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Die geheimen Tagebücher aus dem Hause Akatsuki

Ich mag Wahnsinn gern gedruckt
von

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Null Problemo Itachi

Liebes Tagebuch!
 

Kisame hat das Bad überschwemmt. Schon wieder. Ich kann sehen, wie es leise unter der Tür durchtröpfelt – wahrscheinlich ist das eingeweichte Fischstäbchen mal wieder in der Wanne eingepennt, oder es hat einfach Heimweh nach Seeworld und will den Raum fluten um ein wenig rumzuschwimmen, ich weiß es nicht genau.

Was ich weiß ist, dass meine Sandalen nass werden. Mit meinem Toilettentäschchen in der einen und meiner Badehaube in der anderen Hand stehe ich da wie bestellt und nicht abgeholt, und da ich mir mit ihm ein Bad teilen muss habe ich mal wieder die Arschkarte gezogen. Ein Tag, an dem ich morgens nicht ins Bad komme um mich zu rasieren und zu waschen kann nur fürchterlich werden. Aber mich um das Problem zu kümmern ist nicht meine Sache. Dafür haben wir einen Leader und ich habe selbst schon genug zu tun, als dass ich mich noch der Arbeit anderer annehmen könnte.

Also gehe ich in die Küche und finde dort an der Hinterseite der Cornflakesschachtel, wo Hidan mehr schlecht als Recht Waldo gesucht hat, einen Zettel, der mich darüber aufklärt wo der Rest geblieben ist. Ich gebe zu, es kam mir schon ziemlich leise vor, zu leise, aber mich darum zu kümmern warum es so leise ist, das ist nun wirklich nicht mein Problem.
 

Guten Morgen Itachi!“ lese ich da in Pains enger Mädchenschrift. „In Takigakure hat ein neues Casino aufgemacht und Kakuzu hat mir gestern keine Ruhe mehr gelassen, deshalb haben wir heute einen kleinen Betriebsausflug dahin gemacht. Da du ja so gut wie blind bist habe ich beschlossen dich zu Hause zu lassen.

Was erlaubt der Kerl sich... ich sehe noch so gut wie am ersten Tag und eine kleine Sehschwäche bekommt mit dem Alter doch wirklich jeder. Ich trinke einen Schluck aus der Blumenvase, die neben dem Saftglas steht und lese angesäuert weiter.

Damit dir nicht langweilig wird habe ich Kisame bei dir gelassen, was die perfekte Gelegenheit ist, an eurem Teamwork zu arbeiten. Anbei steht eine kleine Liste von Dingen, die ich erledigt haben will, bis ich heute Abend wieder komme. Viel Erfolg, der Leader

Eine kleine Liste, dass ich nicht lache. Ich überfliege die fünf lächerlichen Punkte, die ich alleine wahrscheinlich schneller und besser über die Bühne bringen könnte.
 

1. verräumt Hidans Betequipment im Wohnzimmer

2. beantwortet die Mahnung von AOL

3. gießt die Blumen

4. macht die Wäsche

5. kocht das Abendessen
 

Zur Nummer 1 muss ich sagen, dass es Hidans Sache ist, das Wohnzimmer wieder bewohnbar zu machen, schließlich war es nicht meine Idee jemanden auf dem Perser zu opfern. Die Nummer 2 ist eigentlich Pains Sache, was weiß ich, was er mit dem Kostgeld, das er von uns bekommt, anstellt. Die Blumen zu gießen wäre Zetsus Arbeit und die Wäsche zu machen doch wohl eher die von Konan, denn nichts liegt mir ferner als Kisames Unterhosen anzufassen. Zu guter letzt kocht bei uns immer Tobi, der ein perverses Vergnügen daran entwickelt hat die Kartoffeln zu Kartoffelbrei zu schlagen, das Schnitzel zu klopfen oder Löcher mit der Gabel in die Verpackung der Taccos zu stechen.

Aber einem direkten Befehl kann ich mich nicht widersetzen, das würde Pains Ansehen als Diktator ankratzen und wir alle wissen, dass er danach wieder tagelang schlecht zu sprechen auf uns ist. Lieber den Blödsinn erledigen, dafür hab ich dann wieder ein paar Wochen Ruhe.
 

Während ich die Cranberries aus dem Cranberriemüsli fische und zurück in die Packung werfe fällt mir auf, wie angenehm es eigentlich ist, wenn nicht so viele Leute am Tisch sitzen, die wild durcheinander brüllen, sich mit Essen bewerfen und quer von einem Sitz zum anderen Rülpsen. Ich kann die Vögel hören, wie sie am offenen Fenster singen und den Wind, der die Baumkronen, und den Bach, der seicht dahinplätschert. Halt mal, den Bach? Wir haben keinen Bach in der Nähe...

Ein Blick in Richtung Küchentür macht mir klar, dass sich Wasser unaufhaltsam seinen Weg bahnt. Ich renne zur Tür, meine Schritte machen platschende Geräusche auf dem teuren Parkettboden, und reiße sie auf. Ein Schwall Wasser schwappt mir vom Gang entgegen, ich stehe in der Küche knöcheltief unter Wasser. Kisame der Volltrottel hat das Wasser immer noch nicht abgeschaltet!

Schnell wate ich zum Bad, während sich der Saum meines Mantels vollsaugt und mir immer schwerer auf den Schultern lastet.

„Kisame!“, ich polterte hart gegen die Tür und bekomme aber keine Antwort.

Aber was mache ich hier eigentlich? Mich darum zu kümmern ist nicht mein Problem, wenn Kisame das Hauptquartier zerstört indem er es unter Wasser setzt, dann hat Pain es zu verantworten, immerhin lässt er den Trottel auch hier bei mir, damit ich mich mit ihm rumschlagen kann. Sicher ist das seine eigentliche Absicht gewesen: Urlaub von Kisame.

Mit mir nicht... auf alle Fälle nicht mehr! Ich halte mich da raus, selbst wenn alle schwimmt, es ist nicht mein Problem, ich mach die paar blöden Aufgaben und dann suche ich das Weite.

Und gleich erkenne ich auch noch das Positive an der Sache. Auf dem Weg ins Wohnzimmer öffne ich die Haustüre und Wasser ergießt sich über Zetsus Garten. Der Punkt Blumengießen hat sich hiermit erledigt und das ohne zigmal Gartenkanne nachfüllen, hin- und herlaufen und aufpassen, dass einen die Riesenfliegenfalle nicht erwischt.
 

Halbwegs zufrieden mit mir schließe ich wieder die Tür und wate zurück in die Küche und von dort ins Wohnzimmer. Als ich die Couch erreiche klatscht mir etwas Weiches gegens Bein. Eine abgetrennte Hand schwimmt munter im Wohnzimmer rum, eindeutig ein Überbleibsel von Hidan, das ich entsorgen soll. Angewidert hebe ich sie mit zwei Fingern hoch und mache mich daran die abgetrennten Körperteile zusammen zu suchen. Noch eine Hand finde ich unter der Kommode, ein Arm schwimmt auf Richtung Tür zu, der andere steckt im Dvd-Player und der Torso sitzt gemütlich auf der Couch. Inzwischen steht mit das Wasser bis zu den Knien und mir fehlen noch zwei Beine und ein Kopf. Ich stopfe die Gliedmaßen in einen Sack von Aldi, auf den sich eine Ratte gerettet hat, als sie aus den Löchern geschwemmt worden war.

Die Beine, wo sind nur diese Beine? Da vorne ist eines, es hat sich im Heimtrainer verkeilt. Ich renne gegen den Wasserwiderstand an und bemerke das zweite Bein unter Wasser nicht, das mir ein Bein stellt, welch abgeschmackte Ironie. Wahrscheinlich habe ich einen halben Liter Wasser, vermischt mit Blut, meinem Schweiß, dem Dreck vom Wohnzimmer und Kisames Badewasser getrunken, als ich rücklings hingefallen und untergetaucht bin. Ich reiße erschrocken die Augen auf und sehe in der trüben Suppe wie mir zwei ebenfalls aufgerissene Augen von unter der Couch her dabei zusehen wie ich im knietiefen Wasser ersaufe. Mit meinem entsetzten Atmen trinke ich gleich noch mal einen halben Liter Wasser.

Inzwischen ist meine noble Ruhe und meine gelassene Ausdrucksweise wirklich mehr als in Gefahr.

Ich schnappe den abgetrennten Kopf bei den Ohren, packe das Bein am Schuh und tauche wieder auf. Wild werfe ich mein glitzernd nasses Haar zurück und atme gierig die abgestandene Luft ein.

„Scheiße!!!“, inzwischen bin ich ehrlich angefressen und nass. Ich hasse es nass zu sein, ohne unter der Dusche zu stehen. Mit der Kraft der Wut stopfe ich die Gliedmaßen in den Plastiksack von Aldi, aus dem durch ein kleines Loch Blut tropft und reiße das letzte Bein aus dem Heimtrainer, wo es seinen Schuh zurücklässt, dessen Bänder sich ums Pedal verhakt haben. Mit einem leisen Fuuup fliegt der Sack durchs offene Fenster, raus in den frisch gewässerten Garten von Kisame, wo er den Kohl und die Bohnen platt drückt.
 

Ich kratze mich an meinem stoppeligen Kinn und mache mir einen neuen Zopf, während ich in Richtung Waschküche schwimme. Neben mir versucht mich die Ratte vom Wohnzimmer zu überholen, die panisch einen Ausgang sucht. Ich werfe einen kurzen Blick auf sie, was Zeit genug ist nicht zu bemerken, dass mir eine Findet-Nemo-Boxershort entgegenschwappt. Sie verdeckt mein Gesicht, legt sich mit dem nassen Stoff über meinen Schädel und droht mich zu ersticken. Ich gehe unter und knalle unter Wasser gegen einen Beistelltisch, der inzwischen nicht mehr zu sehen ist. Für kurze Zeit wird mir schwarz vor Augen und mein Leben zieht an mir vorbei. Kein schönes Leben zugegeben und ein unwürdiges Ende – ertränkt von einer dreckigen Unterhose!

Mir kommt zu Gute, dass Fett immer oben schwimmt und so treibe auch ich an die Oberfläche, was mich über eine neue Diät nachgrübeln lässt (vielleicht was mit Ananas und Ingwer). Die Boxershort schwimmt weiter und hat jetzt die Ratte erwischt. Ich überlasse sie ihrem Schicksal und erreiche die Waschküche, nur leider kann ich die Waschmaschine nicht mehr sehen, nur mehr den Wäschekorb, gefüllt mit Klamotten, der obenauf schwimmt.

Ich packe den Wäschekorb und fummle unter Wasser nach dem Bullauge der Maschine rum, krieg es aber nicht gleich auf. Wahrscheinlich ist es eingerostet. Jetzt reicht es mir, dieses verdammte, dämliche Wasser und der verdammte, dämliche Kisame! Mit der Faust schlage ich das Bullauge ein und stopfe den Wäschekorb im die Trommel. Ein paar Schläge auf die Schalter reichen und ich höre ein Schaben, das mir sagt, die Waschmaschine läuft jetzt.

Die Wäsche ist dabei sich selbst zu machen, jetzt also der Antwortbrief von AOL.
 

Die Mahnung liegt auf dem Wohnzimmertisch und der Wohnzimmertisch schwimmt im bauchnabeltiefen Wasser. Ein Stuhl treibt vorbei, ich setze mich drauf und paddle an den Tisch. Aus dem Füller, der danebenliegt kommt wässrige Tinte, aber scheiß drauf!

Erst lesen, dann beantworten. Gut, was wollen die Spinner jetzt?

Sehr geehrter Herr Kunde,

Dies ist ihre letzte Mahnung. In Bezug auf unsere Rechnung Nr.: 4812 mussten wir heute feststellen, dass Ihre Zahlung bei uns immer noch nicht eingegangen ist. Sollten Sie die Zahlung bereits vorgenommen haben, dann setzen Sie sich bitte mit uns in Verbindung, um den Sachverhalt zu klären. Möglicherweise konnten wir Ihre Zahlung nicht zuordnen, weil z.B. der Verwendungszweck nicht korrekt angegeben wurde.

Mit freundlichen Grüßen

Ihr AOL-Team
 

Pain hat wohl vergessen zu zahlen, oder er will einfach nicht und jetzt soll ich dafür sorgen, dass wir es auch nicht müssen, oder wie?! Na gut, wo ist Papier? Ah hier, total durchweicht, aber das wird schon reichen. Mit der Zunge im Mundwinkel schreibe ich eine Antwort, die ziemlich krakelig ausfällt, da Stuhl und Tisch auf- und abwippen.

Sehr geehrtes AOL-Team,

in Bezug auf ihre letzte Mahnung wegen der Rechnung Nr.: 4812 muss ich Ihnen sagen, dass Sie mich mal am Arsch lecken können! Sollten Sie uns noch einmal wegen so einer Bagatelle wie einer unbezahlten Rechnung schreiben, dann werde ich mich mit Ihnen in Verbindung und den Sachverhalt klären, indem ich Sie im Badewasser meines Partners ertränke. Möglicherweise können Sie diese Antwort nicht zuordnen, weil zB. der Verwendungszweck nicht korrekt angegeben wurde, oder sämtliche Ihrer Mitarbeiter hohle Scheißkerle sind.
 

Mit nassen Grüßen
 

Anonym
 

Ha, und so werden sie nie rausfinden, dass ich das war, nie! Bwahahaha!

So, wo ist jetzt die Taube? Puttputtputt...

Ich drehe mich auf dem Stuhl hin und her und sehe wie eine sündhaftteure Brieftaube mit dem Bauch nach oben vorbeischwimmt. Gut, die hats hinter sich und womit soll ich jetzt den Wisch hier rausschicken? Ah, die Ratte, na die tuts auch, hat ja auch Beine und kann laufen!

Ich packe das quietschende Vieh und wickle den Brief um das zu Tode erschrockene Tier. Mit einem leisen Fuuuuup schmeiße ich sie aus dem Fenster, wo sie sich das Genick an einer Karotte bricht. Die Post ist eh scheiße, wahrscheinlich wäre er auch nicht angekommen, wenn ich ihn mitsamt Porto in den Briefkasten geworfen hätte. Halt mal, war das die selbe Ratte? Egal!

Und jetzt kochen, jaaah, ich mache meinen Mitbewohnern ein supergutes Abendessen, das sie sich nach all dem Stress im Casino zwischen Geld, Spieltischen und Oben-ohne-Tänzerinnen wirklich verdient haben!
 

In der Küche steht mir das Wasser bis zum Hals – den Wohnzimmerstuhl als Floß musste ich aufgeben, als er auf dem Gang endgültig untergegangen ist. Natürlich sehe ich hier keinen Herd mehr, auch 90% der Regale sind geflutet und Töpfe und Pfannen gehen entweder unter, oder schwimmen obenauf und bilden kleine Boote für weitere Ratten. Wo kommen die Viecher nur her? Eine paddelt in dem Teflontopf mit einem Löffel in den Pfoten vorbei und steuert aufs Fenster zu, eine Orange neben sich als Proviant. Auch die restlichen Früchte schwimmen kreuz und quer umher, aber es gelingt mir ein paar Erdbeeren und eine Banane einzusammeln. Die werfe ich in den Topf, den ich der Ratte geklaut habe. Einmal umrühren und ein bisschen Badewasser rein – das wird ein schönes Kompott!

Zimt gehört natürlich auch dazu, aber das ist unauffindbar, stattdessen nehme ich ein bisschen Pfeffer und streu fürs gesunde Grün ein paar der Blätter von der Zimmerpalme rein, die in der Nähe der Kücheninsel gerade am Absaufen ist. Tobi kocht ja immer mit Liiiiebe, wie er sagt, aber ich finde keinen Gewürzpott, auf dem „Liiiiebe“ steht, also lasse ich das bleiben.

Ich weiß es gehört gekocht, aber da wir nun mal keinen Herd mehr haben, muss eben ein Jutsu her.

KARTON! Ich stelle den Topf mit seinem Inhalt in den Pappkarton, der grade erschienen ist und verpacke es, um es in der Drecksuppe rumschwimmen zu lassen, die immer trüber wird. Ob es ihnen schmecken wird oder nicht, mir scheißegal, gegessen wird, was auf den Tisch kommt... wenn ich den denn bis zum Abendessen wiederfinden kann, denn ich sehe gerade noch wie ein Tischbein aus dem Fenster schwimmt.
 

Ich kauere hier zwischen Decke und staubiger Oberseite meines Kleiderschrankes und bin mir sicher das ist der einzig trockene Platz in der ganzen versifften Bude. Das Wasser ist mir sprichwörtlich über den Kopf gewachsen und leckt unangenehm nass an der Obergrenze des Kleiderschrankes. Bald wird es mich und mein Tagebuch erreicht haben, das meine letzte Odyssee auf Erden festhalten soll. In Plastik verpackt wird es die Zeit überdauern, bis es gefischt wird, oder eine Dürreperiode hereinbricht.

Und so werde ich hier warten, bis das Wasser mich entweder verschlingt, oder es irgendjemand ablässt, denn wie schon gesagt: Das alles ist nun wirklich nicht mein Problem!

Kisame und die Fischstäbchen

Liebes Tagebuch!
 

Es ist alles leer! Nicht zu fassen, einfach scheißgemein und unfair! Gestern wars noch da, ich hab es mir extra für heute morgen aufgehoben und jetzt schau ich mal wieder in die Röhre – besser gesagt in die leere Packung.

Es ist einfach fürchterlich, du kannst in diesem Haushalt auch gar nichts stehen lassen, ohne dass es ein paar Minuten später ein anderer in den Fingern hat.

Lässt du Kosmetika rumliegen stürzt sich Itachi darauf wie ein Geier, bei Geld Kakuzu, ist es irgendetwas, das auch nur den Anschein erweckt Spaß zu machen, hat Tobi es in seinen tollpatschigen Fingern und wenn du, wie ich, dumm genug bist Essen im Kühlschrank für den nächsten Tag aufzusparen, dann frisst es dir auch ein anderer weg. Neun Leute und ein Kühlschrank, dass das nicht gut gehen kann, habe ich schon bei meinem Einzug bemerkt, aber will jemand auf mich hören? Nein! Immer heißt es „Ruhe Kisame!“, „Halt’s Maul, Kisame!“, „Tu nicht, als wärst du klug, Kisame!“, „Schneid dir mal eine Scheibe von Itachi ab, Kisame!“... wenn das so weitergeht, schneid ich mir wirklich eine Scheibe von ihm ab und dann ess ich sie, Kisame!

Ich klatsche total gefrustet die leere Packung Fischstäbchen auf den Frühstückstisch und hinterlasse dabei eine kleine Delle im Pinienholz.

„Verdammter Fuck, du scheiß Fischfresse, pass doch auf, du dämlicher verdammter Wixxer, du hast mich vollgespritzt!“, plerrt Hidan von der anderen Seite des Tischer rüber, der ein paar wirklich nicht erwähnenswerte Tropfen Milch von der Erschütterung abbekommen hat.

„Scheiße... SCHEIßE!!! Dämlicher Arsch! Und was soll der Fuck?! Wer versteckt hier immer diesen dämlichen Waldo und ich muss ihn dann suchen! Man muss hier alles selber machen, immer alles! Und das verfickte Parkett ist von gestern noch rutschig, ich hab mich vorhin aufs Maul gelegt, als ich aufs Scheißhaus wollte, wischt mal wer, sonst kann ich nicht scheißen gehen!“

„Wer viel hacket, der viel kacket.“, nuschle ich Richtung Kühlschrank und ducke mich gerade noch rechtzeitig um der fliegenden Schüssel zu entgehen. Verschwendet Essen der Kerl, wo er kann, eine Schande ist das! Ich fange die Schüssel ab, bevor sie zu Boden geht und esse sie statt seiner, während er wie ein schwuler Eiskunstläufer mit zwei gebrochenen, linken Beinen den Gang entlang verschwindet. Ich konnte den Kerl noch nie leiden, ist immer viel zu laut und brüllt rum, als wäre es die geilste Beschäftigung der Welt. Da bin ich mehr als heilfroh, dass er nicht mein Partner ist, sondern Itachi – obwohl der wegen gestern noch ein wenig grantig zu sein scheint. Aber was kann ich dafür, wenn er im Gegensatz zu mir nicht unter Wasser atmen kann? Geschieht ihm aber auch recht, dann sieht er mal, was er davon hat mich immer „Fischmaul“ zu nennen und meine Kiemen als Kleiderhaken zu benutzen, wenn er mal wieder umräumt.

Doch wie auch immer, obwohl mein Frühstück heute schon aufgefressen war, als ich gekommen bin (und Kami möge sich dem erbarmen der es war, wenn ich es rausfinde), kann mir heute nichts die Laune verderben, denn ich habe gewonnen! Und ich gewinne sonst nie.

Vor einigen Monaten habe ich bei einem Preisausschreiben teilgenommen, schließlich ist man ja nicht nur Schwerverbrecher, sondern auch Mensch und will mal was Entspannendes machen. Green Peace hat zwei Karten für eine Führung in die Fischstäbchenfabrik verlost, und der Gewinner sollte der sein, der am meisten Hundefutterdosen für all die streunenden Hunde sammelt. Es war ein Leichtes bei Green Peace einzubrechen und sie zu überzeugen, dass ich auch ohne Hundefutterdosen für die Köter der geeignete Gewinner bin und vor ein paar Tagen waren die Karten im Postfach – für den Gewinner mit einer Begleitperson nach Wahl, und zwar heute. Ich weiß nur noch nicht, wen ich mitnehmen soll. Aber Hidan schließe ich schon einmal aus und auch Itachi frage ich lieber nicht, der ist sicher noch dabei seine Kleider zu trocknen. Dann wären noch der Leader, der eigentlich nie Zeit hat und Konan, die dem Leader am Arsch klebt wie Dreck, die geht sicher nicht mit... Hm, mit Zetsu bin ich nicht gerne allein, der sieht mich immer an, als wäre ich was zu essen. Bleiben noch Kakuzu, Tobi und Deidara.
 

„Willst du mitkommen, ich hab Karten für eine Führung in der Fischstäbchenfabrik?“, frage ich Deidara und lehne mich durch die offene Tür in sein Zimmer, wo der Pseudokünstler grade wie ein kleines Kind mit Knetma-... ich meine Ton rumpanscht.

„Fischstäbchenwas? Gibt’s da auch was zum Bomben, un?“

„Nein, nur zum Ansehen und dann zum Essen...“, ich ziehe ein genervtes Gesicht.

„Nur ansehen, un? Aber mit einer Bombe im Kern der Fabrik, würden blutige Eingeweide nur so spritzen, yeah. Eine Explosion an verfaulenden Kadavern, die sich ein letztes Mal hochhieven, ich nenne es „Ein Feuerwerk der Volksmusik Fischmusik“ und...“

Ich mache die Türe zu und überlasse den Sprengdilettanten seinen Fantasien. Oft habe ich das Gefühl jeder Akatsuki hat eine eigene Marotte, die von perversen Fanficschreibern als Ausgangspunkt zu irgendwelchen nur mäßig lustigen Erzählungen missbraucht wird.

Habe Hunger, da ich seit 20 Minuten nichts mehr gegessen habe. Auf dem Weg zu Kakuzu genehmige ich mir also ein Pastetchen und lecke mir alle 10 Finger danach ab.
 

„Willst du mitkommen, ich hab Karten für eine Führung in der Fischstäbchenfabrik?“, frage ich Kakuzu und schiebe die Tür auf, wo ich den alten Geizkragen auf dem Bett sitzend vorfinde, wie er einen Stapel Geld zählt.

„1.678.432, ich, 1.678.433, kann, 1.678.434, jetzt, 1.678.435 nicht, 1.678.436, sonst, 1.678.437, verzähle, 1.678.438, ich, 1.678.439... 1.678.438... ach scheiße! Hau ab, du Spinner, siehst du nicht, dass hier rechtschaffene Menschen hart arbeiten?!

Okay, das da vorne ist das Geld, das du den Yakuzu gestohlen hast, das da ist vom Postboten und das hatte der kleine Junge gestern am Eisstand in der Tasche. Da waren es 1.446.765, also musst du da noch mal anfangen...“

Das war irgendwie auch klar, vielleicht käme er mit, würde ich ihn bezahlen, aber das ist mir keinen Cent wert. Ich schlage die Türe zu, dass ein paar Geldscheine durch den Luftzug durch die Gegend flattern und klopfe bei Tobi an, der nur wenige Türen weiter sein Zimmer hat und der vermummte Spargeltarzan lässt mich auch ohne Anstände rein, also versuche ich es noch ein drittes Mal.
 

„Willst du mitkommen, ich hab Karten für eine Führung in der Fischstäbchenfabrik?“, frage ich Tobi, der voller Elan die Tür aufgerissen hat um zu sehen wer etwas von ihm will.

„Fischstäbchen? Sure, Tobi wants to come mit dir, das macht sicher einen Haufen fun!“

„...hast du dir wieder die Gummibärchen auf Englisch angesehen?“

„Maybe just ein kleines bisschen.“, gesteht er und fährt mit der Fußspitze verlegen über den Boden.

„Dann treffen wir uns in 20 Minuten vor der Tür und ich hoffe für dich du redest bis dahin wieder normal, sonst bleibst du zu Hause.“

„Tobi wird sich very bemühen! He is a good boy! See you an der door, Kisame!”, ruft er mir noch hinterher, während ich zurück in die Küche gehe um Reiseproviant zusammenzuklauben und in einer Tasche von Itachi zu verstauen, die er überall zum Trocknen hingelegt hat.
 

25 Sind-wir-schon-da’s später sind wir wirklich endlich da. Mit Tobi zu reisen ist nicht gerade angenehm, er bleibt alle paar Meter stehen, sucht den Boden nach was Interessantem ab, scheucht Viecher durch die Gegend oder tollt durch Blumenwiesen, die seltsamerweise unseren Weg säumen.

