From the bottom of my broken Heart von Twilight-Nicki (Du lehrtest mich, was wahre Liebe ist...) ================================================================================ Prolog: Prolog -------------- Aus den Augenwinkeln sah ich, dass Tanya in Edwards Richtung lief und schließlich neben ihm stehen blieb, eine Hand auf seinem Rücken ruhend. Dieser holte sich gerade ein Tablett mit Essen. Obwohl an der Essensausgabe die Hölle los war, konnte ich seinen bronzefarbenen Haarschopf sofort erkennen. Tanya war, mit ihrem super Mini-Rock - naja Gürtel war wohl treffender ausgedrückt - und ihrer absolut penetranten Duftfahne, auch nicht zu übersehen. Sie hing, seit Edward hier auf dem College war, wie eine Klette an ihm und merkte nicht einmal wie sie ihn damit nervte. Ich sah wie Edward kaum merklich die Augen rollte und eine kleine Bewegung nach vorne machte, um sich so von Tanyas Hand zu befreien. Das zauberte mir ein Lächeln aufs Gesicht. Den bekommst du nicht Tanya. Edward wird nicht auf deine Spielchen reinfallen! Eigentlich war es mir bisher egal, mit wem Tanya was trieb. Aber nicht seit Edward hier mit Alice aufgetaucht ist. Tanya hatte es von Anfang an auf ihn abgesehen, was mich nicht wunderte. Jedoch hatte sie die Rechnung ohne mich gemacht: Erstens war er der Bruder meiner wiedergefundenen besten Freundin Alice und zweitens, ich weiß nicht warum, aber er war mir viel wichtiger als früher! Er war nicht nur einfach mehr Alices Bruder für mich. Wenn er mich ansah, bekam ich ein Kribbeln im Bauch, sein Lächeln ließ meinen Atem aussetzen und wenn er mich zufällig berührte, brannte die Stelle wie Feuer. Ein Gefühl, das selbst er, Jacob Black, damals nicht in dieser Stärke in mir auslösen konnte. Eigentlich wollte ich diese Gefühle nie wieder an mich ran lassen...in mir aufflammen lassen, ich hatte nicht mehr genug Kraft in mir, all die schlechten Erinnerungen und zerreißendenden Schmerzen, die unweigerlich damit zusammenhingen und die letztendlich der Grund für meine Persönlichkeitsänderung waren, noch einmal durchlaufen zu müssen. Mein neues Ichs, gleichzeitig mein stärkeres Ichs schirmte mein altes, schwaches Ich von solchen Gefühlen ab. Es war ein Schutzschild, von dessen Stabilität und Widerstandskraft ich die letzten Jahre erfolgreich beschützt und überzeugt worden war. Dachte ich zumindest. Doch seit Edward hier aufgetaucht war, fing dieser langsam an Risse zu bekommen...zu bröckeln...Stück für Stück. Mein Verstand sagte mir,dass ich dies mit allen Mitteln verhindern musste, sonst würde mein schwaches Ich ausbrechen und alles zerstören, was ich in all den Jahren aufgebaut hatte. Dies konnte ich nicht zulassen, es durfte einfach nicht passieren! Aber mein Herz, dass all die Jahre zusammen mit meinem schwachen Ich zum Stillschweigen gebracht wurde, fing langsam wieder an sich zu widersetzen. War mein Herz in der Lage ein Bündnis mit meinem schwachen Ich einzugehen und sich gegen mein starkes Ich und meinem Verstand aufzulehnen? Nein, das war es nicht und das war gut so! „Bella, bist du schon wieder am träumen?“ Alice fröhliche Stimme ließ mich aufschrecken. "Ich war in Gedanken..." Vorsichitg musterte mich meine beste und liebste Freundin. "Willst du darüber reden?" Ich schloss kurz meine Augen. Ich verschloß das Gefühl wieder tief in meinem Inneren, schirmte es durch meinen Schutzschild ab, öffnete meine Augen und schenkte Alice ein Lächeln, das ihr sagte, dass sie sich keine Sorgen machen musste. "Nein, alles in Ordnung, alles ist so, wie es sein soll." Hoffe ich zumindest Kurz schielte ich wieder zur Essensausgabe und sah dort nur noch Tanya mit ihrer ach so tollen Freundin Irina stehen. Im nächsten Moment zuckte ich durch das Klappern eines Tabletts zusammen, sah Edwards smaragdgrüne Augen und wie er sich zwischen Emmett und Alice niederließ. Ich erwartete schon das Kribbeln, dass ich bekam, wenn Edward in meiner Nähe war, doch diesmal blieb es aus. Kapitel 1: Ferien ----------------- Drei Jahre früher: Ferien! Endlich!!! Wie lange hatte ich doch auf diesen Moment gewartet!! Je länger ich darauf wartete, desto mehr zog sich der Tag. Wie das eben so ist, je mehr man sich auf etwas freute, desto länger würde es dauern bis der Moment endlich da war. Aber jetzt war er da und ich freute mich auf die zwei Wochen Urlaub mit meinem Bruder, meiner besten Freundin und ihrer Familie. Ich, das war, Isabella Marie Swan, von allen nur Bella genannt. Ich war 15 Jahre alt und ein unscheinbares Mädchen. Zu meinen Lieblingsbeschäftigungen gehörten lesen, kochen und träumen und ja, träumen, das konnte ich wirklich. Wenn ich mal einen Tagtraum hatte, vergaß ich manchmal alles um mich herum, was mich schon einige Male in kleine Schwierigkeiten brachte. Meine beste Freunin war Alice Cullen und genau das Gegenteil von mir. Sie war... ja hyperaktiv trifft es, glaube ich, ziemlich genau. Ihre Lieblingsbeschäftigungen waren Shoppen gehen und das bis zum Umfallen und natürlich das Stylen. Dabei wählte sie mich als ihr liebstes Opfer. Alice war immer nach der neuesten Mode gekleidet und immer top gestylt. Ich hingegen war der einfache, klassische Typ. Markenklamotten brauchte ich nicht, um mich wohl zu fühlen! Alice war da andrer Meinung und hin und wieder konnte sie mich überreden eines dieser Teile zu kaufen. Sie war genau so alt wie ich und zwar auf den Tag genau! Wir hatten beide am 27. Juli Geburtstag und somit wurde es uns praktisch in die Wiege gelegt, dass wir beste Freundinnen werden würden. Man konnte es Schicksal nennen. Ein Schicksal, dessen Wurzeln bereits Jahrzehnte vor unserer Geburt begonnen haben zu gedeihen. Denn unsere Väter, Chief Charlie Swan und Dr.Carlisle Cullen, waren schon auf der Highschool die besten Freunde. Sie verliebten sich beide ziemlich schnell in ihre jetzigen Frauen, Renee Swan und Esme Cullen. Nach dem Abschluss ging Charlie zur Polizei in Forks, einer kleinen verschlafenen Stadt im US-Teil Washington auf der Halbinsel Olympia mit knapp 4000 Einwohnern. Das war wohl der regenreichste Teil der USA, aber ich hatte mich damit abgefunden, obwohl mir Sonne mehr lag . Das verdankte ich wohl meiner Mum, sie kam ursprünglich aus Phoenix und dort scheint fast nur die Sonne. Charlie lernte Renee damals in Tammys Bar kennen, als sie eine Rucksack Reise mit ihrer Freundin machte. Es war Liebe auf den ersten Blick. Und es dauerte nicht lange bis Renee ihre Heimat Pheonix hinter sich gelassen hat und zu Charlie nach Forks zog. Irgendwann kam ihre Cousine, zugleich auch beste Freundin Esme, zu Besuch. Naja dadurch lernte sie dann Carlisle kennen. Wie es mit den beiden weiter ging, ist wohl nicht schwer zu erahnen. Carlisle ging nach der Highschool erstmal fort, um Medizin zu studieren. Es war schon immer sein größter Traum gewesen, Arzt zu werden und Menschen zu helfen. Charlie blieb in Forks zurück, was allerdings ihrer Freundschaft keinen Abbruch tat. Esme war Innenarchitektin und hatte sich in Forks ein kleines Büro eingerichtet und meine Mum eröffnete eine kleine Boutique. Nach Carlisles Studium heirateten sowohl Carlisle und Esme als auch Charlie und Renee. Es musste eine wunderschöne Doppelhochzeit gewesen sein an einem der wenigen sonnigen Tage in Forks. Und wie es nicht anders sein konnte, blieb auch der Nachwuchs nicht lange aus. Meine Mutter war bereits bei der Hochzeit schon im 4ten Monat schwanger. Emmett kam dann am 15. Januar zu Welt. Mein großer Bruder Emmett! Ich liebte ihn über alles. Er war mein Teddybär. Und das Gegenteil von mir. Er konnte nie lange ruhig sitzen und war ein begeisterter Baseballfan, weshalb er auch in der Schulmannschaft spielte. Ich konnte ihm alles anvertrauen und jede Menge Spass mit ihm haben. Emmett war der Beste Bruder, den man haben konnte! Vier Monate später kam Alices Bruder, Edward Anthony Cullen zur Welt. Alice liebt ihn, wie ich Emmett über alles und war das Genie der Familie Cullen. Es war wie bei mir und Emmett, er war der Gegenpol zu Alice. Er war ruhig und spielte gern Klavier, aber genauso wie mein Bruder hatte er eine große Leidenschaft für Baseball. Für ihn stand jetzt schon fest, dass er später einmal wie Carlisle Medizin studieren wird. Für mich war er jediglich nur der Bruder von Alice, nicht mehr, nicht weniger. Zwei Jahre später kamen schließlich Alice und ich auf die Welt. Ob es geplant war oder nicht, dass unsere Mütter gleichzeitig schwanger waren, wussten wir nicht, aber es war einfach unglaublich, dass meine beste Freundin und ich am selben Tag geborgen wurden. Ich eigentlich zu früh und Alice zu spät. Als wollten wir schon damals alles zusammen machen. Jetzt freute ich mich einzig allein auf zwei Wochen Urlaub mit dem Cullen-Clan in Miami. Dort hatten die Cullens ein kleines Ferienhäuschen. Ich liebte es dort zu sein. Es war warm, sonnig und einfach nur wunderschön. "Aaaaah, ich freue mich jetzt schon wieder auf das Shoppen! Oh Bella, es gibt ein neues Einkaufszentrum in der Nähe von Miami, da müssen wir hin! Unbedingt!!" Schlagartig wurde ich wieder auf den Boden der Tatsachen geholt. So war Alice. "Alice, können wir das Shoppen dieses Jahr auslassen? Die Tour letztes Jahr hat mir wirklich gereicht." Alice war abrupt stehen geblieben. Als ich mich zu ihr drehte, schaute sie mich mit traurigen Augen an, ihre Mundwinkel waren nach unten gerichtet. Ich hatte einen wunden Punkt getroffen, das wusste ich, denn Alice das Shoppen zu verbieten, war wie einem Kleinkind sein heißgeliebtes Kuscheltier wegzunehmen. Schlicht und einfach: ein großer Fehler! Als ich sah, dass ihre Augen langsam, aber sicher glasig wurden, seuftze ich innerlich. Sie kannte mich einfach viel zu gut und wusste wie sie ihren Willen durchsetzen konnte. Ich verringerte den Abstand zwischen uns und umschloss ihre Hände mit meinen."Ok, du hast gewonnen." Schlagartig bildete sich ein Lächeln auf Alices Gesicht und ihre Augen fingen regelrecht an mich anzustrahlen. "Oh danke, danke, danke, Bella! Du wirst sehen, das wird das reinste Vergüngen. Wir werden so viel Spaß haben, wir können jeden Tag in ein anderes Einkaufszentrum gehen und dort den ganzen Tag Shoppen, Essen, Shoppen, Eis essen oder Kaffe trinken, Shoppen und -" "Alice, Stopp! Können wir bitte einen Deal machen??? In zwei Wochen nur zweimal shoppen, maximal!!! Die fünfmal letztes Jahr waren die Hölle! Vor allem bei der Hitze.." Ich versuchte das ganze nicht so ausarten zu lassen wie letztes Jahr. "Oh nein, zweimal ist zu viel wenig! Ich brauch so viel neue Sachen, nein Bella, zweimal geht gar nicht. Miami allein hat schon drei Einkaufszentren und dann noch das Neue. Nein, zweimal ist eindeutig zu wenig!!!!" Ich schüttelte leich den Kopf. "Alice, es reicht, wenn wir in das Neue gehen." Ich spürte wie Alice Körper sich anspannte, doch diesmal wählte sie eine andere Strategie, um ihren Willen durchzusetzen. "Gott Alice, nicht diesen Blick!" Ich hasste es, wenn sie mich mit ihrem Dackelblick ansah. "Ok, dreimal! Zu mehr werde ich mich nicht erweichen lassen. Ich will Urlaub machen, am Strand liegen und mich sonnen, um eventuell ein bisschen Farbe anzunehmen. dreimal, nicht mehr!!" Alices Funkeln in den Augen war wieder da und sie wusste, dass sie gewonnen hatte. "Ok, aber dann müssen wir hier noch shoppen gehen. Ich brauch dringend noch einen neuen Bikini! Die fünf vom letzten Jahr sind absolut out. Wir können sofort nach Port Angeles fahren. Edward und Emmett wollten heute sowieso rüber fahren." Ja, Edward und Emmett waren auch die besten Freunde. So eine Männerfreundschaft habe ich an unsrer Schule noch nie gesehen. Der Eine wusste ohne Worte, was der Andere sagen oder tun wollte und umgekehrt. Man traf den Einen nie ohne den Anderen an. Manche gemeine Stimmen sagten sogar, die Beiden wären schwul, was mich immer wieder zum Lachen brachte. Schwul? Die beiden? Niemals! Da waren Alice und ich uns einig! "Ok, ich komm mit. Können wir aber noch schnell bei meiner Mum im Laden vorbeischauen?" "Ja klar." Als wir über den Schulparkplatz in Richtung Edwards silbernen Volvo liefen, wartete dieser schon mit Emmett ungeduldig auf unser Erscheinen. "Typisch Frauen, brauchen wie immer Stunden", hörte ich Emmett kichern. "Edward, kannst du uns bitte mit nach Port Angeles nehmen, Bella und ich wollen noch ein paar Dinge besorgen" wandte sich Alice an ihren Bruder, "und kannst du noch schnell bei Renee vorbeifahren? Bella will noch kurz zu ihr." "Ja klar, kein Problem", sagte er und schenkte uns ein Lächeln. Nach einer Fahrt von 5 Minuten kamen wir an der kleinen Boutique an. Alice und ich stiegen aus, die Jungs wollten solange im Auto warten. Als wir den Laden betraten, erblickten wir Renee im hinteren Teil des Raumes über ein paar Kisten gebeugt. "Hi Mum", begrüßte ich meine Mutter und umarmte sie schnell. Alice schenkte ihr ebenfalls eine Umarmung. "Hallo, ihr zwei Süßen! Wie war es heute in der Schule?" "Ganz gut, wir haben keine Hausarbeiten aufbekommen, was heißt, dass wir den Urlaub voll und ganz genießen können." Plötzlich fing Renee an über beide Ohren zu grinsen. Skeptisch tauschten Alice und ich einen kurzen Blick aus. "Sehr schön, da kann unserem Urlaub ja nichts mehr im Wege stehen", verkündigte sie und erfüllte die Boutique mit einem glücklichen Lachen. "Alice, deine Eltern haben solange auf uns eingeredet, bis wir letztendlich doch nachgegeben haben. Naja, wenn ich so darüber nachdenke, unser letzter gemeinsamer Urlaub ist schon Ewigkeiten her, ganz zu schweigen von unserem letzten Urlaub." Ich konnte meiner Mutter nur Rechte geben, unser letzer Urlaub war vor vier Jahren. Wir waren eine Woche lang in Pheonix bei unserer Oma.Es war todlangweilig und ich musste zudem eine Woche ohne Alice auskommen, da die Cullens mit den Masern nieder gestreckt waren. Toller Zeitpunkt dachte ich damals! Aber jetzt konnten wir das endlich nachholen. "Oh Mum, das ist ja großartig!!!! Das wird der Beste Urlaub überhaupt!!" Ich warf mich meiner Mutter um den Hals und konnte mir ein Grinsen nicht verkneifen. Aus den Augenwinkeln heraus sah ich, dass Alice sich auch über die Nachricht freute und sogar auf der Stelle auf und ab hüpfte. In diesem Moment verspürte ich eine ungeheure Vorfreude auf den gemeinsamen Urlaub, vor allem weil das der letzte richtige Urlaub sein würde, denn wir alle, die Cullens und die Swans, zusammen verbringen würden. Edward und Emmett würden im Herbst ihr letztes High School Jahr antreten und anschließend Studieren gehen. Wohin wussten die beiden allerdings noch nicht, ein Grund mehr diesen Urlaub ausgiebig zu genießen. Nächstes Jahr um diese Zeit würden sie wahrscheinlich schon auf Wohnungssuche sein und ein Urlaub mit der Familie kam da wohl nicht mehr in Frage. "Mum, der Grund warum wir eigentlich herkommen sind-...ich wollte dir eigentich nur sagen, dass wir noch mit Edward und Emmett nach Port Angeles fahren. Alice will noch unbedingt einen Bikini für Miami kaufen...die vom letzten Jahr sind ihr nicht mehr gut genug", teilte ich Renee kichern zu und erntete dafür einen vorwurfsvollen Blick von Alice. Wieder lachte Renee und wandte sich an meine beste Freundin: "Ich habe heute eine neue Lieferung an Bademoden reinbekommen, vielleicht ist ja etwas für dich dabei, Alice. Wenn du willst, kann ich es dir zeigen!" Kaum hatte sie den Satz beendet, fing Alice an nervös auf und ab zu wippen. Jeder Außenstehende hätte spätenstens bei diesem Anblick in Erwägung gezogen, dass mit Alice irgendwas nicht stimmte. Aber das war meine Alice und ich liebte sie für ihre Art. Nach einer gefühlten Ewigkeit hatte sich Alice tatsächlich für einem Bikini entschieden und wir konnten uns endlich auf den Weg nach Port Angeles machen. "Ich dachte schon, ihr kommt da gar nicht mehr raus. Frauen können so quälend sein", entgegnete uns Emmett, als wir ins Auto stiegen. Edward find unweigerlich an zu kichern. Alice und ich rollten nur mit den Augen. Nach einer knappen halben Stunde Fahrt - Edward fuhr wie ein Wahnsinniger, man brauchte normalerweise fast eine Stunde, aber nein, nicht Edward Cullen - parkten wir in der Stadt bei einem Dinner. "Wir trennen uns am Besten. Ich würde sagen, um Acht treffen wir uns wieder hier. Dann können wir auch noch etwas essen." Auch wieder typisch für Alice, sie hatte schon immer alles genau geplant. Die Jungs gingen nach rechts, wir nach links. Port Angeles war nun wirklich nicht die Einkaufsmetropole, aber wir wussten, dass es einige nette Läden gab, auf die wir gezielt zusteuerten. Nach vier Stunden liefen wir Richtung Dinner. Alice hatte bestimmt 6 Tüten in der Hand und statt dem geplanten einen Bikinis wurden es dann doch 6 Stück, für jeden Tag einen, wie sie mir mitteilte. Ich hatte 3 Tüten mit zwei Bikinis, zwei Neckholdershirts und einer kurzen Hose. Wie immer warteten Edward und Emmett bereits auf uns. Beide ebenfalls mit mehreren Tüten bepackt. "Wie, nur sechs Tüten???" Emmett grinste. "Ja, Bella wurde müde und wir gingen ein Eis essen." Auf diesen Kommentar hin warf ich ihr einen bösen Blick zu. Sie wusste was ich damit sagen wollte. In Wirklichkeit war Alice nämlich stinksauer aus einem Laden gelaufen als ihr Jessica Stanley, eine Schülerin von unserem Jahrgang, ein Top vor der Nase weggeschnappt hat und wie sich herraus stellte, das letzte war. Das war für Alice der reinste Alptraum. Sie hatte es schon im Schaufenster gesehen und wollte es um jeden Preis haben, aber Jessica war leider schneller. Die beiden mochten sich nicht. Das war noch gelinde ausgedrückt, in Wirklichkeit hassten sie sich!!! Warum das so war, wusste niemand genau. Wahrscheinlich weil Jessica eine kleine aufgetackelte Tussi war, die sich gern wichtig machte. Alice konnte sowas nicht leiden und war deswegen das eine oder andere Mal mit ihr aneinander geraten. Das vorhin war wie ein Todestoss für Alice, was soviel hieß: die Shoppingtour ist beendet. Ich war eigentlich ziemlich froh darüber, aber das behielt ich für mich. Nachdem wir eine Kleinigkeit im Dinner gegessen hatten, machten wir uns wieder auf den Weg nach Forks, denn wir mussten morgen früh um 10 Uhr in Seattle sein, das hieß, dass die Nacht um 5 Uhr ein Ende hatte. Der Schlaf übermannte mich bereits auf dem Weg nach Hause, denn auf eine gewisse Art war der Tag ziemlich anstrengend. "Bella, Bella, aufwachen." Als ich meine Augen öffnete, sah ich direkt in die smaragdgrünen Augen von Edward. Wenn ich jetzt eines der Mädchen seines Jahrgangs von der Forks High School gewesen wäre, die ihm immer hinter herliefen wie dressierte Hunde, hätten er mich damit 100prozentig aus der Fassung gebracht. Aber für mich war er nur der Bruder meiner besten Freundin. "Oh, sind wir schon da, Edward?" Ich reckte mich und sah dabei, dass auch Alice eingeschlafen war, bzw immer noch schlief und Emmett wohl schon Richtung Haus unterwegs war, bepackt mit unseren Einkaufstüten. Ich stieg aus dem Auto. "Also, dankeschön! Gute Nacht und bis Morgen, Edward." "Gern geschehen", er schenkte mir ein sanftes Lächeln, "bis Morgen!" Als sich der silberne Volvo von unserer Auffahrt entfernte, winkte ich noch zum Abschied. Erschöpft stiefelte ich die Treppen zu meinem Zimmer hoch und sah den halb vollen Koffer auf meinem Bett stehen. Verdammt, ich muss ja noch fertig packen. Ich hatte total vergessen, dass ich noch gar nicht fertig war und durch unseren Einkaufsbummel hatte es sich nur weiter verzögert. Schnell packte ich meine heutigen Errungenschaften, Unterwäsche, ein paar T-Shirts,Hosen und Röcke in den Koffer, mein Waschzeug würde morgen früh seinen Weg hineinfinden. Anschließend legte ich den Koffer in die Ecke, ging ins Bad und dann ins Bett. Ich freute mich auf Morgen...Ferien... endlich! Mit diesem wohligen Gedanken schlief ich ein, denn wer hätte auch ahnen können, dass diese Ferien alles bisherige ändern könnten?! --------------------------------------------------------------------------------- Ich hoffe es hat euch gefallen. Schon bald gibt es mehr davon!! Kapitel 2: Miami ---------------- Ein nervtötendes Klingeln drang zu mir hindurch und riss mich aus meinem Schlaf. Widerwillig öffnete ich die Augen und ließ meinen Blick durch das Zimmer schweifen. Als er an meinem Wecker hängen blieb, der sich gleichzeitig auch als Ruhestörer entpuppte, sah ich, dass es erst fünf Uhr war. Viel zu früh zum Aufstehen. Ich streckte meinen Arm aus der warmen Decke hervor und setzte damit dem penetranten Geräusch ein jähes Endes. Endlich wieder Ruhe... Ich drehte mich langsam auf die Seite und kuschelte mich wieder in mein weiches Bett. Es vergingen nur wenige Sekunden, als ich erneut leise, dumpfe, aber mir vertraute Laute wahrnahm. Es war der allseits bekannte Regen, der aufs Neue über Forks eingebrochen war und nun gegen mein Fester klopfte. Ich seufzte. Natürlich, was hatte ich denn anderes erwartet? Dass ich von warmen Sonnenstrahlen geweckt werden würde und so in die wohl verdienten Ferien willkommen geheißen werde? Wohl kaum. Nicht hier. Hach… Sonne wäre aber wirklich schön… mit Alice am Strand liegen und Cocktails tri- Schlagartig riss ich meine Augen auf, zog mir mit einer raschen Bewegung die Decke vom Leib und sprang aus dem Bett. Wir fliegen doch heute nach Miami... Schnell nahm ich mir meine Anziehsachen, die ich bereits gestern Abend herausgesucht hatte und stürmte damit Richtung Bad. Nach einer kurzen Dusche putze ich mir die Zähne und band meine Haare zu einem Knoten zusammen. Nachdem ich all meine Waschutensilien zusammengesucht und in meinen Koffer verstaut hatte, warf ich noch einen letzen Blick in den Spiegel und lächelte. Nun konnte der Urlaub beginnen. Mitsamt meinem Koffer, der durch den gestrigen Einkauf schwerer war als gedacht, kämpfte ich mich ins Erdgeschoß und stellte ihn dort ab. Als ich mich der Küche näherte, hörte ich eine Stimme, die ich unter Hunderten raushören würde. Alice. "Wo bleibt Bella denn? Wir müssen endlich los, sonst verpassen wir noch unseren Flug! Ich geh schnell hoch und -" "Nicht nötig, Alice, ich bin schon da. Guten Morgen alle zusammen", kaum hatte ich meinen Satz beendet, schlang meine beste Freundin ihre Arme um meinen Hals und begrüßte mich stürmisch. "Da wir nun alle vollzählig sind", Carlisle sah mich an und schenkte mir ein Lächeln, "sollten wir dann los. Wir sind schon spät dran." "Miami, wir kommen" ,zwitscherte Alice, packte mich am Arm und zog mich aus dem Haus. "Warte Alice, mein Koffer!" "Kein Sorge", sie grinste mich an, "Edward macht das schon, nicht wahr, Bruderherz?", und schenkte ihm eines ihrer zauberhaftesten Lächeln. Als alle Koffer in den Autos verstaut waren, fuhren wir - Alice und ich bei meinen Eltern, Edward und Emmett bei Carlisle und Esme - nach Seattle zum Flughafen. Die Fahrt dauerte knappe drei Stunden, in denen Alice und ich noch einmal einschliefen. Nachdem wir unsere Koffer aufgegeben haben und durch die Sicherheitskontrolle marschierten, machten wir uns auf den Weg zu unserem Gate. Da das Flugzeug bereits zum Boarding freigegeben worden war, liefen wir gleich ins Flugzeug. Sofort wurden wir von den Stewardessen Willkommen geheißen und zu unseren Plätzen gewiesen. Natürlich saßen wir in der ersten Klasse, wenn wir schon alle zusammen Urlaub machten, dann auch mit allen drum und dran. Nachdem die Lampe für das Anschnall- Zeichen erlosch, reichten die Stewardessen jedem erst einmal etwas zu trinken und anschließend das Frühstück. Erst jetzt bemerkte ich, wie hungrig ich eigentlich war. Ich hatte vor unserem Aufbruch nichts gegessen, da ich so früh am Morgen noch nichts herunter bekam. Doch jetzt, jetzt schrie mein Magen gerade zu nach Essen. Alice schien es da nicht anders zu gehen. "Bella, Alice, was haltet ihr davon, wenn wir dieses Jahr endlich einmal ins Disneyland gehen?", wandte sich Charlie an uns. "Ohhhhh, das wäre großartig! Da will ich schon seit Ewigkeiten hin", kam es synchron aus unseren Mündern. Verdutzt schauten Alice und ich uns an und im nächsten Moment wurde der Raum von unserem Lachen erfüllt. "Oh Bella, ich kann es jetzt schon kaum erwarten! Wir zwei im Disneyland... das wird ein Traum!!", trällerte Alice, während sie sich Tränen aus den Augenwinkeln wischte. "Ja, das wird fantastisch. Oh Alice, wir müssen unbedingt auf das Schloss!" "Auf jeden Fall!!" Unsere Begeisterung war kaum zu bremsen. Als rechst von uns ein Glucksen ertönte, wandten wir um. Dort erblickten wir Emmett und Edward, die sich krampfhaft die Hände auf den Mund drückten. "Was ist?", fragte ich stirnrunzelnd. "Habt ihr auch eure rosa Kleidchen und Krönchen dabei?", kam es von Emmett. "Und eure gläsernen Schuhe?", fügte Edward noch hinzu, woraufhin die beiden losprusteten. Ich spürte, das Alice neben mir anfing zu beben und ihre Hände zu Fäusten ballte. Doch bevor sie zum Gegenschlag ausholen konnten, ertönte eine schöne, aber doch tadelnde Stimme. "Edward! Emmett! Hört auf eure Schwestern zu ärgern!" Esme. Dankbar schenkte ich ihr ein kurzes Lächeln, das sie erwiderte und dabei zwinkerte. Ja, wir wussten nur zu gut, was alles hätte passieren können, wenn unsere kleine Alice ihrer Wut freien Lauf gelassen hätte. "Jawohl, Ma‘am!", entgegnete Emmett und machte dabei eine Salutierbewegung. Ich schüttelte leicht meinen Kopf, schloss meine Augen und lehnte mich in den Sitz zurück. Nach 6 ½ Stunden Flug kamen wir in Miami an. Als wir aus dem Flugzeug stiegen, strahlte uns die Sonne entgegen. Ich liebte die Wärme der Sonne und das Prickeln auf der Haut. Es war das krasse Gegenteil von Forks. Ich liebte Forks, keine Frage, aber die warmen Sonnenstrahlen fehlten mir doch einfach zu sehr. Nachdem alle ihre Koffer hatten - allein Alice hatte ganze drei Stück, ich konnte mir ein Schmunzeln nicht verkneifen, wenn ich daran dachte, wie viel es erst nach unseren Shoppingtouren sein würden - gingen wir zu unseren zwei Mietwagen und fuhren Richtung Fisher Island. Das Haus, das die Cullens dort besaßen, war einfach nur unglaublich. Es lag direkt am Strand und der hintere Teil des Hauses bestand, wie das Haus in Forks, aus einer großen Glasfront, das den Blick zum Meer preisgab. Alice und ich teilten uns ein Zimmer im ersten Obergeschoss, das ebenfalls eine Glasfront hatte. Es war einfach herrlich hier abends zu sitzen und der Sonne beim Untergehen zu beobachten. Früher hatten unsere Eltern immer erzählt, dass man ein Zischen hören könnte, wenn die Sonne am Horizont das Meer berührte. Wir saßen dann immer am aufgerissenen Fenster, waren mucksmäuschenstill und warteten geduldig es zu hören. Leider schliefen wir dabei jedes Mal ein. Inzwischen wussten wir natürlich, dass sie uns das nur erzählt haben, das wir schneller einschliefen. Edward und Emmett hatten ihr Zimmer neben uns, allerdings ging das nicht wie unseres zum Meer hinaus. Unsere Eltern bewohnten den Stock über uns. Im Erdgeschoss befand sich die riesige Küche mit Essbereich und das gigantische Wohnzimmer. Im Wohnzimmer stand eine große helle Ledercouch mit einem Glastisch. An der Wand hing ein großer Flachbildschirm. Vom Wohnzimmer aus gelangte man auf die Terrasse und in den Garten. Dort befand sich eine Sitzecke mit einem riesigen Grill aus Backsteinen und ein kleiner Pool. Aber das Beste war, dass man direkt zum Strand gehen konnte. Nachdem wir angekommen waren, brachten wir unser Gepäck auf die jeweiligen Zimmer. Während unsere Mütter noch einmal in die Stadt fuhren, um Nahrungsmittel einzukaufen, stürmten Alice und ich, mittlerweile umgezogen und mit Badesachen in der Hand, aus dem Haus Richtung Strand. Nach einer ausgiebigen Runde im Meer, machten wir es uns auf unseren Handtüchern bequem, um uns ein wenig zu sonnen. "Es ist so wunderschön. Ich könnte hier ewig bleiben." "Ja Bella, ich weiß, was du meinst. Ich liebe Miami! Wenn ich allein schon an die ganzen Läden hier denke. Hach, hier leben wäre ein Traum." "Weißt du was, Alice! Wenn wir mit der High School fertig sind, kommen wir hierher, um zu studieren. Hier soll es einige tolle Universitäten geben." Als ich zu Alice sah, sah ich das Glitzern in ihren Augen, das mir sagte, dass sie die Idee mehr als großartig fand. "Oh ja, das machen wir. Das ist die beste Idee, die du je hattest." Alice sprang mir um den Hals. Ich wusste genau, wenn Alice eine Idee toll fand, dann würde sie auch umgesetzt werden. Nach kurzer Zeit schlossen wir erschöpft die Augen und ließen uns von dem Rauschen des Meeres und der sanften Brisen in den Schlaf wiegen. Es vergingen nur wenige Minuten, als ich einen spitzen Aufschrei hörte und zeitgleich spürte, wie mich zwei Arme packten. "Iiiiiiiiiiiiiiiiih, nein Edward! Ich warne dich. Ich bring dich um, wenn du das tust." Edward war mit Alice, die versuchte sich aus seinem Griff zu befreien, Richtung Wasser unterwegs. Ich lag hingegen in Emmetts Armen, der ebenfalls das Meer ansteuerte. "Probier erst gar nicht dich zu wehren. Ich werde dich erst im Wasser runter lassen." Ich funkelte meinen Bruder böse an, aber ich wusste, dass jeder Widerstand zwecklos gewesen wäre. Schon im nächsten Augenblick spürte ich das kühle Nass, das meinen Körper umhüllte. Alice und ich tauchten gleichzeitig wieder auf und sahen unsere Brüder böse an. "Dafür werdet ihr büßen, das schwöre ich!" Ich versuchte meiner Stimme einen bösen Klang zu verleihen, aber der Effekt blieb aus. Die beiden krümmten sich bereits fast vor Lachen. "Ihr solltet euch mal sehen! Ihr seht aus wie zwei begossene Pudel!", presste Edward zwischen seinem Lachen heraus. Alice und ich liefen zornig aus dem Wasser heraus, nahmen unsere Sachen und liefen zum Haus, wo unsere Eltern schon mit dem Essen auf uns warteten. "Da haben sich unsere Jungs wohl mal wieder einen Spaß erlaubt. Immer nur Blödsinn im Kopf." Esme lächelte, aber wir schenkten ihr keine Beachtung, sondern steuerten unser Zimmer an, um uns erst einmal zu trocknen und anzuziehen. Mittlerweile war mehr als eine Woche vergangen. Wir waren bereits in dem neuen Einkaufszentrum, im Kino, beim Schnorcheln und sogar im Sea World. Bisher war einfach alles perfekt. Der Urlaub war der wundervollste, den ich je erlebt hatte. Ich war auch unglaublich froh, dass meine Eltern dabei sein konnten. Die Zwei arbeiteten an einigen Tagen bis spät abends, sodass ich sie manchmal kaum zu Gesicht bekam. Sie hatten schon längst einen ausgiebigen und erholsamen Urlaub verdient und man konnte es ihnen regelrecht ansehen, das er ihnen gut tat. Nun saßen wir im Auto Richtung Disneyland Resort. Wir hatten beschlossen zwei Tage dort zu bleiben und hatten per Internet ein Hotel gebucht. Alice und ich waren schon total hibbelig und als das große Prinzessinnenschloss auftauchte, konnte man uns kaum noch auf den Sitzen halten."Fahr schneller, fahr schneller! Ich will in das Schloss!!!" Alice drehte fast durch. "Kaum zu glauben, ich dachte, ihr seid fast erwachsene Mädchen und bei so etwas flippt ihr aus, als wärt ihr wieder sechs." Mein Dad lachte. Wir checkten in unser Hotel, das Disney’s Caribbean Beach Resort, ein, brachten unser Gepäck auf die Zimmer und im nächsten Moment waren Alice und ich schon dabei wieder zu gehen, als meine Mum uns kurz vor der Zimmertür aufhielt. "Moment mal, ihr zwei Süßen. Nicht so schnell. Wir treffen uns um 17 Uhr zum Essen unten im Restaurant. Und Alice, übertreib es nicht mit deinem Einkaufswahn." Sie zwinkerte ihr zu, gab mir noch einen Kuss auf die Stirn und schon waren wir weg. Wir wollten alles so schnell wie möglich erkunden und vor allem Donald, Dagobert, Goofy und Co kennen lernen. Außerdem hatte Alice sich vorgenommen - wer hätt‘s gedacht - hier noch Shoppen zu gehen. Nach sechs Stunden, vielen Fotos mit den Disney Stars und 5 Tüten voll Souvenirs, Klamotten und anderen Kleinigkeiten - es ist echt der Wahnsinn, dass Alice sogar hier, in einem Freizeitpark, dem Shoppingwahn verfallen konnte - gingen wir zu unserem Hotel. Alice und ich hatten einen Mörder-Hunger. Nach einer großen Portion Spaghetti mit Salat ließ ich mich in den Stuhl fallen. "Und hattet ihr einen schönen Tag?" Carlisle erhob als erster wieder die Stimme. "Oh ja, es war echt klasse. Edward und ich waren in dieser Geisterbahn, echt der Wahnsinn. Vor allem wie die ganzen Mädels immer geschrieen haben. Und die Achterbahnen, Adrenalin pur!" Man konnte Emmett richtig ansehen, dass er heute viel Spaß hatte. "Und ihr zwei, ihr wart wohl auch sehr erfolgreich, oder Schatz?" Meine Mum sah mich liebevoll an. "Ja, es war toll. Wie im Märchen. Das ist echt ein Traum hier. Und ja, Alice konnte sogar einen Shoppingtag daraus machen." Ich grinste meine beste Freundin an. Nach dem Essen gingen wir noch ne Runde im Pool schwimmen. Am Abend schauten wir noch eine Piraten-Show im Theater an. Danach fielen wir todmüde ins Bett. Da wir am nächsten Tag schon zurück nach Miami fahren wollten, nahmen wir uns vor um acht Uhr aufzustehen, um noch soviel Zeit wie möglich im Park verbringen zu können. Nach einem ausgiebigen Frühstück, gingen Alice und ich zusammen mit Edward und Emmett nach draußen und liefen als erstes Donald über den Weg. Zu viert machten wir ein Bild mit ihm und amüsierten uns im Park. Gegen 16 Uhr liefen wir zurück zum Hotel. Unsere Eltern schon erwarteten uns schon. Schweren Herzens ließen wir Diesneyland hinter uns und fuhren nach Fisher Island. Wir machten unterwegs noch bei einem Restaurant Halt und gegen 21 Uhr kamen wir schließlich am Haus der Cullens an. Alice und ich zogen uns gleich in unser Zimmer zurück, nahmen noch jeweils eine ausgiebige Dusche und machten es uns anschließend vor der riesigen Glasfront gemütlich. Am Horizont war die Sonne gerade dabei unter zugehen. Das Meer funkelte wie kleine Diamanten und der Himmel war ein einziges Farbenspiel aus verschiedenen Rot- Lila- und Gelbtönen. Ein Traum. "Bella, wir sind beste Freundinnen für immer, oder??",murmelte Alice. "Ja Alice, die Besten. Uns kann nichts auf der Welt auseinander bringen!" "Wir gehören zusammen wie A-und B-Hörnchen, der Mond zur Erde und-" "wie die Sahne auf Erdbeeren", vollendete ich ihren Satz. "Ja, genau!" Wir lächelten uns an und verfielen in eine feste Umarmung. Irgendwann schliefen wir ein, nichts ahnend, dass der nächste Tag alles ändern würde. ♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥ Soooo, das wars mal wieder!! Ich hoffe es hat euch gefallen!! Das nächste Kapitel wird leider nicht mehr ganz so fröhlich!! ;-) Kapitel 3: Es war zu schön, um wahr zu sein ------------------------------------------- Soooo, ich bin wieder da! Tut mir leid das es so lang gedauert hat, aber meine Beta hatte schulischen Stress. Aber sie hat es dennoch geschafft und nun kann ich euch damit beglücken. Ich hoffe es wird euch gefallen, aber macht euch auf einiges gefasst..... --------------------------------------------------------------------------------- „Guten Morgen, du Schlafmütze. Aufstehen!“, ertönte eine muntere Stimme zu meiner Rechten. Schwermütig drehte ich mich zu Seite und schaute in das strahlende Gesicht meiner besten Freundin. „Alice... lass mich noch ein Weilchen schlafen“, brachte ich gähnend über die Lippen und zog mir die Decke über die Augen. „Nichts da… jetzt wird nicht mehr geschlafen“, kicherte sie und befreite mich unsanft von der Decke. „Ich will unbedingt noch zum Strand und wenn du nicht langsam aufstehst, wird das heute nichts mehr!“ Ich seufzte. „Wieso? Wie spät ist es denn?“ „Es ist fast 12.00 Uhr…“, entgegnete Alice und wandte sich zum Kleiderschrank. Nach ein paar Sekunden drehte sie sich wieder zu mir und streckte mir ein Bündel Kleindungsstücke entgegen. „Hier und nun ab ins Bad!“ Ich seufzte ein weiteres Mal und rappelte mich geschlagen auf. Alice zu sagen, dass wir noch den ganzen Tag Zeit hatten, um zum Strand zu gehen, verkniff ich mir. Auf eine kleine Diskussion konnte ich gut und ganz verzichten. Ich nahm ihr die Kleidung ab und verschwand im Bad. Nach zehn Minuten war ich bereits fertig angezogen und zusammen mit Alice auf den Weg nach unten. Als wir den Wohnbereich betraten, stieg uns der Duft von frisch gebackenen Brötchen und frisch aufgebrühten Kaffe entgegen. „Guten Morgen ihr zwei. Ihr kommt gerade richtig. Das Frühstück ist gleich fertig. Ich mach nur noch schnell Rühreier“, begrüßte uns Renee während sie die verquirlten Eier in die Pfanne schüttete. „Guten Morgen!“, begrüßten auch Alice und ich meine Mum. „Oh, das sieht total lecker aus“, schwärmte Alice. Es sah nicht nur lecker, es duftete einfach köstlich und ich bemerkte schon, wie mir das Wasser im Mund zusammenlief. „Können wir noch irgendetwas helfen?“, wandte ich mich an meine Mum. „Nein, Schatz, Esme hat gerade die letzten Sachen auf die Terrasse getragen. Ihr könnt euch schon einmal zu den anderen setzen. Ich komme in einer Minute nach.“ Als wir nach draußen gingen, saßen die anderen bereits am Tisch. Edward, dessen Haare in alle Richtungen abstanden, und Emmett, nur in Boxershorts bekleidet, waren in einem Gespräch vertieft. Die Stimmung von Charlie, Carlisle und Esme wirkte ein wenig gedämpft. Wahrscheinlich lag es an den letzten zwei Tagen, die trotz des ganzen Vergnügens sehr anstrengend waren. Mit einem weiteren Guten Morgen begrüßten wir die Anwesenden und setzten uns an den reich gedeckten Tisch. Im nächsten Augenblick kam auch schon Renee, stellte die Pfanne auf die Mitte des Tisches und setze sich neben Charlie. „Nun, ich würde sagen, lasst es uns schmecken.“ „Na endlich! Einen Guten!“, kam es von den beiden Jungs, die sich sofort ein Brötchen schnappten. So begannen auch wir mit dem Frühstück und sättigten uns mit den Köstlichkeiten, die unsere Mütter für uns gezaubert hatten. Als das Frühstück noch voll im Gang war, räusperte sich Carlisle. „Kinder, wir müssen mit euch reden.“ Der Tonfall von Carlisle gefiel mir gar nicht. Alice, Edward, Emmett und ich unterbrachen unser Gespräch über die Planung des heutigen Tages und sahen ihn gebannt an. „Wie ihr wisst, läuft mein Vertrag im Forks-Hospital aus.“ Es folgte ein leichtes Nicken unsererseits. „Natürlich wurde mir eine Verlängerung des Vertrages angeboten“, fuhr Carlisle fort, „ aber ich habe auch ein sehr gutes Angebot von einem anderen Krankenhaus bekommen. Und ich habe mich entschieden es anzunehmen.“ Carlisle sah uns vier abwechselnd an. „Der Haken an der Sache ist nur, dass sich das andere Krankenhaus nicht in Forks oder Umgebung befindet, sondern…“, Esme griff nach Carlisles Hand, drückte sie leicht und schenkte ihm ein aufmunterndes Lächeln. Was hat das denn jetzt bitte zu bedeuten? Ein ungutes Gefühl machte sich in meinem Bauch breit und ein eiskalter Schauer lief mir den Rücken hinunter. Nicht in der Umgebung… bitte, nicht… „… sondern in New Orleans“, unterbrach Carlisle meine Gedanken. Emmett, Edward, Alice und ich saßen wie versteinert in unseren Stühlen und starrten Carlisle mit geweitete Augen an. Keiner am Tisch rührte sich. Mit jeder verstreichenden Sekunde, in der niemand etwas sagte, fiel mir das Atmen schwerer und löste einen stechenden Schmerz in meiner Brust aus. Die Erwachsenen schauten uns besorgt an, wagten es jedoch nicht irgendetwas von sich zu geben. Alice war die Erste, die ihre Stimme nach einer Ewigkeit wieder gefunden hatte. „Was? Wann???“, durchbrach sie die Stille aufgebracht. Carlisle musterte Alice einen Moment, bevor er zögerlich antwortete. „Am Tag nach unserer Rückkehr nach Forks kommen die Möbelpacker. In zwei Wochen werden wir schon in New Orleans sein.“ Ich senkte den Blick und kämpfte mit dem Gefühl der Machtlosigkeit, das sich langsam ausbreitete. „Was?! Nein, Nein, Nein!! Das kann nicht euer Ernst sein! Das ist nicht wahr! Mum! Sag, dass das nicht wahr ist!!!“ Ich hörte, dass auch Alice kämpfte, jedoch kämpfte sie mit Tränen, ihre Stimme zitterte. „Alice, Schatz“, versuchte Esme ihre Tochter zu beruhigen, „Es tut uns Leid. Es ging alles sehr schn-“ „Es tut euch Leid?! Soll das ein Scherz sein?! Wenn es euch Leid tut, wieso müssen wir dann nach New Orleans?!“ Langsam wandte ich meinen Kopf zu meiner Freundin und schaute ihr in die Augen. Ihr Blick war auf Carlisle gerichtet und zeigte Wut, bodenlose Wut. Ihre Hände, die auf dem Tisch lagen, ballten sich zu Fäusten und fingen leicht an zu zittern. Kein gutes Zeichen. Sie zog scharf die Luft ein, schaute kurz zu Charlie und Renee und fokussierte sofort wieder ihren Vater. „War das der Grund wieso ihr unbedingt wolltet, dass Charlie und Renee bei diesem Urlaub dabei sind? War das der Grund, wieso ihr nicht locker gelassen habt, bis sie alles umgeschmissen haben und zugesagt haben?!“ Carlisles Blick wanderte zu Charlie und Renee. Er nickte leicht. Als ich zu meinen Eltern aufsah, wurde mir klar, dass sie bereits von alldem wissen mussten. Dann hab ich mir die seltsame Stimmung vorhin doch nicht eingebildet. Mein Dad hatte den Kopf gesenkt und hielt Renees Hand fest umschlossen. Mum sah besorgt aus. Hilfesuchend schaute ich zu Emmett und Edward, doch die beiden schienen in einer Art Trance zu stecken, ihre Augen wirkten leer. „Ein letztes großes Zusammentreffen der Cullens und der Swans?!“, ertönte Alice Stimme. „War das der Sinn dieses Urlaubs? Uns alle noch einmal zusammenbringen und anschließend ein für alle Mal auseinanderzureißen?“, zischte sie aufgebracht. „Alice, dein Vat-“ Ein lautes Rumpeln erstickten Esmes Worte. Alice war ruckartig aufgestanden und hatte den Stuhl zu Boden gerissen. „Das ist doch alles geheuchelt.“ Ich schaute zu Alice auf und traf dabei ihren Blick. Sie schaute mich mit tränenverschleierten Augen an, ihre Lippen zitterten. „Was soll ich dort ohne Bella?“, sie drehte sich zu ihren Eltern. „Ihr könnt mich doch nicht von meiner besten Freundin trennen!? Was ist nur mit euch los? Wie könnt ihr mir das antun? Wie könnt ihr nur… Verdammt, Edward… sag doch auch mal etwas…“ “, Alices Stimme versagte und wurden von einem herzzerreißenden Schluchzen ersetzt. Ihr ganzer Körper zitterte. Als Edward nicht reagierte, schnaubte Alice verächtlich und rannte mit schnellen Schritten Richtung Haus. „Alice, warte…“ Esme wollte gerade aufstehen, Carlisle hielt sie jedoch zurück. „Lass sie… ich denke es ist besser, wenn wir sie alleine lassen.“ Ich wäre ihr am liebsten hinterher, hätte sie in die Arme genommen, um gemeinsam mit ihr zu weinen, doch ich konnte nicht, mein Körper war wie gelähmt. „Dad, ich hab doch nur noch ein Jahr und soll jetzt wechseln? Was ist mit dem Baseballteam? Das geht nicht… wir können nicht weg!“ , kam es schwermütig über Edwards Lippen. Carlisle schaute seinen Sohn traurig an. „Ich weiß, es tut mir auch Leid. Aber ich bin mir sicher, dass ihr in New Orleans schnell Anschluss finden werdet.“ „Aber in Forks sind wir zu Hause. Wir sind dort geboren und aufgewachsen. Wir können doch nicht einfach mir nichts dir nichts von dort wegziehen.“ „Edward…“, Carlisle seufzte, „Ich weiß, es kommt alles sehr plötzlich, aber ich bitte dich auch mich zu verstehen… es is eine riesige Chance für mich, für uns.“ Carlisle und Edward schauten sich einige Sekunden still an, bis Edward zu mir und anschließend zu Emmett blickte. Carlisle begriff sofort. „Natürlich können uns Bella und Emmett jederzeit und so oft sie wollen besuchen. Wir haben ein Haus gefunden, das genug Platz für uns alle hätte.“ Es reichte, mir reichte es. Heiße Tränen traten aus meinen Augenwinkel hervor und liefen meine Wangen hinunter. „Entschuldigt mich, bitte…“, brachte ich noch mit tränenerstickter Stimme hervor, als ich mich erhob. Mit zügigen Schritten und gesenkten Kopf lief ich Richtung Strand, ich musste allein sein. Ich setzte mich einige Meter vom Haus entfernt auf den Sand und fing unerbittlich an zu weinen. Meine beste Freundin würde mich verlassen. Meine einzige wahre Freundin, die ich schon mein Leben lang kannte, würde in zwei Wochen ein neues Leben ohne mich beginnen. Das würde ich nicht überleben. Sie war ein Teil von mir. Wieso wollte man mir diesen Teil entreißen? Ich erinnerte mich an das Gespräch gestern Abend: ‚Nichts auf der Welt kann uns trennen!!‘ Ein spöttisches Lachen entglitt mir. Ja, das dachte ich bis dahin auch noch. Wer hätte jemals gedacht, dass Carlisle derjenige sein würde, der uns auseinander reißen würde. Ich schüttelte verächtlich den Kopf. „Niemand…“ Ich wusste nicht, wie lange ich schon am Strand saß und die tosenden Wellen beobachtete, als ich eine vertraute Hand an meiner Schulter spürte. „Das wird verdammt schwer werden ohne die Cullen- Geschwister, nicht wahr Bella?“ Emmett. Ich ließ mich in seine Arme fallen und begann auf Neue hemmungslos zu schluchzen. Er drückte mich fest an sich und strich mir tröstend über das Haar. „Ich kann mir das auch nicht vorstellen, Kleines. Edward ist wie ein Bruder für mich. Die Schule, das Baseballteam… einfach die Zeit ohne ihn, wird die Hölle sein.“ Er seufzte schwer. „Und du ohne Alice, das kann man sich erst recht nicht vorstellen…“ Sanft drückte er mir einen Kuss auf die Haare. „Aber wir schaffen das. Wir haben immer noch uns. Mum, Dad und ich. Wir immer für dich da sein. Wir lassen dich niemals alleine. Und du wirst sehen… irgendwann kommen die Cullens wieder zurück. Du kennst doch Carlisle, er liebt Forks… Als er damals zum Studieren gegangen ist, ist er mit Esme auch weggezogen. Sie sind aber wiedergekommen und dieses Mal wird es nicht anders sein!“ Genau dafür liebte ich meinen Bruder. Er wusste immer, was er sagen musste, um mich aufzumuntern. „Ja, du hast Recht...“ „Ganz genau! Und vergiss nicht, dass Carlisle gesagt hat, dass wird jederzeit Willkommen sind. New Orleans kann sich schon mal warm anziehen.“ Ihm entwich ein Lachen, in das ich unwillkürlich leise mit einstieg. „So…“, Emmett lockerte seine Umarmung und wischte mir die Tränen aus dem Gesicht, „… ich denke du solltest mal nach Alice sehen… sie braucht dich jetzt von uns allen am meisten.“ Ich nickte und als ich mich erhob, schenkte mir mein Bruder ein aufmunterndes Lächeln. Am Haus angekommen, ging ich schnurstracks auf unser Zimmer. Vor der Tür hielt ich kurz inne und atmete noch einmal tief durch. Nach einen leichten Klopfen, drückte ich die Klinke hinunter, traf in das Zimmer ein und schloss die Tür hinter mir wieder. Ich sah, dass Alice auf ihren Bett saß und näherte mich ihr mit ruhigen Schritte. Sie hatte ihre Beine an den Körper gezogen, ihre Arme ruhten auf ihren Knien, ihren Kopf stützte sie auf ihren Armen. Ein leises Schluchzen, das eindeutig von Alice kam, war das einzige Geräusch, das im Zimmer zu hören war. Je näher ich ihr kam, desto besser vernahm ich auch ein leichtes Zittern ihres Körpers, das sie in unregelmäßigen Abständen heimsuchte. Ihr Anblick zerbracht mir das Herz. Vorsichtig stieg ich auf die weiche Matratze, die unter meinem Gewicht leicht nachgab und setzte mich neben meine Freundin. Behutsam legte ich meinen Arm um ihre zierlichen Schulter und zog sie sachte zu mir. „Alice…“, wisperte ich, wodurch sie sich aus ihrer Haltung löste und sich in meine Arme fallen ließ. „Oh Bella. S… Sie können u- uns d- doch nicht einfach tr… trennen. Das ist alles so… so u-ungerecht…“, presste Alice hervor und fing unaufhaltsam an zu weinen. Ich drückte sie fest an mich und strich ihr beruhigend übers Haar. „Ich weiß, Süße… ich weiß.“ Ich schluckte schwer und spürte, wie mir erneute heiße Tränen die Wangen hinunterliefen. „W- warum jetzt? Warum k- kann Dad nicht in Forks bl… bleiben? Wie- wieso kann n- nicht alles so… so bleiben wie es war?“ Ich konnte darauf nichts mehr antworten, stattdessen entwich mir ein lautes Schluchzen. Alice löste sich ein wenig von mir und schlang ihre Arme um meinen Hals, um nun auch mir Trost zu spenden. Wir lagen uns einfach in den Armen und weinten bis der Tränenfluss langsam abebbte und allmählich versiegte. „Weißt du, was das Gute an der Sache ist, Alice?“, kam es leise über meine Lippen. Als Alice zögerlich den Kopf schüttelte, fuhr ich fort. „Wir können uns gegenseitig besuchen… so oft wie wir es wollen. Und in zwei Jahren…“, ich löste mich von Alice, um ihr in die Augen schauen zu können und lächelte, „…kommen wir hier her und studieren.“ Alice erwiderte mein Lächeln und zog mich in wieder zu sich. „In zwei Jahren…“, wisperte sie. Ich nickte. „Zwei Jahre…“, hauchte ich und schloss meine Augen. Nach einer gefühlten Ewigkeit klopfte es an der Tür, doch keine von uns rührte sich. Ich hörte, wie sich die Türe öffnete und wieder schloss und sich jemand mit leichten Schritten näherte. „Oh Kinder, es zerreißt mir das Herz euch so zu sehen.“, sagte meine Mum leise. Als sie das Bett erreichte, setzte sie sich zu uns und zog uns beide in ihre Arme. „Es tut mir so Leid!“ „Renee, wusstet ihr das schon vor dem Urlaub, seid ihr deshalb mit gekommen?“ Alice löste sich von uns und sah meine Mutter eindringlich an. „Nein Alice, Carlisle und Esme haben es uns im Disneyland gesagt. Wir waren genauso geschockt wie ihr.“ Sie seufzte traurig. „Charlie hat seit zwei Tagen kein Wort mehr mit Carlisle gewechselt und euch so leiden zu sehen, macht ihn total fertig.“ „Gut so! Dad hat es nicht anders verdient“, zischte Alice. „Alice, sei nicht so hart zu deinem Vater.“ „An all dem ist Dad ja wohl selbst Schuld, wenn er nicht nach New Orleans gehen wollen würde, wäre keiner von uns verletzt und alles wäre beim Alten.“, entgegnete Alice, kein Mitleid lag in ihrer Stimme. „New Orleans liegt nicht am Ende der Welt, Alice.“ „Ich weiß… aber was ist so schlecht an Forks, mein Dad kann doch weiterhin dort arbeiten, sie wollten den Vertrag doch verlängern.“ „Ja, aber das Krankenhaus in New Orleans bietet Carlisle eine einmalige Chance mit den renommiertesten Ärzten des Landes zu arbeiten, so ein Angebot bekommt man nicht alle Tage… Für Carlisle ist es ein großer Schritt, der seine Fähigkeiten und sein Wissen zu erweitern und seiner Karriere einen mächtigen Schubs geben wird. Es wäre töricht, dieses Angebot auszuschlagen.“ Ich schaute ungläubig zu meiner Mum. Hatte sie gerade wirklich gesagt, dass es gut sein, dass Carlisle nach New Orleans wolle und uns so voneinander trennen würde? Das konnte sie doch nicht wirklich meinen… Ich wand mich zu meiner Freundin. In ihrem Gesicht zeichnete sich die gleiche Ungläubigkeit ab, die mich gerade durchflutete. Alice hatte es also auch gehört. Wie konnte meine Mum so etwas nur gutheißen? Ist es ihr den völlig egal, dass wir dadurch unsere besten Freunde verlieren werden? „Das klingt fast so, als wäre es dir egal, dass die Cullens wegziehen, Mum“, kam es tadelnd über meine Lippen. Sie seufzte und schüttelte kaum merkbar ihren Kopf. „Bella, natürlich ist es mir nicht egal! Carlisle und Esme sind mehr als nur gute Freunde für mich… und Edward und du…“, Renee legte ihre linke Hand auf Alices Schulter, „ihr beide seid wir meine eigenen Kinder. Es tut mir genauso weh wie allen anderen, dass wir getrennt werden… euch nicht mehr jeden Tag um uns zu haben. S Aber ich solltet wenigstens versuchen in ein wenig zu verstehen. Er hat es verdient, diesen Weg gehen zu dürfe. Er hat all die Jahre alles für seine Familie und Freunde getan ohne etwas dafür zu verlangen. Es ist nur gerecht, dass wir ihn jetzt in seiner Entscheidung unterstützen und ihm das Leben deswegen nicht allzu schwer machen…“ Mum hatte Recht, Carlisle war ein guter Mensch, der jedem half, der seine Hilfe brauchte. Trotzdem schmerzte der Gedanke an einer Trennung von Alice… von den Cullens viel zu sehr. Ein neuer Tränenschwall überkam mich und ich merkte wie Alice ebenfalls zu weinen anfing. Wir saßen wohl eine Ewigkeit in unserem Zimmer, als es wieder an der Türe klopfte. Als sich die Tür langsam öffnete, traf Esme ein, blieb aber an der Schwelle stehen. Ihre rechte Hand umklammerte den Türknauf, als ersuche sie von diesen Halt. Ihre andere Hand umschloss das Medaillon um ihren Hals, das Carlisle ihr einst schenkte. Doch das schlimmste war ihr Gesichtsausdruck, der von unzähligen Emotionen übersäht war. Traurigkeit, Schuld, Unbehangen, Schmerz, Unsicherheit waren nur ein paar davon. Ich seufzte innerlich und schaute auf meine Hände. „Es gibt essen. Kommt bitte runter“, sagte sie mit einem leichten Zittern. „Danke, wir kommen gleich“, antwortet Renee und lächelte Esme dabei an. Sie erwiderte das Lächeln, nickte kurz und verschwand wieder. Die Tür ließ sie offen. Renee richtete sich sofort auf und schaute uns erwartungsvoll an. „Kommt ihr?“ Alice und ich seufzten in unisono und rappelten uns auf. „Ich will mich noch kurz frisch machen.“ „Ich auch“, schloss sich Alice mir an. Renee nickte und ließ uns alleine zurück. Wir gingen ins Bad, machten uns so gut wie es ging zurecht und machten uns anschließend auf den Weg zur Küche. Wie beim Frühstück saßen bereits alle am Tisch. So richtig Hunger hatte wohl niemand und Redebedarf erst recht nicht. Das einzige Geräusch, das den Raum erfüllte, war das klirren von Messern und Gabeln. Die nächsten zwei Tage liefen nicht anders ab. Eigentlich wollten Alice und ich noch mal zum Shoppen , aber darauf war uns die Lust vergangen. Wir blieben fast ausschließlich in unserem Zimmer oder am Strand zusammen mit Emmett und Edward. Mit Carlisle und Esme redeten wir nur noch das nötigste, worunter sie sehr litten. Das konnte man ihnen ansehen. Aber das war uns egal! Sie hatten ihre Entscheidung ohne uns getroffen und das sollten sie auch spüren. Am letzten Abend unseres Urlaubs hatten Emmett, Edward, Alice und ich ausgemacht, am Strand ein kleines Lagerfeuer zu machen, um ein letztes Mal in einer ruhigen Atmosphäre zusammen zu sein . Immerhin würden die nächsten zwei Wochen sehr stressig werden. Als es die Sonne anfing unterzugehen, machten Alice und ich, bepackt mit Decken und einem Korb, der mit Getränken und Knabbereien ausgestattet war, auf dem Weg zum Strand. Der Anblick, der unser am Horizont geboten wurde, war atemberaubend schön. Das Farbenspiel der warmen Farbtöne erfüllte den ganzen Himmel. Das Meer selbst hatte wieder dieses besondere Glitzern, das mich immer wieder auf Neue in ihren Band zog. Ich liebte es. Als wir gerade dabei waren die Decken auszubreiten, kamen auch schon Emmett und Edward mit einem Karren voll Holz und kümmerten sich sofort um das Feuer. Nach wenigen Minuten saß ich mit Alice unter einer Decke und unsere Brüder uns gegenüber. Die untergehende Sonne, die Sterne, die mit jeder verstreichenden Minute auftauchten und das knisternde Feuer, das uns gleichzeitig Licht und Wärme spendete, weckte in mir ein unangenehmes Gefühl der Melancholie. Ich hob meinen Kopf und schaute zu Emmett und Edward. Beide beobachteten wortlos das flackernde Feuer und waren in ihren Gedanken vertieft. Doch dann hob Edward seinen Blick und traf den meinen. Er schaute mich mit seinen strahlend grünen Augen an und verzog nach einen kurzen Moment seine Mundwinkel zu einem Lächeln, das ich erwiderte ohne den Blick von ihn abzuwenden. Ich weiß nicht wie viele Minuten wir uns einfach nur ansahen… Ich in seinen hypnotisierenden Augen vertieft war, als plötzlich Emmetts Stimme ertönte und mich aus dem Bann zog. „Wisst ihr noch als wir vor zwei Jahren in Seattle waren, in diesem pick-feinen Restaurant? Jeder war totschick angezogen, nur unsere kleine Alice meinte, sie müsse aus der Reihe tanzen und hatte unbedingt einen roten Rock, eine giftgrüne Bluse und dazu eine blaue Strumpfhose anziehen müssen. Wie das Personal und die anderen Gäste uns angestarrt haben.“ „Ich wollte mal was anderes ausprobieren und so schlecht sah es doch gar nicht aus.“ Alice neben mir fing an zu kichern, in das wir alle mit einstiegen. „Bellas Aktion an dem Abend war auch nicht ohne“, warf Edward ein und grinste mich dabei an. „Das hatte ich ja fast vergessen… Als Bella aus der Toilette kam, stolperte und den Ober mitsamt dem Tablett mit sich riss. Ich hätte mich totlachen können, als sie auf dem Boden lagen, übersäht mit unserem Nachtisch”, prustete Emmett los, Edward und Alice ebenfalls. Mir stieg die Röte ins Gesicht. Das war damals wirklich peinlich und ich war heilfroh, dass wir nach diesem kleine Unfall gegangen sind. „Ja, das war zu komisch. Oder als Alice einmal beim shoppen ein Mädchen angegiftet hatte, nur weil sie nach der gleichen Bluse wie sie greifen wollte und es die letzte war.“ Edward krümmte sich vor Lachen. „Wisst ihr noch, als ihr beide wieder einmal Baseball gespielt habt und Emmett den Ball zu weit schlug. Du ranntest einfach nur dem Ball hinterher ohne zu schauen, wo du eigentlich hinläufst! Und boom, bist du gegen den Baum gerannt und hast dir dabei ein blaues Auge geholt.“ konterte Alice ihren Bruder. Wir verbrachten die meiste Zeit damit, uns alte Geschichten von unserer gemeinsamen Kindheit zu erzählen. Ich hielt mich dabei zurück, denn es schmerzte mich zusätzlich über die Vergangenheit zu reden und zu wissen, dass wir in Zukunft keine gemeinsamen Geschichten mehr haben werden. „Ich muss mir mal die Beine vertreten… Will mich jemand begleiten?“, warf ich in die Runde und unterbrach gerade eine anregende Unterhaltung zwischen Emmett und Alice. „Ich passe…“, kam es sofort von Emmett. „Ich auch…“, schloss sich Alice ihm an. Aus den Augenwinkeln heraus sah ich, wie sich Edward erhob, um das Feuer lief und vor mir zu stehen kam. Er streckte mir seine Hand entgegen. „Ich geh‘ mit…“, sagte er und lächelte mich an. „Okay…“, erwiderte ich und ergriff lächelnd seine Hand. Wir liefen schweigend den Strand entlang und lauschten dem Klang der Meeres. Der weiße Sand des Strandes leuchtete und bildete einen Kontrast zu der Dunkelheit der Nacht. „Irgendwas beschäftigt dich… ”, durchbrach Edward nach einigen Minuten die Stille. Ich seufzte. „Ja…“, wisperte ich und schaute zu Edward auf. Sein Blick ruhte auf mir. „Willst du darüber reden?“ Ich senkte den Kopf und atmete tief ein. „Ich will dich nicht damit belasten…“ „Macht dir mal da keine Sorgen. Ich kann Einiges aushalten. Ich will dich aber zu Nichts drängen…“ „Nein, es ist wirklich lieb von dir… ich würde gerne darüber reden…“ Edward legte seine rechte Hand auf meinen Rücken und zog mich behutsam mit sich. „Komm, wir setzen uns auf die Steine dort drüben.“ Ich nickte. Edward und ich setzen uns so auf die Steine, dass wir uns direkt anschauen konnte, unsere Knie waren wenige cm voneinander entfernt. Ich seufzte und schloss für einen Moment die Augen. Als ich sie öffnete, schaute mich Edward besorgt an, sagte jedoch nichts. „Weißt du Edward, ich weiß gar nicht wie das alles ohne Alice funktionieren soll!? Seit ich denken kann, war sie immer an meiner Seite… sie hat mich bei alles und jedem unterstützt… wir haben alles gemeinsam gemacht, waren nur selten auf uns alleine gestellt… Ich schaff das nicht ohne sie, nicht von heute auf morgen…“ Ich stützt meine Ellenbogen auf meine Knie und legte mein Gesicht in meine Hände. „Alice würde das schaffen… sie ist selbstbewusst, stark und… sie ist einfach Alice, einzigartig und unglaublich…“ Ich spürte, wie sich eine Hand auf meine Schulter legte. „Es stimmt zwar, dass ihr beide unzertrennlich warte und auch dass Alice sich von niemand unterkriegen lässt, aber ich bin mir sicher…“, er fuhr mit seiner andern Hand zu meinem Kinn und hob diesen mit leichten Druck an, „Ich bin mir sicher, dass du es schaffen wirst. Es wird schwer werden und du wirst dich erst daran gewöhnen müssen, Alice nicht mehr um dich zu haben. Und du wirst sehen… du wirst in der Lage sein, dich vor anderen behaupten zu können. Denn eins kann ich dir versichern, in all den Jahren, in denen ihr zwei zusammen wart… und es waren eine Menge“, Edward lächelte mich an, „habt ihr aufeinander abgefärbt.“ Ich schaute ihn kritisch an, woraufhin ihm ein Lachen entwich. „Schau nicht so, es stimmt… Du wirst sehen, vertrau mir.“ Ich grinste. „Okay.“ Wir verfielen in eine angenehme Stille und genossen die Gegenwarte des anderen. Obwohl wir oft zu viert was gemeinsam unternahmen, kam es sehr selten oder besser fast nie vor, dass ich mit Edward alleine war oder gar über Dinge mit ihm redete, die mir auf dem Herzen lagen. Kaum zu glauben, dass wir miteinander aufgewachsen waren, aber nie über persönliche Dinge gesprochen haben. Edward schien ein guter Zuhörer zu sein. Wieso lernte man erst dann etwas zu schätzen, wenn man gerade dabei war, es zu verlieren. „Darf ich dich etwas fragen?“, holte mich Edwards samtne Stimme aus meinen Gedanken. „Klar…“ „Warum bist du vorhin, als wir über früher geredet haben, so plötzlich traurig geworden?“ Hatte er das etwa mitbekommen? Ich hatte gehofft, es so gut es ging verschleiert zu haben, ich hatte mich wohl geirrt. Edward war also auch ein guter Beobachter. „Und?“, hakte er nach. Ich seufzte. „Mir wurde plötzlich klar, dass wir - du, Emmett, Alice und ich - keine gemeinsamen Geschichten mehr haben werden… dass wir uns nicht mehr so oft sehen werden… dass-“, meine Stimme versagte und schluckte schwer. Ich wollte jetzt nicht weinen, nicht vor ihm. Edward erhob sich und kniete sich neben mich hin. Seine Hand legte er um meine Schulter. „Wir werden zwar nicht jeden Tag zusammen sein, aber wir sind nicht aus der Welt. Du hast ja gehört, was Carlisle gesagt hat… ihr könnt uns jederzeit besuchen, sogar an Wochenenden. An den Tagen, an denen wir uns sehen, werden wir unsere neuen Geschichten schreiben und wenn wir irgendwann wieder an einem Lagerfeuer sitzen, werden wir uns diese erzählen und darüber lachen.“ Mit einer überraschenden Bewegung schlag ich meine Arme um Edward. Im ersten Moment schien er überrascht zu sein, doch dann erwiderte er meine Umarmung und drückte mich fest an sich. „Danke, danke für alles“, wisperte ich und vergrub mein Gesicht auf seiner Schulter. „Dafür sind Freunde da…“ Wir verharrten noch einige Minute in dieser Haltung, bevor wir voneinander abließen. „Wir sollten langsam wieder zurückgehen. Wir wollen ja nicht, dass Emmett und Alice sich sorgen machen.“ „Nein, das wollen wir nicht“, bestätigte ich ihn. Edward zog mich wieder auf die Beine und wir machten uns gemeinsam auf den Weg zurück zu den anderen zwei. Am Feuer setzen wir uns wieder auf unseren ursprünglichen Plätze und redeten bis spät in die Nacht über gemeinsame Erlebnisse, Schule, New Orleans und alles, was uns noch so einfiel. Morgen würden wir zurück nach Seattle fliegen… morgen würde eine riesige Veränderung unser Leben auf den Kopf schmeißen… morgen Doch heute Abend gab es einfach nur uns vier: Edward, Alice, Emmett und mich. Nachdem wir wieder in Forks waren, begann erst der richtige Horror. Wie Carlisle schon ankündigte, kam ein Tag nach unserem Urlaub der erste Umzugswagen. Das erste was in dem großen LKW verschwand, waren Möbel aus Carlisles Arbeitszimmer, dem Gästezimmer, Bücher aus der Bibliothek und andere Dinge, die man die nächsten zwei Wochen nicht mehr brauchte. Ich half Alice beim ausräumen ihres Zimmers. Dabei kamen immer wieder alte Erinnerungen hoch, die uns beide in Tränen ausbrechen ließen. „Das Schlimmste ist, dass wir seit 16 Jahren das erste Mal unseren Geburtstag getrennt feiern müssen“, schluchzte Alice. “Das stimmt und es ist auch noch einer der Wichtigsten in unserem Leben ist!“ „Ich hab mich schon riesig auf unsere Autos, das Brunchen und unsere Party gefreut…“, seufzte Alice bedrückt. „Mhm..“, konnte ich nur erwidern. Unser 16. Geburtstag hätte der schönste und unvergesslichste Geburtstag aller Zeiten werden sollen. Alice und ich hatten schon vor Monaten einen Plan aufgestellt, der unseren Tag geregelt hätte. Morgens hätte wir unsere neuen Autos abgeholt, danach gebruncht mit den Cullens in unserem Lieblingsrestaurant in Seattle. Anschließend wären wir zusammen mit unseren Müttern in ein Wellness- Hotel, um uns richtig verwöhnen zu lassen. Die Krönung unseren Tages wäre dann die gigantische Party mit all unseren Freunden gewesen. Es hätte alles einfach perfekt sein können, aber nein, Carlisle ließ unsere Träume wie eine Seifenblase platzen. Nach knapp zwei Wochen war das Cullen Anwesen fast leer geräumt. Nur noch die Küche, die Wohnzimmereinrichtung und die Betten waren da. Am letzten Abend hatte Esme noch zu einem Essen geladen. Das Abschiedsessen. Ich wollte gar nicht daran denken. Um 19 Uhr erreichten wir die fast ausgeräumte Cullen- Villa, doch keine machte Anstalten auszusteigen. Die Villa war hell erleuchtet und die Vorstellung, das dieses Licht ab morgen für immer erloschen bleiben würde, trieb mir wieder Tränen in die Augen. Emmett bemerkte meinen Gefühlsausbruch und zog mich in seine Arme. „Süße, wir schaffen das. Du bist nicht allein!“ Ich sah zu meinem Vater, er saß regungslos hinterm Steuer und hielt das Lenkrad mit seinen Händen fest umklammert. Einmal mehr wurde mir bewusst, dass Dad gerade dabei war seinen besten Freund seit Kindertagen zu verlieren. Seit der Rückkehr aus Miami, bekamen wir Charlie kaum mehr zu Gesicht. Er schüttete sich jeden Tag mit Arbeit zu, machte sogar überstunden, um nicht an den bevorstehenden Abschied denken zu müssen. Meine Mum schaut Dad besorgt an und griff vorsichtig nach seiner versteiften Hand. Er wand sich zu ihr und blickte sie einen Moment lang an. Dies reichte, um ihm Mut zuzusprechen und Stärke zu geben. Sie brauchten dazu keine Worte. Meine Mutter lehnte sich zu ihm rüber und gab ihn einen Kuss auf die Wange. Renee war die letzten Tage das genaue Gegenteil von Charlie. Sie machte jeden Tag pünktlich Feierabend und half Esme beim Packen. Sie wollte jede freie Minute mit ihrer Cousine und besten Freundin auskosten, in der sie noch hier in Forks war. „Wollen wir dann?“, ertöte Mums Stimme. Wortlos stiegen wir aus dem Auto und liefen zur Veranda. Die Cullens schienen uns schon zu erwarten, da Edward an der Türe lehnte und uns zuwinkte. „Hey Alter, das wird wohl unser letzter gemeinsamer Abend für ne lange Zeit.“ Emmett versuchte seine Traurigkeit zu überspielen, aber man sah ihm an wie nah ihm das alles ging. Auch Edward schien eine Maske aufgesetzt zu haben, hinter der er sich verstecken konnte, denn seine Miene wirkte aufgesetzt. Als Alice hinter ihm auftauchte- gekleidet mit einem langen, schwarzen Rock und einem sehr hochgeschlossenen schwarzen T-Shirt, ich selbst hatte eine schwarze Stoffhose und eine schwarze Bluse an- rannte ich ihr schon fast entgegen und fiel ihr um den Hals. Nach unserer festen Umarmung gingen wir in die Küche, in der Esme und Carlisle warteten. „Hallo, da seid ihr ja“, begrüßte uns Esme und zog jeden von uns in eine sanfte Umarmung. „Ihr könnt euch schon mal setzen. Das Essen ist gleich fertig.“ Esme verschwand hinter der Küchezeile und hantierte mit Töpfen und Karaffen herum, während die anderen sich an den Esstisch setzten. Keine fünf Minuten später begann Esme den Tisch mit Köstlichkeiten zu füllen. Sie hatte wirklich ein gigantisches Menü aufgefahren. Ich fragte mich nur, wird as alles essen sollte. Als Esme schließlich die letzte Schale abstellte und sich setzte, begannen wir mit dem Essen. Die Stimmung wirkte auf mich mehr als erdrückend. Nur hin und wieder durchbrach einer der Erwachsenen die Stille. Nach dem Essen gingen wir alle in das geräumige Wohnzimmer - zumindest das, was davon übrig geblieben war - und machten es uns auf den Sofas bequem. Irgendwann begannen unsere Eltern über alte Zeiten zu reden. Naja, eigentlich eher unsere Mütter, mein Vater starrte die meiste Zeit ins Leere und Carlisle erhob nur hin und wieder das Wort. Wir Kinder saßen einfach nur da und versuchten zuzuhören. Weit nach Mitternacht wollte mein Vater langsam aufbrechen, immerhin wir würden morgen früh zum letzten Abschied wieder kommen. Alice und ich hatten allerdings beschlossen die letzte Nacht noch gemeinsam zu verbringen, also übernachtete ich bei ihr. Mein Bruder hatte sich kurzer Hand entschlossen, das Gleiche zu tun. Alice und ich schliefen nicht wirklich gut, immer wieder flossen Tränen bis uns die Müdigkeit einholte. Viel zu früh kam der Morgen, der Morgen der alles ändern würde. Wir zögerten es so lange wie nur möglich hinaus nach unten zu gehen. Erst nachdem Carlisle zum x-ten Mal nach uns gerufen hatte, ergaben wir uns unserem Schicksal. Als Alice und ich die Veranda betraten, waren bereits alle versammelt und warteten auf uns. Jetzt würde wohl der schlimmste Part anstehen: der Abschied. „Oh Emmett, Bella, ich werde euch vermissen. Versprecht mir, dass ihr so bald wie möglich nach New Orleans kommt.“ Esme drückte uns sie sich an meine Eltern wand. „Es tut mir leid, dass ich dich von Alice trenne. Ich hoffe, du verzeihst mir das“, flüsterte Carlisle, als er mich drückte, „Und vergiss nicht, ihr seid bei uns jederzeit willkommen.“ „Danke…“, hauchte ich und kämpfte - wie so oft in den letzen Tagen - mit aufsteigenden Tränen. Als Carlisle sich entfernte, tauchte Alice vor mir auf und schaute mich mit tränenverschleierten Augen an. „Oh, Bella…“, wisperte sie brüchig und zog mich zu sich. „Ich werde dich so vermissen. Und egal wie weit viele Meilen zwischen uns liegen, du wirst immer meine einzig wahre beste Freundin sein.“ Ich drückte sie fester an mich. „Du warst schon immer meine beste Freundin und wirst es auch bis in alle Ewigkeit sein, Alice.“ Heiße Tränen liefen unsere Wangen hinunter. Mein Herz zog sich zusammen und löste einen unglaublichen Schmerz in mir aus. Es tat weh, so schrecklich weh. Nach einigen Augenblicken lösten wir uns voneinander und legten unsere Hände ineinander. „Wir werden jeden Tag schreiben und telefonieren.“ „Natürlich! Ich werde die jeden Tag berichten was hier los ist. Was sich Jessica für Intrigen einfallen lässt und jede kleinste Kleinigkeit. Es wird dir so vorkommen als seiest du noch hier bei mir“, schluchzte ich. Alice zog mich ein weiteres Mal zu sich und nickt, während ihr ganzer Körper zitterte. Als wir uns trennten, wischte ich ihre Tränen weg und lächelte sie aufmunternd an, sie erwiderte es. Dann lief sie auf Emmett zu. Nun wand sich Edward zu mir und schaute mich wieder mit diesen tiefgrünen Augen, die von Traurigkeit übersäht waren, an. Er verringerte die Distanz zwischen uns, hob seine Hand. „Tränen stehen dir nicht…“, sagte er und strich mit seinem Daumen sanft über meine nassen Wangen und lächelte dabei melancholisch. Erneut traten Tränen in meine Augenwinkel und ich spürte nur noch, wie Edward mich mit leichten Druck in seine Arme zog. „Du wirst mir fehlen…“, hauchte er in mein Ohr. Ein Schluchzen entwich meinen Lippen und erschütterte meinen Körper, mein Herz raste. Edward drückte mich fester an sich und ich schlang meine Arme um seinen Oberkörper. Ich atmete tief ein, um mich zu beruhigen und sog dabei seinen Duft ein. Edward strich mit seiner Hand meinen Rücken entlang und half mir dabei zusätzlich mich wieder zu finden. „Du mir auch…“, brachte ich heiser über die Lippen. Als sich mein Zustand normalisierte, lockerte Edward seinen Griff und blickte mir tief in die Augen. „Emmett und du, ihr müsst uns bald besuchen kommen“, sagte er, lehnte sich zu mir hinunter und gab mir einen sanften Kuss auf die Stirn, dann lächelte er und lief zu Emmett. Nachdem sich Edward und Emmett auf ihre Art und Weise verabschiedet hatten und unsere Eltern es ihnen gleich taten , umarmten Alice und ich uns noch ein letztes Mal Dann stiegen Carlisle und Esme in den schwarzen Mercedes, Edward und Alice in den silbernen Volvo. Dass Esme mir noch ein Geschenk gegeben hatte, bevor sie einstieg, nahm ich nur noch halb wahr. Tränen bahnten sich wieder ihren Weg. Als die beiden Autos anfuhren, drehten sich die Insassen zu uns und winkten uns. Es dauerte nicht lange bis die beiden Autos nicht mehr zu sehen waren. Auch die Motorengeräusche waren nicht mehr zu hören. Sie waren weg… Alice war weg… Die Cullens waren weg… WEG AUS FORKS! Dann merkte ich nur noch, wie der Boden immer näher kam, doch bevor ich ihn erreichte, wurde ich von zwei Armen aufgefangen. Dann wurde alles schwarz. --------------------------------------------------------------------------------- Ich hoffe ihr hasst mich jetzt nicht und bin schon gespannt wie eure Meinung zu diesem Kapitel ist! Kapitel 4: Ohne die Cullens leben --------------------------------- Fünf Wochen ist es nur her, dass meine beste Freundin mit ihrer Familie Forks verlassen hat. Vor zwei Wochen hatten wir Geburtstag und das war der schlimmste Geburtstag aller Zeiten. Wir konnten die Cullens nicht besuchen, weil meine Oma aus Phoenix überraschend zu Besuch hier war und sie konnten nicht kommen weil Carlisle und Esme arbeiten mussten. Der pure Horror. Meine Mum hatte ursprünglich vor eine kleine Geburtstagsparty für mich zu organisieren, aber das wollte ich gar nicht! Ohne Alice würde ich meinen Geburtstag nicht feiern. Also blieb es nur bei uns vier und eben meiner Oma. Auf Geschenke hatte ich auch keine Lust und so kam es auch, dass noch einige eingepackt in der Ecke meines Zimmers lagen. Nur das Geschenk von Alice und ein, zwei meiner Eltern hatte ich ausgepackt. Ich saß an meinem Schreibtisch und starrte auf das Bild in meiner Hand. Das Abschiedsgeschenk von Esme, das sie mir gegeben hatte, bevor sie ins Auto stieg. Es war ein Bilderrahmen von Walt Disney in Form des Prinzessinenschloßes. Das Bild darin zeigte Edward, Alice, Emmett und mich strahlend und lachend mit Donald Duck vor unserem Hotel. Da war die Welt noch in Ordnung. Emmett hatte das gleiche Bild bekommen nur in einem Mickey Mouse-Rahmen. Von Alice wusste ich, dass sie und Edward das selbe von Esme bekommen hatten. Ich starrte bestimmt schon wieder eine halbe Ewigkeit darauf, als ich merkte wie die Tränen sich wieder ihren Weg bahnten. Ich wunderte mich, dass ein Mensch soviel Tränen besitzen konnte, mir ging es fast jeden Tag so. Ein kurzes „Ding Dong“ ließ mich dann hochschrecken. Alice war endlich online gekommen. Wir chatteten mittlerweile jeden Tag über ICQ. Es war fast wie früher, wir verbrachten jede freie Minute zusammen, nur das sie 3000 Meilen weg war und wir uns über den PC unterhielten. Aber es war besser als nichts. Alice hatte mir inzwischen unzählige Fotos von ihrem neuen Zuhaue geschickt und es war wirklich schön. Aber wir hatten schon längst beschlossen, dass wir Silvester zusammen bei ihrer Familie in New Orleans feiern wollten. Unsere Eltern wussten zwar noch nichts davon, bis dahin war es schließlich noch eine Ewigkeit. Heute war immerhin erst der 15. August, was wiederum bedeutete, dass Alice in drei Tagen wieder zur Schule musste. Im Bundesstaat Louisiana fing die Schule früher an als hier in Washington. Ich hatte noch Zeit bis zum 1. September. *Edward freut sich schon auf die neue Schule. Kannst du dir das vorstellen? Er meint, dann hätte er endlich Abwechslung. Emmett fehlt ihm schon tierisch.