100 Challenge von Eiichi (Kurofye!!) ================================================================================ Kapitel 1: 1. Introduction -------------------------- 100 Challenge von Faypier (^*w*^) ================================================================================ Kapitel 1 Introduction ---------------------------------------- Ich würde nie den Tag vergessen, an dem unsere Lehrerin den Neuen vorgestellt hatte. Ihre Worte waren: "Heute bekommen wie einen neuen MItschüler in die Klasse. Er macht gerade eine schwere Zeit durch und ich möchte euch bitten, nett zu ihm zu sein. Achja, er redet nicht gerne" Leise seufzte ich. Damals war ich 16 gewesen. Die Tür ging auf und ein gerademal 12 Jahre alter Blondschopf betrat das Zimmer. "Sein Name ist Fye D. Flourite.", erklärte sie und zog ihn vor die Tafel. Ich hatte von ihm in der Zeitung gelesen. Seine Eltern waren bei einem Unfall ums Leben gekommen, seit dem hätte er kein Wort mehr verloren, was ich verständlich fand. Der Junge sah aus, als stünde er vor einem Rudel Wölfe. "Dein Platz ist neben Kurogane, da hinten" Ich sah von den Hausaufgaben auf und blickte ihm in die strahlend blauen Augen. Der Blonde setzte sich zögerlich und mit viel Abstand neben mich. In dem Moment hatte es geklingelt. Die Lehrerin war mit einem milden Lächeln gegangen und unsere Mitschüler wollten unbedingt alles von dem Neuen wissen, doch dieser lächelte nur sanft und sprach kein Wort. Nach dem Unterricht ging ich aus dem Schulgebäude und bog in die Straße ein. Ich wohnte etwa eine halbe Stunde Fußweg von hier. Rein theoretisch hätte ich den Bus nehmen können, doch auf die Dauer war mir das zu teuer. "Warte", hörte ich eine klare Stimme hinter mir rufen. Ich blieb kurz stehen und drehte mich um. Der Neue... Keuchend kam er neben mir zum Halt. "D-danke", sagte er leise. "Hmn?" Wieso dankte er mir jetzt? "Ich geh den selben Weg...", meinte er unsicher. Es hatte sich herausgestellt, dass er nicht nur denselben Weg hatte, sondern direkt eine Etage über mir wohnte. EIn halbes Jahr später war er bei mir eingezogen. Ich seufzte noch einmal. "Heeeey Kuro-pon! Du hörst mir ja gar nicht zu" Wie soll ich wissen, ob der Vortrag gut ist, wenn du mir danach keine Kritik geben kannst?" Seit zwei, nein -ein Blick auf die Uhr- seit vier einhalb Stunden wiederholte der inzwischen Siebzehnjährige sein Referat. >"Achja... er redet nicht gerne"< Wirklich, nie würde ich vergessen, wie diese Lügnerin den vier Jahre jüngeren, blauäugigen Jungen vorstellte, der mein Leben in wenigen Jahren grundlegend verändert hatte. Kapitel 2: 2. Love ------------------ 100 Challenge von Faypier (^*w*^) ================================================================================ Kapitel 2 Love ---------------------------------------- In Fye's Heimatdorf gab es ein Sprichwort. "Du fragst mich, Kind, was liebe ist? Ein Stern in einem Haufen Mist!" Und in all den Jahren, in denen Fye ab und an geliebt hatte, konnte er diese Sätze nur bestätigen. Nachdem er Jahre nur damit verschwendet hatte, im Mist zu suchen, hatte er es längst aufgegeben. Zu diesem Zeitpunkt verliebte sich der wohl glänzenste Stern ganz Ceres' in ihn. König Ashura... Dumm wie er war, lies er sich lieben, doch nie hatte er das Gefühl, er könnte diese Liebe erwiedern. "Wieso schaust du so?" Die goldenen Augen sahen ihn etwas irritiert an. "Es ist nichts", meinte er. Doch der König wusste, dass er log. Er wusste es immer. Ein Jahr später hatte Ashura ihn weggeschickt. Magische Zeichen hatten sich um ihn gebildet und als er die Augen wieder geöffnet hatte, stand er an einem düsteren, regnerischen Ort. //Die Hexe der Dimensionen// Er hatte von ihr gehört. Und im nächsten Moment sah er in die wundervollsten, glühend roten Sterne des Universums. Auch jetzt saß er da. Er saß einfach da und starrte in die pupurnen Flammen, die es als einstigste gaschafft hatten, das Eis in seinem Herzen zu schmelzen. "Was ist?", raunte der Schwärtkämpfer. "Nichts... 