Like a crimson sunrise or a waterblue sky full of cherry blossoms von Aka_Tonbo (Tatsu-Yukke) ================================================================================ Kapitel 29: That teasing voice inside my head --------------------------------------------- Kapitel 29: That teasing voice inside my head "Das ist doch eigentlich ein Grund zum Feiern!" Satochi hatte über die Nachricht, dass Tatsuro immer weitere Fortschritte in seiner Therapie machte, beschwingt einen Arm um dessen Schulter gelegt und rüttelte ihn, auf Bestätigung wartend, etwas hin und her. Sie waren gerade auf dem Weg zum Parkplatz vor dem Gebäude, in welchem Taira-san ihre Praxis hatte. Heute hatten sie Tatsuro alle zusammen abgeholt, da man der Meinung war, dass dieser sich bei all seinen Bemühungen, auch mal etwas verdient hatte. Sie alle waren stolz auf ihn, das er sich diesmal wirklich darauf konzentrierte, seine Stimme wieder in Form bringen zu wollen. Egal wie anstrengend es nun auch sein mochte. Zwar waren es bis jetzt nur einzelne Laute, die er befehligen konnte, aber es war definitiv ein Anfang. "Auf was hätte unser Großer denn so Lust?", erkundigte sich Satochi und ging gedanklich schon einmal diverse Eingebungen ab, die man in Betracht ziehen könnte. Das empörte Knurren eines Magens, das eindeutig Tatsuro zu zuordnen war, nahm diesem jedoch eine Antwort zu dem, -was man tun könnte-, schon einmal vorweg. "Warum auch nicht?", stellte Satochi erheitert fest und musste zugeben, dass auch er nicht ganz abgeneigt dazu stand, wenn sie etwas essen gehen würden. "Aber wohin?" Drei Augenpaare richteten sich fragend auf Tatsuro, der für einen Moment etwas überfordert mit Satochis Frage und der ungeteilten Aufmerksamkeit seiner Freunde schien. Etwas unschlüssig gab er etwas in sein PDA ein und man konnte verfolgen, dass er irgendwie nicht so recht wusste, wie er das was er schreiben wollte, formulieren sollte. "Kann ich dir helfen?" Yukke hatte sich nun an Tatsuros Seite gesellt, so dass er direkt auf das Display schauen konnte. Rasch löschte Tatsuro die Brocken an Text, die er eingegeben hatte wieder und ließ einen neuen folgen. Yukke verfolgte das Tun seines Freundes genau, der ihm von einen kleinen Lokal erzählte, in welchem sie schon einmal waren. Er aber weder den Namen noch die Gegend mehr wusste, wo es zu finden war. Die Spezialität des Hauses war Takoyagi gewesen und eigentlich hatte er schon viel eher wieder einmal dorthin gehen wollen, doch beim -Wollen- war es dann auch geblieben. Das einzige was ihm noch präsent war, war das es eine Empfehlung von Masamura, einem ihrer Techniker gewesen war, der gemeint hatte, besseres Takoyagi gäbe es nur noch in Osaka. Aber auch wenn Yukke wusste, was Tatsuro meinte, konnte auch er sich nicht mehr so recht entsinnen, und so leitete er die Frage schließlich an die anderen beiden weiter. Es war Miya, der ihnen ohne Umschweife sagen konnte, was sie wissen wollten und begegnete der Überraschung des erstaunten Trios vor sich nur mit einem selbstverständlichen Schulterzucken. "Am besten ich fahre." Etwas entnervt gab sich Miya geschlagen, als sie den Wagen von Yukke erreicht hatten, aber dessen Besitzer auch nach der dritten Erklärung, wie er an besagten Ort gelangen würde, nicht sicher war richtig verstanden zu haben. Ohne Wiederworte ließ sich Yukke die Autoschlüssel abnehmen und war schon im Begriff, sich in den hinteren Teil seines Vehikels setzten zu wollen, als er leicht irritierte