Brilliant Days. von Ryuuko (Nur deswegen gibt es Vampire noch. Weil niemand mehr daran glaubt, dass es sie gibt. [Sasuke x Naruto]) ================================================================================ Prolog: Schicksal ----------------- Anmerkung: Um Unklarheiten vorzubeugen - NUR der Prolog wird in der Ich-Perspektive geschrieben sein, alles andere ist in der dritten Person verfasst und wird auch auf diese Weise verfasst werden! Und nun viel Spaß (hoffentlich D:) beim Lesen! ^-^ LG Ryuuko Ich kann sie deutlich spüren. Diese beißende Kälte. Wie sie sich ausbreitet in jeder einzelnen noch so kleinen Faser meines zitternden Körpers. Sie ist es, die beinahe krankhaft meine Glieder erbeben lässt; sie und die peinigende, paralysierende Angst, von der ich erfüllt bin. Sie schnüren mir schier die Kehle zu; ich wage es kaum, Luft zu holen. In meinen Ohren schallt das viel zu schnelle Pochen meines rasenden Herzens. Es fühlt sich an, als würde es meinen Brustkorb, der jeden Moment unter dem enormen Druck zu zerbersten droht, sprengen wollen. Ich bin alleine in einem tiefen Abgrund. Um mich herum herrschen Dunkelheit und bedrückende Stille. Ich kann die Präsenz der Dinge um mich herum nicht vernehmen, obwohl ich weiß, dass sie da sind. Doch dann spüre ich ihn. Seine Atemzüge, unter der Anstrengung eher einem krampfhaften Keuchen gleichend, klingen so unvertraut. Sie sind das genaue Gegenteil des mir bekannten ruhigen Hebens und Senkens seiner Brust. Ich will ihn nicht sehen. Nicht nur. Ich gebe mich nicht damit zufrieden; ich will ihn berühren. Zaghaft öffne ich meine zusammengekniffenen Augen - nur um es sogleich wieder zu bereuen. Ich zucke unwillkürlich zusammen, als mein Blick den seinen trifft. In seinen sonst onyxgleichen Augen glimmt ein beängstigendes purpurrotes Feuer. Seine Pupillen sind unnatürlich stark geweitet. Sie spiegeln seinen entfesselten Blutdurst und die damit verbundene ungehemmte Mordgier wider. Und er steht direkt vor mir. Still, bis auf sein Atmen einer marmornen Statue gleich. Sein Gesicht ist meinem lediglich wenige Zentimeter entfernt. Dennoch starrt er in die Leere, direkt durch mich hindurch, als schiene er keinerlei Notiz von mir zu nehmen. Trotz dessen ist mir bewusst, dass er es auf mich abgesehen hat. Genauer gesagt: Er hat es auf mein Blut abgesehen. Er stockt in seinen Bewegungen; sie sehen aus wie die einer Marionette, mit der ungeschickt gehandhabt wurde und deren Fäden nun verknotet sind. Noch nie habe ich ihn so mit sich selbst kämpfen sehen, einzig um seinen angeborenen Trieb zu unterdrücken. Meine Augen füllen sich mit Tränen – sei es aus Sorge um mich oder um ihn -, die meinen ohnehin bereits trüben Blick weiter verschleiern. Ich möchte es nicht wahrhaben. Es ist einfach nicht möglich. Das kann unmöglich Sasuke sein! Ich weigere mich, diese Tatsache anzunehmen...! Doch ich muss mich beugen; sein alleiniger Anblick erfüllt mich mit Grauen. Nur warum tat er sich das an? Nur um das wertlose Leben eines Nichtsnutzes, wie es das meine war, doch noch zu bewahren? Was ich selber nicht verstehe ... Warum erscheint mir das Bevorstehende auf einmal so Furcht einflößend? Ich bin dabei, das zu bekommen, was ich die ganze Zeit über gewollt hatte, wozu ich ihn permanent gedrängt habe. Warum dann? Ist es die