekommen hatte. Und er fragte sich, wofür denn das Training gut war und warum so viele regelmäßig trainierten, nur um danach tagelang unter Muskelkater zu leiden. Standen sie etwa auf Schmerzen? Als Minako abrupt stehen blieb und sich mit leuchtenden Augen ihm zuwandte, ahnte er Böses. Er traute sich kaum, vorzuschauen, tat es dann aber doch - und bereute es zutiefst. Sie befanden sich vor einem Stand, wo in einer halben Stunde ein Wettkampf beginnen würde. Wer kann seine Frau am längsten tragen? stand in riesigen Lettern auf dem oberen Plakat. Ach du Scheiße. http://www.youtube.com/watch?v=LtHF9iih8rw&list=UUNV2aMW1952x3IR7eIuCbFA&index=1 Schmunzelnd legte Rei ihren Kopf auf die Schulter ihres Liebsten. Sie saßen in einem kleinen Boot und befanden sich mitten im Fluss Sumida. Da sie relativ weit von der Stadt entfernt waren, erreichte sie der alltägliche, ohrenbetäubende Lärm der Hauptstadt nicht. Es war ruhig und still. Genau so, wie sie es liebten. Kopf an Kopf genossen sie die atemberaubende Aussicht über der Skyline Tokyos, welche sich ihnen bot. „Es ist wunderschön hier.“, schwärmte Rei verträumt. „Hier könnte ich ewig bleiben.“ „Geht mir genauso.“, stimmte Yuichiro ihr zu und strich sanft durch ihr endlos langes Haar, welches unter der Sonne noch mehr glänzte. Zärtlich näherte er sich ihrem Ohr an und flüsterte: „Mit dir an meiner Seite könnte ich aber überall ewig verweilen.“ Rei zuckte dadurch kurz zusammen, da sein warmer Atem sie gekitzelt hatte. Ein angenehmer Schauer durchfuhr sie. Lächelnd sah sie ihn an, bevor sie ihm einen sanften Kuss auf die Lippen gab. Munter sah Takeru vorfreudig in den Spiegel und machte sich reisebereit. Heute Abend würde er nämlich nach Tokyo fliegen, damit er am Abend vor Valentinstag bei seiner Makoto sein konnte. Er konnte es kaum erwarten, war schon ganz aufgeregt und hoffte, dass ihr sein Geschenk gefallen würde. Es handelte sich dabei um eine zarte, goldene Kette mit einem Herzanhänger aus Gold mit Brillanten. Er stellte sich ihren süßen Gesichtsausdruck vor, wenn sie die Kette sehen würde. Zumindest hoffte er, dass sie so gucken würde. Pfeifend griff er nach seinem Trolley und marschierte zur Tür. Als er sie aufmachte, bekam er fast einen Herzinfarkt, als er sah, wer da direkt vor ihm stand. Er musste einige Male blinzeln. Das konnte doch gar nicht wahr sein - sie hier in Boston? „Makoto?! Was machst du denn hier? Ich wollte gerade zum Flughafen ...“, presste er atemlos hervor, doch als er die ersten Sekunden des Schocks überwunden hatte, begann die Freude sich in ihm breitzumachen. Makoto grinste breit. „Mir ist aufgefallen, dass du mich schon viel zu oft besucht hast. Da wollte ich den Spieß einfach mal umdrehen. Außerdem wollte ich unbedingt mal raus aus Japan, und Amerika wollte ich mir schon immer mal ansehen.“, antwortete sie gut gelaunt. „Aha, also wolltest du nur herkommen, um dir Amerika anzusehen?“, ärgerte er sie grinsend und trat beiseite, damit sie in seine Wohnung hineingehen konnte. „Aber ich freue mich echt riesig, dich zu sehen. Das ist eine wundervolle Überraschung, die dir sehr gelungen ist.“, meinte er dann mit deutlich weicherer Stimme, nahm sie in die Arme und küsste sie zur Begrüßung zärtlich. „Das war nicht zu übersehen.“, erwiderte sie darauf keck und schlang ihre Arme um seinen Hals. „Ich habe dich vermisst.