Kitsune, Baby! von Ibogaeru (Wenn der Fuchs einzieht...) ================================================================================ Kapitel 1: Hin und her . . . ---------------------------- Sasuke Die Leuchte an der Küchendecke schaukelte gemächlich hin und her und hin und her und hin und her und hin und her . . . Ihm war mittlerweile richtig schlecht davon. Und ein Ende schien nicht in Sicht. Sasuke machte es krank, wenn Deidara länger als eine halbe Stunde bei ihnen blieb. Denn dann hatten er und sein Bruder mehr als genug Zeit, sich nach Lust und Laune die Seele aus dem Leib zu vögeln! Und jedes Mal, wenn sie das taten, dann schaukelte die Leuchte an der Küchendecke hin und her und hin und her und hin und her . . . „Schluss jetzt!“, wurde eine Tasse Tee heftig auf den Tisch geknallt, dass der Tee über den ganzen Tisch spritzte. Wütend griff Sasuke einen Lappen und wischte die Sauerei fort. Dieses ewige Gestöhne und Gekeuche, das durch die Decke gedämpft zu ihm vordrang, gemischt mit diesem permanenten Leuchten hin und her Geschaukel brachte ihn bald um den Verstand. Wenn man nicht bald was gegen diese Liebschaft unternahm, dann sah Sasuke jetzt schon schwarz für die Zukunft seines Bruders – und sein Nervenkostüm. Das schrille Klingeln der Türglocke ließ ihn zusammenzucken und das Stöhnen über ihm für eine Millisekunde verebben. Leider wusste Itachi, dass Sasuke heute keinen Dienst hatte und er sich nicht aus seinem Zimmer bewegen musste, um die Tür zu öffnen. Und wie auf Kommando begann die Leuchte wieder hin und her und hin und her und hin und her zu schaukeln. Wieder schrillte die Klingel durch das Haus und Sasuke stapfte wütend Richtung Tür. Wenn da jetzt ein Bote oder Kage-Bunshin von Naruto steht, dann klopp ich den zu Tode, ich schwör’s! Diesen dämlichen, unorientierten, ständig verloren gegangenen Fuchs brauch ich jetzt echt nich auch noch! Und schon gar nicht mit . . . „Guck mal, ein Fuchsbaby“, wurde ihm ein kleines, weißes Bündel unter die Nase gehalten, nachdem er Naruto die Tür geöffnet hatte. „Bitte was willst du von mir?“, fauchte Sasuke. Verständnislos starrten ihn zwei große blaue Augen an. Das weiße Bündel wurde demonstrativ ein bisschen höher gehalten. „Na, ein Fuchsbaby will ich von dir!“ Verwirrung! „Du hast doch schon ein Fuchsbaby, warum willst du eins von mir?“ Kurz ließ sich Sasuke Narutos Bemerkung auf der Zunge zergehen, bis ihm sachte etwas ans Großhirn schwappte. „Und wenn du jetzt denkst, dass ich mit dir auf meinem Zimmer verschwinde um dir noch so ein Fuchsbaby zu machen, dann kannst du mich mal kreuzweise! Ich bin nämlich nicht schwul!“ HA! Jetzt hatte er es dem dummen Yoko so richtig gegeben! „Ich weiß, dass du nicht schwul bist, Sasuke“, erwiderte Naruto konfus, „Ich übrigens auch nicht. Und außerdem können wir beide keine Babys machen, weißt du, wir sind beide maskulin.“ M-a-s-k-u-l-i-n . . . woher bitte kannte er das Wort? Und warum musste er ihm das jetzt an den Kopf werfen? Die Aussage, die hinter Narutos Bemerkung gestanden hatte, war ja wohl klar wie Kloßbrühe . . . oder nicht? . . . Autsch! Sasuke schlug sich mit der flachen Hand vor die Stirn. Er hatte Naruto ernsthaft gesagt, dass er ihm kein Baby machen würde. Wie verplant war er denn, Himmelherrgott nochmal?! Aber ihm war ja schon von Anfang an bewusst gewesen, dass ihn dieses Gepimper und dieses hin und her und hin und her und hin und her und hin und her der Leuchte in den Wahnsinn treiben würde. „Vergiss, was ich gesagt hab, ok? Also, was ist jetzt mit dem Fuchsbaby?“ „Na, das ist für dich. Weißt du, ich hab das im Wald gefunden und mitgenommen. Aber ich kann mich doch nicht kümmern. Und da dachte ich, ich bring dir den Fuchs vorbei! Dann hast du was zutun und Itachi und Deidara haben ihre Ruhe vor dir. Oh, ups! Tut mir leid, das wollte ich eigentlich nicht laut gesagt haben.“ . . . „Und warum genau soll ich mich um den Fuchs kümmern? Wer hat denn überhaupt behauptet, du könntest dich nicht kümmern?“ „Naja, Niemand. Aber der tolle Kaktus, den ihr mir zum Geburtstag vor ein paar Jahren geschenkt habt, der ist mir neulich verwelkt.“ . . . Ein verwelkter Kaktus?! . . . „Der Kleine tut mir zwar jetzt schon wahnsinnig leid, aber ich kann mich echt nich auch noch um einen Fuchs kümmern!