Gefunden hat er folgendes: Eine 2-Cent-Münze, mehrere Stöcke die man zu Wanderstöcken ausbauen kann, obwohl kein Mensch so was braucht, ausgespucktes Kaugummi (er sagte es schmecke nach Erdbeer), Vogeleier die er zu Hause ausbrüten will, einige Coladosen, Bierkorken, Dutzende von Blaubeeren, Zigarettenstummel und einen, wie er sagte, wunderhübschen Stein von ungefähr 3 Kilo, den er unbedingt mitnehmen musste, weil er fand, dass er gut in Zetsus Garten passt. Wahrscheinlich legt ihn der Depp wieder ins hohe Gras und Hidan schrottet deshalb zum x-ten Mal den Rasenmäher.

Zudem streichelte er mehrere Eichhörnchen, die wahrscheinlich Tollwut hatten, jagte ein Reh und versuchte das auch bei einem Hirsch, der den Spieß schlussendlich umgedreht hat.

Irgendwie fand ich den Anblick wirklich ganz schön – wie Tobi von einem 200kg-Hirsch durch eine Wiese von Kornblumen gejagt wurde. Erst spritzen gelbe Blütenköpfe, dann rotes Blut und die hysterischen Schreie verscheuchen die letzten dummen Raben in den Bäumen die ständig nervig krähen.

Auf alle Fälle war er den Rest des Weges um einiges leiser und hat erst wieder angefangen rumzuquatschen, als uns ein Krawattenträger im Anzug draußen am Tor begrüßt hat.
 

Während Tobi den Mann mit einem Schwall Begrüßungen überschüttet kann ich schon die Fische riechen, die hier zu köstlichen Fischstäbchen verarbeitet werden. Die Fabrik ist riesig, ein grauer Komplex am Meer, aus dem mechanische Geräusche kommen. Wir werden um das Gebäude geführt und kriegen zuerst die Fischerboote zu sehen, die Heringe, Garnelen, Heilbutt, Aal, Thunfisch und so weiter von den Flüssen weiter aufwärts und dem Meer in die Bucht ziehen.

Bei all den guten Gerüchen kriege ich Hunger und schiebe mir eine Stulle zwischen die Kiemen, während der Führer unaufhörlich dabei ist, Tobis Fragen zu beantworten und dabei immer genervter wird. Ich frage mich, ob er noch nie mit kleinen Kindern zu tun hatte...

Tobi: „Wo kommt der Fisch her?“

Führer: „Vom Meer und den Flüssen, die Sie auf dem Weg hierher sicher gesehen haben.“

Tobi: „Warum braucht man da soviel?“

Führer: „Der Fisch wird zerkleinert, Teile davon werden weiterverfrachtet, der Rest hier verarbeitet. Wir beliefern das ganze Land und produzieren jeden Tag 10.000e von Packungen.“

Tobi: „Aber wer soll das denn aller essen?“

Führer: „Unser Geschäft läuft wirklich gut, wir haben viele Abnehmer und treue Kunden.“

Tobi: „Kennst du Captain Iglo?“

Führer: „Ähm, nein, der hält sich immer sehr bedeckt, wegen seinen Fans, wissen Sie.“, mit einem Zwinkern.

Tobi: „Kann ich ihn kennen lernen?“

Führer: „Nein, tut mir leid, das geht nicht, ich führe Sie nur, ich kann Sie nicht mit unseren Mitarbeitern bekannt machen.“

Tobi: „Ist er das?“, er packt einen alten Mann mit Bart, der am Laufband sitzt, von hinten an den Schultern und schüttelt ihn.

Führer: „Nein, ist er nicht, ich muss Sie bitten unsere Arbeiter in Frieden zu lassen!“

Tobi: „Ey, Captain Iglo, krieg ich ein Autogramm?“
 

Während Tobi den Mitarbeiter durch die Halle scheucht, der zugegeben wirklich aussieht wie eine Mischung aus Weihnachtsmann und Albus Dumbledore (mir fällt erst jetzt auf, dass in dem Namen das Wort „dumb“ für „dumm“ steckt) sehe ich mich genauer um und höre dem Führer nur mehr am Rande zu, der immer wieder betont, dass diese Maschinen der Fische schlimmster Feind sind. Mein einziger Feind ist der Hunger, und den werde ich bald bekommen, wenn ich nicht gleich ein paar der Fischstäbchen naschen darf.

Ich sehe welche, wie sie auf einem Förderband weitertransportiert werden und unter einem Stanzer landen, der sie in rechteckige Stücke stanzt, inzwischen ignoriere ich den Führer völlig, der nur mehr belangloses Zeug quatscht und uns von einem Raum in den nächsten führt.
 

Was Sie hier sehen ist unsere Stanzmaschine.

Das ist ein beeindruckendes Gerät, groß, laut, bullig – erinnert mich an mich selbst. Nach jedem „Klonk“ gibt es 5 Fischstäbchen mehr auf der Welt, ich wünschte so etwas hätte ich zu Hause auch.

Dort hinten werden sie gebacken, man beachte den Duft.

Ich glaube nicht, dass Tobi durch diese Maske etwas riechen kann, wirklich schade, denn er versäumt etwas.

Da vorne werden sie mit unserem goldgelben Brot paniert.

Oh Mann, ich kanns kaum mehr erwarten, bis sie uns endlich die Kostproben geben.

Und hier ist eine kleine Zweigstelle, dort produzieren wir Tierfutter mit den Resten.

Was ist das denn hier? Riecht seltsam, ich will keine Katzenfutterdosen sehen, ich will meine Fischstäbchen probieren und so viel essen, wie ich vertragen kann. Tobi beugt sich über die große Öffnung des Gerätes, wo die Fischabfälle mit einem ekligen „Klatsch“ von oben reinfallen.

Hier, in dieser Öffnung wird der unverarbeitete Fisch eingefüllt. Die Maschine besitzt über ein spezielles Saugsystem, das die klebrigen Reste vom Trichter nach unten saugt, damit nichts am Rand bleibt.

Tobi beugt sich viel zu tief drüber, was sieht er da drin nur?

Es ist wirklich wichtig, dass man nicht zu nahe rangeht, der Unterdruck ist enorm. Sir, würden Sie bitte zur Seite treten, Sir?

Na klasse, jetzt ist ihm eines seiner Vogeleier reingefallen. Ich schubse ihn zur Seite, während er heulend hinterdrein springen will und stecke den Arm rein um sein Ei zu retten, damit wir endlich weiter zu den Fischstäbchen kommen.

Oh mein Gott, bitte stecken Sie nicht den Arm da rein! Sicherheitsdienst! Sicherheitsdienst!

Oh, es ist... windig hier drin und-...

Kakuzus Pleitegeier

Liebes Tagebuch,
 

1.402.130,12 €. Ich bin ein reicher Mann, das habe ich bis jetzt gespart und in kleineren Mengen überall an unauffindbaren Orten versteckt (in der Matratze, unterm Bett, in der Lampe, vergraben in meiner Succulente, zwischen Kisames Unterhosen, die er so selten wechselt, ...)

Es ist nicht leicht in einem Haus voll Verschwendungssüchtiger ein Vermögen anzusparen, aber ich war ja nicht umsonst in meiner Kindheit drei Jahre hintereinander im Camp „Korinthen-Knauserer“.

Trotzdem verlangen diese Aasgeier immer wieder Geld von mir, weil ich die Finanzen der Akatsuki regle. Erst gestern Abend kam Tobi an und wollte eine neue Friteuse für seine berühmten Pommes.

Jetzt stehe ich hier bei Aldi und suche nach einer billigen, die muss für Tobi einfach reichen. Ich kann nicht immer sinnloses Zeug kaufen, ich muss doch auf mein Geschäft sparen, sonst wird das mit dem legalisierten Organhandel nie etwas werden und ich muss weiterhin alle Herzen, Nieren, Augen, Gebärmütter und Lungenflügel in meinem Körper frisch halten.

...ich fühle mich schon ganz aufgedunsen und ich bin mir sicher, die Leute gucken auch schon.

Irgendwie bin ich froh, dass ich Tobi nicht hierher mitgenommen habe, er würde nur allerlei andere Küchengeräte haben wollen, darunter den Marmeladekocher, den er sich schon lange wünscht und den Gummibärchen-Maker für zu Hause, der laut Verpackung original Gummibärchen herstellen soll. Keine Ahnung, was der Kindskopf immer mit diesen Gummibärchen hat und wenn er durch die Wohnung hüpft, weil sie gleich im Fernsehen laufen und ruft „Jetzt passen die Bären auf die Beeren auf! Kapiert? Kapiert?!“, dann stellen sich mir die nicht vorhandenen Haare auf meiner Flickenhaut auf.

Die Verkäuferin sieht mich komisch an. Ich ziehe mein Taschentuch zurecht, das ich wegen meinem Mundgeruch quer über die Hälfte meines Gesichtes trage, zahle den lächerlich hohen Betrag (3,95 €) und verlasse eiligst den Laden. Draußen kratze ich das rote Preisschild mit der Aufschrift „reduziert weil defekt“ ab – es scheint, als würde es heute doch noch ein interessanter Tag werden.
 

Drei Stromschläge und dutzende Spritzer siedendes Öl habe ich bereits gezählt. Tobis Schreie gellen durch die Bude, dass es nur so eine Freude ist und er glaubt nach wie vor an einen Bedienungsfehler.
 

Eine defekte Friteuse – 3,95 €.

Tobis Weiberschreie zu hören – unbezahlbar.
 

Das mit den Pommes wird heute sicher nichts mehr, aber mir solls egal sein, ich habe genug Konserven zusammen geklaut um davon monatelang mich und all meine zusätzlichen Organe zu versorgen.

Ein Zimmer weiter sehe ich wie Itachi und Hidan sich unterhalten. Hidan, dieser Trottel. Itachi macht sich ständig einen Spaß daraus seine Unsterblichkeit in Frage zu stellen und stellt mit ihm dämliche Wetten auf, die er dann strategisch verliert. Ich habe das Gefühl das wird eines Tages noch ein böses Ende haben.

Trotzdem ist es lustig dabei zuzusehen, doch ich habe nicht so viel Zeit, denn wie wir alle wissen: Zeit ist Geld!

Ein kurzer Blick ins Zimmer verrät mir, dass ich mit meiner Vermutung richtig lag. Itachi und Hidan wetten, und wieder einmal geht es um Hidans Unsterblichkeit.
 

„Tse, du kannst mir nicht erzählen, dass du einfach alles aushälst... jeder Körper hat seine Grenzen.“, höre ich Itachi in gemäßigt gelangweiltem Ton sagen. Ich hasse den Kerl, er meint vielleicht er kann so gut gelesen werden wie ein von mir zigtausendfach abgesichertes Rechnungsbuch, aber für mich stellt der Kerl kein großes Rätsel da. Er ist metrosexuell, ich-bezogen, heimtückisch und allenfalls durchschnittlich attraktiv.

„Wie oft denn noch?!“, antwortet Hidan mit seiner üblichen Schreistimme. „Ich bin unsterblich, du scheißverdammter Saftarsch, hör auf das in Frage zu stellen!“

„Nein wirklich... ich wette du kannst nicht an dieser heißen Glühbirne lecken, ohne dass du einen Stromschlag bekommst.“

„Scheiße, doch! Und ich werds dir Pansenkopf auch beweisen, verdammter Fuck!“
 

Eine neue Glühbirne – 2,90 €

Hidan dabei zuzusehen wie seine Zunge gegrillt wird, bis sie riecht wie ein verbranntes Wiener Würstchen – unbezahlbar
 

Eine Stunde später sitze ich mit meinem Rechnungsbuch vor dem Fernseher und sehe mir nebenbei „Zwei Himmelhunde auf dem Weg zur Hölle an“. Es ist ein uralter Film, aber den gewieften Geizkragen unter uns muss klar sein, warum ich so auf diese Filme stehe.

Es geht ums Geld und es geht um Schlägereien. Beides große Hobbys von mir. Außerdem gibt es sonst keine Filmproduktionsreihe der Welt, die so viele künstlerische Ausdrücke für das Wort „Geld“ erfunden hat. Da hätten wir: Moneten, Kohlen, Zaster, Mäuse, Kröten, Asche, Moos, Schotter, Kies, Bimbes, Schrot, Ocken, Pulver, Pinkepinke, Penunzen, Taler, Blüten, Peanuts, Heu, Knete, Piepen, Krabben, Lira, Flöhe, Zunder, Noten, Puste und mein Lieblingssynonym – Mammon.
 

Kisame läuft jetzt schon zum zehnten Mal an mir vorbei. Jedes Mal holt er sich was zu Essen aus der Küche, latscht vor dem Fernseher rum und setzt sich dann in den Sessel, wo er geräuschvoll mal auf einem Milkyway, mal auf einem Apfel oder einem Hühnerflügel rumkaut. Und er krümelt auf den Teppich... er hat wohl keine Ahnung, wie sauteuer der war (35,99 € - Ausverkauf bei Karstadt)!

Nachdem er zum elften Mal an mir vorbei schlurft, mir die Sicht zum Fernseher versperrt und einen Blick in mein Rechnungsbuch erhaschen will, stehe ich auf und schlage den Weg Richtung Klo ein. Dieser Fisch treibt mich noch zum Wahnsinn, er macht wegen seinem Gewicht nicht nur Gartenstühle kaputt, bekrümelt die Böden, wischt mit seinem Schwert Lampen von Kommoden und frisst den Kühlschrank permanent leer, nein, er nervt mich auch unheimlich.

Kurz bevor der Gang endet mache ich kehrt und schlüpfe in die Küche. Ein Blick in den Kühlschrank verrät mir, dass Kisame gut 95% aller Lebensmittel mit dickem Edding beschriftet hat – belongs to Kisame.

Nur mehr Karotten, Hüttenkäse und eine abgelaufene Packung Tilsitter-Käse sind sozusagen noch zu haben. Die Schüssel mit Tobis Hackbratenauflauf vom Vortag erscheint mir passend für mein Vorhaben. Über dem Mülleimer kippe ich das restliche Fleisch aus und fülle die Schüssel wieder mit einer Dose Katzenfutter, die Tobi gestern abend von der Fischstäbchenfabrik mitgebracht hat. Noch ein Stück Petersilie drauf und ab in den Kühlschrank damit.

Wenige Minuten später steht Kisame von seinem bequemen Sessel auf, latscht provozierend langsam am Fernseher vorbei, verschwindet in der Küche und kommt mit eben jener blümchenbesetzten Schüssel wieder, deren Inhalt ich gerade ausgetauscht habe. Jeder normale Mensch würde es riechen, aber weil Kisame selbst permanent nach Fisch duftet, oder wie Hidan immer sagt, nach extrem ungewaschener Pussy, wird er wohl den Unterschied gar nicht merken.
 

Eine Schüssel Hackbraten – 2,95 €

Zu sehen wie Kisame den grade vorbeitrampelnden Hidan ankotzt – unbezahlbar
 

Es ist jetzt nach Mittag, das Essen verlief weitgehend ruhig, da Kisame und Hidan fehlten. Kisame um im Garten fertig zu kotzen und Hidan um tausende Liter Wasser zu verbrauchen, damit er nicht mehr riecht wie das vollgespuckte Sägemehl auf dem Jahrmarkt.

Es ist Zeit ein ernstes und aufklärendes Gespräch mit Deidara zu führen, der mit seinem Ton- und Haarsprayverschleiß ein echtes Problem für die Kasse der Akatsuki darstellt.

Ich finde ihn draußen im Garten, wo er sich oben ohne im Liegestuhl sonnt, während Zetsu schwer damit beschäftigt ist die von Kisame vollgekotzten Lilien wieder auf Vordermann zu bringen.
 

„Deidara, ich muss mit dir reden.“, verkünde ich ihm in möglichst sachlichem Ton und bleibe so vor ihm stehen, damit ich einen großen Schatten werfe und ihm die Sonne nehme. „So geht das nicht weiter, du brauchst 15.95 € in der Woche für Haarspray. Das sind 63,80 € im Monat und 765,60 € im Jahr. Wenn ich das hochrechne auf deine Dauer in Akatsuki bis jetzt, deine potentielle Lebenszeit, meine potentielle Lebenszeit, das Steigen und Fallen der Preise, das Steigen und Fallen des Euros, die Tatsache, dass es noch extra kostet die Dosen im Sondermüll zu entsorgen und dazu noch, dass du nicht jede bis auf den letzten Milliliter aufbrauchst, kostet mich das rund 22968,30 €! Das ist zuviel, so viele hab ich einfach nicht!“

Deidara schiebt langsam seine Sonnenbrille hoch, sichtlich überfordert mit soviel Mathe und damit beschäftigt auszurechnen wie viel Lebenszeit ich ihm denn zugestehe – dabei glaube ich nicht, dass der Spinner es noch ein Jahr macht, ich habe einfach mal um den Daumen mal Pi gerechnet und dann noch ordentlich draufgeschlagen.

„Und was soll ich jetzt tun, un?“

„Aufhören so viel Haarspray zu kaufen, es auf eine Dose im Jahr beschränken, oder dir eine Glatze scheren.“

„Ich habs dir einmal gesagt, ich sags dir wieder: Mich interessiert deine Scheiße mit dem Geld nicht, un. Spar woanders, wenn es dich so stört, aber fall mir nicht immer auf den Sack, eh.“

„Hast du mein Geld grade als „Scheiße“ bezeichnet?“

„Jaah... Geld ist scheiße und jetzt geh mir aus der Sonne.“, er fasst unter seinen Liegestuhl, holt eine Dose Haarspray von „taft“ hervor und sprüht einmal quer über seine Vorhängestirnfransen. „Kakuzu-Schatten – die Frisur hält!“

„Das wird Konsequenzen haben, ernste Konsequenzen...“, mit diesen Worten wende ich mich ab und lasse ihn weiterbräunen. Rache ist etwas, das man am besten eiskalt serviert.
 

Nach 02:00 Uhr morgens ist nun auch Itachi endlich schlafen gegangen. Er bleibt immer ziemlich lange auf und schützt vor nicht schlafen zu können, dabei weiß ich ganz genau er wartet darauf sich die Nachrichten mit der nackten Nachrichtensprecherin um 01:45 Uhr anzusehen.

Jetzt, wo das Gebäude so gut wie ausgestorben ist, kann ich meinen Plan in die Tat umsetzen.

Unter Kisames, Itachis und Hidans Bett sind jeweils zwei von Deidaras Tonspinnen versteckt und mit einem Zünder versehen. Als erstes werde ich Kisames Spinnen zünden, dann Itachis und um auch den ganzen Rest aufzuwecken dann Hidans. Alle werden schnell merken wer die Schuld an der Sache trägt und Deidara gehörig eins verpassen und weil Hidan lauter brüllen wird als jede Explosion, wird das auch den Leader anlocken und der macht dann kurzen Prozess mit dem blonden Barbieverschnitt.

Ein Plan, so brillant, er kann nur von mir kommen.
 

Sechs Zünder mit Sprengstoff – 51,99 €

Zu sehen wie Deidara zu Muß getrampelt wird – unbezahlbar
 

Mit einem leisen Klick zünde ich die Spinnen unter Kisames Bett und ein gedämpfter Lärm dringt durch meine Tür. Kisame wird ein wenig überrumpelt sein und am längsten brauchen um zu merken wo er hin muss, aber das macht nichts.

Mit einem weiteren Klick werfe ich Itachi aus dem Bett. Zwei Sekunden später höre ich ihn schon den Flur entlang wieseln. Und noch einmal ein Klick, und schon klebt Hidan an der Decke.
 

„WAS ZUM SCHEIß VON JASHIN!!!“, seine Stimme walzt sich wie eine Druckwelle durchs ganze Gebäude.

Ich reiße die Tür auf und folge Itachi, dessen Zopf ich grade noch um die Ecke streifen sehe. Vor Deidaras Tür wartet schon ein traumhafter Anblick auf mich, ein Metrosexueller würgt den anderen und so wie es aussieht ist Itachi dabei zu gewinnen.

Ich werde beiseite geschubst, als Kisame ins Zimmer poltert und anfängt mit seinen Fäusten auf Deidara einzudreschen, wobei er auch Itachi erwischt. Ein zusätzlicher Bonus für mich.

„Schieb deinen zusammengenähten Arsch aus dem Weg!“, Hidan stürzt an mir vorbei ins Zimmer und wirft sich auf das Knäuel von Männern, die sich gegenseitig die Köpfe einschlagen.

Neben mir sehe ich eine Bewegung und der Leader mit Konan im Gefolge kommen den Gang entlang. Über mir spüre ich Zetsu, der durch die Decke wächst um das Schauspiel nicht zu verpassen.

Hm, wenn sie so weitermachen, dann wird Itachi wütend und wir wissen alle, was dann passiert...

Ich kneife die Augen ein wenig zusammen um schärfer zu sehen und merke erst jetzt, was Deidara über die Monate in seinem Zimmer angesammelt hat. Dosen, überall Dosen, Dosen von reinsten Taft Haarspray. Wenn Itachi jetzt-...
 

„KATON!“
 

Das konnte ich nun wirklich nicht kommen sehen! Die Druckwelle schleudert mich gegen die Wand und ich nehme die Beine in die Hand, um zur Tür raus zu kommen. Draußen sinke ich auf die Knie und ringe mit meinen 5 Lungen um Atem, neben mir sehe ich den Leader, gefolgt von Konan, die beide einen angekokelten Zetsu austreten. Tobi springt in seinen Gummibärenpuschen aus dem Fenster und landet weich auf Itachi, der mit neuem Haarschnitt immer noch Deidara würgt. Kisame schwemmt sich mit einem Wasserjutsu aus der rußigen Tür und Hidan läuft noch minutenlang schreiend in der Bude rum, bis er endlich seine Sense gefunden hat und ebenfalls raus kommt.
 

Oh Scheiße, die ganzen Sachen, das Haus selbst, es war so irre teuer! Ich drehe mich mit angesengtem Mundtuch um und beobachte kurz die Flammen, die aus jedem Fenster des Gebäudes schlagen und sich vernichtend durchs Mobiliar fressen.

Und mit einem Mal fällt mir ein, was ich zurück gelassen habe: Mein Geld. 1.402.130,12 €, die überaus leicht verbrennen, und im ganzen Haus an allen möglichen Orten verteilt sind. Ich hatte doch noch so viel vor mit dem Geld! In Sekunden muss ich eine Entscheidung treffen und rapple mich hoch.
 

Mein Leben – 99,99 €

Mein Geld – unbezahlbar
 

Anmerkung eines ärmlichen Fischers aus Takigakure

Eines schönen, sonnigen Tages fischte ich eine Metallkassette und ahnte einen Schatz. Ich öffnete sie und fand einen einfolierten Zettel, auf dem in fein säuberlicherer Schrift folgendes stand:

Mein letzer Wille – von Kakuzu
 

Liebe Freunde, wenn alles gut ging, habe ich mein Vermögen im Vollbesitz meiner geistigen Kräfte bereits verhurt.
 

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An dieser Stelle ein herzliches Dankeschön an alle, dir mir in den früheren Kapiteln einen Kommentar in Form von Kritik oder ähnlichem da gelassen haben. Es bringt mich zum Lachen, wenn ich euch zum Lachen bringe. :)

Tobi und das Eiermassaker

Dieses Kapitel hat leider ein wenig gedauert. Von jetzt an werde ich versuchen jede Woche ein weiteres hochzuladen, bis ich alle Akas durch habe.

Viel Spaß bei Tobi und seinen Eiern. :)

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Liebes Tagebuch,
 

bin heute schon ganz früh aufgestanden, schauen ob es meinen Eiern gut geht. Nein, nicht das was du denkst! Hab damals mit Kisame auf dem Weg zur Fischstäbchenfabrik ein paar Eier gefunden, die brüt ich jetzt aus. Grade in dem Moment sitz ich wie eine Henne mit dem Hintern drauf und mach mir warme Gedanken. Denke an kochenden Reis, weil der warm ist und an kochendes Wasser, das ist noch wärmer. Bei den Gedanken fällt mir ein, ich muss noch Frühstück machen, sonst sind vor allem Kisame und Hidan den ganzen Tag grantig, wenn sie nicht gut gegessen haben. Kann ich auch verstehen, denn das Frühstück ist die wichtigste Mahlzeit des Tages!

Hm, mal überlegen, was es heute gibt. Ich glaube ich mach Speck mit Eiern, Pancakes und etwas ganz neues, das ich noch nie gemacht hab – Brennesselbrot. Das haben sie gestern bei „tv.gusto“ gesendet und das sah so grün und gesund aus, ich glaub das probier ich heute. Muss ja keiner essen, was er nicht mag. Ich sags immer wieder und trotzdem gibt’s dann einen Aufstand, wenn ich mal sowas wie Dinkel-Müsli, oder so, auf den Tisch stelle.

Wie lange sitzt eine Henne eigentlich auf ihren Eiern? Ich hab zwar schon ein Buch über Hennen gelesen (Mama Henne auf großer Reise), aber da stand jetzt auch nichts über die Brutzeit drin, oder wie man sie dann füttert, oder aufzieht... oder ihnen schwimmen lernt. Grade wird mir klar, dass ich wohl die am schlechtesten vorbereitete Mutter von der Welt bin!

Aber jetzt muss ich erst mal zusehen, dass ich sie warm halte, während ich weg bin das Frühstück machen. Manche hier essen ja so viel wie die Hobbits: Frühstück, 11-Uhr-Brunch, Mittagessen, 5-Uhr-Tee, Abendessen, Nachtmahl und Mitternachtssnack.

So, was tu ich jetzt mit meinen Eiern?

Hn, vielleicht in die Hosentasche. Nein, wenn ich mich draufsetz, das könnte in nem Spiegelei enden.