“, hauchte sie verliebt und küsste ihn ein weiteres Mal. Er erwiderte ihren Kuss mit der gleichen Leidenschaft, und nachdem sie sich nach gefühlten Minuten voneinander gelöst hatten, flüsterte er zärtlich ein „Nicht so sehr wie ich dich.“ in ihr Ohr, was ihr einen angenehmen Schauer bescherte. „Gut, dann machen wir halt mit.“, gab Yaten sich augenverdrehend geschlagen, nachdem sie ihn lange flehend angestarrt hatte. Tief seufzte er anschließend. Na ja, wenigstens hatte er noch trainiert, vielleicht würde sich das ja jetzt schon auszahlen. „Juhu!“, jubelte Minako überglücklich und fiel ihm um den Hals. Okay, so schlimm war es doch nicht, wenn sie das so glücklich machte. Was würde er nicht alles für sie tun ... Eine halbe Stunde später standen sie auch auf dem Parkett mit zahllosen anderen Paaren, Yaten mit Minako in den Armen. Da sie ein Leichtgewicht war, fiel es ihm auch gar nicht so schwer, sie so lange zu tragen. „Und, bin ich auch nicht zu schwer?“, fragte sie ihn immer wieder verunsichert. Yaten schüttelte bloß mit dem Kopf. „Und selbst wenn: Wir wollen doch schließlich gewinnen oder nicht?“ „Wenn es zu anstrengend wird, kannst du es mir ruhig sagen, dann hören wir auf. Ich bin gar nicht so scharf auf den Preis, wollte einfach nur mal wegen des Spaßes mitmachen.“, erklärte die Venuskriegerin ihm lächelnd. „Wir schaffen das schon. Schließlich sind wir ja nicht irgendein Paar, oder?“ Aufmunternd zwinkerte er ihr zu. Eine Stunde später hatten ungefähr 90 Prozent der Teilnehmer aufgegeben und es standen nur noch sie und zwei andere Paare da. Bei einem Pärchen war der Mann ein richtiges Muskelpaket mit ebenso einer zierlichen Frau, und bei dem anderen Paar trug die Frau den Mann, da sie um einiges stämmiger war als er. Und Yaten ... nun ja. Er merkte schon, wie seine Arme allmählich taub wurden und langsam aber sicher zu zittern begannen. Aber aufgeben wollte er nicht. Weniger für sich als viel eher für Minako. „Lass mich runter. Es ist vollkommen okay.“, forderte Minako ihn nun schon zum wiederholten Male sanft auf, doch er ging darauf nicht ein. „Nein. Niemals. Du wirst schon sehen: Meine Liebe ist größer als die von all den anderen zusammen! Unsere Bindung ist am allerstärksten!“, sprach er nun übermotiviert und unbewusst seine tiefsten Gedanken aus. Überrascht hob die Achtzehnjährige darauf eine Augenbraue. Das war also seine Art, ihr seine Liebe zu beweisen? Wie ... unkonventionell. Und unglaublich rührend ... „Ich hab zugenommen?“, hörten sie ein Kreischen einer jungen Dame - ihrer Konkurrentin. „Lass mich los!“, keifte sie hysterisch, befreite sich aus den Armen ihres Freundes und stampfte wütend davon; der Mann folgte ihr sofort. „So habe ich das doch gar nicht gemeint!“, rief er ihr entschuldigend hinterher. „Dann waren es nur noch zwei.“, kommentierte Yaten das Geschehen mit trockenem Humor und schielte zu dem noch verbliebenen Pärchen. Die Frau sah schon richtig fertig aus und war von oben bis unten durchgeschwitzt. Zwar war es auch für Yaten anstrengend, dennoch schwitzte er nicht ansatzweise so sehr wie seine Konkurrentin. „Wollen wir dann heute Abend schick essen gehen? Bei mir zu Hause gibt es leider nichts Besonderes.