Kitsune, Baby! von Ibogaeru (Wenn der Fuchs einzieht...) ================================================================================ Kapitel 6: Die Einsamkeit ------------------------- Kapitel sechs... ging diesmal ziemlich flott O_o'' Mit Kapitel sieben hab ich auch schon angefangen. Ich würde mich nach wie vor über konstruktive Kritik freuen =P ________________________________________________ Itachi und Deidara Laut wurde die Wäsche in der Maschine umher gewirbelt, machte eine Drehung nach der anderen und vibrierte leicht. Die Küchenleuchte schwang im Takt. Dem jungen schwarzen Kater schien dieser Umstand überhaupt nicht mehr aufzufallen. Ebenso wenig wie die Stille aus Itachis Schlafzimmer, die normalerweise nie beim Waschgang mit extra langem Schleuderprogramm herrschte. Dieser Umstand allerdings blieb Itachi und Deidara nicht verborgen. „Schon seit Wochen benimmt er sich so komisch. Als würde ihm das alles gar nichts mehr ausmachen, un.“ Vorsichtig stütze sich der Vogel auf die Ellenbogen und musterte den Kater, der nackt neben ihm im Bett lag. „Ich glaube kaum, dass es ihn nicht mehr stört… Es scheint etwas passiert zu sein, dass unsere Beziehung für ihn in den Hintergrund gerückt hat“, spekulierte Itachi. Geistesabwesend hob er eine Hand und begann, Deidara am Arm zu streicheln. Gleichmäßig, langsam und federleicht streiften seine Finger den Oberarm hinauf und wieder hinunter. Die andere Hand hielt er unter seinem Kopf, betrachtete gleichmütig die weiße Zimmerdecke. „Der Streit mit Naruto, un?“, sprach Deidara die Vermutung Itachis aus. Doch wirklich konzentriert konnte er diese Unterhaltung nicht mehr führen. Seitdem Sasuke mit absolutem Desinteresse auf ihre Beziehung - insbesondere Sexleben - reagierte, war letzteres fast völlig zum erliegen gekommen. Jedes Mal, wenn die beiden sich zurückzogen, wandte Sasuke den Kopf ab, blickte noch betrübter drein als ohnehin schon und verzog sogar manchmal schmerzhaft das Gesicht. In solchen Momenten fiel es ihnen beiden schwer, sich einfach in Itachis Zimmer zu verkrümeln und den Dingen ihren Lauf zu lassen. Aber da Sasuke auf ihre Gesellschaft keinen Wert legte, machten sie sich doch immer auf, in Itachis Zimmer zu gehen, wo sie es sich auf dem Bett bequem machten, es manchmal schafften, sich ihrer Kleider zu entledigen und sich dann in gegenseitiges Schweigen hüllten. Doch nach so vielen Wochen – es waren mittlerweile neun an der Zahl – ohne Zärtlichkeiten, fiel es Deidara bei jeder Berührung Itachis zunehmend schwerer, sich auf die Dinge, die Gespräche zu konzentrieren, die einen Augenblick zuvor noch von allzu großer Bedeutung waren. Langsam verlagerte er sein Gewicht so, dass Itachi nicht das Gefühl bekam, er müsse ihn auf der Stelle loslassen. Zögerlich hob der Vogel die Hand und streichelte sanft über Itachis Wange. Nachdem er keine Beschwerde erhielt, fuhr seine Hand die Konturen des Gesichts unter ihr nach. Zärtlich fuhren die Fingerspitzen über Augenlieder, Nasenrücken und Lippen hinunter zum Kinn, um den Kopf des Katers mit sanftem Druck in Richtung Deidaras zu zwingen. Lange schaute Deidara in Itachis nachtschwarze Augen, konnte jeden Lichtreflex in ihnen sehen, sein eigenes Spiegelbild erkennen und eine Menge Emotionen, die er seit geraumer Zeit nicht mehr ausgesprochen hatte. „Können wir den Fakt, dass es Sasuke nicht gut geht vielleicht für eine Stunde hinter deiner Tür aussperren und uns den momentan wirklich wichtigen Dingen widmen, un?