Ich hab mal so eine Babyumhängetragetasche im Fernsehen gesehen. Aber bis die da ist, ist zumindest Kisame schon verhungert.

Oh, ich habs! Einmal war ich im Streichelzoo und da waren Eier unter einer Brutlampe. Sowas hab ich zwar nicht, aber eine Kerze wird’s wohl auch tun. Eine Kerze und die Schuhschachtel von meinen neuen Gummibärenpuschen. Jetzt noch schnell aufbauen... fertig!

Die Kerze brennt und die Schuhschachtel schwebt knapp darüber mit meinen Eiern drin. Nun kann ich auch beruhigt kochen gehen.
 

Koch im Fernsehen hat nicht gesagt, dass die Brennnesseln so brennen! Hab sie hinterm Haus geholt und versuche jetzt das Rezept, das ich mir beim Fernsehen zusammen geschrieben habe, zu entziffern. Verfluche mich für meine Handschrift.
 

1. Hefe, Wasser, Honig, Salz und Mehl zu einem Teig verrühren, gut kneten und etwa 15 Minuten Tintenklecks lassen.

2. Orangensaftfleck schmelzen und in den Teig langsam einarbeiten.

3. Backrohr auf 250°C vorheizen. Zwiebel schälen, fein würfelig schneiden und mit den undefinierbarer Fleck und fein gehackten Brennnesseln kurz dünsten und zusammen unter den Teig kneten.

4. Einen runden Loch im Papier oder Weckerl formen, auf ein mit Backpapier belegtes Blech legen und im Rohr 20-30 unlesbar backen.
 

Hm, okay... also Nummer 1 dürfte nicht allzu schwer sein. Ich vermische einfach Hefe, Wasser, Honig, Salz und Mehl und rühr ein bisserl rum und lass es dann ne Weile stehen. In der Zwischenzeit hau ich den Pancaketeig in die Pfanne. Ich hab da schon mal was vorbereitet... und schnell Speck und Eier in einer anderen Pfanne aufschlagen, so. Bemerke grade, Herd ist zu klein. Muss mal mit Leader drüber reden. Brauche mehr Platz, sonst kann ich mich nicht kreativ entfalten.

Hn, jetzt einen Orangensaftfleck schmelzen und in den Teig einarbeiten. Könnte auch Apfelsaft sein... ach was, ich nehm einfach beides! Mist, der Apfelsaft ist alle! Okay, dann eben einfach ein wenig Milch, Milch ist immer gut, für die Knochen und fürs Kochen. Alte Weisheit von mir, haha.

Und jetzt langsam einarbeiten. Ich nehme den Kochlöffel, den ich mal zu Weihnachten von Konan bekommen habe (er ist blau) und fange an fanatisch zu rühren. Teig spritzt nur so, dass es eine Freude ist, aber wo gehobelt wird, da fallen eben Späne.

Aus den Augenwinkeln sehe ich, dass Kisame durch die Tür schielt. Hat wahrscheinlich schon wieder Hunger, der Vielfraß, aber ein bisschen wird es noch dauern. Ich heize das Backrohr vor, und fange an, Zwiebeln zu schneiden. Hasse Zwiebeln schneiden, davon muss ich immer weinen.

Aber oh, Hidan ist grade in die Küche gekommen. Rekrutiere ihn zum Zwiebeln schneiden.

Das nächste, das kann ich jetzt wieder nicht lesen... egal, ich lass das einfach aus und schneid in der Zwischenzeit die Brennnesseln. Hidan flennt wie ein kleines Baby, hackt aber brav weiter.

Einen runden... hn, ich weiß nicht, was ein „Weckerl“ ist. Egal, ich form einfach ein Herz draus, so ein besonderes Brot braucht eine besondere Form. (Hidan: „Ein Herz?! Bist du schwul, oder was?!)

Und jetzt in den Backofen und backen bis... na ja, backen bis es anfängt zu riechen, schätz ich einfach mal.
 

Kisame verdrückt schon die dritte Portion Speck mit Eiern, der Leader kaut missmutig an seinen Pfannkuchen und Itachi und Hidan rollen mein Herzbrot hin und her. Wie ich’s mir schon gedacht habe, isst es keiner, weil’s so gesund aussieht.
 

Hidan: „Hier Itachi, mit viel Liebe von mir.“, er überreicht ihm das Herzbrot und setzt ein dümmliches Grinsen auf.

Itachi versucht ihn zu ignorieren und rührt weiter in seinem Müsli.

Kisame: „Hör auf Itaffi immer fu beläsfigen!“, mit vollem Mund.

Hidan: „Bist du verliebt in den Kerl?!“

Kakuzu: „Ich liebe mein Geld.“, leise.

Deidara: „Und ich liebe Ton!“

Konan: „Pain, warum sagst du mir nie, dass du mich liebst?“, noch leiser, und nur an den Leader gerichtet.

Itachi: „Ich liebe überhaupt niemanden!“

Hidan: „Kisame liiiebt Itachi~ Kisame liiiebt Itachi~!“, laut und durchdringend.

Kisame: „Iff wafne diff!“, er spuckt Speck und Eier durch die Gegend.

Pain: „Nicht am Tisch, Konan...“

Hidan: „Es gibt Fisch? Fisch zum Frühstück?!“

Kisame: „Fischpastete! Das will ich heute zu Mittag.“

Kakuzu: „Nein, das ist zu teuer, wir essen Reste!“

Hidan: „Ich will aber nicht immer verfickte Reste! Ich will was Gutes, das nicht schwul ist!“, er wirft das Herzbrot quer durch die Küche, wo es eine Küchenmaschine von der Anrichte wischt.

Kakuzu: „Spinnst du, weißt du, wie teuer das war?!“

Pain: „Ich bin satt für heute...“, er steht vom Tisch auf und verlässt den Raum.

Konan folgt ihm auf dem Fuß, als würde sie an ihm kleben.

Kisame: „Toll, bleibt mehr für mich.“, er grabscht sich Pains Pfannkuchen und spießt mit der Gabel Konans Speck auf.

Itachi: „Du frisst zuviel...“

Hidan: „Ja, davon wird man fett!“

Deidara: „Und das sieht dann gar nicht nett... aus.“

Kisame: „IFF BIN NIFF FETT!“, Zetsu, der bis jetzt keinen Ton von sich gegeben hat, kriegt seine Palmblätter vollgespuckt.

Auf den Lärm folgt sekundenlange Stille, bis Hidan auffällt, dass Pains Pfannkuchen ein Pfannkuchengesicht hatte. Er nimmt die Reste von Kisame und hält sie Itachi vor die Nase.

Hidan: „Hier Itachi, mit viel Liebe von mir.“

Itachis Auge zuckt leicht...
 

Es ist früher Nachmittag, ich besetze die ganze Couch und gucke meine Serie. Ich sitze im linken Eck, und rechts von mir, jeweils auf einem Platz, sitzen die zwei Eier, die mir noch geblieben sind. Hab sie schön warm eingepackt und dachte, sie wollen womöglich mitgucken. Hab in der Cosmopolitan von Itachi gelesen, dass im frühesten Kindheitsstadium Verbindungen im Hirn geknüpft werden und die dadurch ganz klug werden.

Die Gummibären sind sicher gut für ihre Babygehirne. Hab schon viel von ihnen gelernt.

Zum Beispiel, dass man „Bitte“ und „Danke“ sagen soll, dass große Trolle ganz viel stinken, dass Violett eine gute Farbe fürs Alter ist und dass, wenn ich mich nicht täglich rasiere, mir bald ein Schnurrbart aus den Nasenlöchern wächst, wie bei Herzog Igzorn.

Grade beschützen die Bären die Beeren. Keiner lacht über meine Wortspiele, aber die haben halt alle keinen Humor.
 

Aus den Augenwinkeln sehe ich wie Kisame vorbeischleicht und sich mit seinem bereiten Hintern der Couch nähert. Der Couch, wo meine Eier sind, meine Babys!

Mit einem Hechtsprung werfe ich mich drüber und krümme den Rücken, damit sie nicht zerquetscht werden.

„Hm, komisch knochig hier...“

„Kisame!“, ich krächze auf dem letzten Loch. „Geh runter von mir...“

Er setzt sich unwillig auf den Sessel daneben und kann nicht glauben, dass ich Eiern den Vortritt lasse. Schon grabscht er nach der Fernbedienung.

„Nein, ich guck das!“

„Tobi, der Quatsch verblödet dich doch.“

„Nein, das ist nicht blöd, das ist Disney!“, meine Stimme überschlägt sich fast.

„Tobi...“, seine Stimme wird langsamer und einfühlsamer, „...das ist Kinderkram.“

„Ich guck kein Kinderkram, ich guck Zeichentrick, und du guckst, was ich gucke, sonst guckst du heute beim Abendessen in die Röhre, guckst du!“, ich hopse auf meinem Hintern auf und ab und bringe die Eier bei meiner Rage gefährlich ins Wanken.

„Okay, okay.“, Kisame winkt mit den Händen, weil er offenbar sowas wichtiges wie Abendessen auf keinen Fall gefährden will.

Ich hopse weiter, bis mir was einfällt. „Ich muss mal Klo. Kisame, pass auf meine Eier auf, und wenn die Werbung in der Zwischenzeit aufhört, dann schrei ganz laut, dann komm ich ganz schnell!“

Ich renne los, schlittere den Gang entlang und verschwinde im Klo, wo ich bemerke, dass Konan geblümtes, vierlagiges Klopapier eingekauft hat. Oder war es womöglich Hidan..?
 

Hab mich ganz doll beeilt und glaube nicht, dass Werbung schon aus ist. Hab auch Kisame noch nicht schreien hören. Ich komme an der Küche vorbei und sehe den Fisch, wie er am Herd steht und was brutzelt. Typisch Kisame, er ist einfach ein Fresssack. Hm, aber was macht er sich da? Riecht nach... nach... SPIEGELEI!!!
 

Ich stürze in die Küche, schubse Kisame zur Seite und starre in die Pfanne. Tatsächlich, der macht sich da zwei Spiegeleier... aus meinen Babys!

Ich fasse mir ans Herz. Auf einmal scheint alle Luft aus dem Raum gewichen zu sein und unter meinen Füßen tut sich der Boden auf. Das letzte, das ich höre ist Kisame, der mich sowas fragt wie „Tobi, wo ist das Walnussöl?“, dann wird alles schwarz.
 

Es ist weich unter meinem Rücken und über mir raschelt etwas. Meine Augenlider zucken, was unter meiner Maske keiner sehen kann und langsam wird meine Sicht wieder klarer. Itachi steht über mir und knistert mit einer Packung Gummibärchen, das er als Riechsalz zu missbrauchen scheint.

Langsam kehrt meine Erinnerung zurück. Ich habe meine Kinder verloren, noch bevor ich sie zu Gesicht bekommen habe. Meine Trauer ist unendlich. Mit leisem Schniefen schnappe ich Itachi die Packung aus den Händen und drücke sie an meine Brust.
 

„Tobi, was ist los?“, Itachi scheint wohl auch ums Abendessen besorgt.

„Kann nicht wiederholen...“, ich hebe anklagend den Finger und zeige auf Kisame, der hinter Itachi steht. „Mörder!“

„Ich? Ich hab doch gar nichts getan. Jetzt zumindest nicht. Außerdem bist du doch auch einer!“, sein Finger zeigt ebenfalls anklagend auf mich.

„Hat meine Eier...“, meine Stimme klingt gebrochen. So muss es sich anfühlen, wenn man in einer tiefen Depression steckt.

„...auf den Wohnzimmertisch gestellt, weil er auf der Couch sitzen wollte.“, beendet Kisame den Satz.

Ich richte mich kerzengerade auf, und das so schnell, dass ich mit meiner steinharten Maske gegen Itachis nicht so widerstandsfähige Nase knalle. „Eier wo?!“, ich habe verlernt ganze Sätze zu sprechen.

„Eier da!“, Itachi hält sich die Nase, kneift die Augen schmerzverzerrt zusammen und fuchtelt Richtung Wohnzimmertisch.

„Meiner Babys!“, mit einem Hechtsprung segle ich über die Couch, lande vor dem Wohnzimmertisch, hangle mich an seinem Bein hoch und erblicke meiner Eier auf der ebenen Fläche. Sie sind noch da. Mein Leben hat wieder einen Sinn. Ich werde sie nie mehr aus den Augen lassen, nie mehr.
 

Starre meine Eier an. Hab sie nicht mehr aus den Augen gelassen. Kisame klopft schon zum dritten Mal an der Tür, aber ich kann jetzt kein Abendessen machen, muss meine Eier im Auge behalten. Zumindest so lange, bis sie schlüpfen.

Höre kleinere Explosionen und Deidaras Stimme, die Hidan anbrüllt. Wahrscheinlich versuchen sie grade selber zu kochen. Meine Küche wird aussehen wie Sau, wenn ich wieder reinschaue, aber egal.

Könnte schwören, meine Eier haben sich bewegt, aber möglicherweise hat auch nur das Licht Schatten geworfen. Nein, halt! Sie bewegen sich wirklich, und zwar beide.

Sie schlüpfen, ja sie schlüpfen jetzt! Oh Mann, ich bin total aufgeregt, mein Herz flattert richtig. So muss sich eine Mutter bei der Geburt fühlen, nur ohne die dollen Schmerzen halt.

Es knackt leise und die Schale des ersten Eis zerbricht. Ich schiele mit dem Auge ins Loch, um einen Schnabel zu sehen, aber irgendwie sieht das nicht schnabelmäßig aus...

Sekunden später ringelt sich was aus dem Ei, das aussieht wie ein langer, dunkler Wurm. Aus dem zweiten purzelt das Gleiche. Sind aber komische Piepmätze, das. Nein halt, das sind ja gar keine Vögelchen, das sind... das sind Schlangen!

Ich tippe die erste an, fühle die weiche Haut und meine Sorgen verpuffen. Ich bin Mama, komme was wolle, von egal was. Den ersten werd ich Holger nennen und den zweiten... vielleicht Thorsten. Aber sinds denn auch Männchen? Naja, ich bin ein Mann, ich kann wohl nur männliche Kinder kriegen, oder wie das da läuft.

Wow, wow, autsch! Eins hat mich gebissen, mitten in den Zeigefinger, aber es ist noch zu schwach um mir was abzubeißen. Und jetzt verbeißt sich Thorsten in meinen Zeh! Ich muss kichern, das tut aber nun wirklich nicht weh.

Hm, fühlt sich aber komisch an, irgendwie warm und ein wenig brennend. Und das Zimmer scheint irgendwie zu tanzen. Es rauscht hin und her und hin und her. Mein Kopf geht immer mit und mir wird ganz schwindelig.

An der Tür klopft es wieder, laut und eindringlich. Ich kann die Noten sehen, die von der Tür zu mir herüberwehen, sie sind rot und blau und grün und zerfließen wie Milch, als sie an die Lampe klatschen. Hui, ist das aber toll, ich kann die Musik sehen~.

Aber jetzt bin ich müde, zu müde zum Schreiben. Muss ein Schläfchen machen und dann geht’s weiter.

Neben mir bricht die Tür auf und Scully kommt rein, dicht gefolgt von Molder. Sie suchen wohl die X-Akten. „Hübsche Scully~“, der Stift fällt mir runter, das Buch auch, beides macht tolle bunte Geräusche, Wahnsinn~
 

Anmerkung des Autors

Agent Scully (alias Itachi) und Agent Molder (alias Hidan), brachten Tobi sofort ins Krankenhaus und ließen ihn behandeln.

Obwohl die Ärtze alles Menschenmögliche versuchten konnte man das Abendessen der Akatsukis nicht mehr retten. Der Leader führte sie in ein Restaurant aus, zu Tobis Gedenken wurde Kürbissuppe serviert.

Hidan mag Vanille

Ein neues Kapitel, und diesmal sogar eins mit dem ich zufrieden bin. :)

Viel Spaß dabei!

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Hey, du scheiß Tagebuch!
 

Weiß gar nicht, warum ich versuche hier meine Gedanken nieder zuschreiben, ich sprech sie doch so oder so immer laut aus, verdammt! Aber zu Weihnachten, da war so ein komisches Päckchen vor der Tür, mit neun Tagebüchern und einer Karte, wo draufstand „Mit Grüßen, Limo“.

Der Leader meinte, dass es uns wohl eine Getränkefirma geschickt hat, und dass es uns nicht schaden würde mal ein wenig abzuschalten und aufzuschreiben, wie wir uns fühlen und den ganzen Scheiß. Und Hoffnungen und Träume und so Krampf.

Reden doch nur Schwule über ihre Gefühle! Und ich bin nicht schwul, rein Null! Egal, was all die Fangirls in ihren kranken Fanfictions schreiben! Wenn ich so eins mal erwische, dann zieh ich dem nen neuen Scheitel mit meiner Sense, ich schwör, verdammte Scheiße! Nie im Leben würde ich mir einen Piep in mein Piep stecken lassen damit er dann Piep keuchen Piep stechen Piep kann!

Aber ich kanns ja mal versuchen, ne. Fühle mich grade angepisst und schon wieder sauer. Ich habe die Hoffnung, dass ich alle hier überlebe und dann auf deren Gräbern tanzen kann, weil sie nicht so wollen, wie ich. Und Träume hab ich viele, ey! Bei jedem Nickerchen, so eine Scheißfrage, wie das auch ist. Heute zum Beispiel, nach meinem Mittagsschlaf, habe ich geträumt, dass ich Itachis Kopf abgehackt und auf meine Sense obenauf gesteckt habe. War ein toller Traum, scheißsuper, aber leider auch schon vorbei.

Die Schwuchtel beobachtet mich auch jetzt. Hocke so im Schneidersitz rum, mit dem Arsch zur Wand, wegen der Schwulengerüchte bezüglich diesem Gesichtskarpfen mit dem schwarzen Schneewittchenhaar da. Man kann nie vorsichtig genug sein! Seine Unschuld ist man schneller los, als einem lieb ist!

Kakuzu, die Patchworkdecke hockt neben ihm und zählt schon wieder verfickte Scheine. Gibt nie was ab und hortet nur wie so ein scheißfelliger Hamsterdepp! Der muss total reich sein, und ich bin arm, wie so ne Kirchenmaus. Kann mir nicht mal die neueste Sense leisten, den Zerhackstückler 2000.
 

„Was willst du, du dämlicher Saftarsch?!“, Itachis Gestarre wird mir zuviel, ich muss ihn mal dezent drauf ansprechen.

„Ich hab mir nur grade eine Frage gestellt...“

„Ach, und was? Ob du schwul bist, oder nicht? Ich kanns dir beantworten, du bist Stockschwul, Korinthenkacker!“

„Nein, ich habe mich gefragt, ob du es wohl schaffst diese ganze Flasche Pflaumensaft auf einmal auszutrinken.“, er lässt sich nicht aus der Ruhe bringen und holt eine Flasche mit purpurner Flüssigkeit aus den Tiefen seines Mantels.

„...was ist es dir wert, hä?“

„Hm, ich wette, du kannst die Flasche nicht austrinken. Wenn du es schaffst, dann kriegst du 5 Euro von mir. Wenn nicht, dann bekomme ich 5 Euro von dir.“

„Alles klar, du Wixxer, du hast schon verloren!“
 

Fünf feste Züge, und die Flasche war leer. Itachi ist ja so ein Trottel, der sollte mich echt besser kennen. Und die 5 Euro kann ich gut gebrauchen, die steck ich in mein Schwein, ich spare ja auf meinen Zerhackstückler 2000.

Itachi sieht trotzdem selbstgefällig aus, weiß aber nicht warum. Das wird der Schwulette schon noch vergehen...
 

„Ahhh, ahhh!“, mein Stöhnen ist in der ganzen verfickten Bude zu hören.

Dieser Schwulettenverschnitt hat mich reingelegt! Ich scheiße mir hier die Eingeweide raus, scheiße! Oh, OH, da kommt wieder eine Wehe! Scheiße! In solchen Situationen fällt mir immer Zetsu ein, der mal zu mir gesagt hat „Plagt dich allzu oft der Scheiß, isst du zuviel Vanilleeis“. Der guckt eindeutig zuviel „Löwenzahn“ im Fernsehen!

„Oh Jashin!“, ich kann nicht mehr, ich glaube, die Kloschüssel springt gleich!

Von diesen Kackgeräuschen wird mir ja ganz schlecht und es stinkt abgöttisch. Raumspray! Ich brauch Raumspray! Scheiße, wir haben nur Geschmack „Cotton-Candy“, ich wollte aber „Vanille“ haben!

„Hidan?! Wie lange dauert das noch, ich muss aufs Klo!“, es klopft laut.

Scheiße, das ist Deidara, schon wieder.

„Ich versuch hier zu kacken, du Barbiepuppenfehlproduktion, du- ohh... es kommt, ES KOMMT!“, ich drücke und presse und langsam hab ich das Gefühl, dass es nicht schlimmer werden kann.

Von den Geräuschen angeekelt verschwindet Deidara wohl, weil ich seine schlurfenden Schritte höre, die sich von der Tür wegbewegen.

Ich muss mich mit einer Hand an der Wand festhalten, mit der anderen wische ich mir den Schweiß von der Stirn. Nur gut, dass ich vierlagiges Klopapier besorgt habe, sonst würde mein Arsch brennen wie Feuer, wenn ich hier fertig bin. Wenn.

Es kommt mir vor wie Stunden, wahrscheinlich sind es auch welche gewesen, aber endlich hab ich das Gefühl, ich hab mich ausgeschissen und kann wieder runter. Ich spüle heftig, putze mir den Arsch ab und stehe auf, ganz vorsichtig. Es brennt trotzdem, aber sicher nicht so schlimm, wie bei kratzigem Klopapier. Langsam ziehe ich die Hosen hoch und stakse breitbeinig nach draußen. Vor der Tür wartet doch schon eine Schlange von Leuten.

Tobi, der Teletubbiezurückwinker geht als erster rein und kippt wegen dem Gestank um. Tja, Weicheier sollten nicht nach mir aufs Klo gehen.
 

Ich finde Itachi in der Küche, wo er sich eine Stulle geschmiert hat. Erst hole ich mir eine von Tobis filigranen, gläsernen Eisschalen und fülle sie randvoll mit Vanilleeis samt echter Bourbon-Vanile – zur Beruhigung.

Dann stelle ich den Mistkerl ganz gepflegt zur Rede.
 

„Du hast mich reingelegt, Wixxer!“

„Ich habe dich nicht reingelegt... ich habe nur vorausgesetzt, dass du intelligent genug bist zu wissen, wie sich Pflaumensaft auf den menschlichen Verdauungstrakt auswirkt.“, er rührt in seinem Müsli rum. Der Kerl scheint auf einer Müslidiät zu sein, er frisst das tagein, tagaus, den ganzen Tag über.

Ich schnappe mir die Packung Cornflakes von ihm, knalle sie so fest auf den Tisch, dass die dämlichen Ecken einknicken und die Flakes rumspritzen und suche den scheißdämlichen Waldo, der sich immer versteckt und ohne meine Hilfe nicht nach Hause findet. Wenn ich es nicht mache, macht es niemand von den Scheißern hier und der arme Köter verreckt noch!

„Scheißdummer Pansenkopf, du...“, das galt natürlich Itachi, der darüber nur ein schwaches Lachen zustande bringt.

„He, Hidan... weißt du, was ich mich frage?“, er legt ein Päckchen Kaugummi auf den Tisch und zieht die Hand zurück.

„Warum du Schwuchtel rosa Huba-Buba in den Hosentaschen hast? Ich kann dir sagen warum: Du bist schwuhul~!“

„Nein, weißt du, ich frage mich, wer von uns zwei den Kaugummi wohl höher in die Luft spucken und dann mit dem Mund wieder auffangen kann.“

Ich starre ihn an. Will der mich verarschen? Halt, das sollte ich ihn laut fragen...

„Willst du mich verarschen?!“

„Nein, ich wette, dass ich es schaffe ihn bis unter die Decke zu spucken. Wenn du gewinst, dann kriegst du 10 Euro von mir. Wenn ich gewinne,dann bekomme ich 10 Euro von dir. Oder traust du dich nicht?“

„Und wie ich mich traue! Ich spucke viel höher, als du jemals spucken könntest, du Arschhinhalter! Brödchen-über-der-Spüle-aufschneider, du!“
 

Kauen, kauen, kauen, verfickt nochmal kauen! Der Kaugummi muss die richtige Konsistenz haben, damit er gut fliegt. Ich kaue wie so ne dämliche Kuh um mein Leben und Itachi sieht auch nicht viel besser aus, dabei. Jeder hat nur einen Versuch, das heißt, ich muss mich volle Kanne konzentrieren, sonst verliere ich 10 Euro und Prinzesschen kauft sich damit dann neue Kosmetiker, oder so. Seine Fresse glänzt eh jeden Tag vorlauter Anti-aging Müll, das er sich raufschmiert und Peeling und der ganze Scheiß da. In der Früh kannst du kaum ins Bad gehen, weil alles nach Hugo Boss stinkt und zugenebelt ist. Ohne befriedigenden Morgenschiss bin ich aber sauschlecht drauf! Oh... ich darf nicht ans Scheißen denken, sonst brennt mein Arsch wieder so. Ich wackle ein bisschen mit den Hüfen, damit Luft rankommt, sieht zwar schwul aus, aber was sein muss, das muss sein.

Jetzt aber wieder Konzentration. Itachi ist dran. Total tuntig tritt er vor, hebt den Kopf und macht so komisches Zeug mit den Lippen... kann schon fast nicht hinsehen, ist kaum jugendfrei, alle Augen zu jetzt! Und er spuckt und ja, es geht einen Meter in die Höhe, der Kaugummi fällt, oh Mann, ich kann Spucke regnen sehen und er fängt ihn wieder.
 