* *Emmett hasst es jetzt schon ohne ihn zu gehen. Allein schon wegen dem Baseballteam. In letzter Zeit ist er nur noch auf seinem Zimmer und zockt PS3. Ich glaube sogar, online mit Edward. Aber ich kann es ihm nicht verübeln, sitze ja auch die ganze Zeit am PC! Und du fehlst ihm auch ganz schön! Er findet, dass es ohne dich viel zu ruhig im Haus ist. * *Das ist aber süß von Emmett. Aber Edward hat gestern auch erwähnt, dass du ihm fehlst.* *Das ist aber nett von Edward, aber mir fehlt er auch. Vor allem ihm beim Klavierspielen zuzuhören, das vermisse ich ziemlich. Und deine Eltern erst. * *Hast du schon gewusst, dass Charlie immer noch nicht mit meinem Dad redet?? Er ist deshalb richtig fertig . Er stürzt sich voll in die Arbeit und fährt Doppelschichten! * *Meinem Dad geht’s nicht anders! Aber er ist einfach nur verdammt stur! Das hab ich wohl von ihm geerbt. Meine Mum versucht auch schon die ganze Zeit, ihn dazu zu bewegen, ihn anzurufen. Aber er will einfach nicht. * *Wie geht’s Renee? Arbeitet sie auch immer noch soviel? * *Hör mir auf. Wenn ich nicht bis spät abends mit dir hier schreiben würde und deshalb noch wach bin, würde ich sie gar nicht sehen. Sie ist gerade dabei, eine neue Boutique in Seattle zu eröffnen. Die Umbauarbeiten werden nächste Woche abgeschlossen, die Eröffnung soll dann in knappen zwei Wochen sein.* *Wirklich? Das ist ja toll, ich freu mich jetzt schon auf unserer nächste Shoppingtour. Der Laden deiner Mum wird unsere erste Station sein. Das war einfach nur die dümmste Entscheidung, die meine Eltern je treffen konnten. Sie leiden selbst darunter… und nun sind wir 3 Jahre an diese blöde Stadt hier gebunden!! * *Oh Alice, ich weiß gar nicht, wie ich das hier ohne dich noch weiter aushalten soll. Heute morgen, als ich zum Bäcker ging, hab ich Jessica gesehen. Dieses blöde Biest war dort mit Mike frühstücken. Sie versucht doch tatsächlich wieder, was mit ihm anzufangen. Ich kann mir nicht vorstellen, dass Mike so blöd ist und sich wieder auf sie einlässt! * *Oh diese Schlampe. Die braucht doch nur jemand der ihre „Schönheit“ bestätigt. Und bei Mike hat sie die Bestätigung bisher immer bekommen. Wie ich sie doch hasse. Also sie vermisse ich am allerwenigsten. Aber du tust mir jetzt schon leid Bella. Du wirst bestimmt Jessicas neues Opfer. Lass dich nur nicht auf ihre Spielchen ein, Süße. * *Keine Sorge Alice, von der Schnepfe lass ich mich nicht fertig machen. Hast du den schon jemand kennen gelernt? Nachbarn oder so? * *Ja, die Nachbarstochter, Victoria. Sie ist ganz ok, aber wohl sehr schüchtern. Sie geht in meinen Jahrgang… wenigstens eine, die ich schon kenne. Sie hat noch einen kleinen Bruder, Marcus. Der ist sechs. Ein totaler Wirbelwind. Sonst kenne ich hier noch niemand… wie denn auch!? Ich bin ja fast nur hier am PC und chatte mit meiner besten Freundin…mehr brauche ich eigentlich auch nicht. Bella, ich vermiss dich so!! * Ich hatte schon wieder Tränen in den Augen. Am Liebsten würde ich jetzt Alice in den Arm nehmen. *Was meinst du denn, wie’s mir geht. Ich bin schon wieder am heulen! Ich hoffe einfach nur, dass schnell Dezember ist. Es ist so ungerecht, dass wir so weit voneinander getrennt sind!! * Alice und ich redeten noch den ganzen Mittag bis spät in die Nacht hinein. Als ich am nächsten Morgen aufwachte, merkte ich, dass ich in meinem Bett lag. Dort war ich aber definitiv nicht eingeschlafen. Emmett, er hatte mich wohl wieder in mein Bett gelegt, als er gemerkt hat, dass ich wieder am PC eingeschlafen war. Ich stieg aus meinem Bett, sah, dass es noch dämmerte und lief zu Emmetts Zimmer. Leise machte ich die Türe auf und schielte hinein. „Komm rein, ich bin schon wach.“ Das musste mir Emmett nicht zweimal sagen. Ich schloss die Tür hinter mir, lief zum Bett von meinem Bruder und kuschelte mich unter seine Decke. „Na, gestern wohl wieder spät geworden mit der kleinen Cullen.“ Emmett kneifte mich in die Backe. „Ich vermiss sie so! Ich könnte nur noch weinen. Und es dauert noch so lange bis ich sie wiedersehe.“ Schon wieder bahnten sich Tränen ihren Weg. „Oh Schwesterherz, es tut so weh dich so zu sehen! Dagegen ist das mit mir und Edward ja gar nichts. Er fehlt mir zwar auch, aber dich zu sehen ist echt eine Qual!“ Emmett nahm mich fester in den Arm. Nun liefen die Tränen wieder wie Bäche. Ich wusste doch auch nicht, was ich noch tun sollte! Ich hab schon versucht meiner Mum in der Boutique zu helfen, war mit Emmett beim Baseball, sogar zum Angeln bin ich mit meinem Dad. Aber nichts half, spätestens am Abend weinte ich wieder und dachte nur an Alice. Vielleicht würde mich der Schulalltag, der in zwei Wochen beginnen würde, tatsächlich auf andere Gedanken bringen, wobei der Gedanke an Schule mir eigentlich die größten Magenschmerzen bereitete. Schule ohne Alice kannte ich nicht und ich wusste nicht, wie die Anderen sich mir gegenüber verhielten, da ich und Alice immer nur zu zweit unterwegs waren. Ich muss wohl wieder eingeschlafen sein, denn als ich wieder die Augen öffnete sah ich, dass die Sonne schien und mein Bruder nicht mehr neben mir lag. Die strahlende Sonne. Früher freute ich mich immer, wenn in Forks die Sonne schien. Dann konnte ich mit Alice an ihren Pool liegen und uns treiben lassen, unsere Brüder spielten meistens Baseball auf der großen Wiese und versuchten ihre Schläge und Würfe zu verbessern. Unsere Eltern saßen meistens auf der Terrasse, grillten oder redeten über alte Zeiten, ihre Jobs oder sonstige Themen. Wir waren einfach nur eine große glückliche Familie… bis Carlisle alles zerstören musste. Ich raffte mich auf, ging zurück in mein Zimmer, holte mir was zu anziehen und lief Richtung Bad, bzw. stolperte. Ich hatte mich in meiner Jeans, die auf dem Boden lag, verfangen und flog der Länge nach hin. Auch so eine Eigenschaft, die sich seit Alices Umzug wieder verschlimmert hatte: meine Tollpatschigkeit. Eigentlich war ich schon immer ziemlich schusselig und tollpatschig, aber in Gegenwart von Alice ging das meistens unter. Doch seid fünf Wochen stolperte, stieß ich mich oder blieb überall hängen. Mein Körper war übersät von blauen Flecken. Ich rappelte mich schnell wieder auf und setze meinen Weg ins Bad fort. Dort stieg ich erst mal in die Dusche und ließ mir das warme Wasser über meinen Körper laufen. Kaum zu glauben, was das manchmal für eine Wirkung haben konnte. Meine Muskeln entspannten sich langsam, dann wusch ich mir die Haare. Nachdem ich fertig war, putze ich mir die Zähne und zog mir meine Klamotten an. Ein Jeansrock, den mir Alice geschenkt hat und ein Donald T-Shirt aus dem Disneyland. Und schon wieder waren die Erinnerungen an vergangen Zeiten da. Nein Isabella, du reißt dich jetzt mal zusammen! Ich wischte mir die Träne, die sich schon aus meinem Auge gestohlen hatte, weg und ging aus dem Bad Richtung Küche. Dort saßen meine Eltern und mein Bruder bereits beim Frühstück. „Guten Morgen meine Kleine. Na, die Nacht war wohl wieder sehr kurz. Die Cullens gehen einfach nicht aus unserem Kopf was?“ Mein Dad gab mir einen Kuss auf die Stirn und ich sah in seinen Augen, dass der Umzug von seinem besten Freund ihn auch immer noch schmerzte. „Oh Bella, du kannst dich doch nicht so gehen lassen. Alice ist doch nicht aus der Welt. Los Süße, wir fahren heute nach Seattle. Ich muss ein paar Dinge für meinen neuen Laden besorgen, außerdem muss ich eine neue Kollektion ansehen, die ich dort anbieten will. Und für eine kleine Shoppingtour bleibt bestimmt auch noch Zeit“, lächelte meine Mum. Eigentlich hatte ich überhaupt keine Lust auf so eine Tour, aber ich wusste, dass meine Mum keine Widerrede duldete. Schon eine halbe Stunde später saßen wir in unserer Familienkutsche Audi Q7 und befanden uns auf dem Highway nach Seattle. Im Gegensatz zu meinem Dad liebte meine Mum die Geschwindigkeit und holte nun alles raus was in dem Auto steckte. Ganz legal war das die Geschwindigkeit wohl nicht, aber meine Mum lächelte zufrieden in ihrem Geschwindigkeitsrausch. Wir erreichten nach nicht einmal drei Stunden Fahrt die neuen Räume von Mums neuem Laden in Seattle. Sie unterhielt sich mit den Handwerkern, dann fuhren wir zu einem ihrer Lieferanten. Eine Stunde später war auch das geschafft und wir schlenderten die Einkaufsmeile entlang. Hier und da betraten wir mehrere Läden, in denen wir auch ein paar Kleinigkeiten ergatterten. In einer kleinen Boutique veranstalte meine Mum eine kleine Modenschau. Sie führte mir mehrere Kostüme und Kleider vor. "Mum, das sieht spitze aus." schrie schon fast vor Begeisterung. Sie stand in einem weißen Cocktailkleid vor mir, es ging bis knapp über die Knie, war sehr eng geschnitte, was die Kurven meiner Mum sehr hervorhebte und das Dekolte war sehr tief. Sie sah atemberaubend aus. "Danke Bella, das werde ich definitv mitnehmen, dein Dad wird Augen machen wenn ich das nächsten Woche zu unserem Hochzeitstag anziehe." lächelte meine Mum und verschwand in wieder in der Kabine. Nach dem sie bezahlt hatte, ließen wir uns noch in einem Café nieder und gönnten uns einen Eiscafe. "Du siehst viel besser aus als heute morgen Bella. Das sollten wir öftes machen." stellte meine Mum fest. "Ja, da hast du wohl recht. Und es hat sich wirklich gelohnt das shoppen." grinste ich mit einem Blick auf die ca. 15 Tüten neben unserem Tisch. "Das stimmt wohl. Charlie wird bestimmt wieder schimpfen, aber so eine Shoppingtour ist Balsam für die Seele." "Du hörst dich schon an wie Alice, Mum." kicherte ich und fühlte mich sofort wieder etwas trauriger. Alice, ihr hätte das heute sicherlich auch gefallen. "Du vermisst sie sehr. Aber es war eine einmalige Chance für Carlisle. Und Alice ist ja nicht aus der Welt." tröstete mich meine Mum. "Ja, stimmt. Aber es trotzdem schwer." antwortete ich niedergeschlagen. "Hast du eigentlich Kontakt mit Esme?" "Natürlich Schatz, fast jeden Tag. Nur dein Dad ist immer noch stur in Sachen Carlisle." traurig rührte meine Mum in ihren Eiscafe. "Du kennst Dad doch, er ist verdammt stur. Er braucht einfach Zeit, aber er wird Carlisle bestimmt bald anrufen." versuchte ich sie zu beruhigen. "Ich hoffe es, Esme macht sich schon langsam Sorgen um Carlisle, er ist richtig niedergeschlagen deshalb. Wir unterhielten uns noch eine Weile und nach fast vier Stunden shopping und Cafe, beschlossen wir wieder zum Auto zu gehen. Als ich das Radio anstellte, sah ich das es schon fast sieben Uhr abends war. Oh Gott, ich hatte Alice total vergessen Bescheid zu geben, dass ich heute später online kommen würde. Als wir zu Hause ankamen, stürmte ich in mein Zimmer und sah das mich Alice schon mit Nachrichten voll bombardiert hatte. “WENN ICH IN DIE FINGER BEKOMME!” War noch eine der harmlosesten. *Alice, es tut mir so leid! Ich war mit meiner Mum in Seattle, wegen ihrer Boutique und ein bisschen Shoppen. Ich hatte total die Zeit vergessen, sonst hätte ich meine Mum schon viel früher aufgefordert nach Hause zu fahren. * *Du gehst mit deiner Mum shoppen, während ich hier stundenlang auf dich warte?? Das wirst du büßen Isabella Marie Swan.!!!!!!!!! * *Gnade, Gnade! Ich schwöre dir, wenn ich bei dir bin, darfst du mit mir machen was, du willst! Shoppen, stylen, was immer du willst!! * Ich bereute diesen Satz sofort. *Das hättest du nicht sagen dürfen… DAS war dein Todesurteil, Miss Swan!!!!! * Ich konnte nicht anders und musste lachen. An den Smileys, die ich von Alice bekam, sah ich, dass es ihr nicht anders ging. Dennoch wusste ich, dass sie ihre Drohung wahr machen würde. Wir chatteten bis wir die Augen vor Müdigkeit nicht mehr offen halten konnten. Übermorgen musste Alice wieder in die Schule, für mich war es erst in zwei Wochen soweit. Zwei Wochen, die viel zu schnell vergingen. Durch das Klingen meines nervtötenden Weckers wurde ich aus meinem Schlaf gerissen. Müde zog ich mir noch einmal die Decke über den Kopf und drehte mich auf die andere Seite. Nur noch fünf Minuten. Kaum hatte ich die Augen geschlossen ertönte wieder das altbekannte Geräusch. Also schmiss ich die Decke zu Seite und setze mich auf. Der erste Schultag ohne Alice Cullen konnte beginnen. *********************************************************************** Familien Auto Q7:http://www.vivagoal.com/images/wallpapers/audi-q7.jpg SO, das wars auch schon wieder! Ich weiß, das Kapitel ist ein bisschen kürzer als das letzte, aber ich hoffe es hat euch trotzdem gefallen!!! Bin auf eure Kommis gespannt! Kapitel 5 kommt auch schon die nächsten Tage! Bussi @ all!! Kapitel 5: Der erste Schultag ----------------------------- Soooo, da das letzte Kapitel kürzer war, bin ich schon mit dem nächsten wieder da! ♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥ Ein Blick nach draußen genügte um festzustellen, wo das altbekannte Geräusch herkam. Es regnete mal wieder und ein leichter Nebel lag in der Luft. Klasse, trübes Wetter, passend zu meiner Stimmung. dachte ich und trottete ins Bad, um mich zu duschen. Nachdem ich meine Zähne geputzt, mich umgezogen und meine Haare gebändigt hatte, stiefelte ich in die Küche. Dort saß auch schon mein Bruder über einer großen Schüssel Cornflakes. Unserer Eltern waren, wie immer schon, aus dem Haus. „Guten Morgen Emmett. Können wir heute nicht zu Hause bleiben?? Ich will nicht in die Schule.“ Ich ließ mich neben meinem Bruder nieder und stocherte in der Schüssel herum, die er mir schon bereit gestellt hatte. „Das kriegen wir schon hin Schwesterherz. Ich bin ja auch noch da.“ Emmett legte mir einen Arm um die Schulter und gleich fühlte ich mich ein bisschen besser. Nach dem Frühstück gingen wir zu Emmetts Mustang, normalerweise fuhr ich lieber mit meinem Audi S3, da dieser nicht ganz so auffällig war, aber heute fühlte ich mich nicht im Stande, ein Auto zu fahren. Eigentlich hoffte ich immer noch, Edwards silbernen Volvo in der Auffahrt stehen zu sehen, in dem eine gut gelaunte Alice saß und mich mit ihrer Fröhlichkeit ansteckte. Aber natürlich war dies nicht der Fall. Wieder spürte ich, wie sich ein erdrückendes Gefühl in mir aufkeimte und erneut Tränen versuchten ihren Weg zu bahnen, doch ich unterdrückte dieses Ausbruch und stieg ins Auto. Nach zehn Minuten Fahrt kamen wir an der Forks High School an. Ich sah, dass Angela, Ben, Eric, Tylor und Lauren schon da waren. Unbewusst schaute ich mich nach dem silbernen Volvo um, doch er war nicht zu sehen. „Bella, wir sind da. Du kannst ruhig aussteigen.“ Emmett stand mit einem Regenschirm an der Beifahrertür und streckte mir seine Hand entgegen. „Bella, komm schon...“, redete er mich noch einmal zu und lächelte mir dabei aufmunternd zu. Ich holte tief Luft, ergriff seine Hand und stieg aus dem Auto. „Bella, Hi. Wie geht’s dir? Ich hab dich die ganzen Ferien über gar nicht zu Gesicht bekommen.“ Angela war zum Auto gekommen. „Hi Angela. Sorry, mir war nicht danach, etwas zu unternehmen.“ Angela hatte öfters angerufen und wollte etwas mit mir unternehmen, aber ich war immer mit meinem PC bzw. Alice beschäftigt. „Macht doch nichts, ist verständlich. Komm, wir gehen zu den anderen rüber.“ Mein Bruder wandte sich mit einem Zwinkern seinen Freunden und Baseballteam zu, ich ging mit Angela zu den Anderen. Alle begrüßten mich freundlich und wollten wissen wie es Alice geht. Alle, bis auf Jessica, die heute morgen noch gar nicht in Sichtweite war, kamen gut mit ihr aus und mochten sie. Als es die Schulglocke klingelte, liefen wir alle gemeinsam ins Gebäude und jeweils in unsere Klassenräume. Ich hatte Mathe, oh wie ich es hasste. Normalerweise würde ich jetzt neben Alice sitzen und irgendwelche Spielchen aufs Blatt kritzeln. Nun saß ich neben Angela. Insgeheim war ich froh, dass sie sich neben mich setzte und nicht irgendjemand anderes. In der Zwischenzeit kam auch noch Jessica in das Klassenzimmer und funkelte mich böse an. Irgendwas würde heute noch kommen, das wusste ich. Die Stunden zogen sich, nach Mathe kam Geschichte und nach Geschichte, Englisch. Danach war erst einmal Pause. Angela und ich gingen Richtung Cafeteria. Dort holten wir uns etwas zu essen und setzten uns zu Ben, Eric, Tylor, Lauren und Mike an den Tisch. Ok, wenn Mike hier sitzt, wird Jessica auch nicht weit sein... „So Isabella, wo hast du denn deinen Zwilling gelassen?”, ertönte die nervtötende Stimme von Jessica. Wenn man vom Teufel spricht. “Hat wohl endlich die Fliege gemacht.“ Alle Blicke waren auf Jessica gerichtet, abgesehen von meinem. Ich hatte mir vorgenommen sie zu ignorieren, egal was sie sagte. Ich tat das eigentlich schon immer, nur Alice ließ sich immer wieder von ihr provozieren und dann folgte immer ein Wortduell, das zu 99% immer Alice gewann. Jessica zog dann immer mit hoher Nase von dannen. „Hast du nach deiner BESTEN FREUNDIN, Alice Cullen, auch noch deine Stimme verloren, Swan??“ Jessica stütze sich mit ihren Händen auf dem Tisch ab, ihre Stimme wurde immer aggressiver. Ich hob kurz meinen Blick, schaute ihr in die Augen und wandte mich dann wieder an Angela. „Ich soll dir übrigens noch was von Alice geben. Sie hat das hellblaue T-Shirt, das du sehr mochtest hier gelassen und will es dir schenken. Wenn du willst kann ich es dir Morgen mitbringen oder du holst es heute Mittag, dann können wir noch irgendwas machen.“ Aus den Augenwinkeln sah ich, dass Jessica fast kochte, weil ihr niemand Beachtung schenkte. Sie räusperte sich und erhob ihre Stimme erneut, doch diesmal klang sie selbstgerecht. „Naja, schade ist es eigentlich nur um Edward. Vor den Ferien hatte ich ihn fast soweit, dass er mit mir ausgeht. Er war schon ziemlich heiß…“ Mit einer schnellen Bewegung war ich aufgestanden und schaute Jessica hasserfüllt an. „Halt deine verdammte Klappe Jessica! Edward hätte sich niemals mit einer so primitiven, hinterhältigen und dummen Kuh wie dir eingelassen! Er wollte wahrscheinlich einfach nur höflich zu dir sein, etwas was du nicht kennst oder wollte dich so schnell wie möglich wieder loswerden. Aber niemals, NIEMALS wäre er mit dir ausgegangen. Er hätte dich höchstens in die Hölle begleitet, um dich dort zurückzulassen…“, ich holte noch einmal tief Luft, „Er hat viel zu viel Stil und Geschmack, genauso wie alle anderen hier….“, ich ließ meine Hand durch die Luft schweifen, „… um sich mit einer wie dir abzugeben. Und wage es nicht noch einmal Edwards, geschweige den Alices Namen in den Mund zu nehmen!“ Mittlerweile war die gesamte Aufmerksamkeit der Cafeteria auf mich gerichtet. Nachdem meine Worte verklungen waren, herrschte eine seltsame Stille im ganzen Raum. Ich wandte den Blick von Jessica ab und ließ in durch den Raum schweifen. Alle saßen wie versteinert in ihren Stühlen und sahen uns mit geweiteten Augen an. Nur einer nicht. Als ich Emmett in der Masse erblickte, sah ich wie er mich über beide Ohren angrinste. Ich konnte nicht anders und lächelte ihn an. Plötzlich kehrte das Leben in die Versteinerten zurück und die Cafeteria brach in einem unbändigen Chor von Beifall, Lachen und Jubel aus. Sofort merkte ich wie mir die Röte ins Gesicht stieg und ließ mich langsam wieder auf meinem Stuhl sinken. „Das wirst du mir büßen Isabella Swan!“ presste Jessica zwischen ihren Zähnen hervor und funkelte mich darauf bedrohlich böse an. „Ich freue mich jetzt schon darauf!“ rief ich ihr noch hinter her, als sie sich von unserem Tisch abwendete und aus der Cafeteria floh. „Das war großartig, Bella. Und das gleich am ersten Schultag. Ich glaube, die lässt dich das restliche Schuljahr in Ruhe.“ Tylor gab mir einen Klaps auf die Schulter. „Bella, ich dachte du wolltest dich nicht von ihr provozieren lassen wie es Alice immer tat.“ Emmett war an meiner Seite aufgetaucht. „Ich weiß auch nicht was in mich gefahren ist. Es überkam mich einfach so… sie hat nicht das Recht über sie so zu reden.“ „Ist schon gut Bella. Es hat eben doch etwas von Alice auf dich abgefärbt.“, lachte Emmett und lief wieder zu seinem Tisch. Mein Bruder hatte recht, mein Ausbruch gerade war charakteristisch für Alice, nicht für mich. Aber es tat gut, einfach alles rauszulassen ohne ein Blatt vor den Mund zu nehmen. Ich sollte mich dafür bei Alice bedanken. Ich konnte mir ein Grinsen nicht verkneifen. „Du, Bella…“, ertönte Angelas Stimme fast flüsternd, „Wieso bist du eigentlich erst so ausgeflippt als sie Edward erwähnt hatte.“ Augenblicklich drehte ich meinen Kopf zu Angela und spürte wie sich eine bekannte Wärme auf meinen Wangen ausbreitete. „Das hatte doch nichts mit Edward zu tun. Sie soll hier nur nicht irgendwelche Lügen erzählen. Immerhin ist er Alice Bruder“, versuchte ich mich zu erklären. Ich hatte vorher wirklich nicht viel mit ihm zu tun, nur wenn wir gemeinsam unterwegs waren. Aber seit Miami und dem Abend, als er meine Traurigkeit gesehen hatte, mir zugehört hatte, für mich da war und mich aufgemuntert hatte, hatte ich gemerkt, dass uns doch mehr verband. Mir fehlte sein Klavierspielen, die Momente, in denen Edward und Emmett uns immer zur Weißglut brachten und seine Art, die eine solche Ruhe und Geborgenheit ausstrahlte. Als Jessica seinen Namen erwähnte, spürte ich wieder diese Wärme wie bei unserem Abschied. Als sie dann mit diesen Lügen angefangen hat, konnte ich sie einfach nicht mehr ignorieren. „Naja, so schnell wird Jessica jedenfalls nicht mehr in deine Nähe kommen. Ach ja, wegen dem T-Shirt.” „Ja… also wenn du willst, dann können wir gleich nach der Schule zu mir.” „Okay, hört sich gut an.“ Nach der Pause hatten wir Biologie und anschließend Sport. Im Sportunterricht lag Volleyball für die nächsten Wochen an der Tagesordnung. Durch meine Tollpatschigkeit war Sport für mich wie Mord und da sich diese Eigenschaft in den letzten Wochen wieder deutlicher hervorkam, hielt ich mich im Hintergrund, um meine Teammitglieder nicht zu gefährden. Die meisten meiner Mitschüler wussten das und spielten mir absichtlich nicht zu, worüber ich sehr froh war. Nur einmal bekam ich den Ball zu gespielt, den ich meines Erachtens gekonnt pritschte. Wir verfolgten den Volleyball, der im hohen Bogen durch die Halle flog und sein Ziel am Hinterkopf von Jessica Stanley fand. Wir brachen sofort in schallendes Gelächter aus. Es war zwar keine Absicht, aber Jessicas Gesichtsausdruck war unbezahlbar. Auch dem Rest der Klasse blieb das nicht verborgen und krümmten sich teilweise vor Lachen. „Wenn das Absicht war, bist du so gut wie tot, Swan.“ Jessica stand mit drohenden Finger vor mir. „Oh Jessica, selbst wenn ich es gewollt hätte, würde ich es dir bestimmt nicht sagen.“ Jessica wollte noch einen Schritt weiter auf mich zu gehen, doch Lauren stellte sich ihr entgegen. „Hört schon auf, natürlich war es keine Absicht. Das konnte jeder sehen.“ Wütend stiefelte Jessica davon. Ich hoffte nur, dass der Rest der Stunde schnell verging. Endlich war die Stunde vorbei und ich lief mit Angela Richtung Auto. „Oh, ich sollte noch Emmett Bescheid geben, dass ich mit dir nach Hause fahre. Wartest du kurz?“ Angela nickte und ich lief zum Baseballfeld hinter der Schule und gab Emmett Bescheid. „Freut mich Schwesterherz. Du siehst viel besser aus als heute morgen und das heute Mittag war einsame Spitze. Wir sehen uns heute Abend beim Essen.“ Emmett gab mir einen Kuss auf die Haare, ich lächelte ihm kurz zu und lief wieder zum Parkplatz. Bei mir zu Hause angekommen aßen wir erst mal eine Kleinigkeit, die meine Mutter bereitgestellt hatte und gingen dann auf mein Zimmer. „Das ist ja ein süßes Bild. Ihr wart im Disneyland? Gott, wie lang ich da schon hin will.“ Angela hielt den Bilderrahmen in der Hand und ich merkte wie die Erinnerungen auf mich hereinbrechen. Ich musste wohl zu weinen begonnen haben, denn auf einmal umarmte mich Angela. „Oh Bella es tut mir leid, mir fehlt Alice auch. Ihre fröhliche Art fehlt allen. Sie war wirklich eine gute Freundin.“ „Was hältst du davon, wenn wir ne Runde mit ihr labbern?“ fragte ich Angela, als ich mich aus ihrer Umarmung löste und mir die Tränen wegwischte. „Das wäre toll.“ Ich schaltete den PC ein und kaum war er hoch gefahren, ertönte auch schon das ‘Ding Dong‘, das eine Message von Alice ankündigte. *Erzähl Bella. Wie war der erste Schultag?? * *Furchtbar!!! Einfach nur schrecklich! Aber Angela ist bei mir, sie will ein bisschen mit dir plaudern. * *Echt, toll!! Hallo Angela. Wie geht es dir??* *Hi Alice. Mir geht es gut und dir??? Mein Gott, du hättest Bella heute in der Schule erleben müssen. Sie hat Jessica ordentlich den Marsch geblasen. Die ganze Cafeteria hat es mitbekommen, das war so geil! * *WAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAS?????????? Wie geil!! Und ich war nicht dabei, verdammt aber auch. Aber was war los?? Erzähl schon. * Angela erzählte ihr alles haarklein, auch die Sportstunde ließ sie nicht aus. *Isabella Marie Swan. Ich bin so stolz auf dich. Hat also was von mir auf dich abgefärbt. * *Ja genau dasselbe hat Emmett auch gesagt. * *Das hat sie verdient. Vielleicht haben ihre Intrigen nun endlich mal ein Ende. * *Das glaubst du doch selber nicht. Das lässt sie doch nicht auf sich sitzen. Ach ja, Angela bedankt sich noch herzlich für das T-Shirt. * *Kein Problem. Hab ich gern gemacht. * *Alice wir müssen jetzt mal unsere Hausaufgaben machen. Wir schreiben später noch einmal. Ok? * *Oh, daraus wird wohl nix. Wir gehen in einer Stunde mit Dads neuem Chef Essen. Durch die zwei Stunden Zeitverschiebung ist bei uns jetzt schon 17:30 Uhr. Aber morgen bin ich den ganzen Tag zu Hause. * *Ok Süße. Dann noch viel Spaß und lass den Kopf nicht hängen. Noch liebe Grüße von Angela. Drück dich und Bussi* *Danke, euch noch viel Spaß bei den Hausaufgaben. Und liebe Grüße zurück, auch an den Rest. Drück dich fester! Bussi * Ich schaltete den PC aus und machte mich mit Angela an die Hausaufgaben. Gegen 17 Uhr waren wir fertig, Emmett war inzwischen auch zu Hause und auch meine Mum. Sie bereitete das Essen vor. Mein Dad kam gegen 18 Uhr nach Hause. „Und, wie war der erste Schultag ohne die Cullens?“ „Oh, ganz amüsant. Bella hat allen den Tag versüßt.“ Emmett kicherte. Ich warf ihm einen bösen Blick zu. „Wie darf ich denn das verstehen, Bella?“ Meine Mutter wandte sich von dem Töpfen ab und sah zu uns rüber. „Soll Emmett erzählen, so toll war es auch nicht.“ Ich merkte wie ich rot wurde und wendete mich Angela zu. Emmett erzählte die Erlebnisse, Angela korrigierte ihn hier und da und als sie fertig waren, sah ich das meine Eltern geschockt, mit weit aufgerissenen Augen dastanden. „Ja, das ist meine Tochter. Eindeutig! Ich bin so stolz auf dich!!! Alice war wirklich eine gute Lehrerin für dich in Sachen Wortgefecht.“ Mein Dad nahm mich in die Arme und küsste mich auf die Stirn. „Dad, so toll war das auch nicht.“ Ich rollte mit den Augen. „Oh doch, das wird in die Geschichtsbücher der High School eingehen.“ Emmett stieß mich leicht mit der Faust. Ich konnte es nicht mehr hören. Natürlich war ich selbst auch stolz auf mich, aber Emmett übertrieb es maßlos. Nach dem Essen verabschiedete sich Angela und machte sich auf dem Weg nach Hause. So langsam lief mein Leben wieder in Bahnen. Alice und ich chatteten immer noch täglich, allerdings nicht mehr bis spät in die Nacht, da wir beide unseren schulischen Aufgaben nachkommen mussten. Alice hatte sich auch inzwischen bei einem Tanzkurs angemeldet, ich war öfters mit Angela und Lauren unterwegs. Es war mittlerweile Mitte Oktober. Als wir abends beim Essen saßen hatte unser Dad etwas zu verkünden. „Einer meiner alten Kumpel, Billy Black, ist wieder nach La Push gezogen. Er hat uns für Samstag zum Barbecue eingeladen. Ich hab einfach spontan zugesagt. Ich hoffe, dass ist für euch in Ordnung?“ „Klar mein Schatz. Hatte er nicht auch Kinder?“ Meine Mutter räumte inzwischen den Tisch ab. „Ja, einen Sohn, Jacob. Er ist knapp 18 und zwei Töchter, Rachel und Rebecca, sie sind Zwillinge. Die Beiden müssten in deinem Alter sein, Bella.“ Ich wusste was mein Dad damit sagen wollte. Ich könnte zwei neue Freundinnen gewinnen. „Das wird bestimmt cool. Vielleicht spielt dieser Jacob sogar Baseball. Uns fehlt immer noch ein Mann, seit Edward weg ist. Also ich bin dabei. Wie sieht es bei dir aus, Bella?“ Emmett war Feuer und Flamme. Der Kontakt zwischen Edward und ihm lief nicht ganz so gut wie bei mir und Alice. Durch das Baseballteams, die Zeitverschiebung und die Schule, hatten die beiden nicht viel Zeit den Kontakt zu pflegen. „Ja, ich komm auch mit. Mir bleibt ja nichts andres übrig“, ließ ich verlauten und ging leicht genervt auf mein Zimmer. Dort schrieb ich noch eine E-Mail an Alice, in der ich ihr die Neuigkeiten erzählte. Die Blacks. Ich wusste, dass sie, als ich vier Jahre war, von La Push nach San Francisco gezogen waren, da Billys Frau dort ein Job angeboten wurde. Warum sie wieder hier waren, wusste ich nicht, aber es erfreute meinen Dad. So begeistert, wie er heute Abend war, hatte ich ihn schon lang nicht mehr gesehen. Eigentlich hatte ich keine Lust auf neue Bekanntschaften, aber meinen Eltern und meinem Bruder zuliebe würde ich am Samstag mitgehen. Denn ich wusste ja noch nicht, wie die Blacks mein Leben ändern würden. ♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥ Emmetts Auto: http://www.ford-mustang-hype.com/images/2008_Ford_Mustang_V6_Pony.jpg Bellas Auto: http://www.autoplenum.de/Bilder/testreports/jwo20060830015831/AUDI.jpg Jaaaaaa, ich weiß, es war auch wieder ziemlich kurz. Aber ich verspreche das die nächsten Kapitel alle länger sind! Ich hoffe es hat euch trotzdem gefallen!?? Würd mich sehr über eure Meinungen freuen. Liebe Grüsse, eure Nicki Kapitel 6: Jacob Black ---------------------- So meine Lieben, es ist so weit!!! Jacob Black tritt in Bellas Leben!! Viel Spass beim Lesen. ------------------------------------------------------------------------------ Die Woche verging viel zu schnell und ehe ich mich versah, war es Samstag. Der Tag des Barbecues bei den Blacks. Und wie es das Schicksals wollte, war heute einer der sonnigsten Tage in Forks. Ich stand mit meiner Mutter in der Küche und schnibbelte Kartoffeln für den Kartoffelsalat, als mein Dad herreinkam. „Na meine zwei Süßen, bereitet ihr den Salat vor?“ Er gab meiner Mum einen Kuss. „Dad, warum sind eigentlich die Blacks wieder hier hergezogen? Sarah Black hatte doch damals einen tollen Lehrer-Job in San Francisco angenommen.“, fragend sah ich meinen Dad an. Die Frage beschäftigte mich schon seit Tagen. „Ja, das wollte ich euch noch sagen, bevor wir nach La Push fahren. Billy und seine Kinder sind hierher zurück gekommen, um ein neues Leben anzufangen.“ „Billy und seine Kinder? Charlie, was ist mit Sarah?”, warf meine Mum ein. „Haben sie sich etwa scheiden lassen?“, meine Mum sah meinen Dad mit großen Augen an. „Nein Renee, Sarah ist vor zwei Jahren bei einem Autounfall ums Leben gekommen. Billy hat versucht weiterhin in San Fransisco zu leben, aber ihm ist klar geworden, dass die Kinder den Tod der Mutter dort nicht verarbeiten können, besonders Jacob nicht. Er hat sich daraufhin sehr verändert. Er meinte, er wolle in La Push einen Neuanfang versuchen. Dort hat er immer noch ein Haus und auch sein Vetter Harry Clearwater wohnt dort.“ Ich merkte, wie Tränen in mir hochstiegen, damit hatte ich nicht gerechnet. Ich kannte Jacob wage von früher, an seine Schwestern hatte ich gar keine Erinnerungen, aber dennoch taten sie mir unendlich leid. So etwas hatte niemand verdient, die Mutter zu verlieren. „Bella, ist alles ok?“ Seid wann war denn Emmett in der Küche? „Jaja, alles ok. Das hörte sich alles gerade nur sehr schrecklich an.“ Ich wischte mir eine Träne weg und wendete mich wieder den Kartoffeln zu. „Ja, das ist in der Tat schrecklich. Sarah war wirklich eine wundervolle Frau.” Die restliche Zeit verbrachten wir in der Küche und riefen uns alte Erinnerungen ins Gedächtnis. Kurz nach halb drei machten wir uns auf den Weg nach La Push. Für Mitte Oktober war es erstaunlicherweise sehr warm und ich hatte mich entschieden, ein knielanges türkises Kleid anzuziehen, das ich, wie sollte es auch anders sein, von Alice bekommen habe. Sie hatte fast ihren ganzen Kleiderschrank hier gelassen, sie meinte, ich könnte die Klamotten mehr gebrauchen als sie in New Orleans, da sie sowieso bald wieder shoppen gehen müsste. Immerhin gab es eine neue Stadt zu entdecken. Alice... warum konnte sie heute nicht hier sein. Mit ihr würde das bestimmt mehr Spaß machen. Aber ich hatte ihr versprochen, ihr noch heute Abend zu schreiben, wie der Tag verlief. Emmett saß neben mir und spielte mit seinem Baseball. Er freute sich schon tierisch, Jacob wieder zutreffen und hoffte, dass er ihn dazu bewegen konnte in das Forks Baseballteam einzusteigen. Nach etwa einer viertel Stunde Fahrt erreichten wir das kleine Haus von Billy. Es war nah am Strand gelegen und man konnte das Meer rauschen hören. Als wir aus unserem Audi Q7 ausstiegen, erblickten wir Billy bereits auf der Veranda, von wo er uns freudig zuwinkte. „Charlie, schön, dass du endlich da bist! Und du hast sogar das beste Wetter mitgebracht, was man für ein Barbecue benötigt.“ Billy begrüßte zuerst meinen Dad. „Gott Renee, du bist mindestens genauso schön wie vor 12 Jahren.“ „Danke Billy, du schmeichelst mir. Du siehst aber auch nicht schlecht aus.“ Meine Mum umarmte Billy freundschaftlich. „Emmett, meine Güte, du bist ja ein Prachtexemplar von einem Mann geworden. Du siehst aus wie dein Dad in seinen besten Zeiten.“ Er grinste meinem Dad zu. Dann wandte sich Billy zu mir. „Mein Gott. Ist das hier unsere kleine Bella?“ Billy streckte mir die Hand entgegen „Hallo Billy.“ Ich erwiderte seinen Händedruck. „Was für eine wunderschöne Frau aus dir gewordne ist.“ Ich merkte wie mir das Blut in die Wangen schoss, doch Billy kicherte nur. „Kommt, wir gehen in den Garten zu den anderen.“ Billy führte uns durch das Haus direkt in den Garten. Einen großen Pavillon mit mehreren Sitzmöglichkeiten war dort aufgebaut und ein bisschen abseits stand ein riesiger Grill. Am Ende des Gartens führte ein kleiner Weg direkt zum Strand. Eine Abkühlung wäre jetzt nicht schlecht. „Dann stell ich euch mal meiner Familie vor. Das hier sind meine beiden Sonnenscheine, Rachel und Rebecca. Jacob kommt später. Er ist noch mit Seth und Leah in Port Angeles. Und hier, das ist mein Vetter Harry, der Vater von Seth und Leah. Ah und da kommt ja auch Sue, Harrys Frau.“ Wir begrüßten alle und Emmett und ich setzten und zu Rachel und Rebecca. „Hey, ihr zwei, wollt ihr noch ein bisschen mit uns zum Strand? Wir wollten noch ein bisschen Surfen gehen, bevor es Essen gibt.“ „Ja gerne! Zum Glück hab ich noch einen Bikini eingepackt. Emmett kommst du auch mit?“ „Klar, meinst du, dass ich mir das entgehen lasse? Mit drei hübschen Mädels am Strand, bin dabei!!“ Emmett grinste spitzbübisch. „Mum, wir gehen noch ein bisschen an den Strand. Ruft ihr uns, wenn das Essen soweit ist?“ „Klar mein Schatz. Und Bella, schön die fröhlich zu sehen.“, die letzten Worte sagte meine Mum mir so leise, sodass nur ich sie verstand und gab mir einen Kuss auf die Wange. Wider erwartend war das Wasser nicht so warm, wie ich es gehofft hatte. Deshalb setze ich mich nur in den Sand, ließ mich sonnen und schaute den Zwillingen beim Surfen zu. Das letzte mal war ich mit Alice hier. Oh du fehlst mir so. Ich war gerade in meinen Gedanken versunken, als mich etwas Kaltes und Nasses aufschreien ließ. „Oh Emmett, du bist unmöglich.“ Mein Bruder schüttelte sich wie ein Hund neben mir. Dieser grinste allerdings nur und ließ sich auf sein Handtuch fallen. „Genauso wie unser Bruder. Der hat auch nur Unsinn im Kopf. Aber seit wir wieder hier sind, ist es ein bisschen besser geworden. Er ärgert uns nicht mehr ganz sooft“ Rachel lächelte mir zu. „Ich glaube, dass haben Brüder so an sich. Nur Blödsinn im Kopf und überlegen wie man seine kleine Schwester am Besten ärgert.“, gab ich zurück. „Da hast du wohl recht. Und Baseball. Das kommt auch noch dazu, zumindest bei Jacob.“ Rebecca grinste. „Dein Bruder steht auf Baseball? Wisst ihr, ob er in einem Baseballteam spielt oder Interesse hat in einem zu spielen??“ Natürlich wurde Emmett bei dem Wort Baseball sofort hellhörig. „Nein, also soweit ich weiß nicht. La Push hat kein eigenes Team. Er spielt ab und zu mit Seth, Sam und den anderen hier am Strand oder hinter dem Haus. In San Francisco war er in einem Team. Wieso fragst du??“ Rebecca sah meinen Bruder an und ich wusste, wie sehr in das freute, was sie gerade gesagt hat. „Nur so, dann muss ich ihn später sofort was fragen.“ „Emmett sucht seit einem Monat nach einem Mann für sein Baseballteam. Und er hofft, dass euer Bruder da mitmacht. Du hast ihm gerade sehr große Hoffnungen gemacht.“, klärte ich die beiden Black- Schwestern auf. „Oh, er hat bestimmt Interesse. Dann hat er wenigstens was zu tun und kommt nicht wieder auf dumme Gedanken.“ Wir ließen uns noch eine Weile sonnen, als eine tiefe Stimme nach den Schwestern rief und uns hochfahren ließ. „Rachel, Rebecca. Ich bin zurück.“ Dann sah ich ihn. Jacob Black. Ich merkte sofort, wie ich rot wurde. Je näher Jacob kam, umso besser sah ich ihn und was ich sah, ließ meinen Atem stocken. Jacob trug kein T-Shirt und man konnten jeden Muskel seines gut gebauten Oberkörpers sehen. Er hatte eine rostbraune Haut, schwarze Haare und ein unglaubliches Lächeln auf den Lippen. Wenn ich nicht wüsste, dass er erst fast 18 ist, hätte ich Jacob locker auf Anfang zwanzig geschätzt. „Da seid ihr zwei ja. Und ihr seid bestimmt die Swan- Geschwister, hi.“ Jacob lächelte uns zu und ich spürte ein leichtes Kribbeln in meinem Bauch, das ich zuvor noch nie gespürt hatte. „Hi, ich bin Emmett. Ich weiß nicht, ob du dich noch erinnerst.” Emmett begrüßte ihn als erstes. „Klar, erinnere ich mich, zumindest ein bisschen.” Dann wandte sich Jacob zu mir. Als er so vor mir stand, kam er mir wie ein Riese vor, dabei war er nicht viel größer als mein Bruder. „Und du bist Bella. Freut mich dich wiederzusehen.“ Ich merkte, wie mir dir Stimme versagte und nur ein Nicken zu Stande brachte. Jacob lächelte mich an, ich schmelzte fast dahin. Dann wandte er sich wieder an seine Schwestern. „Leah wartet am Haus auf euch, sollen wir zurück oder wollt ihr noch am Strand bleiben?“ Ich konnte meinen Blick nicht von ihm wenden. Verdammt Bella, reiß dich zusammen! „Nein, wir kommen mit, es wird bestimmt bald Essen geben. Oder wollt ihr noch hier bleiben, Emmett, Bella?“ Rebecca holte mich aus meiner Trance. „Ähm… was, ähm ja, wir kommen auch.“ Sämtliches Blut musste mir inzwischen in meinen Wangen geschossen sein. „Bella, alles in Ordnung?“ Emmett sah mich fragend an, als wir unsere Sachen zusammen suchten. „Ja, alles ok, was sollte sein Emmett?“ Ich versuchte lässig zu klingen, schnappte mir meine Tasche und wollte gerade loslaufen, als sich mein Bein mit Emmetts Tasche verfing. Das würde eine Bruchladung geben, das wusste ich jetzt schon. Doch statt des von mir erwarteten Aufpralls, landete ich in zwei starken, warmen Armen. „Na das ging aber gerade noch mal gut, Bella.“ Ich blickte auf und sah ihn die schönsten braunen Augen, die ich je gesehen hatte. „Ähm, danke.“ Wieder merkte ich wie meine Wagen erhitzten und befreite mich auch Jacobs Griff. „Kein Thema.“ Gott, wie ich mich schämte. Verfluchte Tollpatschigkeit. Wir liefen gemeinsam zum Haus zurück. Ich achtete peinlich genau darauf, wo ich hin lief, denn so etwas wie eben wollte ich nicht noch mal durchmachen. Der Gedanke an gerade eben ließ mich wieder rot werden. Diese Augen, dieser Körper, Jacob ließ meine Gefühle auf einen Schlag verrückt spielen. Wenn ich ihn ansah, hatte ich dieses Kribbeln im Bauch, wenn er zufällig meinen Blick erwiderte, blieb mir die Luft fast weg. Was hatte das nur zu bedeuten? Als wir wieder bei unseren Eltern waren, lernte ich noch Leah und Seth kennen. Leah war gerade 17 geworden und Seth war 15. Wie die Blacks hatten sie sehr dunkle Haut. Leah hatte kurze dunkelbraune Haare und war mir irgendwie gleich unsympathisch, sie hatte etwas, was mich an Jessica erinnerte. Seht hingegen war echt knuffig. Er war ein fröhlicher Junge, denn man nur mögen konnte. Kurz nachdem wir wieder im Garten waren, gab es auch schon Essen. Ich hatte gar nicht mitbekommen, wie die Zeit vergangen war. Es war inzwischen nach 18 Uhr und ich hatte richtig Hunger. Ich ließ mich am Tisch neben Emmett nieder. Gegenüber von mir saß Jacob, natürlich. Ich konnte nicht anders und musste schon wieder einen Blick auf ihn werfen. „Bella, ist wirklich alles ok? Du bist so seltsam seit wir vom Strand wieder hier sind. Und du schaust Jacob immer wieder so komisch an.“ Emmett holte mich mal wieder aus meinen Gedanken.“Was? Tu ich gar nicht. Es ist alles ok, Emmett. Ich hab einfach nur Hunger.“ Schnell wendete ich meinen Blick auf den Teller vor mir, merkte aber schon wieder, wie die Röte in mein Gesicht aufstieg. Hoffentlich hatte es niemand bemerkt. Während des Essens hatte ich keinen Ton von mir gegeben. Emmett hingegen unterhielt sich mit Jacob, wie konnte es anders sein, über das Baseballteam. Jacob war begeistert, als Emmett ihm anbot bei unseren Team zu spielen. Jacob würde gleich am Montag zum Probetraining kommen. Ich sog das Gespräch der beiden regelrecht in mir auf, achtete aber nur auf Jacobs Worte. Er hatte eine so angenehme Stimme. „Sag mal Bella, hast du nicht Lust, öfters mal vorbei zu kommen? Wir könnten dir auch das Surfen beibringen, wenn du willst. Vielleicht bekommst du dann auch mal ein bisschen Farbe.“ Rachel holte mich wieder aus einem meiner Tagträumerei. „Ähm, ich und surfen? Nein, ist wohl keine so gute Idee. Aber ich komm gerne ab und zu mal vorbei.“ 'Allein deshalb um Jacob sehen zu können'. Aber warum wollte ich das eigentlich? Ich kannte ihn doch erst eine paar Stunden. Und viel mit ihm gesprochen hatte ich auch nicht. Also warum war das Verlangen Jacob nahe zu sein so groß. „Schön, das freut mich. Wir können auch etwas andres unternehmen, es wird jetzt dann sowieso bald Winter, da ist surfen auch nicht so angenehm.“ Rachell grinste. Ich mochte sie. Sie war anders als ihre Schwester. Obwohl sie Zwillinge waren, waren sie komplett verschieden, nicht nur äußerlich. Rachel war fröhlich und aufgeschlossen, Rebecca hingegen war ruhig und in sich gekehrt. Sie sagte nur ab und zu etwas und meistens auch nur, wenn man sie direkt ansprach. „Emmett, was hältst du davon, wenn ich meine Jungs anrufe und wir ein kleines Spielchen auf der Wiese veranstalten?“ Jacobs Stimme ließ mich hochschrecken, wieder dieses Kribbeln im Bauch. „Ey, das ist eine tolle Idee. Bin dabei. Dann kannst gleich mal zeigen ,ob du für unser Team geeignet bist.“ Emmett gab Jacob einen freundschaftlichen Klaps auf die Schulter. Er hatte definitiv einen neuen Kumpel gefunden. Wie schnell das doch bei Männern ging. Aber seit Edward hatte er eigentlich auch lang keinen guten Freund mehr gehabt. Edward und Alice, an sie musste ich seit einigen Stunden nicht mehr denken. Eigentlich dachte ich fast jede Minute an meine beste Freundin. Aber seit Jacob aufgetaucht ist, glitten meine Gedanken immer wieder zu ihm ab. Warum nur? Mittlerweile waren die Jungs auf der großen Wiese hinterm Haus versammelt. Seth spielte auch mit und es waren noch drei Freunde von Jacob gekommen. Sam, Embry und Paul, wenn ich mich richtig erinnern konnte. Paul brachte noch seine Schwester Emily mit und aus irgendeinem Grund starrte Jacob sie immer wieder an. Verdammt, warum starrt er sie immer wieder an? Was dachte ich denn da? Das konnte mir doch egal sein. Emily war ja auch wirklich hübsch. Sie hatte fast hüftlange, pechschwarze Haare, eine schokoladenbraune Haut und im Kontrast dazu strahlend blaue Augen. Man konnte sie eigentlich nur anstarren, so schön war sie. Trotzdem gefiel es mir nicht das Jacob sie immer wieder anschaute. Mich hatte Jacob nur einmal nach dem Zwischenfall am Strand direkt angesehen. Und das war beim Essen, als ich ihm den Salat reichte. „Jacob steht auf Emily, das sieht man oder?“ Rachel war neben mir aufgetaucht. „Was? Ich meine, wie kommst du darauf.“ Ich hoffte, sie merkte meinen Unterton nicht. „Na sieh ihn dir mal an, immer wieder schaut er zu ihr rüber. Seid wir wieder hier her gezogen sind, hatte er schon mehrmals versucht mit ihr auszugehen. Aber bisher ließ sie ihn immer wieder abblitzen. Ich frag ich nur, wie lange noch.“ Sie schmunzelte. „Wie meinst du denn das?“ Ich sah Rachell fragend an. „Weißt du, Jacob war, in San Francisco, ein Weiberheld. Keine konnte ihm widerstehen. Irgendwann haben sie alle nachgegeben. Aber lang hielt nie etwas bei ihm. Eigentlich nur so lange, bis er sie im Bett hatte.“ Ein trauriger Klang lag in Rachels Stimme. „Nach Mums Tod vor zwei Jahren fing das ganze an. Jeden Tag hatte er eine andere. Manche wussten sogar voneinander, aber es interessierte sie nicht. Hauptsache sie waren mit Jacob zusammen. Sie dachten immer, sie wären die Eine… DIE Eine, die ihn ändern konnte. Aber bisher hatte das niemand geschafft. Ich dachte eigentlich, wenn wir wieder hier sind, hätte das ein Ende, aber seit er Emily gesehen hat, ist er wieder in sein altes Muster verfallen. Sie ist genau sein Typ.“ Man konnte hören, dass es Rachels überhaupt nicht gefiel, wie Jacob mit den Frauen um ging. Mir gefiel es ebenfalls nicht. „Und warum sagt ihr dann Emily nichts… warnt sie?“, fragend sah ich Rachell an. „Weil es eh nix bringen würde. Mit Jacob reden bringt erst recht nichts. Das haben wir schon so oft versucht. Er sagt, dass ist seine Sache. Aber ich kann die Frauen schon verstehen, schau dir Jacob doch mal.“ Rachell nickte mit dem Kopf zum Spielfeld, die meisten der Jungs hatten inzwischen ihre T-Shirts ausgezogen, auch Jacob. Wieder dieser Körper. Er schwitze und durch das Licht der untergehenden Sonne, glänzte seine Haut noch zusätzlich. Er war wirklich perfekt. Aber nach all dem, was ich gerade gehört hatte, versuchte ich, nicht einen weiteren Gedanken an ihn zu verschwenden. Aber es wollte nicht gelingen, immer wieder gingen meine Gedanken zu Jacob über. „Aber selbst wenn Emily nicht wollen würde, Leah würde sofort ja sagen. Schau mal zu ihr rüber. Man kann den Sabber fast schon sehen.“ Ich wandte meinen Blick zu Leah, die ebenfalls am Spielrand saß und das Spiel beobachtete. Ja, sie war wirklich wie Jessica. Jessica schaute… starrte, trifft es wohl eher, Edward mit dem gleichen Blick, während dem Training oder den Spielen, an, wie Leah es gerade mit Jacob tat. „Mein Gott, du hast Recht. Die stürmt ja gleich den Platz.“ kicherte ich und hörte, wie Rachell in mein Kichern einstieg. Nachdem die Sonne untergegangen war, beendeten die Jungs ihr Spiel und verabschiedeten sich von Sam, Paul, Embry und Emily. Ich saß inzwischen mit Rachell und Rebecca auf der Veranda auf einer Hollywoodschaukel. Emmett kam auf mich zu. „Seit wann schaust du den bei Baseball zu?“, fragte er mich, nachdem er einen großen Schluck Wasser getrunken hatte. Natürlich war ihm das nicht entgangen. Ich hatte die meiste Zeit zugeschaut, was ich nie tat, ich war auch nur selten bei Spielen von Emmetts Mannschaft. Aber das heute hatte für mich nichts mit dem Baseball zu tun, eher mit Jacob. Ich wollte ihn einfach nur zusehen, auch wenn mir die neuen Informationen über ihn gar nicht gefielen. „Was hätte ich denn sonst tun sollen? Mich mit den Erwachsenen über die Arbeit unterhalten? Außerdem haben Rachel und Leah auch zu gesehen.“, erwiderte ich eine Spur zu giftig. „Ist ja schon gut, hat mich halt gewundert. Aber Jacob spielt klasse. Ich hoffe die anderen Jungs in der Mannschaft sehen das genauso, wir könnten ihn gut gebrauchen.“ Emmett setze sich zu Jacob und Seth an den Tisch. Billy, meine Eltern und die Clearwaters redeten noch eine Ewigkeit. Irgendwann muss ich auf der Schaukel eingeschlafen sein, denn als ich meine Augen öffnete saß ich schon in unserem Audi, neben mir Emmett, der grinste. „Na, schöne Träume gehabt, wir sind fast schon zuhause.“ Wie lange hatte ich geschlafen? Als wir zu Hause ankamen, sah ich, dass es schon halb eins war. Ich sprintete die Treppen zu meinem Zimmer hinauf und fuhr den Computer hoch. Ich musste Alice noch kurz von dem Tag und natürlich von Jacob erzählen. Aus dem kurz wurde dann doch eine drei Seiten lange E-Mail. Nachdem ich sie abgeschickt hatte, zog ich mich um und legte mich in mein Bett. Sofort musste ich wieder an ihn denken. Jacob Black, er hatte mir total den Kopf verdreht. Dabei hatte ich doch heute so viele negative Dinge über ihn erfahren. Ich durfte nicht zu lassen, dass ich weiter an ihn dachte. Nein, ich wollte nicht, dass ich weiter an ihn dachte. Er war es nicht wert. Jacob spielte nur mit den Frauen und so etwas mochte ich absolut nicht. Nein, keinen einzigen Gedanken mehr würde ich an Jacob Black verschwenden. Mit diesem letzen Gedanken schlief ich ein. In dieser Nacht träumte ich von Jacob, denn ich wusste ja nicht, das er der Grund sein würde, der mein künftiges Leben prägen würde. **************************************** Audi Q7: http://www2.tsn.at/htl-jenbach.at/site/images/stories/maturaprojetkte_2008/berger_platzgummer/audi-q7-v12-tdi-2007-793115.jpg Bellas Outfit: http://www.polyvore.com/cgi/set?id=10579293 ------------------------------------------------------------------------------- Sooooo, ich hoffe es hat euch gefallen. Was da wohl noch alles auf Bella zu kommt?! ;-) Würd mich über eure Kommis freuen. Bis bald.... eure Nicki Kapitel 7: Ein Streit und seine Folgen -------------------------------------- Soooo Leute, es geht weiter. Und ab jetzt ist die Friede, Freude, Eierkuchenzeit erst mal vorbei!! ****************************************************************************** Als ich am nächsten Morgen erwachte, war ich wie gerädert. Außerdem merkte ich, dass mir ziemlich heiß war, was mich wunderte. Ein Blick zum Fenster verriet mir nämlich, dass es mal wieder regnete. Na wunderbar, zur Abwechslung mal wieder Regen. Ich ging Richtung Bad. Eine heiße Dusche würde mir erstmal gut tun und meine verspannten Muskeln lösen. Als ich mein T-Shirt auszog, sah ich im Spiegel, warum mir so warm war. Ich hatte einen riesigen Sonnenbrand auf dem Rücken und auf den Schultern. Na großartig. Ich stieg unter die Dusche und anstatt einer heißen Dusche, wurde eine relativ kalte daraus. Das tat meinem knallroten Rücken gut. Ich konnte einem Krebs Konkurrenz machen. Nach dem Duschen zog ich mir etwas weites an, ich wollte, dass so wenig Stoff wie möglich meine Haut berührte. Dann ging ich nach unten in die Küche. Mein Dad war schon wieder bei der Arbeit, nur meine Mutter und Emmett saßen an der Küchentheke. „Mein Gott Bella, wie siehst du denn aus?“ Meine Mum war entsetzt von ihrem Stuhl hoch gesprungen. „Guten Morgen Mum. Ich hatte vergessen mich einzucremen.“ Ich versuchte ein wenig zu lächeln. Mein Bruder bekam einen Lachanfall. „Du siehst aus wie eine Tomate. Ich muss ein Bild machen und es Alice schicken.“ Wütend sah ich meinen Bruder an. „Emmett, hör auf Bella zu ärgern. Ich hol dir eine Salbe gegen den Sonnenbrand.“ Meine Mum ging an einen Schrank und suchte nach einer Salbe. Nachdem sie gefunden war, cremte sie mich ein. Die Salbe kühlte meine Haut sofort. „Danke Mum, ich geh dann mal wieder nach oben. Mal sehen, ob Alice schon wach ist.“ Ich lächelte ihr zu und lief dann wieder in mein Zimmer. Natürlich war Alice schon wach. Sie hatte auch schon die E-Mail gelesen. Das konnte ich an der Art, wie sie die erste Nachricht geschrieben hatte, feststellen. *Bella, halte dich ja von diesem Jacob fern. * *Alice, beruhige dich. Was denkst du denn, was ich vorhabe? * *Das weiß ich eben nicht. So wie du das alles geschrieben hast, gefällt er dir ja schon gut. Aber wie er mit den Frauen umgeht, das ist nicht in Ordnung. Nicht das du eine von seiner Sammlung wirst. * Ist meine beste Freundin übergeschnappt? *Das traust du mir also zu? Dass ich mich auf ihn einlasse, nach all dem, was ich über ihn weiß? * *Ich weiß es nicht Bella, aber wenn er dir wirklich gefällt und du vielleicht auch mehr von ihm willst, wer weiß, wie weit du dann gehst. * *Mary Alice Cullen, halten sie mich etwa für so dämlich??* Allmählich wurde ich wirklich wütend. Was denkt sich Alice dabei? Ich würde mich niemals auf so einen Weiberhelden einlassen. Natürlich gefiel er mir. Wenn ich nur an gestern zurückdachte… sein Körper, sein Lachen. Nein, so wollte ich nicht mehr denken. Das hatte ich mir fest vorgenommen. *Nein Bella, aber manchmal tun Frauen dumme Sachen, wenn es um Männer geht. Ich möchte nicht, dass er dir weh tut. * *Wie soll er mir denn weh tun, wenn ich ihn gar nicht an mich ranlasse, Alice? * *Ich weiß es nicht, ich hoffe nur, dass du ihn ganz schnell vergisst und dich nicht von ihm rumkriegen lässt. * *Nein, bestimmt nicht! Ich bin doch nicht Jessica!* *Versprich es mir Bella. So einer hat dich nicht verdient!! * *Ich verspreche es dir Alice. * *Schwör es!! * *Ich, Isabella Marie Swan, schwöre hiermit, dass ich mich nicht von Jacob Black in irgendeiner Weise rumkriegen lasse und keinerlei Gedanken mehr an ihn verschwende! * Allerdings weiß ich nicht, ob mir das gelingen wird. *Gut, so einer hat meine beste Freundin nicht verdient. * *Alice, du tust ja gerade so, als hätte ich mich schon in ihn verliebt. * *Naja, ich will nur vermeiden, dass es soweit kommt. * Was dachte sich Alice nur. Ich hatte Jacob bisher nur einmal gesehen. Und ja, ich fand ihn toll, sein Lächeln ist der Hammer und seine Stimme war wie Musik in meinen Ohren… Halt, was dachte ich denn da schon wieder. *Keine Sorge, soweit wird es nicht kommen, ich habe es dir ja geschworen. * *Erzähl mal, wie war es sonst so? Sind seine Schwestern wenigstens nett? * Alice vermied es, IHN beim Namen zu nennen. Sie konnte ihn jetzt schon nicht leiden. Ich erzählte ihr noch alles von gestern. Das Rachel und Rebecca wirklich nett waren. Warum die Blacks wieder hier waren und das Emmett total begeistert von Jacob als Baseballspieler war. Wir redeten wieder bis spät abends. Bei Alice war es schon fast 23 Uhr und auch ich merkte, dass ich müde wurde. Die Wochen vergingen wie ihm Fluge und ehe ich mich versah war es Anfang Dezember. Mein Leben lief wieder einigermaßen in geregelten Bahnen. Ich hatte regelmäßigen Kontakt mit Alice, leider nicht mehr täglich wie am Anfang. Ich hielt sie immer auf dem Laufenden, wobei das Thema Jacob aus den Gesprächen verbannt wurde. Ich unternahm immer mal wieder etwas mit Angela und Lauren, die meiste Zeit jedoch verbrachte ich bei den beiden Black- Schwestern. Hin und wieder kam auch Billy mit Jacob zu uns nach Hause, meistens wenn ein Baseballspiel im Fernsehen übertragen wurde und die Männer dafür unseren großen Flachbildschirm in Beschlag nehmen wollte. Sie saßen dann im Wohnzimmer und jubelten, schrien, fluchten und vergnügten sich während des Spiels. Ich konnte nicht verstehen, wie man von einem Spiel so begeistert sein konnte und verbrachte ich diese Abende auf meinem Zimmer, auch wenn ich gern in Jacobs Nähe geblieben wäre. Jedes mal wenn ich Jacob sah, spürte ich wieder dieses Kribbeln. Er allerdings beachtete mich so gut wie gar nicht. Nur ab und an lächelte er mir zu und grüsste mich. Bei jedem Lächeln von ihm stockte mir der Atem. Ich wusste inzwischen aber auch, dass aus ihm und Emily nichts wurde. Emily hatte nie etwas von ihm gewollt und war nun seit fast drei Wochen mit Sam zusammen. Ich spürte damals eine gewisse Erleichterung, als mir Rachel davon erzählte. Heute würden Rachel und Rebecca mit ihrem Vater zu uns kommen. Es fand das letzte Baseballspiel von Emmetts und Jacobs Mannschaft vor den Weihnachtsferien statt und wir hatten versprochen alle dabei zu sein. Jacob wurde in Emmetts Mannschaft sofort aufgenommen und bisher waren sie auch ziemlich erfolgreich, nur ein Spiel hatten sie verloren. Das Spiel heute würde gegen die Mannschaft aus Port Angeles statt finden. Ein Derby sozusagen, das Forks die letzten fünf Jahre nicht gewinnen konnte. „Heute schlagen wir sie, das hab ich im Gefühl. Oder was meinst du, Jacob?“ Emmett war den ganzen Tag schon total aufgeregt und lief wie ein kleines Kind durch das Haus, das auf den Nikolaus wartete. „Klar Mann, die hauen wir weg. Die machen wir platt.“ Jacob war mindestens genauso aufgeregt. „Jetzt kriegt euch mal wieder ein. Das ist doch nur ein Baseballspiel.“ Diesen Satz hätte ich lieber nicht gesagt. Ich spürte sofort zwei intensive Blicke auf mir ruhen, wovon mich einer total aus dem Konzept brachte und ich sofort rot wurde. „Nur ein Spiel? Sag mal Bella, hast du auch nur überhaupt eine Ahnung wie wichtig das Spiel für uns ist??? Das ist das wichtigste Spiel des Jahres!!! Wir müssen endlich gegen diese Proleten gewinnen.“ Emmett würde gleich platzen, so sehr hatte er sich in Rage geredet. „Ist ja schon gut, das wusste ich ja nicht.“ Beschämt wich ich seinem Blick aus und kurz konnte ich Jacobs Lächeln sehen. „Frauen haben einfach keine Ahnung. Los Emmett, wir sollten langsam Richtung Stadion fahren.“ Und schon waren die Beiden aus dem Haus. Eine knappe halbe Stunde später fuhren auch meine Eltern und ich zum Stadion. Billy, Rachel und Rebecca im Auto hinter uns. Heute war ein kalter, nasser Tag in Forks. Noch gestern hatte es geschnien. Der Schnee teilweise bereits abgetaut. Gott sei Dank, dachte ich. Schnee, Eis, Bella, das konnte nicht gut gehen. Wir nahmen gerade unsere Plätze auf der Tribüne ein, als auch schon die Mannschaften einliefen. Inzwischen hatte es begonnen, leicht zu nieseln. Nach den ersten neun Innings wurde eine kurze Pause eingelegt und unsere Mannschaft lag mit einen kleinen Vorsprung vorn. Nach der Pause traf Jacob als erster am das Schlagmal. Sein Anblick riss mich wieder in seinen Bann. Wie er dastand, einfach nur zum dahin Schmelzen. Er traf den Ball und rannte. Ich musste unweigerlich an das Baseballspiel nach dem Barbecue denken. Damals hatte er sein T-Shirt nicht mehr an und das stellte ich mir nun vor. In meinem inneren Auge lief Jacob gerade Oberkörperfrei über den Platz. Ein lautes „Safe“ aus den Lautsprechern holte mich wieder in die Realität. Verdammt Bella, reiß dich zusammen! ermahnte ich mich. Ich schüttelte den Gedanken ab und konzentrierte mich wieder auf das Spiel. Jedoch landete mein Blick immer wieder bei Jacob, auch wenn dieser gerade nicht in Aktion war. Weitere neun Innings später war das Spiel zu Ende und Forks hatte Port Angeles tatsächlich mit 10:11 besiegen können. Das ganze Stadion war außer sich und feierte. Mein Dad und Billy lagen sich jubelnd in den Armen und schrieen immer wieder abwechselnd die Namen ihrer Söhne. Gott, sind die peinlich. dachte ich und mit einem Blick auf Rachel und Rebecca wusste ich, das es ihnen wohl genauso ging. Meine Mum grinste über beide Ohren und wedelte mit einer kleinen Fahne der Forks- Mannschaft herum. Nach einer Weile gingen wir zu der feiernden Menge hinunter, um Emmett und Jacob zu gratulieren. Meine Eltern unterhielten sich mit Bekannten über das Spiel, als ich auf Emmett zu stürmte. „Herzlichen Glückwunsch, Bruderherz. Ihr habt es tatsächlich geschafft.“ Als mich mein Bruder umarmte, vernahm ich hinter mir eine bekannte nervige Stimme. „Hach wie süß. Na, immerhin hast du noch deinen Bruder. Er müsste ein paar mehr Hindernisse überwinden, um dich loszuwerden. “ Jessica grinste mich böse an. Ich wollte gerade etwas erwidern, als Jacob hinter ihr auftauchte. „Hast du irgendein Problem? An deiner Stelle würde ich die Fliege machen und lass Bella in Zukunft in Ruhe, sonst hast du ein Problem.“ Hatte Jacob eben wirklich Jessica gedroht? Wegen mir??? Ich wurde rot und sah nur noch wie Jessica schnaubend davon rauschte. „Danke Alter, das Weib ist echt lästig. Bella hat ihr schon mal einen Dämpfer verpasst. Ich hoffe, sie hat es jetzt endlich begriffen.” Mein Bruder lächelte mir zu, doch ich konnte nur Jacob anstarren. „Alles ok mit dir? Du schaust so komisch.“ Jacob sah mir direkt in die Augen. Mir versagte die Stimme und ich merkte, wie meine Beine weich wurden. Ich wollte gerade etwas erwidern, als ich unsanft gestoßen wurde. Einer von Emmetts Teamkollegen stieß heftig gegen mich und brachte mich zum stürzen. Instinktiv streckte ich meine Hände nach vorne. Als ich auf dem Boden aufkam, knickte meine linke Hand weg und mein ganzes Körpergewicht drückte auf meinem linken Arm. Ich konnte das Knacken regelrecht hören. „Auuuuuuuu.“ Ein lauter Schrei verließ meinen Mund. „Oh mein Gott Bella.“ Emmett wollte mir wieder auf die Beine helfen, jedoch kam ihm jemand zuvor. Zwei Arme legten sich um meine Körper und zogen mich hoch. „Das sah nicht gut aus und hörte sich noch weniger gut an.“ Jacob hatte mich aufgehoben. Ich lag wirklich in den Armen von Jacob Black?? Das konnte nur ein Traum sein. „Wir bringen dich am besten ins Krankenhaus, da wird wohl was gebrochen sein.“ Er lief mit mir, dich gefolgt von Emmett zum Auto meiner Eltern. Auf den Weg dort hin konnte ich Jessica gehässig grinsen sehen. Wie ich sie doch hasste. Kurz kam mir der Gedanke, dass sie an diesem Unfall schuld sein könnte, verwarf ihn aber gleich wieder, weil sie viel zu weit weg stand. Ich konnte meinen Blick nicht von Jacobs Gesicht wenden, die Schmerzen, die von meinem Arm ausgingen, nahm ich kaum war. Mein Herz raste und meine Atmung ging nur noch stockend. Ich lag tatsächlich in Jacobs Armen, ich konnte mein Glück gar nicht glauben. Kurz blickte er zu mir herab und schenkte mir ein Lächeln. Mein Herz setze einen Moment lang aus. Was machte dieser Jacob nur mit mir? „Ich lass dich jetzt runter Bella, pass auf deinen Arm auf.“ Seine Stimme ließ mich zusammenzucken und gleichzeitig spürte ich den Schmerz. „Ahh, autsch. Danke Jacob.“ Ich saß in unserem Auto und musste inzwischen knallrot angelaufen sein. „Kein Problem.“ Jacob schenkte mir noch ein Lächeln und ging dann zu seiner Familie. „Bella, ich würde ja mit-“, setzte Emmett an, wurde jedoch von mir unterbrochen. „Nein, schon gut. Du musst mit der Mannschaft feiern. Wir sehn uns dann morgen.“ Ich lächelte ihn an und er drückte mir einen flüchtige Kuss auf die Stirn. Im nächsten Moment gingen die Vordertüren des Autos auf und meine Eltern drehten sich zu mir. „Oh Schatz, keine Sorge, wir fahren sofort in Krankenhaus.“ Im Krankenhaus wurde mein Arm geröntgt. Als wir auf die Bilder warteten, sah ich meine Eltern an. „Tut mir leid, mal wieder Ärger wegen mir.“ Ich spürte wie mir Tränen kamen. „Ach Schatz, da kannst du doch nichts dafür. Wenn dieser Trottel nicht aufpassen kann, wo er hinläuft.“ Meine Mum nahm mich in den Arm, im selben Moment kam der Arzt. Wie sehr hatte ich mir gewünscht, das es Carlisle sein würde, aber es war Dr. Brown, der mit meinem Röntgenbilder durch die Tür kam. „So Miss Swan, das haben sie aber gut hin bekommen.“ Sarkasmus lag in seiner Stimme, ich konnte nicht anders und musste schon wieder weinen. „Entschuldigung, ich wollte nicht unhöflich sein. Nun zu ihrem Arm. Der Unterarm ist gebrochen, ein glatter Bruch, der wird ziemlich schnell heilen. Aber der Oberarm hat leider auch was abbekommen. Ein kleiner Haarriss ist dort zu sehen.“ Dr. Brown zeigte auf die Bilder, die an einem beleuchtetem Fenster hingen. Ich nickte nur, das würde ein Gips geben. „Ich werde ihnen nun einen Gips anlegen, der Ihnen bis zur Schulter gehen wird. Der Arm muss die nächsten Wochen still gehalten werden. Sie dürfen damit keine größeren Aktivitäten machen, Miss Swan.“ Mit großen Augen starrte ich den Arzt an. „Was, nein? Heißt das, ich kann in drei Wochen nicht nach New Orleans fliegen?“ Ich hatte meine Stimmte wieder gefunden. „Was willst du denn in New Orleans Bella?“, schaute mich mein Dad fragend an. „Na was wohl, ich will zu Alice“, gab ich wütend zurück. Hatte er die Cullens wirklich schon vergessen? „Es tut mir leid Miss Swan, aber das wird wohl nicht gehen. Der Druckausgleich und Höhenunterschied wäre nicht gut für den Heilungsprozess.“ Der Arzt hatte sich wieder an mich gewandt und nahm mir alle Hoffnung. Aber so schnell würde ich nicht aufgeben. Dr. Brown legte mir den Gips an und nach mehr als einer Stunde konnten wir das Krankenhaus wieder verlassen. Dieser Gips störe mich jetzt schon. In einem rechten Winkel lag er an meinem Körper und schränkte mich vollkommen in meiner Bewegung ein. Sechs Wochen musste ich ihn mindestens tragen, der pure Horror. Das Fliegen hatte mir der Arzt auch verboten. Konnte dieser Albtraum denn nie enden? Nach einer knappen halben Stunde Fahrt kamen wir zu Hause an. Das Auto von Billy stand in der Auffahrt. Mein Herz fing wieder an zu rasen. Das bedeutete nämlich, dass auch Jacob bei uns sein würde. Ich musste wieder daran denken, wie er mich zum Auto getragen hatte. Sein Körper war so warm, seine Arme so stark. Er hatte mich hoch genommen, als wiege ich nur 5 Kilo. Ich merkte, wie ich schon wieder rot wurde. Nachdem wir in der Garage geparkt hatten, gingen wir ins Haus. Ich wollte eigentlich sofort auf mein Zimmer, aber Emmett hatte mich schon gesehen. „Bella, verdammt, das sieht echt übel aus. Ich hab Brian ganz schön den Marsch geblasen. Er soll das nächste Mal aufpassen, wo er hinläuft.“ Ich wollte gerade etwas erwidern, als Jacob zu uns kam. „Oh wei, da ist wohl doch mehr passiert, oder?“ Er sah mich mitfühlend an. „Die Elle ist gebrochen und im Oberarm ist ein kleiner Haarriss. Sechs Wochen strengste Ruhe“, erwiderte ich mit trauriger Stimme. „Aber fliegen kannst du schon oder??“ Emmett erinnerte mich wieder daran, das ich Alice so schnell wie möglich alles sagen wollte. Ich schüttelte traurig den Kopf und ran dann in mein Zimmer. Unterwegs hatte ich schon wieder zu weinen angefangen. Als ich den PC hochgefahren hatte, sah ich auch schon, das Alice mir geschrieben hatte. *Hat Forks das Spiel gewonnen? Los sag schon, Edward löchert mich seit Stunden. * *Hi Alice. Ja, haben sie. 10:11 * *Das ist ja großartig. Schade, dass Edward nicht dabei sein konnte. * *Ja, echt schade. * *Bella, was ist los? * *Alice, ich hab mir den Arm gebrochen. Der Arzt hat mir verboten zu fliegen. Ich muss ihn die nächsten sechs Wochen vollkommen ruhig halten. * *DAS IST NICHT DEIN ERNST BELLA!!!! * *Doch, leider. Ich kann es auch noch nicht fassen. Aber ich muss in einer Woche zum Gipswechsel und werde dann noch einmal mit dem Arzt reden. * *Wie hast du das denn wieder angestellt, Bella? * Ich erzählte ihr alles, weil ich nur mit einer Hand tippen konnte, dauerte es länger als sonst. Auch von Jacob erzählte ich ihr, was Alice natürlich gar nicht gefiel. *Du hast doch versprochen das du dich von ihm fernhältst! * *Was soll ich denn machen Alice?? Jacob ist irgendwie immer da. Ich kann nichts dagegen tun. Immer taucht er da auf, wo ich bin.* *Bella, du wirst dich doch nicht in diesen Weiberheld verlieben??? * *Was, nein, nein, ich weiß nicht. Alice, ich weiß es nicht. Ich hab sowas doch selbst noch nie erlebt.* *Isabella Marie Cullen, schlag dir sofort diesen Idioten aus dem Kopf. Du willst doch nicht eine weitere Kerbe in seinem Bett sein? * *Jetzt hör aber auf Alice! Soweit wird es bestimmt nicht kommen. Er beachtet mich doch nicht mal, abgesehen von heute. * *Ja, das heute, war eben der Anfang. Das sieht doch jeder Blinde. Das war seine Chance, dir endlich Nahe zu kommen. * So langsam wurde ich wütend. Alice kannte Jacob doch gar nicht. *Ach ja, und das Jacob mich vor Jessica in Schutz genommen hat, ist auch nur eine Masche??? * *Ja Bella, besser hätte es doch gar nicht für ihn kommen können. Endlich hatte er einen Grund.. * *DU KENNST JACOB DOCH GAR NICHT! ALSO HÖR AUF SO ZU REDEN!! * Nun war ich wirklich sauer. Er hatte mir heute geholfen und Alice redete von Dingen, über die sie gar nicht urteilen konnte. *Mein Gott Bella, du hast dich schon verliebt. * *Das habe ich nicht! Er hatte mir heute sehr geholfen und dafür bin ich ihm dankbar. Ich werde jetzt in Bett gehen. Mein Arm tut weh und ich bin müde. Gute Nacht Alice.* Ohne eine Antwort abzuwarten schaltete ich den PC aus. Ich war wirklich wütend auf Alice. Was bildete sie sich eigentlich ein? Immerhin war ich sehr gut in der Lage selbst abzuschätzen, ob Jacob mir etwas vorspielte oder nicht. Und das heute war echt, da bin ich mir sicher. Halt… Hatte ich mich gerade wirklich mit Alice gestritten??? Das erste mal in 16 Jahren, so was hatte es noch nie gegeben!! Das musste ich wieder gerade biegen. Ich wollte mich nicht mit meiner besten Freundin streiten. Und schon gar nicht wegen eines Jungen, der mir nichts bedeutete. Ich ging ins Bad, eigentlich hätte ich jetzt liebend gerne eine Dusche genommen, aber wenn ich auf meinen linken Arm sah, ließ ich diesen Gedanken sofort fallen. Nach einer Katzenwäsche legte ich mich ins Bett. Sofort fielen mir die Augen zu. Eine Woche später, es war Freitag, musste ich wieder ins Krankenhaus zum Gipswechsel. Die Stimmung zwischen mir und Alice hatte sich einigermaßen entspannt und wir hofften beide, dass der Arzt heute doch noch das ‘Ok’ geben würde und Emmett und ich in zwei Wochen zu den Cullens nach New Orleans fliegen könnten. Ich hatte Alice versprochen ihr heute noch Bescheid zu geben. Emmett begleitete mich. Er wollte danach noch nach La Push. Ich sagte, dass ich mitkommen wollte, immerhin hatte ich Rachel und Rebecca letzte Woche nicht mehr erklären können, was vorgefallen war. Natürlich war das in gewisser Hinsicht auch ein Vorwand, denn insgeheim freute ich mich, Jacob wiederzusehen. Kurz nachdem wir im Behandlungszimmer waren, kam auch Dr. Brown und sah sich die neuen Röntgenbilder an, die kurz davor gemacht wurden. „So Miss Swan. Leider hat sich nichts verändert. Ich hatte gehofft, dass der Haarriss heute schon nicht mehr zu sehen ist, aber das ist leider nicht der Fall. Das heißt, wir müssen wieder ganz eingipsen.“ „Kann ich denn trotzdem in zwei Wochen fliegen?“ Mein Blick ruhte hoffnungsvoll auf Dr. Brown. „Das haben wir doch letzte Woche schon besprochen, Miss Swan. Das geht leider nicht, es wäre zu gefährlich. Der Druckunterschied könnte etwas verschieben und die Heilung beeinflussen.“ Ich hatte schon gedacht, dass diese Antwort kam, aber gehofft hatte ich natürlich etwas anders. Diese Nachricht wurde nicht hilfreich sein, wenn das mit Alice wieder so werden sollte, wie früher. Während ich meinen Gedanken nachhing, hatte Dr. Brown mit einer Schwester schon meinen Arm neu vergibst. Danach verließen Emmett und ich das Krankenhaus. Ich sollte nach Weihnachten noch einmal zum Röntgen kommen und meinen Arm weiter ruhig halten. „Das wird dann wohl nichts mit New Orleans. Schade, ich hatte mich echt schon darauf gefreut.“ Emmetts Stimme klang traurig. „Ich hab gar nicht gewusst, dass du dich so darauf freust. Ich dachte, du hast seit Wochen keinen Kontakt mehr zu Edward?“ Ich sah meinen Bruder fragend an. Er schaute kurz zu mir, wandte seinen Blick anschließend wieder der Straße zu. „Ja stimmt, deshalb hatte ich mich ja auch so darauf gefreut“, beantwortete er meine Frage. „Ich fliege trotzdem. Ich habe Alice schon seit vier Monaten nicht gesehen. Das lass ich mir doch von so etwas nicht verderben.“ „Bella, du hast doch gehört, was der Arzt gesagt hat. Es könnte Komplikationen geben.“ Emmett legte eine Hand auf mein Knie. „Das ist mir egal. Ich will zu Alice…“, setzte ich noch einmal an und verschränkte dabei meine Arme vor der Brust. Die restliche Fahrt über hing ich meinen eigenen Gedanken nach und überlegte, wie ich das alles Alice erklären sollte. Als wir in La Push ankamen, war meine Stimmung immer noch im Keller. Auch als uns Jacob entgegen kam, was das Kribbeln in mir auslöste, konnte daran nichts ändern. „Hallo ihr zwei”, begrüßte uns Jacob. „Bella, was machst du denn für ein Gesicht?“, wandte sich Jacob an mich und schenkte mir dabei ein wunderschönes Lächeln. Er schaute mich erwartend an, jedoch versagte mir wie immer die Stimme. „Sie ist sauer. Wir waren gerade im Krankenhaus und der Arzt hat ihr verboten nach New Orleans zu fliegen. Sie will aber trotzdem hin, unser kleiner Sturkopf“, erklärte Emmett und zwinkerte mich zu. Von mir erntete er einen bösen Blick. „Was wolltet ihr denn in New Orleans?“, fragte Jacob Emmett. „Die Cullens besuchen. Edward und Alice, ich hab dir von ihnen ‘mal erzählt. Wir wollten Silvester dort verbringen. Naja, wird wohl leider nichts daraus. Vielleicht sehen wir sie an meinem Geburtstag im Januar.“ erklärte Emmett. „Dann feiert ihr Silvester eben hier mit uns. Billy würde sich bestimmt freuen. Rachel und Rebecca erst recht. Und ich würde mich auch freuen, wenn ihr uns Gesellschaft leisten würdet.“ Jacob lächelte mir zu. War das sein Ernst? Hier zu feiern?? Und warum lächelte er mich so an?? Natürlich gefiel mir die Idee, aber einen ganzen Abend mit Jacob… ich wusste nicht, ob ich das überleben würde. Entweder würde mein Herz explodieren oder ich würde vergessen zu atmen und ersticken. Meine Gefühle spielten sofort wieder verrückt! . „Klasse Idee, Jacob! Ich werde sie später sofort meinen Eltern vorschlagen. Sie haben bestimmt nichts dagegen und sind hunderpro dabei.“ Emmett war Feuer und Flamme. Als ich Rebecca und Rachel davon erzählte, waren sie begeistert. Es war eigentlich schon beschlossene Sache zwischen uns Kindern und unsere Eltern würden sich uns ganz sicher anschließen. Der Gedanke Silvester zusammen mit den Black zu feiern, war einfach großartig. Das einzige Problem, das ich bewältigen musste, war, es Alice zu erklären. Dabei war eines sicher, sie würde davon ganz und gar nicht begeistert sein. Unser Telefont, in dem ich ihr berichtete, was der Arzt gesagt hatte und über die Pläne für Silvester, fand erst am Montag statt. Alice war übers Wochenende mit dem Tanzkurs unterwegs und war erst am Montag wieder erreichbar. Ich hätte ihr zwar eine E-mail schreiben könne, aber ich wollte es ihr lieber persönlich sagen. *Hallo Alice, wie geht es dir? Wie war dein Tanzkurs-Wochenende? * Gott, das hörte sich nicht so an, als würde ich meiner besten Freundin telefonieren, sondern mit meiner Oma.. *Hallo Bella, mir geht’s gut. Der Ausflug war klasse, wir haben richtig viel gelernt. Und wie geht’s dir, was macht dein Arm? * *Dem geht’s gar nicht gut. Freitag war ich noch einmal röntgen und es hat sich nicht gebessert.* *Was heißt das jetzt genau, Bella? * *Alice, ich kann nächste Woche nicht kommen! Der Arzt hat es verboten. * *Das ist nicht dein Ernst??? * *Doch, leider. Ich hatte mich so auf unser Silvester gefreut, Emmett auch! Er wollte Edward endlich mal wiedersehen. Jetzt werden wir wohl bei den Blacks feiern. Jacob hat den Vorschlag gemacht, wir müssen nur noch mit unseren Eltern reden. * *Aha, daher weht der Wind. Das mit deinem Arm kommt dir wohl gerade recht! * *Was soll das denn heißen? Meinst du, es macht mir Spaß mit einem gebrochenen Arm herumzulaufen?