'Kurogane'" Er stand auf und ging zum Fenster. Fast wäre er dagegen gelaufen. Die Abstände zu Gegenständen waren mit nur einem Auge schwer abzuschätzen. Er hasste sich selbst dafür, dass ihm der Stern zwischen seinen, vom Mist schmutzigen, Finger gefallen war. Der Funkelnde Stern namens Liebe war auf den Boden gefallen und gesplittert. Wie die Scherben eines wunderschönen Traumes. Vorsichtig lehnte er den Kopf gegen die kalte Scheibe. Er brauchte sich nur umzudrehen, dann würde er sehen, dass der Stern noch da war. Doch die Angst, im Mist auszurutschen überwog. Diesen kleinen Schritt... er wüder ihn nie gehen. Er wartete, bis der Stern zu ihm kam. Bis er ihn wieder einmal aus dem Dreck ziehen würde, doch... Der Stern würde nie wissen, was er für ihn bedeutete. Eine Träne verirrte sich auf seine Wange. Und er spürte eine raue Hand, die die Träne auffing. "Dabei... können Sterne gar nicht laufen", flüsterte er leise und lies sich nach hinten in die starken Arme fallen. =========================================================================== So, das wars erstmal^^ Ich hoffe auf nette Kommis XDDD Das nächste Kapi heißt "Light" Kapitel 3: 3. Light ------------------- Soooo^^ hab die Eigenschaften aus diesem und dem nächsten Kapitel (jaaaa die gehören zusammen) von einer internetseite^^ hier is der link, falls wer nachschaun möchte ;) http://www.feng-shui.de/einfuehrung/urspruenge/Yin-Yang.htm Viel Spaß mit dem neuen Kapi^^ ================================================================================ Kapitel 3 Light ---------------------------------------- >Yang< „In meiner Heimat gab es irre Typen, die umhergezogen, von dem lebten, was Fremde ihnen boten und die überall ihren glauben vermitteln wollten. Ich hasste es, das man nicht mehr ohne Schwert in das Dorf konnte, ohne angequatscht zu werden. Und selbst mit Schwert, hatte man keine Chance, wer brachte schon einen gläubigen, nervigen Fremden vor Allerwelt Augen um? Jedenfalls habe ich einmal einen Weisen getroffen, er war von weit her gekommen. Ein Land namens China oder so ähnlich. Er wollte niemandem seinen Glauben aufdrängen, wie die Anderen, er wollte einfach nur darüber erzählen. Und aus irgendeinem Grund nahm ihn mein damaliger Mentor mit zum Essen, damit wir seinen Geschichten lauschen konnten. das war das erste Mal, als ich von einem Glauben, der einer Weltanschauung namens Yin und Yang. Die Erzählungen über das Element Yang erinnern mich heute an dich… Der Alte erzählte uns viel über die Eigenschaften der beiden Elemente Yin und Yang… Und beinahe alle dieser Eigenschaften treffen auf dich zu… ist das Zufall? Nein… ich denke nicht...