Blicke auf sich spürte. "Was? Wenn ich nicht fahre, dann sitz ich auch gern mal hinten. Da finde ich eher ein Gefühl von Ruhe, als wenn ich ständig darauf achten muss, wie man meinen Wagen fährt." Damit war die Frage für ihn geklärt und so nahm er schließlich seinen gewählten Platz ein. Miya ließ sich ebenfalls nieder und nun waren es nur noch Tatsuro und Satochi, die draußen standen und irgendwie nicht aus dem Knick kommen wollten. Tatsuro hatte sich schon so platziert das er, wäre Yukke der Fahrer gewesen, neben ihm gesessen hätte. Das war irgendwie so üblich geworden und gerade jetzt stellte er fest, dass es ihm gar nicht so recht passen wollte, dass sich diese Konstellation auf einmal ändern sollte. Ihm war ja egal, ob er vorn oder auf dem Rücksitz saß, aber es sollte schon Yukke sein, denn er neben sich wähnte. So albern das auch erscheinen mochte, diese Momente wollte er einfach nicht hergeben. Sie waren eh schon viel zu selten geworden in letzter Zeit. Auch wenn er Abstand halten wollte, so war sein Vorhaben nicht aufrechtzuerhalten, wenn er nicht ab und an, wenigstens etwas davon abwich. Selbst wenn sich dieses winzige Stück nur darin wiederfand, einfach im Auto neben Yukke sitzen zu können. "Ähm, wenn du nichts dagegen hast, würde ich gern vorn sitzen." Tatsuro wusste nicht warum Satochi plötzlich darauf aus war mit ihm tauschen zu wollen, aber er war ihm ehrlich verbunden dafür, auch wenn er es ihn nicht wissen ließ. Schließlich konnte Miya den Motor starten und das Gefährt in Richtung Straße lenken. Es war ein angenehmer Nachmittag und nur vereinzelt zogen einige Wolken am Azur vorüber und ließen die nun schon etwas kräftigeren Strahlen der Sonne sich ungehindert ausbreiten. Leicht rieb sich Tatsuro über seine müden Augen, denen das Licht doch etwas zu schaffen machte. Generell fühlte er sich etwas kraftlos. Und er wusste auch warum. Seit er wieder zu sich gezogen war, hatte er immer Mühe mit dem Einschlafen und egal was er versuchte, es half nichts oder nur geringfügig. Seine Nächte waren stets unruhig und es war niemand da, der ihm diese Unruhe nehmen konnte. Er hatte schon mit den Gedanken gespielt, Tabletten zu Hilfe zu nehmen, aber irgendwie kriegte er diese Dinger nicht mehr runter. Sie waren so ein Symbol dafür, dass noch immer etwas nicht mit ihm in Ordnung schien, dass er auf sie angewiesen war und nicht ohne sie zurechtkam. Aber diese Blöße wollte er sich einfach nicht mehr geben. Er wollte nicht weiter so empfindlich sein und es auch ohne irgendwelche Mittel schaffen. Doch nun zeigte sich, dass dieser unausgeglichene Schlaf auf seinen ganzen Körper niederging und dieser sich nun merklich dagegen zu wehren versuchte. "Du kannst dich auch bei mir anlehnen." Es war kein Angebot, das Yukke ihm da machte. Es war mehr eine Aufforderung. Zumindest kam es Tatsuro so vor, als dieser ihn mit einem eindringlichen Blick bedachte, der keine Widerrede zu zulassen schien. Trotzdem wusste Tatsuro nicht ob es gut wäre, wenn er sich darauf einlassen würde. Er befand sich doch gerade in einem inneren Umbruch, was seine Emotionen für Yukke betraf und Dinge wie diese, konnten ihn ganz einfach wieder zurück werfen und all seine Mühe zu Nichte machen. Auf der anderen Seite wollte er nichts mehr, als ihm nahe sein zu dürfen und es quälte ihn, das er es nicht einfach annehmen konnte, ohne sich mehr davon zu erhoffen. Die Suche nach dem Mittelweg, in all diesem Chaos, war wirklich beschwerlich. Doch er