Brilliant Days. von Ryuuko (Nur deswegen gibt es Vampire noch. Weil niemand mehr daran glaubt, dass es sie gibt. [Sasuke x Naruto]) ================================================================================ Kapitel 7: Wut -------------- Die Augenblicke verstrichen unerbittlich; Sasuke hüllte sich selbst in einen beklemmenden Schleier des Schweigens, das Naruto mit einem bedrückenden Gefühl die Luftzufuhr abschnürte. Vor lauter Anspannung begannen dessen Hände unwillkürlich zu zittern; er ballte sie zu Fäusten, um diese unkontrollierbare Reaktion zu unterdrücken. Nichtssagend standen sie sich gegenüber und schauten sich gegenseitig in die Augen. Sasuke so gefühllos wie immer, was es schwermachte, seine Gedanken auch nur zu erahnen, Naruto hingegen voller Trotz und Ernst, wie man ihn selten von ihm kannte. Er wollte Antworten, und die konnte er nun mal nicht aus den Augen des anderen herauslesen, so sehr es ihn auch wurmte. „Warum interessiert es dich so?“ fragte Sasuke endlich nach einer gefühlten Ewigkeit. Es hatte den Anschein, als würde sich nun sogar auf seinem Gesicht ein Hauch von Interesse widerspiegeln. Dennoch ließ sich seine Mimik nur schwer von einem Außenstehenden definieren; es hätte auch genauso gut Spott sein können. „Weil du in meinem Leben von einen Tag auf den anderen auftauchst und alles auf den Kopf stellst!“, brüllte Naruto anklagend. In diesem Moment der Rage war es ihm egal, ob sie jemand hörte; ohnehin hatten bereits ein Großteil der Schüler das Schulgelände verlassen, im Inneren des Gebäudes befanden sich höchstens noch einige Lehrer. Abgesehen von ihnen waren sie allein – so vertieft in die laufende Konversation, dass sie – oder zumindest Naruto – nicht mitbekommen hatten, wie sie die einzigen Verbliebenen waren. Der Angesprochene legte in sichtlich gespieltem Erstaunen den Kopf schief und tat ahnungslos. Jener blendete seine deutliche Unterlegenheit aus und keifte stattdessen weiter – seine angestaute Wut machte ihn der Gefahr gegenüber, der er sich doch eigentlich bewusst war, blind. „Warum sagst du mir nicht einfach, was mit dir los ist?!“, zischte der Blonde und machte einen Schritt zurück. Ihn überkam nun unbegründeter Weise ein Anflug von Furcht; er wollte weg von diesem Ort, weg von Sasuke, denn etwas stimmte mit dieser Person ganz und gar nicht. Unbeeindruckt blieb Sasuke wie angewurzelt stehen und musterte Naruto abwartend, diesmal mit wesentlich mehr Skepsis. Sein Spott war Ernst gewichen. „Solltest du dich nicht lieber glücklich schätzen, dass dich nach der langen Zeit jemand versucht zu unterstützen?“ „'Unterstützen' nennst du das?!, entfuhr es dessen Gegenüber. Seine Stimme war von den Strapazen der letzten Tage immer noch heiser und rau. „Du bringst mein ganzes Leben durcheinander!“, warf er dem Schwarzhaarigen vor. Dieser trat einen großen Schritt vor und minimierte die Distanz zwischen sich und seinem Gesprächspartner erheblich, auf noch weniger als das ursprüngliche Maß. Verhöhnend beugte er sich noch vor und kam Naruto auf diese Weise gefährlich nahe. Provokant fasste er mit seiner Hand dessen Kinn und brachte ihn dazu, direkt in seine Augen zu schauen. Nackte Angst ergriff Naruto und seine Wut legte sich wieder; stattdessen schaltete sich sein Überlebensinstinkt ein, der vom Verstand gesteuert wurde und es schaffte, den Unmut auszublenden. Denn er hatte bereits die Erfahrung machen müssen, dass Sasuke trotz seines unscheinbaren Auftretens mindestens so gefährlich war wie ein Wolf. Aus Reflex kniff Naruto die Augen zusammen; er traute sich nicht, sich aus dem Griff loszureißen und stand wie zur Salzsäule erstarrt da. Sein Herzschlag beschleunigte sich und hämmerte von innen gegen seinen Brustkorb. „Findest du nicht, dass ich dir mit dem Tod ziemlich ausgeholfen hätte?