“ Kapitel 4: 4. Dark ------------------ ================================================================================ Kapitel 4 Dark ---------------------------------------- >Yin< „Kurogane… hast du mir nicht einmal was über Yin und Yang erzählt? Mir ihre Eigenschaften genannt und wie sie zusammen stehen? Du sagtest, Yin wäre das Dunkle, das Stille… Wäre Yin eine Farbe wäre sie schwarz… Du sagtest das Yin für das traditionelle und für eine astrale Welt stünde… Und ich finde, dass das alles auf dich zutrifft. Du hast mir auch damals erzählt, dass ich Yang wäre… Hell, kreativ, bewegend… Aber denkst du, dass zwischen uns ein Zusammenhang existiert? Zum einen hast du mir erklärt, dass es die beiden nur zusammen geben kann… Ha! Da wäre es schon… vor der Reise waren wir nie zusammen… und wir hattest ein wunderschönes Leben… Naja du zumindest… Noch einer deiner Sprüche: Yin und Yang verstärken einander. Ich fühle mich an deiner Seite aber nicht stärker… wenn ich dich sehe… wie perfekt du bist… würde ich am liebsten heulen. Nie habe ich meine eigenen Schwächen so deutlich gesehen. Ich bin Nichts im Gegensatz zu dir. Aber eines hast du mir bewiesen… Zumindest ich kann nicht mehr ohne dich leben… Versteh mich nicht falsch… ich meine nicht, dass ich von deinem Blut lebe, Ich meine, dass ich dich brauche… dich liebe… Und ich möchte nicht mehr ohne dich sein. Oh wie gerne wollte ich, dass du das weißt. Aber ich habe mich entschieden. Ich darf dir nicht verzeihen, damit ich dich nie wieder verletzte. Dass du deinen Arm gegeben hast, war genug für einen Nichtsnutz wie mich. Ich habe es gar nicht verdient, wie du dich um mich bemühst. Kapitel 5: 5. Seeking Solance ----------------------------- 100 Challenge von Faypier ================================================================= Kapitel 5 Seeking Solance (Suche nach Trost) ---------------------------------------------------------------------------------- Vorab Kommi: Der Titel bedeutet übersetzt (für alle google-übersetzter-faulen) 'Suche nach Trost) Eigentlich war es ein ganz normaler Tag. Der Chemielehrer Fye war grade auf dem Weg zum Lehrerzimmer um mit seinem Zwillingsbruder ihren Sportlehrer zu ärgern. Aber Yuui, der Hauswirtschaftslehrer war nirgends zu sehen. „Uff, hab ich heute Glück, was? Im Doppelpack hätte ich euch umgebracht!“, grummelte Kurogane. „Was hast du, Kuro-tan? Schlecht gelaunt?“ „Ja verdammt! Diese beschissenen Bälger haben sich heute angestellt, ach das ist nicht normal! Als ob man sich was brechen würde, wenn man nur einen Schritt ins Freie tätigt!“, meckerte der Schwarzhaarige sofort. „Och… Die sitzen den ganzen Tag und dann machst du nicht einmal ein Aufwärmtraining vor den 20 Runden ums Schulgebäude!“ „Idiot! Die Runden sind das Aufwärmen!“ Etwas geschockt sah er Kurogane an. „Na dann mach eben mal etwas weniger… Oder.. hm.. oh ja genau! Einmal im Schuljahr lasse ich meine Klasse eine Woche den Unterricht selbst planen und darauf bekommen sie Noten! Mach das doch auch mal… sicher werden sie dann merken, dass ihnen richtiger Sport fehlt. Oder du siehst, was sie lieber machen wollen! Im Sport gibt’s ja keinen Lehrplan, nur Richtlinien!“ „Grrrrr“ Das war wohl das Zeichen für Fye, dass er lieber zurück zum Klassenzimmer sollte. „Als er schon halb durch die Tür war, drehte er sich nochmal um. „Falls wer Yuui sieht schickt ihn zum Chemiesaal, ja?“ Yuko, die ebenfalls gerade nach draußen ging legte den Kopf schief. „Wenn ich mich nicht irre hat er heute Außendienst in der Partnerschule.“ „Oh… nya ok~“ Am Ende des Unterrichtstages saß er mit einem Kaffee im Lehrerzimmer und wartete auf Kurogane. Der Sportlehrer war heute mit Nachhause fahren dran. Immerhin wohnten die Zwillinge direkt über dessen Wohnung. Und als hätte man von Teufel gesprochen kam dieser mit einem furchtbar ernstem Gesicht und dem Handy am Ohr zur Tür herein. „Ja… ja ich werde es ihm ausrichten… Wir sind schon fast unterwegs. Gut, vielen Dank. Bis gleich!“, dann legte Kurogane den Hörer auf. „Fye…“ Das konnte ja nichts Gutes bedeuten, wenn er nicht mit Idiot oder Blondschopf angesprochen wurde. „Was ist? Ist was passiert?