* *Nein, bestimmt nicht. Aber ungelegen kommt es dir anscheinend auch nicht! Und ich will gar nicht wissen, was dieser Jacob mit seiner Einladung wirklich beabsichtigt. Du… mit ihm… an diesen einen Abend... mit Bowle und später noch Sekt… Soll ich meinen Gedanken noch weiter ausführen? * *Sag mal, Alice. Bist du komplett bescheuert??? *Mach doch endlich deine Augen auf, Bella. Ich kann mich noch gut daran erinnern, was du mir alles über ihn erzählt hast… was du von seiner Schwester über ihn erfahren hast. Du wirst vollkommen hilflos sein! * *Alice, ich hab mir nur den Arm gebrochen. Das heißt noch lange nicht, dass ich hilflos bin. Und ja, er war ein Weiberheld, die Betonung liegt hier auf war. Rachel hat mich auch gesagt, dass er sich gebessert hat. Und wie oft soll ich dir denn noch sagen, dass Jacob mich nicht beachtet und erst recht nicht vor hat irgendwas mit mir zu machen! * *Oh Bella, wieso sollte er sonst diese Idee mit Silvester haben?? Das wäre seine Chance! * *Alice, das ist total schwachsinnig. Emmett hat ihm erzählst, dass wir Silvester bei euch in New Orleans feiern wollten, das aber wegen meinem Arm ins Wasser fällt. Er hat gemerkt, dass wir deswegen total traurig waren… er wollte uns aufheitern. * *Aufheitern?! Oh Gott, ich kann mir schon vorstellen, wie er das anstellen will…* *Bitte Alice, hör auf damit. Du siehst das alles vollkommen falsch. Es ist alles total harmlos. Was hältst du davon. Edward und du, ihr beide kommt über Silvester hier her. Wir können alle zusammen feiern. Ich stell dir alle vor, wir wer-* *Vergiss es Bella! Ich will mit diesen Typen nichts zu tun haben! Wenn du lieber mit ihm feierst, dann wünsche ich dir viel Spaß. * *Ich kann doch nichts dafür, dass ich nicht fliegen darf. Du weißt ganz genau, dass ich viel lieber bei dir wäre! * *Aha…* *Alice, wäre es dir lieber, wenn ich allein daheim sitze? Wenn du das willst, dann mach ich das. * *Nein, natürlich nicht. Aber du hast so viele andere Freunde, ehrliche Freunde. Was ist mit Angela und Lauren?? * *Sie fahren zu Verwandten. Und außerdem sind Rachel und Rebecca auch meine Freunde. * *Bella, ich hab ja nichts gegen die beiden, aber dieser Jacob ist nicht gut für dich. Er hat dich verändert. Da wird noch etwas schlimmes passieren. Das spüre ich. * *Du spinnst Alice!* *Bitte, WAS??? Ich mach mir Sorgen um dich und das einzige, was du dazu zu sagen hast, ist, dass ich spinne? * *Wie soll ich es denn sonst ausdrücken??? Du bist eifersüchtig, dass ich jemanden gefunden habe, den ich mag. Und mit dessen Schwestern ich gut auskomme. Das passt dir nicht, weil du in deinem neuem Zu hause noch niemanden gefunden hast. * *Das muss ich mir von dir nicht sagen lassen! Auf was soll ich denn eifersüchtig sein??? Dass du dich in jemanden verliebt hast, der mit Frauen spielt? Bestimmt nicht, Bella, nein. So was von dir zu hören… von meiner besten Freundin... das tut weh. Ich wollte dir nur helfen, dich vor ihm schützen, aber dazu ist es wohl zu spät. Ich erkenne dich nicht wieder, du bist nicht mehr meine Bella. Ich fass es nicht, dass du es zulässt, dass ein Mann, den du nicht mal wirklich kennst, unsere Freundschaft zerstört... Meld dich wieder, wenn du die alte Bella bist. Bye. * *Aber Alice, ich bin doch -* Doch ich konnte nicht mehr ausreden, Alice hatte einfach aufgelegt.. 'Gott, was hast du getan Bella' Ich hatte meine beste Freundin verloren! Hatte ich das??? Nein, sie würde sich bestimmt wieder ein kriegen. Ich muss ihr nur ein bisschen Zeit geben. Alice muss sich einfach nur beruhigen. Mittlerweile war es Sonntag, Weihnachten. Wir saßen gerade bei der Bescherung. Ich hatte schlechte Laune. Seit Montag hatte ich nichts mehr von Alice gehört und das machte mir Angst. Keine Nachricht, keine E-Mail, einmal hab ich versucht anzurufen, aber niemand ging ans Telefon. Ich hielt gerade das Geschenk von Alice, das vor zwei Tagen aus New Orleans ankam, in der Hand und überlegte, ob ich es überhaupt auspacken sollte. Was Alice mir alles an den Kopf geworfen hatte, ließ mich nicht los. Ich hatte mich nicht in Jacob verliebt, ja ich mochte ihn, aber lieben, auf keinen Fall! Aber was ich ihr an den Kopf geworfen hatte, war noch viel schlimmer. Langsam packte ich dann doch das Geschenk aus. Als ich das Papier abstreifte, kam ein Fotoalbum mit schwarzen Einband zum Vorschein. Auf dem Deckel stand in einer schön geschwungenen, goldenen Schrift: 16 Jahre Bella & Alice. Mir kamen die Tränen. Was hab ich getan, ich hab meine beste Freundin verloren. „Bella, was ist denn los?“ Mein Dad zog mich in seine Arme. „Nichts Dad, ich musste gerade nur an Alice denken“, log ich schnell. Bisher wusste nämlich noch niemand von meinem Streit mit Alice. „Ich geh schnell nach oben und schreib ihr eine E-Mail.“ Mein Dad nickte mir kurz zu. Oben angelangt sah ich das Alice mit zuvor gekommen war. Liebe Bella, danke für dein Geschenk. Das Armband ist wirklich süß. Ich hoffe dir hat mein Geschenk auch gefallen. Allerdings wollte ich dir nur kurz mitteilen, das ich solange du mit diesem Jacob etwas zu tun hast, ich nicht mehr deine Freundin sein kann. Ich hab mir das sehr lange überlegt, aber ich halte es für das Beste. Du tust nur noch das, was du willst und hörst nicht einmal mehr auf die Meinung deiner „besten Freundin“, die dir bisher immer am wichtigsten war. Ich erkenne dich nicht mehr wieder . Du hast sogar unseren Schwur gebrochen, den wir damals in Miami geschlossen haben… du hast es zugelassen, dass ein Mann unsere Freundschaft zerstört. Ein Mann, Bella, den du überhaupt nicht kennst! Du glaubst gar nicht, wie weh es tut dir diese Nachricht zu schreiben, aber deine Worte haben mich tief verletzt und ich denke so ist es erst einmal das Beste für uns Beide. Vielleicht tut uns Abstand gut. Ich hoffe, dass du noch siehst, dass dieser Typ nicht gut für dich ist. Und ich hoffe, dass, wenn der Tag der Erkenntnis kommen sollte, es dann nicht zu spät für dich sein wird. Ich wünsche dir und deiner Familie ein schönes Weihnachtsfest und viel Spaß an Silvester bei den Blacks. Grüße an deine Familie! Bis bald Alice Ich konnte nicht glauben, was ich da las! Was dachte sie sich dabei? Ja, es war wirklich nicht ok, was ich ihr an den Kopf geworfen hatte. Ich wollte es ja auch wieder gut machen, aber deshalb mir die Freundschaft zu kündigen. Das ging eindeutig zu weit. Schnell wollte ich ihr eine Nachricht zurück schreiben und retten was noch zu retten war, aber ich funktionierte nicht. Ihre E-Mail Adresse war gelöscht. Dann eben per ICQ, ich klickte auf ihren Namen: Dieser Benutzer existiert leider nicht. Alice hatte wirklich alles gut geplant, wie immer. Ich merkte, wie Wut in mir hoch stieg. Ok, Mary Alice Cullen, du hast es so gewollt, dann sind wir ab heute eben geschiedene Leute. Wenn sie meinte es ist das Beste, bitte. So konnte sie mir wenigstens nicht mehr vorschreiben, was ich wie machen sollte. Stur wie ich war, löschte ich sofort die E-Mail. Mein Blick fiel auf meinem Schreibtisch, auf dem das Foto von uns vieren stand. Ich nahm es und steckte es in eine Schublade. Alice konnte nicht mehr meine Freundin sein, weil ich mich für jemand interessierte, der ihr nicht gefiel. Also sollte mich auch nichts mehr an sie erinnern. Ich würde sie aus meinem Leben verbannen, als hätte es sie nie gegeben. ****************************************************************************** Es tut mir leid!!!!! Ich hoffe ihr hasst mich nun nicht!! Aber irgendwann muss ja auch mal was passieren! Und keine Sorge, es wird alles wieder gut! Die Frage ist nur wann.......... Kommis???? Bütteeeeeeeeee....!! Und nich vergessen, ich hab euch alle lieb! ;-) Kapitel 8: Wenn Träume fliegen lernen.... ----------------------------------------- So meine lieben, jetzt kommt der grosse Auftritt von Jacob Black. _______________________________________________________________________ Ich musste wohl länger als ich dachte auf meinem Zimmer gewesen sein, denn auf einmal stand Emmett hinter mir. „Bella, alles in Ordnung?? Du bist fast schon eine Stunde in deinem Zimmer. Es gibt bald Essen.“ Jetzt erst bemerkte ich auch die Tränen. Ich sah Emmett an. „Gott, Bella, was ist passiert? Hast du dich mit Alice gestritten?“ Emmett nahm mich in den Arm. „Es gibt keine Alice mehr in meinem Leben“, presste ich unter meinen Tränen hervor. „Was redest du denn da?? 3000 Meilen können euch doch nichts anhaben. Was ist passiert, erzähl mir alles.“ Mein Bruder setzte sich auf mein Bett und hielt meine Hand, während er mich erwartungsvoll ansah. Sollte ich ihm wirklich alles erzählen? Ich entschloss mich dazu, es zu tun. Emmett würde mich bestimmt verstehen, das wusste ich. Ich fing bei unserem Grillnachmittag an, erzählte ihm wie Jacob auf mich wirkte, natürlich nicht das mein Herz stehen blieb, sobald er mich anlächelte und ein paar andere kleine Details, dann vom Baseballspiel und dem Gespräch danach mit Alice, unserem ersten Streit. „Ihr habt euch gestritten, weil Jacob dich zum Wagen getragen habt??? Und weil du dir den Arm gebrochen hast??“ Emmett war vollkommen sprachlos. „Nein, natürlich nicht deshalb. Lass mich weiter erzählen“, erwiderte ich und setzte meine Erzählung fort. Was nach dem zweiten Mal Röntgen war und wie sie darauf reagierte, als ich sagte wir können Silvester nicht kommen und zu guter Letzt von der E-Mail gerade eben. Ich hatte schon wieder zu weinen begonnen, als mein Bruder endlich die Sprache wiederfand. „Du hast dich also wirklich in Jacob verliebt??? Ich weiß nicht wie ich das finden soll, Bella.“ „Ich hab mich nicht in ihn verliebt, verdammt nochmal.“ Wütend befreitet ich mich aus Emmetts Griff und ging zum Fenster und beobachtete die unzähligen Schneeflocken, . „Bella, entschuldige, aber was hast du dann? Du setzt wegen ihm deine Freundschaft zu Alice aufs Spiel.“ Emmett stand vom Bett auf und umarmte mich von hinten. „Es ist doch nicht wegen Jacob. Sie will mich einfach nicht verstehen. Willst du mir jetzt auch die Schuld geben?“ Böse funkelte ich meinen Bruder an. Stand er etwa auf Alices Seite? „Nein, natürlich nicht. Bei euch hat ein Wort das andere ergeben. Ihr seid beide nicht unschuldig! Aber ich bin mir sicher, das sich das wieder einrenkt. In ein paar Tagen oder Wochen sieht das bestimmt wieder ganz anders aus. Aber wenn du willst kann ich auch Edward eine Nachricht schreiben, das er mit seiner Schwester reden soll.“ „Nein, bloß nicht. Entweder wir bekommen das so wieder hin oder gar nicht. Vielleicht hast du Recht und wir brauchen nur ein bisschen Zeit.“ Ich hoffte meinen Bruder damit beruhigen zu können, er sollte sich da nicht einmischen. „Okay, wie du willst, aber jetzt nochmal zu Jacob. Du hast ihn wirklich sehr gern.“ Das war keine Frage, sondern ein Feststellung und ich spürte wie sich meine Wangen leicht erwärmten. „Ich... ich, ich weiß es doch auch nicht, Emmett. Immer, wenn ich ihn sehe hab ich Schmetterlinge im Bauch und sein Lachen treibt mich in den Wahnsinn. Aber ich hab mich ganz sicher nicht in ihn verliebt! Und außerdem ist es doch auch egal... er interessiert sich doch eh nicht für mich. Aber wehe du sagst ihm etwas“, stammelte ich und sah wie mein Bruder mich lächelte. „Noch nicht Schwesterherz, noch hast du dich nicht in ihn verliebt. Ich werde ihm nichts sagen. Aber eins schwöre ich dir, wenn er dir auf irgendeiner Art und Weise weht tun, dann hat er ein Problem!!“ Ich umarmte ihn und dann hörte ich wie unsere Mum nach uns rief. „Emmett, Bella, kommt ihr wieder runter. Das Essen ist fertig.“ „Ja Mum, wir kommen gleich“, erwiderte mein Bruder. „So, du gehst dich jetzt frisch machen und danach essen wir. Und das mit Alice renkt sich schon wieder ein.“ „Danke Emmett, aber sag bitte nichts Mum und Dad davon. Sie sollen sich nicht schon wieder Sorgen um mich machen.“ Mein Bruder nickte und dann gingen wir wieder zurück zu unseren Eltern. Gott sei Dank stellten sie uns keine Fragen und so konnten wir das restliche Weihachten einigermaßen genießen. Es blieb bei mir eben immer noch ein fader Beigeschmack, da ich meine beste Freundin wohl endgültig verloren hatte. Die Tage bis Silvester verstrichen und meine Eltern waren von der Idee bei Billy zu feiern begeistert. Gegen sieben Uhr Abend machten wir uns auf den Weg nach La Push. Wir hatten beschlossen Raclette zu machen und auch die Clearwaters würden noch zu uns stoßen. Um acht waren wir dann alle komplett und das Essen konnte beginnen. Ich saß neben meinem Bruder, als mich Jacob auf einmal ansprach. „Ist der Platz neben dir noch frei?“Er lächelte mich an und mir versagt wieder einmal die Stimme. Ich nickte ihm zu und sah aus den Augenwinkeln, dass Emmett das sichtlich zu amüsieren schien. Ich achtete nicht weiter auf die beiden und wendete mich meinem Essen zu. Während des Essen landete mein Blick immer wieder bei Jacob und wenn sich unsere Blicke trafen, lächelte er mir an. Nach dem Essen hatten wir uns alle im Wohnzimmer versammelt und redeten über dieses und jenes. Die Männer unterhielten sich fast ausschließlich über Baseball, während ich mit Rachel und Rebecca uns ein wenig abseits hielten und Leah beobachteten. „Sie ist immer noch scharf auf Jacob. Aber aus irgendeinem Grund scheint er sich nicht für sie zu interessieren“, bemerkte Rachel und lächelte mich an und zwinkerte dabei. „Was?“,entgegnete ich ihr irritiert. „Ach komm Bella, ist es dir noch nicht aufgefallen?? Jacob starrt dich den ganzen Abend schon an. Immer wieder sieht er zu dir her und lächelt dir zu. So blind kannst du doch gar nicht sein.“ Was Rachel da sagte, konnte doch nicht stimmen. Jacob – ich richtete meine Blick auf ihn – dieser Jacob Black sollte sich für mich interessieren? „Das glaube ich nicht... ist bestimmt nur ein Zufall“, schlussfolgerte und löste meinen Blick von ihm. Dabei fiel mir die große Wanduhr im Wohnzimmer auf. Es war inzwischen schon nach halb zwölf. Ich merkte gar nicht, wie schnell die Zeit vergangen war. „Sollen wir langsam nach draußen gehen??? Bestimmt kann man schon die eine oder andere Rakete am Himmel sehen“, schlug Billy erheitert vor. „Ja, los, wir müssen unser kleines Feuerwerk auch noch aufbauen.“ Emmett hatte ein Strahlen auf dem Gesicht. Kleines Feuerwerk war definitiv unter trieben, er und Jacob hatten bestimmt fünf Packungen Raketen gekauft. Ich machte mir aus dem ganzen Geballer nicht viel, dennoch ging ich mit den anderen hinaus auf die Veranda. Es hatte die Woche über wieder geschneit und alles um uns herum war weiß. Die Gegend, die von dem Schneemantel umschlossen war, war einfach wunderschön. Aber es war auch bitterkalt und deshalb war ich jetzt richtig froh über meine Entscheidung, einen Hosenanzug angezogen zu haben. Ich hatte ihn zusammen mit Alice in Miami gekauft. Alice... seit zwei Wochen hatte ich nichts mehr von ihr gehört nach der E-Mail an Weihnachten. Mir tat es weh, keinen Kontakt mit ihr zu haben, dennoch verbot ich mir weiter an sie zu denken. „Es ist fast zwölf, hast du dir schon etwas für das neue Jahr vorgenommen??“, holte mich Rachel aus meinen Gedanken. „Ähm, nein, bisher nicht. Ich halte auch nichts davon sich Vorsätze für das neue Jahr zu machen“, antwortete ich wahrheitsgemäß. Was sollte ich mir auch vornehmen? „Sooooooooo, es ist fast so weit, kommt, wir zählen runter.“ Meine Mum hatte eindeutig schon zu viel getrunken, sie war richtig aufgedreht. „10, 9, 8, 7, 6, 5, 4, 3, 2, 1, HAPPY NEW YEAR!!“ Im Chor begrüßten wir das neue Jahr. Wir stießen miteinander an, dann umarmte ich meine Mum und meinen Dad. „Happy New Year, Bella.“ Jacob stand ganz dicht neben mir und flüsterte mir ins Ohr. Mir stockte der Atem und ich war froh, dass es fast dunkel war, denn sofort schoss mir wieder die Röte ins Gesicht. „Ähm, ja, Happy New Year.“ stotterte ich. „Du bist so süß, wenn du verlegen bist.“ Jacob nahm eine Haarsträhne und klemmte sie mir hinters Ohr. Hatte er gerade wirklich gesagt ich wäre süß? Das musste ein Traum sein. „Bekomme ich keine Umarmung von dir?“ Er lächelte mich an und hielt seine Arme auf. Sollte ich ihn wirklich umarmen? Ohne weiter groß nachzudenken, tat ich es einfach so gut es ging, da ich mit meinem Gips immer noch sehr in der Bewegung eingeschränkt war. Es fühlte sich so schön an. Ich in seinen starken Armen. Er roch so angenehm, herb und männlich. Zu schnell ließ er mich wieder los. „Du riechst wirklich gut, Bella.“, wisperte mir zu und setzte wieder dieses Lächeln auf. „Hey, Schwesterherz, bekomme ich auch mal eine Umarmung?“ Emmett grinste mich an. Ich konnte mir gut ausmalen, was er gerade dachte. „Na, dann wollen wir deinen Bruder mal nicht warten lassen“, sagte Jacob und zwinkerte mir zu. „Happy New Year, Alter!Dass, das neue Jahr genauso weiter geht, wie das Alte aufgehört hat.“ Emmett und Jacob umarmten sich kurz, bevor sich mein Bruder zu mir wandte. „Alles Liebe fürs neue Jahr, Kleines“, sagte Emmett und zog mich in seine Arme. „Fängt ja schon gut für dich an, oder?“ flüsterte er mir zu und ich merkte, wie er versuchte sich ein Lachen zu verkneifen. „Emmett, das war nichts... nur eine Umarmung“, spielte ich es herunter. Natürlich was es nicht nichts für mich. Die kurze Nähe zu Jacob bedeutete mir sogar mehr als ich es mir erträumt hätte. Nach knapp einer Stunde gingen wir wieder ins Haus. Ich war mehr als froh darüber, da ich inzwischen halb erfroren war. Als ich durch das Wohnzimmer ging, stolperte ich über eine Teppichkante. Ich erwartete schon den Aufprall, als ich mich in zwei Starken Armen wiederfand. „Na, das hatten wir doch schon einmal. Du willst dir doch nicht etwa auch den zweiten Arm brechen.“ Jacob hielt mich in dem Armen und benebelte mich wieder mit diesen Lächeln. Ich konnte meinen Blick nicht von ihm wenden. „So langsam sollte ich einen Lohn dafür verlangen, dich immer wieder aufzufangen.“ Spätestens jetzt musste ich wieder knallrot angelaufen sein. „Tut mir Leid, ich kann leider nichts für meine Tollpatschigkeit“, erklärte ich ihm und wollte mich aus seiner Umarmung befreien, doch er hielt mich immer fester. „Mir macht das nichts aus, ich fange dich immer wieder gerne auf.“ Und wieder dieses umwerfende Lächeln. „Hey Jacob, komm mal in die Küche, ich brauch deine Hilfe.“ Rebecca erlöste mich. „Den Lohn hol ich mir trotzdem noch ab“, grinste Jacob mir noch zu und stupste mir mit dem Finger die Nasenspitze. Mein Herz spielte verrückt und mein Atem kam nur stockend. „Atmen Bella, atmen. Du wirst ja schon ganz blau.“ Emmett stand grinsend neben mir. „Und willst du mir nochmal sagen, dass er sich nicht für dich interessiert??“ „Ach, er hat mir nur geholfen.“ versuchte ich die Situation zu erklären. „Ja genau. Deshalb war er auch nur wenige Zentimeter von deinem Gesicht entfernt. Bella, er mag dich.“ Was hatte mein Bruder da gerade gesagt? Jacob mag mich. Das konnte ich nicht glauben. Gedankenverloren setzte ich mich auf einen Sessel, der ein wenig abseits der anderen stand und bemerkte nicht, dass Leah sich neben mir aufgebaut hatte, bis ihre Stimme nah an meinem Ohr ertönte. „Lass deine Finger von Jacob. Du kannst ihm sowieso nicht das bieten, was er braucht“, drohte sie mir. Ich wollte gerade etwas erwidern, als Jacob neben ihr auftauchte. „Haben wir hier ein Problem?“ Sie warf noch mal einen Blick und entfernte sich anschließend, ohne ein Wort darauf zu erwidern, von uns. Jacob lächelte mir zu. „Tut mir Leid, sie ist wohl ein wenig eifersüchtig.“ „Auf was sollte sie denn eifersüchtig sein?“ „Darauf, dass ich dir mehr Beachtung schenke als ihr.“ „Und warum solltest du das tun?“ Flirtete ich hier gerade mit Jacob? „Weil du hier mit Abstand die bezauberndste Frau bist.“ Ich wurde schon wieder rot. „Du übertreibst maßlos“, konnte ich nur erwidern und wendete meinen Blick ab. „Mir gefällt es, wenn du immer so verlegen bist. Die roten Wangen stehen dir.“ Jacob strich mir mit seiner Hand über die Wange, seine Berührung ließ mich erschaudern. Er hatte sich auf die Lehne des Sessels gesetzt und war mir ganz nah. Sein Lächeln raubte mir den Atem. „Ich wollte nochmal auf den Lohn zu sprechen kommen.“ „Was hast du dir den vorgestellt?“ Es war mehr ein Flüstern, was ich über die Lippen brachte. „Ich hätte schon ein Idee... ich weiß nur nicht, ob du damit einverstanden wärst.“ Wieder kam er ein Stück näher. „Du kannst es mir ja verraten... ich sag dir dann was ich davon halte.“ Ich hatte meine Stimme fast schon verloren. „Ich kann es dir auch zeigen, wenn du willst.“ Jacob kam immer näher mit seinem Gesicht. Ich wusste, in was das hier enden würde. Ich konnte seinen warmen Atem an meiner Haut spüren. Seine Augen, die mich seit der ersten Begegnung in den Bann gezogen haben, wanderten von meinen Augen zu meinen Lippen und wieder zurück. Ich tat dasselbe. Mein Herz schlug so schnell wie die Flügel eine Kolibris und hämmerte gegen meinen Brustkorb. Unsere Münder kamen sich immer näher, nur noch wenige Millimeter trennten uns voneinander. Automatisch senkten sich meine Augenlider und mein ganzer Körper bebte dem Kuss entgegen. Doch dann ertönte die Stimme meine Vaters und ließ mich Zusammenzucken. „So Kinder, ich glaube wir fahren jetzt nach Hause. Eurer Mutter geht es nicht mehr ganz so gut.“ Jacob hatte sich wieder aufgesetzt und ich sah zu meiner Mum. Ja, sie sah wirklich nicht mehr gut aus. Aber musste meinem Dad das gerade jetzt auffallen?? Ich seufzte und erhob mich aus dem Sessel, ein Blick auf Leah sagte mir, dass sie das ganze zwischen mir und Jacob mitbekommen hatte und sichtlich froh darüber war, wie es ausging. Ich ignorierte sie einfach und holte meinen Mantel. Als wir an der Türe standen verabschiedeten wir uns von allen. Rachel flüsterte mir noch was zu: „Das war verdammt knapp vorhin, wirklich Schade. Ich bin mir jetzt aber noch sicherer, dass Jacob wirklich an dir interessiert ist.“ „Ach Quatsch, das...“, setzte ich an, schweifte jedoch ab. Rachel grinste nur verräterisch. Als ich mich von Jacob verabschieden wollte, umarmte mich dieser wieder. „Das von vorhin holen wir nach, versprochen.“ Wiedereinmal versagte mir die Stimme und ich nickte nur. Dann ging ich zu unserem Auto. Emmett hatte inzwischen ein Dauergrinsen aufgesetzt. „Was ist?“, fragte ich leicht gereizt. „Du solltest dich mal sehen. Du strahlst total... damit du kannst sogar der Sonne Konkurrenz machen“, kicherte er. Ich antwortete ihm, indem ich ihn anlächelte, denn er hatte recht. Als wir zu Hause ankamen, ging ich sofort auf mein Zimmer. Ich hatte gar nicht gemerkt, wie müde ich war und war schon auf der Fahrt kurz eingenickt. Schnell zog ich mich um und legte mich ins Bett. Als ich meine Augen schloss, hatte ich wieder Jacobs Gesicht vor mir. Wie nah er mir war und seine Berührung. Ich konnte immer noch nicht glauben, dass das heute wirklich passiert ist und wir uns fast geküsst hätten. Aber eben nur fast, soweit würde es mit Sicherheit nicht mehr kommen. Vielleicht mag er mich aber doch, dachte ich. Mit diesem letzten Gedanken schlief ich ein. Und wieder einmal träumte ich von Jacob. Als ich am nächsten Morgen aufwachte, zitterte ich vor Kälte. In meinem Zimmer war es aber warm, ich hatte extra noch die Heizung heute Nacht aufgedreht. Im nächsten Moment spürte ich auch das Kratzen in meinem Hals. Ich hatte fürchterliche Halsschmerzen und nun merkte ich auch, dass ich total heiß war. „Mum, Mum, kannst du bitte kommen“, rief ich aus meinem Zimmer, es war aber mehr ein Krächzen. Kurz darauf stand allerdings mein Dad in meinem Zimmer. „Bella, was ist denn los??“ „Mir geht es gar nicht gut, mir ist kalt, aber ich selbst bin total heiß“, krächzte ich. Mein Dad legte mir eine Hand auf die Stirn. „Du glühst ja Bella. Du hast Fieber. Ich hol dir kalte Umschläge und einen Tee.“ „Dad, was ist mit Mum?“, wollte ich wissen, weil immerhin hab ich ja nach ihr gerufen. „Die liegt noch im Bett. Ihrem Magen geht es nicht ganz so gut, sie hat schon lang keinen Alkohol mehr getrunken.“ Mein Dad grinste. Er machte sich doch tatsächlich über meine Mutter lustig. Nach einer Weile kam mein Dad wieder mit einer Tasse Tee und kalten Umschlägen. Emmett kam kurz darauf auch in mein Zimmer. „Oh mein Gott, siehst du scheiße aus, Schwesterherz.“ Ich wusste, dass es ein Spaß sein sollte, aber mir war Momentan nicht nach Scherzen zumute. „Danke, aber wenigstens sehe ich nur so aus, wenn ich krank bin... ganz anders bei dir“, gab ich bissig zurück. „Tschuldigung, wollte dich nicht kränken. War wohl doch ein bisschen zu kalt heute Nacht. Soll ich Jacob anrufen, dass er dich wärmen kommt?“ Jetzt ging mein Bruder definitiv zu weit. Ich nahm ein Kissen und warf es nach ihm. Er verließ darauf laut lachend mein Zimmer. Jacob, wieder hatte ich heute Nacht von ihm geträumt. Ich stand auf einem Baseballfeld und er lief auf mich zu, er lächelte mich an. Als er mich erreicht hatte nahm er mich in den Arm. „Du bist so wunderschön, Bella“ ,wisperte er mir zu. Dann strich er mir die Haare aus dem Gesicht und gab mir einen langen, zärtlichen Kuss. Als er sich wieder von mir löste, lächelte er, aber hinter ihm sah ich plötzlich Jessica. Sie grinste mir gehässig zu. Auch Jacob hatte sie bemerkt und winkte ihr zu. Danach wachte ich auf. Was das zu bedeuten hatte, wusste ich nicht. Ich lag bereits zwei Tage in meinem Bett. Das Fieber war langsam zurück gegangen und auch mein Appetit kam langsam wieder. Trotz allem, war ich fast immer müde und schlief die meiste Zeit. Gerade als ich es mir wieder einigermaßen gemütlich gemacht hatte, kam Emmett in mein Zimmer. „Jacob und Billy kommen gleich zum Spiel. Willst du auch runter kommen? Du wirst dich bestimmt freuen, ihn wiederzusehen.“ „Ich glaube nicht. Ich schlafe bestimmt ein, bevor das Spiel überhaupt angefangen hat. Außerdem will ich niemand anstecken“, erklärte ich meinem Bruder. Natürlich hätte ich niemand lieber gesehen als Jacob, aber so sollte er mich nicht sehen. „Okay, dann schlaf gut. Ich schau nachher nochmal zu dir hoch.“ Emmett gab mir noch einen Kuss auf die Stirn und ging dann wieder nach unten. Ich griff nach meinem Lieblingsbuch, Sturmhöhe von Emily Bronte, das ich mindestens schon vier Mal gelesen hatte. Dennoch faszinierte es mich immer wieder aufs Neue. Ich war gerade in mein Buch vertieft, als es an meiner Tür klopfte. „Herein.“ Mit dem, der Tür die kam, hatte ich nicht erwartet. Es war Jacob. Sofort wurde ich nervös. „Hallo, ich habe gehört, du bist krank, ich wollte mal nach dir sehen.“ Er lächelte mir zu und kam an mein Bett. „Hallo Jacob. Lieb von dir, aber ich denke, das ist keine gute Idee. Du könntest dich anstecken.“ Ich legte mein Buch zur Seite und setzte mich auf. „Keine Sorge, so schnell wirft mich nichts um. Du liest Sturmhöhe, gefällt es dir?“ Jacob hielt mein Buch in der Hand, mit der anderen Hand hielt er meine fest und sah mich fragend an. Wieder dieses Kribbeln, wieder dieser Blick. „Ähm ja, es ist mein Lieblingsbuch. Wieso? Kennst du es auch?“ Ich versuchte seinem Blick stand zu halten. „Ich musste es in der Schule lesen und fand es grauenhaft. Wieso Cathriene diesem Hethcliff verfallen war, konnte ich nicht nachvollziehen“, er legte das Buch wieder ab und lächelte mir zu. „Sie hat ihn eben geliebt“, brachte ich nur über die Lippen. „Ja, das wird es wohl gewesen sein. Damit hab ich leider keine Erfahrung, vielleicht versteh ich es deshalb nicht.“ Jacob sah mir eindringlich in die Augen, ich musste meinen Blick von ihm abwenden. „Du wirst schon wieder rot, Bella. Es ist so wunderschön das zu sehen“, er strich mit seinem Daumen über meine Wange, „das sieht man heutzutage nicht oft... andere Frauen kleistern sich tonnenweise mit Make-Up zu, doch du brauchst das nicht. Du raubst mir schon so den Atem.“ lächelte er mich an und ich wusste, dass der Rotton auf meinen Wangen sich um eine Stufe verdunkelt hatte. Sein Blick fiel auf meinen eingegipsten Arm und Sorge legte sich auf seine Gesichtszüge. „Aber du bist auch umso zerbrechlicher...“ Kurz leuchtete in meinen Gedanken mein Traum vom meinem Kuss mit Jacob auf und etwas zog sich in mir zusammen. Doch ich verdrängte dieses eigenartige Gefühl sofort wieder. „Nun ja, das liegt wohl in meiner Natur.“ „Wahrscheinlich, darum werde ich in Zukunft einfach ein bisschen besser auf dich aufpassen“, entgegnete er und strich vorsichtig eine lose Haarsträhne aus meinem Gesicht. Ein Schauer rang meinen Körper „Wie meinst du das denn?“ fragte ich ihn. „Naja, ich werd von jetzt an soviel Zeit, wie nur möglich, in deiner Nähe verbringen. Vorausgesetzt du möchtest das.“ Wieder dieses Lächeln. „Warum solltest du das tun?“ Was machte Jacob hier mit mir? Und warum wollte er in meiner Nähe sein? „Weil ich dich näher kennen lernen will“, antwortete er. „Wieso?“ Mein Herz klopfte wie wild. „Weil ich dich sehr mag, Isabella Swan.“ Was hatte er gerade gesagt??? Nein, Jacob konnte nicht mich meinen. Wieso sollte er mich mögen? „Bella, alles in Ordnung? Hab ich etwas falsches gesagt?“ Jacob sah mir wieder direkt in die Augen, meine Stimme versagte. „Ich... nein... ich bin nur durcheinander. Tut mir Leid“, brachte ich hervor. Doch Jacob lächelte nur und kam näher. „Macht nichts. Ist vielleicht auch ein bisschen überraschend. Ich lass dich mal wieder allein. Du solltest schlafen und dich ausruhen. Meld dich einfach, wenn du wieder gesund bist“, hauchte mir Jacob in mein Ohr und gab mir einen Kuss auf die Stirn, „Ich würde mich sehr darüber freuen. Gute Besserung, Bella.“ Dann richtete er sich auf und ging zur Tür. Dort hielt er noch kurz inne und schenkte mir wieder mein Lieblingslächeln. Dann war er verschwunden. In mir drehte sich alles. Ist das eben wirklich alles passiert? Hatte Jacob gerade gesagt, dass er mich mag, sogar sehr? Hatte er mir tatsächlich einen Kuss gegeben? Mein Herz machte Luftsprünge. So langsam normalisierte sich mein Herzschlag und auch meine Atmung ging wieder gleichmäßig. Ich kuschelte mich in meine Decke und schloss die Augen. Ich ließ die letzten Minuten noch einmal Revue passieren. Jacob Black mochte mich, ich konnte es nicht glauben. Ich lächelte vor mich hin und dachte noch lange über dieses Gespräch nach. Nach einer Weile musste ich eingeschlafen sein. Ich musste noch weitere drei Tage in meinem Bett bleiben bis ich wieder einigermaßen fit war. Nach einer knappen Woche Bettruhe ging es mir besser, so dass ich meinen Krankenhaustermin nachholen konnte. Ich hätte ihn schon vor vier Tagen gehabt, aber ich fühlte mich nicht dazu im Stande. Nun saß ich Samstagnachmittag mal wieder mit Emmett im Auto Richtung Krankenhaus. Gerade hatte ich ihm davon erzählt, was an dem Abend vor drei Tagen auf meinem Zimmer geschehen war und wartete nun auf seine Reaktion. „Das freut mich für dich Bella, aber ich werde ihn trotzdem im Auge behalten. Ich weiß, dass er in San Francisco viel mit den Frauen gespielt hat und ich will nicht, dass es dir genauso geht.“ „Ich weiß, das hat Rachel mir auch schon erzählt. Deswegen werde ich mich auch nicht bei ihm melden“, seufzte ich. „Das ist okay Wenn er sich wirklich für dich interessiert, muss er sich melden. Aber wenn du willst, können wir nachher noch in La Push vorbeifahren.“ „Nein, ich will nicht nach La Push. Ich will nur schnell zu diesem Termin und wieder in mein Bett“, antwortete ich. Natürlich hätte ich Jacob gerne gesehen, aber nicht in meinem jetzigen Zustand. Ich wollte erst völlig gesund sein, abgesehen von meinem gebrochenem Arm. Im Krankenhaus wurde ich wieder geröntgt und der Arzt stellte fest, dass der Haarriss im Oberarm verheilt war. Man gipste mir den Unterarm ein, der in den nächsten zwei Wochen ebenfalls verheilen sollte. Nachdem wir wieder zu Hause waren, fing mein Dad uns an der Türe ab. „Jacob hat angerufen. Ich weiß allerdings nicht, wen von euch beiden er sprechen wollte. Er hat nach euch beiden gefragt. Ach ja, Bella, du sollst bitte deine Mutter in der Boutique anrufen.“ Er reichte mir das Telefon und ging dann wieder ins Wohnzimmer. „Ich ruf Mum an, dann kannst du Jacob anrufen“, schlug ich meinem Bruder vor. „Meinst du wirklich, dass er mit mir sprechen?“, erwiderte er und grinste dabei verräterisch. Das Gespräch mit meiner Mum war sehr kurz. Sie wollte lediglich wissen, wie der Termin im Krankenhaus verlief und ob es möglich wäre, ihr bei der Inventur nächste Woche zu helfen. Dann brachte ich Emmett das Telefon und verließ sein Zimmer. Es dauerte allerdings nur zwei Minuten, als er wieder bei mir im Zimmer stand. „Jacob will doch dich sprechen“, grinste er und hielt mir das Telefon hin. Mein Herz schlug sofort schneller. *Hallo Jacob.* Gott, das hörte sich total steif an. *Hallo Bella. Wie geht es dir? * *Besser, danke. Ich hab noch Halsschmerzen und leichten Schnupfen. Aber sonst geht es schon.* *Das freut mich zu hören. Dann kannst du doch bestimmt bald wieder aus dem Haus? * *Ja. Warum fragst du? * *Hast du Lust am Freitag mit mir was zu unternehmen? * Fragte Jacob mich gerade nach einem Date? *Freitag...nächsten Freitag?* *Ja, genau. Und?* *Tut mir Leid Jacob, aber ich muss die ganze nächste Woche meiner Mum in der Boutique helfen...* Verdammt, das nächste mal rief ich erst ihn an und dann meine Mutter. *Das ist schade. Dann sehen wir nächste Woche Samstag auf der Geburtstagsfeier von Emmett, oder? * Die hatte ich ja total vergessen! Emmett hatte eine riesige Party geplant. *Ähm, ja... ich werde ganz bestimmt hier sein.* *Sehr gut, dann sehen wir uns. Ich denke, es wird langsam Zeit, dass ich mir meinen Lohn abhole... * *Ähm... o-okay.... * *Sehr schön, ich freu' mich. Bis nächste Woche Bella. * *Okay, bis dann. Tschüss Jacob. * Und dann war die Leitung unterbrochen. Ich brauchte eine Weile um wieder regelmäßig zu atmen. Jacob hatte wollte sich mit mir treffen und am Samstag würde er sich seinen Lohn abholen wollen. Allein der Gedanke daran, ließ die Schmetterlinge in meinem Bauch erneut zum Leben erwachen und meine Wangen fingen an wie heiße Kohlen zu glühen. Schade, dass heute nicht schon Samstag war. Natürlich zog sich die Woche wie Kaugummi und endlich war es Freitag. Ich lief gerade mit Angela aus dem Schulgebäude, als sie mich stupste. „Du Bella, ist das nicht dieser Jacob? Was macht der denn hier?“, fragte sie mich und mein Kopf schnellte sofort in die von ihr gezeigten Richtung. Und tatsächlich, dort stand Jacob, lässig an sein Auto gelehnt und lächelte mir zu. Mein Herz begann zu rasen und meine Wangen wurden heiß. „Ja, das ist er. Ich weiß nicht was er hier macht, immerhin fängt das Baseballtraining erst Ende Januar wieder an“, antwortete ich Angela und stolperte über meine Beine. Ich konnte mich noch abfangen ehe etwas schlimmeres passieren konnte. Jacob grinste und winkte mich zu sich. „Was will er denn von dir?“ Angelas Stimme überschlug sich und ich konnte ihre Überraschung darin hören. „Ich weiß es nicht. Aber du musst nicht warten, ich fahre mit Emmett nach Hause, er wird bestimmt gleich kommen.“ Angela nickte und lief dann zu ihrem Auto. Langsam ging ich auf Jacob zu. „Hallo Bella. Schön dich hier zu treffen“, begrüßte er mich. „Hi, Jacob. Finde ich auch, aber was machst du hier?“ „Ich warte auf Emmett. Wir fahren nach Port Angeles, ein paar Sachen für morgen einkaufen. Da ich heute früher aus hatte, beschloss ich ihn hier abzuholen...“ Jacob stieß sich vom Auto ab und verringerte den Abstand zwischen uns. „Natürlich hatte ich gehofft, auch dich hier zu treffen..“ Sofort fingen meine Wange wieder an zu glühen und ich wandte den Blick von ihm ab. „Du brauchst nicht verlegen zu werden...“, wisperte er mir ins Ohr und strich mit seine Hand über meine Wange. Jacob war mir inzwischen gefährlich nah. Seine Hand wanderte über meine Wange hinunter zu meinem Kinn, den er langsam anhob. Als ich aufsah, blickte ich direkt in seine Augen. Er musterte mich kurz, lächelte und beugte sich langsam zu mir runter. Doch dann, ertönte hinter mir ein Räuspern und brachte Jacob dazu von mir abzulassen. „Hey, ihr zwei. Stör ich gerade?“ Als ich mich umdrehte, blickte mich ein breit grinsender Emmett ein. Ich brachte nur ein Kopfschütteln zustande und formte mit meinen Lippen ein 'Danke', was meinen Bruder zum Lachen brachte. Dieser Ort, vor unserer Schule, war wohl nicht der richtige Platz um das zu tun, was Jacob gerade vorhatte. „Jacob, was machst du hier?“, wandte er sich an Jacob. „Na, dich abholen. Was denkst du denn?“ „Klasse, dann können wir gleich los. Wir müssen Bella noch schnell zu unsrer Mutter fahren.“ Emmett legte mir einen Arm um die Schulter und zog mit zum Auto. „Willst du uns nicht begleiten, Bella?“ Jacobs Blick hatte sich wieder auf mich geheftet. „Ähm, nein. Das geht leider nicht. Die Arbeit ruft.“ erklärte ich ihm. „Lieber heute als morgen, nicht wahr Schwesterherz?“ Emmett grinste. Er freute sich schon tierisch auf die morgige Party. Ich nickte nur und wollte mir nicht ausmalen, was morgen alles passieren könnte. Und ich war froh, dass Rachel und Rebecca auch kommen würden. Emmett erwartete immerhin einige seiner Freunde und ich, als einziges Mädchen dort, wäre schrecklich gewesen. „Also, dann wollen wir mal. Fährst du mir hinterher? Und wir treffen uns vor der Boutique?“ „Geht klar.“, stimmte Jacob ihm zu und wandte sich anschließend an mich. „Bis morgen Bella.“ Jacob lächelte mir zu. Während der Fahrt sagte keiner von uns beiden ein Wort. Ich war tief in Gedanken und Emmett schien sich dessen bewusst zu sein. „Wir sind da. Du kannst jetzt aussteigen“, ertönte seine Stimme und holte mich aus meinen Gedanken. „Aber pass' auf, es ist ziemlich glatt hier. Ich werde mein Auto hier stehen lassen und es später wieder holen.“ Er lächelte mir zu und ich stieg aus. Emmett hatte nicht übertrieben. Als ich meine Füße auf den Boden setzte, kam ich sofort ins Schlittern. Ich hielt mich instinktiv an der Autotür fest und sah, dass hinter Emmetts Auto Jacob mit seinem stand. „Soll ich dich zur Türe begleiten oder schaffst du das, ohne dir etwas zu brechen.“ Emmett sah mich belustigt an. „Nein, ich werde es schon schaffen“, antwortete ich ihm bissig und machte mich mit langsamen Schritten auf den Weg. Emmett stieg in Jacobs Wagen und sie warteten bis ich sicher an der Türe angekommen war. Ich warf ihnen einen bösen Blick zu. Ich bin doch kein Kind, das man bemuttern musste. Doch sie lachten nur darüber, Jacob ließ den Motor starten und dann verschwanden sie um die Ecke. Am nächsten Tag half ich meinem Bruder bei den Vorbereitungen für die Party. Durch meinen Gips war ich immer noch eingeschränkt, weshalb ich auch meiner Mutter nicht sehr viel in der Küche helfen konnte. Ich konzentrierte mich darauf, im Wohnzimmer Geschirr und Getränke bereit zu stellen, räumte Vasen oder Bilder weg, die nicht in Mitleidenschaft gezogen werden sollten. Man wusste schließlich nie wie sich die jungen Männer verhielten, meinte meine Mutter. Nachdem alles vorbereitet war, wollte ich gerade in mein Zimmer gehen, als das Telefon klingelte. *Bella Swan * *Hallo Bella, hier ist Edward. * Edward, Edward Cullen? Mein Herz machte einen Sprung, es tat so gut seine Stimme zu hören, aber ich war überrascht, eigentlich sollte er im Flieger nach Seattle sitzen. *Edward, warum rufst du an? Müsstest du nicht längst im Flieger sitzen? * *Genau deshalb ruf ich an. Ich hab mir eine Magen-Darm-Grippe eingefangen.* Erst bemerkte ich, das er sich gar nicht gut anhörte. *Oh... das... das heißt du kommst gar nicht?* *Nein, es tut mir so Leid, Bella* *Mir auch, Edward... Du willst sicher mit Emmett reden, oder?* *Ja, ist er da?* *Natürlich, eine Moment... Eine gute Besserung und grüß' deine Eltern und... grüß' alle von mir. * *Danke Bella, werd' ich machen. * Dann übergab ich das Telefon an meinen Bruder. Ob Edward wirklich die Grüße ausrichten würde? Ob Alice es überhaupt hören wollte? Schnell schob ich den Gedanken an Alice beiseite und lief in mein Zimmer, um mich zurecht zu machen. Ich stand vor meinem Kleiderschrank und überlegte was ich anziehen sollte. Mein Blick viel auf ein knielanges, schwarzes Kleid. Es war schulterfrei und zeigte ein wenig Dekolleté. Hmmm, das ist doch etwas zu viel für heute Abend. Ich suchte weiter. Dann entschied ich mich für ein Kleid, das ziemlich hinten im meinem Schrank hing. Es war dunkelgrün, ebenfalls knielang, hatte kurze Ärmel und - ganz wichtig - kein Dekolleté. Es war wieder ein Kleidungsstück, dass Alice einmal gegeben hatte, weil es ihr zu unauffällig war. Sofort überkamen mich die Erinnerungen, dann die Wut. Es war mir egal, ob es von Alice war, sie hatte sich entschlossen, nicht mehr meine Freundin zu sein. Ich verdrängte wieder die Gedanken an Alice, wie ich es auch schon die letzten Wochen tat. Vorsichtig zog ich das Kleid an und betrachtete mich im Spiegel. Hmm, der weiße Gips stört ein wenig, aber das kann ich jetzt nicht ändern Ich steckte mir noch Ohrringe an und legte ein wenig Wimperntusche auf. Dann betrachtete ich mich ein letztes mal im Spiegel, befand mein Erscheinungsbild für ansehnlich und machte mich auf den Weg nach unten ins Wohnzimmer. Ich musste wohl mehr Zeit als gedacht in meinem Zimmer verbracht haben, denn als ich in das Wohnzimmer kam, waren schon einige von Emmetts Freunden da. Ich begrüßte diejenigen, die ich kannte. Brian war auch da und entschuldigte sich zum hundertsten Mal für den Unfall. Lächelnd winkte ich ab und sagte das es alles in Ordnung wäre und wendete mich dann meiner Mutter zu. „Kann ich dir helfen Mum?“ „Ja, du kannst das Tablett mit den Broten aus der Küche holen“, bat sie mich. Das große Tablett ließ sich mit einem Arm leider nicht so gut tragen, wie ich hoffte. „Warte, ich nehm dir das hier ab.“ Jacob war neben mit aufgetaucht und nahm mir das Tablett ab. Er lächelte mir zu und marschierte damit ins Wohnzimmer. Als ich ihm hinter schaute, kam Rachel in die Küche und umarmte mich. „Hallo Bella. Hier ist ja schon ganz schön was los.“ „Ja, Emmett hat, glaube ich, seinen ganzen Jahrgang eingeladen.“ Gemeinsam gingen wir in das Wohnzimmer und setzten uns zu Rebecca, um ungestört zu reden. Wir redeten über so ziemlich alles, doch dann brachte Rachel das Thema Jacob zur Sprache. „Er mag dich Bella. Jacob hat sich in letzter Zeit verändert.“ „Das glaub ich nicht. Wieso sollte er?“ Ich konnte das nicht glauben, auch wenn er es mir bereits ins Gesicht gesagt hatte. „Jacob ist viel ruhiger geworden und er fragt sehr oft nach dir. Ich glaube, er hat seit Silvester keinem anderen Mädchen mehr hinterher geschaut“, grinste Rachel und blickte zu ihrem Bruder. Ich folgte ihrem Blick und im gleichen Moment sah Jacob zu uns. Unsere Blicke trafen sich und sofort schoss mir das Blut in die Wangen. Er lächelte, ich wendete meinen Blick von ihm ab. „Und du magst ihn auch“, meldete sich Rebecca das erste Mal an diesem Abend zu Wort. Verlegen sah ich zu Boden, mein Herz hämmerte gegen meine Brust. Natürlich mochte ich ihn, was für eine Frage, seit ich ihn das erste mal gesehen hatte, mochte ich ihn. Unser Gesprächsthema ging wieder zu etwas anderem über und mittlerweile war das Wohnzimmer ziemlich voll geworden. Emmett und seine Freunde hatten eine Menge Spaß, was sicherlich auch daran lag, das einige wohl schon zu viel von der Bowle getrunken hatten. Dennoch benahm sich jeder. Es war inzwischen sehr warm geworden und ich beschloss ein wenig auf die Veranda zu gehen, um frische Luft schnappen. Ich lehnte die Türe nur an, genoss die kühle Luft und blickte zum Himmel. Es war eine sternenklare Nacht, der Mond erleuchtete den dunklen Himmelsteppich. Sein Licht brachte auch den Schnee zum Glitzern, der dadurch wie ein Meer von Tausenden Diamanten wirkte. Das Bild war einfach nur umwerfend. Gerade als ich anfing zu träumen, holte mich eine Stimme in die Realität zurück. „Wunderschön... Aber es ist sehr kalt hier draußen, du willst doch nicht gleich wieder krank werden.“ Jacob legte mir eine Decke über die Schultern und stand dich hinter mir, seine Hände ruhten auf meinen Schultern. Ich konnte seinen Atem an meinem Ohr spüren. „Ja, es ist wirklich schön. Aber all zu kalt ,finde ich, ist es gar nicht“, erwiderte ich und lief schon wieder rot an. Meine Atmung ging nur noch stockend, Jacob war so nah. Seine Hände wanderten zu meiner Taille und er drehte mich so, dass ich ihn direkt ansehen musste. „Ohne dich, würde das hier alles nur halb so schön aussehen...“ Ein Lächeln umspielte seine Lippen. Ich wollte meinen Blick senken, doch Jacob legte mir einen Finger unter mein Kinn. „Nicht wegsehen, ich mag deine schokoladenbraunen Augen so sehr. Und wenn sich deine Wangen so schön rot färben.“ Mit seiner anderen Hand, die immer noch auf meiner Taille lag, zog er mich sachte an sich. „Ich hoffe, dass uns heute nicht schon wieder jemand stört. Immerhin wollte ich dir noch zeigen, wie ich mir meinen Lohn für deine Rettungen vorstelle. Außer du hast etwas dagegen?“ Er war meinem Gesicht so nah, das ich wieder seinen Atem spüren konnte. Ich war nur zu einem leichtem Kopfschütteln im Stande. Jacob raubt mir jegliche Sinne. Ich versuchte, nicht zu vergessen, wie man atmete, während er mir mit jeder Sekunde immer näher kam. Ich schloss die Augen und wartete darauf, das mein Wecker klingelte und ich aus diesem Traum erwachte. Doch anstatt eines Klingelns, spürte ich Jacobs Lippen auf meinen. Sie waren weich und schmeckten nach der Ananasbowle, die ich zubereitet hatte. Der Kuss war zärtlich und zurückhaltend, gleichzeitig doch fordernd. Jacob überließ mir die Führung. Viel zu früh, brach der den Kuss ab. Langsam öffnete ich die Augen und blickte in Jacobs wunderschöne dunklen Augen. Er lächelte mir zu. „So in etwa hatte ich mir das vorgestellt.“ Ich wusste nicht, was ich darauf sagen sollte, also nickte ich nur. Meine Gefühle fuhren Achterbahn, ich konzentrierte mich auf das Atmen. Jacob lächelte immer noch. Ein leichter, wohliger Schauer durch fuhr mich, den Jacob wohl falsch verstand. „Es ist wirklich kalt hier draußen, wir sollten wieder rein gehen.“ Wieder nickte ich nur, ich hatte meine Stimme noch nicht wieder gefunden. Jacob nahm meine Hand und verschränkte unsere Finger ineinander. Meine Herz schien fast zu explodieren. Er öffnete die Verandatür und wir traten in das warme Wohnzimmer. Sofort wurde es leiser im Raum und die meisten von Emmetts Freunden starrten uns an, wie wir da standen, Hand in Hand. Ich versuchte so gut wie möglich, den Blicken auszuweichen, als mein Blick bei Emmett hängen blieb. Grinsend, mit den Armen vor der Brust verschränkt, stand er neben dem Tisch mit den Getränken. Auch wenn ich keine Gedanken lesen konnte, wusste ich, dass er sich für mich freute. Langsam gingen wir auf Emmett zu und auch der Geräuschpegel stieg wieder an. „Ich schwöre dir, wenn du ihr weh tust, hast du ein ernstes Problem mein Freund.“ Emmett stand wie ein Lehrer mit erhobenen Finger vor uns, was mich schmunzeln ließ. Auch Jacob lachte kurz auf, sagte nichts weiter dazu und drückte kurz meine Hand. Den ganzen Abend über ließ Jacob mich nicht mehr los. Selbst Rachel schaffte es nicht, ihn zu überzeugen mich kurz los zulassen, um mit mir zu reden. Mein Herz raste den ganzen Abend über, aber ich fühlte mich einfach nur wohl in seiner Gegenwart. Immer wieder lächelte er mir zu, nahm mich in den Arm und gab mir einen Kuss in die Haare. Mein ganzer Körper kribbelte danach und ich genoss das wohlig warme Gefühl, das sich in mir jedes mal ausbreitete. Inzwischen war es weit nach Mitternacht, einige von Emmetts Freunden waren schon gegangen, als Rachel zu ihrem Bruder kam. „Jacob, Rebecca will nach Hause und ich bin auch langsam müde. Lass uns bitte fahren.“ Jacob blickte zu mir und ich meinte zu sehen, wie wenig ihm das gefiel. „Wenn ihr gehen wollt, gehen wir. Ich habe Dad versprochen, dass ich mit euch nach Hause komme.“ Seine Stimme klang ein klein wenig enttäuscht. „Also Alter, ich mach mich dann mal vom Acker. Die Mädels müssen ins Bett. War echt ne geile Party. Wiederholen wir mal wieder, spätestens an meinem Geburtstag.“ Jacob ließ meine Hand los und umarmte Emmett. „Klar, bin dabei!!“, erwiderte Emmett. Ich begleitete Rachel, Rebecca und Jacob noch zur Türe, um sie zu verabschieden. „Schön das ihr da wart, wir sehen uns bestimmt bald wieder“, sagte ich zu Rachel als ich sie umarmte. „Ja das glaube ich auch“, flüsterte sie mir zu und grinste dabei. Dann ging sie nach draußen und Jacob nahm mich wieder in seine Arme. „Schade, ich wäre gern noch geblieben“, säuselte er mir in mein Ohr. „Ich hätte auch nichts dagegen, wenn du bleiben würdest.“ Er war wieder so nahe.. „Sehen wir uns morgen?“ Wieder dieses Lachen. „Ähm, ja, wenn du willst.“ Meine Stimme war nur noch ein Flüstern. „Natürlich will ich. Am liebsten würde ich dich 24Stunden am Tag sehen.“ Er strich mir eine Haarsträhne hinter das Ohr und neigte sich zu mir hinunter. Ich streckte mich ihm entgegen und unsere Lippen trafen aufeinander. Dieses mal war der Kuss nicht beherrscht und Jacob zog mich näher an sich. Seine Zunge forderte Einlass in meinen Mund und ich ließ es zu. Ich gab mich diesem Kuss ganz und gar hin, vergaß dabei fast das Atmen. Langsam entzog ich mich Jacobs Lippen und schnappte nach Luft. Der Kuss musste eine Ewigkeit gedauert haben, denn plötzlich hörte ich draußen das Hupen von Rachels Wagen. Jacobs Lippen formten ein Lächeln. „Gute Nacht Bella. Schlaf gut und träum süß. Bis morgen.“ Er gab mir noch einen letzten, flüchtigen Kuss, ehe er aus dem Haus ging. Am Auto drehte er sich noch einmal kurz um und winkte mir zu. Ich winkte ihm zurück, schloss die Haustür und lehnte mich mit dem Rücken gegen sie. Meine Atmung ging wieder normal, aber mein ganzer Körper kribbelte. Jacobs Lächeln bildete sich vor meinem geistigen Auge und ich musste grinsen. „Mein Gott, dich hat es ja voll erwischt.“ Wieder einmal holte mich Emmett in die Realität zurück. „Ja, ich glaube auch“, konnte ich nur erwidern. „Bella...“, Emmett schaute mich nun ernst und zugleich liebevoll an, „... ich bin immer für dich da, wenn du jemand zum Reden brauchst. Das weißt du, oder? Und wenn dir irgendjemand was tut, dann sagst du mir das bitte. Du kannst mit allem zu mir kommen, egal was es ist...“ Ich lief auf ihn zu und ließ mich von seine Arme fallen. „Okay?“, flüsterte er und drückte mich dabei fest an sich. Ich nickte und konnte es nicht verhindern, dass sich vereinzelte Tränen aus meinen Augenwinkeln stahlen. „Ich geh jetzt ins Bett... feiert noch schön.“ Ich löste mich langsam von meinem geliebten Bruder und gab ihn einen Kuss auf die Wange. „Schlaf schön, Kleines.“ Als ich in meinem Bett lag, wanderten meine Gedanken sofort wieder zu Jacob. Der Abend war einfach nur wunderschön. Ich hätte mir nie träumen lassen, das es soweit kommt. Dass Jacob mich küssen würde, dass er meine Hand halten würde. Aber was hatte das zu bedeuten? War ich mit ihm zusammen oder war es einfach die Bowle, die ihn dazu veranlasste mich so zu behandeln? Ich müsste wohl einfach abwarten und sehen, wie sich alles entwickelt. Ich berührte meine Lippen, auf denen Jacobs Lippen lagen und schloss meine Augen. Es dauerte wohl nicht lange und ich war mit einem Lächeln auf den Lippen eingeschlafen Bellas Silvesteroutfit: http://www.polyvore.com/cgi/set?id=10580161 Bella Geburtstagsoutfit: http://www.polyvore.com/cgi/set?id=10580540 ____________________________________________________________________________ Wenn er will, kann er ganz süss sein unser Jacob oder?? Wie hat es euch gefallen??? Lasst mir doch nen Kommi da...... Bussi Nicki Kapitel 9: ..... und immer höher fliegen.............. ------------------------------------------------------ Sooooo, los gehts!! Es wird extrem süüüüüüüüüüüüüüüüss!!! ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Am nächsten Tag wurde ich von einem Kitzeln an meinem Ohr geweckt. Ich war noch viel zu müde, um meine Augen zu öffnen, bestimmt hatte ich erst wenige Minuten, wenn überhaupt, geschlafen. Anders konnte ich mir dass nicht vorstellen, warum ich mich noch ziemlich erschlagen füllte. Ich drehte mich auf meine andere Seite und hoffte, dass ich dadurch weiter schlafen konnte. Es dauerte nicht lang und das Kitzeln war wieder da. Doch dieses mal flüsterte noch eine Stimme: „Aufwachen Bella.“ Es war Jacobs Stimme. Ich musste wohl wieder eingeschlafen sein und angefangen haben von ihm zu träumen. Dann spürte ich allerdings, dass eine Hand meine Wange entlang strich. Könnten sich Träume wirklich so real anfühlen? Eindeutig: Nein! Ruckartig riss ich meine Augen auf und blickte direkt in Jacobs wunderschönen dunklen Augen. Er lächelte. „Na, endlich wach?“ Schnell setzte ich mich auf und zog mir dabei meine Decke bis zum Kinn. Verflucht, warum musste ich ausgerechnet heute dieses alte Shirt anhaben. Jacob musste wohl erkannt haben was ich dachte und setzte sich auf meine Bettkante. „Das muss dir nicht peinlich sein. Ich finde, dir steht so ziemlich alles.“ „Wie spät ist es denn?“, wollte ich wissen. „Es ist fast zwei Uhr nachmittags“, gab Jacob als Antwort. „Bitte was? Ich hab so lange geschlafen? Verdammt, ich hätte beim Aufräumen helfen müssen. Warum hatte mich denn niemand geweckt?“ „Keine Sorge, deine Mum, Emmett und ich haben das alles schon erledigt. Wir wollten jetzt zu Tammys Bar, um etwas zu essen. Du kommst doch mit, oder?“ Jacob lächelte mich an und strich wieder mit einer Hand über meine Wange. Sofort spürte ich wieder die Röte in meinem Gesicht und meine Atmung ging stockend. „Gerne, ich zieh mir schnell um. Ich komm dann nach unten.“ „Alles klar, wir warten dann auf dich. Bis gleich.“ Jacob erhob sich von meinem Bett und gab mir einen sanften Kuss auf die Wange. Als er aus der Tür war, sprang ich aus meinem Bett, um mich um zuziehen. Ich entschied mich heute für etwas einfaches und zog eine Jeans und einen roten Rollkragen Pulli aus meinem Schrank. Dann ging ich ins Bad, putzte meine Zähne, machte eine kurze Katzenwäsche und band meine Haare zu einem Zopf zusammen. Ein letzter Blick in den Spiegel und dann ging ich nach unten. Emmett kam mir bereits auf der Treppe entgegen. „Wie ich sehe, hat der Weckdienst funktioniert!“, er grinste mich spitzbübisch an. „Dir auch einen schönen guten Morgen Emmett“, erwiderte ich nur und ging an ihm vorbei. Das Wohnzimmer war tatsächlich schon wieder in seinem Urzustand und nichts erinnerte an die Party der letzten Nacht. An der Küchentheke saßen Billy und mein Dad, der heute seinen freien Tag hatte. Nur die beiden Schwestern fehlten. „Guten Morgen, warum habt ihr mich denn nicht früher geweckt? Ich hätte doch beim Aufräumen geholfen“, begrüßte ich meine Mum. „Dir tat der Schlaf nach den langen Abenden letzte Woche in der Boutique gut. Außerdem hatte ich genügend Helfer“, lachte meine Mum. „So, da wir nun endlich komplett sind, können wir ja los. Ich hab einen Bärenhunger.“ Mein Dad erhob sich von seinem Stuhl und lief zur Garderobe. „Wo sind Rachel und Rebecca. Kommen sie nicht mit?“, wandte ich mich Billy. „Die beiden haben noch geschlafen, als wir los gefahren sind. Wir haben sie gerade angerufen, wir treffen sie bei Tammy's“, klärte er mich auf. „Du hast ja noch mich.“ Jacob stand neben mir und flüsterte mir ins Ohr. Ich drehte mich zu ihm, während er wieder unsere Finger in einander verschränkte. „Wirklich?“ Anstatt einer Antwort gab er mir einen Kuss, der durch ein gekünsteltes Husten meines Dads unterbrochen wurde. „Können wir dann los?“ Ich ließ von Jacob ab und sah zu meinem Dad, erst da bemerkte ich, dass alle Blicke auf uns ruhten. Meine Mum leicht verwundert, Billy mit einem Lächeln auf den Lippen, Dads Blick war eine Mischung aus Sorge und Freude und mein Bruder versuchte vergebens einer seiner Anfälle zu unterdrücken. Verlegen sah ich auf den Boden und lief wieder knallrot an. Jacob lachte kurz auf und zog mich dann hinter sich her zur Türe. Ich nahm meinen Mantel und stieg in unseren Audi. Jacob und Billy fuhren extra. Wir waren gerade losgefahren, als mein Dad sich zu mir wandte. „Also du und Jacob? Bist du nicht noch zu jung für einen Freund Bella?“, entsetzt sah ich meinen Vater. Ich war immerhin 16! „Charlie, die heutige Jugend ist schneller als wir damals. Außerdem ist Jacob doch sehr nett“, warf meine Mum ein. Wenn es nach ihm ginge, dürfte ich mich erst nach dem College für Jungs interessieren. Ich sah, dass Emmett mit einem Lachen kämpfte. „Natürlich ist er nett, er ist Billys Sohn. Aber ich finde, dass unsere Tochter zu jung dafür ist.“ „Dad, ich bin 16. Ich darf Auto fahren und noch einiges mehr. Wieso soll ich dann ausgerechnet für einen Freund zu jung sein?“ „Bella, ich mach mir nur Sorgen um dich“, erwiderte mein Dad. „Keine Sorge, Dad. Ich pass auch unsere Kleine auf“, mischte sich auch Emmett ein. Ein kurzes Nicken von meinem Dad und ein Lächeln von meiner Mum, zeigte mir, das dieses Thema vorerst geklärt wäre. Außerdem wusste ich ja selbst nicht, ob ich mit ihm zusammen war oder nicht. Nach einer knappen viertel Stunde Fahrt kamen wir an Tammys Bar an. Rachel und Rebecca warteten schon auf uns. Nach einer kurzen Begrüßung gingen wir nach drinnen und suchten einen Tisch, der groß genug für uns alle war. Ich stand mit Rachel gerade an der Garderobe, um unsere Mäntel aufzuhängen, als hinter mir, wie aus dem nichts, Jessica auftauchte. „Oh sie an, Isabella Swan. Du traust dich immer noch in die Öffentlichkeit, obwohl du immer wieder Unfälle provozierst?!“ Sie hatte ihre Augen leicht zusammengekniffen und versuchte wieder ihr Gift zu versprühen. „Weißt du Jessica, immerhin weiß ich, dass es dann immer noch jemand gibt, der für mich da ist. Was bei dir nicht der Fall ist“, konterte ich. „Ach ja? Und wer sollte das sein?“, giftete sie. „Ich zum Beispiel!“ Jacob tauchte auf und nahm meine Hand. „Du willst mir doch nicht sagen, dass du mit der hier zusammen bist?!“ Jessica klang fassungslos und machte eine Handbewegung in meine Richtung. Ich hingegen starrte Jacob gebannt an. Die Antwort auf diese besondere Frage interessierte mich brennend. „Doch, das will ich. Hast du etwa ein Problem damit?!“, Jacob sah Jessica eindringlich an. „Das kann nicht dein Ernst, du könntest jede haben und nimmst die Swan? Gott, in welcher Welt leben wir eigentlich.“ Man konnte Jessica den Schock ansehen. Es gab tatsächlich einen Jungen, der nicht an ihr interessiert war, sondern an mir. Ohne ein weiteres Wort drehte sie sich um und ging. Mein Blick ruhte immer noch auf Jacob. „Alles im Ordnung?“ Er lächelte mich an und riss mich aus meiner Starre. „Äh, ja. Meintest du das gerade Ernst?“ Ich wollte nochmal auf Nummer sicher gehen, dass das gerade Realität war und nicht wieder einer meiner vielen Träumereien. „Welchen Teil meinst du?“, fragte Jacob und ich lief wieder rot an. „Das mit dem Freund“, gab ich beschämt zu. „Natürlich. Was denkst du denn? Meinst du etwa, das gestern und heute ist nur ein Spaß für mich?“ Jacobs Blick haftete auf mir und ich dachte, er würde mich durchbohren. Mir fiel nichts besseres ein, deshalb zuckte ich nur mit den Schultern. Jacob nahm mich lachend in die Arme. „Oh Bella, du bist echt einmalig. Ich hab dir doch schon vor längerem gesagt, dass ich dich mag! Hast du das etwa vergessen?“ Wie könnte ich das jemals vergessen? Immerhin hatte mir kein Junge das jemals zuvor gesagt. Ich schüttelte den Kopf. „Siehst du, also denk doch nicht solche Sachen. Los, wir sollten mal zu unserem Tisch.“ Jacob gab mir einen flüchtigen Kuss und gingen mit mir Hand in Hand zu unserem Tisch. Ich war also mit ihm zusammen. Ich, Isabella Marie Swan, hatte einen Freund. Und das war kein geringeres als Jacob Black. Bei dem Gedanken musste ich unweigerlich Lächeln. Hatte ich es wirklich geschafft, ihn zu verändern, so wie es Rachel schon gesagt hatte. Ich hoffte es so sehr und bei allem was bisher geschehen war, war ich mir eigentlich ziemlich sicher. Die folgende Zeit, war die schönste in meinem bisherigen Leben. Jacob und ich verbrachten so viel Zeit, wie nur möglich, zusammen. So oft, wie möglich, schaute ich ihm beim Baseballtraining zu, da es aber immer noch Winter war, ging ich nur einmal pro Woche dort hin, denn auf der Tribüne war es trotz Mantel sehr kalt. Heute war mal wieder so ein Tag. Ich saß schon fast zwei Stunden dick eingepackt, den Schal bis zur Nase hochgezogen und einer Pudelmütze, auf der Tribüne und schaute den Jungs beim Training zu. Wenn es nach mir gehen würde, hätte ich das Training bei diesem Wetter abgesagt, doch nächste Woche stand ein wieder ein wichtiges Spiel an. „So Schluss für heute. Hoffentlich ist das Wetter beim Spiel besser“, hörte ich Emmett über den Platz rufen. Wie aufs Stichwort sprang ich auf und lief zum Platz runter. Jacob kam mir schon entgegen. „Hey Süße, frierst du nicht?“, begrüßte er mich mit einem Küsschen. „Es geht schon. Aber jetzt kann ich ja gleich mit Emmett nach Hause.“ „Weißt du was, ich fahr dich heute nach Hause. Ich muss deinen Dad noch was fragen.“ Fragend sah ich Jacob an. „So, und was??“ „Das verrate ich dir doch jetzt noch nicht.“ Grinste er über beide Ohren und verschwand in der Umkleidekabine. Jetzt hatte er mich wirklich neugierig gemacht. Was wollte Jacob meinen Dad fragen? Ich versank wieder in meinen Gedanken und tauchte erst wieder auf, als Jacob wieder vor mir stand. „Können wir los?“ „Ja, klar. Was willst du meinen Dad fragen, Jacob?“, versuchte ich mein Glück aufs Neue. „Keine Chance Bella, das wirst du schon noch erfahren“, antwortete er und hielt mir die Beifahrertür seines Autos auf. Während der Fahrt sprachen wir kein Wort, Jacob hielt nur meine Hand und lächelte mich immer wieder an. Als wir bei mir ankamen, wollte mein Dad gerade in sein Auto steigen. „Hallo Charlie, hast du kurz zwei Minuten“, ging Jacob auf ihn zu. Ich ihm hinterher. „Hey ihr beiden. Klar, was gibt’s?“ „Ich wollte dich fragen, ob es in Ordnung wäre, wenn ich Bella am Samstag entführe und erst Sonntag wiederbringe?“ Was hatte Jacob da gesagt??? Er fragte meinen Dad, ob ich bei ihm über Nacht bleiben kann? Mein Dad sah Jacob skeptisch an, dann blickte er zu mir, ehe er antwortete. „Hmm, also gut. Aber wehe ihr stellt irgendeinen Blödsinn an. Und Sonntagmittag ist sie wieder zu Hause, Jacob!!“ Er drohte Jacob mit erhobenen Finger und bösen Blick. „Ja, Chief Swan, geht in Ordnung“, lachte Jacob und ging mit mir ins Haus. „Was hast du vor?“, platze es aus mir heraus. „Das siehst du am Samstag. Eins kann ich jetzt schon verraten... zieh dir was Schickes an“, grinste er wieder und gab mir einen Kuss, in den ich sofort versank. Es war Samstag und ich wartete ungeduldig auf Jacob. Er meinte, er würde mich um sieben Uhr abholen. Jetzt war es gerade mal halb sieben und ich saß fix und fertig im Wohnzimmer. Nervös tippelte ich mit meinem Fuß auf und ab und rieb meine Hände aneinander. „Bella, hör endlich auf. Mit deiner Zuckerei kann ich mich nicht auf das Spiel hier konzentrieren.“ Emmett saß neben mir und sah sich ein Baseballspiel an. Ich warf ihm nur kurz einen bösen Blick zu und ging in die Küche. Dort starrte ich auf die Uhr, es war als würden sich die Zeiger gar nicht bewegen. Doch dann, eine gefühlte Ewigkeit später, klingelte es. Wie von der Tarantel gestochen, sprang ich zur Tür, öffnete diese und sah in die wunderschönen Augen meines Freundes. Sein Anblick raubte mir den Atem, er stand in einem weißen Anzug, schwarzem Hemd und weißer Krawatte vor mir, der Kontrast mit seiner gebräunten Haut war einfach der Wahnsinn, in der Hand hielt er einen großen Strauss roter Rosen. „Hallo Süße, du siehst wunderschön aus.“ Ich hatte ein enges silbernes Kleid an, meine Haare fielen in leichten Locken an mir herab und ich war dezent geschminkt. „Jacob, du... der Anzug... die Rosen... der Wahnsinn“, stotterte ich und lief knallrot an. „Gar nichts im Gegensatz zu dir. Ich wünsche dir einen schönen Valentinstag, Süße“, hauchte er und legte mir die Rosen in den Arm. Verdammt, das hatte ich vollkommen vergessen. Heute war Valentinstag... deshalb der ganze Aufwand. Mir schossen Tränen in die Augen. Schnell blickte ich zu Boden. „Warum weinst du? Gefallen sie dir nicht?“, hörte ich Jacob sagen und hob schnell meinen Kopf. „Doch, doch... sie sind wunderschön, aber ich hab total vergessen, dass heute Valentinstag ist“, gab ich leise zu. „Ach Bella, das ist doch nicht schlimm. Immerhin ist es die Aufgabe vom Mann an so etwas zu denken. Wir sollten jetzt los, ich hab einen Tisch reserviert.“ Jacob nahm mich kurz in den Arm, dann nahm er meine Tasche und wir gingen zum Auto. Natürlich sagte er mir nicht wo wir hinfuhren, aber schnell merkte ich, dass es wohl nach Port Angeles ging. Dort angekommen hielt Jacob vor einem Restaurant. Es sah piekfein aus. „Jacob, das sieht sehr teuer aus“, verkündete ich meine Bedenken. „Für dich, ist mir nichts zu teuer“, säuselte er mir ins Ohr, als ich aus dem Auto stieg. Mein Blick wanderte zu dem Schild: 3 Sterne Restaurant Maritim. Ich musste schlucken, drei Sterne, das konnte nicht Jacobs Ernst sein. Er schien meine Gedanken zu erahnen, lächelte leicht und schob mich dann vorwärts durch die Eingangstüre. „Guten Abend, kann ich ihnen helfen?“, begrüßte uns ein Herr förmlich. „Ich habe reserviert, Black“, entgegnete Jacob genauso höflich. „Ah ja, folgen sie mir bitte“, sagte der Ober wieder und ging uns voraus. An einem Platz im hinteren Teil des Lokales hielt er inne, zog mir den Stuhl heraus, ehe ich mich darauf setzte. Jacob setzte sich gegenüber von mir hin und nahm wieder meine Hand in seine. Die Bedienung kam und legte uns zwei Karten hin. Ich entschied mich für eine in Honig gebratene Ente mit Gemüsebeilagen und Reis, Jacob nahm dasselbe. Während wir auf das Essen warteten, sah er mir nur in meine Augen, ich hätte dahin schmelzen können. „Du siehst heute wunderschön aus, Bella“, durchbrach er die Stille, mir schoss wieder die Röte ins Gesicht. Bevor ich etwas antworten konnte, kam der Kellner mit unserem Essen. Es schmeckte genauso wie es aussah, einfach nur köstlich. Bestimmt hätte dazu ein Wein gehört, da wir aber noch keinen Alkohol trinken durften, blieb es nur bei Wasser und Apfelsaft. Nach dem Hauptgang bestellte Jacob noch Tiramisu. Genauso wie das erste Essen, schmeckte es einfach nur himmlisch. Ich war mehr wie satt und meinem Freund ging es wohl genauso. „Sollen wir langsam aufbrechen? Es ist schon spät“, fragte er mich und streichelte dabei meinen Handrücken. Sein Anblick verschlag mir einfach die Sprache, weshalb ich nur durch ein Nicken antworten konnte. Jacob stand auf, rückte den Stuhl nach hinten und hielt mir seinen Arm hin, sodass ich mich einhaken konnte. Gemeinsam verließen wir das Maritim. Jacob hielt mir die Beifahrertür auf und ich ließ mich im Auto nieder. Wie schon beim Essen sagten wir kaum ein Wort, als wir nach La Push fuhren. Es herrschte Stille zwischen uns, eine angenehme Stille, in der mir Jacob immer wieder einen seiner schönsten Blicke schenkte, dabei lächelte und meine Hand hielt. Ich war ihm voll und ganz ergeben. In meinem ganzen Körper kribbelte es. Nach fast zwei Stunden Fahrt erreichten wir das Haus der Blacks. Als ich ausstieg, bemerkte ich den sternenklaren Himmel, der sich über uns erstreckte. „Schön nicht?“, hauchte mir Jacob ins Ohr und legte mir dabei von hinten seine Arme um meinen Körper. „Ja, wunderschön. Lass uns noch ein bisschen am Strand spazieren gehen.“ „Hmm, warum nicht. Aber zieh meine Jacke an, ich will nicht, dass du dich wieder erkältest.“ Ich schlüpfte in seine Jacke und gemeinsam gingen wir zum Strand. Der Sand fühlte sich angenehm warm an. Das Meer rauschte leise und der Mond hing voll am Himmel. Es war einfach nur traumhaft schön. „Jacob, warum bist du eigentlich mit mir zusammen?“ Diese Frage lag mir schon länger auf dem Herzen. „Wie meinst du das?“ Jacobs Stimme klang überrascht. „Na, ich meine, du könntest jede haben. Es gibt viele, die dich sofort nehmen würden -allen voran Jessica- aber du bist mit mir zusammen. Ich bin weder sonderlich hübsch noch etwas Besonderes“, erklärte ich klein laut. Jacob hielt plötzlich inne. „Bella, so etwas darfst du nicht denken. Du bist hübsch! Deine Augen sind das schönste und tiefste Braun, das ich jemals gesehen habe... deine Haut ist so weich und zart und wenn du rot wirst“, er strich mit seinem Daumen über meine Wange, „genauso wie jetzt, werden meine Knie weich. Alle anderen Mädchen hier sind künstlich... massenhaft Make-Up im Gesicht und keine Ausstrahlung. Solche hatte ich in San Francisco zu genüge. Du bist anders...einfach natürlich. Genau das gefällt mir so an dir.“ Jacob sah mir tief in die Augen, ich konnte ihm ansehen, dass er es Ernst meinte. Ein angenehmes Gefühl bereitete sich in mir aus, es war einfach unbeschreiblich. Ich schlang meine Arme um Jacobs Nacken und zog ihn zu mir herab, unsere Lippen trafen aufeinander und verschmolzen zu einem innigen Kuss. In mir wühlte ein Feuer. Jacob mochte mich, weil ich anders war. Er mochte alles an mir, das fühlte sich so unglaublich an. Langsam löste er sich wieder von mir und sah mir wieder tief in die Augen. „Wir sollten jetzt zu mir gehen, es wird doch sehr frisch. Außerdem hab ich noch eine Überraschung für dich“, hauchte er in mein Ohr und wieder überkam mich dieser wohlig warme Schauer. Seine Lippen fuhren mein Ohrläppchen und meinen Hals entlang, alles in mir schrie nach mehr. „Was ist das für eine Überraschung?“, fragte ich atemlos. „Wenn ich es dir sage, ist es doch keine Überraschung mehr“, gab er nur zurück, beugte sich zu mir herunter und zog mir die Beine weg, sodass ich in seinen Armen lag. Ich wollte schon protestieren, aber er legte mir einen Finger auf die Lippen, trug mich den ganzen Weg zum Haus und dann nach oben auf sein Zimmer. Als er die Türe öffnete stockte mir der Atem. Überall standen brennende Kerzen, das Bett war über und über mit Rosenblättern bedeckt und eine Schale Erdbeeren stand auf dem kleinen Tisch. „Jacob, was.... warum... wofür das alles?“ „Hast du etwa vergessen, was heute für ein Tag ist?“, sah er mich fragend an. „Nein, es ist Valentinstag. Aber ich dachte das Dinner ist mein Geschenk.“ Mir war die ganze Situation irgendwie peinlich. „Bella, es ist schon nach zwölf, heute ist der 15. Februar. Wir sind heute einen Monat zusammen.“ DAS hatte ich tatsächlich vergessen. Aber das Jacob daran dachte, überraschte mich und dass er das alles hier nur für mich organisiert hatte, noch mehr. Machten sich normalerweise Männer nichts aus so einem Tag. Jacob ging in sein Zimmer und stoß die Türe hinter sich mit seinem Fuß zu. Erst jetzt bemerkte ich, dass ich immer noch in seinen Armen lag. Aber schon im nächsten Moment legte er mich auf sein Bett. Ich zog sein Jackett aus, er entledigte sich seiner Krawatte und seines Hemdes und legte sich dann zu mir aufs Bett. Er nahm eine Erdbeere und fuhr damit meine Lippen nach, immer, wenn ich zubeißen wollte, zog er sie wieder weg. Das Spiel ging eine Ewigkeit, ehe ich eine nahm, mir zur Hälfte in den Mund nahm und mich zu ihm beugte. Jacob verstand mein Vorhaben und biss die andere Hälfte ab. Dann versanken wir in einem innigen Kuss. Ich griff nach seinem Nacken und zog ihn näher an mich heran. Mein Atem ging immer schneller und auch Jacob wurde nun fordernder. Langsam schob er mein Kleid nach oben und fuhr mit seiner Hand meinen Schenkel entlang. Ich stöhnte leise auf, es war mir sofort peinlich, doch Jacob schien es nicht zu stören. Seine Hände glitten zu meinem Rücken und dem Reißverschluss meines Kleides. Alles in mir brannte. Er öffnete ihn langsam und zog mir das Kleid aus. Reflexartig bedeckte ich meinen fast nackten Körper mit der Decke. Jacob lächelte und glitt unter die Decke. Inzwischen hatte er nur noch seine Shorts und ein T-Shirt an.Wieder versanken wir in einem Meer aus Küssen und Jacob streichelte jede Stelle meines Körpers. Ich war ziemlich erregt und presste mich an Jacob, nun konnte auch ich seine Erregung spüren. Er legte sich auf mich und machte kreisende Bewegungen mit seinem Unterleib auf mir, ich konnte mich vor Erregung kaum noch beherrschen. In mir loderte ein Feuer, ich zog Jacob das Shirt aus und fuhr mit meinen Fingerspitzen seinen Rücken entlang. Ihm entging ein leichtes Stöhnen, was mir zeigte, das es ihm gefiel. Mit seinen Lippen fuhr er meinen Hals entlang, liebkoste meinen Schulterbeuge und wanderte weiter zu meiner Brust. Ich versteifte mich leicht und Jacob glitt zurück zu meinem Lippen. Unter einem unserer vielen Küssen flüsterte mir Jacob zu: „Ich möchte mit dir schlafen Bella.“ Sofort zuckte ich zusammen und erstarrte. Wir hatten bisher über dieses Thema weder gesprochen noch hatte ich mir Gedanken darüber gemacht. „Jacob, das kann ich noch nicht. Das geht mir zu schnell.“ Es war mir fast schon peinlich das zu sagen. Und als Jacob wieder einmal Gedanken lesen könnte, legte er mir eine Hand an die Wange und sah mich mit einem Lächeln an. „Es muss doch auch nicht heute sein... ich hab nur gesagt das ich es will.“ Bevor ich etwas antworten konnte, bedeckte er mein Gesicht mit Küssen. Erst meine Wangen, dann meine Augenlider, dann die Nase bis schließlich seine Lippen wieder auf meinen lagen. Sanft streichelte er mit seinen Fingern über mein Arme und meinen Bauch, so langsam verbrannte das Feuer in mir meinen Verstand. Irgendwann, unter den zahllosen Küssen und Zärtlichkeiten mussten wir eingeschlafen sein. Am nächsten Morgen wachte ich in den Armen meines Freundes auf. Es war so ein schönes Gefühl in seinen Armen zu liegen. Mein Blick ging von seinen muskulösen Oberarmen, zu seinem nackten Oberkörper und zu seinem Gesicht. Das blickte mir mit einem Lächeln entgegen. „Guten Morgen Süße. Hast du gut geschlafen?“ Er gab mir einen Kuss auf die Stirn und ich nickte nur. „Wir sollten langsam aufstehen. Es ist schon fast zwölf. Ich hab versprochen, dich bis mittags wieder nach Hause zu bringen.“ In seiner Stimme lag ein Hauch von Traurigkeit. „Wirklich, es ist schon so spät?“, fragte ich ungläubig. „Ja, leider. Aber es ist ja auch spät geworden“, lächelte er wieder , stütze sich auf seinem Arm ab und strich mir ein paar Haarsträhnen aus dem Gesicht.. „Auch wenn ich gerne noch ein bisschen mit dir alleine wäre.