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Supernova Remnants

Crackbrained Oneshots featuring Koru und Co.!
von

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1st Remnant: The Thing with the X

AN: Hier ist der allererste Oneshot, im wahrsten Sinne des Wortes. Es war das aller erste, das ich zu ihnen geschrieben hab und erst durch diese Story haben sie eigentlich wirklich ein paar Macken bekommen. :D

Der Sehrosen-Witz ist in einer MSN-Session mit Dada durch puren Zufall und mit viel Hilfe von Frau Zeit und zwei Crackbrains entstanden. Ich bin dankbar. :D
 

Characters appearing: Rascal, Dica, Koru, Claw und Kid feat. ein kleiner Junge, der zu viele Fragen stellt.
 


 

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The Thing with the X
 

Rascal hatte absolut keine Ahnung, wie lange der kleine Junge – älter als sechs konnte er unmöglich sein – ihm schon über die Schulter schaute und mit ihm zusammen in seinem neusten Schmuddelheftchen las. Ihn scherte es nicht weiter, denn ihn scherte der Junge nicht, es war nicht seiner und er gehörte auch sonst zu keinem seiner Freunde. Deshalb ignorierte ihn der junge Soldat einfach und las ungeniert in dem Magazin weiter, auf dessen Cover sich eine exotische Schönheit in einer mehr als obszönen Pose räkelte und all ihre Schamzonen so offen präsentierte, wie man es sich nur vorstellen konnte.
 

„He, Onkel“, sagte der Junge irgendwann, nachdem er über eine Viertelstunde – und dieses, fand Rascal, war ein echtes Weltwunder – geschwiegen hatte. „Onkel, was machen die denn da?“
 

‚Da‘ war eine sehr schmerzhaft aussehende Position auf einem Stuhl. Rascal zog kurz eine Augenbraue hoch und kräuselte genervt die Lippen. Der Knirps erwartete doch jetzt nicht ernsthaft, dass er ihn aufklärte. Rascal war in der Lage spontan eine ganze Liste von Dingen aufzuzählen, die mit Sicherheit spannender waren, als einem Kleinkind zu erklären, wie viel Aorin ein Mensch wohl im Blut haben musste um die Stellung 69 auf einem Stuhl hinzukriegen – zum Beispiel Darmspülungen, Wurzelbehandlungen, sich von Claw langsam aufschlitzen lassen, Dicas Schimpftiraden lauschen, sich von Koru beschenken lassen, Schach, Schach mit einer Sexgöttin und das waren erst die wirklich langweiligen Punkte auf seiner endlosen Liste der Dinge, die spannender waren, als dieses Kind aufzuklären.
 

Das nervigste an Kleinkindern war, wie sie anfingen handgreiflich zu werden, sobald man es wagte sie doch tatsächlich zu ignorieren; dieses Exemplar hier fing an Rascal an der Schulter zu schütteln, bis er Sterne sah.
 

„Onkeeel! Was machen die da!“ Mit seinem kurzen, ärgerlicherweise mit Sirup verschmierten Finger, tippte der Knirps direkt auf die Stelle, wo die beiden Körper der abgebildeten Personen verschmolzen. „Die da! Die Nackten da!“
 

Einige Passanten auf dem belebten zentralen Marktplatz von Arcadea drehten sich entsetzt zu dem ungleichen Paar herum, das am Rande des gewaltigen Springbrunnens saß und in dem Schmuddelheftchen las. Als diese auch noch etwas von „Unerhört“ murmelten, wurde Rascals Kopf rot wie eine Tomate.
 

Und dann war da noch der Knirps, der einfach nicht verschwinden wollte. Und er brüllte. Direkt in sein Ohr.
 

„WAS tun die da!“
 

Gott, der war sogar nerviger als Kid.
 

Und bei dem nächsten lieblichen „ONKEEEL!“ riss schließlich sogar ein so starker Geduldsfaden wie der eines ehrenwerten Soldaten der königlichen Armee, denn Kinder waren die Pest. Und besonders dieses.
 

„SEX!“, brüllte er also genau so laut zurück und der Junge erschrak. „SEX! SEX! SEX!“
 

Der Kleine erholte sich schnell vom Schock und beugte sich neugierig vor. „Was ist Sex?“
 

„Das da“, brummte der Blonde und hielt ihm das Heft vor die Nase. Heftig blätterte er um. „Und das da.“ Noch eine Seite. „Und das da… nein, das ist ein Solo.“ Schnell blätterte er weiter. „Aber das hier. Sex, okay. SEX.“
 

„Wie funktioniert Sex?“, fragte der Junge weiter.
 

Rascal starrte ihn an, als ob er ihn gefragt hätte, ob er es nicht auch ganz toll fände, wenn ein Mensch zehn Finger an einer Hand hätte. „Hast du noch nie was von den Bienchen oder den Hummeln und den Pflanzen oder Blumen, oder was auch immer sie euch dauernd für einen Mist erzählen, gehört?“
 

„Bienen und Hummeln und Blumen kenne ich.“ Der Junge nickte. „Das gehört zum Ökosystem.“
 

Rascal blinzelte, während der Kleine sichtbar froh war, dass es nun endlich einen Augenblick gegeben hatte, in welchem er sein Fremdwortwissen präsentieren konnte, und die Arme vor der Brust kreuzte. „Ja, eben“, sagte der Soldat dann. „Ökosystem. Natur und so. Und das da“, er zeigte auf sein Pornoheft, „ist sowas wie Naturkunde.“
 

„Ah, verstehe! Also sowas wie Hausaufgaben!“, grinste der Junge.
 

Und tatsächlich, wenn auch nur ganz leicht, musste auch Rascal grinsen. „Exakt.“
 

„OH MEIN GOTT, WASS ZUR HÖLLE MACHST DU DA!“
 

Ertappt wandte sich Rascal zu der pinkhaarigen Frau herum, die unmittelbar hinter ihm stand und angeekelt das Gesicht verzog. Vollkommen entsetzt wanderte ihr Blick von Rascal, welcher teilnahmslos einen Mundwinkel hochzog, blitzschnell zu dem unschuldig dreinblickenden Jungen, bis hin zu dem Pornoheft in ihrer Mitte.
 

„Rascal“, murmelte Dica, bemüht ihre Fassung zu bewahren. „Ich wusste ja, dass du pervers bist, aber auch noch pädophil…“
 

Prompt lief der Entire knallrot an. „WAS!“
 

„Was heißt pädophil?“, fragte der Junge ahnungslos.
 

Dica lächelte und tätschelte seinen Kopf. „Nichts, Kleiner. Lauf schnell zurück zu deiner Mama, bevor dich dieser große böse Mann… ich will es gar nicht aussprechen.“ Sie schauderte. Schnell hob sie den Jungen von dem Brunnenrand runter und begann ihn zielstrebig wegzuschieben. „Los, lauf! Du bist frei! Frei! Flieg davon, kleiner Vogel!“
 

Der Junge blinzelte verwirrt. „Wieso Vogel?“
 

Dica winkte es mit einem gespielten Schluchzen ab. „Nein, geh! Geh!“
 

„Hier hat jemand einen Vogel“, murmelte Rascal genervt in sein Heft.
 

Wütend fuhr die Pinkhaarige herum und zeigte auf ihn. „Du hast kein Recht hier irgendwelche Beleidigungen zu verteilen, Rascal Devoru!“, verkündete sie. „Ich werde niemandem verzeihen, der sich an unschuldigen, kleinen, süßen Kindern vergreift!“
 

„Komm mal auf den Teppich zurück, Frau Moralapostel!“, knurrte Rascal. „Ich hab ihm nur erklärt, was Sex ist, klar!“
 

Dica starrte ihn entsetzt an. „Das entschärft die ganze Situation auch nicht gerade. Im Gegenteil, das ist sogar noch viel schlimmer.“
 

Rascal blinzelte verwirrt. „Wie zum Teufel kann das schlimmer sein, als ein Pädophiler?“
 

„Oi! Leute!“, rief eine gut gelaunte Stimme dazwischen, bevor Dica antworten konnte. Koru winkte den beiden in purer Aufregung und mit einem breiten Grinsen im Gesicht entgegen, während Claw nur mit eisigem Ausdruck neben ihm her schlenderte und an einem gigantischen Lutscher schleckte. „Das müsst ihr gesehen haben!“ Bedeutungsvoll hielt der Braunhaarige eine große Umhängetasche hoch.
 