„Mach das mal nach, Hidan.“, seine Stimme strotzt nur so vor Selbstgefälligkeit. Pha, dem werde ich jetzt übers Maul fahren, dass ihm Hören und Sehen vergeht!
 

Ich bringe mich in Position. Die Lippen gespitzt. Den Wind abgeschätzt, der hier in der Küche herrscht. Jetzt leicht in die Knie gehen, ausatmen, einatmen, wieder ausatmen. Ich bin der Kaugummi. Ich bin der Kaugummi. Und ich spucke!

Der verfickte Kaugummi, er fliegt hoch, dieser rosane Batzen mit Spucke und bleibt an der Decke kleben! Scheiße nochmal, schon wieder gewonnen, ich bin der Beste, ich bin unschlagbar, ich bin einfach grandios! Ich bin Superhidan! Ich kann alles, ich weiß alles, jeder liebt mich!

Ich reiße die Hände in die Höhe und juble rüber zu Itachi, der erst an die Decke guckt, irgendwas mit den Augen verfolgt und dann mich anstarrt.

Was will der Scheißer? Und he, was ist das für ein komisches Gefühl da...?

Mit einer Hand schlage ich auf meinen dämlichen Schädel und patsche voll in den Huba-Buba.
 

Halte den Geruch nach „Cotton-Candy“ hier drin kaum noch aus. Der Spiegel beschlägt immer wieder von dem Nebel aus Klospray hier drin. Ich stehe davor, starre mein wutverzerrtes Gesicht an und hantiere mit Kamm und Schere.

Itachi, die blöde Sau, hat mich schon wieder reingelegt! Aber nicht nochmal, nicht mit mir! Einmal reinlegen ist keinmal, zweimal ist einmal zuviel, aber dreimal, das ist so oft zuviel, dass es schon gar nicht mehr lustig ist!

Wie krieg ich jetzt meine Frisur wieder hin? Rosa und Weiß, wenn ich mir jetzt noch war Braunes reinschmier, dann seh ich aus wie Füst-Pückler-Eiscreme!

Okay, ganz ruhig, ich muss jetzt ruhig bleiben, sonst sieht das bald echt scheiße aus. Ein bisschen hier schneiden und ein bisschen da schneiden. Und ein bisschen ziehen und kämmen und... ich seh da eine Glatze. Itachi wird mir das büßen, diesmal wird er nicht ungestraft davonkommen, niemals!

Mit ein bisschen Pomade schmiere ich mir die Haare von rechts nach links über meine Glatze. Nur gut, dass diese dummen Fransen nachwachsen! Ich seh aus wie Point Dexter, na traumhaft. Jetzt geht’s der Hupfdohle an den Kragen!
 

Ich finde die Miss-Transvestit-2009 im Garten. Er liegt Oben ohne auf einem Liegestuhl und hat eine Sonnenbrille auf. Kann deshalb auch nicht sehen, ob er die Augen offen hat, oder nicht. Leise lasse ich die Tür ins Schloss fallen und schleiche durch Zetsus Garten. Zetsu selbst steht etwas weiter abseits und spricht mit einem Baum, dessen Äste er der Reihe nach mit einer großen Schere abtrennt. Der hat auch nen Knall, der Salatkopf!

Kann trotzdem nicht umhin zu bemerken, dass es hier gut riecht. Das Palmblatt hat wohl Vanille angepflanzt. Ich pflücke ein paar Schoten von der Staude und rieche dran. Vielleicht macht mir Tobi heute Abend einen Kuchen damit und überzieht ihn dann mit Vanillepudding.

Itachi scheint noch nichts gemerkt zu haben, auf alle Fälle liegt er ganz ruhig da. Mit einer Faust hole ich aus, als ich hinter ihm bin, und lasse sie auf ihn niedersausen. Das sollte seine doofe Brille zerschmettern und seine Schweinenase dazu!

Mein Schlag ist hart, aber gerecht. Mit voller Wucht habe ich... ein Loch in den Liegestuhl gerissen, fuck!

Von einiger Entfernung schielt Itachi über seine Prada-Sonnenbrille zu mir herüber und grinst blasiert. Vielleicht ist er schneller als ich, aber nicht klüger!
 

„Was ist mit deinen Haaren, Hidan?“

„Frag nicht so blöd! Du bist schuld, du Schweinepriester! Und jetzt hau ich dich K.O., schneid dir die Haare und benutz sie als Perücke für mich!“

„Nicht doch, nicht doch, Hidan. Weißt du, was ich mich gefragt habe?“

“Du fragst dich, du fragst dich, ja ich frag dich auch gleich, du...!“, vor Wut bringe ich fast kein verficktes Wort mehr raus.

„Ich frage mich, wie weit du dich traust den Arm in diesen Zerhexleer zu stecken.“, er tritt noch einen Schritt zurück und klopft auf das monströse Teil, das Zetsu sonst ständig mit Ästen und Buschwerk füttert.

„Ist mir egal, was du dich fragst! Ich mach jetzt Hackfleisch aus dir, du Depp!“

„Ich wette, ich traue mich meinen Arm tiefer da rein zustecken, als du. Wenn du gewinnst, dann kaufe ich dir den Zerhackstückler 2000, wenn ich gewinne, dann kaufst du mir das neue Schönheitspflegeset von Oil of Olaz.“

Ich stocke. Den Zerhackstückler 2000 will ich unbedingt, verdammter Fuck! Und gewonnen hab ich jetzt so oder so die ganze Zeit. Außerdem kann Kakuzu mir alles wieder annähen und unsterblich bin ich auch! Die Transe hat schon verloren und ich bekomme das neueste Sensenmodell, das auf dem Markt ist.

„...oder ist dir das zu gefährlich?“

„Mir ist gar nichts gefährlich!“, ich fuchtle wieder mit der Faust. „Ich steck mein Ding da so weit rein, wie deins gar nicht reicht!“
 

Zetsu sieht zu. Er soll den Schiedsrichter machen. Jetzt, da es um so viel geht, brauchen wir einen unparteiischen Dritten, der aufpasst, dass wir nicht bescheißen.

Itachi nimmt einen Ast und hält ihn in die Zerhexleröffnung. Er taucht die Hand bis zum Ellbogen rein, dann hört man das Mahlen der Maschine, Sägemehl kommt vorne raus und hoffentlich auch ein paar Finger von ihm. Aber nichts, als er die Hand zurückzieht, sind nicht einmal die hässlichen Fingernägel lädiert von dem.

Das kann ich besser und ich habe schon so gut wie gewonnen!

Ich nehme so einen dummen Ast und ziehe mir einen Schiefer ein. Das zeige ich natürlich nicht, weil nur Schwuchteln Schwäche zeigen. Mit einem Ruck stecke ich den Arm in die Maschine. Erst bis zum Ellbogen, dann bis zum Anschlag.
 

Die Schrift verändert sich. Die klumpigen Buchstaben werden zu enganliegenden, hübsch geschwungenen Lettern, vermischt mit Erde und einem Touch Peter Lustig.
 

Was Gartenhexler erwischen, das ziehen sie rein,

Nimm die Hände da weg, so dumm wirst du doch nicht sein.

Hidans Worte gibt’s jetzt nur noch im Diktat,

Denn ratet mal, wie der den Körper verloren hat.

Schlussendlich fegte Itachi ihn zusammen und war froh,

Es klingt komisch, ist aber so.

Zetsu der Haubenkoch

Danke für die lieben Kommentare, die mich immer wieder zum Schreiben motivieren. :)

Viel Spaß mit Zetsu und seinem ganz eigenen Kapitel. So viel Screentime hatte er noch nie...

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Liebes Tagebuch,
 

es ist schwer hier ein Gärtner zu sein. Noch ist alles ruhig, ich sitze hier unter meinem Pfirsichbaum, denn von dort aus habe ich meinen ganzen Garten im Auge, Schmetterlinge umfliegen meine Palmblätter, Grillen zirpen in der Nähe und die aufgehende Sonne wärmt mich.
 

Außerdem sehen mich die anderen Trottel hier nicht gleich.
 

Hier ist es schön friedlich und ich kann meine Pflanzen beobachten, die sachte von der Sonne geweckt werden. Meine neueste Errungenschaft ist eine seltene Orchidee aus dem Amazonas, die viel Liebe braucht und im schönsten Pink erstrahlt.

Aber wie gesagt, es ist nicht leicht hier ein Gärtner zu sein, wo kein anderer Pflanzen zu respektieren scheint.
 

Die Arschlöcher hassen Pflanzen,

sie ruinieren mir noch den Garten, ich sollte sie töten.
 

Tobi und Deidara, toben gern draußen rum, da kommt es nicht selten vor, dass sie meinen Grünkohl niedertrampeln. Kakuzu tanzt regelmäßig an und will Karotten, die er dann zu horrenden Preisen im Dorf unten verkauft. Konans Papier fliegt überall im Garten rum, legt sich auf den Salat und vermüllt mir alles. Itachi parkt seinen nackten Arsch immer gerade da, wo am meisten Sonne scheint, damit er sich bräunen kann, und ihm ist es egal, was er dabei niederdrückt. Kisame schwemmt gern Dinge aus den Fenstern und das zusätzliche Wasser tut meinen Pflanzen gar nicht gut. Zudem gehen von Hidans permanentem Gebrüll die Pflanzen ein, es ist, als würden sie neben einer Autobahn wachsen. Und zu guter Letzt tut der Leader rein gar nichts dagegen und lässt sie einfach machen, als wäre das alles nicht so wichtig.
 

Für sie ist es nicht wichtig, aber für mich schon.

Morgen werfe ich den dummen Wichsern Erdklumpen durch die Fenster.
 

Und da kommt schon Tobi. Ich kann ihn sehen und hören. Er pfeift eine Melodie, die, wenn ich mich nicht täusche, bei den „Gummibären“ vorkommt. In der einen Hand hat er einen Korb, in der anderen einen roten Lutscher und er springt und schlenkert mit den Armen rum. Irgendwie sieht er ein wenig wie ein oranges Rotkäppchen aus. Und was macht er? Genau, er latscht quer durchs Gemüsebeet und will zu den Erdbeeren. Dabei trampelt er den Rosenkohl nieder. Und schon ist er hingefallen. Fehlt nur noch, dass er anfängt zu heulen – salziges Wasser ist ein absolutes No-go für solche Gartenpflanzen. Jetzt steht er auf, klopft sich zermatschten Rosenkohl vom Mantel und hopst weiter. Er weidet die Erdbeeren ab wie eine Kuh, zerrupft die Blüten dabei, damit nichts mehr wachsen kann und hopst wieder Richtung Haus. Natürlich fällt er bei den Stangenbohnen noch einmal hin, spießt sich dabei fast selbst auf und reißt ein paar Stöcke, an denen die Bohnen sich entlangranken, nieder. Wie Godzilla, wie eine Naturkatastrophe, wie ein tollpatschiges Kind eben.
 

So dämlich kann die lange Latte eigentlich gar nicht sein,

der stellt sich doch nur so!
 

Tobi ist weg, aber in der Ferne höre ich Hidan brüllen. Der hat wieder irgendwas, keine Ahnung, was los ist. Das Gebrüll wird lauter und die Blüten meines Pfirsichbaumes, unter dem ich sitze, fangen bedrohlich an zu wackeln.

Und schon stapft er an, er tritt so fest auf, dass er Fußabdrücke in meinem englischen Rasen hinterlässt. Jetzt steuert er auf den Geräteschuppen zu, dafür benutzt er nicht etwa den von mir in Kleinstarbeit angelegten Kiesweg, sondern walzt meine Tulpen nieder. Die zarten dottergelben Blüten fliegen nur so in die Luft und landen dann auf der Erde. Ein trauriger Anblick. Hidan reißt die Tür vom Geräteschuppen auf, zerrt ein langes Rohr heraus und schleift es wieder zurück ins Haus. Die tiefen Furchen, die das Rohr hinterlässt, ziehen sich quer durch die ohnehin schon ramponierten Tulpen und haben ein paar Karotten freigelegt. Was will der Kerl mit einem Rohr? Ich vermute, Itachi und er haben irgendeine Wette bezüglich „Rohr verlegen“ am Laufen und Hidan hat mal wieder nicht verstanden, dass Itachi ganz was anderes meint, als er.

Hidan ist zwar weg, aber die Verwüstung bleibt.
 

Meine Tulpen! Geh hin und bring sie um, bring sie alle um!
 

Mein Auge zuckt leicht, aber ich kann mich noch zusammenreißen. Bald kommt Peter Lustig im Fernsehen, das beruhigt mich immer. Ich erhebe mich von meinem Platz und steuere auf das Haus zu. Ein seltsames Rauschen lässt mich stocken und ich kann mich gerade noch rechtzeitig umdrehen, um zu sehen wie eine Flutwelle aus dem Badezimmerfenster schwappt. Na wunderbar, Salzwasser auf meinen Tomaten! Kisame winkt aus dem Fenster und will, dass ich ihm die Seife zurückwerfe, die in meinen Whiskey-Rosen hängen geblieben ist. Ich nehme die Blaubeerseife, knalle sie Kisame in seine Fresse und fange in filigraner Kleinstarbeit an, mein Gemüse mit Taschentüchern trocken zu tupfen..
 

Die sind doch alle irre hier! Ich bin umgehen von Vollidioten!!
 

Meine Radieschen lassen ziemlich die Blätter hängen, ich könnte schon fast heulen, es tut richtig weh. Ich tupfe und puste und tupfe und puste und plötzlich schiebt sich ein Schatten über die Sonne, ein männlicher Schatten.

Ich sehe hoch, was ich besser nicht hätte tun sollen, und versuche mir einen Zensierbalken über Itachis kleinen Ita zu denken. Ich hatte schon fast mit ihm gerechnet, denn wenn die Sonne rauskommt, dann kriecht auch er aus seiner Höhle, bewaffnet mit Sonnencreme und einer riesigen Portion Exhibitionismus, und bräunt sich.

Er tänzelt leichtfüßig an mir vorbei, schätzt den Einfallswinkel der Sonne und den Ort, wo er am größten ist und lässt sich dort nieder. Als ich sehe, dass die Karotte, die schon halb aus der Erde stand, plötzlich unter Itachi verschwindet, wird es mir zuviel. Wer weiß, wie oft er das schon gemacht!
 

Und ich esse das Gemüse dann, ich esse es!!!
 

Pain sitzt an seinem Schreibtisch, neben im steht Konan, die ihm über seine Schulter sieht. Ich wachse aus der Wand wie ein grüner Schimmelpilz und trete vor ihn.

„Leader-sama, ich will eine Mission.", ich lege so viel Gleichgültigkeit in diese Worte, wie es nur geht, obwohl ich ihn höchstpersönlich am liebsten in eine Venus Fliegenfalle gestopft hätte.

Pain raschelt leise mit einigen Schriftstücken und zieht dann einen Zettel hervor.

„Diese Aufgabe wollte ich dir eigentlich erst später geben. Tobi hat danach verlangt.“

Ich ziehe meine eine Augenbraue nach oben und lasse ihn ausreden.

„Drei Städte weiter hat ein neues, japanisches Restaurant aufgemacht. Dort arbeitet laut Gerüchten der berühmte Spitzenkoch „Suppushi Nudelushi“. Tobi hätte gerne ein paar Rezepte von ihm gehabt, aber es heißt, er ist weder freundlich, noch kooperationsbereit. Und da ich gelernt habe nie die Baubehörde oder unseren Koch zu verärgern – weil ich in beiden Fällen später Scheiße fressen muss – wirst du dich unauffällig da als Koch einschleusen und ihm ein paar Rezepte aus dem Hemd leiern. Die Gäste sind überwiegend Touristen aus Österreich, die essen ohnehin alles, auch das, was du ihnen kochst.“

„Ja, Leader-sama“, antworte ich gehorsam und verneige mich kurz, während ich wieder im Boden versinke wie ein in sich zusammenfallendes Soufflé.
 

Als hätte ich nichts besseres zu tun, der Kerl spinnt doch...
 

Suppushi Nudelushi ist ein kleiner, fetter Mann, mit dicken Wurstfingern, einer Knollennase, Plateauschuhen, damit er größer erscheint, schwarzen, fettigen Haaren und einer Haltung wie ein umgedrehtes Fragezeichen. Er hat die Hände über dem kugelrunden Bauch verschränkt und mustert mich eingehend, als ich so vor ihm stehe – eine riesiges, grünes Palmblatt mit weißer Schürze und weißer Kochhaube.
 

„Wie heißen Sie nochmal, sagten Sie?“, fragt er.

„Ich bin Hans-Peter Salatsuhi, Austauschkoch aus Grönland.“, antworte ich wie aus der Pistole geschossen.

„Aus Grönland, sagten Sie? Das erklärt Ihre grüne Farbe, allerdings... und Sie wollen hier arbeiten, sehe ich das richtig?“

Sonst wäre ich nicht hier, du fetter Dummkopf!

„Allerdings, ich war in meinem Hotel Chefkoch, wollte mich aber anderen Kulturen nicht verschließen und so kam es, dass ich hierher auswanderte und dann hörte, dass Sie, Meister Ihres Faches, hier arbeiten.“

“Hierher kommen überwiegend Österreicher, die essen zwar eh alles, aber trotzdem muss ich wissen: Was bringen Sie mir so an Fähigkeiten mit?“

Die Fähigkeit deinen dicken Hintern in den Backofen zu stecken,

wenn du nicht spurst.

„Ich kann natürlich braten, backen, glasieren, marinieren, grillen, dünsten und so weiter. Zudem bin ich ein Kenner unter den Kräutern. Wenn Sie nur mal kurz warten, werde ich ihnen einen Salat zubereiten, der Ihnen mehr als munden wird.“

„Aber nicht mit zuviel Öl, das ist schlecht für die Figur, Sie wissen.“, er grinst, während ich noch einmal flüchtig seine Figur begutachte.

Ja, ich wissen...
 

Ich bin eingestellt, Nudelushi war begeistert von meinem Salat, hat ihn auf die Speisekarte gesetzt und serviert ihn den Gästen. Seltsame Gäste sind das. Haben komische Lederhosen an, karierte Hemden und scheinen eine fremde Sprache zu sprechen. Außerdem tragen sie Hüte mit einem Edelweiß drauf, das ich hier noch nie gesehen habe und verlangen ständig nach Bier und Nockerl. Keine Ahnung, was das ist, aber Nudelushi scheint sich auszukennen.

Seine Rezepte stehen in einem schwarzen kleinen Buch, ich denke, das ist es, was Tobi will. Aber er trägt es immer in seiner hinteren Hosentasche mit sich rum und ehrlich gesagt will ich da nicht unbedingt hinfassen.
 

Wenn er sich aus Versehen draufsetzt, dann ist meine Hand platt!
 

Aber im Moment habe ich keine Zeit an dieses schwarze Buch zu denken. Erst habe ich gesehen, dass die Pflanzen im Restaurant ziemlich welk sind, also musste ich sie erst gießen. Dann habe ich bemerkt, dass sie Bäume in Töpfen halten und musste mich darüber aufregen. So können sich die Wurzeln nicht richtig entfalten und der Baum lebt in Gefangenschaft!

Und nun sind auf einmal so viele Gäste gekommen, dass wir mit kochen fast nicht nachkommen. Nudelushi schwitzt schon extrem und faselt ständig was von „gefräßige Österreicher“ und „die essen doch eh alles“.

So weit wie er sich über die Suppe beugt, mache ich mir Sorgen, dass sein Schweiß da reintropft. Das würde sie Suppe zwar ein wenig salzen, und wenn diese Österreicher eh alels essen, fällt es auch nicht groß auf, aber eklig ist es trotzdem.

Von draußen hört man schon Hungergesänge und jedes Mal, wenn ein Kellner die Schwingtüren zur Küche aufmacht, hört man ein „Hunger, Hunger, her mit der Wurst!“, aber soweit ich mich erinnern kann, stehen in unserem 5-Sterne-Restaurant gar keine Würste auf der Speisekarte.
 

Warte mal... unser 5-Sterne-Restaurant?

Diese Essensdämpfe benebeln mich total, ich frage mich,

wie Tobi das aushält.
 

Das Geschrei der Leute wird immer lauter, ich höre wie Nudelushi sich mit ein paar anderen Köchen unterhält. Panik schwingt in seiner Stimme mit.
 

„Wie sollen wir diese Massen nur füttern, mir geht das Essen aus!“, er fuchtelt mit seinen kurzen, dicken Armen.

„Wir brauchen etwas, das satt macht und schnell zuzubereiten ist.“, antwortet ein Kellner mit verwurstelter Frisur und halb zerrissener Kleidung. Offenbar fängt die Meute schon an zu rebellieren.

„Etwas Billiges und Ergiebiges!“, meldet sich ein weiterer Kellner zu Wort und schwingt ein Fleischermesser.

„Salat!“, ruft Nudelushi aus und schlägt sich die Faust in die flache Hand.

„Aber wir haben keinen Salat mehr.“, sagt der Soßenkoch und schwingt einen Suppenlöffel.

„Wir haben keinen Salat mehr, aber solange es grün ist und aussieht wie solcher...“, Nudelushis Ton gefällt mir nicht.
 

Warum starren die mich alle so an?

Was soll das Messerwetzen?

Was will der Kellner, der mit der Salatschleuder auf mich zielt?

Warum bestreut mit der Aushilfskoch von hinten mit Salz?

Wieso deutet der Koch mit dem Balsamiko Essig auf mich?

Und wo zum Teufel kommt diese Horrorfilmmusik her?!
 

Wenige Minuten später an Tisch 12, gleich neben dem Baum in Gefangenschaft
 

„He, Seppl?“

„Ja, Hansi?“

„He Seppl, findest du nicht auch, dass der Salat hier irgendwie komisch schmeckt?“

„Ja, Hansi. Schmeckt gleichzeitig süß und sauer.“

„Und, Seppl?“

„Ja, Hansi?“

„Hm, Seppl, sag amal, ist das da ein gelbes Auge in meinem Salat?“

„Ich denke schon, Hansi.“

„Und, Seppl, sag amal, ist das da ein grüner Finger in deinem Salat?“

„Sieht fast so aus, Hansi.“

„Hn, Seppl, wenn ich ein Auge in meinem Salat habe, und du einen Finger in deinem...

„Oh, Hansi. Das hat sicher seine Richtigkeit, du kennst doch die Japaner.

Die essen doch alles!“

Deidaras neues Hobby

Und hier kommt Deidara, mit seinem ganz persönlichen Ende.

Jeder, der jetzt an eine Explosion als Abgang denkt, wird enttäuscht werden. ;)
 

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Liebes Tagebuch,
 

es ist heiß, un! Einfach zu heiß, eh! Es ist kaum auszuhalten, ich schmelze weg, yeah.

Seit Tagen hat es schon über 30 Grad Celsius und keiner von uns kommt mehr so richtig damit klar. Gut, ich kann in den Spiegel gucken und sagen: „Hitze – die Frisur hält, hm“, aber gleichzeitig rinnt mir das Augenmake-up in Strömen die Wangen hinunter.

Wir haben den Leader inständig gebeten endlich das mit dem Pool zu regeln, aber als ich grade nochmal nachhaken will, höre ich ihn schon mit Konan am Küchentisch streiten.
 

Pain: „Diese verdammte Baubehörde!“

Konan: „Pain, beruhige dich doch. Das ist schlecht für deinen Blutdruck, bei der Hitze.“

Pain: „Ich bin kein alter Mann!“

Konan: Sag ich doch auch gar nicht...“

Pain: „Entspricht nicht dem Landschafts- und Nachbarschaftsbild. Wir haben doch gar keine Nachbarn!“

Konan: „Vielleicht meinen sie das Dorf...“

Pain: „Ich weiß, was sie meinen! Mir ist heiß, ich will meinen Pool!“

Konan: „Jetzt stampf noch mit dem Fuß auf, dann ist das Kleinkind perfekt.“

Pain: „Ich will, ich will, ich will...!“
 

Ich schüttle den Kopf und stecke ihn in die Küche. Da sehe ich Hidan hocken, der Kühlschrank ist ganz offen und er lässt sich davon kühlen. Keine schlechte Idee, aber irgendwann wird die Batterie durchbrennen und er wird wieder mit nichts dasitzen.

Kisame besetzt jetzt schon seit Stunden das Bad. Die Hitze nimmt ihn fast am meisten mit, irgendwie sah er total runzlig aus, als würde er austrocknen.

Ein Schritt ins Wohnzimmer sagt mir, dass Itachi recht gut damit klar kommt. Er ist... nackt, und zwar splitternackt, sitzt auf der Couch, trinkt Eistee und lässt sich von Zetsus Palmblättern bewedeln. Meine Augen tun weh, ehrlich jetzt.

Bis vor kurzem habe ich mir meine Kühlung auch mit Explosionen verschafft, aber Tobi hat so ein Theater wegen dem Lärm gemacht, dass ich es lassen musste. Als ich mich dann mit ihm auf eine Diskussion einlassen wollte, von wegen Kunst ist nur für eine Sekunde da und dann ist sie am Schönsten, hat er abgewunken und sich einen Kübel Eis geholt. Jetzt hockt er zu Füßen vom nackten Itachi und schreit alle paar Minuten „GEHIRNVEREISUNG!“

Aus der Küche höre ich wieder Pain, der jetzt offenkundig einen Anfall zu bekommen scheint.
 

Pain: „...will, ich will, ich will!!!“

Konan: „HALT DIE KLAPPE!“

Pain: „ABER ICH WIIILL-„

Konan: „..skifahren.“

Pain: „Skifahren?“

Konan: „Skifahren.“

Pain: „Skifahren!“ Leute, wir gehen dahin, wos ganz kalt ist. Alle die Mützen einpacken!“
 

Und so kam es, dass ich wir alle dick eingepackt, mit Mützen, Schals und Handschuhen, an der Bushaltestelle standen und dort weiterschwitzten.