musste durchhalten, es war die einzige Möglichkeit, dass alles wieder werden konnte wie zu der Zeit, bevor ihn seine Zuneigung zu Yukke so eingenommen hatte. "Schon gut..., du musst nicht wenn es dir unangenehm ist..." Es war zum Verzweifeln! Yukke hatte ihn einfach in der Hand und wusste es nicht einmal. Nur einer dieser unsicheren Blicke, aus diesen braunen Augen und Tatsuros Beherrschung spannte sich bis zum Zerreißen. Unangenehm!? Nichts lege ihm fernen, als Yukkes Nähe als unangenehm zu erachten. Das verdammte Gegenteil war der Fall! Doch wenn er diese Probe hier meistern würde, dann hätte er wieder einen großen Sprung bewältigt und womöglich würden die anderen erforderlichen Schritte, somit auch ohne weitere Mühe folgen. Wann sollte er denn ein Exempel statuieren, wenn er nach einem Erfolg, gleich wieder weich werden würde? So käme er nicht vorwärts. Er konnte es selbst nicht so recht glauben, als er Yukke schließlich wissen ließ, das es schon so in Ordnung wäre und er nur mal kurz eingenickt war, mehr nicht, sich aber trotzdem für sein Angebot bedanke. Tatsuro konnte seinen Freund daraufhin nicht weiter ansehen und wendete sich mit einen schwierig aufzubringen Lächeln wieder von ihm ab und der Seitenscheibe zu. Er hatte das richtige getan und trotzdem fühlte es sich wieder einmal so unangenehm falsch an. "Da sind wir." Miya hatte den Wagen in einer Nebenstraße geparkt und war gerade im Begriff auszusteigen. Satochi tat es ihm gleich und kaum das er wieder auf seinen zwei Beinen stand, streckte er sich erst einmal ausgiebig. Yukke war der Letzte in Bunde, der sein Gefährt verließ und Miya kam nicht umhin, eine leichte Bekümmerung an seinem Freund zu bemerken, als er sich erkundigte, ob er für heute der Fahre bleiben sollte und Yukke dem nur mit einem knappen Nicken zustimmte. Automatisch richtete Miya seinen Blick auf Tatsuro, der neben Satochi einher ging und sich von diesem etwas erzählen ließ. Ab und an war ein Brummen von Tatsuro dazu zu vernehmen, was Satochi so erfreute, das er diesen, in seiner Euphorie darüber, fast unentwegt gegen den Oberarm knuffte. Miya hatte nicht schlecht gestaunt, als er erfahren hatte, das Tatsuro nicht mehr bei Yukke wohnte. Er erinnerte sich auch an das unwohle Gefühl, das unweigerlich in ihm aufgekommen war. Irgendwann jedoch hatte er sich an Yukke ein Beispiel genommen. Er hatte es zugelassen Tatsuro wieder genügend seelische Stärke zu zutrauen, und sich nicht ständig Sorgen um diesen gemachen. Und er hatte gut daran getan. Tatsuro war auch in einigen anderen Lebenslagen wieder zu seinem alten Ich übergegangen und es war erfüllend mit ansehen zu können, wie sich dieser Zustand mehr und mehr ausweitete. Die Zeit in Yukkes Obhut zeigte Erfolg, selbst nach einem solch harten Start und all diesen zermürbenden Problemen. Yukke hatte ihnen damals gesagt, er wolle für Tatsuro da sein und dieses Versprechen hatte er gehalten. Aber nun, wo es mit diesem wieder deutlich bergauf ging, machte es den Eindruck, als würde sich Yukke irgendwie zurückgelassen fühlen. Abermals fing Miya einen dieser betrübten Blicke seines Freundes ein, als er sich diesem nachdenklich zuwandte. Vielleicht war -Zurückgelassen- das falsche Wort. Yukke sah sich womöglich als nicht mehr gebraucht an. Als jemand der nach Erfüllung seiner Pflicht ausgedient hatte. Zumindest gab sein Auftreten diese Theorie ab und an wieder. Ein fast unmerkliches Seufzen drang nun von Yukke zu ihm heran, worauf Miya dessen