Dica zog eine Braue hoch. „Wozu braucht er eine so große Tasche für ein paar Cokes?“
 

„Viel wichtiger“, sagte Rascal. „Was zum Teufel ist an Cokes so toll, dass wir das unbedingt sehen müssen?“
 

„Cola mit Apfelgeschmack?“
 

„Das ist wohl mit Abstand die blödeste Möglichkeit von allen!“
 

Kichernd wie ein kleines Kind kam Koru vor den beiden zum Stehen und klopfte stolz auf die Tasche. „Ihr werdet nicht glauben, wie billig es war!“, erklärte er aufgeregt und hüpfte von einem Bein auf das andere. „Nur 2000 Grands pro Stück und es waren sogar die letzten, die der nette Händler auf Lager hatte!“
 

Dica war verwirrt. „Seit wann kostet eine Cola denn mehr als 100 Grands?“
 

Claw grinste sie düster an. „Cola? Was für eine Cola?“, fragte er mit gespielter Unwissenheit. „Wir reden hier von Juudai, Weib. Benutz mal deine erbärmliche Ausrede für ein Gehirn.“
 

Rascal verkniff sich ein Lachen. „Und das vom großen bösen Meuchelmörder, der an einem Lolli nuckelt.“
 

Im nächsten Moment hatte der Soldat ein Messer an der Kehle und Claws Stirn an seiner. „Willst du sterben, Abschaum? Ich zieh dir deine Haut von den Knochen und benutz sie als Mantel.“
 

„Hey, hey, hey“, fuhr Koru mit einem beleidigten Schmollmund dazwischen. „Du kannst ihm später die Haut abziehen, okay? Zuerst müsst ihr euch meine neuen besten Freunde ansehen!“ Vor Vorfreude kichernd zog er einen Blumenkasten aus der Umhängetasche und präsentierte ihnen mit Stolz fünf mickrig aussehende, grüne Blätter. „Darf ich vorstellen: Koru-Rose, Rascal-Rose, Dica-Rose, Claw-Rose und Kid-Rose, meine Sehrosen.“
 

„Was zum Teufel!“, fauchte Dica fassungslos und verpasste ihm eine saftige Kopfnuss. „Du solltest Cola für uns kaufen, Koru! CO-LA!“
 

Schwitzend wandte sich Koru weg und lachte nervös. „Haha. Das hör ich zum ersten Mal. Hahaha.“
 

„Viel wichtiger“, verkündete Rascal entsetzt und zeigte auf die verkümmerten Pflanzen, „das sind keine Seerosen! Seerosen leben im See!“
 

„Erstens, du Hirnfriedhof, man sagt nicht leben, sondern wachsen“, brummte Claw gereizt und biss ein Stück von seinem Lutscher ab. „Zweitens sind das keine Seerosen, sondern Sehrosen. Das ist ein Unterschied, okay.“
 

Rascal funkelte ihn an. „Ich brauch keine Belehrungen von einem Möchtegern-Meuchelmörder, der wie ein kleines Kind an einem Lolli nuckelt.“
 

„STIRB, DU PESTILENZ!“, brüllte Claw und ging spontan mit seinen Messern auf ihn los.
 

„HEY!“, rief Koru, wiederholt beleidigt, dazwischen und wedelte mit seinem Blumenkasten rum. „Hier sind meine Sehrosen die Stars! Töten könnt ihr euch später. Meine Lieblinge sind wichtiger.“
 

Lieblinge?“, echoten Rascal und Claw synchron.
 

Dica fasste sich erschöpft an die Stirn und seufzte. „Okay, Koru. Dann lass mal hören. Was ist der Unterschied zwischen Seerosen und Sehrosen?“
 

Koru starrte die Pinkhaarige an, als wäre es Allgemeinwissen. „Na, Sehrosen können sehen“, strahlte er überglücklich und tatsächlich öffneten sich in dem Moment die Blätter und jeweils ein riesiges, blutunterlaufenes Auge kam zum Vorschein.
 

„OH MEIN GOTT, WAS ZUR HÖLLE!“ Dica wich mit Lichtgeschwindigkeit so weit zurück, bis sie zehn Meter Sicherheitsabstand zwischen sie und die widerlichen Sehrosen gebracht hatte. „Das ist ekelhaft! Igitt! Widerwärtig! Pfui! Wirf die weg!“
 

Wieder schien es, als fühlte sich Koru beleidigt. „Hey, das ist nicht besonders nett, wenn man in ihren Schuhen steckt. Wie würdest du dich da fühlen, Dica?“
 

„Diese Dinger haben keine Gefühle! Nur ein gigantisches Auge!“
 

„Soll das jetzt ernsthaft heißen, dass du unser gesamtes Erspartes anstatt für Cola, Essen und eine Unterkunft für diese… Launen der Natur ausgegeben hast?“, knurrte Rascal.
 

Claw grinste. „Wo liegt das Problem? Dich füttert er doch auch durch.“
 

„Leute“, sagte Koru mit einem überlegenen Lächeln bevor Rascal auf Claw losgehen konnte und schüttelte den Zeigefinger, „ihr vergesst andauernd die wichtigste Kleinigkeit. Diese Sehrosen“, verheißungsvoll hielt er sie hoch, „können sehen!“
 

„Wen zum Teufel interessiert das!“, fauchte Rascal fassungslos. „Dank dir sind wir obdachlos!“
 

„Ich schwöre es euch“, rief Dica von ihrer Position zehn Meter weiter weg herüber, „wenn diese Dinger bleiben, bin ich weg. Entweder die oder ich. Sucht es euch aus, Jungs.“
 

Koru blickte getroffen drein. „Du wirst mir fehlen, Dica.“
 

„Ja, es war lustig“, stimmte Rascal zu.
 

„Zieh Leine, Weib“, zischte Claw nur.
 

„Ihr seid grausam!“, schluchzte Dica in ihre Hände.
 

„ALARMSTUFE ROT!“, brüllte eine hohe Stimme von zwölf Uhr aus und ein völlig panischer Kid kam angerauscht wie ein Blitz. „RENNT UM EUER LEBEN! SIE SIND HINTER MIR HER!“ Er zischte mit Lichtgeschwindigkeit an ihnen vorbei und davon und hinterließ bloß völlige Verwirrung. Doch als die Erde leise anfing zu beben und die Scharen von Männern am Horizont auftauchten, verstanden sie endlich.
 

„Hey, Süße! Komm zurück!“
 

„Lass uns mal ausgehen!“
 

„ICH BIN EIN KERL, VERDAMMT!“, hörte man Kid verzweifelt kreischen. „WIESO KAPIERT IHR DAS NICHT!?“
 

Koru grinste fahrig. „Ups. Wir sollten wohl besser abhauen, was?“
 

„Was du nicht sagst, Sherlock!“, fauchte Dica, die schon lange die Beine in die Hand genommen hatte.
 

„Wow“, knurrte Claw und schlenderte gelassen hinterher. „Ich hasse euch. Echt.“
 

Rascal wünschte sich in dem Moment levitieren zu können. Dann könnte er wenigstens weit, weit fort fliegen von diesem geisteskranken Haufen. Dorthin, wo es nur vollbusige, sexbesessene Frauen gab, die ihn aufnahmen, wie eine Offenbarung des Herrn. Das Paradies der Brüste, da wollte er hin.
 

„Im Ernst“, lachte er leise. „Kann unsere Truppe noch seltsamer werden?“
 

„Mit deinen Selbstgesprächen trägst du jedenfalls dazu bei, du Ungeziefer.“
 

„Hört auf zu quatschen und rennt lieber!“
 

„Oh nein! Mission failed! Ich hab meine Sehrosen vergessen!“
 

„Lass die ekelhaften Dinger bloß liegen, du Wahnsinniger!“
 

Andererseits wäre Rascals Leben ohne seine Vollidioten von Freunde wohl langweilig.
 

Jepp. Stinklangweilig.

2nd Remnant: How Flint Got Two Broken Ribs and a Fracture

AN: Oneshot Nummero dos! Yay. :D

Eigentlich wieder nur pures Crack. Aber ich mag diesen Oneshot sehr, weil Flint im Vordergrund steht, der mit mein Liebling ist.
 