Als Tobi schon knapp vorm Hitzeschlag war, und der Leader wieder mit seinem „Ich will“ anfing, kam der Bus und brachte uns in die Österreichischen Alpen.
 

Ein Schritt nach draußen, und mir war klar. Hier war es kalt. Eiskalt. So kalt, dass ich mir fast wieder wünschte zu Hause zu sein, aber auch nur fast. Frische Luft, keine Touristen, weil wir außerhalb der Saison hingefahren sind und überall weißes, kühles Zeug.
 

Oben auf der Hütte gibt’s einen Skiverleih und jeder fand für sich da was Passendes.

Ich habe ein Snowboard, genauso wie Itachi, Pain und Konan. Tobi hat sich eine Rodel geholt, Kisame stapft auf Big-Foots rum und Kazuki, Zetsu und Hidan haben Skier.

Vorhin hab ich in den Spiegel gesehen und kann sagen: „Schnee – die Frisur hält, yeah“.
 

Pain: „Da vorne ist der Lift. Alle schön zusammenbleiben Leute, wir wollen keinen verlieren, okay?“

Konan: „Und nicht an den Eisenstangen lecken, Tobi!“

Tobi: „O-okay!“

Pain: „Dann kanns ja losgehen!“
 

Neun kleine Akatsukilein standen am Liftschacht,

Zetsu fror beim Einstieg ein Palmblatt an,

da warens nur noch acht.
 

Skifahren ist gar nicht so schwer. Ein bisschen hin- und herschaukeln und es klappt.

Hätte ich jetzt einen Spiegel, dann könnte ich sagen: „Wind – die Frisur hält, un“.

Skifahren ist fast wie Kunst! Ich brettere den Hügel hinab und für Sekunden seh ich aus wie ein gelber Blitz. Aber so schnell man hinschauen kann, so schnell ist es auch wieder vorbei. Ich habe das Gefühl, das könnte ein Sport sein, der mir wirklich mal gefällt.

Und jetzt gerade aus und Schuss! Die alte Lady da vorne hab ich ganz schön erschreckt. Ich glaube sogar, ich bin der Schnellste und der Erste, der beim Gasthaus ankommt. Ist vielleicht auch gut so, wir haben noch nicht gegessen und diese Gondel- und Liftfahrerei, die macht ganz schön Hunger.
 

Tobi fährt mich über den Haufen, Itachi fällt über Tobi und mich, Kakuzu kommt mit zig Skiern in den Armen an, die er verkaufen will und Hidan hat sich den Weg freigeschrieen, ohne auch nur einmal jemand anderem auszuweichen.

Pain und Konan sind die Letzten, offenbar haben sie noch nicht kapiert wie lustig es ist schnell zu fahren.
 

Pain: „Okay, Leute! Ich glaube wir haben alle Hunger. Lasst uns ins Gasthaus gehen und da mal echte Österreichische Spezialitäten probieren.“

Konan: „Und nicht immer Schnee essen, Tobi!“

Tobi: „O-okay!“

Pain: „Dann kanns ja losgehen!“
 

Acht kleine Akatsukilein wollten sich was zwischen die Kiemen schieben,

Kisame hat’s in’ Schnee gestreut,

da warens nur noch sieben.
 

Drin war es laut, eng und überaus rustikal. Wir bekamen noch einen Tisch, ganz hinten in der Stube und setzten uns. Tobi fummelte natürlich sofort an der Vase mit dem Edelweiß rum und Hidan fing jeden Satz an mit „Was ist das für verfickter Scheiß...?“.

Die Speisekarten hier waren auch seltsam, es gab Essen, das es zu Hause nicht gab und einiges davon verstand ich nicht einmal. Da gabs zum Beispiel Germknödel, Wiener Schnitzel, Polenta und und und.

Nach einigem Hin und Her und zahlreichen Übersetzungsschwierigkeiten bestellten wir folgendes:

Pain – Kaiserschmarrn (der Größenwahnsinnigste braucht natürlich was mit „Kaiser“ drin, das war ja klar)

Konan – Kaiserschmarrn (als würde sie je was anderes essen, als das, was Pain tut, oder woanders hingehen, oder anders denken...)

Itachi – Germknödel (er gab sich überaus misstrauisch, glaubt aber, dass es dem Dango ähnlich ist)

Hidan – Wiener Schnitzel (schnitzen – schneiden – metzeln – alles klar?)

Kakuzu – Grießnockerl (es war das Billigste auf der Karte)

Tobi – Milzschnittensuppe (vermute er hat sich verlesen und glaubt er bekommt „Milchschnittensuppe“)

Ich – Reisfleisch (kenne beides, bin hoffentlich auf der sicheren Seite)
 

Nach 45 Minuten ist das Essen immer noch nicht da! Mir hängt der Magen in den Kniekehlen und ich bin mir nicht sicher, ob der Kellner uns richtig verstanden hat.

Itachi dreht schon Servietten durch die Finger und Hidan brüllt Tobi beinahe die Maske vom Gesicht, aber da höre ich ein lautes Klappern, das immer näher kommt und tatsächlich, es ist der picklige Kellner mit den X-Beinen, den fettigen Haaren und den Armen voller Essen.

Es riecht gut, ich muss es zugeben.

Er kommt näher, und näher, und näher... mir läuft das Wasser im Mund zusammen und egal, was ich jetzt bekomme, der Hunger wird es schon runterreißen.

Und dann kommt, was kommen muss. Die X-Beine verheddern sich und der Typ stolpert.
 

Pain: „Vorsicht, es fällt!“

Konan: „Und nicht das Edelweiß anknabbern, Tobi!“

Tobi: „O-okay!“

Pain;: „,...und fällt, und fällt...“
 

Sieben kleine Akatsukilein, die waren voller Kleckse,

Itachi der ist durchgedreht,

da warens nur noch sechse.
 

Ich schließe kurz die Augen, während mir Suppe übers Gesicht tropft. In der Rückseite des Löffels kann ich sehen, dass mein Haar noch in Ordnung ist. Wollte ich sagen „Essensreste – die Frisur hält, tss“, dann könnte ich das jetzt auch.

Als Wiedergutmachung hat man uns nochmal das Gleiche gebracht und eine Packung selbstgestrickte Strümpfe für jeden. Zugegeben, sie waren recht kratzig und sogar für diese arktischen Temperaturen zu heiß. Außerdem hatten sie allesamt ein rosanes Karomuster.

Hidan starrte sie entsetzt an, stand auf und war bald darauf verschwunden.
 

Pain: „Leute, das ist wohl Tradition hier, zieht die Socken an, wir wollen nicht unhöflich sein!“

Konan: „Und nicht probieren, ob Käseschweiß dran ist, Tobi!“

Tobi: „O-okay!“

Pain: „Socken an und Kellner nochmal her!“
 

Sechs kleine Akatsukilein, die trugen rosa Strümpf,

Hidan dem war das glatt zu schwul,

da warens nur noch fünf.
 

Das hier ist mein drittes Bier! Ich schwanke leicht, aber ich mag das Zeug, es schmeckt... bierig und besser als Sake. Irgendwie süß und bitter und frisch.

Tobi scheint das nicht so ganz zu vertragen, er lallt rum und lehnt an Kakuzus Schulter. Trotzdem werden wir gleich wieder raus gehen um noch ne Runde Ski zu fahren. Immerhin sind wir ja eigentlich deshalb hergekommen. Nicht zum Saufen und zum Fressen.

Ich spiegle mich im Bier und sehe „Betrunken – die Frisur hält, uff“.

Der Leader sieht aber auch irgendwie nicht gut aus...
 

Pain: „Nonne Runde hier!“

Konan: „Und nicht lasziv den Bierschaum vom Finger lecken, Tobi!“

Tobi: „O-okeeeh.“

Pain: „Nonne Buddle Rum aufa Totenmannes Kissen...“
 

Fünf kleine Akatsukilein, die tranken zuviel Bier,

Pain kommt nicht mehr aus dem Klo,

da warens nur noch vier.
 

Hn, wo ist der Leader hin? Grade war er doch noch da...
 

Vier kleine Akatsukilein, die waren schon ganz high,

Konan kann nie ohne Pain,

da warens nur noch drei.
 

Okay, das ist gruselig. Irgendwie hab ich das Gefühl, wir werden immer weniger... aber was solls. Die Rechnung lassen wir auf Pain ausstellen und raus geht’s mit dem Rest von uns wieder in den Schnee!
 

Am Lift anstellen ist ätzend. Du musst so lange warten. Dann fällt wieder ein Kind beim Einsteigen hin und heult, oder ein alter Mann fällt hin und bricht sich die Hüfte, oder Tobi fällt hin und heult, oder eine fette Frau fällt hin und kommt nicht mehr hoch...

Aber nach quälenden 30 Minuten sitzen wir im Dreier-Sessellift und fahren hoch. Tobi heult schon fast nicht mehr, ich habe ihm eine Gummibärenskulptur aus Eis gemacht.

Kakuzu sieht offenbar etwas, das ihm zu gefallen scheint. Er deutet immer runter, guckt verstohlen und versucht die Stange nach oben zu heben. Ich drücke sie runter, damit wir nicht rausfallen. Der spinnt doch, kein Mensch weiß, was er jetzt wieder hat.

Und mit einem Ruck bleibt der Lift stehen.
 

Tobi: „AH, wir müssen alle sterben!“

Ich: „Tobi, beruhige dich, wir fahren ja gleich weiter.“

Kakuzu: „Geld regiert die Welt!“
 

Drei kleine Akatsukilein, die schaukelten im Sessellift ganz frei,

Kakuzu sah dort unten Geld aufm Boden,

da warens nur noch zwei.
 

Mir ist inzwischen komplett alles wurscht, ich will nur noch einmal den Hügel runterfahren!

Oben ausgestiegen sehe ich ein Schild, das in die andere Richtung zeigt. Hm, da ist Tiefschnee... vielleicht ist das spaßiger, als die planierte Piste,

Langsam rutsche ich mit meinem Snowboard in die richtige Richtung, als Tobi mich aufhält.
 

Tobi: „Nein, das darfst du nicht!“

Ich: „Ich darf alles!“

Tobi: „Nein, da ist so ein Schild...“

Ich: „Schilder sind was für Leute, die lesen können, Tobi!“
 

Zwei kleine Akatsukilein, die sahen das Schild vom Förster Heinz,

Tobi wars nicht einerlei,

da war es nur noch eins.
 

Tobi ist oben zurückgeblieben und rutscht wohl nochmal mit seiner Rodel rum. Ich habe die coolere Piste genommen. Fetzig rausche ich runter, den Wind in den Haaren, den Schnee in den Augen, Fliegen im Mund – ich kann nichts mehr sehen, was ist hier nur los?!

Mein Board bleibt stecken und ich steche senkrecht in den Tiefschnee ein. Ewig habe ich gebraucht, bis ich wieder frei war. Ich sehe mich um, keine Ahnung, wo ich hier bin. Ich werde mich doch nicht verlaufen haben?
 

Die Nacht ist hereingebrochen. Ich habe Hunger und mir ist kalt. Vorhin dachte ich, ich habe Beeren gefunden, stellte sich heraus, dass es Hasenköttel waren. Als ich meinen eigenen Fußspuren gefolgt bin, habe ich mich nur noch mehr verlaufen.

Das einzig Lustige, das ich hier tun kann, ist meinen Namen in den Schnee pinkeln, aber beim zweiten „D“ geht mir immer der Saft aus, so ein Mist!

Außerdem fallen die Temperaturen rapide. Vorhin an einem zugefrorenen See konnte ich meine Haare sehen und ein „Eiseskälte – die Frisur hält, yes!“, nutzt mir jetzt auch nichts mehr!

Ich weiß nur eins: Ich muss mich bewegen, sonst werde ich enden wie Ötzi. Muss rumlaufen, aber die Klamotten sind schwer und nass und gefroren. Muss rumhopsen, aber meine Beine tun weh. Muss Dehnübungen machen, aber meine Muskeln sind zusammengezogen. Muss... muss bewegen... darf nicht... auf alle Fälle... Frisur... sitzt...
 

Ein kleines Akatsukilein, das war jetzt ganz allein,

Deidara, ich schwör s’ist war,

fror als ewiges Kunstwerk ein.

Konan mag den Pain so sehr

Liebes Tagebuch!
 

Als einzige Frau in dieser Männerwirtschaft, muss man sich auch hin und wieder was gönnen. Deshalb liege ich gerade in der Badewanne, mit Blaubeerkerzen am Rand, gedimmtem Licht, viel Schaum und leiser, klassischer Musik. Außerdem lese ich gerade „PS Ich liebe dich“, ein sowohl trauriges, als auch lustiges Buch, rund um die Liebe.

Die meisten der Akatsukis sind ausgeflogen, deshalb ist es schön leise, das entspannt mich noch zusätzlich, nichts kann meine Ruhe stören, nichts, absolut gar nichts. Nichts außer...
 

Ein lauter Furz ist zu hören.

Pain: „Oh Mann, ich hab Verstopfungen!“

Ich: „Kannst du das nicht leiser machen, ich bade hier!“

Pain: „Was kann ich dafür, wenn du ausgerechnet dann reinkommst um zu baden, wenn ich seit einer halben Stunde am Klo hocke?“

Ich: „Ich bin eben gern mit dir zusammen, okay?!“
 

Pain ist manchmal so unsensibel! Er versteht einfach nicht, dass ich gerne bei ihm bin und meckert dann auch noch rum und fängt wegen den banalsten Dingen Streit an.

Erst gestern beim Fernsehen wars wieder so weit...
 

Pain sitzt auf der Couch und sieht sich irgendeinen Blödsinn über eine fremde Stadt an, also setzte ich mich neben ihn und sehe eine Weile zu.

Ich: „Worum geht’s denn da?“

Pain: „Es geht um... um die...“

Ich: „Ja, um die?“

Pain: „Jetzt hab ich’s nicht gehört, kannst du nicht mal leise sein, das hier ist wichtig.“

Ich: „Warum ist es wichtig, wenn du gar nicht weißt, worums geht?“

Pain: „Ich weiß schon worum es geht, es geht um... um...“

Ich: „Ja, ja?!“

Pain: „Jetzt hab ich’s wieder nicht gehört!“

Ich: „Oh, es läuft grade Greys Anatomy!“

Natürlich schalte ich um, weil, egal was er gerade sieht, meine Serie wichtiger ist, mit dem Drama und der Liebe und den Ärzten und so weiter.

Pain: „Ich hab das grade geguckt!“

Ich: „Guckst du es halt später weiter, Greys Anatomy läuft in der Woche nur einmal.“

Pain: „Der Bericht läuft im Leben nur einmal...“

Ich: „Wenn er nur einmal läuft, dann sehen ihn wahrscheinlich so wenig Leute, dass es nicht so wichtig ist, wie du tust.“
 

Wie gesagt, unsensibel und er versteht mich einfach nicht! Versäumst du eine Folge von Greys Anatomy, dann kommst du nie mehr rein und verstehst vorne und hinten nicht, wer mit wem, warum, weshalb, wer mit wem nicht mehr und wer wen betrogen hat. Es ist einfach wie im richtigen Leben.
 

Nach dem Bad schminke ich mich, während er sich den Hintern abwischt und das Bad verlässt.
 

Wo geht er hin?!

Halb geschminkt folge ich ihm, vielleicht hat er ja eine andere?

Oder er macht etwas Geheimes, das ich nicht sehen darf?

Oder er will Abstand zwischen uns bringen, weil er mich nicht mehr mag?!

Aber ich glaube, ich brauche nicht Alarmstufe lilablassblau ausrufen, er geht nur in die Küche und macht sich ein Sandwich. Er isst seine Sandwiches immer gleich: Brot, Butter, Mortadella, Mozarella, Tomate, Thunfisch, Butter Brot. Ein festes Prinzip, dem er seit Jahren treu geblieben ist.

Ich hole mir ein Diät Hagen-Dazs und setze mich neben ihn, um ihm beim Essen zusehen zu können. Niedlich, wie nervös er immer wird, wenn er sich beobachtet fühlt. Erst kratzt er sich im Nacken, dann an der Wange, dann sieht er kurz hoch, macht weiter und schlussendlich schnauft er rum und nimmt es hin, wie es ist.

Ich versuche ihm so eindringlich wie möglich in die Augen zu sehen, damit er merkt, ich erwarte ein paar Liebkosungen, weil ich immerhin eine Frau bin und permanente Bestätigung unserer Liebe benötige. Aber er reagiert nicht, stattdessen sieht er kurz auf, als Hidan reinpoltert und konzentriert sich dann wieder auf sein Sandwich.

Der brüllende Depp holt sich eine Packung Cornflakes, setzt sich vis á vis von mir hin und studiert dann schmatzend die Rückseite der Cornflakespackung. Das ist auch etwas, das mich stört – meine schönen Stunden mit meinem Hasi werden immer von den anderen unterbrochen.

Entweder kommt Tobi um sich von Pain trösten zu lassen, weil Hidan ihn seine Serie nicht sehen lassen will, während Pain und ich in der Bibliothek ein wenig rumschmusen wollen.

Oder Hidan kommt, um Pain anzuschreien, weil Tobi unbedingt seine Serie sehen will, er aber nicht, während Pain und ich ein wenig im Garten rumfummeln wollen.

Oder aber Kakuzu kommt um Pain vollzusülzen, weil es ständig so laut ist, dass er nicht in Ruhe sein Geld zählen kann, während Pain und ich im Bett ein wenig rummachen wollen.
 

Scheinbar habe ich nicht bemerkt, dass ich seit einiger Zeit Hidan mit dem Blick bedenke, den ich eigentlich Pain zu werfen wollte, weil ich in Gedanken war.
 

Hidan: „Ey, bist du schon wieder high, oder was?“

Na klasse, noch sensibler als Pain...

Ich: „Nein, iss ruhig weiter, Hidan.“

Hidan: „Warum hast du dann so nen Schlafzimmerblick drauf?“

Ich: „Ich habe keinen-...“

Hidan: „Oh, tut mir leid, ich hab vergessen, dass du ja immer so guckst! Ein Joint am Tag weniger würde dir wirklich gut tun, und... HA! Ha, ich hab ihn!!“
 

Er sticht mit dem Kugelschreiber auf Waldo, als er ihn auf der Packungsrückseite gefunden hat, reißt die Arme triumphierend nach oben und verlässt die Küche, wo er draußen auf Itachi trifft. Ich höre noch ein „He Hidan... ich wette mit dir, du schaffst es nicht den Waldo zu finden, den ich im Garten versteckt habe...“, bevor die Tür zuschlägt.

Natürlich hat Hidan mal wieder alles stehen und liegen gelassen. Ich schnappe mir die halbvolle Müslischale, bringe sie zur Spüle und räume die Cornflakes auf.
 

Ich: „Du könntest mich mal verteidigen!“

Pain, sichtlich schockiert, dass er auf einmal wieder angesprochen wird, verschluckt sich an einer Tomate, hustet und sieht hoch.

Pain: „Ha?“

Ich: „Du hast mich schon verstanden! Jemand sagt etwas Blödes über mich und du, faul und konfliktscheu, wie du bist, sagst kein Wort!“

Pain: „Was hätte ich denn sagen sollen? Konan, mit diesem Lidschatten siehst du ein wenig... na ja, ein wenig...“

Ich: „Ja, JA?!“

Pain: „...bist du beim Schminken heute nicht fertig geworden?“
 

Mist, er hat recht. Er war auf dem Klo fertig, noch bevor ich mit meinem Make-up fertig war.

Also schleppe ich Pain ins Bad, wo er neben mir stehen bleiben und mir Komplimente machen muss, während ich mich fertig schminke.

Erst Nivea Intensive Tagescreme, dann Make-up Mousse, dann mit Puder befestigen, schließlich Wimperntusche und blauen Lidschatten. Vor Jahren hat Pain mir mal gesagt, blau steht mir gut, also benutze ich das seitdem.

Als ich gerade den letzten Schliff an meinem Aussehen anlege, verlässt er ohne ein Wort das Bad.
 

Wo geht er hin?!

Fertig geschminkt folge ich ihm, vielleicht will er mir keine Komplimente mehr machen?

Oder er hat etwas Besseres zu tun?

Oder ich bin ihm zu anstrengend und er gibt die Liebe, die ich von ihm will, einer Prostituierten, die nicht so viel von ihm verlangt?!
 

Aber ich glaube, ich kann mich wieder beruhigen, er geht nur ins Arbeitszimmer, weil dort das Telefon läutet. Pain hmt und ahat und jaht rum, während ich mich in den Sessel neben seinem Stuhl fläze, ein Bein übers andere schlage und meinen Mantel ein wenig aufmache um etwas Dekolleté zu zeigen.

Natürlich kommt in der Sekunde wieder Hidan herein, einen blutenden Biss an der rechten Hand und brüllt mit sich überschlagender Stimme mal wieder rum, bis er mich bemerkt.
 

Hidan: „Oh Mann, ich wollte zum Leader, wer hätte geahnt, dass ich in einer Milchbar lande!“

Ich: „Nimm dich mal zusammen, Hidan...“

Hidan: „Ich nehm hier niemanden, ich bin doch keusch!“

Pain hält mit grantigem Gesichtsausdruck eine Hand auf den Hörer und zischt zu Hidan.

Pain: „Hidan, halt die Klappe, und setzt dich hier vor den Tisch!“

Hidan: „Fisch?! Fisch zum Mittagessen? Ich will aber Rumpsteak.“

Ich: „Das musst du schon Tobi sagen.“

Hidan: „Was muss ich Tobi fragen?“

Pain: „Hidan, lass dir mal die Ohren ausputzen!“

Hidan: „Ich soll den Ofen ausnutzen? Was für ne perverse Sauerei!“

So geht das noch weitere fünf Minuten dahin, bis Hidan sich endlich gesetzt hat und murrend wartet, bis Pain fertig telefoniert hat. Nachdem er den Hörer auf die Gabel legt, geht es wieder los.

Pain: „Was war denn jetzt los, Hidan?“

Hidan: „Itachi, die blöde Sau, hat mich reingelegt!“

Er fuchtelt wild mit seiner blutigen Hand.

Pain: „Er hat dich in die Hand gebissen?“

Hidan: „Wer hat drauf geschissen?“

Pain: „HIDAN!“

Hidan: „Jaja, ist ja schon gut... er hat eine Bulldogge im Garten versteckt, ich hab sie gesucht und als sie mich gefunden hatte, hat mich das hässliche Vieh gebissen. Ich verlange, dass du Itachi bestrafst!“

Pain: „Ich kann Itachi nicht wegen deiner eigenen Dummheit bestrafen. Aber ich mache dir einen Vorschlag. Die Dame, die grade angerufen hat, unterhält einen Rummelplatz im Norden des Landes. Sie wurde von zwielichtigen Leuten erpresst, die Schutzgeld von ihr wollen. Da wir aber schon Schutzgeld kassieren, ist es unsere Pflicht, diese Leute zur Strecke zu bringen. Konan und ich werden das gleich erledigen, und wenn du willst, kannst du mitkommen.“

Na klasse, wieder nicht allein mit Pain, wenn dieser Brüllaffe dabei ist.

Hidan: „Rummelplatz, bin ich schwul oder was?“

Pain: „Da gibt’s Zuckerwatte...“

Hidan. „Okay, ich bin dabei.“

Er schlägt in Pains Hand ein und rauscht ab. Das kann ja was werden...
 

Hier auf dem Rummelplatz ist es sehr... bunt, sag ich mal. Überall Lichter, Girlanden, Sprühfeuerwerk, Kerzen, Laternen und so weiter. Es gibt ein Riesenrand, eine Achterbahn, eine Geisterbahn, Wahrsagerbuden und so weiter.

Hidan scheint erregt, will das aber nicht zugeben. Mit krampfhafter Gelassenheit versucht er so dämlich dreinzuschauen, wie immer, aber ich weiß, er will mal in die Geisterbahn.

Wir kommen an einer Art Wahrsagerbude vorbei und ich bleibe kurz stehen um mir das genauer anzusehen. Im Häuschen sitzt ein Mann, winkt mich zu sich her und verkündet allerlei Sachen in lautem Ton.
 

Wahrsager: „Tretet näher, meine Damen und Herren, immer näher, hübsches Fräulein!“

Ich komme noch ein wenig näher, aber beeindruckt bin ich nicht.

Wahrsager: „Ich errate ihr Größe und ihr Gewicht! Sie, Madame, sind 1,67 m und wiegen 73 Kilogramm!“

Hinter mir höre ich Hidan laut lachen und Pain prusten, was er schnell in ein Räuspern umändert. Mein Auge zuckt...

Ich: „73 Kilogramm?! Ich bin doch kein Walross! Das ist nur der blöde Mantel, der mich so fett macht!“

Wenige Sekunden später ist die Bude abgerissen. Das wird ihm eine Lehre sein.
 

Pain wandert gemächlich über den Rummelplatz und ich neben ihm. Wir kommen an der Geisterbahn vorbei und Hidan kann nicht mehr an sich halten. Ich drehe mich um, um zu sehen, wie er in die Bahn steigt, das Gesicht freudig erhellt, und sich vom Budenbesitzer kurz begrüßen lässt.
 

Hidan: „Ey alter Mann, mach mal hinne hier, ich will mich gruseln!“

Alter Mann: „Viel Vergnügen im Gruselkabinett á la Fratello!“

Der Wagen fährt los, Hidan quietscht vergnügt und kommt zwei Minuten später mit wutverzerrtem Gesicht wieder heraus.