Aufmerksamkeit ihren beiden vorauslaufenden Freunden zuordnen konnte. Oder hauptsächlich Tatsuro. Yukke wirkte nicht zurückgelassen, eher verloren. Aber warum? Eigentlich hätte man annehmen sollen, dass sich dieser nun ebenfalls wieder im Aufwind befand, nun wo es Tatsuro wieder so viel besser ging. War womöglich schon wieder etwas vorgefallen, wovon ihnen keiner der beiden etwas erzählen mochte? "Sag, wie geht es dir eigentlich so?" Miya wusste, dass er auf diese Frage nicht mit einer allzu ausführlichen Antwort zu rechnen hatte, aber sie war ein Einstieg Yukke vielleicht doch noch etwas entlocken zu können, das Aufschluss auf seinen derzeitigen Gemütszustand geben konnte. "Es geht.", meinte dieser nur mit einen antriebslosen Schulterzucken und machte sich nicht einmal die Mühe, seine gedrückte Laune hinter einer Fassade zu verbergen. Was deutlich zeigte, dass ihm etwas besonders Wichtiges auf der Seele lag. "Ist es wegen Tatsuro?" Es waren zwei Emotionen die Miya, auf diese Hinterfragung, folglich im Gesicht seines Freundes zu lesen vermochte. Verwirrung und der Ausdruck durchschaut worden zu sein. Miya musste unweigerlich resigniert durchatmen. "Ich werd aus euch beiden nicht schlau.", gab er daraufhin wieder und schüttelte leicht mit seinen Kopf. "Was ist das da zwischen euch beiden? Ich weiß, dass die letzte Zeit mehr als aufzehrend für euch zwei war, aber trotz der Tatsache, dass es nun wieder Licht am Ende des Tunnels gibt, findet ihr nicht so recht in euer alte Umgangsform zurück. Entweder ihr geht auf Distanz, oder wirkt völlig unbeholfen dem anderen gegenüber." Miya schenkte Yukke nun einen verständnisvollen Blick. "Wenn ich dir irgendwie, oder bei irgendetwas behilflich sein kann, dann sag es mir einfach." "Das weiß ich zu schätzen, das weißt du, aber mein Problem ist eigentlich ganz simpler Natur und nichts, was die Zeit nicht wieder hinbiegen könnte." Yukke grinste nun ein wenig verlegen, ob seiner halb kryptischen Offenbarung. "Ich fühl mich einfach nur etwas einsam, seit er weg ist. Ich weiß es ist albern, schließlich können wir uns jeden Tag sehen. Naja, es ist halt so eine Gewohnheitssache. Das wird schon wieder Masaaki-kun." Mit dieser Beichte straffte sich Yukkes Haltung wieder und auch der zuvor noch betrübte Ausdruck, wich einem offenen Lächeln. "Hey ihr Beiden. Kommt ihr, oder sollen wir alleine gehn?", ertönte die Stimme Satochis von etwas weiter vorn, dessen drängelnde Tonlage darauf schließen ließ, das er wohl deutlich vorm Verhungern war. Es war kurz bevor sie zu ihren Freunden aufgeschlossen hatten, als Miya sich noch einmal an Yukke wandte, um ihn wissen zu lassen, dass er sich mit seinen Sorgen immer an ihn richten könne. Und ihm noch das Versprechen abrang, sich nicht hinter falscher Scharm oder anderen bizarren Gedanken diesbezüglich zu verstecken. Schließlich waren Freunde da, um sich gegenseitig zu stützen. "Versprochen.", war die ehrliche Antwort Yusukes, der mit dieser kurzen Aussage, einen etwas fragenden Ausdruck auf die Züge Satochis zauberte. "Um was geht´s denn?", erkundigte sich dieser auch gleich neugierig, wurde aber folglich von einem geheimnisvoll lächelten Miya darauf verwiesen, dass er nicht immer alles wisse müsse. "Dann eben nicht!", schmollte dieser kurzfristig, fand aber schnell wieder zu seiner ausgeglichenen Laune zurück, als er das gesuchtes Lokal nur noch wenige Schritte von sich entfernt ausmachen konnten. Ohne Vorwarnung packte er Miya am rechten