“ „Aber sie ist doch so ein liebes Mädchen“, jammerte Naruto. Sasuke sah den weißen Fellball irritiert an. „Wer sagt dir, dass das ein Mädchen ist?“ Naruto verdrehte vielsagend die Augen. „Na, ist doch klar. Sie strullt im sitzen!“ „Na, das ist doch ein eindeutiger Beweis, un!“, ertönte Deidaras Stimme hinter Sasuke. Er beugte sich über den kleinen Bruder seines Lieblings und musterte den weißen Winzling eindringlich. „Warum willst du dich denn darum nicht kümmern, Sasuke? Das Ding ist doch total niedlich, un!“ Deidara ignorierte Sasukes angewidertes Gesicht gekonnt und beugte sich noch ein kleines bisschen weiter über seine Schulter, um dem kleinen Fuchs liebevoll an die Nase zu stupsen. „Könntest du vielleicht ein klitzekleines bisschen mehr auf den nötigen Sicherheitsabstand zwischen uns beiden achten, Deidara?“, wurde er von Sasuke angeblafft. „Nö!“, war die einfache Antwort. Beleidigt verzog Sasuke das Gesicht. „Ich hasse es, wenn du mich behandelst, als wär ich geistig nicht mehr voll auf der Höhe, Deidara. Könntest du das wenigstens lassen?“, beschwerte sich Sasuke über ein Ereignis des Morgens, das er ja eigentlich verdrängen wollte. „Nö! Solange du dich so verhältst, als wärst du geistig nicht mehr voll auf der Höhe, behandel ich dich auch so, un!“ Naruto schmunzelte. An Deidara biss sich Sasuke die Zähne aus. Da konnte er sich auf den Kopf stellen wie er wollte. Aus dem Schmunzeln wurde ein Grinsen, als der Yoko sah, wie Itachi die Treppe runter kam. Mit noch immer leicht geröteten Wangen und ziemlich zerwühlten Haaren. „Sag mal, Deidara? Wie schaffst du es, dass du direkt danach immer so frisch und unbeteiligt aussiehst?“ Deidara sah den Fuchs einen Augenblick fragend an. Dann drehte er sich um und musterte Itachi kurz. „Weiß nicht, un“, gab er zurück, „Wahrscheinlich Talent oder so was in der Art?!“ Itachi brummte beleidigt, als er sich neben seinen Bruder stellte. „Dass du Deidara so nah an dich ran lässt . . . Wird das schlussendlich doch was mit der Freundschaft zwischen euch?“ Beleidigtes Schnauben war die Antwort. „Als wenn ich den freiwillig neben mir stehen haben wollte. Die Leuchte hat übrigens schon wieder geschaukelt!“ Unbeeindruckt zog Itachi eine Augenbraue hoch. Dann wandte er sich an Deidara. „Wir sollten das vielleicht das nächste Mal im Wohnzimmer machen. Da kriegt Sasuke nicht mehr mit, ob die Leuchte wackelt oder nicht!“ „Dafür muss ich mir dann alles anhören, oder wie? Vergiss es!“ „Also, was ist jetzt mit dem Fuchs?“, wurde Sasukes Einwand übergangen. „Schaffst du das, Naruto?“ Angesprochener zuckte kurz mit den Schultern. „Werd ich wohl müssen, oder? Sasuke will sich ja nicht um das arme Ding kümmern. Herzlos wie immer . . .“ „Wer ist hier herzlos, verdammt? Ich hab einen Haufen Probleme, um die ich mich kümmern muss!“ Es wurde verstohlen zu Deidara geschielt. „Also eigentlich machst du dir deine Probleme selber, aber wenn du meinst . . .“ Itachi und Deidara fingen breit an zu grinsen, gaben Naruto einen Klaps auf die Schulter und verschwanden gemeinsam Richtung Bad, was Sasuke ein gereiztes Zischen entlockte. Gerade wollte er Naruto zurecht weisen, dass man diese Beziehung nicht einfach so lassen könnte, wie sie war und er sich nicht ständig einmischen sollte (und wenn er es schon unbedingt tun musste, könnte er sich als sein bester Freund ja wenigstens auf seine Seite stellen), da hatte der Yoko ihm den Rücken gekehrt und redete beruhigend auf den kleinen Fellball ein. „Wir gehen dir jetzt ein schönes Bettchen besorgen und dann kriegst du was Feines zu essen!“ Kurz wandte er sich Sasuke zu und winkte zum Abschied. „Wir sehen uns die Tage, ja?“ Dann stapfte er das Fuchsbaby kraulend Richtung seiner Wohnung von dannen und ließ einen reichlich angesäuerten Sasuke in der Türschwelle stehen. Und während dieser sich Wutendbrant auf den Wasserkocher stürzte, begann die Leuchte über seinem Kopf wieder hin und her und hin und her und hin und her und hin und her zu schaukeln. --------------------------------- Warum heißt dieses Kapitel bloß hin und her . . .? =P Falls sich jemand fragt, was der arme Wasserkocher Sasuke getan hat . . . nix, aber Sasuke braucht nun mal seinen Entspannungstee, sonst könnte er im Alter ja Falten bekommen xD Im nächsten Kapitel geht's dann um Naruto, der versucht, sich ernsthaft um das Fuchsbaby zu kümmern. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)