“, schlug Takeru halb entschuldigend vor. Sein Apartment war sehr ordentlich und hatte nichts von typischer Studentenbude. Auch seine Küche sah einwandfrei aus - doch das lag wohl eher daran, dass er sie so gut wie kaum benutzte. Auf Kochen für sich alleine hatte er nicht so viel Lust - abgesehen davon, dass seine Kochkünste nicht besonders ausgeprägt waren, obwohl er ja schon seit einigen Jahren alleine lebte. Da hatte er es lieber bequem und ernährte sich eher von Kantinenessen und Fertiggerichten. Und weil er genau wusste, dass Makoto Fertiggerichte nicht ausstehen konnte, bekam er ihr gegenüber fast schon ein schlechtes Gewissen. „Was wärst du nur ohne mich? Würdest dich ja dann dein ganzes Leben lang von ungesundem Zeug ernähren.“, sagte Makoto kopfschüttelnd mit mildem Lächeln. „Ohne dich wäre ich verloren.“, erwiderte er mit einer Spur von Witz in der Stimme, meinte es aber vollkommen ernst: Ohne sie wäre er definitiv verloren ... „Hm, wir können schon gerne essen gehen, aber vielleicht erst morgen? Ich bin etwas fertig von der Reise und möchte viel lieber zu Hause essen. Dann müssten wir nur ein paar kleine Einkäufe erledigen. Danach koche ich uns etwas und dann machen wir uns einen gemütlichen Abend - was hältst du davon?“, unterbreitete sie ihm ihren neuen Vorschlag, dem er nur zu gerne zustimmte. „Aber ruh du dich ruhig erstmal aus von der Reise. Ich gehe einkaufen. Musst mir nur sagen, was wir brauchen.“, meinte der Mann mit den dunkelblonden Haaren. Damit war Makoto nicht einverstanden trotz des fürsorglichen Hintergedankens. „Auf keinen Fall! Ich bin extra hierhergeflogen, um bei dir zu sein. Da möchte ich nicht alleine in der Wohnung sitzen; wieder von dir getrennt. Wir gehen gemeinsam einkaufen. Außerdem kann ich mir dann auch mal Amerika ansehen. Ausruhen kann ich mich später auch.“, argumentierte sie, nahm seine Hand und zog ihn mit sich nach draußen. So schnell, dass er es gerade noch schaffte, seinen Schlüsselbund vom Haken zu nehmen. Als die weibliche Teilnehmerin ihre letzten Kraftreserven aufgebraucht und ihren Freund heruntergelassen hatte, trug Yaten seine Minako noch einige Sekunden, bevor auch er sie entkräftet, aber sanft auf den Boden abstellte. Stolz, wie er war, gab er natürlich nicht zu, dass es auch für ihn ziemlich anstrengend war. „Das war ja ein Kinderspiel.“, gab er betont lässig von sich. Minako kicherte nur. Sie wusste ganz genau, dass er sich nur so cool gab, doch genau diese Art fand sie so witzig an ihm. So liebenswert. So bekamen sie als Preis ein Gutscheinbuch für mehrere Restaurants, welches unbefristet gültig war. Davon wollten sie ein Gutschein gleich heute Abend einlösen, weil sie ohnehin vorhatten, essen zu gehen. Doch zunächst einmal ging es auf den Rummel, wo sie sehr viel Spaß zusammen hatten. „Ach Mist, da kann man doch gar nicht gewinnen!“, schimpfte Minako energisch los, als beim Greifautomaten der Kran wieder die süße Katze fallen ließ. „So, wie du dich anstellst, kann das ja auch nichts werden.“, erwiderte Yaten trocken, stellte sich ganz dicht neben sie und warf einen weiteren Chip ein. „Lass mich mal ran.“, er zwinkerte ihr grinsend zu, bevor er dann konzentriert den Kran auf die richtige Stelle platzierte. Er drückte auf den Knopf und der Kran bewegte sich nach unten, bis er die weiße Katze packte und mit ihr wieder nach oben fuhr. Als der Kran gewaltig zu wackeln begann, hielt Minako vor Spannung die Luft an, und ganz kurz, bevor er das Loch erreichte, fiel die Katze knapp daneben. „So ein verdammter Mist!“, regte sich Yaten ebenfalls auf und kratzte sich verärgert am Hinterkopf. Seine Freundin lehnte bloß lässig gegen den Automaten, verschränkte ihre Arme vor der Brust und grinste ihn süffisant an. „Also du stellst dich auch nicht wirklich besser an.