“ Ich schmiegte mich näher an ihn und wir versanken in einem Kuss. Als ich wieder fordernder wurde und meine Hände ihren Weg in seine Haare fanden, löste er sich langsam von mir. „Wie gerne ich das auch fortsetzen würde, aber ich will keinen Ärger mit deinem Dad. Ich hol schnell deine Tasche aus dem Auto“, lächelte Jacob, gab mir einen Kuss und ging dann aus dem Zimmer. Als ich mich aufsetze ließ ich meinen Blick nochmal durch das Zimmer streifen. Überall standen noch die Kerzen und auf dem Boden lagen die Rosenblätter. Ich konnte es immer noch nicht glauben, dass Jacob das alles für mich getan hatte und vor allem das er an unser einmonatiges dachte. In Gedanken ließ ich nochmal den gestrigen Abend Revue passieren, was mich lächeln ließ. Wir saßen einfach nur da und schmachteten uns an, dann der Spaziergang am Strand und Jacobs Komplimente, dann die Zärtlichkeiten, die wir hier austauschten. Es war einfach nur himmlisch, sofort fing alles in mir wieder Feuer. Ich musste wieder in meiner Gedankenwelt versunken sein, denn plötzlich stand wieder mein Freund vor mir. „Ist alles in Ordnung?“ fragte er skeptisch. „Ja ja, ich war nur in Gedanken. Ich geh dann mal ins Bad“, antwortete ich schnell und lief aus dem Zimmer. Auf dem Flur stieß ich fast mit Rachel zusammen. „Oh, guten Morgen. Ihr seid auch endlich wach“, begrüßte mich diese. „Guten Morgen, ja leider. Ähm, Rachel, meinst du es ist in Ordnung, wenn ich kurz dusche?“ Ich brauchte diese jetzt dringend, mein Körper fühlte sich an, als würde er brennen und eine Abkühlung wäre genau das Richtige. „Ja klar. Handtücher sind in dem Schrank unter dem Waschbecken. Du kannst auch meinen Föhn nehmen.“ „Danke, lieb von dir“, erwiderte ich und verschwand im Bad. Ich stieg unter den kalten Wasserstrahl und seine Wirkung entfaltete sich. Mein Körper beruhigte sich sofort. Ich beeilte mich mit Duschen, putze meine Zähne, schlüpfte in meine Jeans und Bluse und föhnte meine Haare ein wenig, ehe ich sie zu einem lockeren Knoten band. Dann ging ich aus dem Bad und sah das Jacob vor seinem Zimmer schon auf mich wartete. „Mit dem Kleid hast du mir besser gefallen“, grinste er und gab mir einen Kuss. Dann nahm er meine Hand und ging mit mir zum Auto. Die Fahrt verging viel zu schnell und schon standen wir vor meinem Haus. „Kommst du noch mit rein? Emmett würde sich bestimmt freuen.“ Ich wollte mich noch nicht von Jacob trennen. „Tut mir Leid, aber ich muss mit Rebecca noch ein paar Sachen erledigen, weil Harry heute Abend zu Besuch kommt. Aber wir sehen uns morgen beim Training“, antwortete Jacob und sah mich traurig an. Dann nahm er mein Gesicht in seine Hände und zog es zu sich. Er gab mir einen langen, zärtlichen Kuss, denn ich nur zu gern erwiderte. Eine Ewigkeit mussten wir so da gesessen haben, als mich ein Klopfen hoch schrecken ließ. „Bella ich soll dir von Dad sagen... wenn du nicht sofort aufhörst, kommt er mit der Knarre raus.“ Mein Bruder stand mit einem breiten Grinsen an meinem Fenster. Jacob lachte auf. Als ich aussteigen wollte, zog er mich nochmal zu sich. „Danke für den schönen Abend gestern“, flüsterte er. „Nein, ich muss mich bedanken. Das war mit Abstand das Schönste, was je jemand für mich gemacht hat.“ Meine Stimme überschlug sich fast. „Nichts zu danken, für dich immer wieder gerne“, hauchte er mir in mein Ohr und gab mir einen letzten Kuss für heute. Ich stieg aus dem Auto und wartete bis Jacob nicht mehr zu sehen war, dann wandte ich mich an meinen Bruder. „Das hat Dad nicht gesagt, er ist nicht mal zu Hause“, meckerte ich ihn an. „Stimmt, aber das Gesabber war nicht länger zu ertragen“, lachte Emmett nur. „Du hättest einfach im Haus bleiben können.“ „Ging nicht anders... immerhin muss jemand verhindern, dass ihr hier übereinander herfallt und so die Nachbarschaft mit nicht- jugendfreien Aktivitäten beglückt.“ Ich boxte meinen Bruder mit der Faust. Er grinste allerdings nur darüber und ging laut lachend ins Haus. Die Tage und Wochen mit Jacob vergingen nur so im Fluge. Inzwischen war es schon Ende März und ich war nie glücklicher gewesen, als in den vergangenen drei Monaten. Jacob verbrachte seine gesamte freie Zeit mit mir, was manchmal mehr oder weniger war. Die Baseballsaison hatte ja wieder angefangen, das bedeutete dreimal die Woche Training. Außerdem waren Jacob und Emmett in ihrem letzten High School Jahr und mussten viel für ihre Prüfungen lernen. Aber die Zeit, die Jacob frei hatte, verbrachte er mit mir. Wir gingen oft am Strand spazieren, einmal organisierte er sogar ein Picknick auf einer der Klippen. Zwei Mal waren wir im Kino, wobei wir von den Filmen nicht viel mitbekamen. Die meiste Zeit jedoch, verbrachten wir bei mir zu Hause und genossen einfach unsere gemeinsame Zeit. Anfangs waren wir das Gesprächsthema Nummer eins an meiner Schule, aber inzwischen hatte sich das gelegt. Angela beäugte das ganze relativ misstrauisch, sie mochte Jacob aus irgendeinem Grund nicht. Mit Jessica hatte ich keinerlei Kontakt mehr seit ihrem Auftritt in Tammys Bar und auch Leah hatte ich inzwischen als Feindin. Rachel und Rebecca freuten sich für uns und immer wieder bestätigten sie mir, dass sich Jacob durch mich sehr zum Positivem gewandelt hatte. Meine Eltern hatten es genauso akzeptiert wie Billy. Und Emmett, ja, was soll ich sagen. Er freute sich, beschütze mich aber dennoch weiter. Er wiederholte seine Worte immer mal wieder, ich dankte ihm mit einem Lächeln und sagte ihm, dass ich noch nie so glücklich war. Natürlich gab es Momente, in denen ich schon mal ähnlich glücklich war, aber die hatte ich weit hinten in meinem Herzen verborgen. Heute war Donnerstag und ich sah meinem Freund und Emmett mal wieder beim Training zu. Ich wollte einfach nur in Jacobs Nähe sein. Ich hatte mich auf der Tribüne niedergelassen, mein Englischbuch in der Hand und beobachte immer wieder die Jungs. Natürlich blieb mein Blick meistens bei Jacob hängen, vor allem dann, wenn er gerade von einer Base zur Nächsten lief. Gerade war wieder einer dieser Momente und ich musste unweigerlich an die eine, bisher auch leider die einzige, gemeinsame Nacht denken. Die Zärtlichkeiten, sein Körper, alles wiederholte sich gerade in meinem Kopf und mein Körper fing sofort an wieder zu lodern. Ein Schauer lief über meinen Rücken. Ich war wohl wieder so tief in meine Träumerei versunken, das ich gar nicht merkte, wie Angela sich neben mich setzte. Hin und wieder schaute sie auch beim Training zu, weil ihr Freund Ben auch in Emmetts Mannschaft spielte. „Na, träumst du schon wieder von Jacob?“ Ihre Stimme klang neutral. „Ja, ich kann es immer noch nicht glauben, dass ich mit ihm zusammen bin“, schwärmte ich ihr vor und versuchte das Lodern zu unterdrücken. „Ich auch nicht. Mir ist er immer noch unheimlich.“ Was meinte Angela nun wieder damit. „Wie meinst du das?“, sprach ich meine Gedanken aus. „Bella, er sieht dich manchmal an, als würde er gleich über dich herfallen. Und seine Vergangenheit ist auch nicht ohne.“ Normalerweise interessierte so etwas Angela nie. „Wie du sagst, es ist Vergangenheit. Er hat sich verändert Angela“, klärte ich sie auf. „Ja, das hast du schon öfters gesagt. Aber ob sich ein Mensch so einfach ändern kann... von heute auf morgen. Alice kann sich das auch ni-“, sofort biss sich Angela auf die Lippen. Was hatte sie gerade gesagt? Warum brachte sie nun Alice ins Spiel??? „Was um alles in der Welt hat Alice damit zu tun?“, wollte ich wissen und meine Wut war deutlich zu hören. „Tut mir Leid, das solltest du gar nicht erfahren. Aber da ich mich eh schon verplappert habe... Ich hab es Alice gesagt. Und sie findet es überhaupt nicht gut, dass du mit ihm zusammen bist.“ „Du hast Kontakt mit Alice??? Warum sagt sie es mir denn nicht selbst??? Was mischt sie sich überhaupt ein??“ Meine Stimme war inzwischen lauter als sonst, Angela wich meinem Blick aus. „Na überleg mal, warum sie nicht mehr mit dir redet. Was du ihr an den Kopf geworfen hast, hat sie ziemlich verletzt. Sie meinte sogar, das es wohl die beste Entscheidung war, die Freundschaft zu dir aufzugeben. Und sie wollte nie, das du etwas davon erfährst, dass ich Kontakt mit ihr habe.“ Angela sah immer noch zu Boden. Sie hatte Kontakt mit Alice und hatte mir nichts davon erzählt. Meine Wut auf Alice wurde nur noch größer. „Dann kannst du ihr ausrichten, dass ich ebenfalls froh über ihre Entscheidung bin. So kann sie mir wenigstens nicht immer wieder in meine Angelegenheiten reden. Und du kannst ihr auch ausrichten, dass ich nie glücklicher war als mit Jacob.“ Ich bereute das gesagte sofort. Natürlich war ich schon mal ähnlich glücklich und das eben mit Alice, aber diese Erlebnisse hatte ich ja weit hinten in meinem Herzen verstaut. Angela hatte inzwischen ihren Blick gehoben und sah mich entsetzt an. „Das werde ich ihr bestimmt nicht ausrichten, ich werde ihr von diesem Gespräch gar nichts sagen. Und du weißt genauso gut wie ich, dass das, was du eben von dir gegeben hast, es nicht stimmt.“ Damit hatte Angela Recht, aber ich würde ihr das auf keinen Fall gestehen. „Weißt du Bella, du hast dich ziemlich verändert. Seit dieser Jacob da ist...“, Angela atmete tief ein und aus und lächelte mich an. „Bella, ich hab dich sehr gern und ich bin auch immer für dich da. Mich freut es, dich im Moment so glücklich zu sehen, aber du sollst wissen, dass ich für dich da bin, falls das Ganze doch wider erwartend schlecht ausgehen sollte.“ Ich nickte und nahm sie in den Arm. Inzwischen war das Baseballtraining beendet und die Jungs liefen zu den Kabinen. Angela verabschiedete sich von mir, als sie sah, dass Jacob zu uns gelaufen kam. „Hallo Schönheit. Schön, dass du auf mich gewartet hast“, begrüßte mich Jacob und gab mir einen Kuss, denn ich leidenschaftlich erwiderte. Sofort kribbelte es wieder überall. Viel zu schnell und mit einem Lächeln beendete Jacob den Kuss. „Weißt du, eigentlich hab ich nicht auf dich gewartet, sondern auf meinen Bruder. Ich bin heute mit ihm gefahren und muss ja irgendwie nach Hause kommen“, neckte ich ihn. „Wenn du willst kannst du mit mir fahren. Ich nehm dich noch ein bisschen mit zu mir. Rachel würde sich bestimmt auch freuen... sie hat dich schon eine Ewigkeit nicht mehr gesehen“, schlug Jacob vor. Er hatte Recht, Rachel hatte ich fast seit zwei Wochen nicht mehr gesehen, da Jacob die meiste Zeit bei uns verbrachte. „Das ist eine gute Idee, du musst mich dann aber heute Abend nach Hause fahren.“ „Wenn es denn unbedingt sein muss? Viel lieber würde ich dich die ganze Nacht bei mir behalten“, grinste Jacob und ich wurde sofort rot. Ich wusste, was er damit meinte, aber soweit wollte ich noch nicht gehen. „Ich warte dann am Auto auf dich.“ lenkte ich das Thema schnell um. „Geht in Ordnung, ich beeile mich mit dem Duschen und gebe Emmett Bescheid. Bis gleich, Süße“, antwortete Jacob und gab mir einen flüchtigen Kuss, dann lief auch er zu den Umkleidekabinen. Ich musste nicht all zulange warten bis Jacob zu seinem Auto kam. Wir hatten schon die Hälfte der Strecke hinter uns, als mir etwas einfiel, was mich schon längere Zeit beschäftigte. „Wieso hast du eigentlich immer das Auto von deinem Dad? Du hast doch einen Golf in der Garage stehen.“ Jacob bastelte oft an ihm herum. In letzter Zeit kam der alte Wagen allerdings zu kurz. „Mir fehlen ein paar Ersatzteile und das nötige Kleingeld diese zu besorgen. Ich hoffe ja, dass ich ein paar zum Geburtstag bekomme, sodass ich ihn wieder zum Laufen bringen kann“, er lächelte mir zu. „Und warum kaufst du dir nicht stattdessen einfach einen Neuen? Immerhin ist das Auto doch schon ziemlich alt“, wollte ich wissen. Jacobs Miene wurde plötzlich hart. „Auch hier fehlt mir das nötige Geld dazu. Außerdem hänge ich an dem Wagen, er gehörte meiner Mutter“, gab er mir als Antwort. Seine Stimme war härter als sonst und ich wusste gleich, das ich einen wunden Punkt getroffen hatte. „Oh, verstehe“, konnte ich nur noch erwidern, biss mir auf die Unterlippe und sah beschämt aus dem Fenster. Jacob musste gemerkt haben, dass ich mich schämte und griff nach meiner Hand. „Hey, schon in Ordnung. Das konntest du ja nicht wissen. Jeder andere hätte so ein Auto längst auf den Schrottplatz gebracht.“ Ich sah wieder zu ihm. Er hatte sich wieder entspannt und die restlich Fahrt über, sagte von uns keiner mehr ein Wort. Als wir bei ihm ankamen, sah ich das Rachels Wagen nicht in der Auffahrt stand. „Ist Rachel gar nicht zu Hause?“, fragte ich Jacob. „Ich hab keine Ahnung. Fragen wir meinen Dad.“ Er streckte mir seine Hand entgegen und wir gingen ins Haus. Billy kam uns gleich entgegen. „Hallo ihr beiden. Bella, schön dich mal wieder zusehen. Du warst lang nicht mehr zu Besuch.“ Jacobs Dad umarmte mich. „Hey Dad, wo sind Rachel und Rebecca?“, begrüßte nun auch Jacob seinen Vater. „Oh, die habt ihr knapp verpasst. Sie sind rüber ins Reservat gefahren. Irgendetwas für die Schule recherchieren, meinten sie. Aber die beiden müssten so in ein bis zwei Stunden zurück sein“, erklärte uns Billy, der sich wieder auf den Weg ins Wohnzimmer machte. „Hmm, wollen wir beide hoch in mein Zimmer gehen und dort auf die beiden warten?“ Jacob hatte mich in den Arm genommen und lächelte. Er raubte mir damit den Atem und mein Herz schlug unregelmäßig. Ich nickte nur, dann nahm er mich an der Hand und zog mich nach oben auf sein Zimmer. Kaum hatten wir die Türe hinter uns geschlossen, fiel Jacob über mich her und schmiss mich auf sein Bett. Er kitzelte mich durch und ich flehte um Gnade. „Was bekomme ich als Gnadengesuch?“, fragte er, als er kurz inne hielt. Er hatte meine Arme fest im Griff und saß auf mir. „Einen Kuss?“, machte ich als Vorschlag. „Einen?? Viel zu wenig, da muss mehr raus springen.“ Sein Lachen raubte mir wieder alle Sinne. „Okay, zwei. Aber auch nur, wenn du mich endlich los lässt“, bot ich ihm an. „Mehr ist dir deine Freiheit also nicht wert?“ Gespielt beleidigt ließ er von mir ab und legte sich neben mich. Ich nutze meine Chance, setze mich auf seinen Bauch und fing an ihn zu küssen. Erst war es nur ein zärtlicher Kuss, der dann aber immer leidenschaftlicher wurde. Jacob zog mich wieder zu sich auf das Bett und drückte sich an mich. Wild fuhr ich mit meinen Händen durch seine Haare, dabei ging mein Atem immer lauter. Jacob stöhnte vor Erregung kurz auf und fuhr mit mit einer Hand unter meine Bluse. Ich zuckte kurz zusammen, Jacob hielt inne, doch mit einem Kuss gab ich ihm zu verstehen, dass es in Ordnung sei. Auch ich glitt mit einer Hand unter sein Shirt und konnte seine angespannten Muskeln spüren. Jacobs Haut fühlte sich weich und heiß an. Ich gab mich der Situation vollkommen hin und das Lodern schien Überhand zu nehmen. Erst als er im Begriff war meinen BH zu öffnen, erstarrte ich schlagartig. Er sah mich mit seinen dunklen Augen fragend an. „Tut mir Leid Jacob, aber das kann ich nicht... noch nicht“, gab ich ihm zu verstehen und spürte die Röte in meinem Gesicht. Jacob strich mit seinem Handrücken über meine Wange und sah mich mit einem Lächeln an. „Ist schon okay. Ist vielleicht auch nicht der richtige Zeitpunkt.“ Statt einer Antwort gab ich ihm einen Kuss, in den wir wieder schnell versanken, als plötzlich die Türe aufflog. „Oh, äh, Entschuldigung. Ich wollte nicht stören, ich geh dann mal in mein Zimmer.“ Rachel lief knallrot an und sah zu Boden. Genauso schnell wie sie da war, war sie auch wieder weg. Nachdem die Türe wieder zu war, mussten Jacob und ich lachen. „Ich werde dann mal zu ihr hinüber gehen“, sagte ich zu meinem Freund als ich mich wieder einigermaßen gefangen hatte. „Ich komm kurz mit“, erwiderte dieser mit einem Lächeln. Hand in Hand gingen wir zu Rachels Zimmer und klopften. Als wir eintraten, saß sie gerade an ihrem Schreibtisch, sofort färbten sich ihre Wangen wieder rot bei unserem Anblick. „Hey Rachel. Ich lass dir dann mal Bella hier, aber nimm sie nicht zu lange in Anspruch. Ich will auch noch was von ihr“, kicherte Jacob. „Ähm, ja, geht in Ordnung. Ach ja Jacob, du solltest dir langsam Gedanken über deine Party nächste Woche machen. Immerhin müssen wir auch noch einkaufen gehen dafür“, gab Rachel zurück. „Ja, ich weiß. Ich hab mir auch schon was überlegt, aber das besprechen wir Morgen“, antwortete Jacob und gab mir einen schnellen Kuss, ehe er das Zimmer verließ. „Ich wollte euch wirklich nicht stören. Dad sagte nur, dass ihr oben seid.“ Rachel schämte sich noch immer für das Geschehene gerade eben. „Das macht doch nichts, ist doch nichts passiert“, spielte ich es runter. Ich ließ mich auf dem Bett nieder und quatsche mit Rachel über die vergangen Wochen. Sie war inzwischen so etwas wie meine beste Freundin geworden. Zu Rebecca hatte ich leider keinen so guten Draht, sie war immer sehr verschlossen und blieb meistens auf ihrem Zimmer. Nach einer halben Ewigkeit kam Jacob wieder ins Zimmer. „Süße, wir sollten langsam los. Es ist schon fast acht und ich will nicht, dass sich deine Eltern Sorgen machen. Zum Schluss darfst du nicht mehr zu Besuch kommen.“ Jacob nahm meine Hand und zog mich vom Bett zu sich hoch. „Oh ja, dann sollten wir wirklich los. Bis bald Rachel.“ Ich umarmte sie, verabschiedete mich von Billy und ging zum Auto. „Was hast du denn geplant für deinen Geburtstag?“, wollte ich von Jacob wissen. „Nichts Großartiges. Sam und die Jungs werden kommen, ein paar vom Team und ihr. Soll nichts Großes werden“, erzählte mir Jacob seine Pläne. „Und was wünscht du dir zum Geburtstag?“ Die Frage brannte mir schon lange auf der Zunge. „Eigentlich gar nichts, außer dich“, grinste Jacob mich an. „Aber du hast mich doch schon“, erwiderte ich. „Ja, das schon. Aber ich will dich ganz. Du weißt schon, was ich meine“, beantwortete Jacob meine halbe Frage und setzte dabei sein schönstes Lächeln auf. Ich wusste von was er sprach. Meine Wangen wurden sofort heiß und mein Herz blieb bei dem Gedanken mit Jacob zu schlafen kurz stehen. „Jacob, ich weiß nicht, ob ich schon soweit bin. Du weißt, dass es das erste Mal für mich wäre.“ Wir hatten schon öfters über dieses Thema gesprochen, vor allem nach unsrer ersten gemeinsamen Nacht. Dennoch wurde ich dabei immer wieder nervös. Ich spielte unruhig mit meinen Fingern, als Jacob nach meiner Hand griff. „Bella-Schatz, ich will dich zu nichts drängen! Ich habe dir nur gesagt was ich mir wünsche. Das heißt noch lange nicht, dass du es auch umsetzen musst.“ Manchmal hatte ich das Gefühl, dass ich ihn nicht verdiente. Er war so verständnisvoll. Ich lächelte ihm zu und verschlang unsere Finger ineinander. Kurz darauf kamen wir auch schon bei mir zu Hause an. „So, da wären wir. Vor Sonntag werden wir uns wohl leider nicht mehr sehen.“ Jacob nahm mein Gesicht traurig in seine Hände. Er hatte mit seiner Mannschaft am Samstag ein Auswärtsspiel in Seattle und würden wahrscheinlich erst spät abends nach Hause kommen. Erst hatte ich überlegt mit zugehen, aber da auch Ben dabei sein würde, hatte ich einen Kinobesuch mit Angela ausgemacht. Ich seufzte. „Ja, ich weiß. Wir werden das schon irgendwie überleben“, versuchte ich das bevorstehende Wochenende runter zuspielen, aber ich vermisste ihn jetzt schon. „Ich weiß gar nicht womit ich dich verdient habe, du bist immer so verständnisvoll. Einer der Gründe warum ich dich so sehr mag!“ Bisher hatte Jacob nie gesagt, das er mich liebte. Nur, dass er mich sehr gern hatte. Natürlich empfand ich längst so für ihn, hatte es aber auch noch nie ausgesprochen, weil ich auf den richtigen Moment wartete. „Ich geh wohl besser ins Haus, mein Dad steht schon an der Tür und wartet.“ Jacob drehte den Kopf zum Haus und hob kurz die Hand zum Gruß. „Dann wollen wir ihn mal nicht warten lassen. Nicht, dass er dich nicht mehr zu mir lässt, weil ich dich so lange in Beschlag nehme.“ Er grinste mich an. „So schlimm wird es schon nicht werden“, lachte ich. Jacob war meinem Gesicht inzwischen so nahe, das ich seinem Atem spürte. Ich überbrückte die kurze Distanz zu ihm und gab ihm einen Kuss. Schnell wurde er wieder leidenschaftlich, wieder flammte das Feuer in mir auf, doch Jacob bremste mich aus. „Wir wollen deinen Dad doch nicht noch länger warten lassen.“ Er streichelte mir über meine Wange, alles kribbelte in mir. „Ja, ich geh dann wohl besser rein. Bis bald“, sagte ich traurig, drehte mich zu Beifahrertür und wollte sie schon aussteigen, als Jacob mich noch mal zu sich zog. „Schlaf gut und träum was Schönes“, säuselte er und gab mir einen letzten Kuss. Dann stieg ich aus und Jacob fuhr nach Hause. Traurig ging ich in mein Zimmer. Mindestens zwei Tage würde ich Jacob nicht sehen. Aber das, war nicht das Schlimmste, viel mehr beschäftigte mich sein Wunsch. Er wollte mit mir schlafen und ich wollte es auch. Aber er hatte soviel Erfahrung und ich gar nicht, dennoch war es sein größter Wunsch. Irgendwann wusste ich, das ich seinem Wunsch nachgeben würde. Aber ob ich schon so bald dazu bereit war, wusste ich nicht. Ich wollte einfach nichts überstürzen. Aber vielleicht würde ich durch meine zurückhaltende Art Jacob verlieren. Nein, ich verbot mir den Gedanken daran, das er mich wegen so etwas verlassen würde. Immerhin hatten wir alle Zeit der Welt. ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Bella Tammys Bar: http://www.polyvore.com/cgi/set?id=10581298 Jacobs Dinner- Dress: http://www.polyvore.com/jacobs_dinner_dress/set?id=10602989 Bellas Dinner- Dress: http://www.polyvore.com/cgi/set?id=10576085 ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Soooooooooooooooooooooo, das wars mal wieder!!! Was haltet ihr davon?? Jacob gibt sich doch echt MÜhe oder! Vielleicht mag er Bella ja wirklich und hat sich geändert???? Was meint ihr dazu?? Würd mich über eure Meinung freuen. Zu Guter Schluss noch einen super lieben Dank an meine Beta Mocca!!! Die ist in Sri Lanka und macht sich trotzdem immer noch die Arbeit meine Kapis zu überarbeiten! Danke!!! *knuddel* Kapitel 10: .... um als Alptraum abzustürzen! --------------------------------------------- Das ist kein neues Kap, wurde nur über arbeitet!! Viel Spass beim Lesen!! ♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥ Das Wochenende zog sich ewig in die Länge, wie ich es bereits geahnt hatte. Ich hatte Jacob erst Montag beim Training wiedergesehen. Und hätte ich nicht den Kinobesuch mit Angela gehabt, wäre ich zu Hause wahrscheinlich wahnsinnig geworden. Sonntag konnte ich Jacob auch nicht sehen, da er für eine Prüfung, die Montags war, lernen musste. Wenigstens hatten wir kurz telefoniert. Wir verbrachten diese Woche allerdings auch sehr wenig Zeit zusammen, ich hatte sehr viele Hausaufgaben und Jacob musste für die Party einiges organisieren und einkaufen. Ehrlich gesagt grauste es mich vor diesem Tag. Sein Wunsch ging mir die ganze Zeit nicht aus dem Kopf, so sehr ich auch versuchte nicht daran zu denken. Ich hatte auch schon mit Emmett darüber gesprochen, er war der einzige mit dem ich darüber reden konnte. Und er vertrat den selben Standpunkt wie ich. „Entweder er versteht es das du noch nicht so weit bist, oder er hat dich nicht verdient. Lass dich zu nichts drängen was du nicht willst.“ hatte er mir gesagt. Und ich wusste das er Recht hatte. Und ich würde mich auch zu nichts drängen lassen. Heute war der große Tag, heute war Jacobs Geburtstag. Ich hatte ihm einen Erdbeerkuchen in Herzform gebacken und die neueste CD seiner Lieblingsband besorgt. Da ich heute für Jacob hübsch sein wollte, hatte ich einen Jeans Minirock und ein blaues Neackholder-Shirt an. Meine Haare hatte ich mir von meiner Mutter nach oben stecken lassen und sie waren mit mehreren Klammern an meinem Kopf befestigt. Wir saßen bereits im Wagen und fuhren nach LaPush. Es schien heute mal wieder die Sonne, weshalb sich Jacob kurzerhand entschlossen hatte, ein Barbeceue zu veranstalten. Ich war ziemlich nervös, so nervös war ich schon lange nicht mehr. Aber immerhin hatte ich Jacob die Woche über nicht viel gesehen und meine Sehnsucht nach ihm wurde mit jedem Tag größer. Als wir vor Billys Haus hielten, sah ich das schon einiges im Garten los war. „Hey Charlie, schön dich mal wieder hier zusehen. Das mit dem Spiel steht am Dienstag?“ Billy kam uns entgegen. „Na klar, was denkst du denn. Das ist das wichtigste Spiel der Saison. Um sieben bei mir.“ begrüßte mein Dad Billy. Meine Mum lächelte nur und schüttelte den Kopf. „Hey Bella, endlich bist du da. Hier wimmelt es nur so von Jungs.“ Rachell kam aus dem Haus und fiel mir um dem Hals. „Ja ich seh schon. Und das versteht Jacob unter nichts großes??“ lachte ich und ging mit ihr in den Garten. Jacob sah mich gleich und kam auf mich zu. „WOW, du siehst einfach umwerfend aus.“ sofort schoss mir dir Röte ins Gesicht. „Und jetzt ist es perfekt.“ lächelte Jacob und gab mir einen Kuss. Als er sich von mir löste konnte auch ich endlich was sagen. „Dankeschön. Alles Liebe zum Geburtstag. Der hier ist für dich.“ sagte ich, hielt ihn meinen Kuchen hin und gab ihm ein Küsschen auf die Wange. „Das ist aber lieb. Und mit Erdbeeren, von dem bekommt niemand was.“ Jacob strahlte. „Ich hab aber noch eine Kleinigkeit, die geb ich dir aber wenn wir alleine sind.“ Jacobs Blick wurde hoffnungsvoll und auch ich merkte die Zweideutigkeit in dem Satz. Er hoffte nun bestimmt das ich seinen Wunsch erfüllen würde, doch eigentlich wollte ich ihm die CD alleine überreichen und dabei die drei magischen Wörter sagen. Das sollte mein größtes Geschenk an ihn werden, auch wenn ich eigentlich warten wollte bis er es sagt. Um seinem Blick auszuweichen gab ich ihm einen Kuss, lang und leidenschaftlich, der von seinen Freunden mit vielen Anfeuerungsrufen begleitet wurde. Nach einer Weile bildete sich ein Lachen auf seinem Gesicht und er löste sich von mir. „Ich freue mich schon auf später.“ flüsterte er mir noch zu und wand sich dann wieder seinen Freunden zu. Immer wieder suchte er meine Nähe und als sich die meisten der Jungs nach dem Essen entschieden ein kleines Baseballspiel auszutragen, nahm er mich zur Seite. „Komm, wir gehen schnell nach oben. So schnell werden die mich beim Spiel nicht brauchen.“ lächelte er mir zu. Ich nahm meine Tasche, in der das Geschenk war und folgte ihm in sein Zimmer. Dort angekommen schloss er die Tür und grinste mich an. Er kam auf mich zu und nahm mich in seine Arme, dann gab er mir einen langen Kuss und ich fiel rücklings mit ihm aufs Bett. Aus dem Kuss wurde schnell mehr und Jacobs Atem ging immer schneller. Ich konnte seine Erregung spüren. Mit einer Hand fuhr er mir unter mein Shirt, mit der anderen fuhr er meinen Schenkel entlang und versuchte er meinen Rock höher zu schieben. Sachte schob ich seine Hand von meinem Schenkel und legte sie auf meinen Rücken. Er hielt inne und sah mich an. „Jacob, das geht mir zu schnell.“ erklärte ich ihm. „Aber ich dachte das ist es was du mir geben wolltest.“ mit großen Augen sah er mich an. Ich wich seinem Blick aus und schüttelte den Kopf. „Nein, ich bin dazu noch nicht bereit. Ich weiß das du dir das wünschst, aber ich kann das noch nicht.“ Jacob löste sich von mir und setzte sich auf. „Was ist es dann was du mir geben wolltest?“ ich konnte die Enttäuschung in seiner Stimme hören. Ich griff nach meiner Tasche und zog die CD hervor. Jacob packte sie langsam aus und drehte sich dann zu mir. „Danke, das ist lieb von dir, das du dir das gemerkt hast das das meine Lieblingsband ist.“ er lächelte. „Aber wieso wolltest du deshalb mit mir allein sein?“ nun sah er mich wieder fragend an. „Nun ja, das war nicht alles, ich wollte dir eigentlich noch etwas sagen.“ stotterte ich und biss mir auf die Unterlippe. Jacob kam wieder ein Stückchen näher. „Ach ja, und was?“ sein Gesicht war meinem wieder so nahe, das ich fast vergaß zu atmen. Ich nahm meinen ganzen Mut zusammen und sagte die drei magischen Worte: „Jacob, ich liebe dich.“ so, nun war es raus. Jacob sah mich erst überrascht an, dann lächelte er wieder. „Du bist so süß Bella.“ Wie, war das alles was er dazu sagte?? Ich war enttäuscht. Traurig sah ich auf den Boden. Ich hatte gerade Jacob mein Herz ausgeschüttet, die drei magischen Wörter gesagt, das ich ihm verfallen war und ihm fiel nicht mehr dazu ein, als das ich süß bin. Mir war das ganze plötzlich ziemlich peinlich und wollte einfach nur aus dem Zimmer. Gerade als ich aufstehen wollte, hielt Jacob mich zurück. „Alles in Ordnung Bella?“ war das sein Ernst? Natürlich war nichts klar, doch das wollte ich mir nicht anmerken lassen. „Ja, ich hab nur Durst. Und ich glaube wir sollten mal wieder zu den andern runter gehen.“ redete ich mich raus. Er lächelte mir zu und gab mir einen Kuss. Ich versuchte ihn hinauszuzögern, aber Jacob brach ihn schneller ab als ich wollte. Irgendetwas war auf einmal anders als an seinen Küssen vorher. Dann nahm er meine Hand und wir gingen wieder zu seinen Gästen. Als wir unten ankamen sahen sofort alle auf uns. Ich konnte mir schon vorstellen was sie dachten was wir eben gemacht haben könnten. Er gab mir einen flüchtigen Kuss und lief dann zu seinen Jungs auf die Wiese. Plötzlich fühlte ich mich leer. Innerhalb weniger Minuten hatte sich soviel geändert. Emmett schien mein Verhalten aufgefallen zu sein und kam auf mich zu. „Wir zwei unterhalten uns jetzt mal.“ sagte er kühl und lief mit mir in die Küche wo wir ungestört waren. „Noch vor ein paar Tagen sagst du, du kannst das nicht. Und jetzt landest du mit Jacob während seiner Geburtstagsfeier im Bett.“ Plapperte mein Bruder drauf los. Ich starrte ihn entsetzt an. „Denkst du wirklich das ich so blöd wäre??“ „Was habt ihr dann so lang da oben gemacht? Ihr wart fast eine Stunde weg.“ was, so lange? Ich wurde rot. „Ich wusste nicht das es so lang war. Aber ich habe nicht mit ihm geschlafen.“ „Was habt ihr dann gemacht?? Bzw. was hat er getan? Du bist auf einmal ganz anders!“ Emmett hielt mich an den Armen und schüttelte mich leicht. Jetzt kamen mir die Tränen. „Emmett, ich hab ihm gesagt das ich ihn liebe. Und alles was ihm einfiel war: du bist so süß. Ich hab mich total blamiert.“ schluchzte ich unter meinen Tränen. Emmett sah mich erst geschockt an und nahm mich dann in die Arme. „Und ich dachte schon er hat etwas getan was du nicht wolltest und du hast dich überreden lassen. Bella, ich denke du hast ihn einfach nur damit überrumpelt.“ mein Bruder strich mir über den Rücken und so langsam beruhigte ich mich wieder. Er reichte mir ein Taschentuch und ich wischte meine Tränen weg. „Vielleicht hast du Recht.“ sagte ich dann. „Ich hoffe für ihn das ich Recht habe. Ihr seid fast drei Monate zusammen. Warum sollte er so lang mit dir zusammen sein, wenn er dich nicht liebt. Ich bin mir ziemlich sicher das genauso fühlt und das einfach nur gerade ein bisschen plötzlich kam.“ Wie machte mein Bruder das immer?? Er fand immer die richtigen Worte damit ich mich besser fühlte. Ich nickte stumm. „los, wir gehen wieder nach draußen. Rachell sucht dich bestimmt schon.“ Mein Bruder legte mir einen Arm um die Schulter und wir gingen zu dem Rest. Es dämmerte inzwischen und Jacob war mit seinen Freunden noch am Baseballspielen. Zusammen mit Rachell saß ich am Tisch und unterhielten uns über belangloses, als sie mir eine komische Frage stellte. „Sag mal, kennst du eine Jessica?“ „Bitte wen??? Wie kommst du auf sie?“ ich war entsetzt. „Die hat vor zwei Tagen hier angerufen und nach Jacob gefragt.“ erklärte sie. „Was??? Und du bist dir sicher das sie Jessica hieß?“ ich konnte nicht glauben was Rachell gerade sagte. „Ja, bin ich mir, wieso? Kennst du sie?“ Rachell sah mich fragend an, dann erzählte ich ihr von Jessica Stanley. Wir hatten uns noch nie über sie unterhalten, weil ich es nicht für wichtig hielt. „Hmmm, ich weiß nicht ob es die war. Aber ich glaube nicht das sich mein Bruder mit so einer abgeben würde.“ diese Aussage beruhigte mich ein bisschen, dennoch wollte ich Jacob darauf ansprechen. Er wusste wie sehr ich sie hasste. Gegen elf wollte mein Dad dann nach Hause da er am nächsten Tag Frühdienst hatte. „Wollt ihr mit oder übernachtet ihr hier?“ fragte er mich und meinen Bruder. „Also ich komm mit nach Hause.“ beschloss ich. Jacob hatte sich kaum noch um mich gekümmert, ich schob es schließlich auf seine Freunde, immerhin musste er sich heute auch um sie kümmern. Emmett entschied sich hier zu bleiben, Jacob würde ihn morgen nach Hause fahren. Jacob begleitete mich noch zum Wagen. „Schön das du da warst. Und danke für die CD.“ das war wieder der Jacob, den ich die letzten Wochen kannte. „Bitteschön, hab ich gern gemacht. Aber du sag mal, was hast du mit Jessica zu tun?“ das wollte ich unbedingt noch wissen bevor ich nach Hause fuhr. Ich sah ihm tief in die Augen. „Wie kommst du auf Jessica??“ fühlte er sich ertappt? „Rachell hat mir erzählt das sie hier angerufen hat.“ nun war ich auf seine Reaktion gespannt. „Ach so die, das ist nicht die Jessica die du meinst. Das ist irgendeine aus San Francisco die nicht über mich hinweg kam.“ klärte er mich auf, ohne mir dabei in die Augen zu schauen. Irgendwie klang diese Antwort nicht sehr glaubhaft. „Ach so, na dann.“ gab ich kurz zurück. Jacob hob wieder seinen Blick und strich mir eine Haarsträhne aus dem Gesicht. „Schlaf gut Bella, bis morgen.“ hauchte er mir zu, ehe er mir noch einen Kuss gab. Wieder versuchte ich den Kuss leidenschaftlich werden zu lassen, doch er bremste mich wieder aus. Er lächelte mich kurz an, ehe er zurück zu seinen Gästen ging. Etwas hatte sich geändert, Jacob war nicht mehr der wie vor wenigen Stunden. Ich blickte ihm nach, ehe ich in den Audi stieg. Zu hause ging ich sofort auf mein Zimmer und legte mich in mein Bett. Als ich darin lag, wollte ich einfach nicht einschlafen. Mir gingen zu viele Dinge durch den Kopf. Ich wollte das so schnell wie möglich Sonntag ist und Jacob meinen Bruder nach Hause brachte. Dann würde ich ihn wiedersehen, immerhin hatte er das gesagt. Irgendwann musste ich dann doch eingeschlafen sein, aber als ich aufwachte zeigte mein Wecker gerade mal kurz nach acht. Kurz stöhnte ich auf, ich hatte gehofft das es schon später gewesen wäre. Trotz allem konnte ich nicht mehr schlafen, stieg aus meinem Bett und ging ins Bad. Eine heiße Dusche würde mir nun gut tun. Ich stellte das Wasser an und ließ es mir über den Körper rieseln. Eine Ewigkeit musste ich unter der Dusche gestanden haben, als es an der Tür klopfte. „Bella, bist du schon wach?? Ich bereite Frühstück vor.“ rief meine Mum und ich hörte wie sie die Stufen nach unten ging. Dann stellte ich das Wetter wieder ab, stieg aus der Dusche und zog mich an. Als ich einen Blick aus dem Fenster warf, sah ich das es heute wieder heiter war. Ich musste Lächeln und überlegte was ich heute mit Jacob bei diesem Wetter tun konnte. In Gedanken verließ ich das Bad, ging in die Küche und wäre fast mit meiner Mum zusammen gestoßen. „Na, wieder am Träumen?“ lächelte meine Mum. Ich nickte nur und setzte mich an den Küchentisch. Wir frühstückten stumm und nach einer Weile stand ich auf. Ich stellte das Geschirr in die Spülmaschine, dabei viel mein Blick auf die Küchenuhr. Es war inzwischen fast elf. Emmett würde bestimmt bald kommen. Seufzend ging ich ins Wohnzimmer und schaltete den Fernseher an. Ich zappte durch die Programme, als ich bei einer Soap hängen blieb. Das Programm an sich interessierte mich eigentlich gar nicht, ich wartete einfach nur darauf das Emmett mit Jacob kommen würde. Nach dem ich wohl wieder total in meinen Gedanken versunken war, sah ich das Emmett plötzlich neben mir saß. „Guten Tag Schwesterherz, na wieder am träumen?“ begrüßte er mich. „Du bist schon da?? Wo ist Jacob?“ immerhin war nur er hier im Wohnzimmer. „Der ist wieder nach Hause gefahren. Wieso? Habt ihr etwas für heute ausgemacht?“ überrascht sah mich Emmett an. „Ähm, naja, eigentlich schon. Zumindest hatte er gesagt, das wir uns heute sehen.“ gab ich enttäuscht zu. „Oh, naja, vielleicht hat er es vergessen. Aber vorhin meinte er noch das er mit Sam verabredet wäre. Irgendwas für die Schule soweit ich das verstanden habe. Man, ich sags dir, ich bin so froh wenn das in ein paar Wochen vorbei ist.“ Emmett stand vom Sofa auf und ging in die Küche. Jacob hatte mich also vergessen. Bestätigte sich hiermit meine Vermutung von gestern? Hatte ich mit meinem Geständnis alles zerstört? Schnell schob ich den Gedanken beiseite und ging auf mein Zimmer. Ich hatte noch Hausaufgaben zu machen und wollte mich von Jacob ablenken. Er würde sich bestimmt melden, so ein paar Worte konnten immerhin nicht alles kaputt machen. Ich versuchte an etwas anderes zu denken als an Jacob. Es würde nächste Woche bestimmt wieder alles so sein, wie es war. Die Tage verstrichen und Jacob hatte immer weniger Zeit für mich. Er sagt es hätte mit dem Baseball und der Schule zu tun, doch ich wusste das das nicht alles sein konnte. Ich wollte ihn immer wieder darauf ansprechen, doch ich kam nie weit. Jacob wiss mich immer wieder ab, so das ich nur wenige Worte in der vergangen Woche mit ihm sprechen konnte. Nach dem Training lief er immer gleich in die Kabine und selten sah ich ihn danach noch. Einen richtigen Kuss hatte ich auch schon lang nicht mehr bekommen, was meine Wut immer mehr verstärkte. Ja, ich war stink sauer auf Jacob. Irgendetwas stimmte nicht und er wollte es mir nicht sagen. Am 15. April, wir waren heute drei Monate zusammen, hielt ich die Situation nicht mehr aus und beschloss spontan nach LaPush zu fahren. Es war ein regnerischer Tag, als würde er bestimmt daheim sein. Als ich mit meinem S3 dem Haus immer näher kam, wurde das Kribbeln in meinem Bauch immer deutlicher. Ich wusste nicht ob es aus Freude ihn wiederzusehen oder aus Angst war. Nachdem ich mein Auto geparkt hatte, klingelte ich und Rebecca öffnete mir die Tür. „Oh, ähm, hallo Bella. Was willst du denn hier???“ sie war sichtlich überrascht mit zu sehen. „Na was wohl, meinen Freund besuchen.“ antwortete ich und lief an ihr vorbei. „Bella, ich glaub das passt im Moment nicht so.“ rief sie mir hinter her, aber ich hörte nicht auf sie und spurtete die Treppen zu Jacobs Zimmer hoch. Ohne zu klopfen stürmte ich in sein Zimmer. „Überraschung....“ mir versagte die Stimme. Was ich sah konnte ich einfach nicht glauben. Es war die Hölle auf Erden. Jacob lag mit Leah im Bett, nein, nicht genug, sie waren nackt. Leah riss sich die Decke um den Körper und starrte mich entsetzt an. Auch Jacob konnte seinen Blick nicht von mir wenden. „Bella, was tust du hier?“ brachte er nun wütend hervor. Ich löste mich aus meiner Starre und auch meine Stimme fand ich wieder. „Was ich hier tue?? DU FRÄGST MICH WAS ICH HIER TUE???????? Wer liegt den hier mit einer anderen im Bett, während seine Freundin auf ein Lebenszeichen von ihrem Freund wartet.“ schrie ich Jacob an. „Deine Freundin? Ich dachte du hast mit ihr Schluss gemacht.“ auch Leah hatte ihre Stimme wieder und sah Jacob an. Ich blickte zwischen beiden hin und her als Rachel hinter mir auftauchte. „Verdammt Jacob, was ist hier... ach du scheiße. Ich dachte Bella hat mit dir Schluss gemacht?“ nun wurde mir alles zu viel, rannte aus dem Zimmer und dem Haus. Rachell mir hinterher. „Bella warte, verdammt, warte.“ schrie sie und als sie mich am Auto eingeholt hatte, hielt sie meinen Arm fest. „Was willst du?“ zischte ich sie an. „Es tut mir leid, Jacob hat gesagt du hast mit ihm Schluss gemacht. Ich wollte dich anrufen und fragen warum, aber er sagte du willst nichts mehr mit ihm und seiner Familie zu tun haben. Ich war so wütend, da hab ich ihm geglaubt.“ Rachels Blick war traurig. „Ach und so etwas.glaubst du??“ gab ich wütend zurück. „Naja, erst nicht. Aber dann war er so überzeugend. Es tut mir leid Bella.“ inzwischen hatte ich zu weinen begonnen. Rachell nahm mich in den Arm, als plötzlich hinter uns Leah zur Tür raus gestürmt kam. „Du mieses Schwein Jacob Black. Du hast mich heute zum letzten mal gesehen.“ schrie sie voller Wut Jacob entgegen, als sie rückwärts gegen mich lief. „Oh sorry, sorry Bella. Ich hatte keine Ahnung. Er hatte zu mir gesagt das er wegen mir mit dir Schluss gemacht hat.Dumm wie ich war, hab ich es ihm geglaubt. Aber ich schwöre dir, mich hat er heute zum letzten mal gesehen.“Leah war mindestens genauso aufgelöst wie ich. Ich konnte nur nicken und wusste, das sie es ernst meinte, das verrieten ihre Augen, welche mit Tränen gefühlt waren. Mittlerweile war auch Jacob aus dem Haus gekommen. „Verfluchte Weiber. Ihr seid doch alle gleich! Die eine will nicht mit einem ins Bett und wenn man die andere hat, haut sie ab.“ „Du hattest also nie was anders im Sinn als mich ins Bett zu bekommen??“ presste ich unter Tränen hervor. Jacob grinste hämisch. „Ja, so war der Plan. Und es hätte auch fast funktioniert. Aber Jessica hatte Recht, du bist einfach nur prüde.“ Was hatte er da eben gesagt?? „Was hat Jessica damit zu tun?“ ich verstand die Welt nicht mehr. „Frag sie doch selber. Immerhin hat sie alles bezahlt und hab ich meine Ersatzteile trotz allem bekommen, soll mir also recht sein, hat ja trotzdem irgendwie Spaß gemacht.“ Jacob grinste dreckig und wollte sich gerade umdrehen, als Rachel auf ihn zu ging. „Du dreckiges Arschloch. Und so etwas ist mein Bruder? Ich hasse dich.“ warf sie ihm entgegen und knallte ihm eine. „Rachell, spinnst du??“ man konnte Jacob ansehen, das er von dem was gerade passierte, geschockt war. Seine Schwester hatte ihn geschlagen. „Das ist noch nicht mal ansatzweise das, was dir zu steht.“ giftete sie ihn an. „Ihr seid doch komplett bescheuert, scheiß Weiber.“ fluchte er noch, ehe er im Haus verschwand. Das alles war zu viel für mich. Ich brach zusammen und weinte bitterlich. Leah war inzwischen verschwunden. Rachel kam zu mir und nahm mich in die Arme. „Ich.. ich habe ihn geliebt. Wa, wa, warum??“ schluchzte ich. Rachel fand keine Worte, hielt mich fest während ich einfach nur weinte. Nach einer Weile hatte ich mich soweit gefasst, das ich in mein Auto steigen wollte um nach Hause zu fahren. Ich musste Rachell versprechen, mich bei ihr zu melden. Natürlich wollte ich sie nicht als Freundin verlieren, sie konnte schließlich nichts dafür, das sie ein Arschloch als Bruder hatte. Unter Tränen fuhr ich nach Forks, ich musste aufpassen das ich keinen Unfall baute da ich kaum was sah. Als ich an unserem Haus ankam, rannte ich an meinem Bruder vorbei in mein Zimmer und schmiss mich auf mein Bett. Es dauerte nicht lange, da war Emmett in meinem Zimmer. „Bella, verdammt, was ist los??“ ich blickte kurz zu ihm auf, ehe ich mein Gesicht wieder in mein Kissen presste und weiter heulte. „Was hat Jacob getan?? Ich bring ihn um!!“ Emmetts Körper versteifte sich. Nach einer Weile hatte ich mich soweit beruhigt, das ich mich zu ihm drehte. „Ich, ich wollte ihn überraschen, weil wir uns so lange nicht gesehen hatten.“ schluchzte ich. „Als ich in sein Zimmer kam, da, da, da war er mit Leah im Bett.“ ein erneuter Weinkrampf überkam mich. „Bitte was?? Ich fahr sofort zu ihm, den zerreiß ich in der Luft!“ mein Bruder war stinksauer und war schon am aufstehen als ich ihn zurück hielt. „Nein, nicht, bleib bei mir.“ brachte ich zwischen meinen Tränen hervor. Er setzte sich wieder neben mich und nahm mich in die Arme. Auch Emmett hielt mich einfach nur fest während ich weinte. Ich musste wohl stundenlang geweint haben als ich in ansah. „Geht es wieder einigermaßen?“ Emmett lächelte mich an. Schon lange musste ich nicht mehr so weinen, das letzte mal, ja das war als Alice weggezogen ist. Alice, es traf mich wie ein Schlag. Sie hatte mit allem Recht, wie immer. Ihr Gefühl täuschte sie nur selten, dieses mal hatte sie wieder recht. Die Erinnerungen an unseren Streit überkam mich, ich vermisste sie jetzt wie nie zuvor. Sofort fing ich wieder an zu weinen. „Sch, sch, es wird alles gut.“ Emmett streichelte mir über den Kopf. Ich weinte und weinte und weinte. Irgendwann musste ich unter den Tränen eingeschlafen sein. Am nächsten morgen erwachte ich früh. Ich hatte unruhig geschlafen und fühlte mich einfach nur schlecht. War das gestern wirklich passiert? Und was hatte Jessica damit zu tun?? Als ich mich aufsetzte, spürte ich einen Arm über mir. Emmett hatte wohl die ganze Nacht neben mir verbracht. Auch er erwachte nun. „Bella, wie geht es dir??“ sofort nahm er mich wieder in die Arme. „Emmett, ich will heute nicht in die Schule. Ich will nicht Jessica über den Weg laufen. Und ihr habt heute Baseballtraining. Das ist zu viel für mich.“ schluchzte ich und schon wieder überkamen mich die Tränen. „Was hat Jessica damit zu tun????“ fragte mich Emmett. Stimmt, das hatte ich ihm noch nicht erzählt. Unter Tränen erzählte ich ihm nun genau was alles gestern passiert ist, mir wurde langsam klar das wirklich passiert ist. Nach dem ich aufgehört hatte zu erzählen, sah ich meinen Bruder an. Er starrte schnurgerade aus. „Was hat dieses Miststück damit zu tun? Ich schwöre dir, ich bring die beiden um.“ die Wut in meinem Bruder konnte ich spüren. „Wir sollten es Mum erzählen, sie versteht es bestimmt das du heute nicht in die Schule gehen willst. Sie hat gestern Abend immer wieder rein geschaut und wollte wissen was los ist. Ich wusste nicht was ich ihr sagen sollte und meinte du würdest es ihr erklären“ „Nein, nein, ich will es ihr noch nicht sagen.“ sprudelte es aus mir heraus. „Ok, versteh ich, aber dann musst du mit zur Schule. Ich schwöre dir, ich lass dich heute nicht aus den Augen.“ Emmett drückte mich wieder. Er hatte recht, wenn ich es nicht meiner Mum erzählen wollte, musste ich zur Schule. Als wir in der Schule ankamen, war mir übel. Wir fuhren auf den Parkplatz und ich konnte Angela schon auf unser Auto zulaufen sehen. „Guten Morgen. Oh mein Gott, Bella, wie siehst du denn aus???“ geschockt sah mich Angela an. Ja, ich sah wirklich nicht gut aus. Ich hatte dicke Augenränder vom vielen weinen, meine Haare hingen wirr an mir herab und ich fühlte mich einfach nur schlecht. Ich konnte ihr nicht antworten, stattdessen bildeten sich neue Tränen in meinen Augen. „Es ist wegen Jacob, hab ich recht?“ es war weniger eine Frage als eine Feststellung. Angela sah meinen Bruder an, der nur nickte. Sie nahm mich in den Arm und wir gingen gemeinsam in das Schulgebäude, mein Bruder begleitete mich bis zu meinem Klassenzimmer. Die Schulstunden zogen sich und waren die reinste Qual für mich. Jessica schaute immer wieder zu mir und grinste dreckig. Ich schloss daraus das sie wusste was passiert war. Als es zur Pause klingelte wartete mein Bruder schon wieder vor unserem Zimmer. Er nahm mich sofort wieder in die Arme und wir gingen in die Cafeteria. Als wir gemeinsam mit Angela und Ben an einem Tisch saßen, stand auf einmal Jessica vor mir. „Es tut so gut dich so zu sehen Swan. Das ist noch viel besser als ich es mir vorgestellt hatte.“ Sie war definitiv der Teufel in Person. „Verpiss dich Jessica, niemand hier will deine Anwesenheit.“ zischte mein Bruder sie an. „Ich hab dir gesagt das du büßen wirst. Du wolltest es ja nicht glauben. Ich lass mich von dir doch nicht bloßstellen“ Jessicas Ton war spöttisch. Sie wollte sich gerade zum gehen wenden, als es aus mir heraus platze. „Was meinst du damit? Und was hattest du mit Jacob zu tun?“ Wieder dieses dreckige Grinsen. „Es war so leicht ihn auf dich anzusetzen. Eigentlich warst du nicht sein Typ, aber ich wusste das er Ersatzteile für sein Auto brauchte. Und als ich sah, wie du ihn immer angesehen hast, schmiedete ich einen Plan. Dein kleiner Unfall nach dem Baseballspiel kam gerade recht und als Jacob dich auch noch zum Auto trug, wusste ich das es der perfekte Zeitpunkt war, den Plan umzusetzen. Ich bot ihm an, die Ersatzteile zu bezahlen und für alles aufzukommen was er brauchte um dich bis zu seinem Geburtstag ins Bett zu bekommen. Natürlich rechnete ich ihm keine große Chancen aus, dich überhaupt irgendwie zu bekommen, so prüde und schüchtern wie du bist. Und anfangs sah es wirklich so aus als würdest du dich nicht auf ihn einlassen. Nicht zuletzt weil du wusstest wie er früher einmal war. Doch dann rief er mich an jenem Sonntag an und sagte ich soll in Tammys Bar kommen, er würde dort mit dir auftauchen.“ Jessica unterbrach ihre Erzählung kurz und grinste mich wieder an. „Das war alles geplant?“ fragte ich ungläubig. „Was denkst du dumme Kuh denn? Natürlich. Ich konnte es nicht fassen das er es tatsächlich geschafft hat mit dir zusammen zu kommen und war mir ziemlich sicher das er die Wette gewinnen würde. Aber auf dich war verlass. Du hast dich nicht ins Bett kriegen lassen und nachdem du seinen Geburtstag verlassen hatte, rief er mich an und sagte, das ich gewonnen hatte. Und ja, ich hatte gewonnen, aber nicht in der Hinsicht. Mir war schon lang egal ob er dich ins Bett bekommt oder nicht. Er hatte nämlich noch etwas anderes geschafft! Etwas das ich viel besser fand als dir das Herz zu brechen. Er hat deine ach so tolle Freundschaft mit der kleinen Cullen zerstört. Alles was du mit ihr erlebt hast war dir egal, nur wegen ihm. Und das allein war es mir wert, seine blöden Ersatzteile zu bezahlen.“ Jessica hatte aufgehört zu erzählen und funkelte mich hinterhältig und böse an. Ich konnte nicht glauben was sie da sagte. Es war alles geplant, ins kleinste Detail. Und dabei hatte sie es auch noch geschafft meine Freundschaft zu Alice zu zerstören. „Ach ja, schade das du nicht mit ihm ins Bett bist, du hast echt was verpasst.“ packte sie noch oben auf und grinste dreckig. „Du miese kleine Schlampe! Du bist das Schlechteste was ich je gesehen habe!!!“ Angela erhob sich von ihrem Stuhl. „Ach du bist ja auch noch da. Schade das du immer zu ihr gehalten hast, das wäre noch die Krönung gewesen dich auch zu vertreiben.“ giftete Jessica sie an. Angela schnaubte kurz und dann konnte ich nur einen Knall hören. „Ist gut Angela, die ist es nicht wert.“ Emmett musste Angela festhalten, die sich auf Jessica stürzen wollte. Diese lag auf den Boden zwischen zwei Stühlen und hielt sich die Wange. Angela musste ihr eine geknallt haben, so das sie das Gleichgewicht verloren hatte. Das Biest rappelte sich auf, wollte gerade gehen, als sie sich nochmal zu uns drehte. „Es ist so ein gutes Gefühl, euch so zu sehen.“ waren ihre letzte Worte ehe sie mit einem gehässigen Lachen verschwand. Emmett hielt immer noch Angela fest, die Jessica fast hinter her springen wollte. In mir brach alles zusammen und ich begann wieder zu weinen. „Scht, ist gut. Das ist echt das allerletzte. Jacob sollte heute besser nicht zum Training kommen.“ tröstete mich mein Bruder. Es klingelte und ich wischte mir so gut es ging die Tränen aus dem Gesicht. Auf dem Weg zu meiner Klasse hörte ich immer wieder das Getuschel, jeder hatte mitbekommen was passiert war und nun war ich Gesprächsthema Nr. 1 an der Schule. Die dumme, kleine, prüde Bella Swan hatte sich von Jessica Stanley verarschen lassen. Ich fühlte mich so schlecht wie nie zuvor und wünschte mir, Alice wäre hier. Alice, wieder überkamen mich die Erinnerungen, nur wegen Jessica hatte ich sie verloren. Die restlichen Stunden vergingen genauso langsam wie die davor. Die Lehrer ließen mich in Ruhe, als wüssten auch sie was geschehen war und immer wieder rollten Tränen über meine Wangen. In mir war alles leer und ich wollte einfach nur nach Hause. Ich war froh als es endlich zum Schulschluss klingelte. Ich verließ mit Angela die Klasse und ging zu ihrem Auto, sie wollte mich nach Hause fahren da Emmett noch Training hatte.Aber vorher wollte ich noch mit ihm reden. Er sollte dem Mistkerl Jacob nicht hier irgendetwas antun, er würde nur Ärger bekommen wenn das irgendjemand mitbekommen würde. Wir liefen zum Baseballstadion und warteten an den Kabinen, als ich Jacobs Golf auf dem Parkplatz stehen sah. „Angela, er ist schon hier, lass uns gehen.“ Mir wurde schlecht an dem Gedanken Jacob zu sehen, jetzt konnte ich es eh nicht mehr ändern das er Emmett über den Weg lief. Angela wollte gerade antworten als wir lauten Krach aus den Umkleidekabinen hörten. „Du mieses Dreckschwein, dich mach ich fertig.“ Emmett war kaum zu überhören. Ohne zu überlegen rannten ich und Angela ihn die Kabine. Der Anblick ließ mich erstarren. Die Mannschaft stand in einem Kreis zusammen um Jacob und Emmett, erster lag auf den Boden und mein Bruder über ihn. „Verdammt Emmett, hör auf. Willst du mich umbringen??“ flehte Jacob. „Wenn es sein muss, ja! Wie konntest du das meiner Schwester antun? Du verdammter Wichser!“ schrie mein Bruder und seine Faust schnellte auf Jacob zu. Man konnte den Aufschlag auf sein Kiefer und das Knacksen deutlich hören. Jacob krümmte sich vor Schmerzen. „Hör auf, Emmett, hör auf.“ wieder flehte der Mistkerl, doch Emmett hob ihn nur kurz hoch, um ihn durch die Hälfte der Kabine zu werfen. Krachend fiel er gegen die Spinte. Blut floss inzwischen aus seinem Mund und über seinem Auge klaffte eine Wunde. „Ich hör erst dann auf wenn ich es für richtig halte. Du hast dir die falsche Familie für deine Spiele ausgesucht. Ich mach dich fertig.“ Emmett rannte wieder auf Jacob zu und wollte erneut zu schlagen, als ich aufschrie. „Nein Emmett, hör auf.“ sofort starrten mich alle an. „Bella, lass mich, er hat es verdient.“ ich ging zu ihm und hielt seine Faust fest, so dass er nicht erneut zuschlagen konnte. „Ja, hat er, aber es ist genug.“ ich sah ihm tief in die Augen und sein Körper entspannte sich leicht. „Du mieses Arschloch, du hast Glück das Bella auftaucht ist. Lass dich hier nie wieder blicken. Abschaum können wir nicht gebrauchen.“ Emmett ließ Jacob wieder auf den Boden sinken und spukte ihn an. Dann ging er aus dem Raum, Angela und ich folgten ihm. Auch das Team folgte uns hinaus. Jeder lächelte mir zu und einige klopften Emmett auf die Schulter. Brian blieb kurz stehen. „Er hat es verdient und von uns erfährt niemand was. Wir sind ein Team.“ Emmett nickte ihm dankend zu. Diese Schlägerei konnte Emmett teuer zu stehen bekommen, das wusste ich. Aber ich wusste auch, das niemand was sagen würde, Jacob schon gar nicht. Ich warf mich meinem Bruder in die Arme. „Danke, danke für alles.“ schluchzte ich. „Ist schon gut, ich hab dir gesagt das er dafür büßen würde. Auch wenn ich noch nicht fertig mit ihm war.“ Emmetts Körper war immer noch angespannt. „Ich fahr dich jetzt besser nach Hause.“ Angela legte mir eine Hand auf die Schulter, ich verabschiedete mich von meinem Bruder und fuhr dann mit ihr nach Hause. Sie blieb noch bei mir und ich erzählte ihr genau was passiert ist. Sie war fassungslos und auch der Meinung das Jacob alles mehr wie verdient hatte. Nach einer Weile klingelte das Telefon. *Swan * *Hi Bella, hier ist Rachel. * Oh Gott, bestimmt war Jacob inzwischen zu hause und sie würde mir nun die Hölle heiß machen. *Hi Rachell, was gibt’s? * *Jacob ist gerade aus dem Krankenhaus gekommen. * Aus dem Krankenhaus? Was hatte Emmett getan, war es so schlimm?? *Keine Sorge, es geschieht ihm nur recht. Ich will euch keine Vorwürfe machen. * *Danke Rachell, aber warum war er im Krankenhaus? * *Dad fuhr ihn hin, immerhin sah er ziemlich übel aus. Er hat drei gebrochene Rippen, zwei Platzwunden, mehrere Prellungen und Blutergüsse und ein blaues Auge. * *Ah ja. * Mehr konnte ich nicht sagen, ich war geschockt, ich wusste das mein Bruder stark war, aber so. Immerhin war auch Jacob sehr gut gebaut. *Ach so, das beste hab ich vergessen. Die Nase ist gebrochen und das Kiefer ist auch angebrochen. Hat Emmett gut hin bekommen. So schnell wird dem keine mehr hinterher schauen. * Rachell klang gehässig und genug tuend. Ich musste schlucken. *Aber, was hat er gesagt?? Was hat dein Dad gesagt? * *Ich hatte meinen Dad schon darauf vorbereitet, eigentlich wollte Jacob das ich mit ihm ins Krankenhaus fahre, damit Dad nichts mit bekommt. Aber das wollte ich nicht. Und als mein Dad es erfuhr, hat er ihm erst mal eine geklatscht. Und im Krankenhaus sagte er, das er überfallen worden ist. Darauf kam gleich Charlie von der Polizei. Natürlich wollte Jacob keine Anzeige aufgeben, aber Charlie meinte er müsse das tun und nun läuft irgendwas gegen unbekannt. Ich glaube deinem Dad musst du heute noch einiges erklären. Er hat das wohl alles nicht geglaubt. * *Es tut mir leid. Jetzt habt ihr nur Ärger. * *Bella, hör auf so was zu denken, er hat es verdient. Wenn irgendeiner Ärger hat, dann Jacob. Irgendwann musste es aber soweit kommen und ich bin froh das er dafür bezahlt hat. Und das muss dir nicht leid tun. Mein Dad ist der selben Meinung. Weißt du, dabei dachte ich wirklich, er hätte sich geändert. * Ja, das dachte ich auch. Aber es war alles nur ein Spiel. *Danke Rachell. Ich muss jetzt aufhören. Ich melde mich bei dir. * *Kein Problem, bis bald Bella. * Rachel legte auf. Wie lange hatte Emmett schon auf Jacob ein geprügelt ehe ich und Angela dazu kamen? Ich hielt noch immer den Hörer in der Hand, ein Lächeln bildete sich auf meinem Gesicht. „Bella, was ist los? Warum lachst du plötzlich?“ Angela stand neben mir und war völlig überrascht von meinem Wandel. Im gleichen Moment kam auch Emmett durch die Türe. „Hab ich was verpasst?? Warum lachst du auf einmal wieder?“ auch er sah mich fragend an. Ich klärte die beiden auf und erzählte ihnen was Rachell mir gerade erzählt hat. Nachdem ich fertig erzählt hatte, sah ich Emmett hämisch grinsen „Er hätte noch viel mehr verdient gehabt. Ich war noch nicht fertig mit ihm. Aber was weiß was passiert wäre wenn du nicht gekommen wärst.“ knurrte Emmett und nahm mich in den Arm. „Danke Emmett, danke.“ konnte ich nur erwidern. „Das war gar nichts. Niemand verarscht meine Schwester. Ich werde nie wieder zu lassen das dir ein Mann zu nahe kommt. Das schwöre ich dir“ ich liebte meinen Bruder über alles und ich wusste das er Wort halten würde, wie immer. Aber er hatte Recht. Nie wieder würde mir jemand zu Nahe kommen. Nie wieder würde ich es zu lassen, das mir ein Mann so Nahe kommt wie Jacob Black. Nie wieder würde ich mich verlieben. Nie wieder würde ich mein Herz vergeben. Von nun an würde sich alles ändern. Ich wollte nicht mehr die Bella sein dich ich bin. Klein, zerbrechlich und gutmütig. Nein, von nun an würde es eine neue Bella geben. Eine starke, selbstbewusste Bella. Bella bei Jacobs Geburtstag: http://www.polyvore.com/cgi/set?id=10576654 ♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥ Soooo, das wars!!! Ich geh glaub jetzt mal lieber in Deckung! Ich glaube das einige ziemlich sauer sind!!! *Hände schützend über den Kopf lege* Ich bin mal gespannt was ihr dazu sagt! Bis zum nächsten Kap Bussi eure Nicki Kapitel 11: Eine neue Bella --------------------------- Soooo, es geht weiter! Ihr seid bestimmt gespannt wie sich Bella ändert! Aber ich muss gleich eins vorweg nehmen! Wer jetzt dachte das Alice und Edward wieder auftauchen, hat sich getäuscht! DAs dauert noch ne ganze Weile!!!! Aber dafür kommen neue Gesichter ins Spiel! Und noch etwas, die nächsten Kapis werden immer ein paar Zeitsprünge passieren, teilweise von mehreren Monaten. Manche mögen das vielleicht nicht so oder finden es zuviel. Aber wir wollen uns ja auch dem Zeitpunkt nähern wo die Cullens wieder kommen! Und ich glaube wenn ich noch zehn Kapis ohne die mach, seid ihr mir bestimmt mehr beleidigt als wenn ich solche Zeitsprünge mache. Also hoffe ich, das ihr es mir nicht so übel nimmt! Sooo, mal wieder genug gelabert, viel Spass jetzt beim Lesen! _________________________________♥♥♥__________________________________ Fast vier Monate ist es nun her, dass mich Jessica Stanley und Jacob Black gedemütigt hatten. Vier Monate in denen sich viel geändert hatte. Natürlich wollte mein Dad damals wissen, was mit Jacob geschehen ist. Das mit dem Überfall hatte er von Anfang an nicht geglaubt. Als Emmett und ich ihn aufklärten, war er geschockt. Erstens davon, was er mir angetan und wie niederträchtig er war. Zweitens, weil es sein Sohn war, der ihn so übel zugerichtet hatte. Meine Mutter war einfach nur froh, dass dieser Mistkerl nicht das von mir bekommen hatte, was er wollte. Natürlich blieb eine kleine Standpauke für Emmett nicht aus, aber dieser lachte nur darüber. Zwei Tage nach der Prügelei hatte ich Jacob kurz auf dem Parkplatz gesehen, als er seine restlichen Baseballsachen holte. Rachel hatte wirklich nicht übertrieben. Sein Gesicht war blau, grün, gelb und violett gefärbt. Ein Auge war geschwollen und über dem anderen war eine knapp 2 cm lange genähte Wunde. Sein Mund sah durch die Kieferfraktur sehr unförmig aus. Da er eine kurze Shorts trug, konnte ich auch an seinen Beinen zahlreiche blaue Flecken erkennen. Bei seinem Anblick musste ich Lachen, Angela und Ben, die bei mir waren, ebenfalls. So schnell würde sich kein einziges Mädchen mehr für ihn interessieren. Er blickte kurz zu uns, stieg dann schnell in sein Auto und fuhr davon. Seit diesem Tag, hatte ich ihn nicht mehr gesehen und dachte auch nicht mehr an ihn. Das lag auch daran, dass ich wusste, dass er im September wieder nach San Francisco gehen würde. Er würde dort ein College besuchen. Jessica hingegen musste ich jeden Tag ertragen. Allerdings hatte sie durch ihre Aktion einiges an Aufmerksamkeit, die sie vorher genoss, verloren. Abgesehen von Heidi, ging ihr jeder aus dem Weg und vermied es auch nur ein Wort mit ihr zu wechseln. Heidi bewunderte sie nach wie vor und wollte sein wie sie. Auch die Jungs an unsrer Schule wollten nichts mehr mit ihr zu tun haben, selbst Mike nicht, der ihr in gewisser Weise eigentlich immer verfallen war. Emmett hat seinen Abschluss mit Bravur bestanden und würde ab September in Seattle auf das College gehen. Eigentlich wollte er nach Kalifornien auf ein Sportcollege gehen, aber da er versprochen hatte, mich nicht alleine zu lassen, beschloss er nun ein Jahr nach Seattle zu gehen und danach dorthin, wohin ich wollte. Natürlich hatte ich versucht ihm das auszureden, aber keine Chance. Immer wieder hatte ich auf ihn versichert, dass ich auf mich aufpassen konnte und nicht mehr so zerbrechlich sei, wie vor ein paar Monaten. Aber das alles interessierte Emmett nicht. Er würde jedes Wochenende nach Hause kommen und wenn ich ihn bräuchte, würde er innerhalb weniger Stunden bei mir sein. Dafür war ihm unendlich dankbar, auch wenn ich dabei ein schlechtes Gewissen hatte. Irgendwie hatte ich das Gefühl, als würde ich ihm einen Traum nehmen, auch wenn Emmett immer wieder beteuerte, dass dies nicht der Fall sei. Irgendwann hatte ich es bleiben lassen, auf ihn einzureden, es hatte ja doch keinen Sinn. Mit Angela verband mich mittlerweile eine tiefere Freundschaft als je zuvor. Sie half mir über die schwere Zeit mit Jacob hinweg und war eine starke Stütze für mich. Mit Rachel traf ich mich hin und wieder, auch wenn es nicht so regelmäßig war, wie vorher. Inzwischen war sie mit Seth zusammen und glücklich. Die beiden waren ein schönes Paar. Rebecca sah ich nur selten. Ich hatte ja schon vorher keinen guten Draht zu ihr. Das einzige, was ich von ihr wusste, war, dass sie Jacobs Verhalten genauso missbilligte wie alle anderen auch. In den vergangenen vier Monaten hatte auch ich mich geändert. Ich war viel selbstbewusster und stärker geworden. In Tammys Bar hatte ich sogar einen Job angenommen. Dreimal die Woche half ich dort aus und wurde entweder im Service oder in der Küche eingesetzt. Ich hatte den Job nicht wegen des Geldes angenommen, sondern weil ich ihn wollte. Er hatte einiges zu meinem neuen Ich beigetragen. Anfangs hatte ich Probleme damit, auf Leute zuzugehen und sie zu bedienen. Inzwischen hatte ich es aber geschafft, meine Schüchternheit zu überwinden. Hin und wieder kam es auch vor, das ich von aufdringlichen oder betrunkenen Männern betatscht oder blöd von der Seite angesprochen wurde. Während ich die erste paar Male weinend davon gelaufen bin und mich in der Küche verschanzt hatte, konterte ich nun oder verteidigte mich, manchmal auch mit Händen und Füßen, wenn es nicht anders ging. Emmett hatte mir einige Griffe zur Selbstverteidigung bei gebracht. Dennoch fehlte mir etwas in meinem neuem Leben und das war Alice. Seitdem mit Jacob Schluss war, musste ich immer wieder an sie denken. Angela hatte mir einmal erzählt, dass Alice wusste, dass ich nicht mehr mit Jacob zusammen war. Eigentlich hatte ich gehofft, sie würde sich wieder melden, aber nach allem was ich ihr an den Kopf geworfen hatte, wäre das wohl meine Aufgabe gewesen. An meinem bzw. unserem Geburtstag war ich fast davor, meinen Stolz zu überwinden und sie anzurufen. Das Telefon hatte ich schon in der Hand und nachdem ich fast eine Stunde überlegt hatte, legte ich es doch wieder beiseite. Ich war einfach viel zu Stur und hatte noch viel mehr Angst davor, was sie sagen würde. Vielleicht würde sie mir gar nicht verzeihen können. Deshalb versuchte ich nicht mehr darüber nachzudenken und mich damit abzufinden, meine ehemals beste Freundin verloren zu haben. Heute war das letzte Wochenende, an dem Emmett in Forks sein würde. Zumindest als richtiger Einwohner, später würde er nur noch Besucher sein. Deshalb hatte er für heute eine kleine Party in Tammys Bar mit seinen Freunden geplant. Eigentlich sollte ich an diesem Tag wieder aushelfen, aber Tammy gab mir frei. Es war fast das gesamte Baseballteam, nur wenige Mädchen waren dabei. Eins davon war Angela, worüber ich sehr froh war. Es war auch das letzte Wochenende unserer Ferien und so konnten wir auch das gebührend feiern. Danach würde der Schulstress wieder losgehen, es war immerhin unser letztes Jahr. Wir saßen gerade am Tisch, mit einem Drink in der Hand. Eigentlich durften wir noch keinen Alkohol trinken, aber ich hatte uns eine Kleinigkeit in den Cocktail geschmuggelt, schließlich wusste ich ja, wo alles stand. Natürlich hatte Tammy davon nichts mitbekommen, wieder etwas, was ich früher nie getan hätte, Selbstbewusstsein sei Dank. Angela und ich alberten ziemlich herum, was auch den Jungs auffiel und sie uns immer wieder fragend ansahen. „Alles ok mit euch? Ihr seid ja total aufgedreht.“ Emmett saß neben mir, eine Hand auf die Schulter gelegt. „Klar, alles bestens. Uns geht es gut“, kicherte ich und Angela stieg in mein Kichern ein. Der Alkohol hatte bei uns bereits Wirkung gezeigt. Emmett warf uns noch einmal einen fragenden Blick zu, ging dann aber wieder kopfschüttelnd zu den anderen. „Du, guck mal. Dieser Kevin starrt dich schon die ganze Zeit an.“ Angela stupste mich und zeigte mit dem Kopf zu einem blonden Kerl, schräg gegenüber von uns. Ich folgte ihrem Blick und traf damit auf den Blick von Kevin. Dieser fühlte sich ertappt und wendete seinen Blick ab. „Hihi, der hat aber schon was“, flüsterte ich zu Angela. „Ich dachte, du hasst Jungs und willst mit keinem außer deinem Bruder etwas zu tun haben?“ Sie starrte mich großen Augen an. „Ja klar, aber flirten kann ich doch. Ich heiß ja nicht Jessica und muss gleich wild mit ihm herumzuknutschen“, erwiderte ich lässig. „Wer bist du und was hast du mit meiner Bella gemacht?“ Angela war immer noch geschockt. „Krieg dich ein. Ich geh jetzt zu dem herüber. Und keine Angst, ich werde nicht ohne dich hier weggehen.“ Wieder kicherte ich und stand auf. Mit meinem Drink in der Hand lief ich zu Kevin, der mich schon kommen sah. Er unterhielt sich gerade mit jemand anderem aus dem Team, der allerdings verschwand, als auch er mich sah. Kevin lächelte mir nun schwach entgegen. „Hi, du bist Kevin, oder?“, begrüßte ich ihn. „Ähm ja. Und du Bella, Emmetts Schwester.“ Man merkte ihm an, dass er nervös war. „Jepp. Ich hoffe du hast jetzt keine Angst.“ Da er in Emmetts Team war, wusste er was passieren konnte, wenn man mir zu Nahe kam. „Also um ehrlich zu sein schon. Er schaut auch schon sehr grimmig.“ Er zeigte in Richtung Theke. Da saß Emmett, sein Blick versteinert auf mich geheftet. Ich lächelte ihm zu und winkte. Das schien Wirkung zu zeigen, er lockerte sich und wandte sich wieder Ben zu, der sich mit ihm unterhielt. „Siehst du, halb so schlimm. Solang du nicht vorhast, mich zu entführen, wird dir nicht passieren“, scherzte ich und ich sah, das sich Kevin lockerte. „Und, wo wirst du ab nächste Woche sein?“ „Ich gehe nach Boston und studiere Technologie.“ „Das ist aber ganz schön weit weg, oder? Da wird dich deine Freundin aber bestimmt vermissen“, flirtete ich, Kevin wurde verlegen. „Ich hab keine Freundin mehr. Hab vor zwei Monaten mit ihr Schluss gemacht. Es hat einfach nicht mehr gepasst und außerdem, hätte es eh nicht funktioniert, wenn ich jetzt am anderen Ende der USA studiere.“ „Ach, wenn man das will, geht das schon. Aber so bist du frei und kannst tun und lassen, was du willst.“ Ich lächelte ihm zu, an seinen Augen sah ich, dass er wohl sehr überrascht von meiner Offensive war. Inzwischen hatten wir uns auf ein kleines Sofa gesetzt. Kevin war mir sehr nah, unsere Schenkel und Schultern berührten uns. „Und was wirst du am meisten hier vermissen?“ Ich versuchte meine Stimme verführerisch klingen zu lassen. „Hmm, eigentlich nicht sehr viel. Meine Eltern, das Team natürlich und jetzt auch wohl dich ein wenig.“ Früher hätte mich so eine Antwort verlegen werden lassen und wäre knallrot angelaufen, aber heute nicht mehr. Ich ging auf seinen Flirt ein und beugte mich zu ihm. „Das ist aber nett von dir. Aber du kennst mich doch gar nicht“, säuselte ich, inzwischen so nah, das ich seinen Atem spüren konnte. „Ja, noch nicht, aber das kann man ja ändern“, gab er zurück, beugte sich ebenfalls ein Stück vor und sah mir dabei in die Augen. Kevin war wirklich hübsch, er hatte kurze blonde Haare, die er zu einer Spitze in der Mitte aufgestellt hatte. Seine Augen waren tiefblau und jedes andere Mädchen wäre wohl darin versunken, ich jedoch nicht. Ich wollte einfach nur ein bisschen Spaß. Natürlich würde ich dabei nie soweit gehen wie Jessica und mit ihm ins Bett gehen, aber gegen flirten war nicht einzuwenden. Wieder etwas was ich früher nie getan hätte. Vielleicht würde ich ihm auch einen Kuss gewähren, aber das wäre auch schon alles. Als ob er meine Gedanken lesen könnte, beugte sich Kevin noch ein Stück näher, schloss seine Augen, legte eine Hand unter mein Kinn und zog mein Gesicht zu seinem. Als sich unsere Lippen trafen, ließ ich ihn gewähren und schloss ebenfalls meine Augen. Als seine Zunge jedoch Einlass in meinen Mund forderte, brach ich den Kuss sanft ab. Ich lächelte ihm zu. „Wir wollen ja mal nichts überstürzen.“ Natürlich war das gelogen, ich würde ihn nicht nochmal so an mich heran lassen. Und da ich wusste, dass er nächste Woche in Boston sein würde, konnte ich mir diese Lüge erlauben. „Isabella, ich glaube wir gehen jetzt nach Hause.“ Emmett stand plötzlich neben mir. Ich schloss daraus, dass er den Kuss gerade gesehen hatte und da er mich beim vollen Namen nannte, war er nicht glücklich darüber. Das war ebenfalls etwas, was sich die letzten vier Monate geändert hatte. Immer wenn ich etwas machte, was total untypisch für mich war, nannte mich mein Bruder Isabella. Er wusste wie sehr ich das hasste. „Ist in Ordnung, aber ich geh mit Angela. Du willst doch deine Freunde nicht schon verlassen. Es ist schließlich euer letzter Abend“, grinste ich ihn an und stand von dem Sofa auf. „Bis bald Kevin. Und viel Erfolg in Boston“, verabschiedete ich mich von Kevin und wollte gerade gehen, als er mich festhielt. „Meldest du dich bei mir? Hier ist meine Nummer. Ich würde mich freuen.“ Kevin hielt mir einen Zettel hin und lächelte zuckersüß. „Natürlich. Noch einen schönen Abend.“ Ich nahm den Zettel, gab ihm ein Küsschen auf die Wange und ging dann zu Angela, die schon an der Türe wartete. „Was um alles in der Welt ist in dich gefahren? Seit wann bist du denn so drauf.“ Auch mein Bruder wartete an der Türe und war stinksauer. „Man, es ist doch nichts passiert. Ich hatte doch nur ein bisschen Spaß“, spielte ich die Sache runter. „Spaß? Du hast dich ihm regelrecht an den Hals geworfen. Früher hat dich so was angewidert.“ Emmett war außer sich und Angela sah mich einfach nur ungläubig an. „Ich hab nur mit ihm geflirtet. Meinst du etwa ich wäre mich ihm nach Hause gegangen oder was?“ Nun wurde auch ich wütend, schließlich war es nur ein Kuss. „Ja, was weiß ich denn? Vielleicht, wenn ich nicht da gewesen wäre.“ „Sag mal, für wen hältst du mich denn? Es war nur ein Kuss, nicht mal ein richtiger. Niemals wäre ich mit zu ihm oder sonst irgendwo hin, wo wir alleine gewesen wären.“ Ich konnte nicht glauben, was mein Bruder mir vorwarf. „Woher soll ich das denn wissen? Du hast dich so verändert, früher hättest du dich nicht mal alleine mit einem Jungen unterhalten. Heute knutscht du gleich mit ihm herum.“ Emmett sah mich scharf an. „Ja, stimmt, ich hab mich verändert. Und das ist auch gut so. Ich bin nicht mehr wie früher. Das solltest du langsam wissen. Aber trotz allem, ich würde niemals einfach so mit einem Mann ins Bett springen. Höchstens dann, wenn ich verliebt wäre. Aber da ich mir geschworen habe, mich nie wieder zu verlieben, werde ich wohl als alte Jungfer enden!!“ So, das musste raus. Natürlich lag es auch am Alkohol, dass ich so eine lose Zunge hatte, aber Emmett übertrieb mit seinem Aufpasswahn maßlos. Aber meine Ansprache musste wohl gewirkt haben, denn Emmett entspannte sich und lachte nun. „Na wenn das so ist, dann kannst du ja in einem Jahr auf ein Kloster gehen.“ Er nahm mich in den Arm und gab mir einen Kuss in die Haare. „Haha, sehr witzig. Ich geh jetzt nach Hause. Bis morgen und noch viel Spaß.“ Ich löste mich aus Emmetts Umarmung, verabschiedete mich und ging mit Angela zu ihrem Auto. „Hmmm, meinst du ich soll wirklich noch fahren?“, fragte sie mich, als wir in ihrem Auto saßen. Angela hatte rote Wangen und ihr Blick war glasig, fahren konnte sie sicherlich nicht mehr. „Ich glaub lieber nicht. Komm, wir laufen“, schlug ich vor. Wieder etwas, was ich früher nicht getan hätte, allein in der Nacht unterwegs sein. „Spinnst du? Bis zu mir sind es fast vier Meilen! Und dann durch den Park! Wer weiß, was da für Gestalten herumgelaufen.