“ Kurogane nickte. „Ja… In der Partnerschule hat es ein Feuer gegeben. Anscheinend verlief, gegen die Sicherheitsbestimmungen, ein Gasrohr direkt unter den Klassenzimmern in denen es brannte, weswegen es eine Explosion gab. Yuui… hat ziemlich was abbekommen, weil sein Klassenzimmer im Untergeschoss lag. Er… naja er ist derzeit im Krankenhaus, aber es sieht schlecht aus.“ Entgeistert starrte er Kurogane an. „Oh…“, war das Kreativste was ihm im Moment einfiel. „Komm, ich fahr dich hin“, meinte der Große und legte einen Arm um Fye’s Schultern. Er nahm schnell die Tasche und schob dann den Chemielehrer mit sanfter Gewalt aus dem Raum. Die Fahrt verlief schweigend… Und als sie im Krankenhaus ankamen war alles nur noch als würde jemand Fye einen Film vorspielen. Es fühlte sich so unecht an. Erst abends begriff er, was passiert war. Yuui war tot… Und er alleine. In eine so riesig wirkenden Wohnung, wenn man den Abend darin allein verbrachte. Jetzt saß er auf dem Sofa, hatte den Fernseher laufen, damit wenigstens ein Geräusch da war, außer einem Schluchzen. Er hatte sich ein Kissen auf den Schoß genommen und das Gesicht darin vergraben. Unsicher stand er auf, er hielt die Einsamkeit nicht mehr aus, er schaltete das TV Gerät ab und tapste aus der Wohnung. Ging langsam und leise die Treppe hinab und klingelte bei seinem Nachbarn. „Kannst wohl nicht schlafen“, sagte Kurogane ruhig. Genau das brauchte er… die Ruhe dieses Mannes…und vor allem die staken Arme. Kurogane brachte ihn rein, er hatte bereits Kakao gemacht, da er wusste, wie Fye tickte. Zusammen setzten sie sich auf die Couch und Kurogane hielt Fye im Arm. Die ganze Nacht saßen sie zusammen und er weinte in Kuroganes Hemd. Aber dieser störte sich nicht daran sondern hielt ihn fest und streichelte ihn beruhigend. So saßen sie die ganze Nacht da, bis Fye vor Erschöpfung eingeschlafen war. Am nächsten morgen öffnete er die Augen müde. Als er aufblickte sah er das absolut entspannte Gesicht des Schwarzhaarigen. Offensichtlich schlief dieser noch, aber er hielt ihn genauso fest wie gestern Abend. Er war Kurogane so dankbar wie nie zuvor… Wenn sie sich stritten oder was unternahmen fand er Kurogane ja schon nett, aber bei niemandem konnte er so Trost suchen und ihn auch finden, wie bei Kurogane. Der Mann mit der ungewöhnlichen Augenfarbe war immer für ihn da, auch wenn er selbst manchmal nicht merkte, dass er eine Umarmung nötig hatte. „Danke“, flüsterte er leise und drückte einen Kuss auf Kuroganes Lippen, bevor er sich wieder an den Großen kuschelte und einschlief. Er sah nicht wie sich die roten Augen öffneten und ein sanftes Lächeln über die Lippen huschte. ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ ^^ Das wars^^ Das nächste Kapi heißt: 'Break away' mh... kann man auf verschiedene weise übersetzten, bzw interpretiern *nachdenk* lasst euch überraschen ;D Kapitel 6: 5.b) Seeking Sorlance (von Lauser) --------------------------------------------- (5) SEEKING SOLACE Disclaimer:Sämtliche Rechte an Kurogane, Fye und den aus dem Manga entnommenen Textstellen liegen bei CLAMP und ich verdiene hiermit kein Geld. Der Wind fegte in wilden, ungezähmten Böen über das Dorf hinweg und um die Häuser herum. Die winzigen Schneeflocken und Eiskristalle, die wehrlos in seinem Griff gefangen waren wurden mit roher Kraft wie ein Geschwader Pfeile gegen die Hauswände und Fenster geschleudert, wo sie mit einem prasselnden Geräusch auftrafen. Doch das war es nicht, was Fye am schlafen hinderte und ihn schon seit gefühlten Stunden in sich zusammengekauert unter der Bettdecke ausharren ließ, die Arme fest um sich selbst geschlungen und bebend als wäre ihm unerträglich kalt. Es war dieses Heulen. Das Heulen des Windes, wenn er um Hausecken herum und über Ritzen hinweg pfiff und mit lauten, klagenden, gepeinigten Stimmen sein Leid in die Welt hinausschrie. Eisige Kälte. Eine Stimme, die ihn rief. Leise, kaum hörbar drang sie schwach und flehend durch den Sturm und sie stetig fallenden eisigen Flocken an sein Ohr. „Yuui! Yuui!