“, konterte sie neckend. Yaten jedoch gab so viele Münzen aus, bis er endlich die Katze ergattert hatte und sie ihr mit einem überbreiten Grinsen überreichte. Keineswegs missbilligend freute sie sich sehr darüber und fiel ihm um den Hals. Perfekter konnte der Tag gar nicht mehr werden. Es war bereits später Nachmittag, als Yuichiro und Reis Boot an einer kleinen, entlegenen Insel landeten. Darauf war ein weißer Pavillon zu sehen; alles war schön mit roten Rosenblüten beschmückt. In der Mitte des Pavillons stand ein runder Tisch mit einem Candle-Light-Dinner. Kerzen und vereinzelte kleine Lampen spendeten dem Ganzen ein unaufdringliches Licht. Der Weg dorthin wurde ebenfalls von Rosenblüten und Teelichtern gesäumt. Lächelnd winkte Yuichiro dem Organisator dankend zu, bevor er sich leise mit einem anderen Boot auf den Weg machte. „Sind wir denn endlich da?“, fragte Rei ungeduldig, da Yuichiro vor geraumer Zeit ihre Augen mit einer Binde verbunden hatte. Die letzte halbe Stunde in absoluter Dunkelheit kamen ihr wie eine halbe Ewigkeit vor. „Wir sind da.“, erlöste er sie endlich von der Neugier, als das Boot stehen geblieben war. Nun befanden sie sich direkt vor dem Pavillon, sodass sich ihnen ihre gesamte Pracht bot. Selbst ziemlich aufgeregt nahm der Tempeldiener ihr mit zitternden Händen die Augenbinde ab, da er ja die ganze Zeit schon direkt hinter ihr stand. „Hoffentlich gefällt es dir.“, sprach er seinen Wunsch laut aus und nahm ihr den Sichtschutz endgültig ab. Rei machte ihre Augen auf und musste erst einmal kurz blinzeln, da sich ihre Augen inzwischen an die Schwärze gewöhnt hatten. Als sie das wunderschöne Bild vor ihr erkennen konnte, stockte ihr schlagartig der Atem und sie hielt sich die Hand vor den Mund. „Ach du meine Güte ...“, stieß sie hervor und war von der Schönheit dieses Ortes überwältigt. Yuichiro konnte diese Reaktion absolut nicht zuordnen und fragte unsicher nach: „Gefällt es dir?“ Rei drehte sich halb empört, halb überglücklich zu ihm um. „So eine bescheuerte Frage kann auch nur von dir stammen! Natürlich gefällt es mir; es ist wunderschön hier!“, antwortete sie schroff, ihre Gesichtszüge wurden jedoch sofort sanftmütiger. „Ich danke dir ...“, hauchte sie und küsste ihn zärtlich auf die Lippen. Takeru und Makoto befanden mit einer Einkaufstasche im Schlepptau auf dem Weg zu Takerus Apartment. Takeru trug, nach einer ewig langen Diskussion mit Makoto, zufrieden die Einkaufstasche. Das Wetter war sehr angenehm, sodass sich der vorher geplante Einkauf gleichzeitig zu einem kleinen Nachmittagsspaziergang entwickelte. Sie gingen am Charles River entlang. Wegen der atemberaubenden Aussicht blieb Makoto stehen und genoss den wunderschönen Sonnenuntergang, der vom Fluss wunderschön reflektiert wurde. Takeru lächelte in sich hinein. Das war kein Zufall, dass Makoto ausgerechnet hier stehen blieb. Sie waren wirklich füreinander bestimmt; da gab es keinen Zweifel. „Schön hier, nicht wahr? Für mich ist das hier die schönste Aussicht Bostons, vor allem bei Sonnenuntergang. Ich sitze öfters hier, schaue mir den Untergang an und denke an dich.“, gestand er ihr lächelnd und machte eine Kopfbewegung zu der Bank, die einige Meter von ihnen entfernt stand. „Möchten wir uns setzen und den Augenblick genießen? So wie in alten Zeiten?“, war sein Vorschlag. Makoto lächelte warm. Ja, früher saßen sie oft auf der Bank und hatten einfach den Sonnenuntergang angehimmelt. Das war aber nun auch schon einige Jahre her, sodass dringender Nachholbedarf bestand. „Sehr gerne.