“ Angela war entsetzt, aber sie hatte Recht. „Dann nehmen wir eben ein Taxi, da drüben steht eins“, schlug ich vor und diese Idee fand sie wesentlich vernünftiger. Während wir zum Taxi liefen, merkte ich, das ich immer noch den Zettel mit Kevins Nummer in der Hand hielt. Ich sah ihn kurz an, zerriss ihn dann in mehrere Teile und ließ sie wie Schnee auf den Boden fallen. Niemals hatte ich vor, ihn anzurufen. Ich wollte einfach nur ein bisschen flirten und Spaß haben mit ihm. Etwas was die frühere Bella nie getan hätte, aber schließlich war ich nicht mehr die alte Bella. Ich ließ mich auf der Hinterbank neben Angela nieder und lächelte. Ja, ich war definitiv eine andere Bella. Die Schule hatte wieder begonnen und außer mir hatten sich noch zwei weitere Dinge verändert. Das eine waren unsere Lehrer. Sie waren nerviger als je zuvor. Immer wieder erinnerten sie uns daran, dass wir unser letztes High School Jahr begonnen hatte, es mehr zu lernen gab und wir deshalb dem Unterricht besser folgen sollten. Mr. Banner war der Schlimmste unter ihnen. Sobald auch nur das geringste Geräusch seinen Unterricht störte, hielt er eine Rede, die nie kürzer war als fünf Minuten. Leider hatten ich und Angela die meisten Fächer bei ihm und so bekamen wir mindestens fünf mal am Tag so eine Predigt. Das zweite was sich geändert hatte, waren die beiden neuen Mitschüler Jane und James. Sie kamen mit ihren Eltern aus Texas, ihr Vater hatte hier eine Stelle als Arzt angenommen. Viel wussten wir nicht über sie, nur das sie Zwillinge waren und irgendwie anders waren als die Anderen an unserer Schule. Bisher hatte sich niemand wirklich mit ihnen beschäftigt, denn die beiden blieben meistens unter sich. Jane war eine kleine zierliche Gestalt mit langen blonden Haaren. Ihr Bruder hingegen war groß und ähnlich kräftig gebaut wie Emmett. Auch seine Haare waren blond und gingen ihm bis zum Ohr. Er sah wirklich gut aus, auch manche aus unserem Jahrgang hatten das schon bemerkt. Da die beiden aber so unnahbar waren, hatte es bisher noch niemand wirklich gewagt, sie anzusprechen. Die Tage plätscherten so dahin und vergingen schneller als gedacht. Mittlerweile war es schon wieder fast November und Angela war zur Schulsprecherin ernannt worden und sie hatte jede Menge Arbeit mit der Schülerzeitung. Ich wurde zur Schriftführerin ernannt und unterstützte sie so gut es ging. Ben beteiligte sich ebenfalls. Wir saßen gerade beim Mittagessen in der Cafeteria und überlegten uns das nächste Thema für die Zeitung, als uns ein lautes Klirren aufschrecken ließ. Unser Blick ging zur Essensausgabe. Dort stand Jessica, vor ihr am Boden kniend Jane, die das heruntergefallene Geschirr und Essen aufsammelte. Jane sah auf den Boden und ich meinte, ein paar Tränen zu sehen. „Oh, ist dir das Tablett runter gefallen? Das tut mir aber Leid.“ Jessica machte ihrem Ruf als Biest mal wieder alle Ehre. Das einzige was mich wunderte war, dass sie so lang brauchte, um ihr Programm abzuspielen. Ich sah mich nach James um, doch er war nirgends zu sehen. „Du bist wohl so schwach wie du aussiehst. Das nächste mal solltest du ein kleineres Tablett nehmen.“ Sie war wie immer gehässig und gemein. So wie Jane dasaß, erinnertet sie mich unweigerlich an die Zeit, als ich Jessicas Opfer war. Ich wollte nicht, dass irgendjemand jemals wieder ihr Opfer sein sollte. Ich stand auf und ging zu Jane. Ich half ihr die Sachen wieder auf ihr Tablett zu stellen und dabei sah ich, dass ihr wirklich ein paar Tränen die Wangen herunterliefen. „Oh Gott, jetzt hilft die Swan auch noch der Neuen. Wie niedlich.“ Jessica stichelte weiter. „Und wie wir wissen, weiß du ja auch wie es sich anfühlt am Boden zu liegen, nicht wahr Swan?“ Jetzt wurde es mir zu viel. Ruckartig stand ich auf und schubste Jessica, so das sie gegen die Salattheke stieß. „Du mieses kleines Stück Scheiße. Hast du noch nicht genug angerichtet. Scher dich endlich zum Teufel“, brüllte ich sie an. „Du wagst es so mit mir zu reden? Du Nichts?“ Jessica fühlte sich in die Enge getrieben und wieder einmal hatte ich die Aufmerksamkeit der gesamten Cafeteria. „Ja, ich wage es. Ich bin nicht mehr die kleine dumme Bella, mit der du deine Spielchen spielen kannst. Und du wirst es auch nie wieder wagen, sie mit jemanden anderen zu treiben. Sonst wirst du ein ernsthaftes Problem haben“, drohte ich ihr. „Du wagst es mir zu drohen.“ Langsam wurde ihre Stimme brüchig. „Ich wage es nicht nur, ich tue es sogar. Halte dich aus dem Leben der anderen raus. Sonst schwöre ich dir, wirst du das College nicht erleben.“ Ich hatte mich so in Rage geredet und Jessica dabei immer weiter auf die Theke gedrängt, das ihre Haare schon in der Salatsoße hingen und sie sich in den Tomaten abstützen musste. Sie funkelte mich böse an, erwiderte aber nichts mehr. Ich lies von ihr ab, nahm Jane in den Arm und ging mit ihr zu unserem Tisch. Es war muksmäuschenstill und nur das Klackern meiner Schuhe war zu hören. Als wir unseren Tisch erreichten, erklang ein riesiges Jubelgeschrei. „Ja, Bella hat es Stanley gezeigt.“ „Stanley wurde gedemütigt.“ „Yeah man, Bella ist die Beste.“ Konnte ich unter den unzähligen Rufen ausmachen und Jessica verließ schnellen Schrittes die Cafeteria. „Bella, du bist echt spitze. Die wird sich nie wieder hier blicken lassen können.“ Auch Angela hatte ihre Stimme wieder gefunden. „Ist schon ok. Jane hat mich einfach an jemand erinnert und ich wollte nicht das Jessica ein neues Opfer hatte“, erklärte ich und sah Jane an. „Danke Bella, das war sehr nett von dir“, dankte diese mir. „Ach, das war nichts. Aber wo ist denn dein Bruder. Ihr seid doch immer zusammen“, fragte ich Jane. „Ja, du hast schon recht. Aber heute ist er leider krank. Mein Dad hat ihn entschuldigt. Morgen kommt er wieder. Ist nur ne kleine Magenverstimmung.“ Ihre Stimmung besserte sich langsam wieder. Wir plauderten noch ein wenig. Dabei erfuhren wir ein paar Dinge über sich, die wir noch nicht wussten. Ihr Vater war Chirurg in Forks und alleinerziehend. Ihre Mutter war gestorben als die Geschwister gerade einmal fünf waren. Sie hatte Krebs und keine Chemo oder andere Therapie schlug an. Von da an wechselten sie alle paar Jahre den Wohnort und nun hatte ihr Vater für zwei Jahre hier einen Job. James würde nach der High School nach Europa gehen und sie würde in Stanford studieren. Auch wir erzählten Jane aus unserem Leben und viel zu schnell läutete es. Ich hatte mit Angela Biologie, Jane Algebra. Wir verabredeten uns wieder für morgen zur Mittagspause. Sie würde mit ihrem Bruder wieder an unserem Tisch sitzen. „Jane ist eigentlich ganz in Ordnung, oder?“, fragte ich Angela, als wir unsere Plätze im Biosaal einnahmen. „Ja, total. Und ganz anders als ich dachte. Ich dachte, sie sei ruhig und schüchtern, aber wenn sie mal loslegt zu reden, hört sie ja gar nicht mehr auf“, lachte sie. „Miss Webber, würden sie bitte ihre Privatgespräche mit Miss Swan einstellen und dem Unterricht folgen! Sie wissen das es das letzte Schuljahr ist und.....“ Mr. Banner startete wieder seine Rede, Angela und ich rollten mit den Augen und ließen unsere Köpfe auf unsere verschränkten Arme nieder. Am nächsten Tag saßen Angela und ich schon in der Cafeteria, als Jane mit James zu uns kam. „Hallo, das ist mein Bruder James. James, das sind Bella und Angela. Wo ist den Ben??“, stellte uns Jane ihren Bruder vor. „Hallo, freut uns. Ben muss heute was für das Baseballteam organisieren. Aber du wirst ihn bestimmt morgen kennen lernen“, begrüßte Angela James.Ich nickte nur kurz mit dem Kopf. Vom Nahen sieht dieser James noch viel besser aus. Mein Blick blieb an ihm haften, als er sich setzte. Hmm, vielleicht kann ich ja ein bisschen mit ihm flirten, hab ich schon länger nicht mehr. dachte ich so vor mich hin. „Sag mal Bella, meinst du, wir sollten die Story über das schlechte Essen in der Cafeteria wirklich bringen. Bekommen wir da nicht ärger?“ Angela riss mich aus meinen Gedanken. „Warum nicht? Es kann nur besser werden und wenn nicht, nächstes Jahr sind wir eh nicht mehr hier“, erwiderte ich gleichgültig. James lächelte mich an. „Wo werdet ihr nächstes Jahr denn sein?“, richte er eine Frage an mich und Angela. „Also ich werde nach Princeton gehen und Jura studieren, hab dort ein Stipendium bekommen.“ Angela antwortete als erste. Sie freute sich schon auf Princeton, das Stipendium hatte sie schon seit fast einem Jahr in der Tasche. „Und du Bella??“ James lächelte mir wieder zu. „Ich weiß es noch nicht. Ich weiß nicht mal, was ich studieren will“, gab ich als Antwort. Und es war die Wahrheit, ich wusste wirklich noch nicht, was ich studieren wollte, geschweige denn wo. „Naja, da hast du ja auch noch eine Weile Zeit. Für mich stand schon immer fest, das ich nach Stanford gehe, meine Mum war dort auch. Ich will Naturwissenschaften und Geschichte studieren. Nur mein Bruder will nicht studieren. Er findet das uncool.“ Jane neckte ihren Bruder. „Ich finde es nicht uncool, sondern unnötig. Nach 12 Jahren Schule, hab ich die Schnauze voll“, gab er leicht genervt zurück. „Und was willst du dann tun? Jane hat gesagt, du gehst nach Europa.“ Nun wurde ich neugierig. „Ja, ich werde erst mal nach Frankreich gehen, da wohnt eine Tante von uns. Und dann mal sehen, vielleicht mache ich eine Rucksacktour.“ Man merkte ihm an, das er es kaum erwarten konnte, endlich unabhängig zu sein. Wir plauderten wieder die gesamte Pause über, wodurch die Story für die Schülerzeitung von mir und Angela ein wenig zu kurz kam. Mir gefielen die Zwillinge immer besser und ich war mir sicher, dass ich mit ihnen auskommen würde. Die Zeit bis Weihnachten verging wie im Flug. Der typische Regen von Forks hatte sich in Schnee gewandelt und bedeckte die gesamte Landschaft. Ich saß mit Angela zusammen in meinem Zimmer und gingen das Layout unserer Schülerzeitung durch. „Also ich glaub, so können wir das lassen. Wir geben das morgen in Druck, übermorgen ist schließlich der letzte Schultag vor den Ferien. Man, bin ich froh, kanns kaum erwarten“, beschloss Angela und klappte ihren Laptop zu. „Ja, ich bin auch froh. Endlich wieder ausschlafen. Oh und Silvester, was hältst du davon, wenn wir eine Party bei mir veranstalten?“ Diese Idee hatte ich schon lange, nur immer wieder vergessen Angela zu fragen. „Oh, ich bin Silvester nicht da. Ben und ich fahren auf die Rocky Mountains zum Skifahren“, gab sie traurig als Antwort und wich meinen Blick aus. „Ach, macht doch nix. Dann feiere ich eben mit Emmett, der wollte aus Seattle kommen“, erwiderte ich und nahm Angela in den Arm. Mein Bruder wollte unbedingt Silvester in Forks verbringen, weil er Angst hatte, ich könnte irgendeinen Blödsinn machen oder auf einer Party an den falschen Mann gelangen. Wie immer hatte ich versucht, es ihm auszureden, ohne jegliche Chance. Meine Meinung nach, wollte er einfach hier sein, weil er sein Versprechen, uns jedes Wochenende zu Besuch, nicht halten konnte. Mir machte das nichts aus und eigentlich war mir das auch schon klar, sein Sportstudium und seine Baseballspiele ließen es einfach nicht zu, jeden Freitag nach Forks zu fahren. Was mir auch Recht war, immerhin war ich kein kleines Kind mehr, auf das man aufpassen musste. Emmett war da anderer Meinung, er meinte, seit der Jacob-Geschichte müsse man mehr auf mich aufpassen, als je zuvor. Und das läge nicht an meiner Tollpatschigkeit, die sich im übrigen wieder gebessert hatte, sondern daran, das ich jetzt sehr selbstbewusster und reifer wäre. Ich konnte dieses Thema nicht mehr hören und ließ mich deshalb auch nicht mehr auf Diskussionen ein. Nach dem wir noch eine Weile geplaudert hatten, verabschiedete sich Angela und ich ging müde ins Bett. Am nächsten Morgen holte ich Angela zu Hause ab, da ihr Auto in der Werkstatt war. Es hatte über Nacht wieder geschneit und der Schnee war inzwischen fast 20cm hoch. Ich hasste es bei diesem Wetter zu fahren, aber da Emmett nicht da war, blieb mir nichts anderes übrig. Nachdem Angela in meinem Auto saß, fuhr ich vorsichtig zur Schule. Ich war heilfroh, als ich den Parkplatz erreichte. Wir gingen in unsere Klassenzimmer, die ersten beiden Stunden hatten wir Mathe. Wie ich es doch hasste. Ich sehnte die Pause jetzt schon herbei. Wider erwartend schnell kam diese dann auch. Ich holte mir etwas zu essen und setzte mich zu Lauren und Mike. Angela war noch in der Druckerei. „Und, was machst du an Silvester, Bella?“, fragte mich Mike, als ich in meinem Essen herum stocherte. „Ich weiß es noch nicht. Was macht ihr denn?“ „Also ich fliege mit meinen Eltern nach Österreich, irgendeine Verwandtschaft besuchen und Snowboarden, wird bestimmt endgeil“, kam es von Mike wie aus der Pistole geschossen. Ich lächelte ihm zu, worauf er verlegen zur Seite schaute. „Mein Silvester wird bestimmt todlangweilig, ich muss meine Eltern begleiten. Irgend so ein Bankett von Dads Firma.“ Lauren verdrehte die Augen und widmete sich wieder ihrem Essen zu. „Na, das hört sich echt öde an. Aber ich seh schon, von euch wird wohl niemand hier sein. Muss ich Silvester doch mit Emmett verbringen.“ Insgeheim hoffte ich immer noch etwas zu finden, weshalb Emmett nicht kommen bräuchte. „Du kannst doch bei uns feiern. Unser Dad muss sowieso arbeiten und wir haben das gesamte Haus für uns“, riss mich James Stimme aus den Gedanken. „Macht ihr denn eine Party?“ Sofort besserte sich meine Stimmung. James und Jane setzten sich an unseren Tisch, James lächelte mir zu. „Ich denke, jetzt schon.“ Ich erwiderte sein Lächeln. „Na dann bin ich dabei.“ Sein Blick war auf mich gerichtet, ich erwiderte ihn, früher wäre ich sofort rot angelaufen, aber das hatte ich jetzt unter Kontrolle. Verdammt, er ist schon heiß. Vielleicht werde ich ihm Silvester näher kommen. „Ey, reißt euch mal zusammen, euch läuft ja gleich der Sabber aus dem Mund.“ Jane unterbrach unseren Blickkontakt und kicherte. „Also, was wollen wir machen?“ Jane holte einen Block hervor und fing an, wild aufzuschreiben, was wir für Silvester alles besorgen müssten. Ich freute mich schon auf diesen Tag, immerhin müsste nun Emmett nicht kommen und meinen Aufpasser spielen. Sofort nach der Schule würde ich ihn anrufen, um ihm das zu verkünden. Die restlichen Stunden vergingen ausnahmsweise genauso schnell wie die ersten und nachdem ich Angela nach Hause gefahren hatte, schnappte ich mir das Telefon um Emmett anzurufen. *Hi Bella, was gibt’s? * *Hi Bruderherz. Ich wollte dir nur sagen, dass du Silvester nicht kommen brauchst. * *Isabella, hatten wir diese Diskussion nicht schon ein paar Mal? * *Nenn mich nicht so, du weißt, dass ich das hasse. * *Ja und du weißt, dass ich nicht mit dir diskutierte. * *Ich werde bei Jane feiern, die kennst du doch. Ich werde da schon keinen Blödsinn machen. * Ich wurde wütend, er behandelte mich wie ein Kind. *Hmm, ja, die kenn ich. Aber auch nur flüchtig. Und ihren Bruder gar nicht. Wer kommt denn noch? * *Soviel ich weiß niemand mehr, ihr Vater wird auch da sein. * Das war gelogen. Er hatte schließlich Schicht und auch, dass niemand anders kommen würde, war gelogen. Eric, Bianca, zwei Cousinen und ein paar andere Freunde von James würden auch kommen. Aber das musste mein Bruder ja nicht wissen. *Wenn das so ist, dann bleib ich in Seattle. Dann kann ich Oliver sagen, dass ich doch zur Studentenparty komm. * *Ja, das kannst du. Außerdem bist du ja Weihnachten hier. * *Stimmt, ich werde morgen Abend nach Hause kommen. * *Ehrlich? Da freu ich mich. Hast du das Geschenk für Mum bekommen? * *Ja, hab ich. Ach ja, Bella. Hast du dir denn schon Gedanken über das College gemacht? * Oh nein, nicht schon wieder. Emmett nervte allmählich damit. Ich hatte noch ein halbes Jahr, um mich zu entscheiden. *Nein Emmett, hab ich nicht. Ich hab aber auch noch Zeit. * *Aber ich muss hier rechtzeitig Bescheid geben und meine Kurse stornieren. Und mich ummelden. * *Jaha, ich weiß! Lass uns die Tage darüber reden, in Ordnung? * *In Ordnung Bella, richte Grüße aus und bis morgen. Tschüss. * *Ja, bis morgen, tschüss Emmett. * Genervt legte ich das Telefon beiseite. Dieses Collegethema ging mir gehörig auf den Zeiger. Ich wusste noch nicht mal, ob ich überhaupt studieren wollte. Aber wenigstens war das mit Silvester geregelt und ich konnte ohne Aufpasser die Party bei Jane genießen. Weihnachten kam und ging und heute war schon Silvester. Emmett war seit zwei Tagen wieder in Seattle, natürlich nicht ohne mir noch eine Ansprache in Bezug auf den heutigen Tag gegeben zu habe. Ich liebte meinen Bruder ja wirklich, aber manchmal wünschte ich ihn mir zu Teufel. Jane war nach Weihachten kurz da und mein Bruder hatte nichts besseres zu tun, als sie wegen der Party auszuquteschen. Natürlich wusste sie von meiner kleinen Notlüge nichts, weshalb sie Emmett erzählte das wir sturmfrei hatten und noch 6-8 Leute kommen würden. Nachdem sie weg war, konnte ich mir ein Donnerwetter von Emmett anhören. Warum ich ihn anlügte, was in mich gefahren wäre usw. Ich wurde dabei so wütend, das ich mich ihm stritt, was zwischen uns seit Ewigkeiten nicht mehr vorgefallen war. Ich schrie ihn an, dass es ja anders nicht möglich gewesen wäre, ihn davon zu überzeugen, mich alleine feiern zu lassen. Dass ich mich fühlte, wie ein kleines Kind und dass er mir endlich vertrauen sollte. Letztendlich sah Emmett ein, dass er es tatsächlich ein wenig übertrieb und mir vertrauen würde an Silvester. Das lag auch sicherlich daran, dass unsere Mum den Streit mitbekam und mir Recht gab. Ich war inzwischen alt genug Silvester allein mit Freunden zu feiern. Nun stand ich in meinem Zimmer und packte eine kleine Tasche für heute, da ich ja bei Jane übernachten würde. Als ich fertig war, ging ich zum Kleiderschrank und suchte mir etwas Passendes für heute Abend heraus. Nach einigem wühlen, entschied ich mich für ein rotes Kleid mit Verzierungen. Es war am Rücken weit ausgeschnitten, was es unmöglich machte einen BH darunter zu ziehen, ging bis knapp über die Knie und hatte dünne Träger. Als ich mich im Spiegel betrachtete, fiel mir auf, dass es doch schon ziemlich sexy war. Ich konnte es also nur von Alice bekommen haben. Sofort spürte ich den Stich in meinem Herz und dachte an etwas anderes. Ich beschloss noch ein schwarzen Bolero-Jäckchen darüber zu ziehen und nahm silberne High-Heels aus dem Schuhschrank. Meine Haare band ich nach oben und legte noch ein wenig Wimperntusche auf. Nachdem ich fertig war, fiel mein Blick auf die Uhr und ließ mich erschrecken. Es war schon fast 20 Uhr, eigentlich wollte ich schon um sieben bei Jane sein und ihr in der Küche helfen. Schnell griff ich nach meiner Tasche, warf noch Waschutensilien rein und ging zu meinem Auto. Auf halben Weg lief ich fast in meinen Dad. „Wow Bella, du siehst hübsch aus. Mach bitte keinen Blödsinn und meld dich um Mitternacht.“ „Danke Dad, wo werdet denn ihr feiern?“ „Wir fahren gleich zu Billy, die Clearwaters werden auch kommen. Jacob wird nicht da sein. Das hat Billy mir schon bestätigt“, antwortete mein Dad. „Und wenn, wäre es mir auch egal. Ich muss jetzt echt los, Dad, richte Billy und Rachel Grüße aus. Dir und Mum viel Spaß, ich meld mich heute Nacht“, erwiderte ich schnell und gab ihm einen Kuss auf die Wange. „Danke und auch euch viel Spaß. Bis morgen Bella.“ Schnell ging ich zu meinem Auto, fast wäre ich dabei auf dem Schnee ausgerutscht. Zu James und Jane waren es 2 Meilen und ich kam, trotz Schnee und Eis, schnell voran. Als ich meinen Audi vor dem Haus parkte, sah ich das schon einiges los war. Ich ging zur Tür und Jane kam mir schon entgegen. „Mensch Bella, wo bleibst du denn??“ Ihre Stimme war leicht verärgert. „Es tut mir Leid, ich hab nichts zum Anziehen gefunden, dann hielt mein Dad mich auf und das Wetter ist auch nicht das beste zum Fahren. Aber hey, du siehst toll aus. Für wen hast du dich denn so hübsch gemacht?“, fragte ich Jane, nachdem ich sie von oben bis unten betrachtet hatte. Sie trug ein bourdeaux rotes Kleid, das ihr bis zu den Knöcheln ging, es war weit ausgeschnitten und hatte einen langen Schlitz an der Seite, der fast bis zu Taille ging. Ihr Haare fielen lockig um ihr Gesicht, das dezent geschminkt war. „Ähm, für niemand, wie kommst du darauf?“, verlegen blickte sie zu Boden. „Ach komm schon, mir kannst du es sagen“, bohrte ich nach. „Also gut, aber wehe du verplapperst dich. Also, Eric, der ist schon irgendwie süß. Und für wen hast du dich schick gemacht?“, gab sie zurück. „Hmm, mal sehen, wer hier alles so ist. Vielleicht ist ja was für mich dabei“, lächelte ich und ließ meinen Blick durch den Raum schweifen. Natürlich dachte ich vorrangig an James, aber er hatte ja auch noch einige Freunde von sich eingeladen, vielleicht war da auch was besseres dabei. „Aha, nicht schlecht. James wäre bestimmt nicht abgeneigt. Aber falls du dir Hoffnungen auf was festes machst, vergiss es. Er ist nicht der Typ dafür. Der ist übrigens noch einen Freund abholen. Los komm, wir bringen mal deine Tasche in mein Zimmer“, forderte Jane mich auf und das was sie gesagt hatte, ließ mich Lächeln. Nicht der Typ für etwas festes, genau das Richtige. Nach und nach trudelten alle Leute ein, insgesamt waren wir dann doch fast 15 Leute. Ich stand gerade mit Jane und ihrer Cousine Michelle an der kleinen Theke, als James zu uns kam. „Hallo die Damen. Darf man euch was zu trinken bringen?“, fragte er höflich und grinste mich dabei an. „Ich und Michi holen uns selber was, aber Bella will bestimmt etwas.“ Jane dieses kleine Biest zerrte ihre Cousine von der Theke weg, liefen in die Küche und ließen mich allein mit James stehen. „Was kann ich der hübschen Lady denn anbieten?“ James lehnte sich lässig an den Tresen, sein Blick immer noch auf mich gerichtet. „Danke nichts, ich hab noch ein Glas Sekt“, antwortete ich mit samtener Stimme. „Du siehst umwerfend aus. Das Kleid steht dir gut.“ „Dankeschön, das kann ich nur zurückgeben“, erwiderte ich. Er sah heute wirklich umwerfend aus. James hatte eine verwaschene blaue Jeans an, ein weißes Hemd und darüber eine schwarze ärmellose Weste. Seine Haare waren ein wenig kürzer als sonst und wild durcheinander gestylt. „Naja, aber dir kann ich nicht das Wasser reichen. Die meisten Männer hier, würden sich am liebsten auf dich stürzen. Allen voran mein Kumpel Leo dort drüben.“ Er zeigte auf eine Ecke weiter hinten im Wohnzimmer, in der sich mehrere Freunde von ihm unterhielten, einer davon ließ seinen Blick immer wieder zu mir wandern. Das musste Leo sein. Groß, dunkle Haare, normaler Körperbau und dunkle Augen. Er sah nicht schlecht aus, aber er erinnerte mich unweigerlich an Jacob. „Weißt du, dunkle Haare sind nicht so mein Typ“, grinste ich James an, er erwiderte meinen Flirt. „So, was ist denn dann so dein Typ.“ „Naja, eher so braun oder blond würde ich sagen.“ „Ach ja? Was für ein Zufall, das ich blond bin.“ „Ja, was für ein Zufall aber auch“, hauchte ich James zu, als wir uns immer näher kamen. „Ey Leute, es ist fünf vor zwölf. Lasst uns auf die Veranda gehen und das neue Jahr begrüßen“, durchbrach Leos Schrei die den Raum. Ich lächelte. „Ich hol mal meinen Mantel und komm dann nach draußen.“ „Ich halte dir einen Platz neben mir frei“, flüsterte mir James ins Ohr. Seine Nähe und sein Atem ließen einen Schauer durch meinen Körper fahren. Ich holte mir meinen Mantel und ging auf die Veranda. Jane stand dicht neben Eric, der einen Arm um sie gelegt hatte. Sie blickte kurz zu mir, ich zeigte nur mit dem Daumen, das alles ok war und wand mich dann zu James, der neben Leo und einem anderen Kumpel stand. „Da bist du ja, hier ein Glas Sekt zum Anstoßen“, kam er mir entgegen und hielt mir das Glas hin. Ich nahm es und stellte mich zu ihm. „Gleich ist es so weit. 8, 7, 6, 5, 4, 3, 2 , 1!Frohes neues Jahr alle miteinander!!!“ Bianca, die am nächsten neben mir stand, umarmte mich, Janes Cousinen gaben mir die Hand, Jane selbst sprang mich fast um und wünschte mir alles Gute für das neue Jahr und als ich dann mit fast allen angestoßen hatte, stand James wieder vor mir. „Ein schönes neues Jahr wünsch ich dir“, hauchte er mir in der Umarmung in Ohr. „Danke, ebenfalls!“, erwiderte ich. „Weißt du, bei uns in der Familie ist es Tradition, das man sich zum neuen Jahr einen Kuss gibt.“ Seine Stimme war fast nur noch ein flüstern. „Na dann, Traditionen sollte man nicht brechen“, antwortete ich genauso leise. Er lächelte mich noch mal an, als sein Gesicht immer näher kam und sich unsere Lippen trafen. Seine waren weich und kalt und dennoch sehr zärtlich. Ich griff mit einer Hand in seinen Nacken und zog ihn näher zu mir, so dass der Kuss sofort leidenschaftlicher wurde. James war ein wundervoller Küsser, zärtlich und gleichzeitig fordernd. Er hatte eine Hand um meine Taille gelegt, die andere fuhr meinen Rücken auf und ab. Ich fühlte mich total wohl, aber so langsam musste ich diesen Kuss abbrechen, um zu verhindern, dass er in eine Richtung ging, die ich nicht wollte. Behutsam löste ich mich von James, der sah mich erst skeptisch an. „Alles in Ordnung?“, fragte er mich. „Ja, natürlich. Aber mir ist ein bisschen kalt. Lass uns rein gehen. Die anderen vermissen uns bestimmt schon“, lächelte ich. James nickte mir zu, dann gingen wir wieder ins Wohnzimmer zu den anderen. Einige blickten zu uns, andere, wie Eric und Jane, waren anderweitig beschäftigt. Ich ging zu der kleinen Bar, die James und Jane aufgebaut hatten und holte mir ein weiteres Glas Sekt. Eigentlich sollte ich keinen Alkohol trinken, er stieg mir viel zu schnell zu Kopf und ich wurde auch offener und lustiger. Als ich an der Theke gelehnt stand, kam James wieder zu mir. „Na hübsche Lady, so ganz allein?“, hauchte er mir in mein Ohr und legte von hinten die Arme um meine Hüfte. „Jetzt ja, Gott sei Dank, nicht mehr. Schau mal Eric und Jane, sind sie nicht süß? Ich glaub die Beiden passen gut zusammen“, stellte ich fest, einem Blick auf die Beiden gewandt. „Hmm, wenn du meinst. So etwas ist nichts für mich. Eine feste Beziehung“, erwiderte James gleichgültig. Er war ehrlich, das musste man ihm lassen. Aber ich erwarte ja auch keine Beziehung, ganz im Gegenteil. Einfach nur ein bisschen Spaß haben, nicht mehr und nicht weniger, auch wenn ich nicht mit ihm ins Bett steigen würde. James musste bemerkt haben, dass ich in Gedanken war und fuhr mit den Fingerspitzen über meinen nackten Unterarm. Ich bekam eine Gänsehaut. „Alles in Ordnung, hab ich was falsches gesagt? Du hast doch nicht gedacht, das es etwas festes zwischen uns werden kann, oder?“ Seiner Stimme klang skeptisch. Ich drehte mich zu ihm, so dass ich in seine strahlend blauen Augen blicken konnte. „Nein, Quatsch. Ich war nur in Gedanken. Ich will keine Beziehung, mach dir da mal keine Sorgen. Heute gibt es einfach nur dich und mich und ein wenig Spaß. Morgen ist alles wie vorher“, beruhigte ich ihn und gab ihm einen Kuss. Die Anspannung in ihm löste sich und er erwiderte den Kuss. Nach und nach leerte sich das Haus, zum Schluss waren nur noch Michelle und Katharina, die zwei Cousinen, James und ich im Wohnzimmer. „Wir gehen dann auch mal ins Bett“, sagte Michelle schließlich. „Ist in Ordnung. Das Gästezimmer oben, neben dem Bad, ist für euch. Ich hau mich auch langsam hin. Jane hat sich wohl auch schon hingelegt“, gab James zurück. „Wahrscheinlich. Ich werd auch mal ins Bett gehen, vielleicht ist sie noch wach“, sagte ich und lief zu Janes Zimmer, James mir hinterher. Als ich die Türe öffnete, sah ich das Jane schon schlief, neben ihr Eric. Die Matratze auf dem Boden war zwar leer, aber ich konnte unmöglich in dem Zimmer schlafen, wenn Eric auch hier schlafen würde. „Na das Bett ist wohl besetzt. Ich hätte noch einen Platz anzubieten“, lächelte James mir zu, als ich dir Türe wieder hinter mir schloss. Sollte ich wirklich bei ihm im Bett schlafen. Das würde gegen meine Prinzipien gehen, das würde definitiv zu weit gehen für mich. Wer weiß schon, ob James die Situation nicht ausnutzen würde. James schien meine Gedanken lesen zu können. „Ey, keine Sorge. Ich will das nicht ausnützen. So einer bin ich nicht, ich will zwar meinen Spaß, aber nur, wenn es auf Gegenseitig kein beruht, ok?“ Es klang ehrlich. Also holte ich meinen Rucksack aus Janes Zimmer, ging ins Bad und zog mir meinen Pyjama an. Dann ging ich zu James ins Zimmer. „Wenn du willst, kann ich auch auf dem Sofa schlafen“, stellte er mich vor die Wahl. aber ich wollte seine Nähe noch ein wenig auskosten. „Nein, es ist schon in Ordnung.Ich will dich ja nicht aus deinem eigenem Zimmer vertreiben. Außerdem hatte ich gehofft, noch den einen oder anderen Kuss zu bekommen.“ Oh ja, das war wirklich der Alkohol der aus mir sprach. James lächelte mir zu, klopfte auf die freie Seite seines Bettes und ich legte mich zu ihm. Wir versanken in einem Meer aus Küssen und entgegen jeglicher Bedenken, tat James nichts, was ich nicht wollte. Seine Hände blieben über meinem Pyjama, gingen nie weiter als bis zu meiner Hüfte und nach einer Ewigkeit, schliefen wir ein. Am nächsten Morgen wachte ich durch die Sonnenstrahlen, die das Zimmer erhellten, auf. Ich drehte mich auf die andere Seite und bemerkte, das James schon aufgestanden war. Als ich mich aufsetzte, wurde es mir leicht schwindlig und mein Kopf pochte schmerzhaft. Dieser verdammte Sekt, ich hätte nicht soviel davon trinken sollen. Ich nahm meinen Rucksack und verschwand im Bad. Kurz überlegte , ob ich eine Dusche nehmen sollte, beließ es dann aber bei einer ausgiebigen Wäsche, zog mir meine Jeans und Pulli an und ging dann in die Küche. Dort waren auch schon James, Jane und Eric. „Guten Morgen Bella, tut mir Leid, dass du bei James schlafen musstest. Aber wir sind einfach eingeschlafen“, erklärte mir Jane, während sie mich umarmte. „Ach, halb so wild, es gibt Schlimmeres“, erwiderte ich mit einem Lächeln zu James. Auch er setzte ein Lächeln auf. „Habt ihr etwas gegen Kopfschmerzen? Es fühlt sich hier drin an, als würde jemand mit einem Hammer dagegen schlagen“, fragte ich und tippte dabei an meinen Kopf. „Oh ja, natürlich. Warte kurz, ich hol dir was“, antwortete James und ging zu einem Schrank. „Jane, hier sind ja noch Kekse von gestern. Die haben wir ja total vergessen“, rief er plötzlich. „Stimmt ja, gib mal her. Da kann Bella gleich einen essen, der wird dir gut tun“, gab Jane zurück. Ihr Bruder kam mit einem Glas Aspirin und einer kleinen Schüssel Keksen wieder an den Küchentisch. „Was sind das denn für Kekse?“, fragte ich, als ich an meinem Glas nippte. „Das sind Kräuterkekse. Die schmecken echt gut und du fühlst dich gleich besser“, grinste Jane. Irgendetwas an dieser Aussage störte mich. Kräuterkekse mit denen man sich besser fühlte? Etwas daran war seltsam. Die Kekse an sich sahen aus wie Brownies. Ich überlegte kurz, entschloss mich dann aber, doch einen zu probieren. Er schmeckte wirklich gut, worauf ich nochmal einen essen wollte. „Oh ich glaub, einer ist genug. Die Kräuter bekommen nicht jedem“, sagte Jane, als sie mir die Schüssel wegzog. Ich blickte sie kurz finster an, dann fiel mein Blick auf die Uhr. Es war schon fast zwei Uhr Nachmittags. „Oh je, schon so spät, ich sollte langsam nach Hause“, rief ich und sprang auf, sofort wurde mir schwindlig und ich setzte mich nochmal kurz. „Meinst du, du kannst fahren? Sonst nehm ich dich mit, wollte jetzt auch gehen“, blickte mich Eric besorgt an. „Ach Quatsch, ich schaff das schon. Wird gleich besser, wenn die Tablette wirkt“, winkte ich ab. Tatsächlich wurde es keine fünf Minuten später besser. Ich suchte meine Sachen zusammen und verabschiedete mich von allen. „War eine tolle Party, danke nochmal für die Einladung. Wir telefonieren die Tage miteinander.“ umarmte ich Jane, dann ging ich zu James. „Danke nochmal für den Schlafplatz.“ „Kein Problem. Immer wieder gerne“, grinste er mich an. „Hmm, mal sehen, aber ich glaub nicht, dass ich ihn nochmal benötigen werde“, grinste ich zurück und umarmte ihn. „Wie gesagt, gestern war gestern, heute ist heute“, flüsterte er mir in der Umarmung zu. Ich verstand, was er damit meinte und nickte ihm kurz zu. Es war ein schöner Abend gestern, aber heute war es wieder wie vorher. Wir waren Freunde, nicht mehr, nicht weniger und ich war sehr froh, dass er genauso dachte wie ich. Nachdem ich in meinem Auto saß, winkte ich noch einmal kurz und machte mich dann auf den Weg nach Hause. Der Schnee war durch die Sonne leicht geschmolzen. Als ich schon fast zu Hause war, überkam mich wieder ein Schwindelgefühl und im nächsten Moment musste ich Lachen. Alles in mir drehte sich, gleichzeitig fühlte ich mich irgendwie glücklich. Ich verlor irgendwie die Straße aus den Augen, allerdings biegte ich schon in unsere Hofeinfahrt ein. Vor meinen Augen drehte sich alles und ich konnte nichts anderes mehr als Lachen. Mit einem Mal wurde ich nach vorne gezogen, gleichzeitig wieder nach hinten und hörte nur einen lauten Knall. Dann hörte ich die Stimme von meiner Mutter. „Oh mein Gott,Bella, was ist passiert.“ Meine Mutter riss die Fahrer Tür auf und starrte mich an, ich konnte wieder nur Lachen. Im nächsten Moment war mein Dad neben mir. „Isabella, hast du Drogen genommen???“ Wieder konnte ich nur Lachen. Mein Vater schnallte mich ab und hob mich aus dem Auto, alles in mir drehte sich und mir war übel, aber ich konnte nichts anderes als Lachen. „Ich bring dich in dein Bett. Du hast Haschisch zu dir genommen, das rieche ich und deine Pupillen sind total geweitet“, sagte mein Vater wütend. „Aber Dad, woher soll ich den Drogen haben. Hihi“, kicherte ich schlaff in den Armen meines Vater hängend. Er erwiderte darauf nichts. Ich spürte das Bett unter mir und wieder durchfuhr mich ein Lachen. „Mein Gott Bella, wieso hast du Drogen genommen? Ich ruf Emmett an“, hörte ich meine Mutter entgeistert rufen. „Oh ja, Emmett, mein Bruder. Der soll kommen“, kicherte ich vor mich hin. Mein ganzes Zimmer drehte sich und mein Magen rumorte. Immer wieder bekam ich einen Kicheranfall und irgendwann überkam mich die Müdigkeit. _________________________________♥♥♥__________________________________ Bellas Silverster Outfit: http://www.polyvore.com/cgi/set?id=10574607 Janes Silvester Outfit: http://www.polyvore.com/cgi/set?id=10574712 James Silvester Outfit: http://www.polyvore.com/cgi/set?id=10574872 _________________________________♥♥♥__________________________________ Soooooooooo, jetzt bin ich mal auf eure Meinung gespannt! Was haltet ihr von der neuen Bella? Damit hätte wohl niemand so wirklich gerechnet nicht wahr! :-D Hoffe es hat euch gefallen und ihr seid jetzt nicht enttäuscht das es noch dauert bis der Cullen-Clan wieder auftaucht. Grüssle und Bussi Nicki Kapitel 12: Abschluss in und mit Forks -------------------------------------- Also meine Lieben, eigentlich wollte ich euch noch ein bisschen warten lassen mit dem neuen Kap. Aber da einige von euch wohl denken oder meinen, ich würde Bella zu nem Junkie und eine Art weibliche Jacob machen, hab ich mich entschieden das neue Kap schon zu posten. Meine Beta hat sich auch beeilt. Also ich hoffe das Kapitel gibt euch ein bisschen Klarheit. Bella wird bestimmt keine "Schlampe", sie hat einfach nur ein bisschen Spass mit den Jungs, aber weiß wo die Grenzen sind!! Soooo und nun viel Spass ________________________________________________________________________ Durch das Rumoren in meinem Magen wachte ich irgendwann auf. Als ich die Augen öffnete, war das wohl der Startschuss für meinen Magen richtig los zulegen. Er krampfte sich zusammen und im nächsten Moment spürte ich die Übelkeit in mir hoch steigen. Mit einer Hand vor dem Mund stürmte ich ins Bad, beugte mich über die Toilettenschüssel und entleerte meinen Magen. Ich fühlte mich gleich besser, aber der nächste Schwall ließ nicht auf sich warten. Wieder beugte ich mich über die Schüssel und spürte, dass mir von hinten jemand die Haare aus dem Gesicht hielt. Nachdem ich fertig war, ließ ich mich nach hinten fallen und wurde von zwei Armen aufgefangen. „Na, geht’s dir schlecht?“ Natürlich Emmett, wer sonst. Ich antwortete nicht, sondern stöhnte nur und legte mir eine Hand auf den Bauch. „Was ist nur in dich gefahren, Isabella? Du hast mir versprochen keinen Blödsinn zu machen. Und dann nimmst du Drogen!!“ Mein Bruder war stinksauer. Aber ich konnte ihm nicht antworten, mir ging es einfach zu schlecht. Ich sollte Drogen genommen haben, wann sollte das denn gewesen sein? Ich wollte aufstehen, doch meine Beine sackten wieder zusammen. Emmett fing mich auf, nahm mich auf die Arme und trug mich in mein Bett. Dann kam auch mein Dad. „Bella, warum hast du das getan? Wieso hast du Drogen genommen?“ Auch mein Vater war sauer. „Dad, ich weiß nichts von Drogen. Ich hab gestern nur Sekt getrunken... vielleicht ein bisschen zu viel... aber von Drogen weiß ich nichts“, kam es erschöpft über meine Lippen. „Das kann nicht sein. Du hattest glasige Augen, dein ganzes Verhalten deutet auf Haschisch hin. Du hast ständig gekichert, warst aufgedreht, aber gleichzeitig total abwesend. Und wieso bist du in deinem Zustand überhaupt gefahren. Gott sei Dank, bist nur gegen unseren Gartenzaun gefahren. Es hätte viel schlimme enden können.“ Mein Dad schaute mich eindringlich an. „Der Gartenzaun ist kaputt? Wieso denn das?“ Nun war ich verwirrt. „Das weißt du nicht mehr? Du bist mit dem Auto dagegen gefahren. Die Schramme an deiner Stirn hast du durch den Aufprall aufs Lenkrad“, antwortete mein Bruder und ich tastete meine Stirn ab. Tatsächlich war da ein Pflaster und die Stelle war leicht geschwollen. „Isabella, wieso hast du Drogen genommen?“, wollte mein Bruder wiederholt wissen. „Ich weiß nichts davon, dass ich welche genommen habe. Ich hab habe nur Sekt getrunken, heute morgen hatte ich Kopfschmerzen und James hat mir Aspirin gegeben. Dann hab ich nur noch eins von den Kräuterkeksen ge-“ So langsam dämmerte es mir. „Oooh, die Kekse. Das wird es gewesen sein.“ „Welche Kekse?“, wollte nun mein Dad wissen. „Keine Ahnung, Jane meinte, es seien irgendwelche Kräuterkekse, sie sahen aus wie Brownies und nachdem ich eine gegessen hatte, ging es mir um einiges besser“, erklärte ich. „Mein Gott, Isabella, das waren Haschischkekse. Hat das denn niemand von den beiden gesagt? Die werden eine Menge Ärger bekommen.“ Mein Dad war außer sich. „Nein Dad, ich glaube, sie wussten es selbst nicht. Bitte las die beiden in Ruhe. Ich bin ja selbst Schuld“, versuchte ich ihn zu beruhigen. „Bist du verrückt. Die gehören zur Rechenschaft gezogen. Es hätte noch viel mehr passieren können... Wenn du in ein anderes Auto gefahren wärst, nicht auszudenken.“ Auch Emmett war die Wut im Gesicht abzulesen. Ich diskutierte noch den halben Abend mit den beiden, konnte meinen Dad und Emmett davon überzeugen, sie nicht anzuzeigen, allerdings wollte mein Dad mit ihrem Vater darüber sprechen. Emmett hielt mir dann noch eine einstündige Standpauke, die ich stumm über mich ergehen ließ. Meine Mum kam auch nach einer Weile dazu, auch sie hielt sich nicht zurück. Sie brummte mir bis zu meinem Abschluss Hausarrest auf. Ich musste ihr, wann immer ich auch Zeit hatte, in der Boutique helfen und am Wochenende durfte ich nur noch dann raus, wenn Emmett hier war. Angela durfte zwar zu Besuch kommen, aber nicht länger als acht Uhr und mit Jane und James durfte ich außerhalb der Schule überhaupt keinen Kontakt halten. Die beiden mussten sich ebenfalls einiges von ihrem Dad anhören, auch wenn sie immer wieder beteuerten, dass sie wirklich nicht wussten, dass es Haschisch war. Sie dachten, es wären wirklich nur irgendwelche Kräuter, aber keine Drogen. Jane hatte sich 1000 mal bei mir entschuldigt, ich glaubte ihr und auch James sagte immer wieder, wie Leid ihm das tat. Obwohl niemand außer meiner und Janes Familie von dem Vorfall wussten, machte es nach den Ferien die Runde in der High School. Manche interessierte es gar nicht, andere sagten, es würde zu mir und meiner Wandlung passen und wieder andere wollten doch tatsächlich wissen, ob Jane oder ich noch solche Kekse hatten. Wir ließen es über uns ergehen und schon nach einer Woche sprach man kaum mehr darüber. Wir kehrten wieder zu unserem Schulalltag zurück. Jane war inzwischen fest mit Eric zusammen, mit James verband mich eine sehr gute Freundschaft, manchmal half ich ihm mit einem Kuss aus, wenn ein Mädchen zu aufdringlich wurde. Natürlich heizte das die Gerüchte um uns als Paar nur an, aber es war uns egal, wir wussten wie es wirklich zwischen uns aussah. Unsere Prüfungen lagen hinter uns. Angela und ich hatte nun eine Menge Arbeit mit den Abschlussbüchern und dem Abschlussball. Es war Mitte Mai und in vier Tagen würde der Ball stattfinden. „Bin ich froh, wenn das alles hier vorbei ist“, stöhnte ich unter meinen Unterlagen. „Wirklich? Ich meine, dann ist alles vorbei. Und wir trennen uns dann in alle Himmelsrichtungen auf“, antwortete Angela traurig. „Oh Angela, das meinte ich damit nicht. Das war nur auf die ganze Arbeit bezogen.“ Ich nahm sie in den Arm. „Außerdem sind wir doch gar nicht weit voneinander entfernt. In drei Stunden könnte ich es nach Princeton schaffen“, tröstete ich sie. Inzwischen hatte ich mich entschlossen, nach Dartmouth zu gehen. Dort wollte ich Businessmanagement und Journalismus studieren, Emmett konnte sein Sportstudium ohne Probleme fortführen. „Ja ich weiß. Aber noch haben wir ja drei Monate Zeit. Los, wir müssen weiter machen.“ Angelas Laune war wieder besser und wir machten uns wieder über unsere Unterlagen her. Vier Tage später war auch schon der große Tag des Abschlussballs. Ich hatte viele Einladungen bekommen und eigentlich wollte ich gar nicht hingehen, aber da ich Schriftführerin der Schülerzeitung war, hatte ich Anwesenheitspflicht. Mein Begleiter war James. Als es herauskam, dass wir beiden zusammen auf den Ball gehen würde, war das für sehr viele der letzte Beweis, dass wir ein Paar waren. Ich hätte auch mit Mike gehen könne, der mich mehr als ein mal gefragt hatte und so die Gerüchte abwenden könne, aber James und ich hatten beschlossen zusammen hin zu gehen. Denn so hielten wir uns noch die Möglichkeit offen, mit jemandem anderem den Abend zu verbringen zu, falls uns jemand ins Auge fiel. Ich stand im Bad und machte gerade die letzten Handgriffe an meinen Haaren, als es klingelte. Mein Dad öffnete die Türe und war gar nicht begeistert davon, wer mich zu meinem Abschlussball abholen wollte. „Du? Ich dachte, ich hatte mich deutlich ausgedrückt, als ich gesagt habe, dass ich dich nicht mehr in der Nähe meiner Tochter sehen will“, fuhr er James an. „Guten Abend Mr. Swan. Ich bin auf Wunsch ihrer Tochter hier“, begrüßte er meinen Dad höflich. Er wollte gerade etwas antworten, als ich die Treppen herunter kam. „Dad, lass gut sein. Es ist in Ordnung“, schnellte ich dazwischen. „Mein Gott Bella, du siehst traumhaft aus“, kam es von James. Ausnahmsweise wusste ich, dass er recht hatte. Ich trug ein weißes Kleid, das bis zum Boden ging. Das Oberteil war eine Art Korsage, die schulterfrei war. Ab der Hüfte lief es in weiten, weichen Wogen zu Boden. Über dem Unterrock lag ein leichter Tüll, der mit Strasssteinen besetzt war, wie auch das Dekolletee, das in diesem Fall sehr üppig ausfiel. Meine Haare hatte ich von meiner Mutter nach oben stecken lassen. Einzelne Strähnen fielen in Locken herunter. Mehrere kleine Haarklammern mit Strasssteinen waren in meinen Haaren angebracht, die wie kleine Diamanten funkelten. Dazu trug ich einigermaßen flache, weiße Pumps und eine Stola. „Da kann ich ihm nur Recht geben. Du siehst aus wie diese Kaiserin von Österreich.“ Emmett war heute auch hier, natürlich nur deshalb, weil auch er mich begleiten würde. „Danke Emmett, Sissi war auch so in etwa die Vorlage. Aber du siehst auch schick aus, James“, gab ich zurück und deutete auf seinen Smoking. Er war nicht ganz schwarz, eher nachtblau. Dazu trug er eine rote Krawatte, seine Haare waren zu einem kleinem Zopf zusammengebunden. In der Hand hielt er die Ansteckblume, die traditionell zu jedem Abschlussball gehörte. Er steckte mir die rote Rose an und sie passte perfekt zu meinem Kleid und seinem Anzug. „Wollen wir dann mal?“, fragte er mich und hielt mir seinen Arm hin, sodass ich mich einhaken konnte. Gemeinsam liefen wir zu seinem Auto. „Ich komme dann später nach, wehe du machst bis dahin irgendeinen Blödsinn!!“, rief uns Emmett hinterher. Ich winkte ihm zu, um zu zeigen, dass ich verstanden hatte. Als wir an der großen Turnhalle ankamen, war schon einiges los. Unser Motto dieses Jahr war „Adel der vergangenen Jahrhunderte“ und viele Mädchen sahen aus wie wahre Prinzessinnen aus den verschiedensten Zeiten. Als Angela mich kommen sah, ging sie mir entgegen, sie sah wunderschön aus. Sie trug eine dunkelrote Korsage, die fließend in einen Rock überging und goldene Verzierungen hatte. Ihre Haare waren zu einem aufwendigen Knoten nach oben gebunden. Sie sah aus wie Prinzessin Viktoria von Schweden. Ben trug dazu einen weißen Smoking und eine schwarze Fliege. Wir ließen die übliche Prozedur - Fotos machen, alle begrüßen und Drinks holen - über uns ergehen, bis wir uns in der großen Halle an unserem Tisch setzen konnten. „Willst du tanzen, Bella?“, fragte mich James plötzlich. „Um Gottes Willen, nein. Ich kann nicht tanzen. Mir reicht es, wenn ich von hier aus zusehe.“ Auch wenn sich meine Tollpatschigkeit um einiges gebessert hatte, tanzen konnte ich wirklich nicht und mich als Tanzpartnerin, wollte ich auch niemanden zutrauen. „Ist ok, dann frag ich Sabrina. Wenn das für dich in Ordnung ist“, flüsterte er mir zu und nickte in Sabrinas Richtung, ich sah sein Lächeln dabei. „Natürlich, wir sind ja nicht als Paar hier, sondern als Freunde. War doch so abgemacht, wir lassen uns den Abend offen. Ich wünsche dir viel Spaß“, zwinkerte ich ihm zu. „Ich dank dir.Wir sehen uns später“, verabschiedete sich James und gab mir ein Küsschen auf die Wange. Ich mochte ihn wirklich sehr, er würde bestimmt auch ein liebevoller Partner sein, aber mehr als Freundschaft fühlte ich nicht für ihn. Auch wenn uns in den vergangenen Wochen immer wieder das Gegenteil hinterher gesagt wurde. Wir wussten, dass es nicht so war. Der Abend ging sehr schnell voran und die Party war ein voller Erfolg. „So Schwesterherz, wir tanzen jetzt“, stand plötzlich Emmett neben mir. „Du spinnst wohl. Willst du, dass ich mir die Beine breche?“, entgegnete ich entsetzt. Allerdings vergeblich, denn mein Bruder hatte mich schon vom Stuhl hoch gezogen und schleifte mich auf die Tanzfläche. Es lief gerade ein langsames Lied, so wiegten Emmett und ich uns nur im Takt hin und her. „Meine kleine Schwester hat es nun auch geschafft. Kaum zu glauben“, stellte mein Bruder mit einer Spur Stolz fest. „Emmett, so faszinierend ist das auch nicht“, schüttelte ich den Kopf. „Doch Bella, das ist es. Nachdem Alice weg war...“ Wieder dieser Stich in meinem Herzen „...dachte ich, du würdest dich gehen lassen. Als dann dieser… Naja du weißt schon wen ich meine, auftauchte, ging es endlich bergauf. Niemand hätte je geahnt, dass das so enden würde. Ich hatte damals schon das schlimmste befürchtet... dass du in ein tiefes Loch stürzt oder so... aber du hast mich überrascht. Du hast dich komplett geändert, was mir aber dann doch wieder Sorgen bereitet hat. So kannte ich dich gar nicht, du warst nicht mehr die kleine zerbrechliche Bella, im Gegenteil. Plötzlich warst du selbstbewusst, hast angefangen mit Jungs zu flirten, hast sogar fast eine Prügelei mit Jessica und dann die Sache an Silvester.“ „Emmett, wie oft noch, niemand wusste, dass da Drogen drin waren“, redete ich ihm dazwischen. „Ja, ich weiß, dennoch war es etwas, was ich nicht von dir kannte. Und heute sind wir auf deinem Abschlussball. Ab morgen beginnt ein neues Leben. Und in drei Monaten sind wir in Dartmouth. Am anderen Ende der USA. Wirst du Forks vermissen?“ Diese Frage hatte ich mir auch schon oft gestellt. „Ich weiß es nicht. Hier sind so viele Erinnerungen, sowohl gute als auch schlechte. Aber ich glaube öfters als nötig werde ich nicht mehr hier her zurückkommen. Ich will in Dartmouth ganz von vorne anfangen“, antwortete ich schließlich. „Ja, ich glaube, in den letzten zwei Jahre hast du echt genug mitgemacht. So ein Neuanfang tut uns beiden, glaub ich, ziemlich gut.“ Emmett lächelte mich an und nahm mich fester in den Arm. Das Lied war zu Ende und ich wollte wieder zu meinem Tisch gehen, als Mike vor mir stand. „Darf ich dich um den nächsten Tanz bitten?“, fragte er höflich. „Ähm, tut mir Leid, Mike, aber das will ich dir nicht antun. Zum Schluss brechen wir uns beide die Beine“, gab ich lachend zurück. „Aber du hast es doch gerade eben auch ohne Unfall überstanden“, drängelte er. „Mike, das liegt daran, das schon ein Panzer kommen muss um mich umzuwerfen. Bei dir würde Bella schon reichen“, mischte sich nun auch Emmett in die Unterhaltung ein. „Lass uns etwas trinken, aber tanzen lass ich für heute bleiben. OK?“, machte ich einen Vorschlag zur Güte und Mike nickte zustimmend. „Also, du wirst nächstes Jahr dann in New Hampshire sein?“, fragte Mike und reichte mir ein Glas Cola. „Ja, richtig. Ich werde aufs Dartmouth College gehen. Und was hast du vor? Für welches College hast du dich entschieden?“ „Für gar keins. Ich werde in das Sportgeschäft meines Vaters einsteigen. In ein paar Jahren werde ich es wohl übernehmen.“ „Oh, dann ist deine Zukunft wohl schon verplant.“ „Nun ja, was das berufliche betrifft schon. Alles andere wird sich wohl erst noch ergeben. Weißt du, ich dachte eigentlich immer, dass ich mit Jessica alt werden könnte, aber du hast mir vor einem Jahr die Augen geöffnet. Was sie dir angetan hat, wie sie mich hintergangen hat, ich fühlte mich so mies. Ich hatte all die Zeit keine Ahnung und war so blind. Auch wenn es jetzt blöd klingt mir wurde erst nach der Sache, die sie mit dir abgezogen hat, bewusst, was für ein Biest sie in Wahrheit ist.“ Mike war sehr ernst, so hatte ich ihn noch nie erlebt. „Ich weiß, was du meinst. Mir ging es in gewisser Weise genauso. Man muss dieser Schlampe fast schon dankbar sein, das sie es uns ermöglicht hat, ein neues Leben anzufangen.“ Mehr konnte ich dazu nicht sagen, denn plötzlich umarmte mich Mike stürmisch. „Danke Bella, danke für alles.“ Ich klopfte ihm auf den Rücken, als er mir sehr ernst ins Gesicht sah. Dann kam er mit seinem immer näher und bevor ich irgendetwas anderes tun konnte, lagen seine Lippen auf meinen. Zunächst ließ ich ihn gewähren, dann wurden seine Lippen immer drängender und er versuchte mit seiner Zunge in meinen Mund vorzudringen. Dieser Kuss hatte überhaupt nichts Schönes und deshalb wollte ich ihn, so schnell wie möglich, abbrechen. Ich stemmte meine Hände gegen seine Brust und schob ihn von mir. „Mike, lass gut sein. Du musst das nicht tun, um mir zu danken.“ „Ab- aber ich mag dich doch. Und ich dachte, du magst mich auch“, stotterte er umher und lief knallrot an. „Ich mag dich auch, aber nicht so, wie du denkst. Es ist besser, wenn ich jetzt mal wieder zu Emmett und den anderen gehe. Einen schönen Abend noch, Mike“, klärte ich die Situation auf und ließ ihn an der Bar stehen. Emmett hatte wohl mal wieder alles mitangesehen, denn als ich an den Tisch kam, war er ziemlich aufgebracht. „Was war das denn eben? Dieser Newton ist ziemlich aufdringlich.“ „Lass gut sein, er hat den Bogen ein bisschen überspannt. Aber ich hab ihn schon in die Schranken gewiesen“, beruhigte ich meinen Bruder. „Mr. Swan, schön Sie hier zu sehen. Wie geht es ihnen?“ Mr. Banner störte unsere Unterhaltung. „Guten Abend Mr. Banner. Mir geht es fabelhaft. Und ihnen?“ Emmett erhob sich und schüttelte Mr. Banners Hand. „Bestens. Was macht ihr Studium? Sie sind in Seattle, hörte ich?“ „Ja noch, aber ich werde mit meiner Schwester nach Dartmouth gehen und es dort fortsetzen.“ „Schön, das freut mich. Ihre Schwester wird es dort sehr gut haben. Und wenn Sie an ihrer Seite sind, wird auch ihr Leben wieder normaler verlaufen.“ Was um alles in der Welt meinte mein Lehrer nun damit? Ich funkelte ihn böse an, aber sein Blick war immer noch auf Emmett gerichtet. „Ja, das hoffe ich auch. Die letzten Monate waren nicht sehr einfach mit ihr.“ grinste mein Bruder. „Das ist richtig. Aber immerhin mussten ihre Noten nicht darunter leiden, im Gegenteil. Aber nun gut, ich werde dann mal meine Runde fortsetzen. War schön sie wieder getroffen zu haben, Mr. Swan. Eine weitere erfolgreiche Zukunft.“ „Danke Mr. Banner, ebenfalls“, verabschiedete sich Emmett und setze sich wieder zu uns. „Was war das denn eben?“, maulte ich ihn an. „Dein Lehrer, Bella“, lachte Emmett. Er wusste, was ich meinte, ging aber nicht darauf ein. Den restlichen Abend verbrachten wir mit Angela und Ben, hin und wieder kam auch Jane mit Eric an unseren Tisch. James ließ sich auch noch einmal blicken, ehe er mit Sabrina den Ball verließ. Lauren und Tylor, die inzwischen auch ein Paar waren, kamen gegen Ende auch zu unserem Tisch und so ließen wir unseren letzten gemeinsamen Abend langsam ausklingen. Gegen ein Uhr machten Emmett uns ich uns auf den Weg nach Hause. Nun stand nur noch die Zeugnisübergabe morgen an, dann war die High School zu Ende. Am nächsten Morgen krabbelte ich um neun aus meinem Bett. Als ich zu meinem Schrank lief, hörte ich ein altbekanntes Geräusch, es regnete mal wieder in Forks. Ich hasste es und freute mich schon auf Dartmouth. Dort war das Wetter um einiges besser, auch wenn nicht so gut wie in Miami. Wieder durch fuhr mich dieser stechende Schmerz, eigentlich wollten Alice und ich dorthin zum Studieren, aber ich hatte seit über einem Jahr nichts mehr von ihr gehört. Selbst Angela hatte seit drei Monaten keine Nachricht mehr von ihr bekommen, weshalb wir nicht wussten, auf welches College sie ging. Ich war mir allerdings ziemlich sicher, dass sie nach Miami gehen würde, immerhin hatten die Cullens dort ihr Ferienhaus. Nachdem ich auch meinem Schrank eine Jeans und eine schwarze Bluse herausgekrammt hatte, lief ich ins Bad und stellte mich unter die Dusche. Das heiße Wasser entspannte meine Muskeln. Als ich fertig war, hüllte ich mich in ein Handtuch ein, putze mir die Zähne und föhnte meine Haare, dann zog ich mir meine Sachen an und lief in die Küche. „Guten Morgen mein Schatz, wir müssen schon bald los. Um 11 beginnt die Gratulation“, sagte meine Mum und gab mir einen Kuss auf die Wange. „Ja, ich weiß. Ich ess nur noch schnell ein Müsli“, erwiderte ich und holte mir eine Schüssel aus dem Schrank. Ich schlang mir das Müsli runter, lief wieder in mein Zimmer und holte mir meinen gelben Umhang und die dazu passende Kappe. Meine Eltern warteten schon im Auto, als ich wieder runter kam. An der Schule angekommen, gingen wir auch sofort in die Turnhalle, in der die Zeugnisausgabe stattfinden sollte. Angela wartete schon auf mich. „Hey Bella, da bist du ja. Wurde auch Zeit. Es wurde früher begonnen und nun sind die schon bei L“, begrüßte sie mich. Man wurde Alphabetisch nach dem Nachnamen aufgerufen und das man schon so weit voran war, wunderte mich. „Da sind sie aber dieses Jahr schnell. Dann gehen wir mal zur Aufstellung. Bis nachher Mum und Dad.“ Angela stellte sich weiter hinten auf und gerade ging Mike nach vorne. Es dauerte nicht lang, da fiel dann auch mein Name: Isabella Marie Swan. Ich schritt den langen Gang entlang, stieg die fünf Stufen zur Bühne empor und nahm von Direktor Potter mein Abschlusszeugnis entgegen. Dann legte ich meinem Bommel an der Kappe von rechts nach links und ging von der Bühne. Die High School war nun offiziell zu Ende! Die Wochen verflogen wie im Flug, es war schon Ende August und ab heute waren es noch sechs Tage, die wir noch in Forks verbrachten. Emmett und ich hatten entschieden, drei Tage früher nach Dartmouth zu gehen. Wir wollten uns noch umsehen und in Ruhe einrichten. Durch eine E-Mail hatten wir schon Bescheid bekommen, dass wir jeweils ein Häuschen bewohnen würden, das für drei Studenten ausgerichtet war. Allerdings wussten wir bisher nicht, wer unsere Mitbewohner sein würden. Auch ein Grund, warum wir eher dorthin wollten, wir wollten uns in Ruhe kennen lernen und nicht während des ersten Tages. Für heute Abend hatte ich noch ein Abschiedsgrillen organisiert, bei dem all meine Freunde nochmal zusammenkommen würden. Ich stand mit meiner Mum in der Küche und bereitete ein paar Salate vor, mein Bruder war mit meinem Dad im Garten und feuerte den Grill an. „Bella, du wirst doch in den Ferien hier her kommen, oder?“, durchbrach meine Mutter plötzlich die Stille. „Ich weiß nicht Mum, ich will eigentlich Abstand zu Forks. Es hängen so viele schlechte Erinnerungen an diesem Ort, die ich erstmal vergessen will. Ich will in New Hampshire etwa Neues aufbauen“, gab ich leise zurück. „Das kann ich gut verstehen Kleines, aber du darfst nicht alles vergessen. Du hast hier 16 glückliche Jahre verbracht. Ich weiß, dass die letzten zwei Jahre schlimm für dich waren, aber du darfst niemals deine Heimat vergessen...“, meine Mum klang traurig und ich sah, wie ihre Augen glasig wurden. Schnell ging ich zu ihr und zog sie in meine Arme. „Keine Sorge Mum, das werd ich nicht. Aber jetzt wird es erst mal Zeit für etwas Neues“, tröstet ich sie. Meine Mum nickte mir zu und widmete sich wieder den Salat. Gerade als ich in den Garten gehen wollte, klingelte es. „Hey, ihr kommt ja gleich alle zusammen. Schön, dass ihr da seid“, begrüßte ich Angela, Ben, Mike und Lauren, die vor der Türe standen. „Hey Süße, danke für die Einladung. Tylor kommt später nach“, erklärte Lauren unter einer Umarmung. „Geht schon mal durch in den Garten, da sind mein Dad und mein Bruder. Ich komm auch gleich, aah, da kommen ja schon Jane und der Rest“, rief ich freudig, als ich James Van kommen sah. Jane kam mir gleich entgegen gesprungen. „Hey Bella, es ist so schön, dich nochmal zu sehen. Wir haben extra unseren Umzug für zwei Tage verschoben.“ Janes Dad hatte beschlossen, Forks früher zu verlassen und hat einen Job in San Francisco angenommen, um in der Nähe seiner Tochter zu sein. James würde ja nach Frankreich gehen. Hinter Jane kamen dann noch James und Eric, die mich beide kurz umarmten. Wir gingen in den Garten und mein Dad legte das Fleisch auf. „Und Ben, freust du dich schon auf die Marines?“, fragte Emmett Ben, der im Gegensatz zu uns allen, einen komplett anderen Weg einschlagen würde. Er wurde von Seattles Baseballteam unter Vertrag genommen und hatte auch schon das Training begonnen. „Und wie, das ist einfach nur geil. Das Team ist echt klasse. Du musst unbedingt mal zu einem Spiel von uns kommen. Ich besorg dir natürlich die Karten.“ Man konnte Ben die Vorfreude ansehen, im Gegensatz zu Angela. Sie würde sich eine lange Zeit von ihm trennen müssen. Aber die Beiden hatten beschlossen, das sie ihre Beziehung auf gar keinen Fall aufgeben wollten. „Darauf komm ich zurück, da kannst du dich drauf verlassen“, rief Emmett freudig und schlug mit Ben ein. Den restlichen Abend verbrachten wir mit Erzählungen und genossen einfach nur unseren letzten gemeinsamen Abend in Forks. Es war schon spät in der Nacht, als Tylor und Lauren beschlossen, aufzubrechen. „Machts gut ihr beiden, viel Glück in Seattle am College“, verabschiedete ich die beiden. „Wir bleiben in Kontakt so gut es geht“, sagte Lauren unter Tränen. Ich kämpfte selbst mit den Tränen und nickte nur. Auch James und seine Schwester brachen nun auf. „Ich werde dich so vermissen. Hoffentlich sehen wir uns irgendwann mal wieder“, schluchzte Jane. Ich konnte mich nur noch schwer beherrschen. „Oh Jane, das hoffe ich auch. Und Eric, pass gut auf sie auf, auch wenn du in LA bist.“ Meine Stimme war sehr brüchig und als ich auf James zu ging, schien sie fast zu versagen. „Machs gut Süße. Ich schreib dir aus Frankreich“, machte er den Anfang. „Danke James, du wirst mir fehlen. Wer weiß, was in ein paar Jahren ist, vielleicht sehen wir uns dann wieder“, lächelte ich ihn an. „Mal sehen, vielleicht hab ich dann auch eine andere Einstellung in Sachen Beziehung“, lächelte er zurück und gab mir einen flüchtigen Kuss auf den Mund. Dann verschwanden sie im Auto und ich winkte ihnen hinterher. „Bella, wir werden dann auch mal gehen. Es war wirklich ein schöner Abend. Und wenn du mal wieder in Forks bist, schau bitte bei mir im Geschäft vorbei.“ Mike hielt mir die Hand hin, seit dem Abschlussball war er sehr distanziert. „Ach Mike, komm schon her, ich beiß dich schon nicht. Im Gegenteil.“ sagte ich und zog ihn an mich. Ich gab dem völlig überraschten Mike einen kurzen Kuss und lies ihn dann wieder los. „Äähm, danke und bis bald“, stotterte er, lief rot an und drehte sich schnell um. „Also, wir sehen uns, spätestens bei einem Spiel. Viel Glück in Dartmouth Bella.“ „Alles klar Ben, pass auf dich auf“, erwiderte ich ihm unter der Umarmung. Dann stand Angela vor mir und es war um meine Selbstbeherrschung gesehen. „Oh Angela, ich werde dich so vermissen. Aber wir mailen uns täglich. Und wir sind auch nicht allzu weit voneinander entfernt. Wir besuchen uns so oft wie möglich“, presste ich unter meinen Tränen hervor. „Bella, ich kann mir das gar nicht vorstellen, erst Alice, jetzt du. Ich weiß nicht, ob ich nochmal so eine gute Freundin finde wie dich“, schluchzte auch sie. Wir lagen uns einfach nur in den Armen und weinten. „Schatz komm schon, es ist schon spät“, holte uns Ben in die Gegenwart. „Tschüss Angela, machs gut und bis bald.“ „Ja, Emmett, pass gut auf Bella auf“, schluchzte sie noch immer und ging dann zum Auto. Ich blieb so lange an der Türe stehen bis ich sie nicht mehr sah, erst dann bemerkte ich Emmetts Arm um meiner Schulter. „Komm rein, sie sind weg“, flüsterte er mir zu. „Ja genau, sie sind weg. Weg wie alle, weg wie Alice, weg wie Jane, alle sind sie weg. Ich will auch nur noch weg.“ Wieder bahnten sich die Tränen ihren Weg und ich warf mich in die Arme von Emmett. „Ach Schwesterherz, du kommst schneller von hier weg als du denken kannst“, tröstete er mich, nahm mich auf seine Arme und trug mich in mein Zimmer. „Du schläfst jetzt und morgen fangen wir dann langsam an zu packen. Nächsten Samstag um diese Zeit sind wir schon in Dartmouth“, redete mir mein Bruder wieder gut zu und langsam versiegten auch meine Tränen. Ich zog mir meine Schlafsachen an und legte mich in mein Bett. Es dauerte nicht lange und ich fiel in einen tiefen, traumlosen Schlaf. Freitag, der Tag der Abreise. Heute Abend um zehn würde der Flieger nach Boston gehen, von dort aus ging es mit einem Auto weiter an das Dartmouth College. Ich war gerade dabei die letzten Sachen zu packen und wandte mich meinem Schreibtisch zu. Verdammt, hat sich hier viel Mist angesammelt. fluchte ich vor mich hin, als ich die Schubladen ausräumte. Bei der letzten Schublade hielt ich allerdings inne. Als ich sie aufmachte, stach mir gleich der Fotorahmen ins Auge. Langsam nahm ich ihn hoch und drehte ihn um. Es war das Foto von Esme, das sie mir bei ihrem Abschied schenkte. Das Foto aus dem Disneyland mit Emmett, Edward, Alice und mir. Ich hatte vollkommen vergessen, dass ich es nach unserem Streit in die Schublade verbannt hatte. Lange starrte ich auf das Bild, wir sahen so fröhlich darauf aus. Ich berührte mit den Fingerspitzen sanft das Bild. Mit einem Mal kamen alle Erinnerungen an Alice hoch... wie wir aufwuchsen, die vielen Ausflüge, der letzte gemeinsame Urlaub in Miami und natürlich auch unser Streit. Sofort stiegen Tränen in meinen Augen auf. Ich schmiss mich auf mein Bett, das Bild fest an meine Brust gedrückt und fing hemmungslos an zu weinen. Ich ließ meinen Tränen freien Lauf und hörte, nach einer Weile, wie meine Zimmertür auf und wieder zu ging. „Bella, bist du schon... Bella, was ist passiert?“, entfuhr es Emmett entsetzt, als er mich auf dem Bett liegen sah. Er setzte sich neben mich und blickte auf das Foto in meinem Arm. „Oh Gott, Kleines... Wo hast du das denn jetzt gefunden? Ich dachte, du hast es weggeworfen.“ Mehr als ein Kopfschütteln brachte ich nicht zustande. „Mir tut es so Leid, dass ihr euch nicht mehr vertragen habt. Ich würde dir so gern helfen, aber ich habe von Edward schon seit einem halben Jahr nichts mehr gehört“, redete Emmett mir gut zu und strich mir über den Rücken. „Auf welches College ist Edward gegangen? Miami?“, schluchzte ich unter den Tränen hervor. „Miami, wieso Miami? Nein, er ist in der Nähe von New Orleans auf ein College und studiert dort Medizin“, antwortete Emmett. „Ich weiß nicht mal auf welches College Alice geht. Was bin ich nur für eine schlechte Freundin gewesen.“ Wieder überkam mich ein Schwall Tränen. „Ach Bella, so etwas darfst du nicht sagen. Es ist nicht schön, was zwischen euch passiert ist, aber du darfst dir nicht allein die Schuld daran geben. Und schau mal, du hast Angela und du bist und warst ihr mehr als nur eine gute Freundin.“ Emmetts Worte waren wieder einmal wie Balsam auf meinen Wunden. I Ich richtete mich langsam auf, rieb mir die Augen und sah dann Emmett an. „Du hast Recht. Vielleicht höre ich ja irgendwann wieder was von ihr. So, aber jetzt muss ich weiter machen. Sonst werde ich nicht fertig“, sagte ich und stand vom Bett auf. „Genau, wir haben nur noch zwei Stunden, dann müssen wir los“, erinnerte mich mein Bruder und sofort machte ich mich wieder ans Werk. Ich nahm das Foto, wickelte Kleidungsstücke herum, legte es in meinem Koffer und ging wieder zum Schreibtisch. Ich musste wohl die Zeit vergessen haben, denn ein lauter Schrei ließ mich zusammen zucken. „BELLA, bist du fertig? Wir müssen los! Es ist schon vier Uhr!!“, schrie mein Dad aus dem Wohnzimmer. „Jaaaa, ich bin fertig, aber jemand muss mir beim Koffer tragen helfen“, schrie ich zurück und blickte auf meine Koffer. Vor mir türmten sich zwei Koffer, eine Reisetasche und zwei Rücksäcke. Ich wusste gar nicht, dass ich so viele Sachen eingepackt hatte. Mein Dad stand in der Tür und sein Blick war voller Entsetzen. „Sag mal, nimmst du dein ganzes Inventar mit?“ „Fast, Dad. Den Rest müsst ihr mir nachschicken“, erwiderte ich mit einem Lachen und packte mir die Tasche und einen Rucksack. Emmett war inzwischen auch oben und nahm einen Koffer, mein Dad den anderen und den übrigen Rucksack. Mein Bruder hatte nur einen Koffer und einen Rucksack, weshalb noch genügend Platz im Auto für meine Sachen war. Wir nahmen im Auto Platz und machten uns auf den Weg nach Seattle zum Flughafen. Als wir aus Forks herausfuhren und wir den alltäglichen Regen hinter uns ließen, ließ ich auch meine Erinnerungen zurück. Mit jedem Meter den wir uns entfernten, fühlte ich mich leichter und freier. Nach knapp drei Stunden Fahrt kamen wir schließlich an, packten unser Gepäck auf einen Trolly und liefen zum Check-in. Die Dame am Schalter grinste kurz, als sie meine Koffer sah und nachdem mein Dad die 50 Dollar für Übergewicht gezahlt hatte, machten wir uns auf den Weg in ein Café, da wir noch fast zwei Stunden Zeit hatten. „Ich kann gar nicht glauben, dass ihr gleich weg sein werdet.“ Unsere Mutter hatte schon wieder Tränen in den Augen. „Renee, sie sind doch nicht aus der Welt. Wir können sie jederzeit besuchen oder sie uns“, versuchte sie mein Dad zu beruhigen und Griff nach ihrer Hand. Es zeigte Wirkung und meine Mum, entspannte sich leicht. „Wir sollten langsam zum Gate, es ist schon halb zehn“, sagte Emmett irgendwann. Nachdem wir bezahlt hatten, gingen wir zu unserem Gate. „Nun ist es soweit. Gott, ich will euch nicht gehen lassen.“ Meine Mum warf sich mir um den Hals. „Mum, ist doch gut. Mum, du erdrückst mich“, keuchte ich unter der Umarmung und meine Mum lockerte diese. Auch ich hatte nun Tränen in den Augen und ging nun zu meinem Dad. „Pass gut auf Mum auf“, flüsterte ich ihm zu. „Keine Sorge, und du pass gut auf dich auf.“ Ich nickte nur kurz, dann gab ich ihm ein Küsschen. Mein Dad war noch nie der Mann großer Worte gewesen und deshalb fiel dieser Abschied relativ kurz aus. „Und du pass mir ja auf mein kleines Mädchen auf. Wehe ihr passiert etwas“, wandte sich meine Mum nun an Emmett. Ich rollte mit den Augen und mein Bruder kicherte nur. „Keine Sorge, ein Flugzeugabsturz ist das Schlimmste, was ihr in nächster Zeit passieren könnte.“ Ich warf ihm einen bösen Blick zu. Emmett hatte sich jetzt schon zu meinem persönlichen Bodyguard in Dartmouth ernannt und wollte mich so wenig, wie möglich, aus den Augen lassen. Ich hasste ihn jetzt schon dafür und müsste nochmal ein ernstes Wörtchen mit ihm darüber reden. Dann warf sich meine Mutter wieder um meinen Hals. „Machs gut, Kleines. Und lasst von euch hören sobald ihr landet“, brachte sie unter all den Tränen hervor. „Ja Mum, machen wir. Wir müssen jetzt wirklich los. Ich werde euch vermissen.“ Nun liefen auch bei mir die Tränen, dann gab ich auch meiner Mum ein Küsschen und ging mit meinem Bruder durch die Absperrung. Wir winkten unseren Eltern, mein Dad hielt meine weinende Mutter im Arm, noch einmal zu, ehe wir den Gang zum Flugzeug betraten. Da wir über Nacht flogen, hatten wir erste Klasse gebucht, um so besser schlafen zu können. Ich ließ mich auf meinem Platz am Fenster nieder, schnallte mich an und zehn Minuten später waren wir auch schon auf dem Rollfeld. Mein Blick sog nochmal alles auf, ich würde das alles eine lange Zeit nicht sehen und mir entfuhr ein Seufzen. Emmett musste es bemerkt haben und nahm meine Hand. „Alles in Ordnung?“, fragte er mich mit besorgten Blick. „Ja, ich kann nur nicht glauben, dass es jetzt soweit ist. Und irgendwie hab ich das Gefühl, dass ich außer Mum und Dad nichts vermissen werde“, antwortete ich und sah Emmett lächeln. Dann hob das Flugzeug in den dunklen Nachthimmel ab. Die Lichter von Seattle wurden immer kleiner und irgendwann waren wir durch die Wolkendecke und um uns war nichts als die dunkle Nacht. Ich brachte meinen Sitz in Schlafposition und es dauerte nicht lange, bis mir meine Augen zufielen. Irgendwann wurde ich durch die Stimme von der Stewardess geweckt. „Wir befinden uns im Landeanflug auf Boston, bitte schnallen Sie sich an und bringen Sie ihren Sitz in eine aufrechte Position. Vielen Dank.“ Hatte ich so lange geschlafen? Ein Blick aus dem Fenster bestätigte, dass es schon wieder hell war und auch die Landschaft und Städte waren bereits zu erkennen. „Guten Morgen, wir sind gleich da“, hörte ich nun auch Emmett sagen und setzte mich auf. „So schnell... ich kanns gar nicht fassen“, gab ich nur zurück. „Ja, siehst du, das ist Boston. Wir werden gleich aufsetzen“, zeigte er mit einem Finger auf die Stadt unter uns. Ich konnte das Meer sehen und je näher wir dem Boden kamen, auch den Flughafen. Keine fünf Minuten später setzte das Flugzeug auf, rollte aus und brachte sich in Parkposition am Gate. Wir schnallten uns ab und gingen dann zur Kofferausgabe. Eine dreiviertel Stunde später liefen wir mit unseren Koffern aus dem Flughafen. Als wir an die kühle Morgenluft kamen, nahm ich einen tiefen Atemzug und blieb kurz stehen. „Bella, was ist los?“ Emmett stand mit einem fragenden Blick vor mir. „Nichts, ich will einfach nur den ersten Moment genießen. Es ist vollkommen anders als in Forks. Die Luft ist so anders und das Wetter ist der Wahnsinn.“ Ich war begeistert. Es war halb sieben Morgens und es hatte schon knapp 20Grad und strahlender Sonnenschein. „Oh Bella, du bist echt ein Original. Nun komm schon, wir müssen zu dem Autohändler, dort vorne ist er auch schon.“ „Geh du alleine, ich ruf unsere Eltern an. Ich warte hier mit den Koffern“, erwiderte ich. Emmett nickte kurz und ging zu dem Händler. Ich kramte nach meinem Handy und wählte die Nummer von unseren Eltern. Da wir ihnen nun drei Stunden voraus waren, würden sie bestimmt noch schlafen, wobei ich mir allerdings auch sicher war, dass meine Mum kein Auge zumachen würde, bis wir anriefen. Es tutete und meine Vermutung bestätigte sich, als nach nur einem Klingen abgehoben wurde. *Bella, bist du es?* Meine Mum hörte sich an, als wäre sie krank vor Sorge. *Hi Mum, natürlich. Wer denn sonst?* *Endlich, ich dachte schon, ihr ruft gar nicht an. Hattet ihr einen guten Flug?* *Ja, ich hab ihn komplett verschlafen.* *Wo ist dein Bruder?* *Der ist gerade das Auto holen. Mum beruhige dich, es ist alles in Ordnung.* *Oh Bella, ich vermisse dich jetzt schon so sehr.* Meine Mum fing zu schluchzen an. *Bella-Kleines, geht es euch gut?* Mein Dad hatte nun das Telefon. *Hallo Dad, ja uns geht es gut. Aber ihr solltet jetzt wirklich schlafen.* *Dann ist ja alles in Ordnung. Das werden wir jetzt auch tun, aber du kennst ja deine Mutter. Sie wollte kein Auge zu tun, bis ihr angerufen habt.* *Das hab ich mir schon fast gedacht. Aber nun sind wir da und wir melden uns wieder wenn wir eingerichtet sind. In Ordnung, Dad?* *Ja Liebes... richte Grüße an deinen Bruder aus und bis bald. Passt gut auf euch auf.* *Natürlich und bis bald Dad, gib Mum einen Kuss.* Verabschiedete ich mich und die Verbindung war getrennt. Mit meinem Dad war es sehr viel einfacher zu telefonieren und deshalb war ich froh, dass es so kurz ausfiel. Mein Bruder fuhr inzwischen mit dem neuen Wagen vor und lud die Koffer ein. Meine Eltern hatten ihn per Internet gekauft, es war ein Jeep und schon zwei Jahre alt, aber fürs erste würde uns das reichen. „Können wir los?“, fragte mich mein Bruder, als er fertig mit dem Einladen unserer Koffer war und ich mich neben ihm im Auto niederließ. „Ja, wir können. Auf in unser neues Leben“, erwiderte ich mit einem Grinsen. Dann ließ Emmett den Motor an und wir verließen das Flughafengelände in Richtung Dartmouth College. ___________________________________________ Bellas Ballkleid: http://www.polyvore.com/cgi/set?id=10602587 James Ball: http://www.polyvore.com/cgi/set?id=10581684 Angelas Ballkleid: http://www.polyvore.com/cgi/set?id=10602342 Ben Ball: http://www.polyvore.com/cgi/set?id=10603115 Jeep: http://img.stern.de/_content/58/24/582405/Jeep500_500.jpg ____________________________________________________________________ Soooooo, das wars mal wieder!! Ich hoffe es hat euch gefallen! Und ich hoffe das nun einiges klarer ist! Sooooooooooooo und weil ich die letzten Kapis soviele Kommis bekommen habe, nun als Überraschung eine kleine Vorschau!! Nein, das konnte einfach nicht sein!!! Ich stand mit dem Rücken zum Eingang der Küche als ich wieder die bekannte Stimme hinter mir hörte. „Bella, Bella, bist du es wirklich?“ jetzt gab es keinen Zweifel mehr. Ich drehte mich um und sah die kleine Elfe in einem sommerlichen Outifit und mit großen braunen Augen, die mich musterten, mir gegenüber stehen. Bis es soweit ist, vergehen noch drei Kapis! Ich hoffe das ihr das überlebt! Bin schon auf eure Meinung gespannt, bis bald Nicki Kapitel 13: Dartmouth --------------------- Es ist mal wieder soweit, ein neues Kap ist fertig! Langsam aber sicher kommen wir den Cullens wieder näher!! Ich wünsch euch viel Spass beim lesen! -♥-♥-♥-♥-♥-♥-♥-♥-♥-♥-♥-♥-♥-♥-♥-♥-♥-♥-♥-♥-♥-♥-♥-♥-♥-♥-♥-♥-♥-♥-♥-♥-♥-♥-♥- Nach mehr als zwei Stunden Fahrt erreichten wir Hanover, die Stadt, in der das College lag. Es war, wie Forks, nur eine Kleinstadt, aber dennoch um einiges größer. Hanover hatte fast 11000 Einwohner. Wir fuhren die Straßen entlang und konnten weitere Unterschiede zu meiner Heimat erkennen. Alles war heller, es gab viel mehr Häuser und viele kleine Shops. Wir fuhren auch an einem großen Supermarkt vorbei und schon um diese Uhrzeit, es war gerade mal halb acht, waren schon sehr viele Menschen unterwegs. Alles in allem war es lebendiger und nicht so grün wie in Forks. „Sollen wir etwas frühstücken, bevor wir an das College fahren?