Für unsere Zukunft oder Biss in die Ewigkeit von abgemeldet ================================================================================ Kapitel 78: Kapitel 78 oder die Wette und Jaspers Geschichte ------------------------------------------------------------ Kaum war ich aufgestanden, kam mir schon ein strahlender Edward entgegen. „Hey, mein Schatz“, sagte er und wirbelte mich und Junior umher. Fröhlich quietschte unser Sohn. „Und was studiert mein Ehemann jetzt?“, fragte ich und küsste ihn kurz sanft auf die Lippen. Er stellte mich auf meine Füße und sagte „Musik“ „Dann bekommen unsere Süßen jetzt immer viel schöne Musik zu hören“, lächelte ich. „Natürlich. Aber ich würde ihnen auch so etwas vorspielen“, sagte Edward und nahm mir Junior aus den Armen. Gemeinsam gingen wir zu Emmett und Esme zurück, zu denen sich inzwischen auch Carlisle gesellt hatte. Carlisle beugte sich gerade über den Kinderwagen und alberte mit den Kindern rum. „Sollen wir jetzt noch ein wenig in die Stadt gehen?“, fragte Esme. Ich zuckte mit der Schulter und sah zu Edward auf. „Ja, gerne.“, sagte er und legte seinen freien Arm um mich, während ich den Kinderwagen schob. Esme und Carlisle gingen ebenfalls Arm in Arm neben uns her. „Wo sind eigentlich Alice und Jasper“, wollte ich wissen. „Sie bereiten unseren kleinen Wettkampf vor.“, sagte Emmett und grinste wieder breit. Edward verdrehte die Augen. „Apropos Wettkampf. Um was haben Jasper und du eigentlich gewettet?“ „Um Dreißig Dollar, und Jasper hat gewonnen“, sagte er und klang ein wenig sauer, „Aber die nächste Wette gewinne ich“ „Ich setze dagegen“, sagte Edward und grinste seinen Bruder an. „Gut, um was Wetten wir?“, fragte Emmett. „Mmh wie wäre es damit, wenn ich gewinne, dann darfst du nicht mehr über Bellas und mein Sexleben reden“, schlug mein Ehemann vor. „Und wenn ich gewinne, dann werde ich, außer wenn die Kinder es hören können, noch ein wenig mehr reden“, lachte mein Schwager dreckig. „Bella wird das zu verhindern wissen“, sagte Edward. Ich schaute zwischen den beiden hin und her. „Du wirst verlieren“, sagte ich zu Emmett, „Wann findet der Wettkampf statt?“ „Heute Abend, wir laufen nach Kanada. Dort werden wir auf Alice und Jasper treffen, die für uns zwei Bären auf eine Lichtung getrieben haben. Sie sind auch unsere Schiedsrichter“, erklärte Emmett. Esme und Carlisle schüttelten nur ihre Köpfe, sagten aber zu diesem Thema nichts. Hanover war eine schöne Kleinstadt mit etwas über Zehntausend Einwohner. Anders als in Forks gab es hier mehr Möglichkeiten um die Freizeit zu verbringen. Kinos, zwei Einkaufszentren und Museen. Aber da Emmett und ich heute noch unseren kleinen Wettkampf hatten, fuhren wir schon bald wieder nach Hause. „Bist du bereit?“, fragte Emmett am frühen Abend. Wir hatten uns beide umgezogen. Er trug nun eine schlichte Jeans und ein kariertes Hemd. Ich trug ebenfalls eine Jeans und dazu ein blaues T-Shirt. „Ja, ich verabschiede mich nur kurz von meinem Mann und meinen Kindern und dann können wir los“, sagte ich. Edward trat mit Renesmee auf dem Arm zu mir. „Wir sehen uns später. Gewinn für uns“, sagte er und gab mir einen kurzen Kuss. Ich lächelte und gab meiner Tochter ebenfalls einen Kuss. Sie zog im Schlaf ihre Nase kraus und steckte ihren Daumen ihren Mund. Danach ging ich zu den beiden Stubenwagen und küsste auch meine Söhne, ehe ich mit Emmett nach draußen ging. „So Schwesterchen, folge mir einfach, wenn du kannst. Wenn du mich überholen solltest, was ich nicht glaube, folge einfach der Fährte von Alice und Jasper“, sagte er und rannte los. Das ließ ich mir nicht zweimal sagen. Schnell rannte ich durch den Wald, der hinter unserem Haus lag. Emmett hatte bereits einen leichten Vorsprung, den ich aber schon bald wieder aufgeholt hatte. Kurz darauf überholte ich ihn auch. Der Fährte von Alice und Jasper zu folgen war sehr einfach. Den leicht rosigen Duft von Alice würde ich überall erkennen. „Hey da bist du ja schon“, sagte sie, nachdem ich sie knapp eine halbe Stunde später erreichte. „Tja Emmett, ich habe wieder gewonnen“, sagte Jasper und grinste breit einem erstaunt blickenden Emmett entgegen. „Nein, ich habe Bella den Vortritt gelassen.