Characters appearing: Flint, Kid, Nue, Flair, Pyon und eine wütende Lorelai.
 


 

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How Flint Got Two Broken Ribs and a Fracture
 

“Oh Scheiße, oh Scheiße, oh Scheiße, oh Scheiße--“
 

Kid hielt abrupt im Flur des kleinen Motels inne, als das seltsame „Oh Scheiße“-Mantra seine Aufmerksamkeit auf sich zog. Der junge Söldner blinzelte verwirrt die verschlossene Tür von Lorelais Zimmer an und realisierte, dass das Mantra von drinnen zu kommen schien. Nur dass es nicht Lorelais Stimme war.

War das nicht…
 

Kid schob die Tür ganz vorsichtig nur fünf Zentimeter auf und spitzte hinein, gerade als das Mantra sich veränderte.
 

„Verdammt, verdammt, verdammt, verdammt, verdammt--“
 

Der Junge gaffte Flint verdattert an, der auf dem Boden saß und sich die Haare raufte, umgeben von einem Durcheinander an zerfetzten Papieren, kurz davor in Tränen auszubrechen. Es war ein wahres Bild des Elends und Kid fühlte sofort einen sehr ehrlichen Schwall an Mitleid in sich aufsteigen. Die Art Mitleid, die man fühlt, wenn man ein obdachloses Waisenkind sieht, und ganz ehrlich, Flint sah grade so ziemlich wie eins aus.
 

„Ä-ähm“, stammelte Kid schließlich nervös. „Flint-san?“
 

Flints Kopf schoss hoch und Kid erschrak beim Anblick eines kalkweißen Gesichts, bedeckt mit Angstschweiß. „A-ah! Aaah! Ah-ha! Ha-ha-ha! Ha!“, lachte er auf die sonderbarste Weise, aber augenscheinlich erleichtert. „Kid! Kiddo! Kiddy-boy! Kidderino! Mein Freund, mein Kumpel, der Mann der ersten Stunde!“
 

Kid hatte Angst.
 

Nicht dass das etwas Neues wäre, wo er doch Tag und Nacht von diesen Monstern umgeben war, die er seine Nakama nannte. Sie machten einem auf die verschiedensten Art und Weisen Angst. Claw machte ihm generell nur Angst, denn der war schlichtweg wahnsinnig. Koru machte ihm Angst, weil er diese komische Kraft hatte, die er nicht kontrollieren konnte. Dica machte ihm Angst, weil… na ja, sie ist halt Dica. Rascal machte ihm Angst, weil er Stellen am menschlichen Körper kannte, die bei einer bloßen Berührung schon tödlich waren. Flair machte ihm Angst, weil ihr Bruder einen umbringen würde, wenn man sie auch nur entfernt komisch ansah. Nue machte ihm Angst, weil er ein Mecha war und Mechas machten ihm im Allgemeinen Angst. Pyon machte ihm Angst, weil er sich verwandelt konnte, in dieses gigantische… Ding. Und Lorelai machte ihm Angst, weil sie jemanden mit einem bloßen Fausthieb umbringen konnte.
 

Aber ehrlich, Flint war der wohl furchterregendste Typ von allen – ein Idiot.
 

„I-i-ich“, stotterte Kid ganz konfus, „Ich sollte wohl lieber… g-gehen…“
 

„NEIN! Hey! He-he-heeey!“ Flint lachte, sprang auf die Beine und lief zu dem Jüngeren hinüber, um einen Arm um seine Schultern zu schlingen. „Weißt du… Kiddle-ey-doo… wir sind doch Nakama, oder! Na-ka-ma-ha-ha!“
 

Kid fühlte sich etwas eingeschüchtert. „J-ja, ich schätze schon…“
 

Flint klopfte ihm so hart auf den Rücken, dass Kid hustend einen Schritt nach vorne stolperte. „Also sollten wir uns gegenseitig aus der Patsche helfen, nicht wahr? Wie damals, als die Soldaten Claw gefangen genommen haben, oder als Flair-Baby von diesen Special Agents gejagt wurde, oder herauszufinden was mit Koru los ist, oder als ich Lor-chans Tagebuch kaputt gemacht hab… Wenn ich so überlege, ist Letzteres eine wirklich lustige Story…“
 

„Flint-san…“ Kid starrte ihn mit purem Entsetzen an, sein Gesicht plötzlich aschfahl. „Du… du willst mir doch nicht grade sagen, dass das Durcheinander hier mal Lor-sans Tagebuch war, oder…?“
 

„Es war ein Accidentomundo! Ehrlich!“, sagte Flint und wedelte ganz wirr mit den Armen. „Das Ding hatte dieses Schloss dran, also hatte ich gar keine andere Wahl, als es mit meiner fa-hantastischen Muskelpower aufzureißen! Was hätte ich sonst tun sollen!“
 

„Wie wär’s mit gar nicht erst versuchen es zu lesen!“, kreischte Kid panisch.

Aber der Wissenschaftler ignorierte ihn. „Und bevor ich ‚Muckies‘ sagen konnte, machte das Ding ‚Ba-GONG‘ und kleine Papierfetzen flogen herum!“
 

Kid fragte sich für eine Millisekunde, wie ein zerrissenes Buch ‚Ba-GONG‘ machen konnte.
 

„Kiddeynator!“, rief Flint todernst aus und erfasste mit beiden Händen die Schultern des Jüngeren. „Du musst Lor-chan sagen, dass du es warst!“
 

„WAS! N-nie im Leben! Warum soll ich die Verantwortung für deine Angelegenheiten übernehmen! Die wird mich töten!“, kreischte Kid zurück, ganz und gar fassungslos. „Die Frau macht mir so viel Angst, dass ich schon Gänsehaut bekomme, wenn ich mir nur vorstelle, was sie dann mit mir machen wird!“
 

Flint schüttelte hastig den Kopf. „Du bist das Nesthäkchen! So niedlich, dass sie niemals irgendwas tun könnte, damit du irgendein Autschie bekommst! Und du hast Viral!“
 

Kid gaffte ihn schockiert an. „B-benutz meine Krankheit nicht als Ausrede!“
 

„Hilf mir Wenigstens die Spuren zu verwischen, Kumpel! Ich schwöre auch hoch und heilig, dass ich dich nie wieder Girlie nennen werde!“, insistierte Flint flehend. Nach einem Moment der Überlegung fügte er allerdings an: „Na ja, sagen wir für ein Jahr.“
 

„Niemals! Wenn sie herausfindet, dass ich auch nur im Entferntesten irgendwas damit zutun habe, wird sie mich gnadenlos ermorden!“ Kid machte im Absatz kehrt und stürmte aus dem Zimmer. „Sayonara!“
 

„NEEEIN!“ Flint sank auf die Knie und streckte verzweifelt seine Hand nach Kid aus, der schon lange fort war. „KOMM ZURÜÜÜCK!“
 

Grade als der Wissenschaftler dabei war sich seine eigene Beerdigung auszumalen, nachdem er Claw bitten würde ihn kurz und schmerzlos umzubringen, bevor Lorelai ihm Schlimmeres antun konnte, sah er Nue an der offenen Tür zum Zimmer der Pilotin vorbeilaufen. Sein Gesicht hellte sich augenblicklich zu einem erleichterten Grinsen auf, als er auf allen Vieren zur Tür krabbelte und seinen Kopf hinausstreckte, ein Ausdruck auf dem Gesicht, der ältere Damen dazu bringen würde ihm ein bisschen Geld hinzuschmeißen oder zumindest etwas Brot.
 