Ungewissheit, was danach käme, obgleich es mir relativ egal sein sollte? Es wäre lediglich ein kleiner Schmerz; klein im Vergleich dazu, was für unerträgliche Schmerzen erlitten werden, indem man sich die Mühe macht, am Leben zu bleiben. Auf so ziemlich jede erdenkliche Weise würde ich höchstens genauso schnell vom Tod eingeholt werden. Für mich wäre es einfach eine Erlösung - und die Gelegenheit ist perfekt. Ich bringe mich dazu, meine Augen wieder zu schließen und recke ihm bestimmt, wenn auch etwas ängstlich, meinen Hals stumm entgegen; eine indirekte Aufforderung, damit ich es endlich hinter mir habe. Ich möchte nicht mal die Gelegenheit dazu haben, meine Meinung doch noch kurzfristig zu ändern. Ich weiß, dass ich es bereuen würde, hätte ich genügend Bedenkzeit. Oder ist der ominöse Druck in meiner Brust etwa die Folge dessen, dass ich es im Unterbewusstsein tatsächlich bereuen sollte, es überhaupt erst so weit kommen gelassen zu haben? Verbittert presse ich meine Kiefer aufeinander. Tränen rennen unkontrolliert über mein vor Hitze glühendes Gesicht. Mit jedem Augenblick der verstreicht fällt es mir schwerer ruhig zu bleiben und ich beginne nun doch, an meiner Entscheidung, sich demütig und wehrlos dem, was das Schicksal für mich bereithielt, hinzugeben, zu zweifeln. Fast schon quälend langsam nähert sich sein verzogener Mund meinem Hals. Ich fühle deutlich jeden einzelnen tiefen, Anstrengung anmutenden Atemzug auf der Haut, und doch gleich einer sanften Berührung. Jeder noch so kleine Lufthauch aus seiner Kehle jagt mir einen wohligen Schauer durch den angespannten Körper. Ich vermag nicht zu sagen, ob es Ehrfurcht ist. Ich vermag nicht zu sagen, ob es vielleicht doch Bewunderung ist. Schon oft habe ich mich selbst gefragt, warum ich nicht so sein konnte, wie er es ist. Das ist nicht fair. Er ist unsterblich. Er ist wunderschön. Er ist furchtlos und stark. Was bin ich? Ich habe weder Verwandte noch richtige Freunde. Es gibt nichts, was mich am Leben erhalten könnte. Mir ist alles egal. Ich habe keine Lust mehr. "Jetzt mach endlich!", krächze ich. Meine Kehle ist ausgetrocknet und schmerzt, doch ich ignoriere es. Ungeduld hat mich gepackt. Ich will, dass er mich schlicht als Nahrungsquelle ansieht und nicht als Individuum. Er soll sich hinterher keine Gedanken um mich machen, auch wenn ich der erste Mensch in seinem Leben gewesen bin, der eine Beziehung zu ihm aufgebaut hat, die man als "Freundschaft" bezeichnen könnte - und sei es nur aus meiner Sicht. Seine eiskalten Lippen legen sich auf meinen Hals. Mein Herz droht jeden Moment auszusetzen. Kurz darauf spüre ich, wie sich seine messerscharfen Zähne in mein Fleisch Bohren und das herausquillende warme Blut seine zarten, blassen Lippen benetzt. Im Gegensatz zu meiner Befürchtung halten sich die Schmerzen in Grenzen, was mir zumindest eine kleine Spur von Erleichterung verschafft. Auf den Geschmack gekommen, saugt er sich gierig an der blutenden Wunde fest. Mit dem Verlangen nach mehr streift seine Zunge immer wieder über das rohe Fleisch der tiefen Wunde. Geschwächt lehne ich mich gegen die Wand, gepackt von einem Schwindelgefühl. Ich greife nach seinem schneeweißen Hemd, um mich daran festzuhalten. Dann wird es dunkel. Hosted by Animexx e.V. 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