“, stimmte sie zu und sie setzten sich gemeinsam auf die Bank, um zusammen ihre traute Zweisamkeit mit der Natur zu genießen. Yaten und Minako saßen inzwischen in der Gondel eines Riesenrades und blieben auf dem höchsten Punkt eine Zeit lang verweilen. Eine atemberaubende Sicht hatten sie von dort, die sie einfach nur stumm genossen sowie ihre Zweisamkeit. An Minakos Handgelenk glitzerte ein silbernes Armband, welches sie gerade von ihm geschenkt bekommen hatte, nachdem sie ihm die Schokolade gegeben hatte. Auf einem Plättchen, welches die feine Armkette durchbrach, war in schönster Schreibschrift ihre Initialen zu lesen. „Wie sieht es eigentlich aus mit deinem Musikvideo? Wann wird gedreht?“, unterbrach Yaten die Stille, nachdem er sich nach langem Hin- und Herüberlegen doch dazu entschieden hatte, sie darauf anzusprechen. Minako versuchte, so gut es ging ein Grinsen zu verkneifen. Sie kannte ihn schon gut genug, um zu wissen, dass die Sache an ihm nagte, er dies aber niemals zugeben würde. „Es fängt nächste Woche an. Warum?“, fragte sie unschuldig und verkniff sich ihre Belustigung so gut wie möglich. Auf ihre Frage ging er gar nicht erst ein. „Spielt der Typ dann die Hauptrolle?“, fragte er und versuchte, sich seine Aufgebrachtheit nicht anmerken zu lassen. Doch daran scheiterte er kläglich. „Ähm, es ist noch nicht entschieden. Es gibt da noch ein Problem, was erstmal aus der Welt geschafft werden muss.“, stand Minako ihm Rede und Antwort. „Problem?“, fragte dieser nach und ließ eine Augenbraue nach oben wandern. „Ja, ich bin mit der Besetzung nämlich nicht hundertprozentig zufrieden.“, versuchte sie ihn in die richtige Fährte zu locken - vergebens. „Also hast du schon einen anderen dafür im Visier?“, fragte er, und die Entrüstung war ihm deutlich anzusehen. Wieso kam sie nicht einmal auf den Gedanken, dass er doch die Hauptrolle in ihrem Video übernehmen könnte? Zwar war er nicht der Muskulöseste, aber dennoch konnte man ihn nicht gerade als unattraktiv bezeichnen. „Offen gesagt: Ja.“, gab sie trocken zurück und legte den Kopf schief. War er wirklich so dumm oder tat er nur so? „Wer ist es?“, er sprang auf, sodass die Gondel augenblicklich zu wackeln begann. Unbeeindruckt von diesem Ausbruch starrte sie ihn an. Doch das war nur eine Fassade - in Wahrheit war sie tief beeindruckt von seinen Gefühlen, die er gerade so offen zeigte. Langsam fuhr ihr Arm nach oben und sie deutete auf ihn. „Du.“ Vollkommen perplex weitete er die Augen. „Hä?“ „Na du wärst meine Idealbesetzung. Möchtest du mitmachen?“, fragte sie dann und setzte ein warmes Lächeln auf. „Oh man, manchmal stehst du aber auch total auf der Leitung.“ Nun ging ihm endlich ein Licht auf. Gab es hier nicht irgendwo ein Loch, in dem er sich verkriechen konnte? Peinlich berührt nahm er wieder Platz und sah zu seinen Händen hinunter. „Ähm ... Ja, klar. Ich mach gerne mit.“, sagte er etwas durcheinander zu und fuhr sich seufzend durch die silbernen Haare, die von der frühen Abendsonne fast schon orange leuchteten. Minako lehnte sich vor und griff nach seiner Hand, bevor er sie sanft drückte. „Vielen Dank. Das wird bestimmt toll.“ Sie lächelte ihn dankbar und verliebt an. Und er konnte nicht anders, als diese Verliebtheit in ihren Augen widerzuspiegeln ... Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)