Arm und schleifte diesen mit sich. "Wenn du mir schon nichts genaueres erzählen willst, dann lädst du mich wenigstens auf ne Runde Spießchen ein.", hörten Tatsuro und Yukke ihn seine Anwandlung begründen, worauf sich beide ein erheitertes Glucksen nicht verkneifen konnten. Wie sehr sich Yukke danach gesehnt hatte, Tatsuro eines Tages wieder so unbefangen erleben zu dürfen. Dass es nun wirklich an dem war, brachte auch ihn dazu sich ungemein befreit zu fühlen. Und am liebsten hätte er diesem Hochgefühl auch durch Taten zu mehr Ausdruck verholfen, aber er wollte Tatsuro nicht ungefragt zu nahe rücken. So wie es den Anschein machte, suchte dieser derzeit eh nach etwas Abstand. Nicht das Tatsuro ihn mied oder ihn außen vor ließ. Er verhielt sich eigentlich nicht so viel anders als früher und das war doch etwas, das sie alle erhofft hatten. So gesehen sollte er dies auch etwas mehr zu würdigen wissen. Diebisch schlich sich daraufhin ein Gedankengang in seinen Kopf, der ihn seit geraumer Zeit schon des Öfteren heimgesucht hatte und welchen er jedes Mal zurück in eine dunkle Ecke seines Geistes befehligte, und diesen stets damit begründete, das er sich einfach nur noch nicht wieder daran gewöhnt hatte, allein zu sein. Somit sollte es auch nichts Ungewöhnliches sein, das man sich etwas Zuwendung wünschte, wenn man sich über einen längeren Zeitraum so oft, so isoliert von einem wichtigen Menschen gefüllt hatte, wie es nun mal bei ihm und Tatsuro der Fall gewesen war, oder nicht? All die Augenblicke in denen sie die Nähe des anderen geteilt hatten, waren nur kleine Kompensatoren vernachlässigter Emotionen gewesen, nicht mehr und nicht weniger. Etwas anderes als das erneute verfestigen ihrer Freundschaft in Erwägung zu ziehen, war einfach nur auf seine anhaltende Unausgeglichenheit zurück zu führen, nichts weiter! Tatsuros Hand auf seiner Schulter brachte aber eben diesen einen vorwitzigen und unerwünschten Gedanken wieder dazu sich bunt und aufdringlich zurück in sein Denken zu zwängen, was ihm augenblicklich ein missmutiges Zischen entlockte. Noch in derselben Sekunde sah er, wie Tatsuro seine Hand entschuldigend zurück nahm und rasch an ihm vorbei zog, um sich folglich den vorausgegangen beiden anzuschließen. Sicherlich weil er annahm, das seine Geste unerwünscht gewesen war. Und noch bevor Yukke dies als ein Missverständnis hätte klar machen können, war Tatsuro auch schon in dem kleinen Restaurant verschwunden und ihm blieb nichts weiter übrig, als sich nun ebenfalls in Bewegung zu setzten. Schon als er den Noren zur Seite geschoben hatte, konnte er seine drei Freunde an einem Tisch in der linken Hälfte des Gastraumes ausmachen und gesellte sich kurzerhand zu ihnen. Satochi hatte sich schon in eine der Menükarten vertieft und machte den Eindruck, als stünde er kurz davor in eben jenes unbedarfte, laminierte Stück Druckereiwerk hineinbeißen zu wollen je länger er sich die Angebote, die darauf zu finden waren, durchlas. "Ich könnt glatt alles verdrücken, was die hier anbieten.", verkündete er daraufhin auch schon unschlüssig, was Miya dazu veranlasste ihm mitzuteilen, dass er nur für eine Portion Takoyagi aufkommen würde und nicht mehr. Denn eigentlich war das hier eine Einladung für Tatsuro gewesen. Der hatte sich das wenigstens auch verdient. "Schon gut, schon gut!", winkte Satochi Miyas Rede auch schon ab und widmete sich weiter der Menükarte. "Und wie sieht es aus, schon was gefunden?" Damit wandte sich Miya