„Nue-chyaaan…!“
 

Der Mecha wandte sich herum, sein Gesicht so ausdruckslos wie eh und je. „Was willst du von Nue, alter Mann?“
 

Flint blickte zu ihm hinauf, flehend und mit Tränen in den Augen. „Du musst mir helfen Lor-chans Tagebuch zu verstecken, Nuenister!“
 

„Nue hat kein Interesse daran dir bei so einer Zeitverschwendung in irgendeiner Art behilflich zu sein. Um genau zu sein, hat Nue kein Interesse daran dir generell zu helfen“, erläuterte er monoton. „Und gib Nue keine lächerlichen Spitznamen. Lebewohl.“
 

Nue schritt von Dannen und Flint streckte abermals die Hand nach ihm aus, den Tränen noch näher als zuvor. Als der Mecha aus seinem Blickfeld verschwunden war, ließ er den Kopf hängen und seufzte, tief und deprimiert. Er war ein toter Mann. Er war zu Höllenqualen verdammt. Lorelai würde ihn in Stücke reißen, sobald sie von seinem Missgeschick erfuhr, was sicherlich nicht lange dauern würde, wo sie doch täglich in dieses vermaledeite Buch hineinschrieb.
 

Verdammt, verdammt, verdammt.
 

„Scheiße, Scheiße, Scheiße, Scheiße, Scheiße--“
 

„Ossan? Alles okay?“
 

Flint blickte von seiner elenden Lage am Boden auf und sah Flair, wie sie sich mit einem strahlenden Lächeln über ihn beugte. Für ihn sah sie in dem Moment wie ein Engel aus. Ein Rettungsengel.
 

„Grünschnabel…!“, schluchzte er erleichtert. „Du bist meine letzte Hoffnung!“
 

Flair blinzelte den Älteren an. „Was ist denn los?“
 

Und er erzählte es ihr. Weil er sich sicher war, dass Flair ihm aus seiner Misere heraushelfen würde.
 

Sie war ein gutes Mädchen.
 


 

Oder auch nicht.
 

„Ahahaha!“
 

Flair lachte so heftig und laut, dass es ihren ganzen Körper schüttelte und sich kleine Tränen in ihren Augenwinkeln bildeten, während sie mit knallroten Wangen ihren schmerzenden Bauch hielt.
 

„Oh mein Gott, oh mein Gott, das musst du dir anhören!“, quietschte sie zwischen ein paar Kicherattacken und winkte Flint abwesend zu, während sie sich auf den Papierfetzen in ihrer Hand konzentrierte. „Heute hat mich Claw mit seinen mörderischen Augen angesehen, als wolle er mich auf der Stelle ausziehen. Ich könnte schwören, der Kerl ist heiß auf mich. Er tut so als ob er böse schaut, aber ich weiß, dass sich da ganz ekelhafte und perverse Dinge in seinem vulgären Männergehirn abspielen. Lieber Gott, bitte mach das er eine Andere findet. PS: Flint ist ein Idiot. Ahahaha, das ist einfach zu viel für mich!“
 

„Oi, oi, du sollst mir helfen sie einzusammeln, nicht lesen!“, sagte Flint. „Sei ein braves Norrisgirl und stopf sie zurück ins Buch.“
 

„Aber das hier ist sowas von gut! Es ist wie Ramen“, kicherte Flair; der Wissenschaftler war sich sicher, dass sie Roman meinte. „Ich wusste gar nicht, dass Onee-chan so witzig sein kann!“
 

„Ja, nicht wahr?“, gluckste Flint, die Tatsache, dass er momentan knietief in der Scheiße steckte war für einen Augenblick vergessen. „Die Stelle, als sie während unserer letzten Mission Rascals Signal zum Rückzug für ‚anzügliche Gesten‘ gehalten hat, oh Mann, darüber hab ich bestimmt eine ganze Stunde gelacht!“
 

Flair lag mittlerweile vor Lachen schon auf den Boden. „Und wie jeder Eintrag mit ‚Flint ist ein Idiot‘ endet! Ah, das ist einfach viel zu gut!“
 

„Ha-ha“, lachte Flint halbherzig. „Ja, ganz superlustig.“
 

„Oh Mann, das muss ich Dica zeigen! Das wird sie lieben!“, rief sie aus, sprang auf die Beine und rannte zur Tür.
 

Flint brach augenblicklich in Panik aus. „W-warte mal! Oi! Wenn das rauskommt, bin ich ein toter Mann! Mausetot, verstehst du! Du kannst es Dica-Baby nicht zeigen, sie ist ein gottverdammtes Plappermaul!“
 

Flair hielt im Türrahmen inne, stirnrunzelnd. „Ach ja“, sagte sie nachdenklich. Aber dann zuckte sie die Schultern und schenkte ihm ein Grinsen. „Na dann hast du mein aufrichtiges Beileid! War nett dich gekannt zu haben, Ossan!“
 

„Warte! WARTE!“, rief er und streckte die Hand nach ihr aus, aber Flair war schon längst weg. „Ich… ich kann mein Testament machen, wenn du das tust…“
 

Er sah rüber zu Pyon, welcher das ganze Theater seelenruhig von Anfang an vom Bett aus beobachtet hatte. Flint seufzte. „Du wirst mir auch nicht helfen, huh?“
 

Pyon streckte sich und wandte dem Wissenschaftler den Hintern zu, während er ein herablassendes „Pya“ schnurrte.
 

Flint starrte ihn finster an. „Verdammte Katze.“
 

Es war nur Sekunden später, als ein enormer, ohrenbetäubender Urschrei durch das gesamte Motel dröhnte und Flint spürte, wie er beim Klang dessen augenblicklich angsterfüllt schockgefror. Unter seinen Fingern begann der Boden zu beben, als die Inkarnation seines Elends die Treppen mit all ihrem Groll hinauf raste. Mit Karacho bei dem Türrahmen angekommen, schnaubte sie auch schon vor Wut.
 

Flint war sich sicher, wenn es irgendwo so etwas wie einen Satan gab, dann musste er so aussehen wie Lorelai genau in diesem Moment.
 

„DU!“, brüllte sie.
 

Flint schrak furchterfüllt zurück und versuchte seine Spuren so gut es ging zu verwischen.
 

Lorelai machte ein paar bedrohliche Schritte auf den Wissenschaftler zu, während sie anklagend mit einem Finger auf ihn zeigte. „DU! BIST! SOWAS! VON! TOT!“
 

„M-momentomundo! Ich – ich kann das erklären, Lor-chan!“, schrie er panisch.
 

„KOMM MIR NICHT AUF DIE ‚LOR-CHAN‘ ODER ‚MOMENTOMUNDO‘ TOUR, FLINT NORRIS!“, tobte sie. „ICH BRING DICH UM!“
 

„Ah-ha-ha! Du… ach, du meinst das hier?“, lachte er nervös und hielt die erbärmlichen Überreste ihres Tagebuchs hoch. „Ich hab nur versucht hier ein bisschen für dich sauber zu machen, weil wir uns doch schon so lange kennen und so… Mannomann, dieser Kid! Und Nue-chan und Flair-Baby auch! Die haben sich gegen dich verschworen und dein Tagebuch kaputt gemacht, einfach so, puff, ganz ohne Grund! Die Jugend heutzutage!“
 

Er schüttelte gespielt bestürzt den Kopf.
 

„Ts, ts, ts. Ich werde ihnen in deinem Namen eine Lektion erteilen.“ Auf Pyon zeigend fügte er hinzu: „Ich hab gesehen, wie das Fellknäuel da seine Krallen am Buchcover gewetzt hat, also ist er auch schuld.“
 

Pyon wandte sich fauchend herum.
 

Lorelai war so wütend, dass sie doch tatsächlich lächelte. „Oh nein, du Egomane. Auf sowas fall ich nicht rein.“ Mit einem teuflischen Grinsen packte sie den verschreckten Mann am Kragen. „Dafür wirst du bezahlen. Und das wird wehtun.“
 

„W-WARTE! Da war ein Schloss dran, also musste ich es aufreißen!“
 

„Warum hast du überhaupt versucht es zu lesen! STIRB, DU IDIOT!“
 

„A-also, wenn das so ist – in deiner Lieblingsjeans siehst du fett aus!“
 

„WAS!“
 

„Hey, ich hab sowieso schon Ärger am Hals!“
 

„VERRECKE, DU GOTTVERDAMMTER VOLLIDIOT!“

3rd Remnant: Major Hair Explosion

AN: Die Geschichte um den Haarschnitt ist etwas, dass eventuell tatsächlich in der Story passieren wird, nur ist DIESER Oneshot hier eher... das was hinter den Kulissen danach passiert. XD Es ist so schwer etwas zu verraten ohne wirklich etwas zu verraten...