“ Entsetzt riss Naruto die Augen auf, während seine angespannten Gesichtszüge entgleisten. Für einen Moment hatte er den Eindruck gehabt, als hätte sein Herz einen Aussetzer gemacht. „W-Was...?“, stotterte er benommen vor Erstaunen und war sich plötzlich der Gefahr, in der er sich befand, wieder mehr als bewusst. Zaghaft, nicht ohne Angst, suchte er Sasukes Blick; bei dieser Nähe ließ sich erkennen, dass dessen Augen nicht wie auf den ersten Anschein schwarz waren, sondern ein dunkles Grau aufwiesen, das mit der Pupille fast schon zu verschmelzen schien. Es war der direkte Gegensatz zu der inbrünstigen Glut, der Naruto bei ihrem ersten Treffen entgegengeblickt hatte und die ihm einen Schauer durch Mark und Bein fahren ließ, welcher das Bewusstsein der Todesnähe durch jede Zelle des Körpers jagte. Trotz dessen ließ das ruhige Grau die Augen nicht minder bedrohlich aussehen – und doch strahlten sie noch etwas anderes aus. Bloß vermochte Naruto nicht zu sagen, was es war; genauso undurchsichtig wie die Seele war auch der Spiegel zu dieser. Es war deprimierend, sich blind zu bewegen, während die andere Person aus einem selbst lesen konnte wie aus einem offenen Buch. Insbesondere dann, wenn man nicht wusste, wie sich dies verhindern ließ. Die Augen blieben kalt; in ihnen schien ein Sturm aufzuziehen. „Hm? Was meinst du?“, hakte Sasuke weiter nach und ließ es sich nicht nehmen, sich etwas über Naruto lustig zu machen. „Der Tod ist genau genommen keine Strafe,m vielmehr eine Erlösung...“ Den letzten Teil des Satzes ließ jener in einem unheilvollen Flüstern ausklingen, das dem Angesprochenen die Bilder ihrer ersten Begegnung mit Schrecken wieder direkt ins Gedächtnis rief. „L-Lass mich in Ruhe!“, schrie Naruto panisch und drückte Sasuke im Affekt von sich weg. Seine Neugierde dahin stellend war ihm seine körperliche Unversehrtheit doch wesentlich wichtiger. Ohne ein konkretes Ziel rannte er weg. Egal wohin, er wollte alleine sein. Und wenn es sein musste, würde er schon alleine herausfinden, was es mit diesem unheimlichen Typen auf sich hatte! Sasuke blieb stehen und schaute Naruto nur nach. Er zeigte keine Regung. Lediglich ein Lächeln, das niemand außer ihm als solches identifizieren könnte, stahl sich auf seine blassen Lippen. Menschen waren schon amüsante Wesen. Er wusste nicht genau, wie er dorthin gekommen war, aber nun war er ohnehin da. Die Stadtbibliothek. Ehrfürchtig ging Naruto zwischen den meterlangen Regalen umher und schaute sich um. Er suchte nach nichts Bestimmtem, jedoch drängte sein Unterbewusstsein ihn, hier nach den ersehnten Antworten zu suchen. Das ist doch lächerlich..., kam es ihm beim Umherschlendern in den Sinn. Als ob sich hier etwas finden ließe! Schnell verließ ihn sein Mut; die Bücherei glich eher einem Friedhof für Schriftstücke. Nicht schon wieder. „Friedhof“... Ihn packte ein leichtes Schaudern. Es roch zunehmend nach Mottenkugeln und vermodertem Papier und er bezweifelte, hier etwas zu finden, allem voran, da er selber nicht mal wusste, was er denn nun suchte. Er kam sich vor wie in einem dieser billigen Romane, in dem etwas Mysteriöses geschah und sich dann durch Recherche herausstellte, dass