“ Ein leichtes Lächeln schlich sich auf Itachis Lippen ehe er antwortete. „Und was sind die wirklich wichtigen Dinge, denen wir uns widmen müssen?“, fragte er leicht spöttisch. „Das sind“, begann Deidara und näherte sich Itachis Gesicht mit seinem eigenen, „Nur Du und Ich!“ Wehmütig trafen die Lippen der beiden aufeinander, erinnerten ihre Körper daran, wie es sich anfühlt, sich dem anderen völlig bedingungslos hinzugeben und ließen ihre Hände die so vertrauten, doch mittlerweile völlig fremd wirkenden Körper erkunden. Zart fuhren Finger über nackte Haut, verdrängten die Außenwelt aus den Köpfen und aus dem Raum und ließen nur Hingabe, Leidenschaft und grenzenlose Liebe zurück. Naruto Eine Mission jagte die nächste und Kanna war vollkommen angetan von ihrer neuen Aufgabe als Späher und Spion. Eigentlich müsste er sich darüber freuen, schoss es dem Yoko immer und immer wieder durch den Kopf, aber seitdem er Sasuke gegenüber so erschreckend ehrlich gewesen war, konnte ihn nichts mehr freuen. Er hatte etwas Wichtiges aus seinem Leben verbannt, mehr unbewusst als gewollt, aber trotzdem war der Kater gegangen. Und bis heute nicht zu ihm zurückgekehrt. Einige Zeit hatte Naruto sich darüber gefreut, hatte es als Chance gesehen, über all die verwirrenden Dinge nachzudenken. Aber als Sasuke nach einigen Wochen nicht zu ihm zurückgekehrt war, begann er zu zweifeln, ob dies der richtige Weg gewesen war. Er hatte versucht, Kontakt zu seinem besten Freund aufzunehmen, in dem Wissen, dass er schon längst nicht mehr sein bester Freund war. Aber er wollte nicht aufhören zu hoffen. Doch letztendlich blieb er allein zurück. Hatte er Sasuke angerufen, hatte er entweder sofort aufgelegt, als er ihn erkannt hatte, oder er hatte sich durch Itachi und Deidara vertreten lassen, mit dem festen Versprechen, er würde zurückrufen, wenn er wieder zuhause war. Sasuke hatte nie zurückgerufen. Egal wie oft Naruto es auch versucht hatte. Nachdem der Yoko begriffen hatte, dass Sasuke telefonisch für ihn nicht zu erreichen war, hatte er ihn besuchen wollen. Doch immer öfter blieb die vertraute Haustür für ihn verschlossen. Und so wurden aus Wochen Monate. Der Herbst ging, der Winter kam. Es wurde kalt und weiß vor den Fenstern Konohas. Immer seltener traf man Menschen auf den Straßen und in den Geschäften. Als es jedoch auf Weihnachten zuging nahm der Betrieb im Dorf unter den Blättern kurzzeitig wieder zu. Die Straßen waren überfüllt mit Menschen, die Geschäfte luden mit großen, bunten Schaufenstern zum Kaufen ein und die Häuser erstrahlten in den verschiedensten Farben und Lichtern. Früher war Naruto gerne mit Sasuke und Sakura durch die Straßen gezogen. Sie hatten sich die bunten Schaufenster angesehen, hatten gemeinsam überlegt, was sie Kakashi zu Weihnachten schenken sollten und hatten sich im ersten Schnee unerbittliche Schneeballschlachten geliefert. Zusammen hatten sie den Weihnachtsmarkt besucht. Sie hatten zu dritt Waffeln gefuttert und sich im letzten Jahr mit Glühwein betrunken, dass Kakashi Yamato zu Hilfe holen musste, um sie alle Drei heil nach Hause zu bekommen. Doch daraus sollte nichts werden. Sasuke verweigerte ihm ja konsequent den Kontakt und Sakura hatte schließlich Sai, mit dem sie seit dem Frühjahr zusammen war. Also blieb Naruto die meiste Zeit in seiner Wohnung, trank Tee oder sah Fern. An guten Tagen dachte er sich Verstecke aus, um Kannas