“, riss mich Emmett aus den Gedanken. „Ist heute überhaupt jemand im College? Ich mein, es ist Samstag und das Semester fängt auch erst Montag an“, fragte ich Emmett, bisher hatte ich mich damit noch gar nicht beschäftigt, ich wollte einfach nur weg von zu Hause. „Du hast den Brief gar nicht gelesen? Typisch Bella. Die Sekretärin, Ms. Cole ist heute von neun bis elf in ihrem Büro. Dort können wir unsere Schlüssel für die Häuser und unsere Stundenpläne abholen“, grinste mich mein Bruder an. „Dann haben wir ja noch jede Menge Zeit“, stellte ich überrascht fest. „Ja genau, darum frag ich ja, ob du noch was frühstücken willst.“ „Ja gerne. Mir knurrt der Magen.“ Und genau in diesem Moment meldete sich besagter mit einem Knurren zu Wort. Wir lachten beide auf und Emmett steuerte ein kleines Lokal an. Es war groß, hell und modern eingerichtet, an der Decke in der Mitte des Raumes war eine kleine gläserne Kuppel angebracht, durch die das Tageslicht hereinschien. Wir setzen uns an einen Tisch an der vorderen Seite des Raumes. Durch die Glasscheibe konnte ich das Geschehen außerhalb des Lokales weiter beobachten. Eine ältere Dame ging gerade gegenüber zu dem Bäcker, ein junger Mann ging hektisch mit Handy in der einen Hand und einem Aktenkoffer in der anderen, den Gehweg entlang. Mehrere Lkws fuhren die Straßen auf und ab, es waren innerhalb fünf Minuten mehr, als in Forks an einem Tag. Ja, genau das ist es was ich brauche, Leben! „Hallo, was kann ich euch bringen?“, holte mich die Kellnerin aus den Gedanken. „Haben sie eine Frühstückskarte?“, fragte Emmett höflich. „Natürlich, einen kleinen Moment“, antwortete sie und holte sofort zwei Karten. Ich warf einen Blick darauf und beschloss das süße Frühstück zu nehmen, Emmett entschied sich für das Große, wie sollte es auch anders sein. Nach zehn Minuten kam die Bedienung wieder mit unserem Frühstück. Ich biss gerade in mein Nutellabrot, als mich Emmett fragend ansah. „Was ist?“, fragte ich und nahm einen Schluck vom Orangensaft. „Ich frag mich, ob das hier wirklich das Richtige für dich ist.“ Was meinst du?“ Ich nahm einen weiteren Bissen. „Bella, wir sind am anderen Ende der USA... du willst Management und Journalismus studieren... keiner deiner Freunde ist hier. Meinst du wirklich, dass das die richtige Entscheidung war?“ Mein Bruder sah mich eindringlich an. „Emmett, genau das ist es was, ich wollte. Ein Neuanfang ganz weit weg von Forks. Ja, meine Freunde sind in alle Richtungen verteilt, das stimmt. Aber ich hab ja dich. Was soll mir da schon passieren??“, entgegnete ich und lächelte dabei. „Auf eine unerklärliche Art und Weise schaffst du es trotzdem immer wieder Mist zu bauen“, grinste Emmett mir zu. „Das ist gar nicht wahr“, entgegnete ich und funkelte ihn böse an. Mein Bruder lachte kurz auf und widmete sich seinem Rührei. Nachdem wir mit Essen fertig waren und bezahlt hatten, setzten wir unseren Weg zum College fort. Von dem kleinen Lokal bis zum Collegegelände waren es nur noch knapp zehn Minuten und als das große Hauptgebäude zu sehen war, kribbelte alles in mir. Hier würde nun ein neuer Lebensabschnitt beginnen, ich konnte es kaum erwarten. Emmett parkte den Wagen und gemeinsam gingen wir in das Gebäude. Dort mussten wir uns erst mal orientieren, überall hingen Schilder, die uns den Weg weisten. Zum Labor, zur Sporthalle, zur Mensa, wie sollte ich mich hier je zu Recht finden, immerhin war es um meinen Orientierungssinn nicht sehr gut bestellt. Für das Auto gab es glücklicherweise Navigationsgeräte, aber hier... das würde Wochen dauern. „Wir müssen da lang, zumindest steht auf diesem hier Pfeil Sekretariat“, verkündete Emmett und deutete auf besagten Pfeil. Ich nickte und folgte ihm stumm, mein Blick saugte alles auf, was sich auf dem Weg befand. Überall hingen Urkunden, unzählige Vitrinen beinhalteten Pokale von diversen Sportarten. Das Gebäude an sich war wohl sehr alt, hatte viele Rundbögen, die wohl mit alten Ziegeln gemauert wurden. Die großen Fenster waren aus vielen kleinen Glasscheiben zusammengesetzt, wie in alten Kirchen oder Schlössern, gleichzeitig wirkte es doch wieder modern. Das würde Esme gefallen. Sie steht auf solche alte Architekturen. Ging es mir durch den Kopf und fragte mich im gleichen Moment, wie ich jetzt auf Esme kam. Mein Blick wanderte überall all hin und mein Kopf machte die passenden Bewegungen dazu. Als ich wieder mein Blick auf etwas heftete, prallte ich gegen meinen Bruder, der vor dem Sekretariat stehen geblieben war. „Alles klar?“ fragte er belustigt. „Ja ja, ich hab mich nur umgesehen“, antwortete ich. Emmett lachte und klopfte dann an die Tür. Ein leises 'herein' und wir betraten das Büro. Der Raum war sehr groß und in hellen Farbentönen gehalten. In der Ecke standen mehrere Kopierer und Faxgeräte. In der Mitte des Raumes standen vier Tische mit PCs und Telefonen, die durch einen kleinen Tresen, der knappe 2m von der Eingangstür entfernt war, getrennt wurde. Links führte ein kleiner Flur zur einer Tür, auf der eine goldene Plakette angebracht war. Dies musste das Büro des Direktors sein. Auf der rechten Seite gab es eine weitere Tür, mit der Aufschrift Arztzimmer. Die Sekretärin saß in der Mitte der vielen Schreibtische und schaute uns mit einem Lächeln auf den Lippen an. Sie war sehr mollig, hatte gefärbte rote Haare und eine dicke Brille, ein Schild verriet mir, dass es sich um Mrs Cole handelte. „Ah, ihr seid bestimmt die Swans, die sich für heute angekündigt haben“, sagte sie und stand von ihrem Stuhl auf. Jetzt erst bemerkte ich ihre schrillen Klamotten. Sie trug einen langen dunkelgrünen Rock der fast bis zum Boden ging, eine gelbe Bluse mit lilanen Punkten und dazu ein rotes Halstuch, ich musste mir mein Lachen verkneifen . „Guten Morgen, genau, die sind wird. Ich bin Emmett Swan und das ist meine Schwester Isabella“, begrüßte Emmett sie höflich. „Es freut mich euch an Dartmouth begrüßen zu dürfen. Ihr werdet euch bestimmt schnell einleben. So, hier sind eure Stundenpläne, ein Plan von Dartmouth, auf dem alle Gebäude, Plätze, etc. eingezeichnet sind und zu guter Letzt eure Schlüssel für eure Studentenhäuser. Ihr Haus, Mr Swan, ist auf der Westseite des Geländes. Und ihr Haus, Miss Swan, im Ostteil“, erklärte die Dame uns. „Danke, sehr nett von ihnen. Dann werden wir uns mal auf den Weg machen“, setzte Emmett zum Gehen an. „Kein Problem. Ich wünsche euch einen schönen Tag und falls ihr noch Fragen habt, ich bin am Montag ab sieben Uhr wieder hier“, lächelte Mrs Cole. „Dankeschön, eine schönes Wochenende noch Mrs. Cole“, sagte nun auch ich etwas zu der Sekretärin, diese nickte nur und Emmett und ich verschwanden wieder durch die Tür. „Na die war ja mal, hmm, speziell würde ich sagen“, grinste mich mein Bruder an. „Stimmt... aber sie war nett“, lächelte ich und wir beide machten uns auf den Weg zu meinem Haus. Es lag nicht sehr weit vom Hauptgebäude weg und nachdem wir festgestellt hatten, dass man mit dem Auto vorfahren konnte, ging Emmett zum Parkplatz zurück um dieses zu holen. Ich wollte mir inzwischen meine neues Heim ansehen. Es war ein kleines Häuschen mit einem kleinen Garten und zwei Etagen. Das Haus war in einem zarten gelb gestrichen und hatte blaue Fensterläden. In der oberen Etage gab es sogar ein kleinen Balkon. Ich sperrte die Tür auf und stand in einem kleinen Flur. Eine weiße Treppe führte nach oben in die zweite Etage. Zu meiner Rechten befanden sich zwei Türen. Ich ging durch die erst und fand mich in einem sehr großen Raum wieder. Das musste dann wohl das Wohnzimmer sein. Es war alles sehr hell gehalten, die Wände waren wie schon außen in einem zarten gelb gestrichen. Ich schritt durch das große Wohnzimmer, eine große rote Eck-Couch stand an der einen Seite der Wand. Gegenüber hing ein großer Plasmabildschirm, darunter stand ein flaches Sideboard, eine dazu passende Vitrine hing an der Wand. Eine Glasfront mit einer Glastür bildete die hintere Wand und führte zum Garten. Ich öffnete die Tür vorsichtig und betrat eine kleine Terrasse, die mit weißen Marmor ausgelegt war. Eine Hollywoodschaukel, ein Tisch und mehrere Holzmöbel standen hier. Eine weitere Tür führte vom Wohnzimmer direkt in die offene Küche. Ein Tresen, an dem vier Barhocker standen, trennte den Kochbereich vom Essbereich. Die Küche selbst war schlicht, aber modern eingerichtet und hatte silberne Fronten. Eine riesige Arbeitsplatte versprach viel Platz zum Kochen, ebenso wie der Herd und unter der Spüle war sogar eine Spülmaschine. Der Essbereich bestand aus einem großen Holztisch, der sehr edel aussah, mit sechs Stühlen, aber mit genügend Platz für weitere Personen. WOW, ist das klasse hier. Ich trat näher an den Tresen und bemerkte erst jetzt, dass darauf eine kleine Schachtel und ein Brief lag. Ich nahm den rosaroten Umschlag in die Hand: Für meine neue Mitbewohnerin, stand da in einer wunderschönen Schrift. Ich öffnete ihn und faltete das zartrosane Papier auseinander. Hallo Mitbewohnerin, es freut mich dich hier Willkommen zu heißen. Ich bin Rosalie Hale, aber du kannst mich Rose nennen. Sieh dir einfach alles in Ruhe an und richte dich ein. Du kannst dir oben ein Zimmer aussuchen, es stehen zwei zu Verfügung. Das Zimmer am Ende des Flures ist allerdings Meines, du kannst aber gerne ein Blick rein werfen, wenn du willst. Deine Vorgängerin hatte das mittlere bewohnt, ehe sie vor vier Monaten wieder auszog. Das Bad befindet sich ebenfalls auf der oberen Etage, aber wir haben auch noch eine Toilette unten, neben der kleinen Abstellkammer gleich am Eingang. Ansonsten hoffe ich das es dir hier gefällt und es in etwa dein Geschmack trifft. Ich werde Sonntagabend eintreffen, ich halte es bis Montag bestimmt nicht aus und so hätten wir ein bisschen mehr Zeit, uns kennen zu lernen. Ich freu mich schon und einen schönen Tag noch. Lass dir die Pralinen schmecken und bis Morgen. Liebe Grüße, Rose Mein Blick ging zu den Pralinen, ich musste lächeln. Diese Rose schien sehr nett zu sein, ich freute mich schon sie kennen zu lernen. Ich ging wieder aus der Küche Richtung Treppe und nach oben. Gleich rechts war das Bad, ich lugte durch die Tür. Es war nicht sehr groß, dennoch fand eine Badewanne und eine Dusche darin Platz, die Kacheln waren blau und an der Wand neben der Tür standen zwei Schränke mit mehreren Schubladen und Türen. Ich verließ das Bad und befasste mich nun mit den Zimmern. Kurzfristig beschloss ich, mich von hinten nach vorne vorzuarbeiten. Rose hatte erlaubt einen Blick in ihr Zimmer zu werfen, also tat ich das als erstes. Als ich die Tür öffnete, verschlug es mir die Sprache. Das Zimmer war einfach der Hammer. Die Wände waren cremefarbig gestrichen und mehrere tiefrote Streifen zierten die Wände. In der Mitte des Raumes stand ein großes weißen Himmelbett, der Baldrahin war in einem satten rot gehalten, passend zur Wandfarbe. Unter dem Fenster stand ein kleiner Schreibtisch, ebenfalls in weiß und auf der gegenüberliegenden Seite stand ein riesiger Kleiderschrank, der das gleiche weiß hatte wie die restlichen Möbel. Er hatte 5 Türen, in der Mitte war ein großer Spiegel angebracht. Ich konnte nicht widerstehen und öffnete eine Tür und wieder verschlug es mir den Atem, alles war fein säuberlich nach Farben geordnet und zusammengelegt. Neugierig öffnete ich noch eine Türe und dahinter befand sich ein halbes Schuhgeschäft. Unzählige paar Schuhe standen ebenfalls nach Farben und zusätzlich nach Art und Form sortiert in Reih und Glied vor mir. Die Palette ging von Stilettos, über Stiefel, zu Ballarinas und Pumps. Nur ganz unten entdeckte ich drei Paar Sneakers. Ok, Rose muss ziemlichen wert auf ihr Äußeres legen. Schlussfolgerte ich und schloss den Schrank wieder. Ich wollte schon das Zimmer verlassen, als mir ein Bild auf dem Schreibtisch ins Blickfeld schlich. Ich ging darauf zu und nahm in die Hände. Das Bild zeigte ein Mädchen mit langen goldbraunen Locken und blauen Augen und neben ihr stand ein junger Mann mit der gleichen Haar- und Augenfarbe. Das muss wohl Rosalie sein. Sie ist wunderschön. Wer der junge Mann wohl ist? dachte ich und stellte das Bild wieder zurück an seinen Platz. Dann ging ich aus dem Zimmer und wand mich dem nächsten zu. Es war ein wenig kleiner, ein Bett und Schrank standen darin, die Wände waren in einem leichten blau gestrichen. Viel mehr war nicht zu begutachten und deshalb ging ich in das letzte Zimmer. Es war ähnlich groß wie Rosalies und von hier ging auch der Balkon weg, was das Zimmer sofort heller machte. Die Wände waren noch weiß, was einem Raum ließ, seine Ideen zu entfalten. Ein Schreibtisch stand neben dem großen Bett und gegenüber stand wieder ein großer Kleiderschrank. Die Möbel waren aus Nussbaum gearbeitet, was mir sehr gefiel. Ich beschloss, das dies mein neues Zimmer werden würde. „Bella, wo bist du??“, schrie plötzlich Emmett nach mir. „Ich bin oben in meinem neuen Zimmer“, rief ich zurück. „Komm runter und helf mir tragen, wenn du schon soviel mitnehmen musstest“, er klang leicht gereizt, deshalb spurtete ich schnell nach unten und half ihm beim Ausladen. „Das ist ja ne geile Hütte. Wer hier wohl noch wohnt?“, stellte Emmett fest, nachdem wir alle Taschen und Koffer in mein Zimmer gebracht hatten. „Eine Rosalie, soviel kann ich dir schon mal sagen. Sie hat das Zimmer am Ende des Flurs“, erklärte ich ihm. „Zeig mir mal den Rest“, kam nur von ihm und wir gingen wieder nach unten. Emmett begutachte alles und mir fiel auf, das wir in der Abstellkammer, die sich hinter der zweiten Tür im Flur befand, sogar eine Waschmaschine und einen Trockner hatten. Es stellte sich auch heraus, dass die kleine Toilette gar nicht so klein war, es war immerhin eine Dusche darin. „Nicht schlecht, da hat jemand Stil“, stellte mein Bruder nach seinem Rundgang beeindruckt fest. „Jepp, willst du was trinken? Ein bisschen was ist im Kühlschrank. Aber ich glaube, wir sollten heute noch einkaufen“, stellte ich fest, als er sich an dem Tresen niederließ. „Danke nein, ich will nichts außer zu meinem Haus rüber. Kommst du mit?“, fragte er mich. Ich nickte und dann gingen wir zu seinem Auto. Emmett fuhr zielsicher über den Campus, was mich ein wenig verwunderte. „Ich bin vorhin schon vorbeigefahren“, klärte er mich auf, als er meinen Blick sah. Es dauerte fast drei Minuten bis wir bei seinem Haus ankamen. Es war die gleiche Bausweise wie meines, nur das es keinen Balkon hatte und in einem schlichten weiß gestrichen war. Das innere war ebenfalls mit meinem Haus identisch. Emmett konnte sich sein Zimmer nicht aussuchen, da schon beide anderen besetzt waren. Er bekam das hinterste im oberen Stockwerk. Die Küche war gleich aufgebaut, hatte jedoch weiße Fronten. Im Wohnzimmer stand ein zweiteiliges Ledersofa mit einem Glastisch, an der Wand hing wie bei mir ein Plasmabildschirm. „Yeah man, ich freu mich jetzt schon auf die Baseballspiele“, stellte Emmett freudig fest. „Schau mal, hier liegt ein Brief.“ rief ich ihm aus der Küche zu und gab ihm den Brief. Er las ihn laut vor. Hallo neuer Mitbewohner, Herzlich Willkommen in unserem Studentenhaus. Du wirst hier mit mir, Jasper Hale und Alec House zusammen wohnen. Alec wird allerdings nur noch ein halbes Jahr hier sein, mal sehen was uns dann erwartet. Für dich ist das Zimmer oben am Ende des Flures reserviert, hoffentlich gefällt es dir. Im Bad kannst du die unteren Fächer für deine Utensilien benutzen. Ich hoffe du lebst dich gut ein, wir werden uns Morgen kennen lernen. Viel Spaß noch und bis morgen. Jasper „Hale, na das wird dann wohl der Bruder von Rosalie sein“, stellte ich fest, als er fertig. „Wahrscheinlich, ich bin schon gespannt auf die Beiden. Hoffentlich spielen sie auch Baseball. Los, wir fahren jetzt einkaufen. Ich hab schon wieder Hunger“, lachte Emmett. Ich schüttelte nur mit dem Kopf und gemeinsam gingen wir zum Jeep. Vom Campus bis zum nächsten Supermarkt war es nicht weit und deckten wir uns erst mal mit dem Nötigsten ein. „Kochst du heute Abend was, Bella?“, fragte mich Emmett, als wir gerade die Tiefkühlabteilung entlang gingen. „Nein, nicht heute, nimm dir eine Pizza mit. Vielleicht Morgen, wenn Rosalie da ist“, beschloss ich. „Ok, das wollte ich nur wissen“, grinste er und nahm sich einen 5er -Pack Pizza aus dem Gefrierfach. Ich lachte und wir setzten unseren Einkauf fort. Mit mehreren Tüten verließen wir den Supermarkt und machten uns wieder auf den Rückweg. Dort fiel mein Blick auf die Uhr an dem großen Turm beim Hauptgebäude. Jetzt erst bemerkte ich wie schnell schon die Zeit vergangen war, es war inzwischen schon fünf Uhr am Nachmittag. Wir fuhren erst zu meinem Haus und luden dort aus. „Soll ich später nochmal vorbeikommen?“, fragte Emmett, als wir fertig waren. „Ich glaube nicht, ich werde in Ruhe auspacken und dann noch ein wenig mit Angela chatten.“ „Ist in Ordnung, ich werde noch zu Hause anrufen. Bis morgen, Schwesterherz“, verabschiedete sich Emmett und gab mir einen Kuss auf die Stirn. Als er weg war, ging ich nach oben auf mein Zimmer und öffnete meine Taschen und Koffer. Ich räumte alles in den Schrank, der jetzt gerade mal zur Hälfte gefüllt war. Und Emmett meckerte ich hätte zu viel mitgenommen. Dann widmete ich mich meinem letzten Koffer. Als ich ihn öffnete und einen Bündel Kleidung auswickelte, schossen mir sofort die Tränen in die Augen. Ich hatte das Bild aus dem Disneyland in den Händen. Ich presste es an meine Brust, die Tränen liefen nun meine Wangen herab. „Oh Alice, du fehlst mir so. Wo du jetzt wohl bist?“, schluchzte ich. Nach einer Weile fasst ich mich wieder und stellte das Bild auf den Schreibtisch, zu den anderen Bilder. Ich, James, Angela und Ben auf dem Abschlussball, ein älteres Familienfoto, Emmett und ich am Strand in Miami und ein Klassenfoto vom letzten Jahr. Ein Lächeln bildete sich auf meinem Gesicht, als ich die Bilder betrachte, nur bei dem Donald-Bild wurde ich traurig. Ich warf die Gedanken beiseite und räumte meine Bücher, Unterlagen und restlichen Dinge in die Schränke und ins Bad. Dann schnappte ich mir meinen Laptop und ging ins Wohnzimmer. Dort warf ich mich auf das Sofa, schaltete den Fernseher an und ließ irgendeinen Musiksender laufen.Gleichzeitig fuhr mein PC hoch. Da wir hier W-Lan hatte, brauchte ich kein störendes Kabel, um ins Internet zu kommen. Angela war noch nicht online, also ging ich in die Küche und machte mir eine Kleinigkeit zu essen. Ich setzte mich mit meinem Teller wieder aufs Sofa, da ertönte auch schon das altbekannte Ding Dong. *Hallo Bella. Na, wie ist Dartmouth?* *Hey Ang, es ist toll. Unsere Häuser sind der Wahnsinn. Mein Zimmer ist fast so groß wie zu Hause und hat sogar einen Balkon.* *Das ist ja toll, du musst mir unbedingt Bilder schicken.* *Klar, mach ich. Und bei dir? Wie ist Princeton?* *Es ist riesig hier. Aber ich hab leider nicht so ein Glück wie du. Ich hab nur ein Zimmer. Das muss ich auch noch mit einer anderen teilen.* *Das tut mir Leid, ich hab schon auch noch eine Mitbewohnerin. Sie kommt aber erst Morgen wieder.* *Meine ist schon hier, sie ist aus Kanada. Total durchgeknallt. Läuft nur in Gothikklamotten herum, alles ist schwarz gestaltet auf ihrer Seite.* *Oh je, du Arme. Meine Mitbewohnerin ist da ganz anders, sie hat unzählige Klamotten und Schuhe in ihrem Schrank, Alice wäre neidisch.* Wieder der Stich in mein Herz.. *Ehrlich, würde ich gern sehen. Und wie gefällt es Emmett?* *Der ist genauso begeistert. Der riesige Plasmabildschirm bei ihm hat bestimmt auch was damit zu tun.* *Ich vermisse Ben jetzt schon. Dabei sind es gerade mal drei Tage, die ich von ihm getrennt bin.* *Kann ich verstehen. Ich vermiss auch schon einige Leute, allen voran dich. Und ja, natürlich auch... du weißt schon, wen.* *Ja, ich weiß Bella. Aber ich hab nichts mehr von ihr gehört. Sie hat bisher auf keine meiner E-mails reagiert. Wahrscheinlich hat sie eine neue Adresse.* *Wäre nicht das erste Mal. Lass uns über was anderes reden.* wechselte ich schnell das Thema, an Alice zu denken, tat immer noch weh. Angela und ich chatteten noch bis spät in die Nacht. Irgendwann schleifte ich mich dann in mein neues Bett. Am nächsten Morgen erwachte ich ausgeschlafen. Selten hatte ich die letzten Monate so gut geschlafen wie heute Nacht. Ich schmiss die Decke zur Seite, setzte mich auf und blickte auf meinen Wecker. Schon zwölf Uhr, ich entpuppte mich langsam zum Langschläfer. Als ich aufstand zog ich die Vorhänge auf und wurde sofort von der Sonne geblendet. Daran kann ich mich gewöhnen, jeden Tag Sonnenschein. dachte ich mit einem Lächeln auf dem Gesicht. Aus meinem Kleiderschrank zog ich ein gelbes Sommerkleid und ging damit ins Bad um zu Duschen. Nach dem Duschen ging ich in die Küche und wollte mir gerade was zum Frühstück machen, als es klopfte. Mein Bruder stand vor der Tür. „Guten Morgen, auch schon wach“, grinste er. „Ja, dir auch. Willst du mit frühstücken?“, fragte ich ihn. „Nein danke, hab ich schon vor zwei Stunden. Eigentlich wollte ich dich fragen, ob wir uns ein wenig den Campus ansehen gehen.“ „Ja, können wir machen, ich ess nur kurz ein Brot“, erwiderte ich und ging wieder in die Küche. Als ich mit meinem Marmeladebrot fertig war, machten wir uns auf den Weg den Campus zu erkunden. Als erstes liefen wir den Weg zu Emmetts Haus, damit ich wusste, wie ich zu Fuß zu ihm kam. Mit dem Auto durfte man hier nur fahren, wenn man etwas ausladen wollte, wie gestern. Es war weniger weit als ich dachte, es ging durch einen Park mit mehren Bänken und an einem kleinen Kiosk vorbei. Dann machten wir uns auf den Weg zu dem Baseballfeld. „Du meine Güte, das ist ja der Wahnsinn. Damit kann Forks nicht mithalten“, freute sich Emmett, als er das Baseballstadion sah. Es war doppelt so groß als in Forks und die Tribüne war um einiges moderner. Mein Bruder lief zu einer Base und zu den Mannschaftsbänken, ich sah ihm von Rand aus zu. Er führte sich auf wie ein kleines Kind, ich musste schmunzeln. Als er alles fertig inspiziert hatte, setzten wir unser Erkundungstour fort. Wir kamen an einem Schwimmbad vorbei, das man am Wochenende, wenn keine Wettkämpfe anstanden, benutzen konnte, warfen einen Blick in die Mensa und kamen schlussendlich zur Bibliothek. „Wow, die haben hier aber eine Menge Bücher“, stellte mein Bruder fest. „Emmett, das ist eins der besten Colleges in Amerika. Meinst du da würde so etwas wie in Forks ausreichen?“, neckte ich ihn. „Auf jeden Fall werd ich mir Morgen gleich einen Ausweis besorgen. Das ist wie im Paradies.“ „Ich werde nie verstehen, wie man freiwillig ein Buch lesen kann, das nicht zum Lernstoff gehört“, witzelte Emmett, doch ich ging nicht darauf ein. Schon lang hatte ich kein Buch mehr gelesen, das musste ich unbedingt nachholen. Ich konnte mich dabei wunderbar entspannen. Nachdem wir alles wichtige gesehen hatten, machten wir uns wieder auf den Weg zu mir. Gerade als ich die Türe aufsperren wollte, wurde diese stürmisch aufgerissen. „Hallo, du bist bestimmt meine neue Mitbewohnerin.“ Rosalie stand in einem weißen Minikleid und dazu passenden Stilettos vor mir. Ihr Anblick raubte mir den Atem, sie war noch viel schöner als auf dem Foto. „Nun lass dich schon umarmen. Ich bin Rosalie. Und du??“, rief sie wieder und fiel mir um den Hals. „Isabella, aber bitte nur Bella“, fand ich endlich wieder meine Stimme. „Komm schon rein. Ah und wie ich sehe hast du schon Bekanntschaften geschlossen.“ Zog sie mich in den Flur, ihr Blick jedoch auf Emmett gerichtet. „Ähm, das ist mein Bruder Emmett. Er geht auch hier aufs College und wohnt bei deinem Bruder im Haus“, klärte ich auf. „Ach so. Hallo Emmett, schön dich kennen zu lernen. Jasper ist auch schon wieder zurück“, begrüßte Rose Emmett, der jedoch nur mit großen Augen vor ihr. „Ja... Hallo. Dann... dann werd ich mal rüber gehen und... und mich vorstellen. Bis später Mädels.“ Überrascht wandte ich mich zu meinem Bruder und musterte ihn eindringlich. War er etwa nervös? So kannte ich ihn ja gar nicht. „Ich komm später nochmal vorbei. Die Frau ist der... der absolute Wahnsinn“, flüsterte er mir zu und ich starrte ihn einfach nur an. Mein Bruder hatte sich noch nie sonderlich für Frauen interessiert und Rose kannte er gerade mal zwei Minuten. Als er weg war, ging ich ins Wohnzimmer, in das sich Rosalie begeben hatte. „Dein Bruder ist ziemlich süß! Du musst mir unbedingt von ihm erzählen.“ Sie auch noch? „Aber dafür haben wir noch genügend Zeit“, sie zwinkerte mir zu. „Erst mal zu dir. Erzähl mal, wie gefällt es dir?“, lächelte sich mich an und setzte sich aufs Sofa, ich mich neben sie. Ich erzählte ihr, dass es mir sehr gut gefiel, den Campus schon erkundigt hatte, was ich studieren würde. Dabei erfuhr ich, dass sie Modemanagement und Design studierte. Rosalie war ein Jahr älter als ich und sie und Jasper waren Zwillinge. Jasper studierte Psychologie und spielte, wie mein Bruder, im Baseballteam. Die beiden kamen aus Washington und ihre Eltern gehörten zu den besten Anwälten Amerikas. „Du hast dich für das Zimmer mit Balkon entschieden, habe ich gesehen. Eine gute Wahl! Miriam, die vor dir da war, hatte das in der Mitte. Darum ist deines auch noch im Urzustand und hat keine Farbe an den Wänden. Aber das können wir ändern.“ „Ja, ich werde es streichen, aber das hat noch Zeit.“ „Ich hoffe du bist mir nicht böse, aber ich war neugierig und war deshalb schon in deinem Zimmer“, gab Rose plötzlich zu. „Nein, bin ich nicht, ich war ja auch in deinem“, beruhigte ich sie. „Mir ist das Bild von deinem Abschlussball aufgefallen, ist das dein Freund?“, fragte sie mich. „James, oh nein. Wir hatten zwar ein paar schöne Abende zusammen, aber mehr war da nicht“, klärte ich sie auf. „Ach so. Und das Bild vom Disneyland, das ist wirklich süß.“ Sofort spürte ich den Stich in meinem Herz und Tränen stiegen mir in die Augen. „Oh Gott, hab ich was Falsches gesagt? Tut mir Leid.“ Rose nahm mich sofort in den Arm und tröstete mich. „Nein, ist schon gut. Konntest du ja nicht wissen. Das ist eine komplizierte Geschichte, ich werde sie dir später einmal erzählen“, sagte ich, als ich mich wieder beruhigte. „Kein Problem, du kannst mit mir über alles reden. So, was hältst du davon, wenn wir jetzt etwas zu Essen machen. Ich rufe Jasper an, das die beiden auch kommen.“ Rosalie sprang auf und hatte schon ihr Handy in der Hand. Ich nickte zustimmend und ging in die Küche. Wir beschlossen Lasagne mit Salat zu machen, die Zutaten hatte ich am Vortag schon gekauft und eine halbe Stunde später kamen auch schon Jasper und Emmett. Jasper war fast so groß wie Emmett. Aber im Vergleich zu ihm, wirkte Jasper eher schmächtig. Allerdings strahlte er etwas aus, dass in einem ein Wohlbehagen auslöste. Beim Essen erzählten wir aus gegenseitig aus unserem bisherigen Leben, was man hier am Wochenende alles anstellen konnte. Rosalie klärte mich ein wenig über die Mädels hier auf, wem man vertrauen konnte und wem nicht. Emmett und Jasper unterhielten sich hauptsächlich über das Baseballteam, das wohl sehr angesehen war. Mir fiel auch auf,dass mein Bruder und Rosalie sich immer wieder Blicke zuwarfen. Sie dachten wohl, dass sie es heimlich taten, aber ich ertappte sie immer wieder dabei. Verlegen schauten sie dann sofort wieder weg, was mich immer Schmunzeln ließ. „In zwei Wochen steigt die erste Party... sozusagen die Re- Opening Party vom College. Da müsst ihr unbedingt mit hin“, bemerkte Jasper irgendwann. „Das hört sich toll an, ich bin dabei“, rief Emmett. „Oh ja, wir auch! Aber wir müssen vorher nochmal zum Shoppen nach Boston. In den Ferien bin ich kaum dazu gekommen“, sagte Rosalie und ich starrte sie mit großen Augen an. „Was ist? Hast du keine Lust?“, fragte sie mich, als sie meinen Blick bemerkte. „Du machst das aber nicht regelmäßig und bist nicht danach verrückt oder?“, fragte ich sie skeptisch. „Was? Nach Shoppen?“ gab sie zurück und zog die Augenbrauen hoch. „Ooooh, wart mal ab bis du mit Rose shoppen warst, so was hast du noch nicht erlebt“, lachte Jasper. „Was wetten, das doch“, erwiderte ich und dachte dabei an meine Shoppingtouren mit Alice. „Gut, dann wär das ja geklärt. Ich würde sagen, dass wir das gleich kommendes Wochenende machen. Kommt ihr mit?“, beschloss Rose, somit war der Albtraum besiegelt. Das war das einzige, was ich nicht an Alice vermisste. Ihre unzähligen Horror-Shoppingtouren. „Ich denke schon, aber ich glaube wir fahren extra. So habt ihr mehr Platz im Auto für eure Tüten“, grinste Roses Bruder. Diese warf ihm nur einen bösen Blick zu. Ok, schlimmer als mit Alice kann es nicht werden, sinnierte ich und spürte schon wieder den Schmerz der Erinnerung. Wir redeten noch eine Weile über Gott und die Welt und gegen zehn Uhr verabschiedeten sich dann schließlich die Jungs. „Also Bella, du musst mir unbedingt bei Emmett helfen. Er ist so süß, ich will ihn näher kennen lernen“, schwärmte Rose. „Ich werde es versuchen und ich glaube, er mag dich auch. Er hat dich den ganzen Abend angestarrt. So hab ich ihn noch nie erlebt“, sagte ich zu ihr. „Meinst du wirklich? Das wäre ein Traum. Aber ich geh jetzt ins Bett, war ein anstrengender Tag. Schlaf gut Bella, bis Morgen. Der erste Collegetag ruft“, entgegnete sie fröhlich, umarmte mich und ging dann in ihr Zimmer. Ich tat dasselbe, schaltete aber noch kurz meinen PC an und schrieb eine E-Mail an Angela. Dann legte auch ich mich hin, stellte meinen Wecker und schon kurz darauf schlief ich ein. Irgendein nerviges Geräusch weckte mich am nächsten Morgen, ich brauchte eine Weile, bis ich begriff, das es mein Wecker war. Mit einem Ruck riss ich mir die Decke vom Kopf und griff nach meinem Wecker, der damit verstummte. Kurz musste ich mich orientieren, dann fiel mir ein, das mit dem heutigen Tag mein Studium begann. Langsam schleppte ich mich aus meinem Bett, ging zum Fenster und zog die Vorhänge auf. Schlagartig verbesserte sich meine Laune, wieder einmal lachte mir die Sonne entgegen. Schnell griff ich nach ein paar Klamotten und machte mich auf den Weg zum Bad. Vor meinem Zimmer knallte ich jedoch gegen Rosalie, die wohl die gleiche Idee wie ich hatte. „Guten Morgen“, murmelte sie und ich fragte mich, ob das wirklich die Rosalie war, die ich gestern kennen gelernt hatte. Ihre Haare standen in alle Himmelsrichtungen ab, unter ihren Augen waren dicke Augenränder und sie hatte sich wohl gestern nicht mehr abgeschminkt. „Guten Morgen, ähm... ich dusche dann unten“, gab ich zurück und machte mich auch gleich auf den Weg nach unten. Nachdem ich im Bad fertig war, ging ich in die Küche und bereite Frühstück vor. Normalerweise aß ich morgens nichts, aber Rosalie würde es bestimmt, also wollte ich ihr eine Freude bereiten und alles vorbereiten. Es dauerte noch zwanzig Minuten ehe Rose aus dem Bad kam und erkannte ich sie jetzt auch wieder als diese. „Oh, du hast Frühstück gemacht. Hättest du nicht müssen. Ich esse morgens nie was, trinke meistens nur einen Kaffee“, sagte sie und schaute mich entschuldigend an. „Gut, dass ich das weiß, ich nämlich auch nicht. Dann kann ich in Zukunft länger liegen bleiben“, lachte ich und räumte den Tisch wieder ab. „Was hast du als erstes heute?“ fragte mich Rose. „Ähm, Wirtschaftskunde. Und du?“ „Ich auch. Perfekt! Dann können wir gemeinsam zum Leersaal gehen.“ Da Rose ähnliches studierte, hatten wir drei Kurse zusammen. Wir machten uns auf dem Weg zu unserem Hörsaal, ich war wirklich froh, dass ich den Weg nicht alleine finden musste. Vor dem Saal steuerte Rosalie dann auf eine kleine Gruppe junger Frauen an. „Hey Kendra, hey Monika und hey Lisa. Wie waren die Ferien?“, begrüßte sie alle fröhlich, doch irgendwie sah es gespielt aus. „Hey Rosalie, wunderbar. Es war herrlich, wir waren auf Hawaii. Was hast du gemacht?“, antwortete Kendra als erstes. „Wir waren in Europa und dann noch bei meiner Oma in New York. War ziemlich stressig alles. Das hier ist übrigens Bella, sie kommt aus der Nähe von Seattle“, stellte Rose mich vor. „Hallo, freut mich euch kennen zu lernen“, meldete ich mich freundlich zu Wort. Die Drei musterten mich kurz, umarmten mich kurz und machten sich mit den Worten „Wir sehen uns dann Rose, bis bald Bella“,dann auf den Weg zu ihren Kursen. „Waren das Freundinnen von dir?“ fragte ich Rose, als die drei nicht mehr zu sehen waren. „Freundinnen? So etwas hatte ich hier bis jetzt nicht wirklich. Die meisten halten mich für oberflächlich und arrogant, das wiederum halte ich auch von den meisten hier. Bei den dreien ist es allerdings vorteilhaft, sie nicht zum Feind zu haben. Kendra ist die Tochter vom Direktor, Lisa ihre kleine Schwester. Und Monikas Mutter ist Chefredakteurin der Cosmopolitan New York. Das kann mir später mal ganz nützlich sein“, erklärte sie mir. „Sie sind sehr beliebt, aber sie reden nur mit wenigen. Ich gehöre zu den Glücklichen. Entgegen ihrem Ruf sind sie auch keine männermordende Furien wie manch Andere hier. Kendra ist verlobt und wird nächstes Jahr heiraten und die beiden andren sind auch in festen Händen.“ „Ok, jetzt weiß ich Bescheid. Aber Rose, ich hoffe das wir Freunde werden können“,murmelte ich schon fast. „Oh Bella, du bist ganz anders wie die alle hier. Ich glaube, dass wir beide sehr gute Freundinnen werden können“, lachte sie und nahm mich in den Arm. Dann suchten wir uns einen Platz in der Mitte des Saales und warteten auf unseren Dozenten Mr. Gibbs. Nach zwei Stunden hatte ich nun Unternehmensführung, Rose einen andern Kurs. Wir verabredeten uns zum Mittagessen in der Mensa. Der Vormittag verging schneller als gedacht und schon war ich auf den Weg zur Mensa. Rosalie wartete am Eingang und gemeinsam gingen wir zur Essensausgabe. Ich entschied mich für Pizza und einen kleinen Salat, Rosalie nahm nur einen Salat. „Schau mal, dort drüben sitzt Emmett, gehen wir zu ihm“, sagte ich zu Rose und deutete in Emmetts Richtung. Wir liefen auf seinen Tisch zu und als er mich mit Rose kommen sah, wurden seine Augen sofort größer und leuchteten. „Hey Mädels. Schön, dass ihr da seid, setzt euch. Jasper holt gerade etwas zu essen“, begrüßte er uns. Wir taten wie geheißen und kurz darauf kam auch schon Jasper mit einem weiteren jungen Mann. Er war ein bisschen kleiner als Jasper, hatte kurzgeschorene Haare, blaue Augen und hatte eine staatliche Statur. „Hey Rose, hey Bella. Das ist Alec, unser Mitbewohner“, stellte Jasper ihn mir vor. „Hey Alec. Was studierst du?“, begrüßte ich ihm. „Hey, du musst die Schwester von Emmett, schön dich kennen zu lernen. Ich studiere das gleiche wie Emmett, nur das ich Football spiele. Und du?“ Er war sehr freundlich und seine Art faszinierte mich sofort. Ich erzählte ihm von meinem Studium und so kam es, dass die Mittagspause schneller vorbei war als gedacht. Wir verabschiedeten uns von unseren Brüdern und Alec, beschlossen aber heute Abend bei ihnen vorbei zu schauen. „Alec schien dir zu gefallen“, bemerkte Rose, als wir uns gemeinsam auf den Weg zum nächsten Kurs machten. „Ja, er hat schon was“, gab ich zu. „Du bist aber nicht eine dieser männermordenden Frauen, oder?“ Rose klang skeptisch. „Nein, das nicht. Ich hab gern meinen Spaß... das ist alles. Eine richtige Beziehung ist nichts für mich. Ich erzähl dir später warum“, beruhigte ich sie und in diesem Moment kam auch schon Mrs. Spencer, die Marketing unterrichtete. Danach hatte Rose noch eine Stunde Grafikdesign und ich zwei Stunden Informatik. Ich war froh als die zwei Stunden vorbei waren und eilte über den Campus zu unserem Haus. Rosalie saß auf der Terrasse und schien schon auf mich zu warten. „Ich hab Eistee gemacht, greif zu. Und dann erzählst du mir, warum du keine Beziehung willst.“ Sollte ich ihr das wirklich schon anvertrauen? Immerhin kannte ich Rose erst seit gestern. Sie schien meine Zweifel zu bemerken. „Keine Angst, ich sag niemanden etwas. Ich will es einfach nur verstehen, falls du mal einen Mann mit nach Hause bringst.“ „Das wird nicht passieren, Rose. Ich flirte gern und hin und wider geht es darüber hinaus, aber ich bin bisher nie mit einem ins Bett gestiegen und das wird auch nicht passieren. Zu Sex gehört Liebe und da ich mir geschworen habe, mich nicht mehr zu verlieben, wird also kein Mann meinen Unterleib erreichen“, klärte ich sie schnell auf. „Oh, das hört sich aber nach einer bitteren Enttäuschung an. Du kannst mir vertrauen, ich werde es niemanden erzählen“, sagte sie sanft und legte ihre Hand auf meine. „Also gut, es begann alles damit, das meine beste Freundin Alice wegzog“, begann ich zu erzählen. Ich erzählte und erzählte, Rose unterbrach mich nie, gab immer wieder nur ein 'hmm' oder 'oh' von sich und irgendwann war ich dann auch mit meinen Erzählungen zu Ende. „Das ist auch einer der Gründe, warum Emmett hier her mitgekommen ist. Er hat Angst, dass ich wieder an den Falschen gerate. Aber wie gesagt, ich habe nicht vor, wieder einen Freund zu haben. Ich will mich nie wieder verlieben“ „Kann ich verstehen, dieser Jacob ist wirklich ein mieses Arschloch und diese Jessica eine dreckige Schlampe. Aber irgendwann wird der Richtige auftauchen, da bin ich mir sicher“, tröstete mich Rosalie und nahm mich in den Arm. Ich schüttelte nur mit dem Kopf. „Mir tut es Leid, was du alles durchstehen musstest... vor allem das mit deiner Freundin Alice. Ist denn da gar nichts mehr zu machen?“, blickte Rose mich fragen an. Mir schossen wieder die Tränen in die Augen. „Nein, selbst Angela hat keinen Kontakt mehr zu ihr. Emmett hat seit einem halben Jahr nichts mehr von Edward gehört. Das ist alles nur meine Schuld“, schluchzte ich und Rose nahm mich wieder in den Arm. „So darfst du nicht denken, das ist nur wegen dieser Jessica passiert... tut mir Leid. Hmmm, mit Alice hätte man bestimmt gut Shoppen gehen können“, versuchte mich Rose aufzumuntern. Ich hatte ihr ein wenig von Alice erzählt, damit sie sich ein Bild machen konnte. „Das glaub ich sofort. Darum hab ich auch gleich so reagiert, als du das Shoppen erwähnt hast. Ich hab sofort an sie denken müssen. Alice könnte tagelang nur Shoppen gehen“, lachte ich, ehe ein neuer Schwall Tränen einsetze. „Ist schon in Ordnung, mit dir werde ich das bestimmt auch können. Komm, wir machen uns jetzt ein bisschen frisch und gehen zu den Jungs. Da kommst du bestimmt auf andere Gedanken“, grinste sie und zog mich von dem Stuhl hoch. Ich fühlte mich um einiges leichter, nachdem ich mich Rose anvertraut hatte. In meinem Zimmer zog ich mir schnell eine Jeans und ein frisches Top an und ging dann wieder nach unten. Rose wartete schon und so machten wir uns auf den Weg zu den Jungs. „Bella, ich wollte dir auch noch etwas sagen. Also, ich hatte auch schon mit einigen Jungs etwas, aber ich hatte nie für jemanden etwas empfunden. Wenn ich deinem Bruder näher kommen sollte, hör bitte nicht auf die Gerüchte. Ich mag ihn wirklich, auch wenn ich ihn erst seit gestern kenne“, platzte es plötzlich aus Rosalie heraus. „Ich glaub dir das und keine Sorge, von Gerüchten lass ich mich nicht beeinflussen. Aus eigener Erfahrung“, beruhigte ich sie. Rose lächelte und nahm mich in den Arm. „Danke Bella, du bist jetzt schon meine beste Freundin.“ Kurze Zeit später waren wir auch schon am Haus meines Bruders angelangt. Rosalie hatte einen Schlüssel, deshalb gingen wir direkt ins Wohnzimmer. Die drei schienen uns gar nicht zu bemerken, Emmett unterhielt sich lautstark mit Alec. „So ein Quatsch, der Ferrari F430 hat 510 PS!Wie kommst du bitte auf 480?“ „Weil es so ist. In 4,1 Sekunden von 0 auf 100. Du kannst es ja googeln, wenn du mir nicht glauben willst!“ Autos, worüber sollten sich Jungs auch sonst unterhalten. „Der F430 Spider hat 490 PS, wie Alec schon sagte. Aber du hast auch Recht, Emmett. Der F430 Scuderia hat 510 PS, es gibt mehrere Modelle“, hörte ich nun Rose sagen und sah sie verblüfft an. Sofort waren alle Blicke der Jungs auf sie gerichtet. Jasper grinste als einziger, die beiden anderen starrten sie nur mit großen Augen an. „Und woher willst du das wissen? Du bist eine Frau“, entfuhr es meinem Bruder und Roses Augen verengten sich zu Schlitzen. „Ich habe bestimmt schon öfters an einem Auto herumgeschraubt als du betankt hast“, warf sie ihm böse entgegen. „Oho, hört hört. Ok, was ist ein V6 Pony?“, stellte Emmett sie auf die Probe. „Ein Ford Mustang“, antwortete Rosalie sofort. „Wie viel...“, wollte Emmett weiter fragen, doch Rosalie unterbrach ihn sofort „210 PS , sechs Zylinder und knapp 4000ccm Hubraum. In weiß sieht er am besten aus. Sonst noch Fragen?“, funkelte sie meinen Bruder böse zu. „WOW, eine Frau die sich mit Autos auskennt“, lobte Emmett anerkennend. „Glaub mir Emmett, von ihr kannst du noch einiges lernen. Meine Schwester hat Benzin im Blut“, lachte Jasper. Emmett starrte immer noch Rose an, die seinem Blick stand hielt. Mir wurde das ganze langsam zu blöd und ließ mich neben Alec auf der Couch nieder. „Hey, schön, dass du da bist. Wie war der erste Tag?“, begrüßte mich dieser. „Ganz in Ordnung. Hab es mir schlimmer vorgestellt. Nur diesen Professor Mc Kenley kann ich jetzt schon nicht leiden“, gab ich lachend zurück. „Oh ja, der ist furchtbar, in was hast du ihn denn?“ „In Informatik, einer meiner Hauptkurse.“ „Du Arme, da wünsch ich dir jetzt schon viel Spaß. Der Mann kann einem das Leben zu Hölle machen, aber eine Frau wie du, weiß sich bestimmt zu wehren“. Flirtete Alec etwa mit mir? Mir war es egal, ich ließ mich darauf ein. „Alec, Finger weg von meiner Schwester, sonst breche ich sie dir.“ Emmett hatte sich wohl aus seiner Blickstarre befreit und stand vor uns. „Oh Emmett, wir unterhalten uns doch nur. Kümmere du dich lieber um Rose“, wies ich ihn in die Schranken. „Ich warne dich, mach keinen Blödsinn“, drohte er wieder. „Wen meinst du jetzt?“, fragte Alec sicherheitshalber nach. „Das gilt für euch beide“, gab Emmett nur zurück, dann ging er zu Rose und ich hörte nur wie sich weiter über Autos unterhielten. Nach einer Weile beschlossen wir uns eine Pizza zu bestellen und als diese kam, setzten wir uns an den großen Esstisch. Wir unterhielten uns und merkten dabei gar nicht, wie die Zeit vor sich hinraste. „Oh je, es ist schon fast Mitternacht. Wir sollten langsam aufbrechen“, stellte ich fest. „Du hast recht, also los. Gute Nacht Jungs und bis Morgen in der Mensa. Wir halten den Platz frei, ihr besorgt das Essen“, wies Rose Emmett und Jasper an. Dann standen wir auf und gingen zur Tür.„Geht klar, bis morgen Mädels“, rief Jasper uns noch hinter her und wir machten uns auf den Weg nach Hause. Der erste richtige Tag an Dartmouth ging zu Ende und ich hatte jetzt schon tolle neue Freunde gewonnen. Ich vermisste gleichzeitig meine alten Freunde, dennoch war ich mir sicher, dass mit ihnen mein Neuanfang an Dartmouth mehr als gelingen konnte. Bellas Sommerkleid: http://www.polyvore.com/cgi/set?id=10576852 Rosalies Minikleid: http://www.polyvore.com/cgi/set?id=10575391 -♥-♥-♥-♥-♥-♥-♥-♥-♥-♥-♥-♥-♥-♥-♥-♥-♥-♥-♥-♥-♥-♥-♥-♥-♥-♥-♥-♥-♥-♥-♥-♥-♥-♥-♥- Sooooo, ich hoffe es hat euch gefallen! Lasst mir doch einfach nen KOmmi da wenn ihr wollt! Und nochmals danke für die lieben Kommis der letzten Kapitel! Vielleicht schaffen wir ja mit diesem Kapitel die 100er Marke. Als kleinen Ansporn, der 100 Kommentar-Verfasser bekommt einen kleinen Einblick auf die Zukunft! Wenn derjenige will! Also dann, haut mal in die Tasten.... Und jetzt dauert es ja nicht mehr lang bis der Rest auftaucht! Nur noch zwei Kapis!!! Bussi Nicki Kapitel 14: Tanya Denali ------------------------ Tatatataaaaaaaaaaaaaaaaaaa, ein neues Kapitel!! Viel Spass damit!! ***************************************************************************** Die Woche verging schneller wie gedacht. Ich hatte mich schon sehr an den College Alltag gewöhnt und bis auf Mc. Kenley waren meine Professoren sehr umgänglich. Bei Mc. Kenley hatte ich allerdings jetzt schon das Gefühl, dass er mir das Leben zur Hölle machen wollte. Er rief mich öfters als nötig auf, über jede Kleinigkeit, die ich tat, entfloh ihm ein Kommentar. Sogar wenn ich nur meinen Bleistift spitzte, bekam ich was von ihm zu hören. In den zwei Stunden pro Woche, die Rosalie und ich zusammen bei ihm hatten, war es am schlimmsten. Aber ich hatte mir vorgenommen, das beste daraus zu machen und den werten Professor so weit wie möglich zu ignorieren. Mit Rose verband mich schon nach wenigen Tagen eine tolle Freundschaft, genauso war es bei Jasper und Emmett. Mein Bruder hatte endlich wieder einen richtigen Kumpel. Seit Edward hatte er keinen mehr, mit dem er richtig reden konnte. Zwischen Emmett und Rose schien sich auch langsam etwas zu entwickeln. Was sich die beiden für Blicke zuwarfen, wie sie sich in der Gegenwart des anderen verhielten und die immer wieder auftretende Nervosität, die Emmett heimsuchte, sobald Rosalie in Sichtweite war, waren eindeutige Anzeichen dafür. Das letztere beeindruckte mich am meisten, denn meinen Bruder ließ sich sonst nie von etwas aus der Bahn werden. Heute war Samstag und Rose hatte ihre Idee in die Tat umgesetzt: Wir fuhren nach Boston zum Shoppen. Nun saß ich in ihrem knallroten BMW-Cabrio und wir hatten die Hälfte des Weges schon hinter uns. „Oh Bella, das wird echt toll. Ich zeig dir all meine Lieblingsläden“, schwärmte Rose mal wieder. „Das glaub ich dir sofort. Ich hab jetzt schon Angst!“, erwiderte ich. Doch sie lachte nur darüber. Endlich erreichten wir Boston und Rose parkte den Wagen in einem Parkhaus mitten in der Stadt. Dann hakte sie sich bei mir unter und wir steuerten die Fußgängerzone an. Mein Blick ging immer wieder zu ihren Schuhen. „Was ist?“, fragte sie mich irgendwann. „Wie kannst du nur mit diesen Dingern laufen? Ich würde kein zwei Meter weit kommen“, gab ich zurück und zeigte auf ihre Pumps. Sie hatten einen Absatz der mindestens sechs Zentimeter hoch war und sie hatte solche Schuhe fast jeden Tag an. Ich hätte mir schon längst die Füße gebrochen. „Das ist alles nur eine Frage der Übung. Weißt du was? Ich werd dir Lauftraining geben“, lächelte sie mir zu. „Keine Chance. Ich ziehe keine Schuhe an, die höher als zwei Zentimeter sind“, stellte ich schnell klar. Rose lachte wieder nur und zog mich in den ersten Laden. Wir durchwühlten die Kleiderständer, probierten einige Dinge an und verließen den Laden nach einer halben Stunde. Jeder mit einer Tüte in der Hand. Dann schleifte sie mich auch schon in den nächsten. „Oh Bella, das musst du unbedingt anprobieren“, kam Rose auf einmal auf mich zu geschossen, in der Hand ein saphierblaues Kleid. Ich nahm es ihr aus der Hand und ging zu einer Umkleidekabine. Als ich raus kam pfiff Rose anerkennend. „WOW Bella, also wenn du das nicht mit nimmst, kauf ich es dir.“ „Rose, ich weiß nicht. So was trage ich sonst nie.“ Das Kleid war wirklich hübsch, es war bodenlang, gerafft und hatte sehr viel Dekolletee. „Paperlapap, das ist wie für dich gemacht! Du siehst wunderschön darin aus. Damit verdrehst du den Jungs den Kopf.“ „Oh ja, das ist ja auch das, was ich unbedingt will“, gab ich augenrollend zurück und ging mich wieder umziehen. Ich wollte nicht, dass Rose das Kleid kaufte, also beschloss ich es mitzunehmen. Auch wenn ich noch nicht wusste, ob ich es jemals anziehen würde. Als ich aus der Umkleide kam, war Rose nicht zu sehen. „Oh Bella, ich hab ein Kleid gefunden, das ist der Wahnsinn. Das zieh ich nächste Woche auf die Party an.“ Kam es aus einer anderen Umkleidekabine. Keine fünf Sekunden später, schwang die Tür der Umkleide auf und Rose traf heraus. Ihr Kleid war der Wahnsinn, es war knall rot und super kurz. „Oho Rose, was hast du denn damit vor?“, grinste ich und zwinkerte dabei. „Hihi, Emmett wird doch da sein“, zwinkerte sie mir zu und drehte sich noch einmal im Kreis, bevor sie wieder in der Umkleide verschwand. Ich nahm noch ein Oberteil und eine Jeans mit, Rose mehrere Röcke. Als wir bezahlt hatten, zogen wir weiter. Nach unzähligen Shops und noch mehr Tüten, war ich total erschöpft. „Rose, lass uns bitte eine Pause machen. Ich bin total erledigt.“ „Keine schlechte Idee, ich hab sowieso Hunger. Auf was hast du Lust?“ „Ist mir egal, such du was aus. Ich ruf Emmett an, das die beiden auch langsam losfahren können.“ Mein Bruder und Jasper hatten sich entschlossen, erst später zu uns zu stoßen, da sie keine Lust auf Rosalies Shopingswahn hatten. Rose entschied sich für ein chinesisches Lokal und dort warteten wir auf die Beiden. „Hallo ihr zwei Schönheiten. Na, erfolgreich gewesen?“, begrüßte uns Emmett. „Ja, wir konnten das eine oder andere Kleidungsstück ergattern“, grinste ihn Rose an. „Führst du sie mir vor?“ Das konnte doch nicht wahr sein, flirteten sie jetzt vor unseren Augen? „Du wirst sie bestimmt noch zu sehen bekommen“, zwinkerte Rose ihm zu. „Ich freu mich schon darauf“, gab Emmett mit einem schelmischen Grinsen zurück. „Rose, hattest du nicht gesagt, du hättest Hunger?“, ging ich dazwischen, bevor sie sich anfielen. Der Kellner kam und wir bestellten. Wie immer warfen sich Emmett und Rose wieder diese Blicke über den Tisch zu. Ich erwartet mit größter Angst den Moment, in dem einer von beiden aufspringen würde, den Tisch umwerfen und den anderen anfallen würde. „Schlimm oder?“, flüsterte Jasper mir zu. „Das kannst du laut sagen. Hast du auch das Gefühl, dass sie sich jeden Moment anspringen?“, flüsterte ich zurück und Jasper fing laut an zu lachen, ich stimmte mit ein. „Was ist so witzig?“, kam es leicht irritiert von Emmett. Wir konnten nur den Kopf schütteln, weil der Gesichtsausdruck von meinem Bruder und Rosalie uns nur noch mehr Lachen ließ. Nachdem wir uns beruhigt hatten, bezahlten wir und setzen unsere Einkaufstour fort. Die Männer hatten allerdings nach fünf weiteren Geschäften und weiteren vier Tüten pro Person schon die Nase voll, weshalb wir uns auf den Weg zu unseren Autos machten. „Bella, würdest du bitte bei mir mitfahren? Ich muss dir noch was von unseren Eltern sagen“, rief mir Emmett zu, als ich zu Rose Auto laufen wollte. Ich zuckte mit den Schultern und stieg dann in unseren Jeep. „Was gibt’s denn? Ist was passiert?“, fragte ich sofort, als Emmett sich auf den Fahrersitz niederließ. „Nein, keine Sorgen, alles ist in Ordnung. Das war eben nur eine kleine Notlüge... Ich muss mit dir reden.“ „Okay, womit kann ich dienen?“ „Bella, du musst mir helfen. Rosalie macht mich verrückt. Ich muss ständig an sie denken“, rückte Emmett mit der Sprache raus. „Ist das dein Ernst?“ Ich war mehr als baff. „Mein vollkommener Ernst. Wenn es um Rose geht, mach ich keine Scherze. Ich hab noch nie so für eine Frau empfunden. Bella, ich glaube, ich bin dabei mich in Rose zu verlieben.“ „Emmett... “, kam es über meine Lippen, „... ich freu mich so für dich. Und glaube mir, wenn ich dir sage, dass du meine Hilfe nicht brauchen wirst.“ Mein Bruder blickte mich leicht skeptisch an. „Schau nicht so, es stimmt. Ihr solltet euch mal sehen, wenn ich euch nur anschaut. Das Sprichwort „Ein Blick sagt mehr als tausend Worte“ fällt mir dazu nur ein“, lächelte ich ihn aufmunternd an. „Bist du dir da sicher?“ „Vertrau mir, Bruderherz, sogar ein Blinder könnte das sehen.“ „Okay, okay, aber was soll ich tun? Ich kann ja wohl kaum... “ Ich wartete geduldig darauf, dass Emmett seinen Gedanken weiterführte, doch es kam nicht. „Du kannst wohl kaum, was?“, hackte ich nach. Emmett seufzte. „Ach, ich weiß doch auch nicht.“ Ich konnte mich ein Lächeln nicht verkneifen. Meinen Bruder so zu sehen, war auf einfach nur süß. „Oh Emmett, du brauchst meine Hilfe nicht. Sei einfach du selbst. Und ich bin mir sicher, dass sie dir nicht widerstehen kann. Bei der kommenden Party, wirst du bestimmt eine Gelegenheit haben, ihr näher zu kommen.“ „Und was ist, wenn... wenn sie das gar nicht will... wenn sie nicht mehr von mir will als Freundschaft?“ Mein Bruder wurde auf einmal ziemlich traurig. Nun war ich diejenige, die seufzte. „Emmett...“, ich legte meine Hand auf seine Schulter, „...glaub mir, das ist absolut nicht der Fall.“ grinste ich ihn an. „Bist du dir sicher?“ Hoffnung blitzte in seinen Augen. „Ja verdammt. So sicher wie man sich nur sein kann.“ Ich lachte und die Emmett konnte sich ein Grinsen auch nicht mehr verkneifen. „Weißt du Bella,, mich hat noch nie eine Frau so fasziniert wie Rosalie. Sie ist hübsch, hat was im Kopf, sie ist schlagfertig, man kann sich mit ihr über so viele Dinge unterhalten und kennt sich auch noch mit Autos aus. Sie ist einfach perfekt.“ Während mein Bruder das sagte, hatte er ein gewisses Leuchten in den Augen. „Ja, das ist sie.“ Ich legte meine Hand auf seine und drückte leicht. Mein Bruder sah mich kurz an und lächelte. Die weitere Fahrt über schwiegen wir und kurze Zeit später waren wir auch schon wieder am College. „Tragt ihr uns die Tüten nach Hause?“, fragte Rose zuckersüß und klimperte dabei unnötigerweise mit ihren Wimpern, Emmett hätte ihr auch so, jede Bitte erfüllt. Ich wollte gerade nach ein paar Tüten greifen, als Jasper mir zuvor kam. „Ist schon gut, auch wenn ich nicht durch eine rosarote Brille schaue, trage ich gern deine Tüten“, grinste er mich an. Jasper war ein toller Freund und ich fühlte mich immer wohl in seiner Gegenwart. „Ihr habt ja ganz schön zugeschlagen. Hat sich wohl gelohnt“, grinste er noch immer. „Ja, Rose ist echt der Wahnsinn. Sie hat mich zu Sachen überredet, die ich normalerweise nie kaufen würde. Ich hoffe, meine Mum sperrt mir nicht die Kreditkarte“, lachte ich. „Und wenn, dann zahl ich dir beim nächsten mal die Klamotten“, kam es von Rose, die vor uns mit Emmett lief. „Nur über meine Leiche. Und so schnell geh ich nicht mehr zum Shoppen“, sagte ich schnell. „Das werden wir ja noch sehen“, kommentierte sie nur und wendete ihren Blick wieder zu Emmett, der bestimmt mit zwanzig Tüten beladen war. Als wir bei uns ankamen, schmiss ich meine Tüten in mein Zimmer und ging dann wieder nach unten. „Was wollen wir heute noch machen? Es ist erst acht Uhr und Samstagabend“, bemerkte Jasper, als wir im Wohnzimmer verteilt waren. „Also Leute, ich geh heute nirgends mehr hin. Ich bin platt. Was haltet ihr von einem DVD-Abend?“, machte ich den Vorschlag. „Eine gute Idee, ich bin auch ziemlich erledigt. Was wollen wir anschauen?“, kam es von Emmett. „Ich bin für Fluch der Karibik“, schlug Rose vor. „Bin dabei!“, sagte ich „Ich auch“, kam es von Jasper und somit war es beschlossen. „Ich hol noch ein paar Chips und Popcorn. Legst du die DVD , Emmett?“, fragte ich und ging in die Küche um Besagtes zu holen. Rose holte noch ein paar Getränke. Jeder suchte sich einen Platz auf dem großen Sofa, natürlich setzen Jasper und ich uns so hin, dass Rose und mein Bruder nebeneinander saßen. Ich machte es mir so bequem, wie möglich, und dann begann der Film. Ich liebte ihn und Will Turner war mein Lieblingspart. Nach einer Weile wurde ich allerdings ziemlich schläfrig und irgendwann mussten mir die Augen ganz zu gefallen sein. Das Wochenende verging viel zu schnell und auch die Woche war wieder wie im Fluge an uns vorbeigegangen. Emmett und Rose waren kein Stück voran gekommen, eigentlich dachte ich, dass würde sich nach dem DVD-Abend bessern, aber das Gegenteil war der Fall. Nun stand ich mit ihr im Bad und machte mich für die heutige Party zu Recht. Ich hatte mich für eine schlichte weiße Jeans und ein Bustier-Top entschieden. Rose trug das rote Kleid, das sie in Boston ergattert hatte und passende Accessoires. „Und wie hast du nun vor, Emmett heute um den Finger zu wickeln?“, fragte ich sie, als ich gerade meine Haare auf den Lockenstab aufwickelte. „Hmm, weiß ich auch noch nicht so genau. Aber mir fällt bestimmt etwas ein“, gab sie nachdenklich zurück. „Ich hoffe es. Eure Blicke sind nicht mehr zu ertragen“, grinste ich. Rose ging darauf nicht ein und widmete sich wieder ihrem Make-Up. Nachdem ich fertig war, ging ich ins Wohnzimmer und wartete auf meine Freundin. Eine gefühlte Ewigkeit später kam sie auch endlich. „Also dann Miss Swan, auf in den Kampf“, lachte sie und hielt mir ihre Hand hin. Ich ergriff sie und zusammen machten wir uns auf den Weg zur Party. Schon von weiten dröhnte die Musik über den Platz und je näher man der großen Halle kam, desto mehr Leute tummelten sich. „Wie sollen wir da nur unsere Jungs finden?“, seufzte ich. „Keine Sorge, ich hab mit Jasper ausgemacht, dass wir uns an der Bar treffen“, munterte mich Rose auf. Wir betraten die große Halle und versuchten, uns zur Bar vorzukämpfen. Auf der Hälfte erkannten wir auch schon den Locken- Kopf von meinem Bruder, den Wuschel- Kopf von Jasper und der fast kahle Kopf von Alec. Sofort wurde ich ein bisschen nervöser. Ich hatte ihn die letzten Tage nicht oft gesehen, allerdings verflog das Gefühl genauso schnell, wie es da war. „WOW, ihr seht umwerfend aus“, kam es als erstes von Jasper. „Ach, das ist total untertrieben, ihr seht traumhaft aus“, kam es von Emmett, den Blick auf Rosalie fixiert. Ihre Wangen färbten sich leicht rosa. „Danke, ihr auch“, antwortete sie. Uns entging nicht, dass sie damit nur Emmett meinte. Die beiden schauten sich wieder mit diesem Blick an und schienen ihre Umwelt, also uns, vollkommen auszublenden. Emmett machte einen Schritt auf Rose zu, neigte sich ein wenig hinunter und flüsterte ihr etwas ins Ohr. Rose nickte und ein Lächeln stahl sich auf ihre Lippen. Und wir sahen nur noch, wie die beiden sich auf den Weg zur Tanzfläche machte. „Es scheint langsam Form anzunehmen“, kommentierte Jasper und sah den beiden hinterher. Ich grinste einfach nur über beide Ohren und schaute dem tanzenden Paar zu. „Also ich finde dich wunderschön“, hauchte mir Alec plötzlich ins Ohr. Ich drehte mich zu ihm um und sah direkt in seine blauen Augen. „Dankeschön, das kann ich nur zurückgeben.“ Er trug eine helle Jeans und ein schwarzes Hemd, die oberen Knöpfe waren offen, so konnte mein einen kleinen Blick auf seinen muskulösen Oberkörper werfen. „Willst du auch tanzen?“ „Um Gottes willen nein, ich würde mir nur die Füße brechen und deine gleich mit. Ich bin froh, wenn ich den Abend in diesen Schuhen überlebe“, sagte ich ernst und hob ein Bein, damit Alec meine Schuhe sehen konnte. „Ok, willst du dann was trinken?“ „Ja gerne, ich nehm einen Pina Colada“, lächelte ich ihm zu. Alec gab mir den Cocktail und wir gingen zu einer der kleinen Sofas, die überall herum standen. „Und warum wirst du in ein paar Monaten hier weg gehen? Dein Studium ist doch nicht zu Ende, oder?“, brachte ich das Gespräch zum Laufen. „Ich hab ein Angebot aus Texas. Ich kann dort in der NFL Football spielen und gleichzeitig mein Studium fertig machen. Das ist eine einmalige Chance“, erklärte er. „Das glaube ich, ist aber schade, dass du schon so bald fort musst.“ „Na noch hab ich ein wenig Zeit. Erst im November muss ich weg“, lächelte er und rückte ein Stück näher. „Ich glaube, Emmett und Rosalie brauchen bald ein Zimmer“, grinste ich und deutete mit dem Kopf zur Tanzfläche. Es lief gerade Sexyback von Justin Timberlake und die beiden tanzten, als würden sie sich gleich gegenseitig die Kleider vom Leib reißen, kein Blatt Papier passte mehr zwischen die beiden. „Das stimmt wohl. Du könntest ja bei mir bleiben, dann hätten sie sturmfrei“, schlug Alec vor. „Na na, wir wollen doch nichts überstürzen. So ein unmoralisches Angebot und ich hab noch nicht einmal einen Kuss bekommen“, ging ich auf seinen Flirtversuch ein. „Das kann ich ja nachholen“, gab Alec zurück und kam immer näher. Kurz darauf spürte ich seine Lippen auf meinen. Erst sanft, dann immer drängender. Mit seiner Zunge umspielte er meine Lippen und bat um Einlass, ich gewährte ihn und schnell spielten unsere Zungen miteinander. Ich genoss, es einem Jungen mal wieder nah zu sein, aber sofort kam meine innere Stimme zum Vorschein und mahnte mich, nicht zu weit zu gehen. Langsam löste ich mich von Alec, der mich darauf hin verwundert anschaute. „Hab ich was falsch gemacht?“ „Nein, alles in Ordnung, ich muss nur aufs Klo.“ Redete ich mich schnell raus. „Ach so, aber lass mich nicht zu lange warten“, grinste er, als ich aufstand. Ich nickte nur und ging Richtung Toilette, auf halben Weg kam mir Rose entgegen. „Musst du auch aufs Klo, ich komm mit.“ War ihr einziger Kommentar und zog mich an einer Hand hinter ihr her. „Also du und Alec oder wie?“, legte sie los, als wir die Türe geschlossen hatten. „Was ich und Alec??“, gab ich mich ahnungslos. „Bella, ich hab Augen im Kopf. Ihr habt gerade wild herumgeknutscht.“ „Oh Rose, das war nur ein Kuss.“ „Ja, aber hast du nicht gesagt, du willst nichts mehr von Jungs wissen?“ „Ich habe gesagt, ich will mich nicht verlieben und ich steige mit keinem ins Bett. Aber von nicht küssen hab ich nichts gesagt“, rechtfertigte ich mich. „Ok, dann will ich nichts gesagt haben. Alec ist normalerweise auch nicht der Typ, der eine ins Bett bekommen will“, entgegnete sie, als sie sich die Lippen nachzog. „Und bei dir und Emmett? Ihr seid wohl ein ganzes Stück voran gekommen“, neckte ich Rose. „Oh, er ist so wundervoll, wie er seinen Körper bewegt“, fing sie an zu schwärmen. „Rose, erspare mir Details, ich habs gesehen. Soll ich heute Nacht bei Jasper schlafen?“ „Rede keinen Unsinn Bella, soweit geh ich doch nicht gleich. Auch wenn ich an Emmetts Küsse denke...“, fing sie wieder an. „Rose, du redest von meinem Bruder... aber ich freu mich für euch. Hat ja lange genug gedauert“, unterbrach ich sie schnell und zog sie wieder Richtung Halle. Als wir zu den Jungs liefen, sah ich eine große Blondine bei ihnen stehen. Ihre Haar fielen glatt an ihr herab und gingen fast bis zum Po, sie trug eine Hotpan und ein sehr kurzes Top und beugte sich zu Emmett. „Oh diese Schlampe, ich kratz ihr die Augen aus“, hörte ich neben mir Rose fluchen. „Wer ist das?“, fragte ich. „Das... das ist Tanya Denali. Die größte Schlampe auf dem Campus. Und wenn sie sich nicht sofort von Emmett entfernt, geschieht ein Unglück.“ Rose war stinksauer und ging schnellen Schrittes auf Tanya zu. „Verzieh dich, Tanya. Lass die Finger von meinem Freund“, giftete Rose sie an. „Ach, sie an, die liebe Rosalie. Das ist dein Freund? Stimmt das, Emmett?“, säuselte sie zuckersüß und lehnte sich an Emmett. „Ähm, ja, irgendwie schon“, gab der nur an und blickte zwischen beiden Frauen hin und her. „Zu schade, aber Alec ist ja auch noch da“, säuselte Tanya weiter. „Ich bin aber nicht interessiert, ich bin mit Bella hier“, antwortete dieser. „Bella, wer ist Bella?“ „Das bin ich. Und jetzt verzieh dich.“, fuhr ich sie an und Tanya drehte sich zu mir um. „Ach, seit wann hast du mir was zu sagen?“ Ihre Stimme klang nun leicht angesäuert. „Seit ich sehe, dass deine Anwesenheit hier mehr als unerwünscht ist.“ „Pass auf, was du sagst, sonst hast du ein Problem“, drohte sie mir nun. „Pass lieber auf, was du sagst, sonst kannst du morgen deinen Chirurgen aufsuchen“, antwortete ich kühl. „Du wagst es, du kleines Biest. Weißt du eigentlich, mit wem du es hier zu tun hast?“ „Jepp, mit der Campusmatratze Nummer 1“, sagte ich schlicht. Tanya hingegen war kurz davor zu platzen. „Du kleines Miststück. Wer erlaubt dir, so mit mir zu reden? Ich glaube, ich sollte dich mal aufklären, wer hier, was zu sagen hat und wer nicht“, fauchte sie mich an und wollte mit der Hand ausholen. „Das würde ich, an deiner Stelle, nicht tun, sonst reicht ein Chirurg morgen nicht aus. Versuch es nicht noch einmal meine Schwester zu schlagen.“ Emmett hielt Tanyas Hand in der Luft fest, sie schnaubte nur. „Das ist deine Schwester? Und die da, deine Freundin? Gott, da haben sich ja die Richtigen gefunden. Meine Hand...“, sagte sie und schaute Emmett betörend an. Er ließ sie los. „Du wirst schon noch sehen, was für Vorteile ich habe“ sie zwinkerte Emmett zu, bevor sie sich an Rose richtete, „Es wäre ja nicht das erste Mal, dass dein Freund, Rose, sich letztendlich doch an mich wendet“ Mit diesen Worten wandte sich Tanya sich zum Gehen, blickte jedoch noch einmal über ihre Schulte zu Rose und fing boshaft an zu lachen, bevor sie in der Masse verschwand. Rose, neben mir, zitterte am ganzen Leib, ihre Kopf war leicht gesenkt, ihre Hände hatte sie zu Fäusten geballt. „Rose, alles in Ordnung?“, fragte ich sie und legte meine Hand auf ihre Schulter. „Was war denn hier los? War das Tanya?“, Jasper tauchte plötzlich neben uns auf. „Ja, das war sie. Du hast einiges verpasst“, erklärte in Alec auf. „Mir ist die Lust auf Party vergangen, ich will nach Hause“, ertönte Rose Stimme. Sie klang jedoch, als wäre sie den Tränen nahe. „Ok, lass uns gehen. Ich begleite dich“, sagte mein Bruder und legte einen Arm um ihre Schultern. „Nein, ich will nicht, dass du mitkommst. Bella, kommst du mit?“, bat sie mich und wand sich aus Emmetts Berührung. Ich sah in das fragende und verletzte Gesicht von Emmett, dann wieder zu Rose. „Ehm. Ja, sicher. Lass uns gehen. Bis dann, Jungs.“ verabschiedete ich mich, während Rose mich schon am Handgelenk aus der Halle zog. Den gesamten Weg über zog sie mich hinter sie her und sagte dabei kein Wort. Nur ein leises Schluchzen kam von ihr. „Rose...“ „Nicht... hier. Ich-ich erkläre es dich da-daheim...“, brachte Rose mit zitternder Stimme hervor. Als wir an unser Haus kamen, zog Rose ihren Schlüssel. Mit zitternden Händen versuchte sie die Tür zu öffnen, doch es gelang ihr nicht. Vorsichtig nahm ich ihr den Schlüssel ab und öffnete die Tür. „Danke...“, flüsterte sie. Nachdem die Tür hinter uns ins Schloss fiel, legte ich einen Arm um Rose und führte sie in Wohnzimmer, wo wir uns auf dem Sofa niederließen. „Rose...“, begann ich erneut, „... was hat dir diese Tanya angetan?“ „Bella... sie wird ihn mir wieder wegnehmen... sie wird es wieder versuchen... es wird wieder so sein, wie das letzte Mal...“ Sie drehte sich zu mir und schaute mich verzweifelt an. Ein Schluchzen entwich ihr, was ihren Körper erzittern ließ. „Sie wird es wieder tun...“, brachte sie hervor. Ich zog sie in meine Arme und sie schlang ihre Arme um meinen Oberkörper. Sie vergrub ihr Gesicht in meiner Halsbeuge und fing bitterlich an zu weinen. Nach einigen Minuten beruhigte sie sich wieder. Ein leises Wimmern entwich ihren Lippen und der Tränenfluss hatte aufgehört. „Süße, geht’s wieder?“, fragte ich sie leise. Ein Nicken folgte. „Ich konnte dir vorhin nicht wirklich folgen... Was hat Tanya getan?“, versuchte ich es erneut. Rose seufzte und löste sich langsam von mir. Sie griff nach meinen Händen und blickte mir direkt in die Augen, ihre Lippen zitterten leicht. „Bella, ich will das nicht nochmal durchstehen... Das verkrafte ich nicht...“ Während sie das sagte, verkrampfte sie sich und fing wieder an zu zittern. Angst zeigte sich in ihren blauen Augen. Doch ich verstand immer noch nicht, warum. „Rose, ich kann dir nicht folgen. Was ist passiert?“, flüsterte ich mit einer Spur Verzweiflung. Rose schloss ihre Augen, atmete tief ein und aus und blickte mich wieder an. „Bella, Tanya ist die Schlampe Nummer 1 auf Dartmouth.“ Ich nickte, das hatte ich bereits auf der Party gehört. „Es gibt fast niemanden“, fuhr sie fort, „ fast niemanden, mit dem sie nichts hatte... Sie hat es auch schon öfters bei Jasper versucht, doch er hat nie angebissen.“ Ein Lächeln formte sich auf ihren Lippen. „Hat sie mal einen gesehen, den ihr gefällt, macht sie alles, um ihn auch zu bekommen...“ „Nicht Jasper“, unterbrach ich sie. Rose lachte. „Ja, genau. Du hättest sehen sollen, wie sie ihm nach gestiegen ist. Jasper hat es eine Zeit lang versucht zu ignorieren, doch irgendwann wurde es ihm zu viel. Er hat sie dann zur Seite genommen und mit ihr geredet. Er hat mir zwar nicht erzählt, was er ihr gesagt hat, aber es hat gewirkt. Sie hat ihn in Ruhe gelassen.“ Plötzlich entwich Roses Gesichtszügen der Stolz und die Freunde und wurde von purer Trauer und Verletzung ersetzt. Ihr Anblick brach mir das Herz. „Rose, als du gesagt hast, dass sie es wieder tun wird. Dass sie ihn dir wieder wegnehmen wird... Hat Tanya dir den Fr-“ „Ja...“, flüsterte sie und Tränen bildeten sich wieder. „Ja, das hat sie. Er hieß David, war zwei Jahre älter als ich und einfach ein Traum.“, begann sie zu erzählen. „Wir waren seit der High School zusammen, fast vier Jahre. Obwohl wir auf verschiedene College sind, tat das unserer Liebe keinen Abbruch. Im Gegenteil, wir verlobten uns sogar noch kurz vorher. Seine Eltern waren, wie meine, Anwälte. Eines Tages, beschloss er mich zu überraschen. David flog hier her und wartete hier auf mich. Tanya hatte ihn im Sekretariat gesehen, als er sich nach meinem Haus erkundigte. Unter dem Vorwand das sie meine BESTE Freundin sei, kam sie hierher. David ließ sie natürlich rein und dann... verführte sie ihn. Als ich nach den Vorlesungen nach Hause kam, erwischte ich die zwei... du kannst dir ja sicherlich denken wobei.“ Rose brach wieder in Tränen aus. „Oh Gott, Rose... Das- das tut mir so Leid.“ Ich nahm sie wieder in die Arme und strich ihr über den Kopf. „Sie ist das mieseste und schrecklichste Wesen, das ich kenne. Und nun...nun kennt sie Emmett.“ schluchzte sie. „Süße, Emmett wird sich ganz sicher auf sie einlassen.“ „Doch, das wird er. Sie wird alles dran setzen, um ihn zu bekommen.“ Ich drückte sie leicht von mir weg und schaute sie eindringlich an. Das konnte sie doch wirklich nicht Ernst meinen. „Rose, hör auf die so einen Blödsinn einzureden. Hast du nicht gesehen, wie Emmett vorhin auf sie reagiert hat? Er kann sie nicht ausstehen und irgendwas von ihr wollen, tut er erst recht nicht. Dafür leg ich meine Hand ins Feuer.“ „Aber sie bekommt jeden...“ „Jasper nicht, hast du das etwa vergessen?“, unterbrach ich sie. So kannte ich Rose gar nicht. Ich hatte sie als starke, selbstbewusste Frau kennen gelernt, jetzt sprühte sie nur von Unsicherheit und Selbstzweifel. „Nein... das nicht.“ Sie seufzte. „Ich muss dir noch was erzählen...“ „Ja?“ „Nach der Sache mit Tanya und David, hatte ich nur noch Affären. Ich hatte nichts ernsthaftes mehr und Tanya kam mir dabei auch nicht in die Quere. Aber seit es Emmett gibt... und Tanya ihn vorhin so angeschaut hat und ihm so nah gekommen ist. Es ist alles wieder hoch gekommen... der Schmerz und die Gefühle, es tat so weh. Bella.... ich hab mich in Emmett verliebt und totale Angst, dass ich ihn- ihn verlieren. Ich kann das nicht nochmal durchmachen.... das verkrafte ich nicht...“, brachte sie hervor und vergrub ihr Gesicht in ihren Händen. Ich musste lächeln. Sie hat sich in Emmett verliebt, genauso wie er sich ihn sie verliebt hat. Besser konnte es doch gar nicht sein. Die beiden gehörten zusammen und doch saß sie nun hier und weinte sich die Seele aus dem Leib aus Angst, dass sie ihn verlieren konnte. Emmett musste her, und zwar schnell. Sie mussten über alles reden und sich endlich ihre Gefühle gestehen. „Süße, ihm geht es nicht anders. Du musst es Emmett erklären. Er macht sich große Sorgen um dich. Ich ruf ihn jetzt an und bestelle ihn hier her.“ Ich war gerade dabei aufzustehen, als Rose erneut nach meinem Handgelenk griff und mich zurückhielt. „Nein, das kannst du nicht tun. Er wird... Ich will ihn jetzt nicht sehen.“ „Rose, natürlich willst du das. Ich werde ihn jetzt anrufen“, sagte ich und löste mich von Rose. Ich holte mein Handy aus meiner Tasche und wählte Emmetts Nummer. *Bella, was zum Teufel ist hier los?* *Emmett, kannst du bitte vorbeikommen. Rose wird dir alles erklären.* *Okay.* *Kannst du dich bitte beeilen?* *Wir sind fast da. Kannst schon mal die Türe auf machen.* *Was? Woher...* Weiter kam ich nicht, Emmett hatte aufgelegt. Ich ging zu Tür und öffnete diese und sah bereits, wie Emmett und Jasper die Einfahrt hoch liefen. „Wie habt ihr das so schnell geschafft?“ fragte ich. „Als die beiden mir erzählt haben, was passiert ist, hab ich angenommen, dass das das beste sein wird.“ antwortete Jasper. Ich nickte und wandte mich an meinen Bruder. „Emmett, Rosalie ist im Wohnzimmer. Gehst du bitte zu ihr? Wir sind auf der Terrasse“, bat ich meinem Bruder und ging mit Jasper um das Haus. „Es ist wegen David, oder?“, fragte Jasper, als wir die Terrasse erreichten. „Ja. Es ist schrecklich, was Rose zugestoßen ist.“ „Das stimmt... Ich schätze, sie nimmt an, dass ihr das gleiche nun mit Emmett passiert, oder?“ „Richtig. Aber sie braucht sie in der Hinsicht keine Sorgen zu machen. Emmett steht ist nicht so einer, der auf Tanya reinfällt. Er ist viel zu sehr von Rose verzaubert, um eine andere Frau zu bemerken.“ Jasper lächelte nur. Wir unterhielten uns noch eine Weile über unsere Geschwister und unsere Liebesleben. Dabei erfuhr ich, dass Jasper bis vor kurzem mit einer Maria zusammen war. Sie hatten sich jedoch getrennt, weil es zwischen ihnen einfach nicht geklappt hatte. Sie hatten unterschiedliche Vorstellungen von einer Beziehung und harmonierten nicht zusammen. Maria ist dann nach Australien gezogen. Jetzt war er auf der Suche nach der großen Liebe. Auch ich erzählte ihm von Jacob und meinen Männergeschichten. Er war genauso geschockt darüber und verstand es, dass ich mich nicht mehr auf Männer einlassen wollte. Wir redeten gerade über unser Studium, als Rose und Emmett Arm im Arm auf der Terrasse erschienen. „Hast du es ihm erklärt?“, fragte ich Rose. Sie nickte nur und schmiegte sich dann an Emmett. „Ja, das hab ich“, sagte sie und schmiegte sich an Emmett. Dieser grinste nur über beiden Ohren und küsste ihre Stirn. „Ich freu mich so für euch zwei.“ Ich könnte mir ein Grinsen selbst nicht mehr verkneifen und Jasper schien es nicht anders zu gehen. Wir saßen alle noch eine Weile zusammen auf der Terrasse, bis ich entschloss endlich ins Bett zu gehen. Das Gefühlschaos heute Abend hatte mich erschöpft. Ich verabschiedete mich von den dreien, wünschte ihnen eine Gute Nacht und ging nach oben in meine Zimmer. Ich zog mir schnell meinen Pyjama und stieg dann in mein Bett. Dort dachte ich noch eine Weile nach. Würde ich jemals einen Mann finden, der das alles auch für mich tun würde. Den ich lieben konnte, mit dem ich meine Zukunft verbringen wollte. Letztendlich kam ich zu dem Entschluss, dass es nicht so sein wird. Ich wollte nie wieder Gefühle für einen Mann in mir aufkommen lassen, die auch nur in geringster Weise Liebe entsprechen würden. Lieber bleibe ich für den Rest meines Lebens Single. War der letzte Gedanke, ehe ich einschlief. Die Wochen vergingen wie im Flug und schon war es Ende November. Rosalie und Jasper hatten Geburtstag und veranstalteten eine kleine Party bei uns zu Hause. „Du hast doch kein Problem damit, dass Alec auch kommt?