an Tatsuro, der ein bestätigendes Brummen gekoppelt mit einem Nicken präsentierte und Satochi wieder dazu brachte erfreut zu grunzen. Tatsuro schob die Karte zu Miya und zeigte diesem für was er sich endschieden hatte. "Hört sich gut an." Erkundigend trat nun die Bedienung an ihren Tisch und nachdem jeder seine Wahl mitgeteilt hatte, eilte diese auch schon wieder davon. Es war ein beschauliches Beisammensitzen. Auch wenn Yukke feststellen konnte, das sich Tatsuro durch diese kleine Fehlinterpretation, seiner mürrischen Verlautbarung, nicht hatte weiter irritieren lassen, so wurde er dennoch das Gefühl nicht los, dass irgendetwas nicht stimmte. Aber es würde nun auch nichts bringen hier zu sitzen und Trübsal zu blasen, und damit womöglich noch die Laune seiner Freunde zu gefährden. Satochi war, wie zu erwarten, der erste in ihrer Runde, der sich etwas ausgelassener auf Grund des Alkoholkonsums gab und sich in seiner benebelten Heiterkeit vollends auf Tatsuro versteifte hatte. Er war schon recht nahe an diesen herangerückt und da dieser nicht viel Weg zum Zurückweichen hatte, musste er sich abermals damit abfinden, dass dieser kumpelhaft einen Arm um seine Schulter gelegt hatte und ihn hin und her rüttelte, wenn eine Pointe seine Erzählungen dies erforderte. Und Tatsuro erduldete diese Bedrängnis mit engelsgleicher Geduld und der Situation erforderlichem Verständnis. Yukke folgte dem Schauspiel mit einem unerwünschten Empfinden und schalte sich selbst eine Idioten als er erkannte, was ihm an dieser ganzen innigen und doch eigentlich harmlosen Flachserei seitens Satochis wieder deutlich wurde. Doch mit bloßer Willenskraft und dem ständigen Mantra sich zusammenzureißen, konnte er diesem penetranten Gefühl einfach nicht entgegen wirken. Es war diverse Schalen Hauswein später, als er sich merklich leichter und entspannter fühlte. Selbst wenn ihm bewusst war, dass er sich damit nur kurzzeitig ablenken konnte, war es trotzdem ein willkommener Erfolg, welchen es noch etwas zu festigen galt. Erst als seine Auffassungsvermögen schon recht träge reagierte und sein Umfeld merklich zu schwimmen begann, wog er sich sicher diese seltsame Regung vollständig ertränkt zu haben. Ein leichtes Anschubsen von Miya lenkte seinen Blick auf diesen und er erkannte auch, dass dieser etwas zu sagen schien. Nur war es ihm nicht möglich das Knäul an Worten, das sich folglich in seinem Kopf zusammenzurrte auch zu entwirren und damit auch zu verstehen, was dieser von ihm wollte. Also beließ er es dabei, ihn verklärt anzustarren und zu schweigen. Miya versuchte auch nicht weiter zu seinem Freund durchzudringen, da dessen Zustand deutlich machte, dass jegliche weitere Bemühung recht überflüssig wäre. Und gerade als er dazu aufrufen wollte, dass sie sich wieder auf den Weg machen sollten, sah er sich mit Tatsuros PDA konfrontiert, der ihm genau den gleichen Vorschlag unterbreitete. Ein Blick auf Satochi zeigte, dass dieser ebenfalls sein Limit erreicht hatte und sie wirklich wieder aufbrechen sollten. Miya übernahm die Rechnung und zusammen mit Tatsuro beförderten sie ihre beiden tranigen Freunde zurück zu Yukkes Wagen. Eigentlich wollte Miya schon sagen das Tatsuro nun auch vorne sitzen konnte, wenn er gewollt hätte, aber dies erübrigte sich, als er sah wie Satochi schon an der Beifahrertür herumzerrte und sich nach dem Erfolg, sie geöffnet zu haben, sogleich auf den Sitz sinken ließ und wegnickte. Es war Tatsuro der daraufhin Satochi