Spürsinn zu trainieren. An schlechten Tagen saß er auf seinem Bett und tat nichts weiter, als aus dem Fenster ins Leere zu starren. Kanna nahm es ihm nicht übel. Sie legte sich zu ihm, wärmte ihn mit ihrem dichten Winterfell und schaute aus dem Fenster, wann immer ihr danach war. Als Naruto sich entschloss, ihr den Weihnachtsmarkt zu zeigen, sprang sie ungeduldig um ihn herum. In seinen Erinnerungen war der Weihnachtsmarkt fröhlich, bunt und voller Eindrücke, die unbedingt aufgenommen werden mussten. Sie liefen Itachi und Deidara über den Weg, die Hand in Hand von einem zum anderen Stand schlenderten. Kurz unterhielten sie sich und Naruto erkundigte sich nach Sasuke. Ein trauriges Lächeln schlich sich auf Itachis Gesicht, doch dann schüttelte er müde den Kopf. Ein kurzer Wortwechsel folgte, dann verabschiedeten sie sich und er hatte das dringende Bedürfnis, sich den Rest des Jahres in seiner Wohnung zu verkriechen oder sich zumindest heute ordentlich zu betrinken. Doch Weihnachten ging vorbei, ohne das etwas Spektakuläres passierte. Das neue Jahr brach an, doch auch zu diesem Anlass verschanzte Naruto sich in seiner Wohnung. Denn zum Schrein war er die letzten Jahre auch immer mit Sasuke und Sakura gegangen. Gelegentlich kamen Kakashi, Yamato oder Jiraiya vorbei, um nach ihm zu sehen. Aber Naruto stand nicht der Sinn nach Gesellschaft. Es folgten einige Missionen, die ihn und Kanna immer öfter weiter von Konoha entfernten. Während einer dieser Missionen hatte Naruto die Gelegenheit, Gaara zu besuchen. Der junge Kazekage war völlig überrumpelt, als der Yoko plötzlich in seiner Bürotür stand, mit einer weißen Füchsin auf der Schulter. Schnell hatte Naruto ihn auf den neusten Stand der Dinge gebracht, während Gaara fasziniert durch Kannas weißes Fell streichelte. Müde hatte er geschaut und kaum Stellung genommen zu den Dingen, die Naruto ihm berichtete. Schließlich hatte er aufgesehen, vom hellen Fell der Füchsin und Naruto durchdringend angeschaut. „Und wie geht’s mit dir und Sasuke voran? Habt ihr mittlerweile miteinander sprechen können?“ Traurig hatte Naruto den Kopf geschüttelt und geflüstert, dass er die ganze Sache am besten aufgeben sollte. Sasuke wollte ihn nicht mehr als Freund und wenn er ihm ewig nachtrauern würde, hätte er nichts davon. Darauf hatte Gaara geschwiegen. Das war auch schon wieder einige Monate her, dachte Naruto bei sich. Und es hatte sich nichts geändert. Er saß nach wie vor auf seinem Bett und starrte nach draußen ins Leere. Die Straßen waren gut gefüllt, die Geschäfte vor seiner Wohnung immer gut besucht und das Wetter besser denn je. Nach dem trostlosen Winter war der Frühling gekommen und hatte aus dem kahlen Dorf wieder ein wunderbar grünes Paradies gezaubert. Überall hatten Blumen zu blühen begonnen und Leben war eingekehrt in das Dorf und seine Bewohner. Doch Naruto spürte von alledem nichts. Und auch der Frühling war vorüber gegangen. Mittlerweile war Sommer geworden und die Straßen waren nicht mehr so gut besucht. Die meisten Menschen verkrümelten sich in ihren Häusern – wie er es ja auch tat – um sich vor der drückenden Hitze am Mittag zu schützen. Immer seltener bekam er Besuch von seinen alten Freunden und Lehrern. Manchmal kam es ihm so vor, als hätte er mit Sasuke nicht nur seinen besten Freund, seinen Bruder, seinen Geliebten gehen lassen, sondern auch seine ganze Vergangenheit. Alles, was mit Sasuke zusammenhing hatte er hinter sich