“, fragte mich Rose, als wir gerade das Haus dekorierten. „So ein Quatsch, wieso sollte ich? Es war nur ein Kuss, mehr nicht.“ „Gut, vielleicht wird ja doch mehr aus euch.“ „Rose, hör auf. Ich will weder das aus Alec und mir mehr wird noch mit sonst wem“, erklärte ich ihr zum x-ten Mal. Sie ging nicht weiter darauf ein und wir machten mit der Dekoration weiter. Nach einer Weile kamen auch schon Emmett und Jasper mit den Getränken und nach und nach trudelten auch die ersten Gäste ein. Es dauerte nicht lange, da war unser Haus übervoll mit Gästen. Man konnte sich kaum noch frei bewegen, weshalb ich mich die meiste Zeit in der Küche aufhielt. Ich unterhielt mich gerade mit Monika, als Alec in der Küche erschien. „Hallo Schönheiten, bekommt man hier was zu trinken?“, begrüßte er uns. „Ich seh mal wieder nach Kendra, bis später Bella.“ Monika schnappte sich ihr Glas und verließ mit einem Lächeln den Raum. „Hey Alec, was willst du trinken?“ „Wie wäre es mit einem Sweet Kiss?“, grinste er. „Den Cocktail kenn ich leider nicht. Da musst du mir schon zeigen, was da alles reingehört“, erwiderte ich seinem Lächeln. „Eigentlich nicht viel, nur das“, hauchte er und drückte seine Lippen auf meine. Ich erwiderte seinen Kuss, doch schnell bemerkte ich das Alecs Hände nicht da sein sollten, wo sie hingehörten. Schnell brach ich den Kuss ab. „Alec, lass das sein. Das will ich nicht“, sagte ich und zog seine Hände von meinem Po weg. „Tut mir Leid, aber ich finde dich einfach ziemlich anziehend.“, zwinkerte er mir zu. „Sorry Alec, aber ich glaube, ich seh mal nach Rose.“ „Vielleicht sehen wir uns ja später noch. Immerhin bin ich nur noch heute hier in Dartmouth.“ Ich ging nicht weiter darauf ein und verließ die Küche. Man kam fast nicht durch das Wohnzimmer, aber irgendwann schaffte ich es doch zu Rosalie vorzudringen, die neben Emmett auf dem Sofa saß. Die beiden waren schon wieder am herumknutschen. In den letzten Wochen waren sie kaum zu trennen, was aber nach den Wochen voller Frust, ein schöner Anblick war. „Mächtig viel los, findest du nicht?“ bemerkte ich. „Das nächste Mal miete ich doch eine Halle“, erwiderte sie nur, als sie sich von meinem Bruder los machen konnte. „Ist das dein Ernst?“ „Klar doch, es ist viel zu eng hier.“ Ich sah Rosalie mit großen Augen, ihr Blick verriet, dass es ihr vollkommener Ernst war. Ich erhob mich wieder, um die beiden alleine zu lassen und gesellte mich unter die Leute. Als ich mich gerade mit William unterhielt, einen meiner Studiumskollegen, sah ich eine Blondine, die bestimmt nicht eingeladen war. Sie kam direkt auf uns zu. „William, was willst du denn mit der Neuen? Hast du den gar keinen Geschmack mehr?“, hauchte sie ihm zu. „Oh Tanya, vergiss es. Auf dich Fall ich nicht mehr rein. Bella, wir sehen uns später“, gab dieser nur zurück und verschwand in der Menge. „Was willst du hier?? Du bist nicht eingeladen“, sagte ich kühl und bestimmend. „Hast du das zu entscheiden, ist das deine Party?“, giftete sie zurück. „Das nicht, aber mein Haus. Und nun verzieh dich.“ „Ich sag es dir ein letztes Mal, sieh zu, dass du mir nie wieder in die Quere kommst“, drohte Tanya mir . „Du drohst mir? So was wie dich, kenne ich zu genüge. Und nun,mach, dass du verschwindest.“ „Ich vergebe dir nochmal, weil du Neu bist. Aber ich sag es dir zum letzten Mal im Guten, geh mir aus dem Weg.“ Ihre Augen verengten sich zu Schlitzen. „Und ich sage es dir nun ein letztes Mal, verlass sofort mein Haus.“ Meine Stimme wurde langsam lauter, einige Blicke waren auf uns gerichtet. „Was machst die denn hier?“ Mein Bruder war plötzlich neben mir. „Hallo Emmett, schön dich zu sehen. Ich habe gehofft, dich hier zu treffen.“ Tanya war auf einmal wieder fröhlich und wollte auf meinen Bruder zu hüpfen, um ihn zum umarmen. Ich stellte mich dazwischen. „Ich glaube nicht, dass mein Bruder dich sehen will“, giftete ich nun. „Wieso lassen wir ihn das nicht selber entscheiden“, sagte sie und klimperte mit den Wimpern in Richtung Emmett, der rollte nur mit den Augen und drehte sich um. „Weil ich weiß, dass es so ist. Und nun verzieh dich endlich.“ „Wenn du denkst, dass ich so leicht aufgebe, hast du dich getäuscht. Ich habe bisher immer bekommen, was ich wollte.“ zischte sie. „Dann ist es damit nun wohl vorbei. So lange ich hier bin, werde ich ein Wörtchen mitzureden haben.“ entgegnete ich genauso. „Leg dich nicht mit mir an kleine Bella. Du wirst es bereuen.“ „Du drohst mir schon wieder? Ich lasse mich von dir nicht einschüchtern.“ Ich sah ihr tief in die Augen, ich konnte ihren Hass auf mich deutlich sehen. „Ich schwöre dir Bella, leg dich nicht mit mir an. Ich bin dir in Sachen Jungs einiges voraus.“ „Da hast du recht. Jeder kennt dich und weiß, dass du eine Schlampe bist“, grinste ich gehässig. „Du kleines, mieses Stück, bilde dir nur nicht ein, dass du, nur weil du was mit Alec hattest, mir das Wasser reichen kannst!“ „Hast du etwa Angst, dass sich die Jungs nicht mehr für dich interessieren?“ „Wegen dir? Das ich nicht lache“, Tanya lachte hämisch. „Gut, wenn das so ist, dann kannst du jetzt ja gehen! Du bist hier unerwünscht“, forderte ich sie wieder auf. „Das wird nicht das letzte Mal gewesen sein, dass wir uns gesehen haben.“ „Ich hoff es doch. Und lass die Finger von meinem Bruder. Er hat eine Freundin.“ „Nur eine Frage der Zeit“, zischte sie wieder. „Wage es ja nicht dich noch einmal meinem Bruder zu nähern. Und nun, zieh Leine!“, sagte ich wütend und endlich verschwand Tanya. Ich wusste allerdings, das ich nun Tanyas Hass auf mich heraufbeschworen hatte und diesen wohl meine ganze Collegezeit zu spüren bekommen werde. Bellas saphirblaues Kleid: http://www.polyvore.com/pleated_halter_top_prom_dresses/thing?id=1640981 Roses rotes Kleid: http://www.polyvore.com/amazon.com_satin_crystal_babydoll_bubble/thing?id=1791678 Bellas Party Outfit: http://www.polyvore.com/cgi/set?id=10608126 Roses Party Outfit: http://www.polyvore.com/cgi/set?id=10607644 Alec Party Outfit: http://www.polyvore.com/cgi/set?id=10608447 Tanya Party Outfit: http://www.polyvore.com/cgi/set?id=10575881 ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Na, wie hats euch gefallen?? Lasst mir doch dann einfach nen Kommi da, wenn ihr wollt! Wir nähern uns langsam dem grossen Showdown!! Nur noch ein Kap, dann ist es so weit! Haltet ihr das noch aus? *Schoki hinstell* Bussi @ all eure Nicki Kapitel 15: Erinnerungen ------------------------ Es geht weiter meine Lieben! Das ist eines meiner Lieblingskapitel! Liegt zum einen daran das die Cullens bald wieder auftauchen, zum anderen daran, weil es sehr emotional ist! Jaaaa und ich bin mal gespannt, was ihr zu einer bestimmten PErson und seine Wandlung sagt! ;-) Viel Spass..... -------------------------------------------------------------- Man will gar nicht glauben, wie schnell die Zeit doch vergehen kann. Mein Bruder und ich waren nun schon zwei Semester an Dartmouth und nun waren die großen Semesterferien. Zehn Monate waren seit unserer Ankunft vergangenen, zehn Monate, in denen viel passiert ist. Emmett und Rosalie sind noch zusammen und ich glaube, ich hab noch nie ein Paar gesehen, dass besser zusammen passte als die Beiden. Sie ergänzten sich in jeder Hinsicht und inzwischen kannte Rose alle seine kleinen Macken. Immer, wenn er mal wieder einen blöden oder unpassenden Spruch losließ, bekam Emmett von ihr einen Klaps auf den Hinterkopf, es ist einfach zu komisch. Mit Jasper verbindet mich eine tiefe Freundschaft, ich kann einfach über alles mit ihm reden, natürlich ist es mit Rose genauso. Weihnachten verbrachten wir, zusammen mit unseren Eltern, in unserem Studentenhaus. Wir hatten sogar einen kleinen Weihnachtsbaum organisiert. Sie besuchten uns und blieben ein paar Tage in Boston. Die beiden wollten wissen, wie wir hier lebten und ich war wirklich froh, dass sie hier her gekommen sind, denn ich war noch nicht bereit nach Forks zurück zu gehen. Leider mussten wir ohne Jasper und Rosalie feiern. Sie waren bei ihren Eltern in Washington, kamen aber rechtzeitig zur großen Silvesterparty wieder zurück. Die Party war einfach der Hammer, wir feierten bis früh morgens. Ich verbrachte die meiste Zeit mit Laurent, ein Student der gerade zum neuen Semester nach Dartmouth kam. Natürlich hatte Tanya sofort einen Blick auf ihn geworfen, was Laurent allerdings nicht interessierte. Er hatte olivbraune Haut, lange schwarze Haare und einen leichten französischen Akzent. Er war einfach unglaublich süß und nach unserem Abend hatte er sich wohl mehr erhofft. Rose sagte mir, dass er sich wohl in mich verknallt hätte. Natürlich klärte ich die Situation auf, was ihn in die Arme von Tanya trieb. Die meinte sofort, dass sie den ersten Punkt in unserem kleinen Krieg erzielt hatte. Als ich ihr dann jedoch erklärte, dass ich diejenige war die Laurent in den Wind geschossen hatte, zog sie leicht sauer von dannen. Ich wusste nicht was sie mit diesem Spielchen bewirken wollte, aber ich spielte es mit. Die letzten Semesterferien verbrachten wir in Washington bei Rosalies Familie. Wir verbanden das ganze mit einem Baseballspiel, bei dem Bens Mannschaft aus Seattle zu Gast war. Bei dieser Gelegenheit sah ich auch endlich Angela wieder. Sie freundete sich genauso schnell mit Rosalie an wie ich. Die drei Wochen Ferien vergingen viel zu schnell und wir mussten wieder nach Hanover. Jetzt hatten wir aber 2 Monate Ferien und saßen im Flieger nach Forks. Zehn Monate war ich nicht mehr hier... zehn Monate, in denen die Erinnerungen langsam schon zu verblasen begannen. Doch mit jeder Minute, jedem Meter, den wir Seattle näher kamen, kamen die Erinnerungen in mir wieder auf. Emmett saß mit Rosalie, die eineinhalb Monate bei uns verbringe würde, ehe wir die letzten zwei Wochen wieder in Washington bzw, New York verbringen würden, hinter mir. Angela, die mit nach Forks flog, saß neben mir. Wir waren schon im Landeanflug und ich wurde immer nervöser, was Angela nicht verborgen blieb. „Bella, was ist denn los?“ „Nichts, ich bin einfach nur nervös“, sagte ich leise. „Warum? Du fliegst doch nur nach Hause“, stellte sie fest. „Genau... das ist das Problem“,sagte ich noch leiser, aber Angela hatte es gehört. „Muss ich das verstehen Bella?“ Sie sah verwirrt aus. „Angi, die letzten Jahre.. die Erinnerungen. In dem Jahr in Dartmouth hab ich sie, so gut es ging, verdrängt. Jetzt bin ich wieder hier und alles stürzt wieder auf mich ein“, gab ich zu. „Oh Bella, jetzt versteh ich. Aber glaub mir, es wird alles anders. Du bist anders. Wir schaffen das schon. Wir machen uns jetzt schöne zwei Monate. Und ich freu mich schon so auf Ben“, redete mir Angela gut zu. Ja, sie hatte leicht reden. Ben würde sie gleich am Flughafen abholen, bei ihr war noch alles beim Alten. Aber in meinem Leben hat sich so viel geändert. Ich hatte so einen großen Abstand zu dem Leben in Forks gewonnen, jetzt komm ich wieder hier her und mir kommt es vor, als müsste ich von vorne anfangen. Ich fühlte mich plötzlich so leer und verlassen, wie vor drei Jahren, als mich Alice und ihre Familie verließ. Und nun waren sie wieder da, alle Erinnerungen kamen hoch, alles brach über mich herein. Die Tränen liefen an meinen Wangen herunter. „Bella, was ist los. Warum weinst du?“, kam es auf einmal von hinten. Emmett legte mir eine Hand auf die Schulter und sah mich fragend an. „Ich, ich freue mich einfach auf zu Hause“, redete ich mich schnell raus und wischte mir die Tränen weg. Angela durchschaute meine Notlüge sofort, sagte aber nichts und drückte nur meine Hand. Durch meine Gedanken merkte ich gar nicht, dass wir schon gelandet und am Ausrollen waren. Alle erhoben sich schnell von ihren Sitzen und gingen zum Ausgang. Ich hingegen versuchte mich so lang, wie möglich, davor zu drücken. „Süße, jetzt komm schon. Ich will endlich deine Eltern kennen lernen“, lachte Rose und zog mich von meinem Sitz hoch. Ich trotte hinter den dreien Richtung Kofferausgabe her. Natürlich waren unsere Koffer einer der ersten und so ging alles viel schneller als ich wollte. Mit zwei Koffergulis gingen wir zur Empfangshalle. Meine Eltern konnte ich schon von Weitem durch die Glasscheibe sehen, es war auch unmöglich sie zu übersehen. Meine Mum hüpfte wie wild auf und ab und winkte mit beiden Armen, mein Dad stand daneben und hielt ein Schild hoch: Forks Empfangskomitee. „Unsere Eltern haben sich mal wieder selber übertroffen“, knuffte mich Emmett. Ich lachte nur gespielt, mir war das schrecklich peinlich. Neben den beiden stand Ben mit einem Strauss rote Rosen. „Nimm dir mal ein Beispiel an Angelas Freund“, neckte Rosalie meinen Bruder, dieser rollte nur mit den Augen. Nachdem wir durch die Glastüre schritten, fing nun das Gekreische an. „Bella, Emmett, endlich“, kam es von meiner Mum. „Beeeeeeeeeeeeeen“, von Angela, die sofort auf Besagten zurannte. Sie fiel ihm um den Hals und beide versanken in einem Kuss. Meine Mutter hielt jetzt auch nichts mehr auf und kam auf mich zu gestürmt. „Oh Bella, endlich, endlich bist du wieder da“, schluchzte sie. „Mum, du hast auch noch einen Sohn“, kam es von Emmett neben uns. „Oh Emmett, wie könnte ich dich vergessen. Komm her“, schluchzte sie noch mehr und nahm uns beide in den Arm. Ich konnte ihre Tränen spüren, die auf meine Schultern fielen. „Mum, isch krieg keine Luft mehr. Emmett ist zu dick...“, presste ich hervor, Emmett umarmte uns beide und erdrückte uns durch seine Kraft. „Ich?? Dick? Du spinnst wohl.“ sagte er empört und ließ uns los. „Anders wär ich da nicht mehr raus gekommen... Gott, endlich wieder Luft. Hey Dad“, sagte ich und umarmte meinen Dad. „Hey meine Kleine, endlich bist du wieder da.“ Wie immer war mein Dad kein Mann der großen Worte und hielt mich einfach nur fest. Nachdem auch Emmett ihn begrüßt hatte, fiel mir Rose wieder ein. „Emmett, wie wärs eigentlich... willst du deine Freundin nicht mal vorstellen“, forderte ich ihn auf, Rose stand leicht abseits und wusste nicht wohin. „Oh ja, tut mir Leid, Baby. Also Mum, Dad, das ist Rosalie, meine große Liebe.“ Hatte mein Bruder das wirklich gerade gesagt?? Rose blickte ihn verliebt an und reichte dann meinen Eltern die Hand. „Mrs. Swan, Mr. Swan, schön Sie endlich kennen zu lernen.“ „Ach, wieso denn so förmlich. Ich bin Renee und das ist Charlie“, sagte meine Mum fröhlich und umarmte Rose. Mein Dad, hingegen, schüttelte ihr nur die Hand und lächelte sie liebevoll an. „Bella, wir sehen uns dann die Tage. Ich geh jetzt mit Ben nach Hause“,verabschiedete sich Angela. „Ist ok, wir telefonieren. Hoffentlich ist das Wetter die nächsten Tage gut. Wir sollten unbedingt mal zusammen an den Strand“, erwiderte ich in der Umarmung. „Also los, ab zum Auto und nach Forks“, rief mein Bruder. Als wir am Auto waren und alle Koffer eingeladen hatten, machten wir uns auf den Weg nach Forks. Mit jeder Meile, jedem Meter dem wir näher kamen, wurde der innere Schmerz größer. Langsam wurde alles grüner und auch der Regen setzte ein, wie ich es doch hasste. Nach drei Stunden fahrt erreichten wir endlich das Forks-Ortsschild. Und wie sollte es auch anders sein, hier regnete es wie in Strömen und der altbekannte Nebel lag in der Luft. Ich rollte mit den Augen und seufzte, wohl etwas lauter als gedachte. „Jetzt weiß ich was du mit dem schlechten Wetter meintest“, flüsterte mir Rose zu, ich nickte nur bestätigend. Als wir die Auffahrt zu unserem Haus hoch fuhren, sah ich ein rotes Auto dort stehen, das ich nicht kannte. „Wem gehört denn das?“, fragte Emmett, als wir aus dem Auto stiegen. „Das Auto gehört mir“, antwortete meine Mutter mit leuchtenden Augen. „Ein Audi S5 Cabrio. Das ist ja der Hammer“, rief Rose neben mir begeistert und lief um den Wagen. „Du kennst dich mit Autos aus?“, fragte mein Dad überrascht. „Oh nicht nur das Dad, Rosalie ist der Wahnsinn. Sie weiß alles über Autos, sie hat Benzin im Blut ,meinte Jasper“, berichtete Emmett stolz. „Aber sag mal Mum, warum hast du mir nichts davon erzählt? Du musst mich unbedingt damit fahren lassen!“ „Kommt nicht in frage, ich hab ihn erst seit einer Woche. Hab mir mein Baby gegönnt, als das mit dem neuen Laden über der Bühne war“, erklärte Mum. Sie hatte nun neben Forks und Seattle auch noch eine Boutique in Port Angeles eröffnet. „Du hast einen eigenen Laden?“, Rose starrte meine Mum mit großen Augen an. „Ja, sogar drei. Hat dir das Emmett nicht erzählt?“ „Nein, das hat er mir verschwiegen“, knurrte Rose und schlug meinem Bruder auf den Hinterkopf, alle mussten sofort Lachen, mit Ausnahme von einem. „Au, Baby. Ich hab es vergessen... außerdem hättest du es eh bald selbst herausgefunden und deine Zeit nur dort verbracht“, verteidigte sich mein Bruder mit Anspielung auf Roses Shopingsucht. „Darüber reden wir noch mein Lieber“, zischte sie kaum hörbar und widmete sich wieder dem Audi. „Aber Renee, der ist wirklich klasse. Darf ich damit mal fahren?“ „Klar, Frauen jederzeit. Aber nun gehen wir erst mal ins Haus. Die Männer bringen die Koffer“, trällerte sie und hakte sich jeweils bei mir und Rosalie ein. Mein Dad und Bruder blickten sich gegenseitig nur an und schüttelten den Kopf. Die nächsten Tage vergingen ereignislos. Emmett zeigte Rose die Gegend, die Boutique von meiner Mum in Forks oder besuchte alte Freunde. Ich verbrachte die meiste Zeit auf meinem Zimmer, dort fühlte ich mich momentan am wohlsten. In mir war alles aufgewühlt, die Erinnerungen, die in den letzten Tagen hoch kamen, waren die reinste Qual für mich. Jeder Ort, jeder Baum, jeder Fleck erinnerte mich an meine Vergangenheit, insbesondere an Alice und den Rest der Cullens. Immer wieder schwelgte ich in den Erinnerungen und dabei überkamen mich jedes mal aufs Neue die Tränen. Ich saß an meinem Fenster, in der Hand ein altes Foto von mir und Alice und dachte an vergangene Zeiten. Ich musste wohl mal wieder so in meiner Gedankenwelt abgetaucht sein, dass ich nicht merkte, wie meine Mum ins Zimmer kam. „Bella-Schatz, was ist los mit dir? Die letzten Tage bist du kaum aus deinem Zimmer gegangen.“ Ihre Stimme klang besorgt. „Ach Mum, hier erinnert mich einfach alles an Alice. Drei Jahre hab ich sie nicht gesehen, fast zweieinhalb nichts von ihr gehört. Ich weiß nicht mal, ob sie noch lebt... es könnte ihr, weiß Gott, was passiert sein“, schluchzte ich. „Ach Kleine, komm her.“ Meine Mum nahm mich in den Arm. „Ihr ist nichts passiert, das weiß ich. Ihr geht es gut, genauso wie Edward , Carlisle und Esme.“ „Woher willst du das wissen?“ „Esme hat es mir gesagt.“ Ich blickte meine Mum entgeistert an. „Wie? Esme hat es dir gesagt? Du hast noch Kontakt zu ihr?“ „Natürlich Bella, sie ist meine Cousine“, sagte meine Mum ruhig. „WAS? Wieso hast du mir das nie gesagt?“ Das konnte doch nicht wahr sein, meine Mum hatte Kontakt mit den Cullens und sagte mir davon nichts? „Du hast mich nie gefragt, genauso wie Alice Esme gefragt hat. Wir wollten uns da nicht einmischen. Wir waren immer der Meinung ihr schafft das selbst. Naja, hätten wir lieber mal was getan. Wenn ich dich so sehe, merke ich, was für ein Fehler es war.“ Meine Mum zog mich wieder in ihre Arme. „Dann ruf Esme jetzt an und sag ihr, ich will mit Alice reden.“ Hatte ich das wirklich gesagt? „Würde ich sofort machen, aber es geht nicht! Carlisle hat spontan ein neues Jobangebot bekommen und nun sind sie mal wieder am Umziehen. Esme wusste beim letzten Telefonat selbst noch nicht genau, wohin es geht und ihr Handy hat den Geist aufgegeben. Sie wird sich bei mir melden, sobald der Stress des Umzugs nachgelassen hat und sie sich ein neues Handy zugelegt hat.“ Meine Mum schaute mich entschuldigend an. „Hat sich eigentlich alles gegen mich verschworen?“, schluchzte ich aufs Neue und neue Tränen rollten mir das Gesicht herab. „Ich verspreche dir, sobald ich etwas von ihr höre, gebe ich dir Bescheid.“ Meine Mum strich mir über den Rücken und gab mir einen Kuss in die Haare. Ich weiß nicht, wie lange wir so da saßen und ich einfach nur weinte. Irgendwann kam mein Bruder ins Zimmer gestürmt. „Bella, Telefon.“ „Was, wer? Es weiß doch fast niemand das ich hier bin“, sagte ich überrascht, als ich das Telefon entgegen nahm. *Ja Hallo?* *Bella? Hallo Bella, hier ist Rachel.* *Rachel, hallo, oh man, wie geht’s dir?* Sofort hob sich meine Stimmung. *Mir geht’s super und dir?* *Ja, mir geht’s... prima. Woher weißt du, dass ich hier bin?* *Charlie hat es meinem Dad erzählt. Da dachte ich, ich muss dich sofort anrufen.* *Ich freu mich total.Was treibst du denn so?* *Ach nicht viel eigentlich. Aber was hältst du davon, wenn du morgen nach La Push kommst. Die Sonne soll scheinen. Da könnten wir doch an den Strand.* *Das ist eine tolle Idee. Ist es okay, wenn ich Emmett und seine Freundin mitbringe... und vielleicht auch noch Angela?* *Nein, gar nicht. Das ist eine tolle Idee... je mehr, desto lustiger. Ich bring auch noch was zum Picknicken mit. Und dann versuch ich dir weiter, das Surfen bei zubringen.* *Oh, ich glaub das letztere lassen wir lieber. Aber ich freu mich schon. Bis morgen dann, wir holen dich ab.* *Ja, ich mich auch. Bis morgen Bella.* Dann legte ich auf. Meine Stimmung war um einiges besser. „Na das hörte sich doch gut an. Du siehst auch gleich viel besser aus.“ Meine Mum saß immer noch neben mir. „Ja, ich freue mich schon. Du brauchst dann morgen nicht zu kochen. Ich geh kurz zu Emmett und sag es ihm. Dann muss ich noch Angela anrufen“, rief ich freudig und stürmte aus dem Zimmer. Natürlich waren Emmett und Rose genauso begeistert, wie ich, und auch Angela sagte sofort zu. Ben hatte sogar Trainingsfrei und wollte ebenfalls mitkommen. Am nächsten Tag suchte ich gerade meine Sachen zusammen, als ich Rosalie schreien hörte. „Aaaah, ist das dein Ernst?“ Sofort stürmte ich aus meinem Zimmer ins Wohnzimmer. „Was ist denn hier los? Rose, warum schreist du so?“ Rose führte im Wohnzimmer einen kleinen Tanz auf und ihr Gesicht strahlte. „Bella, deine Mum hat mir erlaubt, mit dem S5 zu fahren.“ Sie rannte auf mich zu und umarmte mich stürmisch. „Ach und das Beste daran, es dürfen nur Frauen mitfahren“, frohlockte sie. Dann sah ich meinen Bruder in der Ecke stehen, die Arme vor der Brust verschränkt und einen grimmigen Gesichtsausdruck. „Mum, das ist nicht fair“, grummelte er. „Emmett mein Lieber, das ist ein Frauenauto. Du kannst ja deinen Mustang mal wieder ausfahren“, antwortete meine Mum schlicht und ging aus dem Zimmer. „Das hast du nun davon, das ist die Rache dafür, dass du mir nichts von ihren Läden erzählt hast“, ärgerte Rose meinen Bruder und streckte ihm die Zunge raus. „Ich hol dann mal meine Sachen, wir treffen uns am Auto“, lachte ich und ging wieder Richtung Zimmer. Nach zehn Minuten hatte ich alle Sachen beisammen und ging zum Auto. Rosalie wartete bereits am Auto und hatte ein Grinsen im Gesicht. „Also dann los, lass uns das Baby mal testen.“ „Wir müssen noch Angela holen. Wo ist Emmett?“,fragte ich. „Der ist schon los Ben holen, der ist ziemlich angefressen. Aber ich denke, mit dem Schmuckstück hier, holen wir den schnell ein.“ Typisch Rosalie, ich lachte nur und setzte mich neben sie. Angela machte Riesen- Augen, als wir sie abholten und schon waren wir auf dem Weg zum Strand. Im Radio kam Britney Spears mit Baby one more time und wir gröllten lautstark mit. Schon nach kürzer Zeit kamen wir an, Emmett und Ben waren noch nicht viel länger da und räumten gerade ihre Sachen aus dem Auto. „Hey Jungs, ich hol dann mal Rachel. Nehmt ihr meine Sachen mit?“, sagte ich und machte mich auf zum Haus der Blacks. Sofort kamen auch hier die Erinnerungen hoch, die ich aber schnell zur Seite schob. An diese Art von Erinnerungen wollte ich nicht denken. Ich klingelte, als ich das Haus erreichte und kurz darauf machte man die Türe auf. Ich konnte nicht glauben wer vor mir stand, sofort blieb mir die Luft weg. „Jacob!“, keuchte ich. „Bella? Bella Swan, bist du es wirklich?“ Jacob stand vor mir, er sah noch genauso aus wie vor zwei Jahren. Er war zwar ein bisschen größer und auch muskulöser, seine Gesichtszüge waren erwachsener, aber trotzdem war es immer noch dasselbe Bild, wie vor zwei Jahren, mit einer Ausnahme. ER hielt ein Baby auf dem Arm. „Freut mich dich zu sehen“, begrüßte er mich freundlich. „Kann ich nicht zurückgeben. Ist Rachel da?“ giftete ich. „Bella, hör mal, es tut mir Leid...“, fing er an. „Spar es dir... Hast den Bogen dieses Mal wohl überspannt? Hast du etwa nicht aufgepasst?“, fauchte ich und deutete auf das Baby. Es war ein Junge, das konnte ich an seiner blauen Mütze erkennen, war wohl nicht mehr als ein paar Monate alt und hatte Jacobs Züge. „Bella, es ist nicht so, wie du denkst....“, fing er wieder an zu erklären. „Ich will es nicht wissen. Sag Rachel bitte, dass wir am Strand sind“, fauchte ich wieder und drehte mich um. Was bildet sich dieses Arschloch ein? dachte ich zu mir selbst. Nun konnte ich es nicht mehr aufhalten, alles erlebte mit diesem Mistkerl brach über mich herein. Das erste Barbecue, das Baseballspiel, Silvester und Emmetts Geburtstag, das Essen im Martim und die darauffolgende Nacht, die gemeinsamen Spaziergänge, sein Geburtstag und der Moment, als ich ihn mit Leah erwischt hatte. Ich hatte es nicht bemerkt, aber die Tränen bahnten sich wieder ihren Weg. Ich sackte weinend auf die Knie und krallte meine Hände in den weichen Sand. „Bella, was ist los?“, kam mir Rose entgegen und kniete sich neben mich. „Jacob, er ist....“, schluchzte ich. „Was? Dieser Mistkerl ist hier?“ Emmett stand neben mir und ballte die Fäuste. Ich konnte nichts sagen, ich brachte keinen Ton heraus. Rose zog mich sofort in ihre Arme und strich mir tröstend über den Rücken. „Bella, oh Gott, Bella. Ich hab total vergessen, es dir zu sagen.“ Rachel kam auf uns zu gerannt. „Es tut mir Leid. Ich hab vergessen zu sagen, dass Jacob hier ist. Aber, er ist nicht mehr so wie früher“, sagte sie außer Atem, als sie uns erreichte. „Rachel, wie konntest du...“, presste ich zwischen meinen Tränen hervor. „Was ist denn eigentlich los?“ Angela stand total ahnungslos neben uns und blickte auf das Bild das sich ihr bot. Ich heulend in Rosalies Armen, Emmett mit geballten Fäusten und Rachel um uns herum mit besorgtem Blick. „Komm mit, ich erklärs dir“, wandte sich Rachel an Angela und führte sie von uns weg. Nach einer Weile hatte ich mich wieder beruhigt und ging mit Rose zum Rest. „Bella, es tut mir Leid. Ich kann verstehen. dass dich das alles sehr mit nimmt“, kam Rachel auf mich zu und nahm mich in die Arme. „Ist schon gut. Ich hab einfach überreagiert“, beruhigte ich sie. „Komm, lass uns baden gehen, das lenkt ab.“ Sie zog bei der Hand ins Meer, Angela folgte uns. Nach einer Weile ging ich wieder zu unserem Platz und ich traute meinen Augen nicht. Dort stand doch tatsächlich Jacob, wieder mit dem Baby auf dem Arm und einer jungen Frau, nicht älter als zwanzig. Was ich noch weniger glauben konnte, er unterhielt sich mit Emmett. Dieser spielte mit dem Baby und lachte mit Jacob. „Was ist denn hier los?“, fragte ich leicht gereizt. „Bella, ich möchte dir gern jemand vorstellen“, kam es von Jacob. „Das interessiert mich nicht, genauso wenig, wie du mich interessierst“, giftete ich ihn wieder an. „Bella, ich glaub, du solltest Jacob zuhören“, sagte mein Bruder. „Emmett?“ Ich sah ihn geschockt an. „Ich glaube auch, dass du Jacob erklären lassen solltest“, kam es jetzt auch von Rachel. Hatte sich jeder gegen mich verschworen? „Wenn es unbedingt sein muss“, gab ich schließlich nach. „Schatz, nimmst du Riley. Ich möchte mit Bella kurz alleine reden“, sagte Jacob zu der jungen Frau, diese nickte nur und nahm ihm das Baby ab. „Gehen wir ein Stück“, forderte er mich auf. Ich sah nochmal kurz zu Emmett, der nickte mir zu. Als wir ein Stück von den anderen entfernt waren, fing Jacob an zu erzählen. „Bella, das, was ich dir damals angetan habe, tut mir wirklich Leid.“ „Reichlich spät findest du nicht?“ „Ja, ich weiß. Als mich Emmett damals verprügelt hatte, wurde mir einiges klar.“ Ein Lächeln bildete sich auf meinen Lippen, als ich die Erinnerungen vor meinen Augen hatte „Ja, ich kann mir vorstellen, dass dir das gefallen hat. Und ich hatte es auch verdient. So was hatte ich vorher nie getan.“ „Schön das ich deine Premiere war“, knurrte ich. „Es tut mir Leid Bella. Jessica hat mich um den Finger gewickelt. Ich wusste zwar, dass es falsch war, aber bin trotzdem auf ihr Angebot eingegangen. Ja, ich hatte schon oft mit Mädchen gespielt, aber das was ich dir angetan habe, ist unverzeihlich. Ich wollte mich ändern, ich wollte nicht mehr der Player sein. Als ich wieder nach San Francisco kam, eilte mir mein Ruf vorraus, aber wie gesagt, ich wollte nicht mehr so sein. Ich hielt mich von den Frauen fern und konzentrierte mich auf das Studium. Nach drei Monaten lernte ich dann Helen kennen. Bei ihr war plötzlich alles anders, ich wollte sie... aber nicht so, wie ich die anderen alle zuvor wollte. Ich wollte sie für immer, ich hatte mich in sie verliebt. Und ihr ging es genauso. Sie störte es auch nicht, was man über mich sagte.. Wir kamen zusammen und nach einer Party ist Riley entstanden. Du hattest vorhin, also in gewisser Weise Recht mit der Aussage, dass ich nicht aufgepasst habe. Aber er ist das Beste, was mir je passiert ist. Natürlich kam das mit der Schwangerschaft für uns sehr überraschend, aber inzwischen ist Riley schon sieben Monate alt. Ich liebe ihn über alles und Helen und ich werden nächstes Jahr heiraten. Ich hab mein Studium nach dem ersten Semester abgebrochen. Ich wollte Geld verdienen, damit ich Riley und Helen etwas bieten konnte und stieg deshalb bei Helens Dad ein. Ich hatte dort schon gejobbt, um das Studium zu finanzieren. Er hat mehrere Autohäuser in San Francisco und so wie es momentan aussieht, soll ich mal sein Nachfolger werden“, Jacob unterbrach seine Erzählungen und ich sah in ungläubig an. Konnte das wirklich sein?Hatte sich Jacob wirklich so verändert? „Ich kann mir vorstellen, was du jetzt denkst. Wie es sein kann, das ich mich so geändert hab und alles. In gewisser Weise warst du der Grund, auch wenn es total unlogisch klingt. Bella, auch wenn es jetzt zwei Jahre her ist, es tut mir wahnsinnig Leid, was ich dir angetan habe. Ich war so egoistisch und selbstsüchtig, ich hatte nur das Geld und die Ersatzteile für den Golf im Kopf. Ich kann das nie wieder gut machen, das weiß ich. Aber ich hoffe, du glaubst mir. Es tut mir wirklich Leid und alles, was mir Emmett und danach Rachel angetan haben, hatte ich verdient. Aber ich habe mich geändert und ich hoffe, du glaubst mir das.“ Jacob blickte mir tief in die Augen und ich sah darin, das er es ehrlich meinte. „Ist schon ok. Ich glaube dir. Es freut mich, dass es jemanden gibt, der dich ändern konnte. Steht die eindeutig besser... dieses Daddy-Image“, sagte ich schließlich, als ich seinen Blick nicht mehr aushielt. „Danke Bella, danke“, rief er und drückte mich an sich. „Mich bei dir zu entschuldigen, lag mir die letzten Monate sehr auf dem Herzen. Ich wusste nie, ob ich einmal die Chance dazu bekommen würde, es zu tun.“ „Jacob, lass mich bitte wieder los, du erdrückst mich“, keuchte ich unter seiner Umarmung. „Tut mir Leid. Gehen wir zurück zu den andern?“, fragte er mich, ich nickte nur. „Du siehst übrigens gut aus. Hast dich verändert, natürlich nur zum Guten.“ „Danke, nett von dir“, erwiderte ich nur. Wir erreichten die anderen und Jacob ging sofort wieder zu seiner Freundin und seinem Sohn. „Helen, das ist Bella und das, das ist Riley“, stellte er mir sie vor und nahm seinen Sohn wieder auf den Arm. Ich stupste ihn kurz mit dem Finger auf die Nase, Riley lachte sofort auf, er war wirklich süß. „Hallo, freut mich dich kennen zu lernen. Jacob hat mir viel von dir erzählt“, sagte Helen plötzlich und reichte mir ihre Hand. „Mich auch. Freut mich, dass du Jacob bekehren konntest“, lächelte ich sie an, dann legte ich mich auf mein Handtuch. „Siehst du, ich hab dir gesagt, dass sich Jacob geändert hat.“ Rachel ließ sich neben mir nieder. „Du hättest mich trotzdem vorwarnen können“, gab ich leicht sauer zurück. „Ich weiß, tut mir Leid. Jacob kam gestern überraschend zu Besuch. Riley ist so süss! Billy ist ganz vernarrt in ihn.“ entschuldigte sich Rachel. „Dir sei verziehen. Aber sag mal, was hast du damals eigentlich noch getan, nachdem Emmett ihn so zugerichtet hat. Jacob hat so was erwähnt.“ „Ach, Ich hab ihn einen ordentlichen Tritt in die Weichteile verpasst, auf seine gebrochene Rippen eingeschlagen und ein halbes Jahr nicht mit ihm geredet“, grinste Rachel mich an. „Ok, das tat bestimmt weh. Aber genug davon. Wie geht es dir sonst?“, lenkte ich das Thema von Jacob ab. Ich wollte nicht weiter über ihn reden. Auch wenn ich ihm glaubte, dass er sich geändert hat und seine Entschuldigung angenommen hatte, so änderte das nichts an der Tatsache, das ich wegen ihm Alice verloren hatte und ich mich nie wieder auf einen Jungen einlassen wollte. Der Tag am Strand verging viel schneller als er sollte. Wir saßen bis zum Sonnenuntergang beisammen und erst, als es dunkel und kühler wurde, beschlossen wir uns auf den Heimweg zu machen. Jacob war schon längst mit Helen und Riley gegangen, schließlich musste der Kleine ins Bett. Er war wirklich süß und sah seinem Vater sehr ähnlich, Helen war sehr nett und man konnte sich prima mit ihr unterhalten. „Kommst du mich besuchen in Port Angeles?“, fragte mich Rachel, als wir uns verabschiedeten. Rachel machte in Port Angeles eine Ausbildung zur Kosmetikerin. Sie wohnte unter der Woche bei einer Kollegin und kam übers Wochenende nach La Push. Rebecca studierte in San Francisco „Ja natürlich, ich wollte sowieso zum Frisör.“ „Und ich muss mir unbedingt die Nägel machen lassen. Das kann man doch bei dir, oder?“ Rosalie war ganz außer sich. „Ja natürlich. Ich freu mich schon auf euren Besuch“, fiel mir Rachel um den Hals. „Ich mich auch. Also bis bald Rachel.“ „Ja, bis bald. Bis bald Rosalie, hat mich gefreut dich kennen zu lernen“, verabschiedete sie sich von Rose. Wir stiegen in unseren S5 und fuhren nach Hause. „Ist alles in Ordnung?“ fragte sie mich, als wir von den andern weg waren. Emmett fuhr Angela und Ben nach Hause. „Ja, ich glaub schon,“ antwortete ich schlicht. „Du hast es gerade nicht einfach oder?“ „Es geht schon wieder. Es ist nur, all die Erinnerungen hier und dann heute auch noch Jacob. War einfach ein bisschen viel.“ „Ich versteh dich, Süße. Die restlichen drei Wochen überleben wir auch noch, danach geht’s nach New York“, lächelte mich Rose an und drehte das Radio wieder lauter. Wie bei der Hinfahrt sangen wir die Lieder mit. „Da seid ihr ja endlich, ich hab mir schon Sorgen gemacht.“ Meine Mum empfing uns schon an der Türe. „Um uns oder um dein Baby?“, grinste Rose und gab ihr die Autoschlüssel. „Um beides“, grinste meine Mum. Zusammen gingen wir in die Küche und warteten auf Emmett, der schon kurz darauf kam. Mein Dad kam auch von der Arbeit und gemeinsam redeten wir bis spät in die Nacht. Die nächsten Tage versuchten mich Rosalie und Angela so gut, wie möglich, abzulenken, damit ich nicht wieder die meiste Zeit auf meinem Zimmer verbrachte und in Selbstmitleid badete. Natürlich machten wir unser Versprechen wahr und besuchten Rachel in dem Kosmetiksalon, in dem sie arbeitete. Zu dritt betraten wir den kleinen Laden. „Hallo Rachel“, riefen wir aus einem Mund. „Angela, Rose, Bella, da seid ihr ja endlich. Schön, dass ihr da seid!“, kam sie auf uns zugesprungen. „Also, wer will die erste sein? Meine Kollegin und ich stehn euch heute den ganzen Tag zur Verfügung. Ich mach die Nägel, Mina die Feuchtigkeitsmasken und Gesichtsmassagen.“ „Also ich nehm als erste die Gesichtsbehandlung, brauch ich jetzt dringend!“, beschloss Rose. „Ok, dann nehm ich die Maniküre“, sagte Angela. „Dann unterhalte ich mich einfach mit euch bis ihr fertig seid“, lachte ich und setzte mich auf einen Stuhl. Ich saß genau zwischen den Behandlungsstühlen und konnte mich so gleichzeitig mit Rose und Angela unterhalten. „Rachel, wie läuft es eigentlich zwischen dir und Seth?“, fragte ich. „Super, es könnte nicht besser laufen. Wenn ich nächstes Jahr hier fertig gelernt habe, wollen wir zusammenziehen“, berichtete sie mit einem Leuchten in den Augen. „Und Ben gefällt es in Seattle?“, richtete sie die Frage an Angela „Ja total. Er hat sich gut in das Team integriert und hat einen Stammplatz. Er ist richtig gut“, antwortete diese stolz. Wir laberten, wechselten die Plätze durch und laberten noch mehr. Nach vier Stunden waren wir alle fertig. „So, das hätten wir. Was machen wir jetzt noch? Ich hab Feierabend und morgen frei“, fragte uns Rachel, als wir bezahlt hatten. „Hmm, gibt’s hier irgendeinen Club oder eine Bar?“,fragte Rosalie in die Runde. „Ja, gleich um die Ecke ist das Eclipse. Das ist eine Cocktailbar. Ist ganz nett da“, erklärte sie. „Ok, dann auf ins Eclipse“, beschloss Rose und wir hakten uns alle beieinander ein. Es waren nur fünf Minuten zu laufen, da waren wir schon an der besagten Bar. Wir suchten uns einen Tisch am Ende des Raumes und bestellten unsere Cocktails. Nach wenigen Minuten kamen diese auch schon, dann sahen wir uns mal die anderen Besucher an. „Oh Gott, seht mal der Typ da drüben, wie er versucht die Blondine anzubaggern. Ist ja widerlich“, bemerkte Rose und zeigte auf einem Typ an der Bar, wir folgten ihrem Blick und mussten alle lachen. „Seht mal die drei da drüben, die starren uns schon die ganze Zeit an“, sagte dann Rachel und zeigte auf einen Tisch, schräg gegenüber von uns. „Stimmt, der in der Mitte ist aber süß“, bemerkte ich. „Oh nein Bella, du wirst jetzt nicht auf Flirtkurs gehen. Wir machen heute einen Mädelsabend“, sah mich Rose mit drohendem Finger an. „Ist ja schon gut, man darf ja wohl noch schauen.“ „Dein „Schauen“...“, sie hob ihre Hände und machte mit ihren Fingern Gänsefüßchen, „...kenne ich. Und am Ende liegst du mit deinem Objekt knutschend in einer Ecke“, lachte Rose. „Redest du von dieser Bella?“ fragte Rachel überrascht und zeigte auf mich. „Ja, wusstest du nicht, dass sie zu einem Männermordenden Vamp mutiert ist?“, grinste Rose dreckig. „Rosalie, jetzt übertreib mal nicht. So schlimm bin ich auch nicht“, wehrte ich mich und sah sie böse an. „Ach nein? Und was ist dann mit den drei Männern in Dartmouth, denen du den Kopf verdreht hast?“ „Drei? Bella, das hast du mir verschwiegen“, mischte sich jetzt auch Angela ein. „Weil es übertrieben ist“, wehrte ich mich weiter. „Ach, das sahen William, Alec und Laurent...“, zählte Rose mit Hilfe ihrer Finger auf, „... ganz anders. Und von Thomas, Steve und Patrick will ich gar nicht erst anfangen... Oh, es sind doch mehr als drei.“ „Bella!!!“, kam es von Angela und Rachell gleichzeitig entsetzt und starrten mich mit großen Augen an. „So kenne ich dich ja gar nicht. Jaja, die liebe Bella ist erwachsen geworden“, bemerkte Rachel lachend und klopfte mir auf die Schulter. „Nur damit du es weißt, Rachel, ich war mit keinem im Bett. So eine bin ich nicht“, versuchte ich verzweifelt mich zu erklären. „Ist schon ok, glaub ich dir. So hätte ich dich auch nicht eingeschätzt, aber so ein bisschen flirten ist ja nicht schlimm. Jetzt aber genug von Jungs. Heute Abend gibt’s nur uns Mädels. Prost!“, rief Rachel und hielt ihren Cocktail hoch. Wir stoßten mit ihr an und verbrachten noch einen langen, witzigen Abend zu viert. Die nächsten Tage fuhren wir, so oft es ging, zum Strand oder gingen in Tammys Bar, um etwas zu trinken. An einem Samstag gingen wir zu einem Baseballspiel von Ben in Seattle, davor war natürlich Shoppen angesagt. Rosalie schlug mal wieder richtig zu und war von der Boutique meiner Mum mehr als begeistert. Irgendwie glaubte ich, dass sie, wenn sie mit Emmett zusammen bleiben würde und ihr Studium beendet hatte, mit meiner Mum eine ganze Kette eröffnen würde. An unserem letzten Wochenende veranstalteten meine Eltern ein Barbecue, unter anderem auch um meinen Geburtstag nachzufeiern. Billy kam mit Jacob und seiner Verlobten, Rachel brachte Seth mit. Ich kam jetzt besser mit Jacob klar, aber seine Nähe war immer noch unangenehm für mich. Zwar hatte ich keinerlei Gefühle mehr für ihn, aber es erinnerte mich einfach an das, was er mir angetan hatte. Und dies schmerzte. Es war ein gemütlicher Tag, wir saßen alle beisammen und schwelgten in Erinnerungen, erzählten vom College oder spielten abwechselnd mit Riley. Dennoch verging auch dieser Tag schnell und ehe ich mich versah, waren es nur noch drei Tage, die wir in Forks hatten. „Also, was wollen wir heute anstellen. Das ist der letzte richtige Tag, den wir haben. Morgen müssen wir packen und übermorgen geht schon der Flug“, fragte Rose, als sie mit Emmett und mir beim Frühstück saß. „Ehrlich gesagt, wollte ich heute noch Mike besuchen, wenn ich schon hier bin“, sagte ich leise. „Wieso das denn?“ Mein Bruder blickte mich fragend an. „Darum, ich habs ihm versprochen. Ich werd mich auch gleich auf den Weg machen“, gab ich zurück und stand vom Tisch auf. Rose und Emmett blickten mir nur hinterher. Als ich den Schlüssel von meinem Auto nehmen wollte, fiel mir ein, das ich ja gar keins mehr hatte.. Ach verdammt, das hab ich ja verkaufen lassen. Ich hatte zu meinem Dad gesagt, dass er meinen S3 verkaufen sollte, da ich mir in Dartmouth ein Auto zulegen wollte. Bisher hatte ich allerdings noch kein Passendes gefunden. „Emmett, ich nehm deinen Mustang“, rief ich in die Küche und wartete auf den Protest, da er nie jemanden mit seinem geliebten Wagen fahren ließ, schon gar, wenn er nicht dabei war. Da dieser aber nicht kam, verließ ich schnell das Haus. Innerhalb von zehn Minuten war ich beim Sportgeschäft von Mikes Vater angekommen. Ich stieg aus dem Auto und sprintete schnell zum Eingang, da es mal wieder zu regnen begonnen hatte. „Guten Tag Miss, wie kann ich Ihnen.... Bella??“, sprach mich Mike überrascht an. „Hallo Mike, schön dich zusehen“, begrüßte ich ihn. „Bella, du bist es wirklich. WOW, ich hätte dich fast nicht erkannt. Du bist in Forks?“ Mikes Stimme überschlug sich. „Ich bin schon fast wieder weg. Übermorgen geht der Flug. Und eigentlich wollte ich schon viel früher kommen, aber meine persönliches Unterhaltungsteam hat mir keine Zeit dazu gelassen. Wie geht es dir?“ „Mir geht es gut. Es läuft hier prima. Aber erzähl von dir, du hast dich verändert. Weißt du was, wir gehen was trinken. Mum, ist es ok, wenn ich früher Mittag mache?“, rief Mike nach hinten ins Lager. Es kam ein kurzes 'ist ok' zurück und schon machten wir uns auf den Weg. „Du hast Emmetts Wagen? Was ist mit deinem?“, fragte mich Mike, als wir im Wagen saßen. „Ich hab ihn verkauft, weil ich ihn ja nicht mehr brauchte. Immerhin haben wir drei Autos zu Hause“, antwortete ich schulterzuckend. Wir fuhren zu Tammys Bar und redeten über das letzte Jahr. Mike hatte inzwischen eine Freundin, Betty, mit der er sehr glücklich war. Die Arbeit bei seinem Vater lief sehr gut und nächstes Jahr wollte er sich ein kleines Häuschen bauen. Auch ich erzählte ihm von meinem Jahr in Dartmouth und wie es mir ergangen war. Er bemerkte, dass es mir weh tat, hier zu sein und freute sich für mich, dass ich bald wieder in Boston sein konnte. Die Zeit mit ihm verging schnell, viel zu schnell und nur durch einen Anruf von seiner Mutter wurden wir darauf Aufmerksam gemacht, dass es schon fast vier Uhr war. „Dann bring ich dich mal zurück, nicht das du noch Ärger bekommst“, lachte ich, als wir zum Auto gingen. Nach einer kurzen Fahrt kamen wir wieder beim Geschäft an und verabschiedeten uns voneinander. „Machs gut Bella, danke für den Besuch.“ „Hab ich gern gemacht und beim nächsten Mal schau ich bestimmt wieder vorbei“, erwidertet ich und drückte ihn. „Bis bald und richte Emmett Grüße von mir aus“, winkte er noch, als ich ins Auto stieg. Ich startet den Motor und wollte mich auf den Weg nach Hause machen. Als ich auf der Hauptstraße entlang fuhr, sah ich eine Abzweigung, die mich zu sehr lockte. In den vergangenen fünf Wochen dachte ich immer wieder daran, dort hin zu fahren, aber entweder war ich nicht alleine oder hatte nicht genügend Mut dazu. Doch jetzt wagte ich es, mein Herz machte einen kurzen Hüpfer vor Freude, dann bog ich in die Straße ein. So oft bin ich hier lang gefahren und gelaufen, mir kam es vor, als wäre es erst gestern gewesen. Mit jedem Meter wurde das Kribbeln in mir stärker. Es war eine lange Straße ohne Häuser und heute kam sie mir ewig lang vor. Doch endlich kam am Ende und somit auch das große Anwesen in Sicht. Als ich es sah, fühlte es sich in mir an, als würde ich explodieren. Mein Atem ging schneller und mein Herz setzte einen Moment aus. Es war genau so, wie ich es in Erinnerung hatte, nur die Hecken und Gräser waren überwuchert. Hatten Carlisle und Esme es gar nicht verkauft? Kurz stellte ich mir vor, wie es wohl sein würde, wenn jetzt Alice aus der Tür stürmen würde, um mich zu begrüßen. Mein Herz zog sich bei der Vorstellung kurz schmerzhaft zusammen. Das würde nie mehr passieren. Ich parkte den Wagen in der großen Auffahrt und überlegte kurz, ob ich überhaupt aussteigen sollte, immerhin würde mich ja niemand empfangen. Dennoch entschied ich mich dazu, es zu tun. Ich stieg aus und ging auf die Veranda zu. Mein Herz raste, als ich die Verandatreppe emporstieg. Gleichzeitig fühlte es sich so an, als würde sich eine Schlinge um meinen Hals legen, meine Hände zitterten und mein Atmen ging flach und stockend. Nun konnte ich es nicht mehr zurückhalten, alles prasselte auf mich nieder. All die Jahre, die ich hier verbracht hatte, der letzte Abend zusammen mit den Cullens und der Streit mit Alice. „Oh Alice, ich hab so viele Fehler gemacht. Du fehlst mir so! Denkst du den auch hin und wieder an mich?“, schluchzte ich und ließ meinen Tränen freien Lauf. Ich setzte mich auf die verstaubte Veranda, zog meine Knie an meinen Körper und ließ es geschehen. Hier zu sein, am Haus der Cullens, tat auf der einen Seite so gut, auf der anderen riss es mein bereits gebrochenes Herz in weitere tausend kleine Stücke. Vor meinem inneren Auge spielten sich Szenen ab, Szenen, die wir hier erlebt hatten... in einer Zeit, in der wir alle noch zusammen und glücklich waren. Eine davon stach heraus, als ich meinen Blick auf den großen Platz legte, auf dem jetzt nur Emmetts Mustang stand. Es war Winter und meine Mum fuhr mich und Emmett zu den Cullens. Ich war dick eingepackt und als ich aus dem Auto stieg, kam mir Alice entgegen. Wir stürmten auf einander zu und achteten nicht auf unsere Umwelt, erst recht nicht auf die ganzen kleine Eisflächen, die sich über Nacht gebildet hatte. Gerade als wir uns in den Arm nehmen wollte, rutschten wir beide aus und flogen in den kalten Schnee. Alice und ich blickten uns gegenseitig an und konnten nur noch lachen. Dann nahm ich eine Ladung Schnee und seifte sie damit ein, sie tat dasselbe bei mir. Es dauerte nicht lang, bis Edward aus dem Haus kam und Emmett aus dem Auto stieg. Wir verfielen in eine wilde Schneeballschlacht, die Alice und ich kläglich verloren hatten. Als Krönung bekamen wir auch noch eine Erkältung, sodass wir vier Tage das Bett hüten mussten. Natürlich blieben wir die vier Tage zusammen, sie zwei Tage bei mir und ich zwei Tage bei ihr. Wenn wir schon leiden musste, dann zusammen. Ich durchlebte alles noch einmal und in mir fühlte es sich so an, als würde der Schmerz mich zerreißen. „Oh Esme, Carlisle, Edward, Alice... wieso könnt ihr jetzt nicht einfach aus dem Haus kommen?“, flüsterte ich unter meinen Tränen. Nach einer Weile erhob ich mich und ging um das Haus. Nun stand ich im Garten vor der riesigen Glasfront und spiegelte mich darin. Das Haus sah so leer aus, es fehlte das Leben darin. Ich konnte das große Wohnzimmer sehen, den Übergang in die Küche, die Treppe, die nach oben in Alices Zimmer führte, das gleich neben Edwards Zimmer lag. Alles wirkte so leblos. Ich wunderte mich wieder darüber, dass die Cullens es nicht verkauft hatten und es nun leer stand. Wollten sie irgendwann wieder hier her kommen? Hoffnung keimte in mir auf und im nächsten Moment überkamen mich wieder die Tränen. „Oh Alice, ich hoffe, dass ich irgendwann die Chance bekomme, um mich zu entschuldigen! Ich möchte, dass du wieder meine Freundin bist. Warum war ich nur so dumm?“ Ich ließ mich auf die Knie fallen und weinte in meine Hände. Ich weiß nicht wie lange ich da so kniete, aber durch einen erneuten Regenschauer wurde ich in die Realität geholt. Schnell erhob ich mich und lief zum Auto. „Ihr fehlt mir so. Alice, ich hoffe ich sehe dich irgendwann wieder“, flüsterte ich mit einem letzten Blick auf das leere Anwesen, dann ließ ich den Motor an und fuhr nach Hause. Als ich wieder zu Hause an kam, kam mir sofort mein Dad entgegen. „Bella, wie siehst du denn aus? Und wo warst du so lange?“ „Ich hab mich mit Mike verquatscht und im Regen bin ich ausgerutscht, als ich zum Auto laufen wollte“ ,erklärte ich schnell meine dreckige Hose und meine nassen Haare. „Kleines, du hast Post von Dartmouth, hast du was angestellt?“, sagte er streng und wedelte mit einem Brief. „Nicht das ich wüsste, gib schon her.“ Ich nahm den Brief und riss ihn auf. „Und, was wollen sie?“, fragte nun auch Rose, die plötzlich neben mir stand. „Ach nichts Besonderes, nur, dass wir ab nächsten Semester das Haus nicht mehr für uns alleine haben. Wir bekommen noch eine Mitbewohnerin“, antwortete ich gleichgültig, als ich den Brief durch hatte. „Das fällt denen jetzt ein? Bella, dann müssen wir früher zurück... die Küche sieht aus wie ein Schlachtfeld. Wir sind doch nicht mehr dazu gekommen aufzuräumen, vom Bad will ich gar nicht erst reden“, redete sie wild darauf los. „Rose, beruhige dich. Dann fahren wir eben einen Tag früher nach Dartmouth. Aber jetzt kommt erst mal noch New York. Wir haben noch genügend Zeit. Ich geh jetzt erstmal duschen“, beruhigte ich sie und lief in mein Zimmer. Wir hatten unser Haus wirklich nicht sauber hinterlassen, wir wussten ja nicht, dass wir eine neue Mitbewohnerin bekommen würden, aber gleich so auszuflippen, brachte jetzt auch nichts. Wir verbrachten die letzten zwei Abende zusammen mit meinen Eltern und Angela, dann endlich ging unser Flug nach Washington. Meine Mum brach, wie immer, in Tränen aus. „Ihr seid doch gerade erst gekommen, warum müsst ihr schon wieder los?“ „Mum, nun hör schon auf. Wir sind doch nicht aus der Welt“, versuchte mein Bruder sie zu trösten. „Renee, wir sehen uns bestimmt bald wieder“, versuchte nun auch Rosalie ihr Glück. Meine Mum schluchzte allerdings nur noch mehr. „Dad, pass gut auf Mum auf. Wir sehen uns bestimmt bald wieder“, wendete ich mich an meinen Vater. „Natürlich, ich pass schon auf. Und du, werd nicht zu schnell erwachsen. Nicht, dass ich dich in einem Jahr gar nicht mehr erkenne“, lächelte er mich an. „Ich geb mir Mühe. Mum, du erdrückst Rosalie noch“, richtete ich mich an meine Mutter. „Oh Bella, ich werde dich so vermissen“, fiel sie nun mir schluchzend um den Hals. Ich strich ihr über den Rücken und nach einer Weile lies sie von mir ab. Mein Bruder umarmte sie noch einmal und verabschiedete sich von unserem Dad, dann gingen wir zu unserem Flugzeug. Da Angela nicht mit uns zurückflog, saß ich nun alleine an einem Fensterplatz und blickte auf den Flughafen. Das Flugzeug setzte sich in Gang und rollte auf die Startbahn. Wie beim ersten Mal, als ich von hier abflog, saugte mein Blick nochmal alles auf. Wieder einmal ließ ich alles hinter mir, verdrängte meine Erinnerungen und Gefühle wieder weit hinten in meinem Herzen und bereitete mich wieder auf mein neues Leben an Dartmouth vor. Ein Leben weit weg von Forks, weit weg von den Erinnerungen an Alice. Ich wusste zu diesem Zeitpunkt jedoch noch nicht, das mich dort alles schneller einholen würde, als ich dachte. Renees Audi S5 Cabrio: http://www.madle.org/ms09audis5cab.jpg ------------------------------------------------------------------------ Soooo, das wars! Ich hoffe es hat euch gefallen! Und ihr habt nicht soviel Taschentücher gebraucht! Würd mich über eure Meinung freuen!! Jaaaaaaaaaaaaaaaaaa und im nächsten Kapitel ist es soweit!! CULLENMANIA!!!!!!! :-D Wir beeilen uns! Versprochen!! Bussi @ all Kapitel 16: Neue Mitbewohner ---------------------------- Es ist soweit! Das von euch so herbeigesehnte Kapitel ist da!! Und damit auch unsere Cullens wieder. Also dann, Film ab..... ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Der Flug nach Washington D.C. dauerte acht Stunden, die meiste Zeit davon schlief ich allerdings. Jasper holte uns am Flughafen ab und ich war so froh ihn wiederzusehen. Schlagartig fühlte ich mich besser und das Durcheinander in mir klärte sich ein wenig. Während des Fluges hatte ich die meisten Dinge der vergangen sechs Wochen wieder weit hinten in meinem Herz verbannt und konzentrierte mich jetzt nur noch an mein neues Leben in Dartmouth. Wir verbrachten fünf Tage bei Rosalies Eltern, ehe wir uns auf den Weg nach New York machten. Emmett hatte ein Auto gemietet, mit dem wir von Washington D.C. nach New York fuhren. Die Fahrt dauerte knapp vier Stunden, ehe wir gegen Mittag das Hotel erreichten. Wir hatten ein Hotel mitten in der Stadt gebucht und der Ausblick, der sich uns bot, war fantastisch. Da unser Zimmer in der 20. Etage war, konnten wir über halb Manhattan sehen. Emmett und Rose teilten sich ein Zimmer und ich mir eins mit Jasper. Natürlich hatte jeder von uns ein eigenes Bett, das allerdings so groß war, dass auch zwei drin Platz gefunden hätten. „So Bella, heute legen wir los. Der Tag gestern war nur Schonfrist“, verkündete Rose beim Frühstück. Wir waren gestern so erledigt von der Fahrt, das wir nur die Gegend ein bisschen erkundeten und am Abend essen waren. „Mit was legen wir los?“, gab ich mich ahnungslos. „Isabella Marie Swan, stell dich nicht dumm“, „Nenn mich nie wieder so Rosalie Lilian Hale. Also gut, wo legen wir los? Marcys oder Fifth Avenue?“, fragte ich. „Ich bin für Fifth Avenue, das Wetter ist heute großartig.“ Rosalie war schon ganz aufgeregt vor Freude. Die Jungs waren gar nicht ganz so begeistert wie Rosalie, aber sie hatten null Chance dem Ganzen zu entkommen. Eigentlich sind sie auch nur deshalb mitgekommen, weil wir einen Kompromiss geschlossen hatten. Wir Frauen durften drei Tage Shoppen ohne Gejammer und sie durften einen ganzen Tag auf einer Automesse verbringen. Der Kompromiss war zwar nicht ganz gerecht, was die Jungs uns auch gleich vor hielten, aber durch das zusätzliche lange Quängeln von Rosalie und mir, stimmten die beiden letztendlich doch zu. Nach dem Frühstück machten wir uns auch schon sofort auf den Weg. New York war einfach nur der Wahnsinn. So groß und lebendig, an jeder Ecke konnte man bis zum Umfallen Shoppen. Wie gerne hätte ich Alice hier dabei gehabt, das hätte ihr bestimmt gefallen. Diesen Gedanken schob ich jedoch genauso schnell wieder beiseite, wie er gekommen war. Wir erreichten die Fifth Avenue schneller als erwartet und legten sofort los. Rosalie hatte mich inzwischen total mit ihrem Shoppingwahn angesteckt, obwohl ich das niemals vor ihr zugeben würde, dennoch reichte es mir alle paar Wochen so eine Tour zu machen, während Rosalie am liebsten jede Woche los ziehen würde. Nachdem wir einige Shops durchstöbert hatten, beschlossen wir eine Pause an einem Café zu machen. Wir setzen uns an einen der Tische, die vor dem Café aufgestellt waren, da das Wetter wirklich herrlich war. Nachdem wir unsere Bestellung aufgegeben hatten, lehnte ich mich zurück und beobachtete das Geschehen um uns herum. Die Straße, an der das Café lag, war eher ruhiger, es fuhren zwar immer mal wieder ein paar Autos vorbei, jedoch fielen die nicht wirklich ins Auge. Die Menschen, die an uns vorbei liefen, schienen größtenteils Touristen zu sein, die ebenfalls auf einer Shoppingtour waren. „Mädels, meint ihr nicht es reicht langsam?“, fragte Jasper total erschöpft und ließ seinen Blick über unsere Tüten schweifen. Einige waren auch von den beiden Männer, aber die Mehrzahl war eindeutig von Rose und mir. „Jasper hat, glaube ich, Recht, Rose. Wir können ja mo-“, weiter kam ich nicht. Etwas fiel in mein Blickfeld, etwas, das ich seit Jahren nicht mehr gesehen hatte. Mein Herz begann zu rasen, meine Hände fingen an zu zittern und ich hielt den Atem an. Das kann nicht sein... Schnell schloss und öffnete ich meine Augen und richtete meinen Blick wieder auf den silbernen Volvo, der gerade an uns vorbei fuhr. Es war weniger das Auto, das mich so in Aufruhr versetzte, es waren viel mehr die Insassen. Hinterm Steuer saß eindeutig ein junger Mann mit bronzefarbenem Haar, neben ihm ein Mädchen mit schwarzem Haar. … oder doch... Meine Augen folgten den Auto bis ich es nicht mehr sah, mein Herz zuckte vor Schmerz zusammen. Immer noch blickte ich in die Richtung in der das Auto verschwunden ist, als ich merkte das mich jemand am Arm rüttelte. „Bella, Bella, alles in Ordnung?“, fragte Emmett besorgt. „Volvo... da lang gefahren... Edward...“, kam es stotternd aus mir heraus. Ich atmete tief ein und aus und schloss meine Augen. Nein, das konnten sie nicht gewesen sein. Wie hoch war die Wahrscheinlichkeit, dass ich die Menschen, dessen Begegnung ich am meisten ersehne, ausgerechnet hier, in New York, wiedersehen würde... schwindend gering. „Bella? Was ist los?“, schüttelte mich Emmett. Ich öffnete meine Augen und zwang mich zu einem Lächeln. „Nichts... Sorry, ich war in Gedanken.“ „Seit wann kommt dieser Edward in deinen Gedanken vor?“, warf Rosalie ein. „Edward? Wieso Edward?“ Ich wusste nicht wovon die beiden sprachen, schließlich war das alles doch gerade nur Einbildung. Ich blickte zu Jasper, dieser lächelte mir zu und sofort fühlte ich mich besser. Wie machte er das nur immer? „Wir sollten zurück ins Hotel. Ich glaube, Bella hat die Hitze und das viele Shoppen nicht gut getan“, sagte Emmett und musterte ich besorgt. „Nichts da, es ist alles in Ordnung. Wir können weiter“, entgegnete ich schnell und sprang von meinem Stuhl auf. Rosalie folgte mir sofort. Wir setzten unsere Tour fort und nach weiteren fünf Stunden war sogar Rosalie endlich erledigt. „Ich glaube, wir sollten nun wirklich ins Hotel zurück. Ich hab mir schon Blasen gelaufen“, stöhnte Rose und rieb sich ihre Füße. „Ich hab dir ja gesagt, dass dich deine Schuhe irgendwann umbringen. Wieso ziehst du morgen nicht einfach mal flache an?“, lachte ich, als wir auf dem Weg zum Hotel waren. Rosalie schenkte mir nur einen grimmigen Blick. Die restlichen Tage vergingen viel zu schnell. Rosalie und ich hatten an zwei Tagen nochmal ordentlich zugeschlagen. Ich musste meiner Mum danach versprechen, dass das die einzige Shoppingtour bis Weihnachten sein würde. Auch Emmett und Jasper ergatterten das eine oder andere neue Outfit. Natürlich steuerten Rose und ich unseren Part dazu bei und überredeten sie zu Mehreren. Wir besuchten die Automesse, die für mich ziemlich langweilig war, aber ich ließ es über mich ergehen und an unserem letzten Tag machten wir noch eine Sightseeing-Tour. Wir gingen auf das Empirie State Building, besuchten Liberty Island, Chinatown und zu guter Letzt Ground Zero. Am Abend gingen wir dann noch in einen Club, ehe wir spät nachts total erschöpft ins Bett fielen. Am nächsten Morgen erwachte ich schweißgebadet aus meinem Traum. Dieser Traum verfolgte mich seit unserem ersten Ausflug in der Fifth Avenue. Ich stand dort mitten auf der Straße, um die Ecke bog ein der silberne Volvo, in dessen inneren Alice und Edward saßen. Sie fuhren direkt auf mich zu und blickten mir direkt in die Augen. Auf einmal verändert sich die Umgebung. Alles,was zuvor ein Fünkchen Leben ins sich trug, wie Bäume und Pflanzen, sterben und von Sekunde zu Sekunde wurde alles schwarz. Das einzige, das in der Schwärze zu erkennen ist, ist das fahrende Auto, das auf mich zu kam. Doch kurz bevor es mich erreicht, verschwindet es plötzlich und ich wurde in vollkommene Dunkelheit getaucht. Dann ertönt Alices Stimme: „Es ist zu spät, Bella... viel zu spät“ Ich wusste nicht, was der Traum zu bedeuten hatte, aber er machte mich jeden Tag aufs Neue fertig. Nachdem der erste Schock verflogen war, schmiss ich mich wieder in mein Kissen und fing an zu weinen. „Oh Alice, es tut mir so Leid.“ Ich hämmerte mit meinen Fäusten auf mein Bett ein, bis ich eine Hand auf meinem Rücken spürte. „Hattest du wieder diesen Traum?“, hörte ich eine sanfte Stimme sagen. „Oh Jasper.. ich leide doch schon genug... Wieso kommt es immer wieder? Was hat das zu bedeuten?“ Schluchzend warf ich mich in Jaspers Arme. Ich hatte ihm von meinem Traum erzählt, da ich ihm Schlaf davon gesprochen hatte und er es natürlich hörte. „Ich weiß es nicht Bella, aber vielleicht bedeutet es, das du sie bald wieder siehst. Dann wird sich alles klären“, tröstete mich Jasper und wie immer, könnte ich mich ein wenig beruhigen. „Ich glaube nicht, dass ich sie so schnell wiedersehe. Trotzdem danke. Ich mach mich jetzt mal fertig. Wir müssen bald los“, erwiderte ich und marschierte ins Bad. Frisch geduscht und umgezogen ging ich mit Jasper zum Frühstücken. Rose und Emmett warteten schon. „Guten Morgen ihr zwei.“ „Guten Morgen. Wow, Bella, du siehst klasse aus. Gut das ich dich dazu überredet habe, das Kleid zu nehmen“, begrüßte sie mich. Rosalie hatte mich wieder zu einigen Sachen gezwungen, die ich im Leben nie gekauft hätte. Aber bei diesem weißen Sommerkleid hatte sie mal wieder Recht behalten, es stand mir wirklich und mittlerweile gefiel es mir sehr gut. „Danke, aber dein Outfit ist heute auch nicht schlecht. Mal nicht ganz so knapp“, bemerkte ich mit einem Lächeln und ließ meinen Blick über sie wandern. „Sie muss auch nicht jedem zeigen, was sie hat. Es reicht, wenn sie es mir zeigt“, grinste Emmett, fing sich jedoch gleich wieder einen Schlag auf den Hinterkopf ein. Ich und Jasper Lachten nur und gingen zum Frühstücksbuffet. Nach einem ausgiebigen Frühstück holten wir unsere Koffer von den Zimmern und verstauten sie im Auto. „Gut, dass du so ein großes Auto gemietet hast, Emmett!“, bemerkte Jasper, als er mit meinem Bruder das Auto einlud. „Ich kenne doch unsere Mädels. Ich schätze, dass wir irgendwann mal einen LKW brauchen“, grinste dieser und richtete den Blick auf uns. Wir verschränkten die Arme vor uns und streckten ihm gespielt beleidigt die Zunge raus. Nachdem alles im Auto war, machten wir uns auf dem Weg zum College. Die Fahrt dauerte fast sechs Stunden da wir im Stau feststeckten. Endlich, gegen acht Uhr abends, erreichten wir Dartmouth. Emmett lieferte uns bei unserem Haus ab, half beim Reintragen der vielen Tüten und Koffer und verabschiedete sich dann von uns. „Sorry Mädels, aber ich muss ins Bett. Wir sehen uns morgen, Baby“, sagte er noch zu Rose und gab ich ihr einen Kuss. Ich lief inzwischen in die Küche. „Oh mein Gott Rose. Hier sieht es aus wie nach einem Krieg“, rief ich entsetzt. „Hab ich dir ja gesagt. Aber wir haben noch zwei Tage bis das Semester anfängt. Ich glaub nicht, dass die Neue vor Montag hier eintrifft. Heute mach ich nichts mehr“, beschloss Rose und stellte den Fernseher an. „Hast Recht, ich geh nach oben und verstau meine Sachen. Bis morgen Rose“, verkündete ich und ging in mein Zimmer. Wie gesagt, verräumte ich erst mal meine Klamotten und Koffer, dann schrieb ich noch Angela eine E-Mail, ehe ich total erschöpft in mein Bett fiel. Der Tag war wirklich anstrengend mit der langen Autofahrt und deshalb dauerte es auch nicht lange, bis ich einschlief. Am nächsten Morgen erwachte ich und spürte, dass irgendetwas anders war. Ich überlegte, bis mir auffiel, das ich heute Nacht nichts geträumt hatte. 'Vielleicht lag es nur an New York.' dachte ich und stand auf. Ich kramte ein paar Klamotten zusammen und ging ins Bad. Auf den Weg dort hin hörte ich, dass Rosalie schon wach war, da im Wohnzimmer Musik lief. Nach einer kurzen Dusche sprintete ich zu ihr, damit ich ihr beim Aufräumen helfen konnte. „Guten Morgen, auch schon wach“, kam sie mir lächelnd entgegen. „Morgen... wieso? Wie spät ist es denn?“ „Es ist fast ein Uhr. Ich wollte dich schon längt wecken, aber Jasper meinte, ich soll dich schlafen lassen, das würde dir ganz gut tun.“ In Gedanken dankte ich Jasper, er wusste, dass ich die vergangene Woche nicht wirklich gut geschlafen hatte. Ich ließ meinen Blick durch die Wohnung streifen, da bemerkte ich, dass Rose die Küche schon aufgeräumt hatte. „Rose, ich hätte dir doch geholfen“, sagte ich schnell. „Nicht so schlimm, dafür machst du die Bäder“, grinste sie mich an. Ich tat wie geheißen und legte los. Nach den Bädern machte ich noch den Flur, Rose widmete sich dem Wohnzimmer. Stunden später war wieder alles auf Hochglanz poliert und wir ließen uns erschöpft auf die Couch fallen. „So, das wäre geschafft. Ich würde sagen, wir gehen jetzt zu den Jungs“, meinte Rose und zog mich auch schon wieder auf die Beine. Bei den Jungs angekommen, hörten wir sofort die laute Musik. „Was ist denn hier los?“, schrie Rose, als wir in das Wohnzimmer kamen. „Und wie siehts denn hier aus?“, fragte ich und drehte die Anlage leiser. „Ey, was soll das. Ich und Jasper brauchen die Musik zur Konzentration“, rief mein Bruder empört. Er saß zusammen mit Jasper auf der Couch, beide waren total in die Playstation vertieft und lieferten sich ein Autorennen.. Überall lagen Klamotten oder Müll herum. „Hier sieht es aus, als hätte eine Bombe eingeschlagen“, bemerkte ich. „Na und? Ist doch egal. Wir bekommen ja auch keinen neuen Mitbewohner wie ihr, hier kann es also aussehen, wie wir es wollen“, sagte Emmett gleichgültig und widmete sich wieder dem Autorennen. „Mein lieber Freund, du räumst jetzt zusammen mit meinem Bruder hier auf. Das kann man ja niemanden zumuten, immerhin müssen wir es hier auch aushalten können“, fuhr Rose Emmett an und gab ihm einen Klaps auf den Hinterkopf. „Au, ist ja schon gut. Komm Jasper, das ist schnell erledigt, die Zicken lassen uns vorher ja doch keine Ruhe“, meckerte Emmett und entging nur knapp einem erneuten Schlag von Rose. Schnell räumte er mit Jasper auf und gegen Abend bestellten wir uns noch eine Pizza. Den ganzen Sonntag über warteten wir auf unsere neue Mitbewohnerin, aber niemand kam. Jasper und Emmett waren gegen Mittag auch gekommen und waren ebenso gespannt. „Wie ich sagte, sie kommt doch erst morgen. Naja, auch nicht so schlimm. Dann kochen wir eben morgen Abend was Schönes für sie“, sagte Rose irgendwann, als wir das warten Leid waren. Gegen zehn verabschiedeten sich dann auch wieder die Jungs, Rose und ich gingen leicht enttäuscht ins Bett. Ich wachte am nächsten Morgen viel zu früh auf. Als ich auf meinem Wecker sah, war es gerade erst halb sieben. Dennoch konnte ich nicht mehr schlafen und trottete ins Bad. Nach einer Dusche und Zähne putzen zog ich mir ein neues Top und dazu eine Hot Pants an. Dann ging ich in die Küche und machte Kaffee. Inzwischen war auch Rosalie wach und nahm das Bad für sich in Anspruch. Nach einer halben Stunde kam auch diese in die Küche und musterte mich erst mal. „Was? Hab ich irgendwo nen Fleck?“, fragte ich sie und blickte an mir herab. „Nein, du siehst scharf aus. Willst du gleich am ersten Tag wieder auf Männerfang gehen?“, zwinkerte sie mir zu. „Das brauchst du gerade sagen. Wenn du nicht mit Emmett zusammen wärst, dann aber“, grinste ich und musterte sie genauso. Wie ich hatte sie eine Hot Pants an, die aber um einiges kürzer war als meine und ein rosa Top, das ihre Kurven sehr gut betonte. Ihre Haare waren mit mehreren Clips nach oben gesteckt. Rose lachte nur und nahm sich eine Tasse Kaffee. Kurz darauf kamen dann auch schon Emmett und Jasper und gemeinsam machten wir uns auf den Weg zum Campus. „Wir sehen uns später in der Mensa. Und lass dich von Professor Mc Kenley nicht unterkriegen“, sagte Rose und gab mir ein Küsschen auf die Wange. Ich nickte nur und ging dann in meinen Saal. In den ersten zwei Stunden hatte ich Informatik. Genervt ließ ich mich auf einem Platz nieder und ließ den Unterricht über mich ergehen. Wider erwartend schnell verging der Vormittag und schon saß ich mit Rose und den Jungs in der Mensa. „Hast du die Neue schon gesehen?“, fragte ich Rose. „Ich hab viele Neue gesehen, aber ich weiß nicht, welche davon unsere Mitbewohnerin ist. Eine kam mir allerdings sehr bekannt vor. Ich weiß nur nicht woher“, erzählte sie und grübelte darüber nach. Ich ging nicht weiter darauf ein und nach der Pause gingen wir wieder zum Unterricht. „Wir sehen uns zu Hause, vielleicht ist sie dann ja auch schon da“, sagte ich, als sich unsere Wege trennten. Langsam wurde ich doch tatsächlich nervös auf unsere neue Mitbewohnerin und ich hatte das Gefühlt, dass die übrigen Vorlesungen überhaupt nicht voran gingen. Als es endlich klingelte, stürmte ich stürmte nach Hause. Als ich an dem großen Parkplatz vorbei lief, stachen mir zwei Autos besonders ins Auge. Ich hielt kurz inne und starrte auf den silbernen Volvo und den gelben Porsche, die direkt nebeneinander standen. Alice hat so einen zum Geburtstag bekommen. dachte ich und mein Herz zog sich wieder zusammen. Schnell schob ich den Gedanken beiseite und rannte weiter zu unserem Haus. Dort wartete auch schon Rosalie. „Und??“, fragte ich außer Atem. „Also da ist sie, es stehen ein paar Koffer und Kisten oben vor der Türe. Ich wollte sie aber nicht stören“, erklärte sie mir. „Ok, dann geh ich jetzt in die Küche und fang an zu kochen“, sagte ich und ging in die Küche, Rose ließ sich auf dem Sofa nieder. Ich schnibbelte das Fleisch, wusch das Gemüse und nach einer Weile hörte ich, wie jemand die Treppe runter kam und Rose aufschrie und auf sie zulief. „Aaah, da bist du ja endlich. Ich bin Rosalie, Bella ist in der Küche. Und du bist?“ Dann ertönte ihre Stimme und alles in mir verkrampfte sich, das Gemüse fiel mir aus den Händen. Das kann nicht sein, nein, das kann nicht sein!!!! schallte es in meinem Kopf. „Schön dich kennen zu lernen, Alice. Komm, wir gehen zu Bella, sie ist gerade in der Küche und bereitet unser Essen vor“, hörte ich Rose sagen und ihre Schritte immer näher kommen. Alice?!Nein, das konnte einfach nicht sein!!! Ich stand mit dem Rücken zum Eingang der Küche, als ich wieder die bekannte Stimme hinter mir hörte. „Bella? Bella, bist du es wirklich?“ Jetzt gab es keinen Zweifel mehr. Ich drehte mich um und sah die kleine Elfe in einem sommerlichen Outifit und mit großen braunen Augen, die mich musterten, mir gegenüber stehen. In mir spielte alles verrückt, meine Gefühle fuhren Achterbahn und mein Herz setzte einen Moment aus. „Alice...“, flüsterte ich leise und ging auf sie zu. Allerdings rechnete ich nicht mit ihrem Übereifer. „Oh Gott, Bella, du bist es wirklich!“, rannte sie auf mich zu und warf sich mir um den Hals. Ich war nicht darauf gefasst, verlor das Gleichgewicht und stürzte nach hinten, Alice auf mir. „Oh Gott, Alice, Alice“, sagte ich immer wieder und konnte die Tränen, die sich bildeten, nicht zurückhalten. Mir kam es vor wie ein Traum und doch hatte ich tatsächlich Alice im Arm. Soviel Gefühle spielten sich in mir ab: Glück, Schmerz, Erleichterung, Freunde, Angst, alles auf einmal. Freude überwiegte in diesem Moment. „Alice, ich dachte ich sehe dich nie wieder“, brachte ich unter meinem Schluchzen hervor. „Oh Bella, mir ging es genauso. Es tut so gut, dich festzuhalten“, erwiderte Alice und an ihrer Stimme hörte ich, dass auch sie weinte. Ich weiß nicht, wie lange wir auf dem Küchenboden lagen, uns einfach nur festhielten und weinten, dann hörte ich auf einmal Rosalies Stimme. „Jetzt weiß ich, warum du mir so bekannt vor kamst. Die vielen Fotos bei Bella.“ Ich konnte momentan nicht auf Rose achten. Meine ganze Aufmerksamkeit lag auf Alice, die immer noch weinend auf mir lag. „Jetzt ist aber mal gut, könnt ihr mal aufstehen“, durchbrach wieder Rose die Stille. Alice erhob sich langsam von mir und auch ich stand vom Boden auf, gemeinsam gingen wir zum Sofa. „Wie kann das sein? Wieso bist du hier?“, legte ich los. „Dad hat einen neuen Job in New York angenommen. Wir suchten nach einem College und Dartmouth gefiel uns am Besten. Aber warum bist du hier??“, fragte mich Alice. „Ich wollte so weit, wie möglich, weg von Forks. Und das Angebot von Dartmouth gefiel Emmett und mir am besten.“ „Emmett ist auch hier?? Oh wie toll, da wird sich Edward freuen“, trällerte sie und klatschte in die Hände. „Edward ist auch hier?“, fragte ich überrascht, sofort tobte in mir ein kleines Feuer. „Ja, natürlich. Er wollte mich nicht alleine gehen lassen. Oh Bella, ich bin so froh, dich wieder zu haben“, sagte sie wieder und fiel mir um den Hals. „Du glaubst gar nicht, wie froh ich bin! Ich hab mir solche Vorwürfe gemacht.“ Erneut kamen mir die Tränen. „Hallo?? ich bin auch noch da!! Könnt ihr mich mal aufklären?“, kam es von Rosalie leicht gereizt. „Sorry Rose, das ist Alice. Ich hab dir doch von ihr erzählt.“ „Ja, soweit war ich auch schon. Man, das ist ja ein Zufall. Ich hab schon so viel von dir gehört. Vor allem, dass du gern Shoppen gehst“, sagte Rose mit einem Zwinkern. „Oh nein Rose, keine Pläne! Du weißt was meine Mum nach New York gesagt hat“, warnte ich sie. „Ihr wart in New York? Wann?“, fragte Alice überrascht. „Letzt Woche. Wir haben glaub ich die halbe Fifth Avenue leer gekauft“, erklärte Rose und lachte. „Ihr wart an der Fifth Avenue? Dort in der Nähe wohnen wir jetzt. Beim Central Park“, kam es von Alice und plötzlich durch fuhr mich ein eiskalter Schauer. „Dann hab ich mir es doch nicht eingebildet“, flüsterte ich. „Was?“, fragten Rose und Alice gleichzeitig. „Ich hab dort einen Volvo gesehen, drinnen saßen du und Edward. Ich dachte schon ich wäre verrückt und bilde es mir nur ein. Aber letztendlich hatte ich doch recht“, erklärte ich. „Oh Bella, du warst so nahe und doch so fern“, fiel mir Alice wieder um den Hals. „Jetzt sind wir aber endlich wieder zusammen. Wo hast du das letzte Jahr studiert?