Jedenfalls... Das Omake am Ende musste mit dran und Insider wissen auch warum. :D
 

Characters appearing: Flair, Dica, Koru, Kid, Rascal und Claw.
 


 

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Major Hair Explosion
 

„Hey-heeey“, zwitscherte eine weibliche Stimme. Dica war viel zu beschäftigt mit dem Tunen ihrer Kopfhörer um zu ihr hoch zu blicken, aber ein Blick war auch nicht nötig um zu wissen, wer sie da grade angesprochen hatte.
 

„Oh, hey Fu-chan“, murmelte sie, während sie nach dem Schraubenzieher fummelte. „Was gibt’s?“
 

„Na ja, mich gibt’s“, kicherte Flair, offensichtlich hatte sie noch bessere Laune als normalerweise. „Das musst du dir ansehen, Dica.“
 

Dica wischte sich mit einem Seufzen über die Stirn. „Hör mal, ich hab grade ziemlich viel zu tun, also können wir das vielleicht auf später verschieben?“
 

„Das geht nicht, nope, ganz unmöglich, kann ich nicht gestatten“, plapperte die Illusionistin. „Das musst du jetzt sehen. Es ist wie Murphys Gesetz.“
 

„Fu-chan, Murphys Gesetz bedeutet, dass alles was schief gehen kann auch schief gehen wird“, erläuterte Dica, noch immer in ihre Arbeit vertieft. „Und ich vermute mal, dass das nichts hiermit zu tun hat.“
 

Flair quengelte und rollte wahrscheinlich mit den Augen. „Schön, in Ordnung, was auch immer, also schau einfach mal her, okay?“
 

Die Sängerin stöhnte entnervt und blickte endlich auf. „Oh um Himmels willen, was zur Hölle kann denn so wichtig sein, dass--“
 

Aber sie brach abrupt ab, als sie Flair erblickte. Da stand sie mit einem verlegenen Grinsen, roten Wangen und sah ziemlich anders aus. Haarmäßig anders. Um ganz genau zu sein, waren ihre wunderschönen langen Haare gekürzt worden auf ein schulterlanges Durcheinander von… na ja, ein schulterlanges Durcheinander.
 

„Ähm… deine Haare…“
 

Flair spielte nervös an ihren Fingern herum. „Jaaa?“
 

„Es ist irgendwie… tatsächlich Murphys Gesetz“, murmelte Dica gedankenlos.
 

Ihr Gesicht verdunkelte sich. „So schlimm?“
 

„Es ist, ähm“, Dica rang nach Worten, „anders.“
 

„Ah“, sagte Flair und grinste. „Anders ist gut, oder?“
 

Die Sängerin fragte sich einen wirren Moment lang, ob das nur eine von ihren Illusionen war. „Na ja, also, warum hast du sie geschnitten?“
 

Die Blondine grinste leicht verlegen und winkte es ab. „Äh, ich war’s nicht wirklich, na ja, weißt du, Koru hat sie für mich geschnitten, ähm, aus Versehen.“
 

„HAH?“, platzte es ungläubig aus Dica heraus. „Warum tut der Trottel sowas!?“
 

Flair hob beschwichtigend beide Hände. „Wie gesagt, aus Versehen! Äh, es ist gestern passiert, ist nicht weiter tragisch. Er wollte mir nur aus einer ziemlich gefährlichen Lage raushelfen, also hatte er irgendwie gar keine andere Wahl als sie abzuschneiden, und mich stört es sowieso nicht wirklich, also…“
 

„Okay, ich kapier’s ja und so, aber“, Dica zog eine Braue hoch und gestikulierte mit ihrer Hand herum, „wie zur Hölle konnte das dabei herauskommen, wenn es genau genommen ein Unfall war?“
 

„Oh nein, das war ich“, lachte Flair. „Ich hab versucht es selbst zurechtzuschneiden, weil es ziemlich komisch aussah, so wie er es geschnitten hat.“
 

Komischer als das? Wow, dachte Dica ironisch.
 

„Also, sieht es gut aus?“, fragte sie die Sängerin und befühlte ihr Haar.
 

„Es ist fusselig“, bemerkte Dica sachlich.
 

Flair sah aus, als versuche sie ein enorm schweres Rätsel zu lösen. „Ist das was Gutes?“
 

„Na ja, es ist nicht so schlimm.“
 

„Nicht so schlimm ist auch nicht so gut, oder?“
 

„Weißt du, es ist wirklich ziemlich fusselig.“
 

„Ziemlich im Sinne von hübsch oder im Sinne von nicht hübsch?“
 

„Ziemlich im Sinne von… fusselig“, sagte Dica, noch immer verblüfft. „Und davon eine Menge.“
 

„Aber deine Haare sind doch auch fusselig, Dica“, sagte Flair, fast schon kleinlaut.
 

„Meine sind fusselig seitdem ich denken kann, weswegen ich sie auch kinnlang trage, danke vielmals“, fauchte sie finster. „Übrigens muss fusselig nicht immer gleich chaotisch aussehen. Beispielsweise, meine Haare sind fusselig, aber ordentlich, deine sind einfach nur… nur fusselig.“
 

Flair nickte verstehend und dann war da Stille. Eine halbe Minute später schüttelte sie den Kopf. „Nein, kapier ich nicht.“
 

Dica stöhnte entnervt. „Okay, hör zu, sie sind fusselig im Sinne von chaotisch.“ Um sicher zu gehen, fügte sie hinzu: „Deine Haare, meine ich.“
 

„Oh.“ Sie schien endlich verstanden zu haben. „Also sieht’s nicht gut aus.“
 

„Lass uns einfach sagen, dass es etwas gewöhnungsbedürftig ist“, schlug Dica großzügig vor.
 

„Oh Mann, ich wusste es“, jammerte Flair und ging deprimiert in die Hocke. „So wird mich doch niemals jemand mehr süß finden. Wie soll ich denn so jemals ein Bräutigam werden?“
 

„Wenn überhaupt, dann wirst du eine Braut, aber darum geht’s nicht“, murmelte Dica und gab ihr einen aufmunternden Klaps auf die Schulter.
 

„Eh? Aber ich hab mich schon so darauf gefreut diesen schicken Anzug zu tragen!“, schmollte Flair und sah wirklich aufrichtig bestürzt aus. „Nichts ist mehr fair. Zuerst sind meine Haare fusselig und jetzt werde ich auch noch niemals ein Bräutigam sein.“
 

Dica gaffte sie eine ganze Minute lang an und zog in Erwägung, dass sie das eventuell gar nicht ernst meinte. Andererseits war hier von Flair die Rede. Also winkte sie es mental ab und seufzte.
 

„Na ja, ich könnte versuchen da wieder ein bisschen Ordnung für dich reinzubringen.“
 

Flairs Gesicht hellte sich auf. „Wirklich?“
 

„Ich kann dir nichts versprechen, aber ich schätze, danach werden sie nicht mehr ganz so fusselig aussehen“, bot Dica an. „Ich schneide nur ein bisschen hier und da.“
 

„Schneiden?“ Die Illusionistin verzog das Gesicht. „Das heißt, du wirst sie kürzen?“
 

Dica zog eine Braue hoch. „Na sicher, sonst wirst du das Gefussel niemals los.“
 

„Oh neeein“, jammerte Flair und raufte sich die Haare. „Ich will nicht, dass sie noch kürzer werden! Das ist so unfair! Ich hasse das, ich hasse das Ganze hier!“
 

Die Sängerin lächelte sie verständnisvoll an. „Also, soll ich nach einer Schere suchen gehen?“
 

„Ich hab ja keine andere Wahl, oder“, murmelte die Jüngere.
 

„Setz dich einfach da drüben hin, okay?“
 

„Heeey! Wir sind wieder da, Mädels!“, rief Koru mit einem gigantischen Grinsen in den Raum, als er zusammen mit Claw, Rascal und Kid hereinspazierte, ein paar Tüten voller Proviant im Schlepptau.
 