“ Seine Hand zuckte. Blutverkrustete, zerschundene Finger streckten sich und griffen ins Leere. So wie immer, seit sie an diesem Ort waren, in dem nur Schnee, Tod und der nie schweigende Wind, der ihm ab und zu die von Leid gezeichnete Stimme Fyes zutrug, existierten. Verstört versuchte der junge Blondschopf, sich Schutz suchend noch weiter in sich zusammenzurollen. Am liebsten hätte er jetzt jemanden bei sich. Irgendjemand, der ihn in den Arm nehmen und ihm beruhigende Worte zuflüstern würde. Ihm versichern würde, dass die Dämonen seiner Vergangenheit ihm nichts antun konnten. Ihn wärmen würde. Aber wer sollte das schon sein? Die Kinder und Mokona schliefen sicherlich tief und fest, erschöpft von einem weiteren Tag unermüdlicher Suche nach den Erinnerungsfragmenten der kleinen Prinzessin und er würde den Teufel tun, auch nur einen der Drei allein wegen seiner egoistischen Gründe zu wecken. Und Kurogane…ha, als ob sich der griesgrämige und stolze Ninja auch nur ansatzweise für seinen beinahe schon erbärmlichen Wunsch nach Nähe interessierte! Erst recht, nachdem der Krieger so zufrieden über den Umstand gewesen war, dass sie alle ausnahmsweise ihr eigenes Zimmer hatten. Ein ersticktes Seufzen stahl sich über seine Lippen. Wenn die Nacht doch schon vorbei wäre! Erschrocken zuckte er zusammen, als nicht weit entfernt ein lautes Krachen zu vernehmen war. Ein weiterer Stoß Adrenalin jagte durch seinen Körper und sein Herz raste so schnell, dass es ihm in der Brust wehtat. Konnte man an einem zu schnell schlagenden Herzen sterben? „Ich will sterben! Ich will sterben! Ich will sterben! Ich will sterben! Ich will sterben!“ Hart biss er sich auf die Unterlippe. So fest, dass er Blut schmeckte. Er hielt es nicht mehr aus!! Er musste etwas tun – irgendwas! – oder diese Unruhe in seinem Inneren würde ihn in den Wahnsinn treiben. Seine Beine waren weich und unstet wie Wackelpudding, als er unsicher aufstand und die Decke um sich herumwickelte wie eine Raupe ihren Kokon. Eine Imagination von Schutz, der keiner war. Er traute sich nicht, das Licht anzuschalten und so tapste er im Dunkeln auf Strümpfen quer durch sein Zimmer und auf den Flur hinaus. Seine blassen Finger krallten sich fest in die Bettdecke, als unvermutet ein weiterer Windstoß um die Ecke heulte – hier draußen war es noch viel lauter und unheimlicher. Ob er doch lieber wieder…? Unschlüssig stand er sekundenlang zitternd wie Espenlaub unter dem Türrahmen, als wieder dieses Krachen ertönte und er fluchtartig in den finsteren Schlund des Flurs hineinrannte. Die alten Dielenbretter knarzten und stöhnten unter seinen Schritten, riefen ein Echo hervor wie von verfolgenden Füßen. Füßen, die mit Sicherheit zu Menschen gehörten die ihn jagten und einsperren wollten, damit… … „Sämtliches Unheil, das sie über uns bringen würden, soll auf Ewig in ihren Körpern versiegelt bleiben. Das Unheil, das sie Zwillinge sind. Das Unheil, das sie auf Grund ihrer magischen Kräfte lange leben werden. Das Unheil, das sie überhaupt geboren wurden.“ „Unheil…Nichts als Unheil…“ „N-nein! Bitte!!