es sich mit irdischen Methoden nicht erklären ließ. Naruto war zwar definitiv kein Freund der Wissenschaft, doch wusste sogar er eines: Alles muss sich logisch erklären lassen! Entschieden ballte er die Hände zu Fäusten. Ich darf nicht weglaufen!, sprach er sich selber nicht vorhandenen Mut zu und stolzierte voran zum Tresen, wo die Bibliothekarin saß und versunken in einem dicken Schmöker war. Entgegen aller Klischees war es zu Narutos eigenem Überraschen keine alte Dame mit Brille und Miene wie in Stein gemeißelt, sondern eine junge Frau, die nicht viel mehr als fünf Jahre älter als er sein konnte. „Entschuldigen Sie...“, begann Naruto und wartete darauf, dass die Frau ihm Beachtung schenkte. Sie hob den Kopf und schaute den Fragenden aus großen Augen an, dass dieser zuerst erschrak; nun gut, ein Punkt für die Klischee-Bibliothekarin. Sie trug eine Brille – und ausgerechnet ein Modell, dass Ränder aus Horn hatte und ihre Augäpfel durch die Gläser hindurch erscheinen ließ, als seien sie aufgeklebt – oder als sein sie ein zweiäugiges Rieseninsekt. „Ähm...“ Vor ihm stand ein Namensschildchen. Der Vorname hieß Shiho, die Kanji des Nachnamens konnte er nicht lesen. „Shiho-san - könnten Sie mir ein Buch mit Mythen, wo aber alles erklärt steht?“ Shiho lehnte sich so weit vor, um Naruto zu beäugen, dass es diesem direkt Angst machte. Aus Reflex beugte er sich nach hinten. „Mythen?“, wiederholte sie ein wenig ungläubig. „Jungchen, wenn es logische Erklärungen dafür gäbe, dann wären es keine Mythen.“, stellte sie klar und rückte ihre Brille zurecht; unnötig, fand Naruto, denn das dicke Teil konnte bei der Größe und dem damit verbundenen Gewicht doch nur bombenfest sitzen. „Oder bist du etwa einer von diesen Fantasy-Freaks, die auf einmal auf dem Vampir-Trip sind?“ Fragend legte Naruto den Kopf schief. „Wie meinen Sie das?“ Das Buch zur Seite legend stand sie auf und kam hinter dem Tresen hervor. „Seit einiger Zeit sind Vampire und Werwölfe wieder im Kommen.“, erklärte sie fachmännisch. „Früher waren Elfen, Kobolde und andere Wesen die Lieblinge der Leser; neuerdings sind es die dunklen Gestalten. Alles Humbug, wie ich finde!“, kommentierte sie dazu. „Bei den ganzen unterdurchschnittlichen Autoren gehen die ganzen ursprünglichen Mythen verloren!“ Ihre Stimme nahm einen klagenden Ton an und sie schüttelte resigniert den Kopf, wobei sie außer Acht ließ, dass Naruto ihr nur halbherzig zugehört hatte. Stattdessen grübelte er angestrengt. Dunkle Gestalten, wie? Sein Hirn arbeitete auf Hochtouren, wie schon lange nicht mehr. „Bringen Sie mich zu den Büchern mit diesen Vampir-Geschichten!“, entgegnete er schließlich und war felsenfest davon überzeugt, dort etwas zu finden, so lächerlich das auch vorerst klingen mochte. Vielleicht gab es deswegen Vampire ja noch? Weil niemand mehr daran glaubte, dass es sie gibt? Er hatte ohnehin nichts mehr zu verlieren, sein letztes Fünkchen Verstand hatte er auf dem Friedhof gelassen. Wenn er jetzt vollends durchdrehte, würde es auch keinen großen Unterschied mehr machen. Mit misstrauischem Blick rümpfte Shiho die Nase. „Na gut! Aber heul mich hinterher nicht voll, wenn die Legenden etwas ganz anderes erzählen als diese Groschenromane!“, warnte sie ihren Kunden ausdrücklich. Groschenromane... Was sollte es schon? Narutos einziges Leben war ein Groschenroman! Aufgeregt folgte er der Angestellten. Sie passierten zahlreiche Regale, ehe sie in einer der hintersten Ecken der Einrichtung ankamen; alleine hätte Naruto wohl nie hierher gefunden. „Hier dürfte das sein, was du suchst.