Dica runzelte die Stirn. „Wow, sehe ich da tatsächlich was zum essen?“
 

Kid schenkte ihr ein Lächeln. „Das haben wir nur Rascal zu verdanken.“
 

Rascal zeigte triumphierend mit seinem Zahnstocher auf sie. „Siehst du, ich hab dir ja gesagt, dass ich den Trottel davon abhalten kann irgendeinen Müll zu kaufen, wenn ich mitgehe.“
 

„Der Yeti da drüben (Rascal: „Wen nennst du Yeti!?“) hat bewiesen, dass zumindest eine graue Zelle oben geblieben ist und Juudai zu irgendeiner beschissenen Freakshow herausgefordert“, erläuterte Claw mit seinem üblichen Todesblick, während er anfing einen Lutscher auszupacken.
 

„Ich hab gewonnen, also musste er mir sein ganzes Geld geben“, grinste Rascal.
 

„Ja, weil du beschissen hast“, knurrte Koru ärgerlich mit finsterem Blick.
 

„Du bist ein lausiger Verlierer, Juudai. Find dich doch endlich damit, dass ich einfach um Längen besser bin als du“, höhnte Rascal. „Und nur so am Rande, soweit ich weiß gab es keine Regel, die dagegen sprach seine Kräfte zu benutzen.“
 

„Es war ein gottverdammtes Wettrennen!“, fauchte Koru.
 

„Und ich war schneller.“
 

„Weil du die dämlichen Stromkabel als verdammten Highway benutzt hast!“
 

„Wogegen es keine Regel gab.“
 

„Fuck, die sind so beschissen lästig“, zischte Claw entnervt.
 

Kid lachte nervös. „Das geht schon so, seitdem wir den Markt verlassen haben.“
 

Dica seufzte. „Na ja, was auch immer, ich verbeuge mich vor deinen bizarren Künsten das Müllmonster zu zähmen, allmächtiger Betrüger.“
 

„Ich hab nicht beschissen, verdammt! Ich hab fair gewonnen“, brummte Rascal und ignorierte Korus Meckerattacken. „Weil ich nämlich der Stärkere von uns beiden bin.“
 

„Es war ein Rennen! Das hat gar nichts damit zu tun, ob du stärker bist, was sowieso eine glatte Lüge ist!“
 

„Gott, die sind wirklich lästig“, murmelte Dica abwesend und Claw stimmt grunzend zu. „Hast du den Verstärker gekauft den ich wollte, Claw?“
 

Claw schob eine kleinere Tüte in ihre Arme. „Da. Gib nicht mir die Schuld, wenn es der Falsche ist.“
 

Dica grinste. „Danke. Sieht ganz so aus, als wärst du doch zu etwas zu gebrauchen.“
 

„Leck mich, Weib“, zischte er und packte den Rest aus. „Wer zur Hölle wollte das beschissene Haarspray?“
 

„Oooh, das ist für mich!“
 

Claw blickte auf und gefror prompt für eine ganze Minute in seinen Bewegungen. Und nicht nur er, dem Rest der Truppe erging es nicht anders, scheinbar alle hielten eine Schweigeminute, um völlig verdutzt die Person vor ihnen anzugaffen. Sogar Dica fühlte, wie ihr Mundwinkel bei dem Anblick ungläubig zu zucken begann, obwohl sie ja Flair schon vorher gesehen hatte, aber so hatte sie vorher definitiv nicht ausgesehen, immerhin, na ja… Sie hatte vorher eigentlich keine Papiertüte über dem Kopf gehabt. Mit, ähm, zwei Löchern für ihre Augen.
 

„Danke, Claw-kun“, sagte sie lieblich, aber es klang seltsam durch die Tüte hindurch.
 

Claw war der Erste, der aus der Starre erwachte. „Wer zur Hölle bist du?“
 

„Whoa, es ist ein Papiertütenmonster!“, rief Koru aus und zeigte schockiert mit einem anklagenden Finger auf die mit einer Papiertüte bedeckte Flair.
 

„Schnell, benutz das Haarspray um es zu töten, sonst frisst es uns alle auf!“, kreischte Kid panisch und stürzte sich auf das Haarspray in Claws Hand, was beide in eine mehr als ungünstige Position brachte.
 

Claw funkelte ihn tödlich an, als der Junge sich verzweifelt an seinen Arm klammerte. „Rück mir zur Hölle nochmal nicht so auf die Pelle, oder ich schwöre, dass es nicht das Papiertütenmonster sein wird, das dich killt!“
 

„Warte mal, die Stimme kenn ich doch…“, murmelte Rascal völlig verdattert.
 

„Seid ihr geistig zurückgeblieben?“, bellte Dica und zog die Tüte von Flairs Kopf. „Es ist bloß Fu-chan.“
 

Es folgte eine weitere Schweigeminute, eine fassungslose diesmal, während Flair wie verrückt errötete bis ihre Wangen glühten und nervös an ihren Fingern herumspielte. Dica erschauderte beim Anblick ihrer Haare, die nun dank der Papiertüte noch fusseliger waren als vorher schon, und versuchte sie so gut es ging zu glätten, indem sie mit den Fingern durch Flairs Haare fuhr.
 

„Schaut mal, Jungs“, sagte die Sängerin und erzwang ein bebendes Grinsen. „Sie hat eine neue Frisur.“
 

Flair schien noch immer etwas verlegen. „Ich hab eine neue Frisur.“
 

Der männliche Part der Truppe gaffte noch immer weit aufgerissenen Augen und offenen Mündern.
 

Dicas Grinsen wackelte, aber sie versuchte sich zusammenzureißen. „S-sieht sie nicht süß aus?“
 

Flair erzwang ein Lächeln. „G-genau, seh ich nicht süß aus?“
 

Immer noch Stille. Und dann endlich.
 

„Whoa“, sprudelte es gedankenlos aus Claw heraus. „Gigantische Haarexplosion.“
 

Flairs Gesicht verdunkelte sich sofort und eine Vene der Wut ploppte an Dicas Stirn hervor. „Gott, hör bloß nicht auf den verblödeten Mistkerl da, der hat doch keine Ahnung von Mode. E-es sieht nicht so schlimm aus, Fu-chan, ehrlich“, sagte sie, während sie tröstend über den Arm der Blonden rieb und sich schließlich mit einem plötzlichen Funkeln zu Rascal herum wandte. „Hab ich nicht Recht, Rascal?“
 

„J-jepp, es ist nur, ähm“, murmelte Rascal nervös und überdachte seine Wortwahl sorgfältig. „Ein bisschen unkoordiniert. Genau. Aber, aber d-das kann man wieder hinkriegen.“ Er drehte den Kopf mit einem gefährlichen Lächeln zum gaffenden Kid herum und zwickte ihn schmerzhaft in den Arm. „Stimmt’s, Kid?“
 

Kid zuckte mit einem Quietschen zusammen und nickte energisch. „G-ganz genau! Ich persönlich finde, dass es sogar ganz gut aussieht! Da ist nichts worüber man sich den Kopf zerbrechen müsste, Flair!“ Er stupste Koru mit dem Ellbogen in die Seite und grinste nervös. „Sieht doch gut aus, oder, Koru?“
 

„O-ob es wohl piekst, wenn ich’s anfasse?“, murmelte Koru völlig entgeistert, nur um sich von Rascal eine saftige Kopfnuss einzufangen. „Au! Was denn!? Sie sieht wie ein Kaktus aus und das wisst ihr!“
 

Flair sank auf die Knie und schluchzte laut: „Ich werde niemals ein Bräutigam sein!“
 

„Das heißt Braut, verdammt!“, fauchte Dica. „Und du wirst eine wunderschöne Braut sein, hast du kapiert, du blöde Kuh!?“
 

„Wow, echt, du bist eine wahre Göttin der Motivation“, höhnte Rascal spöttisch.
 

„Halt die Klappe, du bescheißender Yeti!“
 

„Hört endlich auf mich des Bescheißens anzuklagen!“
 

„Pfft. Er hat gar nichts über den Yeti gesagt“, flüsterte Koru an Claw gewandt.
 

„Klappe oder er bemerkt’s noch“, zischte Claw zurück.
 

„Oh Mann, komm endlich“, seufzte Dica und half Flair auf die Beine. „Ich werde jetzt eine Schere holen und es zurechtschneiden. Und kein Aber oder Gejammer oder Diskussionen. Danach siehst du besser aus, vertrau mir.“
 

„Aber du wirst sie kürzen“, schmollte Flair weinerlich.
 