noch den Sicherheitsgurt anlegte und die Tür schloss, bevor er sich zu Yukke auf den Rücksitz begab. Yukke war noch munter. Wenn man es denn so nennen konnte. Machte aber nicht den Eindruck, als würde er noch viel von seiner Umgebung registrieren. Schließlich befanden sie sich wieder auf der Straße und das erste Ziel was Miya ansteuerte, war das Apartment von Tatsuro. Tatsuro kam nicht umhin sich zu fragen, was Yukke dazu bewogen hatte sich so gehen zu lassen, war dieser doch nie ein Freund davon gewesen, sich in der Öffentlichkeit dem übermäßigen Genuss von Hochprozentigen hinzugeben. Es war dieser traurig anmutende Ausdruck auf Yukkes Zügen, der ihn mit einem Male so zerbrechlich in Tatsuros Augen erscheinen ließ, das er kurz davor war, zu ihm heran zu rücken und ihn in die Arme zu nehmen. Jedoch erinnerte er sich wieder an das zurückweisende Verhalten, das dieser ihm kurz vor dem Besuch in dem Lokal gezeigt hatte und so ließ er es lieber sein. Zwanzig Minuten später brachte Miya den Wagen auch schon auf dem Parkplatz vor Tatsuros Apartmentkomplex zum Stehen und verfolgte durch den Rückspiegel, wie dieser sich daran machte aussteigen zu wollen. Und kaum hatte Tatsuro sich abgeschnallt, vernahm man ein Rumoren von der anderen Ecke des Rücksitzes, wo nun auch Yukke Anstalten machte sein Auto verlassen zu wollen. “Wir sind erst bei Tatsuro. Du musst dich noch etwas gedulden Yukke.”, teilte Miya ihm daraufhin mit, doch unterbrach Yukke trotz dieses Hinweises sei Tun nicht. Kurz darauf hievte er sich auch schon aus dem Sitz nach draußen und ohne auf die Rückrufe seiner Freunde zu achten, steuerte er auf den Eingang des Wohnblocks zu. Tatsuro blickte etwas fragend drein bis Miya vorschlug, das er einfach auf ihn aufpassen solle und er sich vorerst um Yukkes Auto kümmern würde. Damit verabschiedete er sich von Tatsuro und warf den Motor wieder an. Yukke war indes schon an der Haustür angekommen und stützte sich haltsuchend an dieser ab. Es dauerte nicht lange, bis Tatsuro zu ihm aufgeschlossen hatte und Yukke gerade noch davor bewahren konnte, auf den schmutzigen Beton des Treppenvorsprunges zu sinken. Er würde ihn jetzt einfach zu sich nach oben bringen und ihn seinen Rausch ausschlafen lassen. Jedoch gestaltete sich dieses Vorhaben doch etwas mühseliger, als er angenommen hatte, da Yukke sich nicht wirklich von ihm helfen lassen wollte, und es somit seine Zeit dauert, bis sie den dritten Stock erreicht hatten. Das erste was Tatsuro tat, als sie in seine Behausung traten, war Tetochi erst einmal in die Küche zu sperren. Denn auch wenn Yukke nicht mehr allzu viel mitzubekommen schien, sah er es doch als umsichtiger an, wenn sein Kater vorerst in Verwahrung blieb. Ein paar wenige Schritte und er hatte Yukke auf sein Bett befördern können, wo dieser auch gleich nach hinten kippte und nichts weiter mehr von sich gab, als leise Atemzüge. Vorsichtig versuchte Tatsuro seinen schlafenden Freund aus seiner Jacke zu behelfen, als dieser sich plötzlich wieder aufrappelte und nun direkt in das Gesicht Tatsuros blickte, der kurzum etwas perplex darüber war. Auch wenn er davon ausgehen musste, das Yukke nicht so recht wusste was er tat, so ereilte in der abrupte Wunsch, das die Berührung die dieser ihm mit einem Male zukommen ließ, nicht nur auf einer Alkohol basierenden Eingebung beruhten. Yukkes linke Hand legte sich in seinen Nacken, während er mit der anderen über seine Wange strich und ihn dabei unabdinglich ansah. "Es