Hidan. „Das nennst du Gruselkabinett?! Da ist ja meine Oma gruseliger und die hab ich mal nackt gesehen! Und was soll das mit dem Skelett? Ich hab ja selber eins, warum sollte das gruselig sein? Und das Blut war ja nicht mal echt! Hast du denn keine Leichen, die du da reintun kannst, oder wie, oder was?!“
 

Ich unterdrücke ein Lachen und drehe mich wieder zu Pain. Aber wo ist er? Er muss einfach gegangen sein, als ich Hidan beobachtet habe.

Ah, nein, ich sehe ihn. Er biegt in eine große Bude ein, deren Namen ich nicht lesen kann – TTENIBAKLEGEIPS.
 

Wo geht er hin?!

Schnell folge ich ihm, vielleicht will er ein wenig allein sein?

Oder er will mich hier aussetzen, weil ich zu viel von ihm fordere und ohne mich nach Hause gehen?

Oder aber er trifft sich da drin mit einer Schlampe und machts ihr, während ich seit Wochen ohne auskommen muss!
 

Schnell folge ich ihm, während Hidan auf einen Zuckerwattestand zusteuert um sich da mit dem süßen Zeug voll zustopfen.

Da drin ist es dunkel und schummrig, als ich den Vorhang zur Seite ziehe um einzutreten, fällt ein kleiner Lichtschein herein, das war aber auch schon alles. Ich rufe Pains Lieblingskosenamen („Hasilein“), aber er antwortet nicht. Der Boden ist aus stabilem Holz und jeder meiner Schritte hallt wieder, als ich wohl unabsichtlich einen Sensor betätige und mit einem Mal das Licht angeht. Und da, in der Ferne, sehe ich Pain, er hat mir den Rücken zugedreht und steht da einfach nur so rum. Zu meiner Linken ist ein großer Spiegel, zu meiner Rechten auch, also überprüfe ich kurz mein Aussehen – perfekt – und renne dann zu Pain, um ihn von hinten zu umarmen.

KRACH

W-was war das? Ich halte mir den Kopf und fühle warmes Blut. Pain ist zerbrochen und-und weg ist er auch!

Ich sehe mich hektisch um, und da hinten steht er, diesmal mit dem Gesicht zu mir, aber irgendwie scheint er gar nicht zu realisieren, dass ich da bin. Und ich brauche Hilfe!

Schwer rapple ich mich auf, wanke leicht und beschleunige meinen Schritt. Je schneller ich bei ihm bin, desto schneller kann er mir helfen, was auch immer hier los ist.

SPLITTER

Schon wieder! Was ist das nur für ein teuflisches Spiel?! Pain ist in tausend Stücke zerschellt und liegt überall am Boden rum, aber was noch wichtiger ist, er ist gar nicht mehr zu sehen!

Ich reiße den Kopf hin und her, um nach ihm zu suchen, und da, ziemlich am Ende an einer Biegung, steht er, ich kann seine Haare gut erkennen und die Piercings in seinem Gesicht reflektieren irgendwas. Was auch immer hier gerade abläuft, diesmal erwische ich ihn und er wird mir Rede und Antwort stehen. Ob er jetzt bei dieser Schlampe ist, warum er immer abhaut und wieso mir einfach alles wehtut!

Ich raffe den Mantel, stehe auf und konzentriere mich, bevor ich mit vollem Anlauf losrenne, den Kopf ein wenig vorgestreckt, um ihn wie ein Ziegenbock zu rammen.

Jaah~ diesmal erwische ich ihn, und dann, werde ich ihn nie wieder loslassen!

RUMS

Pain der Problemlöser

So, das ist das letzte Kapitel von „Die geheimen Tagebücher der Akatsuki. :)

Ich hoffe euch hat das Lesen so viel Spaß gemacht, wie mir das Töten Schreiben. Vielleicht sieht man sich irgendwann wieder, wenn mir die nächste irre Idee für eine FF kommt.

Lg, Limo
 

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Liebes Tagebuch,
 

dies sind meine Aufzeichnungen, über den Werdegang eines Mannes, der wie ein Gott angefangen hat und als mittelmäßiger Dr-Sommer-für-banale-Allgemeinprobleme enden wird.
 

Ich sitze hier in meinem Büro, neben dem Aktenstapel steht eine Tasse halbvoll mit kaltem Kaffee, die Wärme ist schon lange verraucht, und er schwappt nur noch still vor sich hin, bis ich mal dazu komme ihn wegzuleeren. Eigentlich wollte ich ein Sandwich frühstücken, aber inzwischen ist es so durchweicht, dass es kein Mensch mehr essen würde. Seit einer halben Stunde höre ich nun Itachi zu, der sich bei mir beschwert. Ohnehin bin ich als Leader so oder so die erste Anlaufstelle, für Probleme aller Art.
 

„...45 Minuten, 45 Minuten!“, Itachi lamentiert seit einer Ewigkeit über den selben Quatsch.

„Jaja, ich habs kapiert. Aber wenn Hidan nun mal Durchfall hat, von Tobis Essen, dann musst du warten, bis du ins Bad kannst.“

„Aber guck dir das an! Das ist untragbar!“, er fummelt mit einer spröden Strähne seiner langen, schwarzen Mädchenhaare vor meiner Nase rum. Ich muss niesen und rotze ihm freiweg ins Gesicht.

„HAAAAATSCHIII!!“

Itachi sieht angepisst aus, aber mir egal. Ich bin erkältet, bin müde, und jeder will was von mir. Immer ist es laut, oder nass, oder das Bad ist besetzt, oder es stinkt nach seltsamen Menüversuchen von Tobi, die er aus irgendeinem ausländischen Kochbuch hat.

„Itachi, hör zu.“, ich versuche einen diplomatischen Ton anzuschlagen. „Wenn Hidan so lange am Klo hockt, dass du nicht rein kannst, dann kriegst du jetzt von mir die Erlaubnis, dass du dir im oberen Stockwerk, in der Rumpelkammer über dem jetzigen Bad, noch eins einrichten darfst. Das gehört dann ganz dir allein, einverstanden?“

„Aber das klingt nach Arbeit, und meine Fingernägel...“

“Tobi macht heute Sauerkraut mit Weißwürstel.“

„Mein Hammer, wo ist mein Hammer?!“, er steht auf , fuchtelt mit dem Zeigefinger rum und verlässt eilig das Büro. Tja, ich kann eben Probleme lösen, wie kein Zweiter.
 

Mit einem Seufzen gebe ich Konan mein Sandwich, damit sie es wegwirft, und ich mal 5 Sekunden alleine sein kann. Ich schnäuze mich geräuschvoll, als ich schon das erste Hämmern vernehme. Es würde ein lauter Tag werden, aber zumindest habe ich Ruhe vor Itachi und seinen Mädchenallüren, das ist viel wert.

Endlich kann ich meine Arbeit weitermachen. Die Baubehörde versucht immer noch mir den Pool nicht zu genehmigen, denen schreibe ich einen gepfefferten Beschwerdebrief, jawohl!
 

„Leader-sama, Liiiiiiieder-samaaaa!!!“, Tobi rauscht rein und weht mich mit seinem Geschrei fast von meinem Stuhl. „Hilfe, HILFE!“, scheinbar ist er aufgebracht, es sieht irre wichtig aus.

„Was ist, Tobi? Brennt es? Ist jemand tot? Hat jemand unser Versteck entdeckt?“, ich bin sofort auf 180, einsatzbereit und ernst.

„Mein-mein, m-m-mein...“, vor Aufregung fängt er an zu stottern und bringt kein Wort heraus. Er fuchtelt wild mit den Händen rum, wirft meinen Kaffee um, der immer noch dasteht und zerwurschtelt meine Papiere.

„Ja? Dein... dein?“, ich versuche ihm so ruhig wie möglich zu helfen. Offenbar geht es um Leben und Tod.

„L-Leader-sama, Itachi hat, er hat... mein Soufflé, weil es so laut ist, es ist eingegangen!!!“, er rauft sich die Haare.

„ ...“, das darf doch nicht wahr sein.

Eingegangen!“, er wiederholt das entscheidende Wort noch einmal, weil ich es offenbar nicht kapiert habe.

„Tobi, ist das ein Scherz? Du rennst mir die Bude ein, weil dir ein Kuchen zusammenfällt?“

„Nein, ein Soufflé, und es ist e i n g e g a n g e n!

„Ja, gut... das hab ich kapiert. Der Kuchen ist dir eingegangen.“

“Das Soufflé!“

„In Ordnung, das Soufflé ist dir eingegangen“, langsam finde ich Spaß daran.

„Ja, so ist es!“, er scheint froh darüber zu sein, dass ich es endlich kapiert habe. „Mach, dass es aufhört!“

„Tobi, das geht nicht. Für Itachi ist es überaus wichtig, dass er sein eigenes Bad hat, verstehst du?“

“Aber für meinem Soufflé ist es überaus wichtig, dass es nicht eingeht...“

„In Ordnung, weißt du, was wir machen?“, ich suche in meinen Schubladen nach etwas, das meine Ohren im Winter warm hält und ziehe Ohrenschützer heraus. „Das hier, sind spezielle Kuchen-... ich meine Soufflé-Schützer. Wenn du die aufsetzt, dann kannst du Itaschis Gehämmere nicht mehr hören, folglich hört es dein Souffé auch nicht und es bleibt deshalb ganz. Ist das nicht toll?“

„Bist du sicher, Leader-sama?“, er guckt skeptisch, soweit ich das wegen der Maske beurteilen kann.

„Aber sicher, können diese Augen lügen?“, ich starre ihn total ernst mit meinen Ringaugen an und er starrt zurück.

„Soufflé-Schützer, prima!“, er scheint überzeugt und nimmt sie mir ab. „Danke, Leader-sama, du bist echt der tollste Leader von der ganzen Welt!“, mit diesen Worten setzt er sich die Ohrenschützer auf und marschiert freudig wieder Richtung Küche.

Tobi ist immer leicht zufrieden zu stellen, ich wäre froh, wenn alle so wären.
 

Und sieh sich einer dieses Massaker an! Der Kaffee ist überall verschüttet, und mein böser Brief ist jetzt braun, das verhaut mir das Furchteinflößende. Nun kann ich wieder von vorne anfangen. Ich schnäuze mich noch einmal, werfe das Taschentuch weg und versuche Konans Blicke zu ignorieren, die mich am liebsten ins Bett stecken würde.

Das hier scheint ein langer Tag zu werden.
 

Gerade, als ich eine halbe Stunde später meinen Namen unter den Brief setzen will, tropft etwas anderes auf meine Schlussworte, die da heißen: „Mir unfreundlichen Grüßen, ihr verklemmten Spinner“.

Ich sehe hoch und bemerke Deidara, der mit verzerrtem Mund dasteht, das Gesicht puterrot und einen seltsamen Geruch an sich, während es von seinem Kopf tropft.

“Ich sehe gut aus, nicht wahr, un?“, er klingt sauer, mit einer Mischung aus Sarkasmus.

„Naja, nicht viel besser als sonst, möchte ich meinen...“

„Hast du Tobi diese Ohrenschützer gegeben, hm?“, seine Stimme wird durchdringender und ich ahne Schreckliches.

„Ja...?“

„Bist du übergeschnappt?! Wegen dir hat Tobi mich nicht gehört und heißes, deutsches, Sauerkraut über mich geschüttet!“, er spuckt beim Schreien, fällt mir gerade auf. „Ich bin entstellt, für mein Leben lang! Jetzt ist Itachi der Hübscheste, und wir alle wissen, was das heißt...“

„Wir müssen mehr Spiegel kaufen?“

„Nein, yeah! Naja, das auch... aber er wird noch eingebildeter, als er ohnehin schon ist und das halt ich nicht aus. Das halt ich nicht aus!“

„Okay, Deidara, das tut mir wirklich leid. Aber das war mehr ein Unfall, dafür kann ich nichts, und das weißt du. Konan wird dich im Bad verarzten, dann wirst du bald wieder so hübsch sein, wie zuvor.“, ich versuche mir krampfhaft ein Lachen zu verkneifen, während Deidara, tief gebeugt, nach draußen schlurft und sich von Konan ins Bad bugsieren lässt.

Aber lange amüsiert es mich nicht, denn ich merke, wie Kopfschmerzen bei mir zuschlagen, vielleicht hat sich die Erkältung in eine Grippe verwandelt.
 

Der Brief ist noch mal geschrieben und ich habe ihn schnell abgeschickt, damit nichts mehr ihn beschädigen kann. Zurück zwischen tausenden gebrauchten Taschentüchern und einer Tasse Tee, die ich mir gemacht habe, versuche ich mich wieder auf meine Arbeit zu konzentrieren. Amegakure brauche ein neues Kanalsystem, und natürlich ist es an mir, das zu entwerfen. Die kleinen Striche und die Winzschrift verschwimmen vor meinen Augen, als die Tür so aufgerissen wird, dass mir die Blätter um die Ohren fliegen.
 

„Sexueller Übergriff!“, Hidans Gebrüll schwappt mir entgegen wie eine Welle. Er trampelt zu meinem Schreibtisch rüber, haut beide Fäuste auf den Tisch und bringt damit meine Pläne durcheinander.

„Hidan, das hatten wir schon mal... es ist kein sexueller Übergriff, wenn Kisame Itachi fragt, wie es „seinem Kleinen“ geht, denn damit meint er dessen Bruder.“, ich streiche mir die schweißnassen Haare aus der Stirn und versuche mich zu konzentrieren.

„Diesmal ist es kein falscher Alarm! Irgendwer bumst im Bad! Habs genau gehört! Was für ne eklige Sauerei, ich will da drin wieder scheißen, ohne an irgendwelche Schwulitäten denken zu müssen!“, er fuchtelt wild mit den Armen, so wie immer, wenn er sich aufregt und schreit so laut rum, dass mir die Ohren weh tun.

Ich ziehe die Nase hoch, und suche nach einem Taschentuch.

„Hidan. Beruhige dich, wir gehen einfach nachsehen, dann wirst du merken, dass es ganz harmlos ist und kannst wieder deiner sonstigen Tätigkeit nachgehen... was hast du vorhin gemacht?“

„An der Badtür gelauscht!“

„Jaja, schon klar, aber vor vorhin...“, ich schnäuze mich lautstark.

„Eichhörnchen gejagt, um mir daraus einen Mantel zu machen. Hab zusammen mit Tobi 101 Dalmatiner gesehen.“, er nickt ernst und taxiert mich mit seinen Blicken, weil ich mich seiner Meinung nach wohl viel zu langsam bewege.

Müde schlurfe ich mit ihm Richtung Bad, und tatsächlich, es wehen Stimmen den Gang entlang. Sie klingen ein wenig verzerrt, weil nebenher ein Wasserhahn läuft.
 

„So blas doch endlich!“

„Da wird mir aber immer schwindlig!“

„Ich stecke ihn jetzt rein, okay?“

„Nein, da ist es viel zu eng!“

„Dann eben mit Gewalt!“

“Ich sage dir, der geht da nicht rein... tu noch ein bisschen von der Cremé rauf.“

„Aber dann flutscht er hin und her und die Reibung ist futsch.“

„Lass mich mal probieren, ich hab da mehr Erfahrung.“

„Ja sicher, und ich dachte ich bin der Mann hier von uns zwei.“

Ein lautes Stöhnen ist zu hören.
 

Hidan reißt sich neben mir die Haare aus und haut den Kopf gegen die Wand. Grade bemerke ich, dass ich ein Triefauge bekomme und reiße die Tür auf, die unverschlossen ist, um eine der schlimmsten Szenen meines Lebens zu erblicken:

Konan und Deidara, beide halbnackt, liegen im Bad rum, unter dem Waschbecken. Deidara hält den Stiel eines neuen Badezimmerspiegels in der Hand.

„Was zum Teu-HATSCHIII!“, mein Fluch wird unterbrochen von einem lauten Niesen.

„Fickt woanders!“, Hidan schüttelt die Faust rein. „Haut ab, mit eurem... eurem... Lesbensex hier!“, er bedenkt Deidara mit einem gehässigen Blick.

„Wir wollten nur einen neuen Spiegel anbringen, aber das Loch ist zu klein.“, Deidara klingt pikiert, und scheinbar ist er immer noch nicht fertig verarztet worden.

Ich lehne mich an die Wand und tupfe an meinem triefenden Auge rum.

„Konan! Mach Deidara fertig. I-ich meine besorgs ihm... ich meine versorge ihn... du weißt, was ich meine. Hidan, du gehst dir jetzt was Tolles im Fernsehen ansehen. Irgendein Gemetzel, oder sowas“, ich schiebe ihn vor mir her Richtung Wohnzimmer.

„Läuft aber nix, ist ja noch nicht Abend, scheiße eh. Verfickter Jugendschutz!“

„Gut, dann siehst du dir die Nachrichten an, da gibt’s auch immer Mord und Totschlag“, mit diesen finalen Worten schubse ich ihn zur Couch und kehre in mein Arbeitszimmer zurück.
 

Weißer Sand, heiße Sonne, eine Kokosnuss gefüllt mit eiskalter Limo. Die Wellen rauschen leise, während ich die Zehen in den warmen Sand grabe. Wind bläst mich sachte an, erfrischt mich und wiegt mich in meiner Hängematte in den Schlaf.

Es riecht nach Kokos, nach Sonnenöl und von irgendwoher weht der Wind auch Fischgeruch.

Und da kommt ein großer Krebs und stupst mich an, fest, immer fester, bis es richtig weh tut.
 

„Aufwachen, Leader-sama, schlafen kannst du, wenn du tot bist!“, Kisames riesige Pranken schütteln mich grob durch und als ich den Kopf hebe, um ihn mit trübem Blick anzusehen, wird mir klar, wo der Fischgeruch her kam.

„Kisne wasch los...“, ich versuche den fauligen Geschmack aus meinem Mund zu vertreiben und fühle mich ganz benebelt. Mein Kopf ist wie in Watte gepackt und alles dreht sich ein wenig. Fahrig taste ich nach meinem Tee, der inzwischen eiskalt und eklig ist.

„Der Fernseher ist besetzt!“, er klingt aufrichtig empört.

„Und was soll ich da machen?“, ich nehme einen Schluck Tee und verziehe das Gesicht.

„Hidan sagt, du hast gesagt, nachdem er gesagt hat, was die im Bad gesagt haben, weil du gesagt hast, Konan soll Deidara verarzten, dass er Fernsehen darf. Aber ich hab vorhin Animal Planet geschaut, und das kann ich jetzt nicht mehr, weil eben du gesagt hast, dass Hidan zu mir sagen darf, dass er schauen darf und ich auf einmal nicht mehr!“

Kopfschmerzen sind schlimmer geworden, ja in ebendiesem Moment. Eine richtige Migräne ist das jetzt. Ich fühle meine Stirn, sicher ist das Fieber, aber selbst kann ich es nicht genau beurteilen.

„Dann setz dich doch einfach neben Hidan und schau, was er schaut, bis er wieder geht. Oder geh und besorg ihm ein Eichhörnchen, was weiß ich...“

„Gerade jetzt verpasse ich eine Dokumentation über das Paarungsverhalten der Tigerhaie nahe den Bahams. Weißt du, was für ein elementarer Verlust das für mich ist, wenn ich es nicht weiß?!“

„Du hast doch gar keine Freundin, was willst du dann mit so Paarungsverhalten?“

“Vielleicht hätte ich ja schon eine, wenn man mich mal in Ruhe Animal Planet gucken lässt!“, es raschelt leise und er stopft sich etwas von den Chips in den Mund, die er in der Tasche mit sich rumträgt.

„Ich weiß, weshalb du keine Freundin hast, Kisame“, auf einmal ist er gefährlich still. „Frauen mögen Männer, die stark sind, und das bist du, und klug, das bist du natürlich auch, aber was du nicht bist, ist ordentlich. Ja, Frauen mögen saubere Männer, die Chaos beseitigen und Ordnung schaffen und auch halten können. Verstehst du, was ich meine?“

„Kann schon sein... und was soll ich jetzt tun?“

Darauf habe ich gewartet, auch mit Erkältung stecke ich hier noch alle in die Tasche.

„Du räumst die Bude auf, dann lernst du es und schwups, hast du nicht gesehen, ist bald eine hübsche Frau hier, um sich auf so einen ordentlichen Typen wie dich einzulassen“, ich zwinkere ihm mit meinem nicht triefenden Auge zu und rotze gleichzeitig in eines meiner letzten Taschentücher.

„Ich... ich werds mal versuchen“, er klingt nicht begeistert, aber offenbar auch nicht sonderlich abgeneigt. Mit wehendem Mantel dreht er um, haut die Tür hinter sich wieder zu und ich kann hören, wie sich seine schweren Schritte ins Wohnzimmer begeben.
 

Die können hier wirklich nichts allein, und nehmen keinerlei Rücksicht auf mich, wenn es mir nicht gut geht. Ich sollte ein paar Sachen packen und zusehen, dass ich mich wohin lege, wo ich meine Ruhe habe, damit ich etwas Schlaf nachholen kann. Ja, das ist eine gute Idee. Ich nehme die Baupläne fürs Kanalsystem, die noch gezeichnet werden müssen, klemme sie mir unter den Arm und schiele nach draußen. Vom Wohnzimmer her höre ich Geschepper, den Staubsauger und Hidan, der versucht sich über das Geräusch vom Staubsauger hinweg, mit jemandem zu unterhalten. Leise schleiche ich den Gang entlang, und rein in die Bibliothek, wo so selten jemand herkommt, weil sie alle zusammen nicht lesen können. Oder es ihnen nicht so gefällt, oder was weiß ich.

Ihm Ohrensessel nahe dem Fenster finde ich einen gemütlichen Platz, breite die Pläne aus und verschwinde dahinter.
 

„Was für eine Verschwendung!“, ich zucke leicht zusammen. Wegen meinem Ohrenrauschen habe ich Kakuzu nicht gehört, der jetzt vor mir steht.

„Kakuzu...“, ich suche bedröppelt nach Worten. „Wie hast du mich gefunden?“

“Bin der Spur aus Taschentüchern gefolgt.“, er hält ein angeschnäuztes in der Hand und wirft es angeekelt zu Boden. „Weißt du, wie viel Geld Akatsuki im Monat für Taschentücher ausgeben muss?!“

„Nein, du etwas?“

„...nein, aber es ist eindeutig zuviel!“

„Kakuzu, was willst du?“, ich stütze den Kopf auf die Hand und schließe kurz die Augen. Warum holt der Tod mich nicht einfach? Dann hätte ich meine Ruhe.

„Hast du mal das Wohnzimmer gesehen? Oder das Esszimmer? Oder die Küche? Oder sonst einen Raum? Kisame rennt durch die Gegend macht das halbe Mobiliar kaputt!“

„Nein, nein, er räumt auf...“, ich kann nicht glauben, dass er das mit dem ordentlich sein nicht kapiert hat.

„Vielleicht, vielleicht aber auch nicht. Er wischt Staub und haut dabei mit seinem fetten Hinten eine Vase runter. Er staubsaugt, Hidan der Trottel stolpert übers Kabel und zertrennt mit seiner Säge die Couch. Er räumt den Schrank aus, um die Hälfte vom Inhalt fallen zu lassen. Er spült Geschirr und zerbricht es mit seinen Pranken. Er-...“

“Jaja, ich habs verstanden“, ich wurschtle den Plan irgendwie wieder zusammen und lege ihn in meinen Schoß. „Egal, was Kisame zerstört, ich werde dafür aufkommen.“

„Du wirst dafür aufkommen?! Ich bin für die Finanzen zuständig, schlussendlich fällt wieder alles auf mich zurück, ich spare ohnehin schon so sehr. Esse die Reste von allen, brauche alte Kleider auf, benutze das Klopapier doppelt, schnäuze mich in gebrauchte Taschentücher...“

„Benutzt man Klopapier auf beiden Seiten, liegt der Erfolg auf der Hand“, keine Ahnung, warum mir das gerade einfällt. „Solange Kisame aufräumt habe ich meine Ruhe, und das ist wichtig, weil ich nicht nur krank bin, sondern auch gleich wirklich sauer werde, wenn man mir keine Ruhe lässt.“

„Ich verlange, dass man hier mein Haus stehen lässt!“, er stampft mit dem Fuß auf.

„Das ist mein Haus...“

„Aber ich bin für die Finanzen zuständig, verdammt nochmal! Ich muss sparen, SPAREN!!!“, sein gebrauchtes stoffenes Taschentuch, das er vor seinen Mund gebunden hat, weht gefährlich hin und her.

„Okay, hör zu Kakuzu. Du machst jetzt folgendes: Du gehst in den Garten und entspannst dich ein wenig, das wird dir gut tun. Die Sonne gibt’s nämlich umsonst, auch wenn dus mir nicht glaubst.“

„Nichts gibt’s umsonst, nicht einmal das Leben!“, er stößt die Faust gen Decke und marschiert ab, was mich dazu bringt erleichtert auszuatmen. Endlich kann ich mal aufs Klo...
 

Ich wanke gefährlich zurück Richtung Bibliothek. Bei dem Gestank im Klo konnte ich mir nur mit Mühe das Kotzen verkneifen. Vom Fieberwahn geschüttelt lasse ich mich in meinen Sessel sinken und drehe mich zum Fenster, um ein wenig frische Luft zu schnappen.
 

„GAAAAAAH!!!“, ich erschrecke fürchterlich, als eine große, hässliche grüne Fratze nur wenige Millimeter neben meinem Gesicht auftaucht.

„UAAAAAH!!!“, die große, hässliche, grüne Fratze erschreckt sich offenbar ebenfalls.

„Zetsu. Was. Ist. Los?!“, ich niese ihm freiweg ins Gesicht und habe das Gefühl mein Hirn kommt mir zur Nase raus.

Zetsu klappt kurz die Palmwedel zu und öffnet sie dann wieder, um sich zu beschweren.