„Was hab ich grade über Aber, Gejammer und Diskussionen gesagt?“
 

„Aber Dicaaa…“
 

„Ich kann dich nicht hören“, zwitscherte die Sängerin, während sie aus dem Raum lief um nach einer Schere zu suchen.
 

Flair seufzte. „Ach, Mist.“
 

„Tja, jetzt wo deine Haare noch fusseliger sind als die der anderen Tussi, wirst wohl du ab heute Wuschelkopf genannt“, merkte Claw an und ging ebenfalls aus dem Raum.
 

„Eeeh!?“, rief Flair entsetzt aus. „Wie gemein! Ich will aber nicht Wuschelkopf genannt werden!“
 

Rascal konnte sich ein Glucksen nicht verkneifen, als er an der Blonden vorbeilief und ihr durch die Haare wuschelte, was sie nur noch fusseliger machten. „Sei doch froh. So bist du wenigstens vor den ganzen Perversen sicher. Die haben ab sofort mehr Angst vor dir, als du vor ihnen.“
 

Die Illusionistin sah aus, als bräche sie gleich in Tränen aus. „Du, du größer böser gemeiner Yeti! U-u-und BETRÜGER!“
 

„ARGH! Ich hab nicht beschissen!“, schnaubte der Soldat und stürmte aus dem Raum.
 

Kid folgte ihm, hielt aber noch kurz im Türrahmen inne, als er sich sicher war, dass Rascal außer Hörweite schien. Verlegen drehte er sich mit einem Grinsen um und flüsterte: „Ich finde es witzig, dass er nur das Wort Betrüger hört.“
 

„Oi, Flair“, sagte Koru als sie allein waren und kratzte sich schuldbewusst am Hinterkopf. „Das Ganze tut mir echt Leid. Wegen mir siehst du wie ein Kaktus aus.“
 

Flair grinste ihn an und winkte es ab. „Komm schon, was redest du da? Du hast mir doch das Leben gerettet, oder nicht?“
 

Koru blickte zu Boden. „Ja, aber ich hab dafür einen Kaktus aus dir gemacht…“
 

„Ach, das. Ich wollte sowieso schon lange mal einen Kurzhaarschnitt ausprobieren“, sagte sie mit einem Schulterzucken. „Also ist es wirklich keine große Sache. Im Nachhinein hab ich’s ja selbst versaut.“
 

„Schon, aber du wirst jetzt wohl für ‘ne ganze Weile wie ein Kaktus aussehen“, merkte er an.
 

„Das geht schon klar. Ich bin zwar etwas traurig, dass es blöd aussieht, aber es sind ja nur Haare“, sagte die Blonde und schenkte ihm ein Grinsen. „Koru, du hast mir das Leben gerettet und dafür bin ich dankbar. Sowas nebensächliches wie Haare sind doch vollkommen egal, die wachsen wieder. Dank deinem scheußlichen Haarschnitt kann ich weiterleben.“
 

Koru blinzelte sie an und grinste dann zurück. „Stimmt, mir ist der lebende Kaktus auch lieber als die tote Flair.“
 

Flair blickte ihn eine Weile lang neugierig an.
 

„… Du findest diesen Kaktuswitz von dir ganz furchtbar witzig, oder?“
 

Koru biss sich auf die Unterlippe und versuchte nicht zu lachen. „Ich kann nichts dafür. S-sorry.“
 


 


 

OMAKE
 

„FLAIR! FLAAAIR!“
 

Ganz begeistert kam Koru auf eine verdutzte Flair zugestürmt. Sein Grinsen blendete schon vor weitem und die Aufregung war ihm nur zu deutlich anzusehen, als er ihr stolz ein Päckchen unter die Nase hielt.
 

Flair blinzelte. „Koru? Was ist das?“
 

„Hab ich für dich gekauft“, grinste der Söldner, seine Augen funkelten freudig. „Los, aufmachen!“
 

„Aww, wie lieb von dir!“, säuselte Flair mit quietschender Stimme und machte sich daran den Deckel des Päckchens langsam zu öffnen, als wäre ein gefährliches Raubtier drin. Und als sie endlich hinein spitzen konnte…
 

… Fiel ihre Kinnlade fassungslos zu Boden.
 

Koru indessen hielt es vor Entzücken kaum noch still. Entgeistert blickte sie zu ihm hinauf und dann ganz langsam wieder in das Päckchen hinein, wo sie zwei enge Augenschlitze brummig musterten. Und dann drang es mit einer unglaublich lächerlichen und viel zu tiefen Stimme hervor.
 

„Nani?“, sagte der kleine Kaktus im Päckchen monoton.
 

„Schau doch mal!“, rief Koru ganz und gar begeistert. „Er ist auch ein Kaktus! Ihr könntet Freunde sein!“
 

Mit zitternder Unterlippe blickte Flair zu ihm empor. „Das ist nicht mehr lustig“, sagte sie weinerlich. „Das ist einfach nur noch gemein.“
 

Weiter weg blätterte Rascal gelassen eine Seite in seinem Magazin um. „Wann er mit dem Witz wohl endlich durch ist?“
 

Dica zuckte die Schultern. „Wahrscheinlich nie.“

4th Remnant: There's a First Time for Everything

AN: Was soll ich sagen, es macht einfach viel zu viel Spaß Koru's Kauftick zu vercracken. XD Es ist wie ein Land der unbegerenzten Möglichkeiten...

Wie auch immer, eigentlich wollte ich dieses Vorwort hier nutzen um zu sagen, dass nicht alle Oneshots hier NUR lustig und ausgelassen sein werden. Ich werde natürlich auch ein bisschen Drama raushauen und euch ein paar Einblicke in die Hintergründe der Story geben. Schon bald. Harhar. :D
 

Characters appearing: Dica, Koru und Rascal.
 


 

_ _ _ _ _
 


 


 

There's a First Time for Everything
 

“Oi! Oi, Dica!”
 

Die Frau mit den pinken Haaren blickte von den Reparaturen an ihren Hi-Fi-Verstärkern auf und entdeckte Koru, der sie so furchtbar gut gelaunt angrinste, dass es nur etwas ganz Schlechtes bedeuten konnte. Es war niemals auch nur im Entferntesten etwas Gutes, wenn Koru mit einer solch bizarr guten Laune aus dem Nichts auftauchte, nachdem er ein paar Stunden durch Abwesenheit geglänzt hatte.
 

Ihre Augenbraue zuckte verärgert, als sich ihre Befürchtung als korrekt erwies und er einen gelben Ball aus Fell hochhielt, während er auf die kleine Gruppe zulief, die sich einmal mehr im Hinterhof ihres Stammlokals versammelt hatte.
 

Korus Grinsen wurde sogar noch breiter. „He Dica, hast du Pyon irgendwo gesehen? Ich muss ihm dieses Ding unbedingt zeigen!“
 

Dica zog eine skeptische Grimasse, als zwei große Kulleraugen aus dem Gewirr aus Fell und Haaren hervor spitzten. „Was zur Hölle ist das?“
 

Koru hielt inne und blinzelte sie an. Dann lugte er hinunter auf das Fellknäuel und wieder hoch zu Dica. „Wenn ich ehrlich bin, hab ich nicht die leiseste Ahnung“, gluckste er und zuckte die Schultern. „Aber es ist total weich und flauschig und so’n Zeug, und wenn du in Mr. Misters Bauch reinpiekst, dann quietscht er!“
 

Die Sängerin gaffte ihn ungläubig an. „Mr. Mister? Das muss der wohl mit Abstand blödeste Name aller Zeiten sein.“
 

„Willst du mal hören? Komm schon, Mr. Mister, zeig ihr mal wie du quie--“
 

„Nein, danke“, unterbrach Dica mit erhobener Hand und brachte ihn durch die Geste allein doch tatsächlich zum Schweigen. „Ich übe grade mich nicht über den Schwachsinn aufzuregen, den ihr Trottel immer verzapft, und dass du mir zeigst, wie dieses, dieses… dieses Ding hier irgendwelche ekelhaften Geräusche macht, würde mir nicht gerade dabei helfen. Vor allem, da du riesengroßer Vollidiot wahrscheinlich wieder unser ganzes Geld für diesen gelben Quatschball da ausgegeben hast.“
 

Koru runzelte die Stirn. „Na ja, nicht alles…“
 

„Sag mal, willst du, dass mir der Geduldsfaden reißt?“, knurrte sie düster.
 