“, sagte der große Vampir. „Oh großer Bruder, Bella ist genauso schnell wie Edward“, sagte Alice und zwinkerte mir zu. Emmett grummelte irgendetwas, ehe er laut sagte „So, dann kommen wir zu den Regeln“ „Gut, dann hört mir genau zu“, sagte Jasper, „Ihr beide werdet ungefähr 4 Meilen weit in den Wald laufen, dort werdet ihr je auf einen Bären treffen. Beide sind ungefähr gleich schwer und gleich groß. Wenn Alice auch das Zeichen gibt, lauft ihr los. Der Bär gilt als erlegt, wenn er komplett ausgesaugt ist. Verboten ist den Bären das Genick zu brechen und dann auszusaugen. Ihr sollt schon mit ihm kämpfen“. „Um euch zu überwachen, wird Jasper Bella begleiten und ich Emmett. Und denkt dran, wenn einer von euch auch nur darüber nachdenkt dem Bär so zu verletzen, dass er stirbt, werde ich das sehen.“, sagte Alice. Emmett und ich nickten, um ihnen zu zeigen, dass wir verstanden hatten. „Auf einen fairen Wettkampf“, sagte ich und hielt meinem Schwager die Hand hin. „Und möge der bessere Vampir gewinnen“, fügte er hinzu und ergriff meine Hand. Sein fester Händedruck hätte mir vor wenigen Tagen jeden Knochen zertrümmert, aber jetzt spürte ich nur einen leichten Druck. „Dann stellt euch mal Rücken an Rücken“, sagte Alice und hielt eine Trillerpfeife an die Lippen. Kaum hatten wir das getan, gellte ein Pfiff durch den Wald und ich rannte los. Schnell roch ich einen unglaublich köstlichen Duft, der meine Kehle in Flammen versetzte. Jasper kam kaum noch hinter mir her, so schnell rannte ich jetzt durch den Wald. Und dann sah ich ihn. Einen großen, braunen Bären vor mir. Der drehte sich zu mir um und blähte seine Nasenlöcher, nahm meinen süßen Duft auf. Ein lauten brummen kam aus seiner Kehle und langsam richtete er sich auf. Sicher war er über Zweimeterdreißig hoch. Kurz schluckte ich das Gift herunter, welches sich in meinem Mund gesammelt hatte und dann sprang ich auf den Bären zu. Rannte um ihn herum und sprang auf seinen Rücken. Für einen Moment versteifte sich das Tier unter mir, ehe er mit seinen Pranken wild um sich schlug. Seine Krallen prallten aber an meiner Steinernen Haut ab, so dass ich unbesorgt meine Zähne durch das Fell in seine Haut schlagen konnte. Das Tier brüllte vor Schmerzen, die mein Gift auslöste. Mit jedem Schluck Blut wurde sein Brüllen lauter und er wehrte sich stärker. Zweimal hatte er es fast geschafft mich abzuwerfen, aber ich krallte mich in das dicke Fell und trank weiter von dem köstlichen Lebenssaft. Schon bald ließ der Bär sich in das Laub fallen, er hatte aufgegeben. Nachdem ich den letzten Tropfen getrunken hatte, richtete ich mich auf und sah Jasper an, der mich bewundernd beobachtete. Er lehnte an einem Baum und sagte „Sehr gut Bella“ „Danke“, sagte ich. Wir grinsten uns an und liefen gemeinsam zurück. „Emmett wird sich ärgern. Er ringt immer erst eine Weile mit seiner Beute, ehe er seinen Durst stillt.“, erklärte Jasper und grinste breit. Bald standen wir wieder an der Stelle, von wo aus wir unseren Wettkampf begonnen hatten. Von Emmett und Alice war noch nichts zu sehen. Ich setzte mich auf einen Baumstumpf und sah zu dem blonden Vampir, der im Mondlicht stand. Und was ich sah, erschreckte mich zutiefst. Er war über und über von halbmondförmigen Narben bedeckt. „Entschuldige Bella, ich vergas, dass du noch nicht von meinen Kriegsnarben weißt.“, sagte Jasper und trat wieder in den Schatten. Nun konnte man die schwachen grell weißen Linien nicht mehr ausmachen. „Was ist mit dir passiert?“, fragte ich. „Ich erkläre es dir, wenn wir uns auf dem Rückweg machen“, sagte er. „Wie kann das denn sein?