„Kakuzu ist im Garten und rechnet mir vor, wie viel er einbringt und wie viel er kostet.“, er klingt genervt, aber nicht zu genervt und doch weiß ich, wenn ich mich nicht drum kümmere tut es keiner und wenn einer Probleme lösen kann, dann bin ich das.

„Hält er Itachi wieder das mit dem Karotten vor?“

„Schlimmer, er hat mir das Wasser abgedreht und meine Pflanzen brauchen Wasser. Jetzt sofort.“

„Und was soll ich da jetzt machen?“, der Schweiß rinnt mir in Bächen über das Gesicht, ich bräuchte mich eigentlich nur über die Pflanzen zu stellen.

„Bewässer sie, mach einen Regentanz oder so. Aber wenn nicht schnell was geschieht, dann nehmen die Knospen der Erdbeeren erheblichen Schaden, das heißt, dass es keine Erdbeerlimonade geben wird, was heißt, dass Tobi weinen wird, was heißt, dass Itachi durchdrehen wird, was heißt, dass er vielleicht wieder einen Clan ausrottet und wir diesmal dieser Clan sind.“

Er führt mir das ganze Szenario vor Augen und ich erkenne, die Sache ist dringend. Mit einem letzten Rotzen steige ich durchs Fenster nach draußen und verscheuche Kakuzu, der grade dabei ist Blumenkohl aus dem Beet zu rupfen und für den Verkauf nach drinnen zu transportieren.
 

Ich stelle mich breitbeinig neben die Vogelscheuche, die Tobi zum Verwechseln ähnlich sieht, hebe die Hände und konzentriere mich.

„Die Kraft ist mit dir“, denke ich und beschwöre über mir ein Gewitter herauf, das den Garten bewässern soll.

Anmerkung des Autors: Habt ihr gewusst, dass man kann die Sekunden vom Aufscheinen des Blitzes bis zu dem Moment zählen kann, wenn der Donner ertönt, um auszurechnen, wie weit ein Gewitter entfernt ist? Drei Sekunden entsprechen einem Kilometer.

Ich schwenke die Arme für mehr Dramatik und über mir bildet sich ein dunkler Strudel aus Donner und Wolken, deren Ergüsse langsam hernieder rieseln.

Anmerkung des Autors: Habt ihr gewusst, dass der Donnerstag seinen Namen nach dem alten nordischen Gott Thor hat, der nach der Überlieferung den Donner verursachte, wenn er mit seinem von Ziegenböcken gezogenen Wagen über den Himmel fuhr? Die Böcke liefen so schnell, dass die Hufe Funken schlugen, und das Rumpeln des Wagens hörte man als Donner.

Mir wird schwindelig, während ich den Strudel über mir sehe. Ich zupfe das allerletzte Taschentuch aus der Hosentasche, das in wenigen Sekunden komplett durchgenässt ist und schnäuze mich lautstark, während ich mitten im Regen neben der Vogelscheuche stehe. Jetzt ists ja auch schon egal.

Anmerkung des Autors: Habt ihr gewusst, dass wenige Momente, bevor der Blitz in einem selbst einschlägt, sich eure Haare zu kräuseln beginnen und ihr die elektrische Spannung fühlen könnt?

„HAAATSCHIII!!“

Immer kommen sie mit ihren Problemen zu mir, anstatt sie mal selber zu lösen, wenn es mich nicht gäbe, würde die Organisation in Chaos versinken.

Huh, was ist das denn? Meine Haare sehen aus, wie ein explodierter Pudel, und ich fühle ein Kribbeln wie tausend Schmetterlinge im Bauch. Ach, wird schon nichts lebensbedrohliches sein...

Anmerkung des Autors: Habt ihr gewusst, dass der Blitz sich immer den höchsten Punkt auf einer Ebene sucht um einzuschlagen? Und dass er ganz besonders von metallischen Gegenständen angezogen wird, wie zum Beispiel Schirme, oder Schmuck, oder zig Piercings in eurem Gesicht...?

Special - Sasori ist märchenhaft

Liebes Tagebuch,
 

viele viele Tage sind vergangen, seit uns eine Getränkefirma neun Tagebücher vor die Tür legte und meine Kollegen damit anfingen, sinnloses Gebrabbel und mäßig lustige Ableben für niemand bestimmten zu dokumentieren. Das neue Hobby, seine Leidensgeschichten auf Papier zu verewigen, hat sich mit der Zeit bei so gut wie allen verflüchtigt, einzig allein Tobi schreibt noch emsig, während es Kakuzu zu teuer wurde, Itachi zu anstrengend und Hidan das Schreiben wieder verlernt hat. Ich jedoch, liebes Tagebuch, muss dir mitteilen, wurde diesbezüglich übergangen. Niemals wurde mir eines der Tagebücher gegeben, niemals hatte ich die Chance, meine Hoffnungen und Träume festzuhalten.

Und Warum das alles?

Ist es, weil ich eine Puppe bin und die Autorin dieser niveaulosen Fanfiction unter einer Automatonophobie leidet – also unter panischer Angst vor Puppen?

Ist es, weil ich knartschige Gelenke habe und jedes Mal klackere und klappere wenn ich mich bewege, sodass man sich beim Schreiben nicht konzentrieren kann?

Oder ist es die Tatsache, dass ich zum Entstehungszeitpunkt dieses Schundes bereits tot war, weil meine Omi mich nicht genügend liebt gehabt hat? …meine Omi… ich hasse Frauen, und ich hasse Rosa!

Was auch immer es war, ich bin aus der Versenkung zurück und verlange das Wort!
 

Mit einem lauten Knall reiße ich die Tür zum Hauptquartier auf. Hinter mir ächzen die Bäume vom starken Wind, der dramatisch mit meiner Frisur spielt. Fahles Licht scheint über meine Schultern nach innen und zeichnet meinen maskulinen Schatten auf den Flurboden. Der schmutzige Stoff über meinen knochigen Schultern flattert heroisch in der kühlen Brise und zerrt an mir, doch ich bleibe stehen, mitten in der Tür und genieße meinen perfekten Auftritt – stark, präsent, endgültig und… total sinnlos, denn kein Schwein ist da, wie ich nach gut zwanzig Minuten merke, in denen ich mir meinen hölzernen Arsch abfriere, weil ich in der Tür warte, bis jemand meine Rückkehr bemerkt.

Ich werfe gefrustet die Tür hinter mir zu und der laute Schlag verhallt in den zahllosen Fluren und Gängen des Hauptquartiers. Nichts scheint sich verändert zu haben.

In der Küche herrscht nach wie vor das Chaos und Reste des Frühstücks liegen noch herum. Irgendwer hat mit der Gabel auf die Rückseite der Cornflakespackung auf Waldo eingestochen, den kleinen Hund, der sich auf einem Bild zwischen zwei Büschen versteckt. Auf einem Teller liegt noch ein Spiegelei in Herzform und irgendjemand hat wohl die Fischstäbchen samt Packung gefressen.

Am Türstock finde ich schließlich einen Zettel, der zumindest über den Aufenthaltsort eines Akatsuki Aufschluss gewähren sollte. Ein Mann ist darauf gemalt, ein Mann, mit einer Gabel in der Hand, so wie es scheint, und daneben befindet sich etwas, das wie ein Klecks Softeis aussieht… also sind sie Eis essen gegangen? Kunst ist nun wirklich nicht ihre Stärke und dieses Machwerk beleidigt mein Auge. Mit dem Zettel in der Hand gehe ich Richtung Bad um mir den Schmutz von den hölzernen Gliedern zu waschen, doch als ich ankomme, stehe ich vor verschlossener Tür. Ich rüttle noch mal an der Klinke, da werde ich auch schon angepflaumt.

„Verdammte Scheiße, weg von der Tür, ich kann nicht kacken, wenn da einer mithört, du perverse Sau!“ Ein lauter Furz untermauert die Gossensprache.

Ich werfe noch einmal einen Blick auf den Zettel und mir wird klar: Der Mann mit der Gabel ist Hidan mit seiner Sense und der Klecks Softeis muss ein Scheißhaufen sein. Hidan, der mit den Monaten die verstrichen sind, das Schreiben verlernt hat, hat sich aber auch im Zeichnen nicht verbessert.

„Ich hör dich noch! Weg da, aber dalli!“ Eine Dose Vanilleraumspray fliegt gegen die Tür, prallt davon ab und trifft den Werfer zwischen die Augen. „GAAHHH! Scheiße, ich bin blind, ich bin blind!“

Mit einem leisen Seufzen wende ich mich ab und gehe in mein Zimmer, verfolgt von ekligen Hintergrundgeräuschen und Schreien („Verfickt noch eins, ich find das Scheißpapier nicht!“) und fange erstmal an, meine Habseligkeiten abzustauben, was in meiner Abwesenheit natürlich niemand für mich getan hat. Sämtliche Puppen liegen unter einer dicken Staubschicht und meinen Gummibaum hat natürlich auch niemand gegossen. Und wie zu erwarten stelle ich fest, dass irgendjemand all mein Geld, meine Unterwäsche und meine Sammlung von Barbie-Damenschuhen geklaut hat.

Aber ich rege mich nicht darüber auf, ich bin eine Puppe, die haben keine Emotionen - obwohl mich das manchmal ganz schön traurig macht.

Nachdem ich alles sauber gemacht habe, höre ich lautes Gepolter im Gang und sehe nach draußen. Die restlichen Akatsuki sind zurückgekommen – von wo auch immer sie waren – und walzen sich den Gang entlang Richtung Küche, wahrscheinlich um schon wieder zu essen. Ich reiße meine Zimmertüre auf, vom gekippten Fenster her, weht der Wind und bläst durch die Tür nach draußen. Der Regen untermauert meinen Auftritt mit leisem Klopfen an die Scheibe, und perlt und zu Boden. Mit einer Hand im Türrahmen, mit der anderen auf der Klinke, erwarte ich die Jubelrufe und die überraschten Fragen, wo ich war, wie es mir geht, was ich alles zu erzählen habe.

„Hey.“ Itachi geht an mir vorbei, ohne mich eines weiteren Blickes zu würdigen.

„Hm.“ Kisame folgt ihm, den Blick starr auf Itachis Hinter gerichtet.

Das darf doch einfach nicht wahr sein, die ignorieren mich vollkommen! Ich trete nach draußen und krache mit Konan zusammen.

„Sasori, das ist ja mal-„

„GAAH, eine Frau!“, erschrocken reiße ich die Hände an den Kopf.

„Sasori!“, aufgeregtes Quietschen von links erregt meine Aufmerksamkeit, „Bist du jetzt ein richtiger Junge?!“, Tobi springt mit einem rosanen Akatsukimantel in mein Blickfeld.

„GAAH, Rosa!!“, ich springe einen Schritt zurück, zwei Hände packen mich und Deidara, mit dem exakt selben Mantel, dreht mich zu sich um.

„Alter, du warst aber lange weg, was gibt’s Neues, un?“

„GAAAH, eine rosa Frau!!!“, das ist zuviel für mich.
 

Fünf Minuten später erwache ich aus meiner Ohnmacht. Irgendjemand hat mich liebevoll auf den harten Boden des Ganges gelegt und da liegen lassen. Als ich taumelig in die Küche komme, sitzen alle beim Essen und sowohl Tobi, als auch Deidara tragen pinke Akatasukimäntel mit grünen Wölkchen drauf. Ich setze mich dazu, an den einen Platz, der monatelang leer war, werfe einen miesepetrigen Blick in die Runde und bleibe mit den Augen schließlich am Leader hängen, der seine Rühreier auf dem Teller hin- und herschiebt.

„Nun Sasori, mir ist nicht entgangen, dass du wieder hier bist. Aber bilde dir nichts darauf ein, wir haben alle viel durchgemacht, in letzter Zeit“, er fährt sich mit dem Zeigefinger reflexartig über ein Piercing in seinem Gesicht und schaut kurz mit ängstlichem Blick nach oben.

„Das mag ja sein, aber ich lag monatelang in dieser Höhle rum und kein Schwein hat sich darum geschert mich mal zusammen zu setzen! Ihr hättet ja mal kommen können und mich holen, aber nein, ihr musstet ja Tagebuch schreiben!“, ich werfe Hidans Tagebuch, das ich vorhin als Stütze für ein Couchbein gefunden habe, auf den Tisch, wo es in der Suppe landet und den Besitzer voll spritzt.

„Verdammt!“, Hidan ist so außer sich, dass ihm im ersten Moment keine Worten einfallen wollen. „Puppen-… brechen… Suppe heiß!!!“

„Suppen müssen heiß sein!“, quietscht Tobi aufgebracht und wischt mit dem Ärmel seines ekligen, pinken Mantels, über Hidans Gesicht.

„Hau mit dem Kostüm ab, ich hab gesagt ich will das schwule Zeug nicht in meiner Nähe haben!“, Hidan wehrt sich mit Händen und Füßen gegen Tobis Liebkosungen, der halb auf seinem Schoß sitzt, um ihn sauber zu tupfen.

„Yeah, das ist nicht schwul, das ist jetzt Mode in Paris, eh!“, mischt sich Deidara ein.

Ich fahre mit der Hand über mein Gesicht und drehe den Kopf weg, denn Mode oder was auch immer, interessiert eine Puppe nicht.

„Ich hab euch schon mal gesagt, dass das nicht lustig ist!“, der Leader versucht sich Gehör zu verschaffen, was angesichts des Geschreis aber nicht leicht ist. „Irgendwer hat Schnitte und Muster unserer Mäntel an Karl Lagerfeld verkauft und der verdient sich jetzt eine goldene Nase. Diesbezüglich müssen wir noch nachforschen und bis dahin will ich keine Mäntel mehr in diesen quietschbunten Farben sehen. Tobi! Deidara! Ausziehen!“

„Aber Tobi sieht schlank aus in dem Mantel!“, ein jammernder Unterton ist rauszuhören, gefolgt von trotzigem Armeverschränken.

„Und Deidara findet ihn cool, yeah! I-ich meine… und ich finde ihn cool, un!“, er wischt sich eine Haarsträhne aus dem Gesicht und steckt sich ein Würstchen in den Mund.

Während der Leader Itachi den Auftrag gibt die beiden auszuziehen, was in lautem, hysterischem Gekreisch, homosexuellen Anschuldigungen und viel Gepolter endet, wende ich mich ab und frage mich, ob es wirklich so klug war zurück zu kommen.
 

Am nächsten Morgen ist die Routine schon fast wieder eingekehrt. Ich habe den Abend mit einem nackten Deidara verbracht, der aus Protest nichts mehr anziehen wollte, und mit ihm über Bob Ross diskutiert. Tobi, der seit letztem Nachmittag beteuert, dass Itachi ihm Gewalt angetan hätte, schmollt in seinem Zimmer rum und kommt nicht einmal raus um das Essen zu kochen, was die Stimmung zusätzlich gereizt macht.

Der Leader empfängt mich mit einer Schriftrolle und einem heiklen Auftrag. Scheinbar gibt es Hinweise darauf, dass Karl Lagerfeld sich ganz in der Nähe befindet – und er ist der Schlüssel zu demjenigen, der unsere Schnitte und Muster gestohlen hat. Er weist mich an, im neu erschlossenen Märchendorf nahe Otogakure nach dem Modezaren zu suchen und Deidara mitzunehmen, der die Mission allerdings nur angekleidet antreten darf. So oder so würde ich ihn nicht mitnehmen, wenn er irgendwas Rosanes anhaben würde, denn seit meinem Tod hege ich eine tiefe Aversion gegen Frauen und Rosa – und Deidara kombiniert mit dieser Farbe, erinnert mich leider zu sehr an jene pinke Barbie mit Traumschloss, die ich als Kind niemals haben durfte – oder eben an jene pinke Barbie, dir mir die Scharniere aus dem Leib geklöppelt hat.

Im Garten warte ich auf Deidara, der mit königlicher Verspätung und fürchterlichen Klamotten antanzt. In einem Kartoffelsack, der um die Taille mit einem Strick zusammengehalten ist, steigt er über Zetsus Karotten. Auf meine Frage, weshalb er sich seit neuestem kleidet wie ein Bettler, gibt er mir zu verstehen, dass er mit Tobi einen Kampf für Moderechte in der Akatsuki führt und die Organisation mit der Weigerung, sich hübsch anzuziehen, ihrer explosiven Schönheit berauben will. Ich stimme ihm zu, verkneife mir ein Augenrollen und gehe mit ihm los, denn immerhin sind wir ja schon spät dran.

Der Weg ist weit, Deidaras Gequatsche anstrengend und meine klappernden Gelenke auffällig. Die Sonne brennt unbarmherzig und Deidara beschwert sich zunehmend, dass der Kartoffelsack an bestimmten Stellen recht kratzig wäre. Ich frage lieber nicht nach, welche bestimmten Stellen das sind und tue lieber so, als würde ich ihn gar nicht hören.

Das Märchendorf ist recht groß und während Deidara vom Sicherheitsmann aufgehalten und um den Eintritt für zwei erleichtert wird, sehe ich mir die Karte genau an um mich in dem unübersichtlichen Wirrwarr aus Märchengestalten, Bad Endings und Eiscremeständen zurecht zu finden.

Unsere Suche beginnt beim Froschkönig, dann weiter zu Dornröschen, hin zu Aschenputtel, zur Hütte von Muttergans, über die Brücke zu den Häusern der sieben Zwerge und schlussendlich zu Pinocchio. Ich schlage vor, dass wir uns aufteilen, aber nachdem Deidara zielsicher auf den nächsten Stand mit kandierten Nüssen zusteuert und mit großen, leuchtenden Augen vor dem Schloss von Dornröschen stehen bleibt, dessen tausende von Rosen in allen Farben, sicher ein Heidenspektakel abgeben würden, wenn man es in die Luft sprengt, behalte ich ihn doch lieber wie ein kleines Kind bei mir und gebe ihm einen roten Luftballon, der ihn in der Menge von Kindern und Erwachsenen leichter zu erkennen macht.

Wir betreten erst das Schloss des Froschkönigs, dann das von Dornröschen und durchsuchen jeden Winkel, doch alles was wir finden, sind gebrauchte Taschentücher, Müll und einen Haufen Kondome rund um den Froschkönig. Aus Lautsprechern dringt alle paar Minuten eine Stimme mit S-Fehler, die auf Sonderangebote aufmerksam macht, Uhrzeiten für Vorführungen durchgibt oder aber kleine Kinder als vermisst meldet.

Der kleine Hansssi muss bitte von der Mama im Kinderparadies abgeholt werden!

„Hassst du dasss gehört?“, äfft Deidara, kindisch wie er ist, die Stimme aus dem Lautsprecher nach.

„Ja, habe ich. Aber mir wäre lieber, du konzentrierst dich, und-… Deidara!“, in der nächsten Sekunde hängen mehrere kleine Kinder an seinem Arm und Eltern mit Kameras drängen mich zur Seite.

„Mach ein Foto mit Aschenputtel von mir, Mami!“, quietscht ein kleines Kind und hüpft aufgeregt auf und ab, während es sich an Deidaras Ärmel festhält.

„Ich bin nicht Aschenputtel, du kleine, miese…“, ein KLICK irritiert ihn, er sieht nur mehr Sterne und taumelt herum. „Was los, un? Ich seh nichts mehr, ich bin blind, und… du hast meine Seele geklaut, yeah!“

Während Deidara sich auf die überrumpelte Mutti stürzt, die versuchte ihre sündhaftteure Digitalkamera vor ihm zu retten, seufze ich und gehe weiter, denn der Auftrag erledigt sich immerhin nicht von allein.

Doch auch bei der Hütte der Mutter Gans werde ich enttäuscht, auf der Brücke zu den sieben Zwergen verliere ich fast einen Arm, der sich wegen nicht-sorgfältiger-Wiederjustierung langsam gelöst hat, und auch bei Pinocchio finde ich niemanden, der mir zwielichtig erscheint. Ein kleines Schild nebem dem Haus von Gepetto macht mich darauf aufmerksam, dass Pinocchio gerade wegen Reparatur abgeholt wurde und erst am Nachmittag wiederkommt. Über mir höre ich eine Stimme durch den Lautsprecher und mit einem Mal wird mir alles klar.

Billige Kleidungsssstücke, exotisssch und heimisssch, nahe dem Ausssgang. Vergessssen Sssie nicht unsssere neuen Mäntel anzuprobieren – frisssch aus Parisss.

Ich sprinte los um die Zentrale zu finden, dabei verheddert sich mein Mantel an einem alten Stück Zaun und bleibt zurück. Ich kümmere mich nicht daran, doch da sehe ich schon die erste pinke Haarschleife, die auf mich zurennt.

„Mami, Mami, da ist Pinocchio! Und er sieht fast aus wie ein richtiger Junge!“ Die Kleine hat ganz schön Geschwindigkeit drauf, dafür, dass ihre Beine so kurz sind.

Ich renne weiter, doch zurück auf der Brücke, bleibe ich mit dem Fuß im Holz hängen und KRACH, der Fuß bricht ab.

„Papi guck, Pinocchio braucht Hilfe!“, schreit ein kleiner Junge, der von der Gegenrichtung auf mich zugerannt kommt.

Ich rapple mich auf und hüpfe wie ein kaputtes Spielzeug auf einem Bein weiter. Am Haus des Nikolaus, sehe ich, wie Deidara sich auf dem Boden wälzt und versucht die Kinder loszuwerden, die sich wie Kletten auf ihn geworfen haben. Ich schnappe mir eine Zuckerstange von einem Elf und nutze das Ding als Ersatzbein um schneller zu sein, doch als ich um die nächste Ecke biege, trifft mich Gepettos Schuh unerwartet am Kopf und ich falle. Inzwischen ist mir der Auftrag egal, ich will nur noch weg, doch der ein dicker Junge hat sich inzwischen auf mich geworfen und quetscht mich zu Boden.

„Da Pinocchio! Lüg mal, lüg mal, ich will deine Nase wachsen sehen!“

„Nein!“, antworte ich genervt und versuche ein kleines Mädchen zu verscheuchen, das so sehr an meinem Arm herumreißt, dass er abbricht.

„Der hat gar keine Nase!“, plerrt mit ein anderes Kind ins Ohr und klaut mir die Perücke vom Kopf.

„Der bricht voll auseinander… Iiiieh, der hat Holzwürmer!“

Die meisten Kinder springen erschrocken zurück und als der dicke Junge hochspringt, muss ich auch noch den Verlust meines zweiten Beines beklagen. Verdammt seien die Monate in der dunklen Höhle, in der alles mögliche Getier Zeit hatte, meine Extremitäten zum Brüten zu nutzen. Ein kleiner Holzwurm schiebt mein Auge nach außen und ringelt sich nach draußen – zumindest verscheucht das auch noch die restlichen Kinder und das Geschrei ist erstmal weg.

Wenige Minuten später fegt mich ein Hausmeister mit seltsam bekannter Brille in einen Sack. Das letzte was ich höre, ist das Geräusch einer lauten Säge… ich habe mich schon immer gefragt, aus welchem Holz das Sägemehl ist, das unter den Achterbahnen die Kotze auffängt.
 

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Es überkam mich einfach und ich hatte das Gefühl, die FF ist noch nicht ganz komplettiert.

Wenn das Kapitel halbwegs Anklang findet, gibt’s vielleicht noch was von Oro & Kabuto, die sich ein zweites Standbein geschafft haben. :)

Special - Kabuto ist kaputto

Liebes Tagebuch (das mir natürlich nicht so lieb ist, wie du weißt schon wer),
 

habe gestern großes Lob bekommen, nachdem ich den Puppenkünstler zu Sägemehl verarbeitet und unter die große Achterbahn gestreut hatte. Oro-sama sagte, er sei wirklich sehr zufrieden mit mir und meiner Streutechnik und wenn er sich das Ergebnis so ansieht, dann muss er zudem zugeben, dass Sasori weitaus saugfähiger ist, als das Billig-Sägemehl von Aldi. Für besseren Geruch hatte ich noch etwas Zimt hineingemischt – meine Geheimzutat – aber niemandem verraten!

Wie dem auch sei, jetzt, nachdem ich Oro-sama in die Badewanne gelegt habe, habe ich einige Minuten Zeit um einen Eintrag zu machen. Der Morgen verlief wie immer sehr ruhig und befriedigend.

Erst wecke ich Oro-sama ganz liebevoll, indem ich mich eine halbe Stunde, bevor er aufstehen muss, in sein Zimmer stelle und ihn mit sanftem Vogelzwitschern, das immer lauter wird, aus dem Schlummer hole. Dazu ziehe ich die Vorhänge langsam auf, immer Stück für Stück, damit ihn die Morgensonne an seiner bleichen Nase kitzelt. Dann muss Oro-sama aufs Klo, also halte ich ihm die Tür auf und warte davor, bis er erledigt hat, was er erledigen muss. Für eventuelle Notfälle bin ich allerdings immer in Kreischweite. Anschließend gibt es Frühstück. Oro-sama bevorzugt Weizenkeimlinge auf Roggentoast mit einem doppelt gebratenen Spiegelei ohne Öl und mit frisch gepresstem Orangensaft. Er isst wie ein magersüchtiges Model, aber anders kann man seine Figur ja auch kaum halten, ich weiß, wovon ich rede!

Während dem Frühstück lese ich ihm die Zeitung vor – Aktienkurse, Böses aus aller Welt, das Wetter und natürlich die Peanuts. Ich kann ganz super meine Stimme verstellen und mache das auch immer richtig mit Elan. Ich bin sogar so gut, dass vor einiger Zeit Leute von RTL2 angerufen haben um mich als Synchronsprecher abzuwerben, aber ich kann meinem Meister nicht untreu werden, nicht nachdem er mich als Gossenkind aufgelesen, ernährt und mich 3 Jahre lang auf das Internat für zukünftige Leibeigene geschickt hat! War übrigens immer der Klassenbeste im Hinternabwischen, aber das wird nur gebraucht, wenn Oro-sama mal wieder die Arme vom Wi-…Wischen des Bodens weh tun. (Memo an mich: Darf hier nicht zu sehr ins Detail gehen, für den Fall, dass das fremde Leute in die Finger bekommen!)