“ Sie zeigte auf eines der Regale. Die Bücher sahen ziemlich alt und verwittert aus, als seien sie schon hunderte Jahre alt. Kein Wunder, es war ja eine öffentliche Bibliothek und nicht jeder behandelte Bücher gleich gut. „Vielen Dank!“, sagte Naruto noch schnell, ehe er sich in die Lektüre stürzte. Aufgeregt blätterte er in den Seiten umher und überflog die Texte mit einer atemberaubenden Geschwindigkeit, als hinge sein Leben davon ab, lediglich, um enttäuscht zu werden. Zahlreiche Fabelwesen kamen ihm im Buch entgegen. Werwölfe, Hybriden, Trolle und auch die Vampire, von denen er sich so viel erhofft hatte – nichts passte ihm, da keiner der Artikel auf die Beschreibung Sasukes passte. Erneut schlug er die Seite mit den Vampiren auf, ums sie sich abermals gründlicher durchzulesen, in der Hoffnung, etwas Entscheidendes übersehen zu haben. Kein Ergebnis. Nichts, auch gar nichts stimmte überein! Vampire ernährten sich von Blut; aber wusste Naruto, ob Sasuke sich von Blut ernährte? Sie kamen nur in der Nacht heraus; doch war er deutlich später Nachmittag gewesen, als Sasuke ihm vor der Schule aufgelauert hatte. Sie schliefen tagsüber in Särgen; wieder die Frage mit dem Warten vor der Schule. Zumindest sprach das ständige Herumspazieren auf dem Friedhof dafür. Vampire sind unsterblich; wir konnte das sein, unabhängig von Sasuke? Und überhaupt: Vampirbisse verwandeln das Opfer selber in einen Vampir. Dafür, dass er nun laut des Buches untot sein sollte, fühlte Naruto sich aber quicklebendig und keineswegs dürstete es ihm nach Blut – eine mögliche Verwandlung hätte er doch bemerkt. Außerdem wäre Sasuke dann nicht so erstaunt gewesen, dass er überlebt hätte. Es war einfach zum Haareraufen! Entmutigt ließ Naruto seinen blonden Kopf den Tisch fallen, an dem er saß, und seufzte. Nicht nur, dass er jetzt sogar noch mehr Fragen hatte, er fühlte sich auch noch wie ein abergläubischer Versager. Glaubte tatsächlich daran, dass Vampire existierten! Wütend presste er seine Stirn gegen die Tischplatte. Er konnte nicht genau sagen, was ihn so daran störte, unwissend zu sein; wenn Sasuke sich schon mit ihm abgab, dann wollte er auch eingeweiht sein, was auch immer mit diesem Typen los war. Mit knirschenden Zähnen stand Naruto auf. Er wollte Antworten. Jetzt. Und er würde sie bekommen. Oder notfalls mit dem Tod bezahlen; das spielte auch keine Rolle mehr. ~ ~ ~ Hallo~ Hier ist die Autorin. XD Tut mir Leid, dass das Kapitel etwas kurz geraten ist – dafür wird das nächste besser, versprochen! Und dann komme auch die ersehnten Antworten... wenn ich Lust dazu habe. X3 Und es wird LOGISCH sein, denn ich bin kein Fan von Stephenie Meyer - damit meine ich, es wird keine Erklärung kommen wie "ist einfach so"! Was macht Edward, wenn Bella ihre Tage hat? Nix, ist einfach so. ^_^ Btw, da ich ja ein bekennender Feind der Mary Sue (und der Eigencharas ._.) bin, möchte ich denen, denen der Name Shiho nichts sagt, erklären, um wen es sich bei dieser Person handelt: Shiho ist diese eine Trulla mit der Monsterbrille (wie geil, „Monsterbrille“ wird von OpenOffice nicht als Fehler unterstrichen O.ö xD), die im~ ich glaube, 43. Band Naruto und Shikamaru hilft, den Code, den Jiraiya auf Fukasakus Rücken hinterlassen hat, zu lösen. Jeder, der den japanischen Verlauf des Manga/der Serie kennt, wird sie mit Sicherheit kennen! ^_^ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)