fehlt mir.", wisperte er daraufhin und zog den Körper vor sich noch etwas näher an sich heran, so dass er sein Kopf in der Halsbeuge von Tatsuro betten konnte, was diesem ein leichtes Keuchen entlockte. Er war eindeutig viel zu empfindlich an dieser Stelle und die Tatsache, dass es Yukke war der ihn hier so forderte, machte die ganze Sache nicht gerade einfacher. Dies wäre der Moment gewesen sich von ihm loszusagen und ihn einfach schlafen zu lassen. Doch auch als sich Yukke wieder nach hinten sinken ließ und ihn folglich mit sich zog, folgte er ihm, selbst wenn sein Verstand versuchte dagegen protestierte. Aber war es denn auch so verwerflich es zuzulassen, wenn Yukke gar nicht Herr seiner Sinne war? Wenn dieser nicht wusste was er tat, dann konnte er es doch auch annehmen, oder? Nur dieses eine Mal. Es wäre die Möglichkeit sich nur einmal das zu erlauben, was er sich sonst nur einbilden durfte. Tatsuro spürte wie Yukkes rechte Hand sich auf seine Hüfte legte und diese sachte entlang fuhr, während die andere ihre Position aufgab, nur um sich daraufhin zaghaft ihren Weg über seinen Hals hinab zu seiner Brust zu suchten, wo ihm auch sicherlich nicht der chaotische Rhythmus seinen Herzschlages entging. "Ist es meine Schuld?" Noch immer war Yukkes Stimme nicht mehr als ein Flüstern, als er dies fragte. Auch wenn es nur einer Geste bedurfte, mit welcher Tatsuro darauf hätte antworten können, so war er momentan einfach nicht dazu in der Lage. Selbst wenn, war er sich nicht sicher, auf was genau Yukke seine Frage überhaupt bezog. Sachte drehte dieser nun seinen Kopf und Tatsuros Puls legte an Tempo zu, als er daraufhin dessen Lippen mit direkten Kontakt zu eben dieser empfindlichen Stelle an seinem Hals vernahm, während er ihn erneut fragte, ob er etwas Falsches getan habe. Yukke vermochte es wahrlich ihn einzulullen, aber er durfte es nicht noch weiter zulassen, zumindest sagte ihm das die Stimme in seinen Kopf. Tatsuro fühlte wie sich Yukkes Finger nun unter sein Shirt schoben und als er mit diesen über die bloße Haut streifte, durchfloss ihn ein solch intensiver Strom, das er ein erneutes Keuchen nicht zurückhalten konnte. Was um alles in der Welt tat er hier eigentlich?! Er ließ sich auf ein Spiel ein, das er auf jeden Fall verlieren würde. Yukke war nicht er selbst und er ließ sich auch noch darauf ein. Er hatte sich einen Augenblick wie diesen zwar gewünscht, aber nicht unter solchen Voraussetzungen. Das hatte nichts mit ehrlichen Gefühlen seitens Yukke zu tun. Und auch wenn sein Geist dies nun wieder klar vor Augen hatte, so reagierte sein Körper doch schon ziemlich empfindlich auf die ihm zugeteilte Aufmerksamkeit, die Yukke ihm zukommen ließ. Überraschend rutschte Tatsuro ein gedämpftes Stöhnen über seine Lippen, als Yukke eher zufällig mit einer Bewegung an seiner Mitte vorbeistreifte, welcher es daraufhin nur nach mehr Zuwendung verlangte. So ging das nicht! Jedoch machte es ihm der andere so unglaublich schwer. Yukkes Berührungen schienen sogar noch an Intensität dazu zu gewinnen, je länger er versucht sich dagegen zu wehren. Tatsuro murrte frustriert. Er war wirklich ein erbärmlicher Schwächling! Es war ein Mix aus steigender Erregung und Wut auf sich selbst, der in ihm zu brodeln begann, als er abermals einen Laut der Hingabe nicht zügeln konnte und er folglich sämtliche Willensstärke heraufbeschwor die ihm noch geblieben war. "YU...KKE…" Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)