“, japste Fye panisch und seine Knie drohten unter ihm nachzugeben. Nicht jetzt!! Nicht hier!! Stolpernd brachte er noch einige Meter hinter sich und floh blind durch die nächstgelegene Tür, schlug sie zu und kauerte sich dahinter auf den Boden. Minuten vergingen, in denen sich seine Atmung langsam wieder beruhigte. Niemand war ihm gefolgt. Schließlich wagte er, sich zaghaft umzusehen. In welchem Zimmer war er eigentlich gelandet? Sein Blick schweifte umher und blieb an einem Stuhl hängen, über dessen Lehne ein großer schwarzer Mantel hing. Darunter standen ein Paar schwarzer Stiefel und daneben an der Wand lehnte ein Schwert. Der Magier schluckte. Ausgerechnet Kuroganes Zimmer. Vorher hatte er noch hierher gewollt, aber jetzt…der Ninja würde es ihm sicherlich schrecklich krumm nehmen, wenn er am Morgen aufwachte und gerade ´den dämlichen Idioten` in seinem Zimmer vorfände. Er wollte jedoch auch nicht alleine sein; nicht mehr in dieser Nacht. Und wenn er sich ganz früh wieder in sein eigenes Zimmer schlich, bekäme der Krieger auch nie mit, dass er hier gewesen war. Soweit ein guter Plan wenn man außer Acht ließ, dass Kurogane einen äußerst leichten Schlaf besaß und normalerweise schon durch das Schlagen der Türe… „Was glaubst du, was du hier zu suchen hast?“ Fye hatte das seltsame Empfinden, als ob ihm das Blut gleichzeitig in den Kopf schösse und in die Beine sackte. Sein Denken war wie gelähmt. Allein ein einziger Satz zuckte durch ihn hindurch: Ich hätte es wissen müssen! „I-ich…“, stotterte er unbeholfen und war zum ersten Mal in dieser Nacht froh um die Dunkelheit. Sie verbarg sein Gesicht selbst vor den scharfen Augen des Ninjas. „Tch! Idiot. Dann komm halt her.“, knurrte es genervt aus eben jener Dunkelheit und er hörte ein Rascheln. Was…? Von der ganzen Situation überfordert, blieb er sitzen wo er war und starrte in die Richtung, aus der die Stimme seines Weggefährten gekommen war. Das war ein Traum, oder? Es musste einer sein, denn Kurogane würde doch niemals… „Wenn du jetzt nicht gleich kommst, überleg ich’s mir wieder anders.“, unterbrach dieser seine wirren Gedanken. Fye rappelte sich auf und tapste nach wie vor nicht ganz überzeugt zu dem Ninja und blieb an der Seite seines Bettes stehen. Sicherlich war das doch nur ein sehr real anmutender Wunschtraum, den ihm seine Sehnsucht nach Wärme und Nähe vorgaukelte und wenn er sich in dieses Bett legen würde, würde er knallhart auf dem kalten Boden landen und-… Plötzlich wurde er am Arm gepackt und nach unten gezogen. Reflexartig kniff er die Augen zusammen und rechnete damit, im nächsten Moment unsanft mit den Dielenbrettern zu kollidieren. Doch anstatt auf etwas Hartem und Kaltem landete er auf etwas Weichem und…Warmen. Er riss die Augen wieder auf und fand sie nur Zentimeter von Zinnoberroten entfernt. „K-kuro-…“ „Sei still und schlaf.“, fuhr ihm sein Gegenüber bestimmt aber nicht harsch über den Mund und gleich darauf spürte er das angenehme Gewicht der Bettdecke über sich. Er blieb stocksteif liegen. „Aber…warum…?“ „Du hast bis jetzt noch kein Auge zugemacht, oder?“ Verwundert schüttelte er den Kopf. Woher wusste der Größere das? „Also.