“, fragte ein entsetzter Emmett. „Tja Em, Bella spielt nicht lange mit ihrer Beute so wie du“, sagte Alice und trat zu ihrem Gefährten. Ich grinste Emmett an und sagte „So großer, du weißt, ab jetzt kein Wort mehr“ „Irgendwann werde ich dich schon mal kriegen“, brummte er. „Ich hab dich auch lieb“, sagte ich und wandte mich an die anderen, „Machen wir uns mal auf dem Weg nach Hause“ Auf dem Weg nach Hause erzählte Jasper mir seine Geschichte. „Ich trat 1861 der Arme bei, damals war ich Siebzehn. Mein Vater, ein angesehener General und damals mein Vorbild, sah es mit Wohlwollen. Immerhin war ich sein einziger Sohn und er war Stolz, dass ich in seine Fußstapfen treten würde. Schon bald wurde ich zum Major ernannt. Ich erinnere mich noch, wie glücklich darüber gewesen war. Jedenfalls fiel mir die Aufgabe zu, die Frauen und Kinder in sicher aus einer Stadt zu evakuieren, als die Nordamerikanische Armee den Hafen erreichte. Es war bereits Spät in der Nacht, als ich die letzten Frauen rettete. Aber um sicher zu gehen ritt ich den Weg nochmal ab und dann sah ich sie. Schön, unnatürlich blass am Wegrand stehen. Sie waren zu dritt und eine schöner als die andere. Ich dachte damals, dass sie Engel wären, aber heute würde ich sie eher als Teufelinnen bezeichnen. Sie fragten mich, wie sie am schnellsten zu den anderen Frauen kämen und ich bot ihnen an sie zu begleiten. Meine Erziehung und meine Aufgabe zwangen mich dazu, auch wenn ich meine instinktive Angst dazu unterdrücken musste. Sie stellten sich mir als Maria, Nettie und Lucy. Wir waren einige Schritte gegangen, als Maria sich eng an mich schmiegte und mich sanft auf die Wange küsste. Ich blieb stehen und sah sie mit großen Augen an. Sie lächelte nur und meinte, ich würde ein guter Kommandant ihrer kleinen Armee werden, ehe sie mich biss. Ich schrie und bat sie mich zu töten, während das Gift mich verwandelte. Maria und die beiden anderen überfielen währenddessen eines der Lager der Frauen und schlachteten hunderte von Frauen und Kindern ab. Als ich wieder zu mir kam und sie mir erklärten was ich war, führten sie mich zu ihrem Lager, wo sie einige der Frauen für mich wie Vieh festgehalten hatten. Ich tötete sie alle, stillte meinen unglaublichen Durst. Sie bildeten mich aus und ich wurde zu ihrer Waffe. Sie wollten ihr Jagdgebiet vergrößern und dazu brauchten sie viele Mitstreiter. Du weißt, dass die meisten Vampirzirkel sehr viel kleiner sind als unserer. Die Zirkel im Süden waren an sich viel kleiner, der von Maria bestand zum Beispiel aus Maria und Nettie, Lucy war erst an dem Tag zu ihnen gestoßen. Aber fast jeder Zirkel hatte eine Art Armee, junge Vampire, welche für sie neue Gebiete eroberten oder die alten verteidigten. Im ersten Jahr sind die neuen Vampire besonders stark, teilweise sehr viel stärker als ältere Vampire. Ich wurde schnell zu einem Befehlshaber der Armee von Maria. Während viele nach dem ersten Jahr getötet wurde oder den Zirkel verließen, blieb ich. Ich blieb fast Einhundert Jahre bei Maria, kämpfte für sie, daher stammen auch die Narben die mir das Gift von anderen Vampiren verursacht haben. Aber im Laufe der Jahrzehnte bekam ich mehr und mehr Mitleid mit den Menschen die ich tötete. Besonders an eine Frau erinnere ich mich. Sie betete die ganze Zeit. Sie hatte gerade ihren Mann verloren. Als sie mich sah und erkannte was ich war, strahlte sie so ein Glück aus, dass ich zweifel bekam. Nachdem ich sie ausgesaugt hatte, verließ ich Marias Zirkel, ich war auf der Suche nach einer Lösung. Ich wollte keine Menschen mehr töten. Bald darauf traf ich Alice in einer Bar. Sie hatte bereits auf mich gewartet. Gemeinsam gingen wir zu den Cullens und seid dem fange ich jeden Tag an mehr zu leben, ohne Schuldgefühle auch wenn es mir noch schwer fällt Menschlichem Blut zu widerstehen“, erzählte Jasper. „Danke Jasper, dass du mir deine Geschichte erzählt hast. Ich bin froh, dass ich dich jetzt ein wenig besser kenne“, sagte ich. Er zwinkerte mir zu und meinte „Dann wollen wir uns jetzt beeilen nach Hause zu kommen“ „Ja, nach Hause“, sagte ich und rannte noch schneller. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)