„Aw, komm schon, Dica“, grinste der junge Söldner. „Es ist doch niedlich, oder?“
 

Dica funkelte ihn bösartig an, doch dann atmete sie ein Mal tief durch, und noch ein Mal, und noch ein Mal, solange bis sie sich sicher war, dass sie ihre Beherrschung festgetackert hatte und ein Lächeln erzwingen konnte, das nicht weniger bösartig wirkte wie das Funkeln vorher.
 

„Ich bin eine Feder“, sagte sie ganz ernsthaft und Koru zog eine Braue hoch. „Ich bin eine leichte und ruhige Feder, die im sanften Wind der Stille davon weht. Ich werde mich nicht über einen dämlichen – wirklich dämlichen und schwachsinnigen und wahnsinnigen und gestörten – Partner aufregen, der nur will, dass ich meine Fassung verliere. Denn ich bin eine friedliche Feder.“
 

Noch ein tiefer Atemzug, mit geschlossenen Augen und gefalteten Händen.
 

„Woo-za.“
 

Koru gaffte ihr in purer Verwirrung nach, als sie im Absatz kehrt machte, hinfort stolzierte und ihn wie einen begossenen Pudel dort stehen ließ, der sich noch immer darüber wunderte, was zur Hölle da eben passiert war.
 

„Was zum Teufel sollte das denn?“, fragte Rascal von irgendwo hinter ihm. „Ist die auf Drogen oder sowas?“
 

„Frag mich was Leichteres“, murmelte Koru vollkommen verdattert. „Aber ich glaube, das ist das erste Mal, dass sie mich nicht gehauen hat, dafür dass ich unser Geld für sowas wie Mr. Mister ausgegeben hab.“
 

An ihrer Stelle schlug ihm Rascal mit der flachen Hand hart gegen den Hinterkopf. „Willst du mich verarschen!? Du solltest doch was zum Beißen besorgen, du gottverdammter Volltrottel!“
 

„Aber guck doch mal! Es ist ein gelber Ball mit AUGEN!“
 

„Wen zur Hölle interessiert das!“
 

„Aber es ist FLAUSCHIG!“
 

Dicas Augenbraue zuckte verärgert, als sie verzweifelt versuchte die beiden zu ignorieren. „Ich bin eine Feder. Woo-za.“



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Kommentare zu dieser Fanfic (11)
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Von: abgemeldet
2010-02-19T21:48:13+00:00 19.02.2010 22:48
Hach, ich kann nicht mehr das war so herrlich XD Ich hätte das schon viel früher lesen sollen.
Ich mag die Interaktion der Charaktere total... sie sind alle so durchgeknallt, sympathisch, haben sich andauernd in den Haaren (im wahrsten Sinne des Wortes) und trotzdem gehören sie einfach zusammen. Sie sind ein Team und egal wie viel sie sich zanken, das scheint immer wieder ganz klar durch.
Ich bin echt gespannt worum es in der eigentlichen Story so geht... und wie kickass das Ganze sein wird!

Darf ich nachfragen, ob/wann du den nächsten Remnant hochlädst? =)
Ich werd auf jeden Fall gespannt auf alles neue was Super Nova betrifft warten und dann ausnahmsweise mal sofort mit meiner unqualifizierten Meinung dabei sein! Hab schon bei einer Freundin Werbung gemacht, die möchte sich die Kurzgeschichten hier nächste Woche mal durchlesen xD

Naja, bis dann, man liest sich =)
Von: abgemeldet
2010-02-19T21:12:06+00:00 19.02.2010 22:12
Hey =D
Ich will schon seit einer halben Ewigkeit hier mal wieder einen Kommentar schreiben, aber irgendwie kam mir immer wieder was dazwischen. Naja, ich hatte den Gedanken trotzdem noch im Hinterkopf und jetzt gibt's dann endlich mal den Kommi. :)

Flair nickte verstehend und dann war da Stille. Eine halbe Minute später schüttelte sie den Kopf. „Nein, kapier ich nicht.“
Ohne Worte :D

Haha XD
Es ist zu herrlich wie sie sich alle über die neue, tolle Frisur der armen Flair lustig machen. Und wie Rascal sich aufregt, obwohl er geschummelt hat und alle es ihm unter die Nase reiben (:
Ich kann mir nicht helfen, du schreibst so unglaublich sympathisch, dass es unmöglich ist deine Charaktere nicht zu mögen.

Flair grinste ihn an und winkte es ab. „Komm schon, was redest du da? Du hast mir doch das Leben gerettet, oder nicht?“
Koru blickte zu Boden. „Ja, aber ich hab dafür einen Kaktus aus dir gemacht…“

Hach, wie knuffig :)
Von:  Julee
2009-12-28T20:50:09+00:00 28.12.2009 21:50
BOAH~

ICH LIEBE CLAW ♥
Von: abgemeldet
2009-07-21T10:16:47+00:00 21.07.2009 12:16
Das is soo toll XD
das mit dem Mantra... oder das mit "kid hatte Angst."... Oder... ...
aww, das is soo lustig XD vor allem das ende mit der Hose XD
suuuper!!!
ich will auch so tolle Ideen haben wie du *neid neid neid* XD
GENIAL!!!
Von: abgemeldet
2009-07-21T10:03:19+00:00 21.07.2009 12:03
Das ist total genial!!!
Die charas sind echt kreativ, so ein tollen bunt gemischter Haufen Freaks XD *das ist positiv gemeint ^^*
Ich mag die alle ^^ Die sind echt toll! <3
Und die Sehrosen erst XD XD XD XD XD (Warum erinnert mich das an Little shop of horrors? ^-^°°)
Auch dein Schreibstile ist sehr gut. Also alles in allem gefällt mir der One-Shot suuuper <3
*gleich noch die anderen lesen geht*

PS: Arcadea? Kennst du "Longest Journey"? o.o

Von: abgemeldet
2009-07-06T13:47:09+00:00 06.07.2009 15:47
Hey, das war wieder ein super One-Shot!
Und wieder total witzig :)

Mach weiter so, deine Charaktere sind klasse!
Von: abgemeldet
2009-07-04T03:17:33+00:00 04.07.2009 05:17
Haha, das hat er aber auch echt verdient ;D

Haaach, das war wieder unglaublich lustig... und Flair find ich irgendwie total süß, so vom Auftreten und Verhalten her^^

>Flair hielt im Türrahmen inne, stirnrunzelnd. „Ach ja“, sagte sie nachdenklich. Aber dann zuckte sie die Schultern und schenkte ihm ein Grinsen. „Na dann hast du mein aufrichtiges Beileid! War nett dich gekannt zu haben, Ossan!“>> Das ist ZU gut xD


Aber die anderen Charaktere fand ich auch klasse... vorallem am Anfang die Unterhaltung zwischen Kid und Flint war GÖTTLICH :)

Sorry für diesen äußerst sinnlosen und verspäteten Kommentar, aber zu mehr bin ich um diese Uhrzeit nicht mehr in der Lage^^"

LG Franzi
Von:  Saboten
2009-07-01T08:57:29+00:00 01.07.2009 10:57
Oh, Flint, du Idiot unter Idioten. <3
Deine Logik ist flawless. ("Ich musse es erst aufreißen!")
Das ist es, was dich liebenswert macht. xDDD

Awww, Cherie!
Egal, wie lange das her ist oder wie oft ich sie lese, deine Storys sind einfach epic win. Die Charaktere agieren auf eine Art und Weise zusammen, die auf jede Fälle die Lachmuskeln angreifen muss.
Ich liebe sie alle. x3
Der OS mit Rascal wird aber auf ewig einer meiner liebsten bleiben. xD

Und wuah, du hast das Rascal-Fanart von mir reingenommen. O//o Danke und bitte. xDD
Von: abgemeldet
2009-06-28T15:06:14+00:00 28.06.2009 17:06
Haha, das war soooo geil!
Hoffentlich lädst du bald einen neuen One-Shot hoch^^
Von: abgemeldet
2009-06-25T19:01:36+00:00 25.06.2009 21:01
Es ist so geil!

Sehrosen! Und das mit dem kleinen Kind. Ich hab mich weggelacht!


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