gelassen. Gemeinsame Freunde, gemeinsame Treffpunkte, Interessen und vor allem hatte er mit Sasuke einen Teil seines Selbstvertrauens aufgegeben. Sein Geliebter… Viel zu lange hatte Naruto gebraucht um zu begreifen, was der sture Kater wirklich für ihn war. Doch als er es endlich verstanden hatte, war es bereits zu spät gewesen. Als er endlich begriffen hatte, war der Kater schon fort. Schon lange zuvor wurde er von Naruto fortgestoßen, nur, um zu verstehen, was längst hätte offensichtlich sein können. Doch alles Denken, alles Grübeln brachte ihn keinen Schritt weiter sondern warf ihn immer weiter zurück. Das zu begreifen hatte wieder eine ganze Menge Zeit gekostet. Und so war ein Dreivierteljahr an Naruto vorübergezogen, ohne das er nur einen Schritt nach vorne gewagt hatte. Es wurde Zeit, dass sich etwas änderte. Es wurde Zeit, dass er anfing zu kämpfen. Um sein altes Selbstvertrauen und vor allem um Sasuke! „Kanna! Wir gehen!“ Viele verschiedene Orte, mal Geschäfte, mal Häuser, in denen Freunde wohnten, mal bunt blühende Wiesen und dicht gewachsene Wälder. „Wohin? Ich weiß noch nicht genau. Aber es wird Zeit, dass ich nach draußen komme. Viel zu lange habe ich mich hier drinnen eingesperrt. Und dich dazu!“ Liebevoll stupste ihn eine rosa Nase an und rote Augen sahen ihn verständnisvoll an. Lächelnd kraulte Naruto seine beste und zurzeit auch einzige Freundin. „Los, lass uns gehen.“ Gemütlich schlenderten die beiden durch Konoha, das am späten Nachmittag wieder gut besucht war. Die Schatten begannen schon wieder länger zu werden und die Tage kürzer. Bald würde es Herbst werden und dann war auch schon der Winter nicht mehr weit. Und dieses Jahr wollte Naruto auf etwas Erfreuliches zurückblicken können. Letztes Jahr war alles, was er groß erreicht hatte, seine Freundschaft zu Sasuke zu zerstören. Dieses Jahr wollte er zurückblicken und stolz sein können. Er wollte eine neugewonnene Freundschaft sehen um die er mit allen Mitteln gekämpft hatte. An einem der kleineren Geschäfte blieb er stehen, denn etwas hatte seine Aufmerksamkeit erregt. Er ging zu einem der vielen Postkartenständer und nahm eine in die Hand. Ein paar Mal las er den Text aufmerksam durch, dann nickte er, um sich selbst zu bestätigen und marschierte entschlossen mit der Karte ins Geschäft. Eine verwirrte, weiße Füchsin saß auf dem Gehweg und sah ihm nach. Sasuke Eine ziemlich blaue Karte hatte heute Nachmittag in seinem Briefkasten gesteckt. Lange hatte er sich das Bild angesehen. Eine blaue Holzwand, vor der ein blau gestrichener Käfig hing. Und in dem Käfig saß ein gelber Vogel. Unten auf der Karte stand ein kurzer Text, den er mehrmals durchgelesen hatte: Was man liebt muss man frei lassen. Kehrt es zu dir zurück, gehört es dir. Wenn nicht, hat es dir nie gehört. Langsam und mit zitternden Fingern wendete er die Karte und las den einsamen Satz, der dort geschrieben stand. Ich würde gerne zu dir zurückkehren, Sasuke! _____________________________________________________________ So, das wars auch schon wieder^^ Hoffe, es hat euch gefallen! Das Kapitel mag ich lieber als das vorige, auch wenn hier nicht wirklich viel spannendes passiert... Die Karte gibt es übrigens wirklich, liegt grad im Moment neben mir und musste einfach für diesen Zweck missbraucht werden =P Und wenn ihr mir fleißig Kommis schreibt, schreib ich auch ganz schnell und fleißig weiter =P Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)