Nach dem Essen nimmt Oro-sama meist ein Bad. Es ist meine Aufgabe es einzulassen, die Temperatur mit dem Ellbogen zu testen, ihm hinein zu helfen, seine schuppige Haut mit einem Schwamm abzurubbeln, alle paar Minuten warmes Wasser nachlaufen zu lassen und aufzupassen, dass er beim U-Boot-Spielen in der Wanne nicht absäuft.

Gerade in dem Moment sitze ich auf dem Klodecke und schreibe, während er mit einer lila Schaumstoffwurst herumspielt, die er auch hin und wieder als Gürtel missbraucht.

„Malst du da schon wieder ein Bild von mir, Kabuto?“ Ein blubbernder Kopf mit langen schwarzen Haaren taucht aus dem Wasser auf.

„Ähh, heute nicht, nein“, gebe ich zu. „Ich schreibe Tagebuch. Sasori und Deidara hatten zwei Bücher dabei, steht aber nichts Besonderes drin. Für Sie hab ich auch eins in Ihr Zimmer gelegt.“

„Und was mach ich damit?“, er schwimmt auf seiner Schaumstoffwurst ans Ende der Wanne und planscht mit dem Fuß rum.

„Das macht man auf…“, ich demonstriere es ihm ganz geduldig, „und dann drückt man den Stift darauf, nicht zu fest, und dann macht man Buchstaben und Wörter. Die Buchstaben, die wir letztes Jahr alle gelernt haben. Sie wissen schon: A, B, C, D, E, F, G…“

„Jajaja, ich kenn das DBZ!“

„Sie meinen ABZ… i-ich meine ABC“, verbessere ich ihn mit nachsichtigem Nicken.

„Wie auch immer. Hast du mein Nachthemd gewaschen?“

„Ja, natürlich. Es wird strahlend grau-weiß sein, für ihren Auftritt bei The Ring 3.

„Gut, Samara kann nämlich nicht mit Marmeladeflecken auf dem Kleid rumlaufen. Die Autoren sind sehr einfallsreich, diesmal geht es um ein Lied aus dem Radio, und wer das hört, dem fallen nach sieben Tagen die Ohren ab und er kann keine Brille mehr tragen!“

„Seeeehr gruselig!“, pflichte ich sofort bei und richte meine Brille.

„Und wenn sie dann halb blind sind, komme ich und zerhacke sie mit einem stumpfen Beil.“

„Ja, das ist wirklich etwas Neues.“

„Und dann setze ich sie wieder zusammen und hocke sie mit wild verzerrtem Mund in den nächst besten Sessel.“

„Das wird die Leute schocken!“

„Und dann krieche ich wieder ins Radio zurück und warte darauf, dass wieder jemand es einschaltet.

„Wie absolut hinterhältig!“

„Und das Lied, das einem die Ohren abfallen lässt, geht ungefähr so:

I shaved me everywhere for you~

I even did my breasts for you~

I bought me underwear, they’re clean~

and I’m your whore for every day -

Wir werden unterbrochen, als die Türglocke schrillt und mich vor Schreck fast vom Klodeckel springen lässt.

Ich helfe Oro-sama schnell aus der Wanne und weise ihn an, ruhig im Bad zu bleiben, bis ich wieder komme um ihm beim Abtrocknen zu helfen.

Vor der Tür wartet ein Mann in Gelb und gibt sich als Mitarbeiter der örtlichen Post zu erkennen. Im Gepäck hat er ein paar Briefe für mich und einen winzigen Karton mit Löchern drin, aus dem leises Knurren dringt. Ich unterschreibe die Quittung und mache schnell die Tür wieder zu, bevor der Postmann Oro-sama sehen kann, der mit wedelnden Armen und nackt durch die Bude rennt, um sich Lufttrocknen zu lassen.

„Die Post!“, rufe ich laut, um mir Aufmerksamkeit zu verschaffen und Oro-sama bleibt tropfend, aber ruhiger vor mir stehen, als er die Briefe und das Paket in meinen Armen sieht.

„Was für mich dabei?“

„Ja, das hier muss das letzte Accessoire für Ihr Karl-Lagerfeld-Kostüm sein“, antworte ich und balanciere das Paket auf dem Arm. „Ziehen Sie sich an, dann machen wir es auf. Und nicht unser Merklied vergessen!“

„Nein, nein, ich kanns ja!“, antwortet Oro-sama, wippt leise im Takt, fängt an vor sich hinzusingen, und während er um die Ecke wandert, bekomme ich noch den Anfang mit, den er in seiner wundervoll kratzigen Stimme zum Besten gibt.

Erst in die Unterhose rein, dann die Hose ganz geschwind~

Vergiss die Bandagen nicht, damit die Knöcheln nicht kalt sind~

Und dann das Shirt noch dazu, das ist pechschwarz wie die Nacht~

Darüber meinen Mantel, damit mir die Kälte nichts ausmacht~“…

Früher hatten wir ein Merkwort dafür, und zwar Unhobashimagüschuh, aber das war ihm zu kompliziert und so haben wir ein Merklied verfasst – sicher ist sicher, sonst läuft er wieder mit den Socken an den Händen und der Unterhose auf dem Kopf herum.

Während sich Oro-sama also anzieht, bringe ich die Post zum Wohnzimmertisch und fange an meine Briefe zu öffnen:

Werbung – Bei Ikea gibt’s neue Möbel und billige Kerzen. Jaah, diese Schweden verstehen es, fast alles mitzuschicken, was man braucht.

Rechnung – Gas und Wasser ist gestiegen, was wohl daran liegt, dass es im Märchenschloss von Dornröschen, wo wir seit kurzem wohnen, ziemlich kalt ist.

Werbung – Scientology versucht uns anzuwerben, aber die sind mir nicht radikal genug.

Werbung – Prospekte und Gutscheine vom örtlichen Supermarkt. Die könnte ich noch brauchen.

Fanpost – Ein kleiner Junge schreibt mir, dass er mich mehr liebt, als Pikachu.

Und dann noch mal so etwas wie Werbung, aber doch nicht… ich lese mir den Brief genau durch, während Oro-sama ankommt und sein Paket aufmacht.
 


 

Sehr geehrter Herr Kaputto Jackuschi!

Offizielle Gewinnbenachrichtigung

Wir freuen uns Ihnen mitteilen zu dürfen, dass Sie bei unserem Gewinnspiel X-6532532 in der Kategorie 36 gewonnen haben! Wie von Ihnen richtig getippt, waren die Gewinnzahlen 02-06-09-48-57!

Somit steht Ihnen eine Gewinnauszahlung von € 3.000.000,00 (3 Millionen Euro) zu – Herzlichen Glückwunsch!

Aus Sicherheitsgründen wurde Ihr Gewinn versichert, bis eine Bestätigung von Ihnen in Höhe von € 1000 bei uns eingelangt ist, um die Versicherungskosten zu decken.

Bitte schicken Sie uns einen gedeckten Scheck, damit wir sicher sein können, dass Sie den Betrag entgegen nehmen wollen. Wir senden Ihnen anschließend unverzüglich Ihre € 3.000.000,00 zu!

Hochachtungsvoll

Ihr Lottowissenschaftsinstitut unter der Leitung von Klara B. Trug
 

„…oh Mann, ich hab gewonnen!“, schreie ich auf und springe von meinem Stuhl, obwohl ich mich im Moment nicht daran erinnern kann, an so etwas teilgenommen zu haben – aber was solls!

Oro-sama, der gerade seinen Chihuahua ausgepackt hat, fährt erschrocken zusammen und lässt das Vieh fallen, das in seinem Wasserglas landet und dort hektisch hin- und herpaddelt.

„Ich bin reich! Ich bin reich!“, meine Freude kennt kaum Grenzen. Wie viele Fielmann-Brillen ich mir davon kaufen könnte oder wie viele Stifte und Papier um jedes kleine Detail meines Lebens festzuhalten, oder ich könnte mir davon einen eigenen Assistenten leisten, der mir assistiert, während ich Oro-sama assistiere! Und Oro-sama freut sich genau so wie ich, diese Finanzspritze wird unsere Pläne sehr unterstützten. So haben wir endlich das Geld um Pinocchio aus der Reparaturwerkstätte auszulösen, wir können dem Frosch-König einen neuen Anstrich verpassen und jemanden einstellen, der die Kondome im gesamten Märchendorf zusammen fegt. Seit wir Otogakure umgebaut haben, um damit unsere Schulden zu tilgen, arbeiten wir uns die Hintern wund und tuckern doch immer noch in den roten Zahlen rum. Auch mein Klau der Muster und Schnitte der Akatsukimäntel hat uns nicht viel Kohle eingebracht, da Oro-sama sich nicht mit Karl Lagerfeld einigen konnte und der einen kleinen Unfall mit mehreren Schlangen und einer großen Schaufel hatte. Somit fand ein weiteres Kostüm seinen Weg in Oro-samas Schrank, um die Illusion aufrecht zu erhalten.

Da wir also nicht einfach so 1000 € herumliegen haben, müssen wir erstmal zusehen, dass wir das Geld zusammenkratzen, um die Gesamtsumme zu bekommen. Total aufgeregt macht sich jeder dran, Kleingeld, Scheine und halbwegs verkaufbare Habseligkeiten zusammenzukratzen.

Während Oro-sama in den Sofaritzen pult, sammle ich Münzen und Zahnprothesen unter dem fliegenden Teppich ein, der die Leute durch die Luft schleudert. Im Wunschbrunnen findet sich auch noch so einiges, der Preis für die Zuckerwatte wird radikal erhöht und die Luftballone sind jetzt auch nicht mehr gratis. Oro-sama findet auch noch ein paar Kinder, die sich verlaufen haben, und verscherbelt sie für Wucher-Finderlöhne an die Mütter zurück. Meine Sammlung von hochwertigen Pokemon-Karten, auf deren Rückseite ich Informationen über alle möglichen Ninja gekrakelt habe, muss ich zum Schleuderpreis an einige Jugendliche verkaufen, die gleich darauf anfangen Karten zu ziehen, eigenartige Namen zu rufen und sich dann mit den Karten zu beschmeißen. (Kleine Kackbratze: „Au, AU, mein Auge!“)

Nach mehreren Stunden haben wir schließlich satte 56,99 € zusammen und mein Blick wandert ganz ganz langsam zu Oro-samas schönem langem Haar, das sich gut als Perücke verkaufen ließe.

Er sieht mich stirnrunzelnd an und folgt dann meinem Blick. Seine Miene wird steinern, meine wird fragend.
 

Drei Monate später sind meine Haare schon fast wieder nachgewachsen, aber vom Lottowissenschaftsinstitut haben wir immer noch nichts gehört. Zudem haben wir jetzt Herbst und der kühle Wind fühlt sich unangenehm auf meiner Kopfhaut an. Um mich davor zu schützen trage ich eine braune Kappe aus dem Fundbüro des Märchendorfes. Nicht sonderlich schick und Oro-sama wird nicht müde zu betonen, dass ich aussehe wie ein Pilz, aber sie erfüllt ihren Zweck.

In wenigen Minuten soll der Bus kommen. Oro-sama ist schon nervös, allerdings nicht so nervös wie ich, denn einer von uns muss hier bleiben und den Laden schmeißen, während ein anderer zur Adresse des Lottowissenschaftsinstituts fährt um die Leute da gehörig aufzumischen und unsere Millionen zu holen.

Die Adresse – 12345 Fake-Street – steht als Absender auf dem Briefumschlag.

Die Fahrt da hin und zurück wird exakt 4h und 25 Minuten dauern. Zudem brauche ich noch mindestens eine Stunde um das Geld zu holen. Das heißt, Oro-sama muss nicht nur alleine Mittagessen, sondern sich auch noch alleine seinen Nachmittagstee warm machen.

Das Mittagessen habe ich schon vorgekocht und portioniert, der Tee steht in der Mikrowelle, wo die Zeit bereits eingestellt ist. Oro-sama ist angezogen, war baden, am Klo, seine Haare sind gekämmt, auf allen wichtigen Gegenständen kleben Postets mit Anweisungen für die Bedienung und für den absoluten Notfall ist auch der Panic-Room voll ausgestattet.

Ich verabschiede mich mit dem Gewissen, ihn noch nie so lange alleine gelassen zu haben, und steige in den Bus, der mich zu meinem Zielort bringen soll.

Oro-sama rennt noch eine Weile neben dem Bus her und winkt, bis er aus Versehen auf seine Haare tritt und hinfällt. Meine Nase klebt an der Scheibe, bis ich ihn nicht mehr sehen kann.

„Hallo, wie heißen Sie?“, plerrt mir eine gebrechliche Stimme von hinten ins Ohr, kaum, dass ich mich gesetzt habe.

Ich drehe mich auf meinem Sitz um, mit Ellbögen habe ich den letzten Fensterplatz ergattert, und erkenne ein altes Omchen hinter mir, mit schlecht sitzender Perücke und vorstehenden Zähnen.

„Ich bin Kabuto“, sage ich mit wenig Enthusiasmus und verkneife es mir zu fragen, wer sie ist, denn im Moment überlege ich immer noch meine Aufmischstrategie für die Mistkerle vom Lottowissenschaftsinstitut.

„Wie bitte?!“, plerrt sie noch etwas lauter.

„ICH BIN KABUTO!“, schreie ich nach hinten und ihre Perücke weht ein paar Zentimeter zur Seite.

„Da müssen Sie doch nicht gleich so schreien, mein Junge!“, erdreistet sie sich und rückt ihre Haare zurecht.

Ich drehe mich wieder nach vorne und beginne damit, alle um mich rum zu ignorieren. Sowohl die alte, schwerhörige Lady, als auch den dicken Kerl neben mir, der mehr Platz braucht, als er dürfte, die Durchsagen des Busfahrers, die mich nicht betreffen, das schmusende Paar vor mir und die zig Kinder, die durch den Bus turnen, laut rumschreien, Seifenblasen blasen, mit ihren MP3-Playern angeben und einfach nur nervig sind.

An mir zieht die Landschaft vorbei und der Kopf des dicken Typen ruht auf meiner Schulter, seit er vor einigen Minuten eingeschlafen ist. Wir fahren nun schon seit über einer Stunde und der Verkehr wird immer zähflüssiger. Mit Sorgenfalten auf der Stirn bemerke ich, dass auch der Bus immer langsamer wird, als plötzlich die Stimme des Fahrers durch den Bus dringt und wir stoppen.

„Aufgrund einer Convention in der Nähe unseres Zielortes, verzögert sich unsere Fahrt ein wenig. Aber ich rechne damit, dass sich der Stau bald auflöst und wir weiterfahren können“, gut gelaunt hängt er das Mikro wieder weg.
 

Es ist Nacht, dunkel und kalt. Der Typ neben mir gibt nur wenig Wärme ab, die alte Frau hinter mir murmelt leise vor sich hin und aus der Gegenfahrbahn kommen immer wieder Lichter, die hämisch an uns vorbei zischen. Ich bin in einen braunen Kartoffelsack gehüllt, die der Busfahrer vorhin an alle als eine Art Decke verteilt hat. Meine braune Kappe habe ich tief in die Stirn gezogen und meine Brille abgesetzt. Meine Gedanken sind bei Oro-sama, der sicher seit Stunden verzweifelt vor dem leeren Teller fürs Abendessen sitzt. Wahrscheinlich nagt er bald den Tischrand an.

Der Bus kriecht in Schneckentempo voran und vor allem die Kinder sind schon recht ungeduldig. Eines von den Kackbratzen zupft ständig an meiner Kappe rum, haut mir gegen den Hinterkopf und läuft dann kichernd weg. Ich versuche es so gut es geht zu ignorieren, aber langsam geht mir die Geduld aus. Der Kerl neben mir sabbert auf meine Schulter und je weiter ich zum Fenster rücke, desto mehr werde ich eingequetscht.

Eine Hand langt von hinten auf meine Schulter und tippt mich an.

„Ja, Hallo, wer sind Sie denn?“

Ich drehe mich mit einer Miene um, die sowohl Verwirrung, als auch Genervtheit widerspiegelt und sage in so normalem Ton wie nur irgend möglich: „Ich bin Kabuto.“

„Waas, wie bitte?“!, die offensichtlich total verwirrte Alte hält eine Hand über ihr Ohr und dreht es mir zu, damit sie besser hören kann.

Ich lege meine Hände auf die Rückenlehne, drehe mich ganz um und hole tief Luft.

„Ich bin Ka-…GAAAAHHH!“, von der Seite schießt eine Tube Seifenblasen auf mich zu und trifft mich im Gesicht. Die Lauge rinnt mir in Augen, Mund und Nase, macht mich fast blind und treibt mich zur Weißglut. Ich fische hektisch nach meiner Brille, aber ein lautes KNACK sagt mir, dass sie wohl gerade zu Boden gefallen und zu Bruch gegangen ist.

Lautes Kinderlachen und Geschimpfe vom Typ neben mir, den ich gerade aufgeweckt habe, bringt mich wieder halbwegs zur Räson. Ich wickle den Kartoffelsack mehr um mich, drehe mich in eine halbwegs bequeme Position zurück und warte, bis wir endlich ankommen. Wenn ich erst Millionär bin, dann werden sie das bereuen.
 

Es ist kurz nach Mitternacht und der Bus hält mit quietschenden Bremsen am Zielort.

Alles strömt nach draußen, rempelt sich gegenseitig an und verteilt sich in einer breiten Masse aus Menschen, die seltsam gekleidet sind. Ich kann immer noch nichts sehen, meine Augen leuchten wegen der Seifenlauge blutrot in der Dunkelheit und der braune Kartoffelsack, der mir Wärme spenden soll, sowie die braune Kappe, machen mich in der Dunkelheit für andere weniger sichtbar – vor allem für andere Autofahrer.

Ich steige aus dem Bus aus, weiche tänzelnd einigen hupenden Lichtkegeln aus und knalle mit dem Kopf gegen ein Schild, von dem ich schwer hoffe, dass es ein Straßenschild ist.

Mit zusammengekniffenen Augen lese ich „Pokemon-Convention“ – ich suche aber „12345 Fake-Street“ verdammt!

Mit ausgestreckten Armen taste ich mich voran und suche nach weiteren Schildern, als ich gegen einen Menschen stoße.

„Oh, entschuldigen Sie“, sage ich und schiebe mir eine Brille auf der Nase zurecht, die ich gar nicht aufhabe. „Ich suche die 12345 Fake-Street, können Sie mir bitte die Richtung sagen?“

Mein Gegenüber sagt so lange gar nichts, dass ich schon befürchte, in einen Laternenmast geknallt zu sein. Erst nach einigen Sekunden höre ich die zittrige, aber mir vertraute Stimme: „Hallo? Aber Hallo, wer sind denn Sie?“

Meine Augenbraue zuckt, meine Augen brennen, ich habe den Geruch von Seifenlauge in der Nase und einen bitteren Geschmack im Mund. Mir ist kalt, mein Meister ist sicher schon verhungert, ich bin pleite, blind, brillenlos und so weit weg von zu Hause, dass ich fürchte nie mehr ins Märchendorf zurück zu finden … und dann kommt diese Oma an und fragt mich zum x-ten Mal, wer zum Teufel ich denn sei.

Ich packe sie an beiden Schultern, schüttle sie wie wild und schreie sie von wenigen Zentimetern Entfernung an.

„ICH BIN KABUTO! KABUTO, VERDAMMT! ICH BIN KABUTO, KABUTOOOO! ICH BIN KABUTO, KABTUO, DU ALTE FURZKUH!!!“

Plötzlich knallt mir von hinten etwas Rundes an den Kopf und ich lasse reflexartig die alte Frau los. Und da, wieder! Ein rundes Ding, wahrscheinlich ein Ball, knallt mir mitten auf die Nase und ich stolpere erschrocken zurück, als ich mit meiner trüben Sicht und meinen rot-glühenden Augen, kleine Kinder ausmachen kann, die auf mich zurennen.

„Ich fang es als erster ein!“, schreit eines, das von links kommt und schmeißt einen weiteren Ball, der mich mit seiner Wucht fast zu Fall bringt.

„Nein, das Kabuto gehört mir!“, schreit ein anderes, das von rechts kommt und ein weiterer Ball fliegt mir an die Birne, der mich zu Boden wirft.

„Ich will der Allerbeste sein!“ Bälle regnen auf mich hernieder und verpassen mir blaue Flecken und Schürfwunden.

Ich bin auf den Rücken gefallen, verheddere mich in meinem Kartoffelsack und komme nicht mehr hoch. Wie ein Käfer krebse ich auf dem Boden rum und wippe verzweifelt hin und her, in der Hoffnung, ich komme wieder auf die Beine.

Ich verteidige verzweifelt rufend meine Existenzberechtigung und strample mit den Beinen: „Kabuto, Kabuto, Kabuto…“

Das letzte was ich höre ist ein, von Fans verzerrt gesungenes Lied, das meine Ohren abfallen lässt…

I catched the pokemon for you~

I even punched it blue for you~

I bought Kabuto-Shirt, and for you too~

let’s wear it every day~
 

________________________________________________________________

Sooo, Stifte weg, besser wirds nicht mehr. x’D

Ein fettes Danke an alle, die Kommentare in Form von Kritik und/oder Lob dalassen und schon dagelassen haben.

Ein letztes Kapitel von Oro wird’s wohl noch geben. Bis zum nächsten Mal!



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Von:  IchBinLiebe
2011-09-21T21:26:44+00:00 21.09.2011 23:26
GEIL!
Das ist alles nicht mein Problem!
Jemand der es mal echt gelassen nimmt!
Find ich klasse geschrieben.
Es weckte so viele verschiede Gefühle von "echter" Bewunderung sich nur nicht unterkriegen zu lassen, über Komik bis hin zum schaudern und dem Gedanken: "Oh, wie furchtbar. Der arme Kerl. Das geht ja gar nicht."
Sprich gut gelungener Schreibstil, Sinn für Humor und eine gute Umsetzung!
*sternchen plus!*

Von:  Sternengaukler
2011-02-26T20:16:26+00:00 26.02.2011 21:16
hm... ich finde ja das du mit knapp 90 genug kommis hast Oô davon können andere nur träumen. die umfrage ging hauptsächlich an leute mit wenig kommis.
aber egal. ich habs zumindest (mangels zeit) mal überflogen und finde deinen schreibstil sehr gut.
wenn ich es komplett lesen würde, wäre es sicher fesselnd und was positiv ist: einfach verständlicher text, was den leuten sicher sehr gefällt + guter story.
mach weiter so x)
Von:  Lysette
2010-09-23T15:51:10+00:00 23.09.2010 17:51
omg xDDD
da tut er mir ja schon fast leid xD
das kap ist wie immer echt super geworden.
aber mit pokemon hätte ich das wirklich als letztes in zusammenhang gebracht xD
aber das hat es umo lustiger gemacht^^
mach weiter so^^
Von:  Flecki49
2010-08-15T16:48:44+00:00 15.08.2010 18:48
Hui, ganz schön heftig- Oro ist verhungert^^ Wie ein Kleinkind...
Das Kabuto gehört mir!!! Echt genial, ich liebe es^^
Freu mich schon auf das Oro-kapitel^^
Lg, Flecki^^
Von:  Flecki49
2010-08-15T15:27:07+00:00 15.08.2010 17:27
Oh der arme Pain!
xD
Genial, besonders die Sache mit Deidara und Konan im Bad^^
Ich hab einen Lachkrampf gekriegt, als Tobi völlig aufgelöst in sein Büro gestürmt ist und Pain gedacht hat, iwer ist gestorben, ich weiß auch nicht warum, aber ich hatte echt voll den Lachflash^^
Ich liebe deine FF, hab ich das schonmal erwähnt? Nein?
Ich liebe deine FF^^
Lg, Flecki^^
Von:  Flecki49
2010-08-15T15:10:19+00:00 15.08.2010 17:10
Hidan kann ja echt nerven^^
Das Ende war zu geil- RUMS, und aus die Kiste xD
Aber das sie zu doof ist um TTENIBAKLEGEIPS zu lesen- das ist doch offensichtlich^^
Wieder mal schön^^
Lg, Flecki^^
Von:  Flecki49
2010-08-15T14:58:29+00:00 15.08.2010 16:58
Genial, Deidara als Kunstwerk^^
EWIGES Kunstwerk wolgemerkt. Ironie des Schicksals^^
Nein echt genial, auch das mit dem Text von zehn kleine Negerlein, und auch wenn das Versmaß etwas holprig ist ist es toll^^ xD
Ne wirklich super^^
Lg
Flecki^^
Von:  Flecki49
2010-08-15T14:37:28+00:00 15.08.2010 16:37
So, jetzt komm ich zum weiterlesen... oh mein jashin, ist das gut^^
Besonders der Dialog am Ende... Die essen doch eh alles^^
xD
Ich fang gleich an zu heulen vor lachen, wollen mal weiterschaun^^
Lg
Flecki^^

Von: abgemeldet
2010-08-08T19:53:39+00:00 08.08.2010 21:53
Das ist ein Suppaaa Kapitel besonders die Stelle wo sie sich betrinken xDDDDDD

Und deidara wurde zu Oetzi !!


UND DIE FRISUR HAELT,YEAH!!! lol
Von: abgemeldet
2010-08-08T19:35:55+00:00 08.08.2010 21:35
WOWWW! Das ist soo witzig , ich lese ja selten fan fics aba dieses Kapitel ist einfach unbeschreiblich komisch ich habe schon Traenen in den Augen .

Armer Sasori musste im Maerchenland sterben xDDDDD

Akatsukiegirl


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