“, erwiderte der nur und hielt das Gespräch damit offenbar für beendet. Nach und nach entspannte er sich. Die Wärme und ein unerklärliches Gefühl von Geborgenheit und Sicherheit lullten ihn ein und als er zaghaft nach dem Stoff von Kuroganes T-Shirt griff und nicht zurückgewiesen wurde, verstärkte es sich sogar noch. Wie eine schützende Glocke legte es sich über und um ihn, schirmte ihn wenigstens für diese eine Nacht von den Schrecken seiner Vergangenheit ab. Fye schlief friedlich. Der Wind klagte weiter sein Leid. Kapitel 7: 75. b) Mirror (von Puffie-Chan) ------------------------------------------- (75) MIRROR (Die Handlung ist kurz nach Kuroganes Erwachen in Nihon und vor den Ereignissen unter dem Kirschbaum angesiedelt.) Seit einer geschlagenen halben Stunde saß Fye reglos und stumm wie eine Marmorstatue auf seinem Futon und starrte auf seine Hände hinunter, auf denen ein kreisrunder Taschenspiegel ruhte. Ein einzelnes tiefblaues Auge schaute schon genauso lang unverwandt zurück. Das andere, nicht mehr vorhandene, war von einem schwarzen Tuch verdeckt. Es störte. Es stimmte nicht. Fye hatte noch beide Augen gehabt, als er gestorben war. Die Sonne steht so tief und sie wärmt nicht mehr. Den Namen den ich rief, hörst du längst nicht mehr. Mich binden die Gedanken an. Es hörte auf, eh‘ es begann. Der Blondschopf hob eine Hand und nach kurzem Zögern löste er das Tuch und ließ es zu Boden gleiten. Jetzt war es besser. Nicht viel, aber wenigstens ein bisschen. Und wenn er die Haare über das geschlossene, eingesunkene Lid fallen ließ, konnte er sich sogar einbilden, dass das dazugehörige Auge noch an seinem Platz war. Liebevoll und traurig betrachtete er sein Ebenbild im Spiegel und ein käferkleines Lächeln umspielte seine Lippen. Es war an der Zeit, Abschied zu nehmen. „Hallo…Fye.“, sagte er leise und spürte, wie sich ein Kloß in seinem Hals bildete. Mit bebenden Fingern streichelte er ´Fye` über die Wange. „Es…es tut mir leid. Es tut mir so furchtbar leid, dass ich dich nicht habe schlafen lassen.“, fuhr er mit erstickter Stimme fort und die erste Träne tropfte auf die Oberfläche des Spiegels, „Bitte verzeih mir…bitte!“ Was mir den Atem nimmt, ist ein Schuldgefühl. Ich weiß, dass das nicht stimmt. Doch das hilft nicht viel. Und alles ringsumher bleibt stumm. Es bleibt zum Schluss nur noch „Warum“. „Ich verspreche dir, dass ich mein Leben von nun an leben werde. Richtig leben. Aber wenn du nichts dagegen hast, werde ich deinen Namen behalten. Als Erinnerung. Ich…ich hab dich lieb, Fye.“ Schluchzend sank er in sich zusammen, schlang die Arme um seinen Oberkörper und ließ sich vor und zurück wiegen, während unablässig in seinen Schoß und auf den Spiegel fielen. Plötzlich legte sich ein Arm um seine schmalen Schultern und zog ihn mit unbeholfener Sanftheit an eine breite, warme, Schutz versprechende Brust. „K-Kuro-ne?“, wisperte er und ein tiefes beruhigendes Brummen ertönte an seinem Ohr. Keine Fragen. Nur Nähe und stiller Trost. Und Fye ließ sich fallen. Seine Hände suchten Halt an Kuroganes Yukata und leise weinte er um seinen verlorenen Zwilling und tränkte den schwarzen Stoff an seinem Gesicht mit seinen Tränen, während er die ganze Zeit festgehalten und gestreichelt wurde. Wenn eine Hoffnung stirbt und alles in dir kälter wird, dann bleibt dir selbst nicht mal die Traurigkeit. Wenn alles sinnlos scheint, das Leben ist dein dein größter Feind, dann hilft dir auch einmal mehr die Zeit, auch nicht die Zeit. Es bleibt nur Warum, bleibt nur Warum, bleibt nur WARUM, bleibt nur WARUM. Der Spiegel war auf den Boden geglitten und zeigte noch immer das Bildnis eines bleichen, von flachsblonden Haaren umrahmtes Gesicht. Es bewegte sich und als der Pony zurückfiel, enthüllte er zwei strahlend blaue Augen und ein gleichzeitig trauriges und fröhliches Lächeln, als es auf die zwei Menschen auf dem Futon blickte. Als es verblasste, trug die leichte Brise des Windes seine letzten Worte durch das kleine Zimmer: „Ich hab dich auch lieb…Yuui.“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)