“ Diese Frage brannte mir auf der Seele. „Eigentlich wollte ich nach Miami, du weißt schon, wie wir es ausgemacht hatten. Ich dachte, vielleicht seh ich dich dann wieder, ich war mir sicher, du gehst dort hin. Doch dann blieb ich in New Orleans bei Edward. Und im Juni bekam dann Dad dieses Angebot. Edward und ich hätten dort auch weiterstudieren könne, aber wir wollten in der Nähe unserer Eltern bleiben. Wir wollten aber auch nicht in NY auf ein College gehen, also haben wir uns für Dartmouth entschieden. Wie gut diese Entscheidung doch war“, rief sie fröhlich. Wir gingen allesamt in die Küche, Alice und Rose setzen sich auf die Barhocker und ich widmete mich wieder unserem Essen. Immer wieder wanderte mein Blick zu Alice und ein Glücksgefühl durchströmte mich. Rosalie und Alice verstanden sich sofort, was auch kein Wunder war, immerhin hatten sie eine gemeinsame Leidenschaft. Natürlich hatten sie schon für das nächste Wochenende eine Shoppingtour ausgemacht. Ich wehrte mich verzweifelt dagegen, immerhin hat meine Mutter mir gedroht die Kreditkarte zu sperren. Doch die Beiden duldeten keine Widerrede und meinten nur, das sie dann eben für mich bezahlen würden. Alice war genau so wie ich sie in Erinnerung hatte, fröhlich, hibbelig und aufgekratzt, nur ihre Haare waren kürzer und standen wild von ihrem Kopf ab. Ich fühlte mich um einiges besser, als wäre ein zentnerschwere Last endlich von mir abgefallen. Endlich hatte ich meine beste Freundin wieder, obwohl es zwischen uns noch einiges zu klären gab. Diesen Gedanken schob ich erst einmal beiseite. Das hatte noch Zeit. Durch das Klingeln der Tür wurden wir drei jäh unterbrochen. „Ich mach schon. Werden bestimmt die Jungs sein“, lächelte ich die beiden an und ging zur Tür. Als ich diese öffnete, stand Emmett vor mir. „Bella, du wirst es nicht glauben. Wir haben einen neuen Mitbewohner, wir haben überhaupt nicht damit gerechnet und jetzt rate mal, wer es ist. Da kommst du nicht drauf. Ich hab mich so gefreut, ich dachte, das kann nicht wahr sein“, ratterte Emmett die Worte herunter. „Oh Emmett, was wetten, dass ich es glaube. Unsere neue Mitbewohnerin ist nämlich -“ Weiter kam ich nicht, denn ich wurde durch einen ohrenbetäubenden Schrei unterbrochen. „Eeeeeeeeeeeeeeeeemmeeeeeeeett!!!!!!!!!!!“, schrie Alice und stürmte auf meinen Bruder zu. „Alice, das kann doch nicht wahr sein“, fing er sie mit großen Augen auf. Er wirbelte sie umher, ehe er sie wieder runter ließ. „Mein Gott, Alice. Ich kanns nicht glauben“ ,sagte er wieder und drückte sie an sich. „Emmett, ich freu mich auch, aber ich bekomme keine Luft mehr“, presste Alice hervor, sofort ließ er sie los. „Kommt endlich rein“, befahl Rose und gab Emmett einen Kuss. „Ich kann das nicht glauben. Die Cullens sind wieder da. Edward wohnt bei uns und du hier. So viele Zufälle kann es doch nicht geben“, Emmett schüttelte immer wieder den Kopf und drückte Alice erneut. „Ich konnte es auch nicht glauben. Ich dachte auch schon, ich werd verrückt, als ich heute auf dem Parkplatz den Volvo sah. Der gelbe Porsche daneben ist deiner, oder?“, wandte ich mich an Alice. „Jepp, mein ganzer Stolz. Warum ist Edward nicht mit gekommen?“, fragte sie Emmett dann. „Der wollte sich noch umziehen. Er wird mit Jasper nachkommen.“ „Wer ist Jasper?“ „Mein Bruder, du wirst ihn bestimmt mögen“, antwortete Rosalie. „Das ist jetzt ein Scherz? Wir Schwestern leben unter einem Dach und unsere Brüder? Wer hat denn da seine Hand im Spiel gehabt“, bemerkte Alice ungläubig. „Stimmt, jetzt wo du es sagt... wir müssen demjenigen danken...endlich hab ich dich wieder“, sagte ich und schloss meine Arme erneut um Alice. Die drei setzten sich ins Wohnzimmer und ich ging wieder in die Küche, um mich meiner Reispfanne zu widmen.Kurz darauf klingelte es ernuet. „Ich geh schon, das ist bestimmt Jasper“, rief Rosalie dieses mal und ging zur Tür. „Hey Jasper. Und du bist bestimmt Edward. Hab schon viel von dir gehört“, begrüßte Rose die beiden. Als ich Edwards Stimme höre, erzitterte alles in mir. Sie klang so süß, so lieblich, wie sehr hatte ich sie doch vermisst. „Kommt rein“, sagte Rose. Als ich ins Wohnzimmer trat, tauchte Jasper gerade an Tür, die zum Flur hinausführte, auf. Er begrüßte mich mit einem „Hey Bella“ und bewegte sich Richtung Couch, als Edward durch die Türe trat und mich in meiner Bewegung erstarren ließ. Sein Anblick ließ meinem Atem kurz stocken. Er hatte sich ein wenig verändert, seitdem ich ihn das letzte mal gesehen hatte. Er trug eine verwaschene Jeans und ein weißes Hemd, das leicht durchsichtig war. Es ermöglichte einen kleinen Blick auf seinem muskulösen Oberkörper , seine bronzefarben Haare waren wild gestylt, sein Gesichtszüge waren sehr männlich. „Bella?“, fragte er sanft und lief auf mich zu. „Hallo Edward“, begrüßte ich ihn und lief ihm langsam entgegen. Als ich vor ihm stand, zog er mich, ohne zu zögern, in seine Arme. Ich schlang meine Arme um seinen Oberkörper, schloss meine Augen und vergrub mein Gesicht in seinem Hemd. Erinnerungen an unseren Abschied stiegen in mir hoch. Damals hatte er mich genauso gehalten und genauso wie damals, konnte ich seinen einzigartigen Duft einatmen. Dieser Duft war einfach atemberaubend, er war herb und süß zugleich, er umschloss meine Sinne und tauchte sie in einen wunderschönen Nebel. „Du hast dich verändert“, fand schließlich Edward als erstes wieder seine Stimme. „Du dich auch. Schön, dass ihr hier seid“, erwidertet ich. Ich löste mich langsam aus der Umarmung und wischte die Tränen weg, die sich in meinen Augenwinkel gesammelt haben, mein Blick immer noch auf ihn gerichtet. „Du siehst so erwachsen aus, nicht mehr die kleine Bella von früher. Und du bist noch hübscher geworden.“ bemerkte er, sah mir tief in die Augen und strich mit seiner Hand über meine Wange. Und dann geschah etwas, das die letzten zwei Jahre nicht mehr passiert war. Mir schoss das Blut in die Wangen und ich wurde verlegen. Schnell wand ich meinen Blick von ihm ab und hoffte, dass er es nicht merkte. „Und du wirst immer noch rot, wenn du verlegen bist“, neckte er mich. Er hatte es also doch bemerkt. „Das ist das erste mal seit zwei Jahren, Edward“, kam es von Emmett. Ich warf ihm zum Dank einen bösen Blick zu. Edward, jedoch, überging diesen Kommentar und schenkte mir sein Lächeln. Dieses Lächeln war einfach unglaublich, sofort schoss mir wieder das Blut in den Kopf und ich drehte mich wieder verlegen weg. „Ähm, ich... ich muss dann m- mal weiterkochen“, stotterte ich daher und ging in die Küche zurück. Dort atmete ich erst mal tief durch. Verdammt Bella, was ist mit dir los? „Bella, alles in Ordnung? So von der Rolle kenn ich dich gar nicht.“ Rosalie war hinter mir aufgetaucht. „Ich weiß auch nicht... es liegt vielleicht an dem ganzen Gefühlswirrwarr...“, redete ich mich raus. Sie sah mich skeptisch an, sagte aber nichts mehr dazu. Ich wusste ja selbst nicht, was gerade mit mir passiert war. Seit Jacob hatte ich nicht mehr so auf einen Mann reagiert, seit zwei Jahren wurde ich bei einem Mann nicht mehr rot. Aber Edward brachte gerade alles bei mir durcheinander, meine Haut kribbelte an den Stellen, an denen er mich berührt hatte und mein Herz klopfte immer noch wie wild. Schnell versuchte ich, an was anderes zu denken und setzte mein Kochen fort. Als das Essen schließlich fertig war, deckte ich schnell den Tisch und rief die andern zum Essen. Als sich alle gesetzt hatten, stellte ich die Pfanne ab und jeder griff zu. Ich saß zwischen Alice und Edward und immer wenn Edward mich aus versehen berührte, durch fuhr es mich wie ein Stromschlag und ich zuckte kurz zusammen. Er musste es wohl bemerkt haben, denn jedes Mal grinste mich an und jedes Mal schoss mir sofort das Blut ins Gesicht. Mir war das alles ziemlich peinlich. Während dem Essen erzählten wir von den letzten Jahren und ich erfuhr das Alice Architektur studierte, Edward natürlich Medizin. „Und Ben wurde tatsächlich in Seattle aufgenommen? Das ist ja großartig“, sagte Edward, als Emmett ihm von seinem alten Baseballteam erzählte. „Ja und er kommt im Oktober nach Boston zu einem Spiel. Er besorgt uns Karten. Aber sag mal Edward, haste nicht Bock in unserem Baseballteam einzusteigen. Wenn du immer noch so ein guter Pitcher bist wie damals, können wir dich gut gebrauchen.“ „Klar, auch wenn ich ein bisschen eingerostet bin. Letztes Jahr kam ich fast nicht zum Spielen“, sagte Edward sofort zu. „Oh Jungs bitte, können wir nicht über etwas Anderes reden. Baseball ist so langweilig“, Rosalie sprach meine Gedanken aus. „Sorry Baby, aber Shoppen ist nun mal nicht unser Lieblingsthema“, zog Emmett sie auf, worauf er sich mal wieder einen Schlag auf den Hinterkopf ein fing. „Sind die beiden immer so?“, fragte mich Alice leise. „Noch viel schlimmer, aber Rose hat meinen Bruder gut unter Kontrolle wie du siehst“, lachte ich und Alice stieg in mein Lachen ein. Es tat so gut wieder mit ihr zu Lachen, es war fast so als wäre sie nie weg gewesen. Der restliche Abend flog dahin und ehe wir uns versahen, war es schon elf. „Jungs, ich glaube wir sollten langsam aufbrechen. Die Mädels haben sich bestimmt noch viel zu erzählen“, sagte Jasper und ging als erster zur Tür. „Bis Morgen. Wir holen euch, wie immer, ab“, verabschiedete sich Emmett von Rose und auch Edward drückte mich nochmal kurz. „Bis morgen Bella, schön, dass ihr wieder da seid.“ Sofort bebte wieder alles in mir, sein Duft verschlug mir wieder die Sprache. Ich konnte nur wortlos Nicken. Kaum war die Tür hinter den dreien geschlossen, legte Alice los. „Ihr zwei seid euch immer noch sehr nahe was?“, grinste sie. „Was willst du damit sagen?“, spielte ich die Ahnungslose. „Ach komm Bella, das hab sogar ich gesehen. Edward gefällt dir“, mischte sich nun auch Rose ein. „Was soll denn das jetzt werden? Ich hab mich nur gefreut, immerhin hab ich ihn drei Jahre nicht mehr gesehen“, wehrte ich mich und ging in die Küche den Tisch abräumen. „War doch nur Spaß. Aber mit ihm kannst du nicht so spielen, wie mit den anderen“, flüsterte Rose mir zu. „Das hatte ich auch nicht vor. Er ist immerhin Alices Bruder“, erklärte ich. „Na und? Emmett ist auch dein Bruder und ich bin mit ihm zusammen.“ „Rosalie, was willst du mir damit sagen?“ Langsam war ich genervt. „Das dir ein Freund mal ganz gut tun würde. Und zwar ein richtiger, nicht nur einer für einen Abend“,gab sie mit einem Schulterzucken zurück. Ich rollte nur mit den Augen und räumte den Geschirrspüler weiter ein. „Kann man sich an der Unterhaltung beteiligen oder geht es mich nichts an? Was ist denn das Thema?“ Alice war inzwischen auch in der Küche. „Gar keins“, sagte ich schnell. „Dein Bruder“, sagte Rose mit einem Grinsen. „Ach so, dann ist es ja nicht so wichtig“, lachte Alice. „Aber du Rose, sag mal. Ist Jasper eigentlich Single?“ Mit jedem Wort wurde Alice leiser und sah verstohlen zu Boden. „Ja ist er, schon viel zu lang“, grinste Rosalie. „Mädels, ich geh ins Bett. Das Thema geht mir auf den Zeiger“,sagte ich genervt und lief in mein Zimmer. Dort zog ich mir schnell meinen Pyiama an und blickte auf das Bild auf meinem Schreibtisch. Endlich seid ihr wieder da. Dachte ich und strich über das Bild von uns Vieren. Als ich auf Edward blickte, kam sofort das Kribbeln in mir hoch. Verdammt, las das sein! Mahnte ich mich und legte mich in mein Bett. Ich war allerdings viel zu aufgekratzt um zu schlafen. Endlich war Alice wieder an meiner Seite, endlich war mein Leben wieder komplett. Ich wusste, dass es natürlich noch viel mit ihr zu klären gab, daran wollte ich jetzt aber noch nicht denken. Das würde sich schon ergeben. Ich war mal wieder so in meinen Gedanken versunken, das ich durch das Klopfen an meiner Tür fast aus dem Bett fiel. „Ja herein“, rief ich und sofort öffnete sich die Türe. „Schläfst du schon?“, Alice lugte durch die Türe. „Nein, komm ruhig rein“, sagte ich, setzte mich auf und schon hüpfte Alice durch mein Zimmer. Am Schreibtisch hielt sie kurz inne. „Du hast es noch?“, fragte sie mich und nahm unser Bild in die Hand. „Natürlich, was denkst du denn?“ Leicht schockiert sah ich sie an. „Angela hat mir erzählt, dass sie es nicht mehr bei dir gesehen hat seit... naja du weißt schon.“ „Ich hatte es nur in einer Schublade, dort lag es allerdings viel zu lang“, sagte ich und schämte mich schon fast. „Schön hast du es hier, allerdings könnte deine Wände mehr Farbe vertragen. Ich dachte so an ein rosa oder lila.“ Wechselte sie schnell das Thema. „Alice, bist du um diese Uhrzeit zu mir gekommen, um mir Gestaltungstipps für mein Zimmer zu geben?“, fragte ich sie und zog dabei eine Augenbraue nach oben. „Nein, ich wollte einfach nur bei dir sein“, flüsterte sie. „Oh Alice, ich bin so froh, dass du wieder da bist.“ Ich ging auf sie zu und nahm sie in die Arme. Alice schlang ihre auch um mich und wir beide fingen an, zu weinen. „Ich hab dich so vermisst Bella“, schluchzte sie mir in die Haare. Wir standen eine Weile einfach nur da und weinten. „Darf ich bei dir schlafen?“, fragte mich Alice schließlich. „Klar“, antwortete ich und gemeinsam schlüpften wir unter meine Decke. Alice schlang sofort wieder einen Arm um mich. „Ich lass dich nie wieder gehen Bella, von nun an bleiben wir zusammen.“ „Für immer! Und nichts kann uns mehr trennen!“, erwiderte ich nur und irgendwann schliefen wir dann ein. Am nächsten Morgen wurde ich durch ein Schaukeln in meinem Bett geweckt. Hatte ich neuerdings ein Wasserbett? Ich öffnete meine Augen einen Spalt und sah wie Alice mein Bett als Trampolin missbrauchte. „Mary Alice Cullen, was um alles in der Welt treibst du da?“, meckerte ich sie schlaftrunken an. „Na, dich aufwecken. Wird höchste Zeit“, frohlockte sie und ließ sich auf mein Bett plumpsen. „Du bist erst seit wenigen Stunden hier und schon könnte ich dich wieder umbringen. Ich kann noch mindestens eine halbe Stunde schlafen“, meckerte ich weiter mit Blick auf meinen Wecker. Es war erst kurz nach sechs und Alice war schon so munter. „Na und, der frühe Vogel fängt den Wurm. Ich werd dir jetzt erst mal was zum Anziehen raus suchen“, trällerte sie und ging zu meinem Schrank. „Alice, das kann ich auch alleine“, wehrte ich mich. „Nichts da, dein Styling übernehme, ab heute, wieder ich“, sagte sie nur und riss die Türen von meinem Schrank auf. „WOW, Bella. Du hast die letzten Jahre ja wirklich gelernt was Geschmack ist. Ed Hardy, Gucci, Prada... da hatte doch bestimmt Rosalie ihre Finger im Spiel“, bemerkte sie, als sie meinen Schrank durchstöberte. Sie war so in meinem Schrank vertieft, das sie nicht bemerkte, wie ich mich von hinten an sie ran schlich. „Du kleiner, nervtötender Zwerg. Finger weg von meinem Kleiderschrank“, schmiss ich mich auf sie und kitzelte sie durch. „Nein Bella, bitte hör auf. Ich lass dich deine Klamotten selbst aussuchen. Aber bitte hör auf“, flehte sie um Gnade. „Oh Alice, ich bin so froh, dass du wieder da bist. Endlich fühle ich mich wieder komplett“, sagte ich und hörte mit meiner Folter auf. „Ich auch Bella, ich auch“, erwiderte sie nur und fiel mir um den Hals. „Boah, was ist den hier los?? Habt ihr mal auf die Uhr geschaut“, platzte Rose plötzlich in mein Zimmer. Alice und ich schauten sie an, ihre Haare standen wild in alle Richtungen ab, unter ihren Augen waren dicke Ränder und ihr Negligé war so verrutscht, das es fast ihre Brust entblößte. Wie auf Kommando fingen wir an zu Lachen, Rose rollte nur mit den Augen und schmiss die Tür hinter sich zu. „Ich geh dann mal ins Bad“, sagte ich zu Alice, als wir uns wieder beruhigt hatten. „Ok, ich such dir inzwischen was zum Anziehen raus. Keine Widerrede“, beschloss Alice mit erhobenen Finger und ich wusste, dass ich sowieso nichts mehr sagen konnte. Also machte ich mich auf den Weg ins Bad und stieg unter die Dusche. Das warme Wasser prasselte auf mich nieder und ich hing wieder meinen Gedanken hinterher. Endlich sind wieder alle in meinem Leben da, die mir wichtig sind. Nie hätte ich damit gerechnet, Alice wieder zusehen. Und Edward. Bei Letzterem kribbelte sofort wieder alles in mir. Ich hatte seinen stechend grünen Augen vor mir, sein Duft lag mir in der Nase und die Erinnerung an seine Berührungen, brachte mich zum Erzittern. Edward löste Gefühle in mir aus, die ich weit hinten in mir verborgen hatte und dabei war er erst seit 10 Stunden wieder in meinem Leben. Verdammt Bella, reiß dich zusammen. Denk daran, keine Jungs, keine Gefühle. mahnte ich mich in Gedanken wieder. Ich stellte die Dusche aus und ging mit einem Handtuch bekleidet in mein Zimmer. Alice hatte mir eine ausgeblichene Jeans und ein Ed Hardy Tank Top raus gelegt. Mit dieser Auswahl konnte ich mich anfreunden, obwohl die Jeans sehr eng war. Als ich in die Küche kam, stieg mir sofort der Duft von frischen Kaffee in die Nase. „Aaah, da bist du ja endlich, steht dir gut. Du solltest dich öfters Figurbetont anziehen.“ Alice hüpfte auf mich zu und nahm mich in den Arm. „Ooh, ich seh schon, du und Rose werdet in Zukunft meine persönlichen Stylisten sein“, sagte ich leicht genervt. „Ach, ich glaube soviel Arbeite werden wir da gar nicht mehr haben, immerhin ist dein Kleiderschrank gut bestückt, es kommt nur auf die richtige Zusammensetzung an“, gab Alice fachkundig von sich. Ich lachte nur und nahm mir eine Tasse Kaffee. Eine Weile später kam auch Rose in die Küche. „Wenn ihr noch einmal morgens so nen Lärm veranstaltet, bring ich euch um“, drohte sie uns und nahm sich ebenfalls eine Tasse. Wir studierten unsere Stundenpläne, zwei Stunden hatte ich heute mit Rose, Alice hatte leider keinen einzigen Kurs mit irgendjemand von uns zusammen und gegen acht kamen dann auch die Jungs. „Guten Morgen Schönheiten. Auf in den alltäglichen Studiumsstress“, begrüßte uns Emmett gut gelaunt. Als ich Edward erblickte, machte mein Herz einen kurzen Sprung. Als er mich sah, schenkte er mir wieder sein schiefes Lächeln, in mir fing wieder alles an zu Kribbeln. Verflucht Bella, reiß dich zusammen. Mahnte ich mich mal wieder und wandte den Blick von Edward ab. „Also los Mädels, zeigen wir mal Dartmouth, wer die drei besten Freundinnen auf dem Campus sind“, rief Alice und umarmte mich und Rose. Gemeinsam liefen wir an den Jungs vorbei, die uns nur einen Blick hinterher warfen und kicherten. Bella in NY : http://www.polyvore.com/cgi/set?id=10608935 Rose in NY : http://www.polyvore.com/cgi/set?id=10609285 Bella 1. Tag : http://www.polyvore.com/cgi/set?id=10603492 Rose 1. Tag: http://www.polyvore.com/cgi/set?id=10603639 Alice 1. Tag: http://www.polyvore.com/cgi/set?id=10603699 Edwad 1. Tag: http://www.polyvore.com/cgi/set?id=10603159 Alice Kreation für Bella : http://www.polyvore.com/cgi/set?id=10578976 ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Soooooooooooooooooooooo, jetzt will ich aber wissen wie es euch gefallen hat!! Habt ihr es euch so vorgestellt? Zufälle gibt es aber auch, alle wohnen zusammen. ;-) Aber ist alles ein bisschen sehr harmnonisch oder?? Das nächste Kapi kommt bald....... Kapitel 17: Die Aussprache -------------------------- Leute, ich muss mich erst mal bedanken!! 13 Kommis zum letzten Kap, soviel gabs noch nie! Ich verbeuge mich zutiefst vor euch!!!!!!! Sooo und jetzt geht es weiter. Ihr dachtet nach drei Jahren wäre gleich wieder alles im Lot? Naja, wenn ihr euch da mal nicht getäuscht habt! ;-) Aber lest selbst. Viel Spass! ------------------------------------------------------------ Eine Woche ist es nun her, dass meine beste Freundin wieder an meiner Seite war. Als ich Angela anrief und es ihr erzählte, konnte sie es erst glauben, als sie Alice selbst an der Strippe hatte. Die beiden telefonierten fast eine Stunde, in der sich Alice immer wieder entschuldigte, sich nicht mehr gemeldet zu haben. Der Kontakt brach zwischen den beiden damals abrupt ab, was damit zusammenhing, dass bei den Cullens eingebrochen wurde und Alices Laptop und Handy geklaut wurden, naja nicht nur ihres, aber darauf befand sich eben auch Angies Adresse und Nummer. Meine Mum konnte es ebenfalls nicht glauben, dass Alice wieder hier war. Auch wenn sie inzwischen von Esme wusste, dass sie an Dartmouth studierten. Dass wir allerdings soviel Glück hatten und Alice bei uns einzog, grenzte schon an ein Wunder, wie sie es so schön ausdrückte. Die Woche war also eine der schönsten in meinem bisherigen Leben. Endlich hatte sich wieder alles zusammen gefügt. Ich lebte mit meiner alten besten Freundin Alice und meiner neuen besten Freundin Rosalie unter einem Dach. Emmett hatte neben Jasper auch Edward wieder als Kumpel und war gleichzeitig glücklich mit Rose. Dennoch herrschte zwischen mir und Alice noch nicht die gewohnte Vertrautheit. Irgendwas stand immer noch zwischen uns, wir sprachen es nie aus, aber ich war mir sicher, dass auch sie es bemerkte. Ehrlich gesagt hatte ich auch nicht den Mut dazu, es anzusprechen. Ich hatte viel zu viel Angst davor, wieder alles kaputt zu machen. Also tat ich lieber nichts und genoss einfach die Zeit mit ihr. Mit Edward hatte sich zwar auch wieder die alte Vertrautheit eingespielt, jedoch war da auch noch etwas anderes. Etwas, das ich mir selbst nicht erklären konnte. Ihm gelang es, durch harmlose Blicke oder seinem umwerfenden schiefen Lächeln mich sehr oft aus dem Konzept zu bringen. In den letzten zwei Jahren hatten mich viele Jungs angelächelt und sogar berührt, doch auf keinen reagierte ich so, wie ich auf Edward reagierte. Sprach Edward mit mir, klang seine sanfte Stimme noch ewig in meinem Kopf nach. Lächelte er mich an, schoss mir das Blut in die Wangen. Wenn Edward mich berührte, war es allerdings am schlimmsten. Jedes Mal, wenn seine Haut mit meiner in Berührung kam, fing diese bestimmte Stelle an angenehm zu kribbeln. Es löste in mir sogar eine undefinierbare Wärme aus, die ich irgendwie genoß. Dennoch war mir klar, dass dies nicht passieren durfte. Es war viel zu gefährlich, so die Kontrolle über mich und meine Gefühle zu verlieren. Ich kämpfte dagegen an, schließlich musste ich mich selbst schützen. Anfangs schien es vergeblich zu sein, doch mittlerweile gelang es mir ziemlich gut, wieder der Herr der Lage zu sein. Immerhin hatte ich mir geschworen, meine Liebe nie wieder an einen Jungen zu verschwenden oder annähernd solche starken Gefühle entstehen zu lassen. Heute waren wir auf dem Weg nach Boston. Alice und Rosalie hatten es natürlich wahr gemacht und fuhren zum Shoppen. Alice hatte auch meine Mum überreden können, mir einen Rahmen von 300$ einzuräumen, sodass ich mir das eine oder andere leisten konnte. Allerdings hatte ich nicht vor, etwas zu kaufen. Mein Kleiderschrank platze nach New York schon fast aus allen Nähten. Ich ließ mich auch nur widerwillig zu dieser Tour überreden und saß jetzt neben Alice in ihrem quietsche gelben Porsche, vor uns fuhr Emmett mit den restlichen drei Personen. „Bella, du musst mir helfen. Auf welche Art von Frauen steht Jasper?“, fragte mich Alice plötzlich. „Oh Gott, nein. Bitte nicht schon wieder!“, stöhnte ich und erinnerte mich daran, was genau vor einem Jahr ungefähr zur selben Zeit abgelaufen ist. „Was? Ich mag ihn... und seine ruhige Art gefällt mir... irgendwie fühle ich mich zu ihm hingezogen...“, rechtfertigte sie sich. „Sorry, Alice... das war nicht böse gemeint. Vor einem Jahr ist dasselbe schon passiert... zwischen Rose und Emmett. Aber auf deine Frage zurückzukommen... ich hab leider keine Ahnung auf was für eine Typ von Frau Jasper steht. Ich denke, Rose kann dir da eher weiterhelfen.“ „Okay, dann frag ich Rose“, grinste der kleine Zwerg über beide Ohren. Kurz darauf erreichten wir auch schon Boston und fuhren zu dem neu eröffnetem Einkaufszentrum. „So, wo wollen wir als erstes hin?“, fragte Rose, als wir in der riesigen Eingangshalle standen. Das Einkaufszentrum war wirklich riesig. Es hatte vier Stockwerke, auf denen edle Boutiquen, viele kleine Cafés und Restaurants und viele Schuhläden ihren Platz fanden. „Ich würde vorschlagen, ihr kämpft euch von oben nach unten durch“, kam es Edward. „Was heißt da 'ihr'?“, fragte ich verwirrt und sah zu ihm. Ein Fehler, sofort spürte ich, wie sich dieses Kribbeln in mir auslösen wollte. „Unsere Jungs haben im Auto ausgemacht, dass sie getrennt von uns Shoppen gehen würden. Zusammen mit uns sei es eine Zumutung, die sie nicht ertragen könnten“, erklärte Rose mit verschränkten Armen und einen leicht säurlichem Unterton. „Es reicht ja auch, wenn wir später wieder eure Tüten schleppen müssen“, wehrte sich Emmett, worauf er sich mal wieder einen Schlag einholte. „Na, wenn das so ist, kommt Mädels. Von denen lassen wir uns den Spaß nicht verderben“, sagte Alice mit hochgezogener Nase, schnappte sich jeweils eine Hand von mir und Rose und schritt Richtung Fahrstuhl. Als die gläserne Türe mit einem „Pling“ aufging und wir eintraten, streckten wir den drei völlig verdutzen Jungs die Zunge raus und schon erhob sich der Aufzug nach oben. Oben angekommen, eröffnete sich vor uns der Weg ins Paradies. „WOW, das ist der Wahnsinn. Bella, ich glaube, Renee sollte hier ihre nächste Filiale eröffnen“, rief Rose mit voller Begeisterung. „Nächste?“ fragte Alice, sie wusste ja noch gar nichts von der kleinen Kette meiner Mum. „Hab ich dir ja noch gar nicht erzählt. Mum hat, nach Forks und Seattle, auch noch einen Laden in Port Angeles eröffnet“, erklärte ich ihr knapp. „Ich seh schon, wenn ich wieder nach Forks komme, werden erst mal die Läden leer geräumt. Aber jetzt los, auf zum Shoppen“, trällerte sie los und hüpfte klatschend auf und ab. Nach einem Stockwerk und unzählige Tüten in der Hand, machten wir uns auf, um das nächste Stockwerk zu erkunden. Vor einem Dessous-Shop hielt Rose plötzlich an. „Los, da rein. Ich brauch mal was Neues für unten drunter.“ „Braucht Emmett etwa etwas Neues, dass er dir vom Leibe reißen kann?“, scherzte ich und handelte mir böse Blicke von ihr ein. „Unterwäsche kann man nie genügend haben“, stimmte Alice noch mit ein. „Also dann los“; grinste Rose und wir betraten den Laden. Wir durchwühlten die Ständer und Rose verschwand mit mehren Stücken in der Umkleide, Alice folgte ihr. „Also Mädels, was haltet ihr hiervon?“, fragte Rose und trat, in einer schwarzen Corsage, mit passenden Slip und Strapsenträgern bekleidet, aus der Umkleide. „Wow, Rose... Emmett werden die Augen ausfallen“, pfiff ich. „Warte, ich will es auch sehen. Und ich will wissen, was ihr hiervon haltet“, rief Alice aus ihrer Kabine und im nächsten Moment stand sie auch schon vor uns. Sie trug ein türkisfarbenes Set mit schwarzen Punkten, die Panty war mit Rüschen versetzt und an Alice sah es einfach nur hammermäßig aus. „Olala Alice, wen willst du denn damit rumkriegen?“, fragte Rosalie. „Deinen Bruder, denke ich mal“, grinste ich. „Ha, wusste ich es doch. Da geht was zwischen euch.“ Rosalie schnippte mit dem Finger. „Bella, das wirst du mir büßen“, rief Alice und sprang auf mich zu. „Wieso denn? Du wolltest Rose doch sowieso noch was fragen“, wehrte ich mich und sprang zur Seite. „Alice, aus. Und du, Bella... du probierst das hier an“, schritt Rose zwischen uns und hob mir ein rosafarbenes Negligé hin. „Wieso? So was brauch ich nicht.“ „Irgendwann schon und dann wirst du uns dankbar sein“, sagte Rose und schob mich in die Umkleide. Widerwillig zog ich mir das Negligé und die passende Panty dazu an und präsentierte mich meinen Freundinnen, die inzwischen wieder umgezogen waren. „Und, was meint mein persönliches Stylingteam?“, fragte ich und drehte mich im Kreis. „Heiß Bella, definitiv“, ertönte plötzlich eine männliche Stimme hinter den Ständern. „Emmett, was fällt dir ein. Verschwinde. Und ihr beiden gleich mit“, schrie Rose meinen Bruder an, neben ihm standen Jasper und Edward. Letzterer haftete wortwörtlich mit seinem Blick an mir und mit jeder weiteren Sekunde wurden seine Augen größer und größer. Ich selbst war wie gelähmt und starrte ihn einfach nur an. Seine smaragdgrünen Augen, die mich nahezu gefangen hielten und in ihren Bann zogen, schienen auf eine gewissen Art zu funkeln. Dann passierte es schon wieder, meine Wangen wurden heiß und auch auf Edwards Wangen schien sich langsam ein Rotton zu bilden. „Verdammt Edward, nun hau schon ab“, schrie nun auch Alice und holte mich damit jäh in die Realität zurück. Jetzt erst wurde mir bewusst, wie ich hier stand. Schnell versuchte ich mich mit meinen Händen zu bedecken und blickte wieder auf Edward, der inzwischen von Alice aus dem Laden geschoben wurde. Gott wie peinlich! dachte ich und verschwand wieder in der Umkleide. Ich zog mich schnell um und verließ die Kabine. „Tut mir Leid Bella... aber Emmett hatte recht, das sah echt heiß an dir aus“, versuchte Alice die Situation runter zuspielen. Ich nickte nur stumm und ging zur Kasse. Ich bezahlte das Set und noch ein paar andere BH´s, die ich mir rausgesucht hatte und ging aus dem Laden. Alice und Rose kamen kurz darauf auch aus der Boutique, ebenfalls mit mehreren neuen Dessous im Gepäck. In Gedanken spielte sich wieder das gerade erlebte ab. Edward hatte mich halbnackt gesehen und war rot geworden, genauso wie ich... mal wieder. Ich war wieder so in meinen Gedanken versunken, dass ich wohin ich lief und gegen jemand prallte. „Man Bella, pass auf wo du hinläufst“, grinste mich mein Bruder an. „Stand dir übrigens gut. Das fand übrigens nicht nur ich...“ Bevor ich etwas sagen konnte, knallte es schon. „Mensch Baby, das war doch nur die Wahrheit“, jammerte er und rieb sich den Hinterkopf. „Geschieht dir recht. Wieso seid ihr überhaupt da rein gekommen. Da gibt es nur Frauenunterwäsche“, giftete Rosalie ihn an. „Ich wollte dir eine Freude machen, aber du bist mir zuvor gekommen. Zeig mal, was du Schönes gekauft hast“, säuselte Emmett und wollte in Roses Tüten schauen. „Nichts da, wirst du schon noch früh genug sehen“,sagte sie nur und zog die Tüten weg. „Wollen wir dann mal weiter? Natürlich ohne die drei Idioten“, ertönte Alices Stimme. Rosalie und ich nickten nur und ließen die Jungs ein weiteres mal einfach stehen. „Was bilden die sich eigentlich ein?“, schüttelte ich den Kopf. „Ach komm, so schlimm war es nun auch wieder nicht. Edward scheint es, aber wirklich gefallen zu haben“, grinste Alice mich an. „Alice! Was soll das denn heißen?“ rief ich empört. „Na, hast du nicht seine Augen gesehen, die sind immer größer geworden. Es hat mir einiges an Kraft gekostet, ihn aus dem Laden zu drängen.“ „Das lag bestimmt nicht an mir, bei Rose hätte er bestimmt auch so geschaut.“ „Das glaub ich nicht. Ich glaube, ich muss euch beiden ein wenig unter die Arme greifen“, trällerte Alice. „Vergiss es Alice“, knurrte ich. „Wieso? Ein Freund schadet dir bestimmt nicht.“ Sie zuckte nur mit den Schultern. „Ich will keinen Freund.“ „Ach komm schon Bella... das bekommen wir schon hin“, lachte Alice wieder. „Verdammt noch mal, nein“, schrie ich jetzt. „Was ist denn los? Die letzten zwei Jahre hattest du doch auch nichts gegen Jungs“, sagte Alice nun verwundert. „Du hast doch keine Ahnung! Ich such mir meine Männer schon noch selber aus. Und einen festen Freund, will ich, erst recht nicht“, sagte ich grimmig. „Ja, da hast du recht. Ich hab wirklich keine Ahnung“, erwiderte Alice mit einer dunklen Stimme und sah mich wütend an. „Ich hab von nichts eine Ahnung. Ich hatte ja auch vor drei Jahren nicht diese Ahnung, als es um diesen Jacob ging, oder? Hättest du damals auf mich gehört, dann hätte ich jetzt ne Ahnung, was in den letzten Jahren passiert ist. Aber nein, du hast es ja besser gewusst! Ich weiß nicht viel darüber, was vorgefallen ist. Da hast du es, wieder einmal hab ich keine Ahnung! Aber soll ich dir mal was sagen, Isabella Marie Swan?“ Sie hielt kurz inne, bevor sie fort fuhr. „Du hast auch keine Ahnung. Du hast keine Ahnung, wie es mir die letzten drei Jahre ergangen ist. Du hast keine Ahnung, wie es für mich damals war, als du mit diesem Idioten zusammen gekommen bist und alles zerstört würde. Ja, du hast ebenfalls keine Ahnung!“, beendete sie ihren Redefluss, Tränen stahlen sich in ihre Augen. „Alice, es tut..“ setzte ich zur Entschuldigung an und wollte sie umarmen, doch sie fiel mir ins Wort. „Spar dir das, Bella. Wär dir das mal lieber vor drei Jahren eingefallen“, warf sie mir entgegen und lief davon. „Alice!“, schrie Rose ihr hinterher, wandte sich kurz zu mir, bevor sie ihr hinterlief. „Was war denn das?“ Plötzlich stand mein Bruder neben mir, Edward lief ebenfalls Alice hinterher. „Ich hab alles falsch gemacht. Mal wieder“, warf ich mich schluchzend in seine Arme. „Also ich hab ja nicht viel mitbekommen, aber ich glaube, es wird langsam Zeit für ein paar klärende Worte“, hörte ich Jasper sagen. „Habt ihr das noch nicht gemacht?“, fragte mich Emmett verwundet. Ich schüttelte nur mit dem Kopf. „Oh Bella, hast du etwa gedacht, ihr könnt nach drei Jahren da weiter machen, wo ihr aufgehört habt? Jasper hat recht, ihr müsst darüber reden.“ Das sagte sich so leicht, wie oft hatte ich die letzte Woche darüber nachgedacht. Doch jetzt wusste ich, dass es unausweichlich war. Wir setzten uns auf eine Bank und im nächsten Moment kam auch schon Rosalie zurück... alleine. „Alice ist mit Edward nach Hause gefahren. Man Bella, was sollte das denn?“ „Es tut mir Leid“, flüsterte ich. „Das musst du nicht mir sagen. Los, wir fahren auch zurück“, beschloss Rose und zog mich hoch. Ich fühlte mich so schlecht und leer. Wieder hatte ich meiner besten Freundin weh getan, wieder hatten wir uns gestritten. Niedergeschlagen schleppte ich mich zum Auto und hoffte, dass wir schnell am College waren. Ich musste unbedingt mit Alice reden. Ich wollte, dass das ein für alle mal aus der Welt geschaffen wurde. Tausend Gedanken gingen mir durch den Kopf... wie sollte ich das Gespräch anfangen. Doch etwas Passendes fiel mir nicht ein. Schließlich kam ich zu dem Schluss, dass ich es auf mich zukommen lassen musste. Schneller als gedacht, erreichten wir Dartmouth und wir gingen alle zu uns nach Hause. Dort trafen wir auch auf Edward. „Wo ist Alice?“, fragte ich ihn sofort. „Oben in ihrem Zimmer. Sie wird es zwar nicht zeigen, aber ich glaube, sie wartet auf dich“, sagte er und schenkte mir ein aufmunterndes Lächelnd. „Ok, danke“, sagte ich und stürmte die Treppe hinauf. Vor Alice Tür hielt ich nochmal kurz inne, atmete noch einmal tief durch und klopfte dann an. Ein „Ja“ bekam ich als Antwort. Mein Herz klopfte bis zum Hals, während ich die Türe behutsam öffnete. „Alice?“ „Was willst du?“, fragte sie gereizt. „Alice... es tut mir Leid“, sagte ich leise und trat in ihr Zimmer. Alice lag auf ihrem Bett, den Blick auf die Decke gerichtet, ihre Augen waren rot vom weinen. Langsam ging auf sie zu. „Darf ich mich setzten?“, fragte ich als das Bett erreichte. Ein Nicken folgte. „Alice, es tut mir Leid. Ich hab nicht nach gedacht. Ich weiß, dass du es nur gut gemeint hast“, fing ich an. „Eigentlich war es sogar nur Spaß... das mit Edward“, sagte sie. „Hmm, hab ich mir schon gedacht. Aber bei dem Thema brennen bei mir die Sicherungen durch“, erklärte ich ihr. „Wieso? Was hat dieser Jacob dir angetan?“, fragte Alice mit brüchiger Stimme. „Hat Angela es dir nicht erzählt?“ „Nein, sie hat nur gesagt, dass er Schluss gemacht hat. Ich habe sie immer wieder gefragt wieso, aber sie wollte es mir nicht sagen.“ „Also gut, dann werd ich es dir erzählen.“ Ich setzte mich bequemer auf ihr Bett und legte los. Wie Jacob mich umwarb, was er alles für mich tat, wie er auf mich wirkte und wie alles zerbrach. Dass Jessica ihre Finger im Spiel hatte und wie ich mich darauf änderte. „Verstehst du Alice, das hat soviel in mir kaputt gemacht. Nie wieder wollte ich einen Jungen so nah an mich ran lassen“, endete ich meine Erzählung. „Aber Bella, du weißt, dass nicht bis zum Ende deines Lebens durchziehen kannst?“, fragte sie mich. „Naja, ich versuch es aber“, grinste ich. „Alice, das vorhin tut mir Leid. Natürlich hab ich keine Ahnung, wie es dir all die Zeit erging. Ich kann nur von mir sagen, dass ich fast wahnsinnig geworden wäre. Gerade nachdem das mit Jacob passierte und sich dadurch auch herausgestellt hatte, dass du mit allem Recht hattest. Ich habe das zwischen uns zerstört. Es tut mir so Leid... wäre ich nicht so egoistisch gewesen, wäre ich nicht so blauäugig durchs Leben gelaufen... dann hätte ich dich niemals verloren und dir so weh getan...“, sagte ich niedergeschlagen. „Weißt du Bella“, fing Alice an, „es war schwer, wirklich schwer. Ich hab mir die Entscheidung damals nicht leicht gemacht. Ich habe lang mit Edward darüber geredet, ich hatte ja sonst niemand. Viktoria war zwar eine gute Freundin, aber mit ihr konnte ich nicht über so etwas nicht reden. Und mit Angela wollte ich darüber nicht reden. Ich hatte immer Angst, dass sie es dir sagt.“ Alice stoppte kurz und holte Luft. „Als ich dir die E-Mail damals schrieb, wüteten so viele Gefühle in mir. Ich wusste zu dem Zeitpunkt nicht, ob es richtig war oder nicht. Dennoch entschied ich mich dazu. Ich war der Meinung, wenn du erst mal sehen würdest, was für ein Arsch dieser Jacob war, würdest du dich schon wieder melden. Ich hatte zwar meine Adresse und alles gelöscht, aber ich dachte, wenn du es wirklich wolltest, wenn ich dir wirklich wichtig war, dann würdest du alles daran setzen, mich zu kontaktieren. Aber du hast dich nicht gemeldet, Bella... nie...“, Alice schaute mich mit tränenverschleierten Augen an. „Ich dachte, ich hatte dich verloren hatte, verloren an einen miesen Typen... Aber als mir Angela dann irgendwann erzählt hat, dass Schluss war zwischen euch, war wieder Hoffnung in mir aufgekeimt. Ich hatte jeden Tag auf ein Lebenszeichen von dir gewartet, aber nichts kam. Da wurde mir dann langsam klar, dass ich dich wirklich verloren hatte... dass unsere Freundschaft keine Zukunft mehr hatte... und dann war ich so wütend auf dich, Bella. Ich konnte nicht glauben, dass ich dir so wenig bedeute, dass all die gemeinsamen Jahre dir anscheinend nichts bedeutet hatte.“ „Alice-“, setzte ich an. „Nein, Bella, warte“, hielt sie mich zurück. „Ich war aber auch wütend auf mich... immerhin war ich diejenige, die dich praktisch vertrieben hatte... ich hatte den Kontakt abgebrochen, ich hatte mich deinem Leben entzogen. Meine Aktion war an allem Schuld. Es tut mir Leid, Bella... es tut mir so Leid, dass ich uns beiden das angetan habe...“ Ein Schluchzen entwich meiner besten Freundin und ließ ihren zierlichen Körper erzittern, gleichzeitig traten Tränen aus ihren Augenwinkeln. Mir erging es nicht anders, Tränen bahnten sich ihren Weg über meine Wangen. „Alice...“, flüsterte ich und legte meine Arme um sie. Sofort erwiderte Alice meine Bewegung und wir fanden uns in einer Umarmung wieder. Eine Zeit lang, sagte keine von uns beiden etwas. Wir hielten uns einfach nur fest und weinten, bis unsere Tränen versiegten. „Ich hätte dich... auch einfach anrufen können... a-aber ich war... einfach viel zu stolz“, fand Alice als erste wieder ihre Stimme. „Deine Worte, ich sei eifersüchtig und neidisch, hielten mich auch von diesem Schritt ab. Es tut mir so Leid, Bella...“, Alice löste sich von mir und schaute mich entschuldigend an. Ich griff nach ihren Händen. „Alice... wir beiden tragen Schuld an der Sache... wären wir nicht so dumm und stur gewesen-“ „Und stolz“, warf Alice ein. Ein Lächeln stahl sich auf meine Lippen. „Und stolz, dann wäre das nicht so ausgeartet.“ Ein Seufzen entwich uns. „Stimmt.“ Wieder verfielen wir in ein Schweigen, in der jeder von uns seinen eigenen Gedanken hinterher hing. Es war wirklich einfach nur dumm, was wir beiden getan und nicht getan hatten. Wir hätten uns einiges ersparen können, wenn wir uns nicht selber im Weg gestanden wären. „Die Zeit heilt alle Wunden...“, ertönte Alice Stimme und riss ich aus meiner Gedankenwelt. Verwirrt schaute ich sie an, doch ihr Blick war gesenkt. „Was?“ „Na, das sagt man doch so. Die Zeit heilt alle Wunden...“ Alice hob ihren Kopf und schaute mich erwartungsvoll an. „Ja, tut man... aber ich kann es nicht bestätigen...“, kam es leise über meine Lippen. „Ich auch nicht...“, stimmte sie mir zu. „Alice... was ist danach passiert? Nach unserem Streit?“ Alice schenkte mir ein trauriges Lächeln, schloss ihre Augen und seufzte. „Ich war nicht mehr dieselbe... nach der Wut auf dich und mich kam der Schmerz und die Leere wieder. Kein Tag verging, an dem ich nicht an dich, deine Familie und an unsere gemeinsamen Jahre dachte. Edward versuchte mich jeden Tag aufzuheitern, er hat sich meinetwegen sogar an einem College in New Orleans eingeschrieben. Er wollte mich in meinem Zustand nicht alleine lassen. Nach einer Weile versuchte ich mich wieder auf meinen Tanzkurs zu konzentrieren. Es half mir dabei, mich für eine kurze Zeit abzulenken, die Leere in mir auszufüllen. Aber es war nur eine Ablenkung, sobald ich nichts tat, fand ich mich in meinen Erinnerungen wieder. Es fehlte etwas in meinen Leben...“, Alice öffnete ihre Augen und blickte mich liebevoll an, „das einfach nicht ersetzt werden konnte.“ Lautlose Tränen stahlen sich aus meinen Augen. Alice löste eine Hand aus meinen Griff und wischte damit über meine Wangen. „Als es auf den Abschluss zu ging“, fuhr sie fort, „fand ich mich in einem Gefühlschaos wieder. Ich wusste nicht, was ich tun sollte... auf welches College ich gehen sollte. Wir hatten ausgemacht nach Miami zu gehen, eine Weile überlegte ich wirklich, dorthin zu gehen. Aber was, wenn du nicht da sein würdest, was sollte ich dann dort. Dort, wo mich alles an dich erinnerte, wo wir soviel Zeit miteinander verbrachten. Also entschied ich mich in New Orleans zu bleiben dort hatte ich wenigstens noch Edward. Oh Bella, irgendwann kam ich mir so vor, als hätte sich die Welt gegen mich verloren. Ich hatte den Kontakt zu Angela verloren, von Edward hatte ich erfahren, dass er keinen Kontakt mit Emmett mehr hatte. Ich wusste zwar, dass meine Mum noch mit deiner regelmäßig telefonierte, aber ich wollte meine Mum nicht darauf ansprechen.“ „Du wusstest das? Ich hatte es erst beim meinem letzten Besuch in Forks erfahren“, unterbrach ich Alice in ihrer Erzählung. „Ja... Edward hatte es mir erzählt.“ Ich nickte. „Okay, erzählt weiter“, bat ich sie. „Wo war ich stehen geblieben... Ah ja. Ich konzentrierte mich auf das Studium und versuchte alles, was mit Forks zusammenhing, zu vergessen. Die ersten zwei Semester vergingen recht schnell und dann bekam mein Dad dieses Angebot. Du glaubst gar nicht, wie froh ich war, als es hieß, wir würden dort endlich wieder wegziehen. Edward und mir war sofort gleich klar, dass wir mitziehen würden und das College wechseln würde. Ich hoffte so sehr, dass wir zurück nach Forks ziehen würden, immerhin hatten wir unser Haus nie verkauft, weil wir irgendwann dorthin zurück kommen wollten. Doch dann hörte ich, dass es nach New York geht, noch viel weiter weg von Forks, weiter weg von meinem alten Leben, das ich so sehr vermisste. Ich flehte Dad an, nach Forks zurück zu gehen, aber er meinte nur, dass die Stelle dort vergeben war und wir deshalb nach NY gingen. Und so platze meine neu geschöpfte Hoffnung wie eine Seifenblase. Edward suchte schon nach einem College und fand auch schnell ein Viel versprechendes, aber ich wollte dort nicht hin. Ich weiß nicht wieso, aber mein Gefühl sagte mir, dass das nicht das Richtige für uns ist. Also entschieden wir uns für Dartmouth.“ Ein Grinsen bildete sich auf Alices Gesicht. „Eine sehr gute Entscheidung, muss ich wirklich zugeben“, bestätigte ich mit dem gleichen Grinsen. „Allerdings...“, lachte Alice, „und die Distanz zu New York war auch akzeptabel, besonders für Mum. „Mum...“ Alice seufzte und schaute mich wieder traurig an. „Ihr tat es weh, meinen Zustand mit anzusehen... ich versuchte eine Zeit lang, vor ihr zu tun, als sei ich wieder die Alte, aber sie hatte mich sofort durchschaut.... sie wusste, dass es nur gespielt war. Als ich sie kurz vor unserer Ankunft in Dartmouth gefragt habe, ob sie beim nächsten Telefonat mit Renee etwas über dich in Erfahrung bringen kann, ist ihr, glaube ich, ein Stein von Herzen gefallen.... genauso wie mir... und ich wusste, dass es schon längst überfällig war.“ Alices Miene hellte sich wieder auf. „Als wir hier dann endlich ankamen, fühlte ich, dass sich irgendwas ändern würde. Irgendetwas würde passieren, das hatte ich im Gefühl. Als ich dann dieses Haus betrat, spürte ich was Bekanntes und als ich dann das Bild von dir und Rose im Wohnzimmer gesehen habe, dachte ich, ich träume. Ich konnte es erst richtig glauben, als ich dich mit meinen eigenen Augen gesehen habe. Und im selben Moment, fühlte ich mich wieder vollkommen. Und als ich gemerkt habe, dass es dir genauso ging wie mir, war ich so erleichtert und zugleich unglaublich glücklich. Als dann auch noch Emmett auftauchte, war es perfekt. Aber da war noch was zwischen uns... das hast du, schätze ich mal, auch gemerkt, oder?“ Alice stoppte ihre Erzählung. „Ja, das hab ich. Ich wollte mit dir reden, aber ich wusste nicht wie. Ich war so unendlich froh dich wieder zu haben und wollte nicht gleich wieder alles kaputt machen... alte Wunden aufreißen. Aber wenn ich gewusst hätte, dass es dir genauso geht, hätte ich eher was gesagt... dann wär uns das heute erspart geblieben“, sagte ich leise und senkte meinen Kopf. „Wir beide sind der Konfrontation aus dem Weg gegangen... haben es uns bequem gemacht“, sagte Alice ebenfalls leise. „Dabei wussten wir beide, dass wir nicht einfach dort weiter machen konnten, wo wir aufgehört hatten“, erwiderte ich. „Hast du...“, begann Alice erneut, vollendete ihren Satz aber nicht. Ich hob meinen Kopf und musterte sie. In ihren Augen lag Unsicherheit und Schmerz. Ich drückte erneut ihre Hand, um sie zu ermutigen, fortzufahren. „Hast du in den letzten Jahren... auch mal an mich gedacht?“, kam es flüsternd über ihre Lippen. „Oh, Alice...“, erwiderte ich und merkte, wie sich wieder Tränen bildeten, „...es verging kein einziger Tage, an dem ich nicht an dich denken musste. Ich hab mich bemüht, die Erinnerungen an dich zu verdrängen...doch es gelang mir nicht. Egal, ob ich alleine war oder in Gesellschaft anderer... immer hast du dich in meine Gedanken geschlichen. Die Erinnerungen waren am schlimmsten... denn es tat einfach weh zu wissen, dass keine neuen Erinnerungen mehr dazukommen würden... dass es keine Fortsetzung der letzten 16 Jahre geben würde, die die glücklichsten in meinem ganzen Leben waren...“ Ein Schluchzen entwich mir und nun war es Alice, die mich in ihre Arme zog und fest an sich drückte. „Ich weiß, wie du dich gefühlt hast, Bella... ich weiß es...“, brachte sie mit tränenerschickter Stimme hervor. „Di-diesem S-sommer...“, fuhr ich schluchzend fort, „... war es... es am schlimmsten. Wir waren in Forks... und da hat mich alles... alles an dich erinnert... u-und es tat so verdammt weh. Ich war sogar an eurem Haus... als ich es gesehen habe... es strahlte genau das aus, was ich all die Jahre gefühlt habe... Leere und Verlassenheit... Ich weiß nicht, warum ich dort war, aber es hat mir irgendwie geholfen.“ Ich löste mich langsam von Alice, trocknete meine Wangen. „Ich hatte diese Träume. Sie haben angefangen, als ich dich und Edward in New York gesehen habe... und sie haben erst aufgehört, als ich wieder hier, in Dartmouth, war. Ich wusste nicht, was sie zu bedeuten hatten... und dann...“ Meine Mundwinkeln zogen sich unwillkürlich zu einem Lächeln, das Alice sofort erwiderte. „... dann standest du plötzlich vor mir. Ich konnte es einfach nicht glauben, ich hab zwar deine Stimme gehört und Rose hat dich Alice genannt, aber ich hab es erst realisiert, als ich auf dem Boden lag und du auf mir drauf.“ Alice fing an zu kichern. „Aber es war eines der schönsten Augenblicke in meinen Leben. Ich hab mich genau so gefühlt, wie du, Alice... wieder vollkommen glücklich und komplett.“ Ich schloss meine Augen. „Es ist ein schönes Gefühl“, lächelte ich. Ein erleichtertes Seufzen entwich meiner besten Freundin. „Da hast du Recht“, bestätigte sie mich. „Es ist so viel passiert...“, kam es von Alice nach ein paar Minuten des Schweigens. „Ich hab mich verändert, du hast dich verändert. Du bist nicht mehr die kleine Bella, die ich vor drei Jahren verlassen musste. Und jetzt, nachdem ich weiß, was dieser Dreckskerl und diese Schlampe dir getan haben, verstehe ich auch warum.“ Ein Seufzen entwich mir. „Ich musste mich ändern, um mich zu schützen. Alice... Es tut mir so Leid, was heute im Einkaufszentrum passiert ist.. dass ich dich so angefahren habe, aber bei diesem Thema, löst sich in mir sofort ein Schutzmechanismus aus.“ „Hmm...“ „Ja?“ „Ich frag mich, warum du dich dann überhaupt noch auf sie einlässt?“, fragte sie mich jetzt ernst. „Wie meinst du das?“ „Naja, Rose hat mir erzählt, dass du letztes Jahr mehrere Verehrer hattet und auch mit einigen intensiveren Kontakt. Und in Forks musst du auch nicht gerade die Unschuld von Lande gewesen sein“, flüsterte sie schon fast. „Du weißt es also. Ok, hör zu... es ist nicht so schlimm, wie es sich anhört. Ich war mit keinem dieser Männer im Bett. Ich hab nur mit ihnen geflirtet und geknutscht. Nie war ich mit einem allein... nur mit James, aber selbst da lief nicht mehr. Wir waren nur gute Freunde, die hin und wieder Spaß hatten“, erklärte ich ihr. „Aber wieso?“ „Naja, ich will einfach keinen mehr zu nah an mich ran lassen. Und gegen ein bisschen Spaß ist ja nichts einzuwenden, oder? Mit den Jungs, mit denen ich etwas hatten, kannten meine Einstellung. Wenn sie sich dann doch mehr einbildeten, kann ich leider nichts machen. Viele von denen machen es doch genauso mit uns. Warum sollte ich es dann nicht auch machen. Küssen ist schließlich nicht verboten und mehr gibt es bei mir nicht. Darum reagiere ich auch ein bisschen allergisch, wenn man mich verkuppeln will. Rose hat es einmal versucht und ich hatte danach zwei Tage nicht mit ihr geredet. Versteh das bitte, ich will mich nicht wieder verlieben und ich brauche in der Hinsicht auch keine Hilfe“, klärte ich sie auf. „Ich verstehe, es wird nicht wieder vorkommen. Hauptsache zwischen uns wird es wieder so, wie es einmal war.“ „Oh Alice, das wird es jetzt bestimmt. Wir hätten nur einfach viel früher reden müssen. Jetzt, bin ich mir sicher, dass wir von vorne anfangen können.“ „Bella, ich hab dich so vermisst“, rief Alice und schmiss sich mir wieder um den Hals. „Ich dich auch. Jetzt wird alles gut“, sagte ich und strich ihr über den Rücken. „Bella, du musst mir etwas versprechen!“ Alice wurde plötzlich wieder ernst, ich nickte. „Versprich mir, dass es nie wieder so weit kommt... dass wir uns nie wieder streiten.“ „Ich verspreche es, nie wieder! Ich will dich schließlich nicht noch einmal verlieren“, versprach ich Alice. „Gut, dann wäre das jetzt ja geklärt. Was allerdings noch nicht geklärt ist, wieso Edward dich so angestarrt hat in dem Dessousladen! Da muss ich noch nachhaken“, grinste sie jetzt wieder. „Alice, du hast gesagt, du fängst nicht mehr damit an“, erinnerte ich sie an ihr versprechen und warf mich auf sie. „Es war doch nur ein Scherz, bitte Bella, hör auf mich zu kitzeln“, flehte sie. „Komm, wir gehen wieder zu den andren runter“, zog ich sie mit einem Lächeln hoch. „Bella, ich bin wirklich froh, dass wir uns endlich ausgesprochen haben“, hielt sie mich kurz vor der Türe nochmal auf. „Ich auch Alice. Jetzt wird endlich alles gut“, antwortete ich und umarmte sie noch einmal. Nachdem wir uns von einander gelöst hatten, gingen wir zu den anderen ins Wohnzimmer. „Na endlich, ich dachte schon, ich muss die Polizei rufen“, rief Rose als erste. „Habt ihr endlich alles geklärt?“, fragte nun Jasper. „Ja, ich glaube schon“, lächelte ich Alice an, was sie sofort erwiderte. „Boah, Gott sei Dank. Dann können wir ja endlich Essen machen. Ich sterbe vor Hunger“, stöhnte Emmett. „Wie spät ist es denn?“, fragte Alice. „Es ist fast sieben, ihr wart drei Stunden da oben“, sagte Edward und grinste mich an. Noch bevor sich das Kribbeln in mir Ausbreiten konnte, wendete ich meinen Blick ab. „Oh, ist mir gar nicht so lange vorgekommen“, sagte Alice. „Ich schau dann mal, was der Kühlschrank her gibt“, sagte ich und lief in die Küche. I Ich riss den Kühlschrank und Gefriere auf, beschloss Chicken Nuggetts mit Pommes zu machen, dazu einen Salat. Ich stand gerade an der Spüle, als ich plötzlich einen süßen und nur all zu bekannten Duft wahrnahm. „Kann ich dir helfen?“, fragte Edward und seine Stimme glich, einmal mehr, einem Glockenspiel. „Ähm, ja, du kannst die Tomaten schneiden, wenn du willst“, antwortete ich schnell, er lächelte nur und nahm sich die Tomaten. „Wegen heute in dem Laden, es tut mir Leid.“ fing er plötzlich an. „Ist schon ok. Ein paar Minuten früher und du hättest Rose so gesehen“, erwiderte ich und versuchte dabei so lässig wie möglich zu klingen. „Nur hätte Rose mich nicht so fasziniert“, antwortete er und sah mir direkt in die Augen. „Rosa steht dir wirklich gut“, hauchte Edward so leise, dass nur ich es hören konnte. Er brachte mich völlig aus der Fassung, sein Blick drohte mich zu durchbohren, in mir loderte wieder das Feuer und ich versuchte es unter Kontrolle zu bringen. Edward setzte jedoch noch einen drauf und zauberte sein atemberaubendes Lächeln auf sein Gesicht. Spätestens jetzt, konnte ich es nicht mehr kontrollieren. Seine smaragdgrünen Augen sahen mich immer noch an, als ich plötzlich den Schmerz spürte. „Autsch, verdammt. Ich hab mich geschnitten“, fluchte ich. Ich war so von unserem innigen Blickkontakt vertieft, dass ich nicht mehr auf mein Gurkenschneiden achtete. „Zeig mal“, sagte Edward und nahm meine Hand. Seine Haut war so weich, das Feuer in mir bekam neuen Zündstoff und drohte mich zu verbrennen. „Ist nicht so tief, aber wir sollten es desinfizieren. Hast du etwas da?“, fragte er mich und sah mir wieder in die Augen. Mein Gehirn brauchte einen Moment, bis es begriff, dass er mit mir redete. „Äh, ja, in dem Schrank über der Spüle“, stotterte ich, Edward lächelte nur und ging zu dem Schrank. Ich atmete kurz durch, als er mich los ließ, dann war er auch schon wieder da. „Das brennt jetzt kurz, dann mach ich dir ein Pflaster drauf“, erklärte er mir sein Vorgehen. „Danke Herr Doktor, sehr nett von ihnen“, lächelte ich, was er sofort erwiderte. Und wieder tobte in mir das Feuer. „Das nächste mal mach ich dir Komplimente, wenn du nichts Scharfes in der Hand hast“, grinste er, als er das Pflaster um meinen Finger wickelte. Edward sah mir wieder tief in die Augen und wieder drohte ich darin zu versinken. Dieser Mann brachte mich um den Verstand... alles in mir kribbelte, meine Haut brannte an den Stellen, die er berührt hatte. „Bella, wie lang dauert es noch? Ich sterbe schon fast?“ Emmetts Schrei ließ mich zusammenzucken und holte mich zurück in die Gegenwart. „Ist fast fertig, gab nur einen kleinen Unfall“, antwortete Edward für mich. „Wie einen Unfall? Was hast du denn gemacht?“, erschien plötzlich Alice in der Küche. „Ich hab mich nur geschnitten, nichts Ernsthaftes“, beruhigte ich sie, mein Blick immer noch auf Edward geheftet. „Ach so, na gut, dass wir einen angehenden Arzt hier haben“, lachte sie und fing an den Tisch zu decken. Dann endlich schaffte ich es meinen Blick von ihm abzuwenden. Ich konzentriere mich wieder auf den Salat und das Essen. Edward stand wieder neben mir und kümmerte sich um die Tomaten. Seine Anwesenheit machte es für mich nicht wirklich einfach, mich auf das Essen zu konzentrieren. „Kann ich noch was helfen?“, fragte er mich wieder, als er die Tomaten fertig geschnitten hatte. „Ähm, ich glaube nicht. Ist schon fast alles fertig“, antwortete ich, darauf bedacht, ihn nicht anzusehen. „Gut, dann setz ich mich schon mal. Pass auf die Messer auf“, grinste er mich an und ging dann zum Esstisch. Wie macht er das nur, dass ich in seiner Nähe fast die Kontrolle über mich verliere. dachte ich und nahm die Pommes aus dem Ofen. Dann setzte ich mich zu den anderen zum Essen. „Also ich bin echt froh, dass ihr euch endlich ausgesprochen habt. So was, wie heute, soll nicht nochmal vorkommen“, mahnte uns Rose. „Keine Sorge, es ist alle geklärt. Aber sag mal Rosalie, wann holen wir den Tag nach? Immerhin haben wir nur ein Stockwerk erkundet“, fragte Alice mit einem Leuchten in den Augen. „Oh nein, kommt nicht in Frage. Nicht mit mir. So schnell geh ich nicht mehr mit euch einkaufen“,ging ich sofort dazwischen. „Das werden wir ja noch sehen, Bella Swan“, lachte Alice und zwinkerte mir zu. „Oh ja, das ist die gute alte Alice. Wie sehr hab ich die doch vermisst“, knuffte Emmett Alice, alle am Tisch fingen zu Lachen an. Es war wie früher, nur besser. Alice war wieder da, wir hatten uns ausgesprochen und alles geklärt. Rosalie machte unser Trio komplett, wir waren die besten Freundinnen, die es geben konnte. Bei Emmett, Jasper und Edward war es genauso. Ich war schon gespannt darauf, wie es mit Alice und Jasper weiterging, es war offensichtlich, dass die beiden sich mochten. Zwar schmachteten sie sich nicht so an, wie Rose und Emmett vor einem Jahr, aber ihre Gesten und Blicke sprachen Bände. Es war einfach perfekt, mein Leben war wieder komplett. Besser konnte es nicht sein. Bellas Dessous: http://www.polyvore.com/bellas_dessous/set?id=10617761 Alices Dessous: http://www.polyvore.com/alice_dessous/set?id=10617607 Roses Dessous: http://www.polyvore.com/rosalies_dessous/set?id=10617236 ---------------------------------------------------------------- Sooooooooo, jetzt ist wirklich wieder alles Friede, Freude, Eierkuchen, erstmal! Aber wie es wohl weiter geht? Gerade bei unseren vier Singels. Wer weiß, wer weiß!! Was stellt ihr euch den vor?? Wenn ihr wollt, lasst mir doch dann nen Kommi da. Vielleicht toppen wir ja noch das letzte Kapitel! ;-) Wünsch euch ein schönes Wochenende!! Bussi Kapitel 18: Bowling und Gefühlschaos ------------------------------------ Tadaaaaaaaaaaaaaaa, hier das nächste Kap! Und langsam wirds gefühlvoll!! Aber natürlich taucht auch eine bekannte Person auf! Doch lest lieber selbst!! -♥-♥-♥-♥-♥-♥-♥-♥-♥-♥-♥-♥-♥-♥-♥-♥-♥-♥-♥-♥-♥-♥-♥-♥-♥-♥-♥-♥-♥-♥-♥-♥-♥-♥-♥-♥- „Beeeeeeeeeeeeeellaaaaaaaaaaaaaaa“, hallte es von unten zu mir ins Bad. „Jaaaaa, ich komm ja schon“, rief ich genervt zurück. „Komm endlich, wir müssen los. Emmett hat angerufen, sie warten schon“, schrie Rosalie wieder. „Ich bin ja schon fertig, hättet ihr nicht so lang gebraucht, wär ich es schon früher“, sagte ich nur als ich die Treppen runterlief. „Wie seht ihr denn aus? Ihr wisst schon, dass wir Bowlen gehen und nicht in die Disco“, fragte ich, als ich die beiden musterte. Alice hatte ein kurzes schwarz weißes Kleid an, dazu passende Pumps. Rosalie hatte einen viel zu kurzen Rock mit einem sehr sexy Oberteil und dazu mal wieder mörderische High Heels an. „Ja und? Deshalb darf man sich doch schick machen, oder? Außerdem weiß man nie, wie der Abend verläuft“, antwortete Alice. „Wie wollt ihr denn damit spielen? Ihr brecht euch ja alles. Und außerdem, ist es heute schweinekalt.“ Mein Gott, ich hörte mich schon an wie meine Mutter. Aber das Wetter heute war wirklich nicht das Beste. Es pfiff ein kalter Wind um das Haus, bis vor einer Stunde regnete es und die Luft war sehr kalt. Ein richtiges Herbstwetter eben, aber was will man Ende Oktober auch schon anderes erwarten. „Darum ziehen wir uns ja auch noch die Jacken an“, sagte Rose mit einem Lachen und nahm ihren Bolero. Ich rollte nur mit den Augen und nahm mir meine Lederjacke vom Hacken. „Du hättest dich aber schon mehr aufbrezeln können, Bella“, sagte Alice plötzlich. „Wir gehen Bowlen, da muss es bequem sein und nicht kurz“, gab ich genervt zurück. Ich hatte mich für eine schlichte Jeans und ein T-Shirt entschieden, dazu nur Sneakers und meine Haare schlicht zu einem Zopf gebunden. Die beiden sagten nichts mehr dazu und so gingen wir zum Parkplatz, wo die Jungs warteten. „WOW, wo wollt ihr den heute Abend hin?“, pfiff Emmett anerkennend. „Gefallen wir euch?“, fragte Rose grinsend und drehte sich im Kreis. „Gefallen ist unter trieben. Ich glaube, wir nehmen euch heute an die Leine. Oder was meint ihr Jungs?“, antwortete Jasper dieses mal, sein Blick auf Alice gerichtet. Alice schenkte ihm ein zuckersüßes Lächeln und lief leicht rot an. Die beiden waren zwar noch nicht zusammen, aber sie waren sich schon näher gekommen. Lange würde es nicht mehr dauern, dann wären auch sie ein paar. „Und du und Edward gehen heute wohl im Partnerlook, oder?“, grinste mein Bruder mich an. Erst jetzt fiel mir auf, dass Edward abseits an seinem Volvo lehnte und alles nur beobachtete. Als mein Blick auf ihn fiel, schenkte er mir wieder sein schiefes Lächeln. Sofort kribbelte alles wieder in mir und meine Wangen wurden rot. „Habt ihr euch etwa abgesprochen?“, fragte mich nun auch Alice. „Nein, nicht das ich wüsste“, grinste Edward. Er trug, wie ich, ein Ed Hardy T-Shirt, ebenfalls mit einem Drachen darauf, dunkle Jeans und ebenfalls eine Lederjacke. Bei dem Anblick musste ich schmunzeln, es sah wirklich so aus, als hätten wir uns abgesprochen. „Wie dem auch sei, wir sollten langsam los. Auf neun ist die Bahn reserviert. Wer fährt wo mit?“, riss mich Jasper aus den Gedanken. „Ich fahr bei Emmett und Rosalie mit“, beschloss ich schnell und ließ mich im Jeep nieder, Jasper neben mir. Alice stieg bei Edward ins Auto und ich meinte einen leicht bösen Blick von ihr zu ernten. Sie hatte bestimmt gehofft neben Jasper zu sitzen, aber ich konnte auf gar keinen Fall alleine mit Edward in einem Auto sitzen. Er brachte meine Gefühlswelt einfach noch viel zu sehr durcheinander. So sehr ich versuchte, es unter Kontrolle zu bringen, es wollte mir nicht auf Dauer gelingen. Deshalb versuchte ich so gut es ging, nicht in seiner Nähe zu sein oder ihn anzuschauen, geschweige den zu berühren. Dies klappte mal besser, mal weniger so wie vorhin. Seine grünen Augen brachten mich irgendwann um den Verstand, von seinem Lachen wollte ich erst gar nicht reden. Die Fahrt nach Boston zum Bowlingcenter dauerte nicht lang, Emmett und Edward fuhren wie irre, und im Center erkundigten wir uns erstmal bei einem Mitarbeiter nach unserer Bahn. „Bahn 5, welche Schuhgrössen?“, fragte er uns. Wir sagten alle unsere Größen, bekamen die Bowlingschuhe und gingen zu unserer Bahn. „Die Schuhe passen überhaupt nicht zu meinem Kleid“, beschwerte sich Alice. „Gott Alice, du musst sie ja auch nicht behalten, du sollst nur darin spielen“, sagte ich und schnürte meine Schuhe. Als ich meinen Blick zur Bahn wendetet und die großen Kugeln sah, überkam mich plötzlich Panik. Bowling ist Sport und Sport und Bella passen nicht zusammen. Verzweifelt suchte ich nach einem Ausweg, um dem allem doch noch zu entgehen und biss währenddessen auf meiner Unterlippe herum. „Bella, alles ok? Tut das nicht langsam weh?“, hörte ich Jasper fragen. „Ich weiß nicht, ob das eine gute Idee war, vor allem wenn ich die Kugeln so sehe“, antwortete ich leise. „Ach, das schaffst du schon. Du musst dir einfach nur ne leichte suchen und nach vorne rollen“, lachte er und klopfte mir auf die Schulter. Wenn der wüsste, ich würde wahrscheinlich die Kugel sonst wo hinwerfen und jemand treffen, aber bestimmt nicht die am Ende der Bahn stehenden Pins. „Ich bin dafür, dass wir zweier Gruppen machen und einen kleinen Wettbewerb veranstalten“, rief Alice plötzlich. „Wie bitte?“, fragten Rose und ich gleichzeitig. „Also, jeder sucht sich einen Partner und man spielt abwechselnd... mal der eine, mal der andere. Das Team, das verloren hat, muss eine Runde zahlen und das Team, das gewonnen hat, entscheidet, was gezahlt werden muss“, erklärte sie ihr Vorhaben. „Hört sich lustig an, bin dabei. Ich such Rosalie aus.“ War ja klar Emmett. „Ok, ich nehm Jasper“, trällerte Alice. Nein, tut mir das nicht an! flehte ich in Gedanken. „Tja Bella, da bleiben dann wohl nur noch wir zwei übrig.“ Edward lehnte sich über den Tisch und grinste mich an. Wieder einmal verschlug es mir die Stimme, in mir brodelte alles. „Ich warne dich, ich bin total mies“, fand ich dann doch wieder meine Stimme. „Das bekommen wir schon hin“, lächelte er mir zu. „Ich werde bestimmt irgendjemand verletzten“, warnte ich ihn wieder. „Wirst du nicht, da bin ich mir sicher.“ Wieder dieses Lachen, in mir loderte wieder das Feuer... wieder dieser Blick, der mich zu durchbohren scheint. Ich konnte mich nicht von seinen Augen trennen, sie waren einfach zu schön. Sein ganzes Gesicht war einfach nur schön, nein, nicht schön, perfekt! Edward hielt meinem Blick stand, ich drohte gleich darin zu versinken. „Ey ihr beiden. Ihr seid dran“, Jasper zerstörte unseren Blickkontakt, Edward grinste und stand auf. Er nahm sich eine Kugel, nahm Anlauf und warf. Die Kugel war schnell und genau in der Mitte der Bahn. Mit einem lauten Knall, riss sie die Pins um. „Strike“, rief Edward und machte eine Siegespose. „Oh ja, bilde dir nur nichts ein. Nur weil ihr nach dem ersten Wurf führt. Warte nur ab bis Bella dran ist“, Emmett war leicht angesäuert. Ich warf ihm nur einen bösen Blick zu. Wenn mein Bruder eins nicht konnte, dann verlieren. Mein Blick fiel auf den Monitorm auf dem man die Würfe nach schauen konnte. Rosalie und Emmett hatten nur fünf Pins getroffen, Jasper und Alice sieben. Wir lagen also tatsächlich in Führung, aber Emmett hatte schon recht, eben nur so lange, bis ich dran war. Emmett war als nächster dran, er erwischte acht Pins, dann Alice. Bei ihr waren es sechs. Dann musste ich nach vorne. Ich sah auf die Kugeln und entschied mich für eine mit einer 12 darauf. Ich hatte keine Ahnung, was die Zahlen bedeuteten, also nahm ich irgendeine. Sie war verdammt schwer, dennoch schaffte ich es sie zum Anfang der Bahn zu tragen. Dort angekommen ließ ich sie auf den Boden fallen und sie rollte langsam zum Ende. Während des Rollens, driftete sie immer mehr nach links ab, bis sie schließlich ganz aus der Bahn raus war, ohne auch nur einen Pin zu treffen. Ich trotte wieder zu den Kugeln, dieses mal entschied ich mich für eine mit einer 14 darauf. Sie war noch schwerer und dieses mal hatte ich wirklich Mühe, sie bis zu Bahn zu bekommen. Ich nahm sie mit zwei Händen und ließ sie einfach losrollen. Wie beim ersten Wurf rollte auch die Kugel langsam dahin, allerdings geriet sie nicht ganz von der Bahn ab und erwischte noch zwei Pins. Es war fast schon ein kleines Glücksgefühl, das ich ich hatte, was aber sehr schnell verstarb, als ich mich umdrehte. Emmett kugelte sich fast vor Lachen am Boden und auch die anderen Gesichter sahen sehr amüsiert aus. „Oh Gott Bella, du hättest dich sehen sollen. Das sah zu komisch aus. Das wars dann wohl mit eurem Vorsprung“, keuchte mein Bruder als er sich beruhigt hatte. „Du bist ein Idiot, ich hab gleich gesagt, dass das keine gute Idee für mich ist“, giftete ich ihn an, als ich mich wieder gesetzt hatte. „Es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen, das wird schon Bella“, versuchte mich Rose aufzubauen. Ich ging nicht darauf ein und starrte beleidigt auf meinen Cocktail. „Ey, das wird schon. Beim nächsten Wurf helfe ich dir“, hörte ich eine samtene Stimme sagen. Ich blickte auf und sah wieder in Edwards wunderschöne Augen, seine Hand lag auf meiner. „Ich glaube nicht, dass das was bringt.“ „Ach Quatsch, das schaffen wir schon“, lächelte er mir zu, seine Hand lag immer noch auf meiner. Wieder durchfuhr mich dieses Gefühl, Wärme machte sich in mir breit. Verdammt Bella, reiß dich zusammen. mahnte ich mich wieder. Ich wollte gerade meine Hand wegziehen, als Edward aufstand, um zu spielen. Er räumte wieder ab, allerdings erst mit dem zweiten Wurf, was uns wieder näher an die anderen brachte. Viel zu schnell war dann auch ich wieder an der Reihe. Mit einem Seufzten stand ich auf und ging zu den Kugeln. Ich wollte gerade wieder nach der 12 greifen, als sich wieder dieses Gefühl in mir bemerkbar machte und ich sofort versteifte. „Ich glaube die 9 reicht für dich. Je niedriger die Zahl, desto leichter die Kugel.“ Edward stand hinter mir und lächelte mich an. Ich nickte nur und nahm die 9, sie war wirklich viel leichter. Dann stellte ich mich an der Bahn auf. Ich wollte gerade die Kugel loslassen, als ein Arm nach meinem Griff. „Nicht einfach fallen lassen, warte ich zeigs dir.“ Edward stand wieder hinter mir. Er war mir so nah, dass ich seinen zauberhaften Duft riechen konnte. Es vernebelte mir die Sinne. „Hey Edward, das ist un.... au, Baby. Für was war das?“, hörte ich Emmett rufen und blickte über meine Schulter zu ihnen. „Lass ihn doch helfen. Oder hast du Angst zu verlieren?“, Rosalie stauchte Emmett zusammen, der rieb sich nur den Hinterkopf. Ich lachte kurz auf, Edward auch, dann sah ich wieder zur Bahn. „Nimm die Kugel nach oben, ja so, dann fixier die Pins und überleg dir, wie die Kugel laufen soll.“ Edwards Hand lag an meinem Unterarm, die andere um meine Hüfte. Seinen Atmen konnte ich in meinem Nacken spüren... er war jetzt verdammt nah. „Gut, dann holst du leicht Schwung, genau so.“ Edward machte jede Bewegung mit mir, was auch gut war, von alleine konnte ich mich nicht bewegen. „Jetzt gehst du leicht in die Knie, holst wieder Schwung und lässt die Kugel im Wurf los.“ Ich tat wie geheißen und die Kugel rollte. Sie war schneller und nahm während dem Rollen noch an Geschwindigkeit zu. Ich beobachtete sie mit Spannung, sie lief fast in der Mitte der Bahn und knallte in die Pins, nur einer blieb stehen. „Jahaaa, getroffen“, jubelte ich, sprang in die Luft und umarmte Edward stürmisch, der noch immer hinter mir stand. Dieser war zuerst völlig überrumpelt, schlang die Arme dann aber ebenfalls um mich. „Bella, du hast noch einen Wurf“, sagte er dann leise und erst jetzt wurde mir bewusst, was ich hier tat. Ich hatte mich doch tatsächlich um Edwards Hals geschmissen. Erschrocken ließ ich von ihm ab und lief knallrot an. In mir war das Chaos perfekt. Das Feuer loderte noch schlimmer, eine Gänsehaut machte sich breit und mir war leicht schwindlig. „Ähm sorry“, sagte ich klein laut, doch Edward grinste nur. „Kein Problem, immer wieder gerne.“ Ich wusste nicht, was ich darauf sagen sollte und nahm mir wieder eine Kugel. Ich versuchte zu wiederholen, was Edward mir gerade gezeigt hat, konzentrierte mich dabei auf den einen Pin und ließ die Kugel los. Sie rollte und rollte und streifte den Pin haarscharf. Es reichte dennoch und er fiel um. „Yes, alle abgeräumt!“, jubelte ich wieder. Edward stand immer noch hinter mir und grinste mich an. „Danke, ohne dich hätte ich es nicht geschafft!“ sagte ich zu ihm und setzte mich strahlend an meinen Platz. „Das ist so unfair. Nur weil er dir geholfen hat“, grummelte mein Bruder vor sich hin. „Jetzt sei doch nicht so. Ist doch nur ein Spiel“, versuchte Jasper ihn zu besänftigen. Ich grinste einfach nur und genoss meinen kleinen Triumph. Die erste Runde war vorbei. Edward und ich hatten tatsächlich gewonnen, knapp hinter uns waren Emmett und Rose. Dieser spielte auf beleidigt, weil seine kleine Schwester es doch tatsächlich geschafft hatte, gegen ihn zu gewinnen. Ich konnte nicht anders und zog ihn auf. „Ach komm schon Emmett. Du wirst doch jetzt nicht sauer sein, nur weil deine unsportliche Schwester besser war als du.“ Emmett funkelte mich böse an und streckte mir die Zunge raus. „Ich will ne Revanche“, brummte er. „Gott bist du kindisch. Du siehst aus wie ein Bär, benimmst dich aber wie ein sechsjähriger.“ Rosalie schüttelte nur den Kopf. „Ist gut jetzt. Was wollt ihr trinken?“, fragte mich Alice, die zusammen mit Jasper verloren hatte und nun eine Runde zahlen musste. „Ähm, ich nehm nochmal nen Cuba Libre. Ihr?“ „Ich nur ne Cola, muss schließlich noch fahren“, sagte Edward. Rose nahm einen Sex on the Beach. Wir bestellten die Getränke und starteten eine neue Runde. Wir waren gerade mittendrin, als ich eine nur all zu bekannte, nervige Stimme hörte. „Edward, du hier?“ Tanya stolzierte mit einem mega knappen Outfit, das nur das nötigste bedeckte, direkt auf uns zu, besser gesagt auf Edward. Genervt verdrehte ich die Augen. „Hallo Tanya, wie du siehst ja“, beantwortete Edward höflich ihre Frage, ohne auch nur aufzusehen. Woher kannte er sie? Und was wollte sie von ihm? In mir keimte die Wut. War es überhaupt Wut? „Ach, wie ich sehe bist du mit 'Freunden' hier.“ Ihre Stimme hatte einen leichten Unterton, der mich nur noch wütender machte. „Wenn es dir nicht passt, geh doch einfach wieder“, gab ich bissig von mir. Tanya ging allerdings nicht darauf ein, sondern widmete Edward ihre gesamte Aufmerksamkeit. „Wie geht es dir? Lange nicht gesehen.“ „Mir geht es gut. Und wir haben uns erst gestern im Kurs gesehen. Du sitzt neben mir, schon vergessen?“ Edward klang leicht genervt. „Ja, aber das ist schon wieder viel zu lang her. Wir sollten öfters mal was zusammen machen“, säuselte sie. Ooooh, ich bring diese Frau gleich um! hallte es in meinem Kopf. „Tanya, ich bin mit meinen Freunden hier, wenn du mich entschuldigen würdest?“ Wie konnte Edward nur so höflich und ruhig bleiben? „Wenn du willst, kannst du später ja noch an die Bar kommen, ich geb dir was aus.“ Gab diese Frau eigentlich nie auf? „Danke, ich überlegs mir“, antwortete Edward und rollte mit den Augen, sodass nur ich es sehen konnte. Ein kleines Lächeln machte sich auf meinen Lippen breit. Tanya war leicht in die Knie gegangen und hauchte ihm entgegen:„Ich würde mich freuen. Wir haben bestimmt mehr Spaß miteinander.“ Nur er und ich konnten es hören, sie brachte mich zur Weißglut. „Ich hab hier sehr viel Spaß“, sagte Edward nur. „Ich meinte, auch anderen Spaß“, hauchte sie wieder und ihr Blick huschte kurz zu mir. Jetzt platzte mir der Kragen. „Hau endlich ab, kapierst du nicht, dass er keinen Bock auf dich hat. Verzieh dich endlich!“, sprang ich auf und schrie sie an. Edward starrte mich an. Tanya grinste mich nur gehässig an. „Wir sehen uns Edward, noch viel Spaß“, säuselte sie wieder und stolzierte davon. „Bella, setz dich wieder hin, sie ist weg“, hörte ich Alices Stimme sagen. Jetzt erst bemerkte ich, dass ich immer noch stand, in mir kochte immer noch die Wut. Wie ich diese Frau doch hasste, dieses Miststück. Langsam setzte ich mich wieder hin. „Edward, woher kennst du die?“, wendete sich Rosalie an Edward. „Sie studiert auch Medizin. Ich hab einige Kurse mit ihr zusammen. In Anatomie muss ich leider einen Tisch mit ihr teilen“, seufzte er. „Du kannst sie aber nicht wirklich leiden, oder?“, kam es jetzt von meinem Bruder. „Um Gottes Willen nein, sie ist so nervig. Ihre blöden Anmachversuche gehen mir auf den Keks. Was ihr Studium angeht, ist sie wirklich schlau, aber sonst, finde ich, sie einfach nur hohl“, antwortete Edward und meine Stimmung hellte sich ein bisschen auf. Er konnte sie also nicht leiden, also keine Gefahr. Aber Moment mal... wieso Gefahr? Wieso sollte sie eine Gefahr für mich sein. Erstens halte ich nichts von ihrem Wettkampf, den sie vor einem Jahr ins Leben gerufen hatte. Und zweitens, ich will doch gar nichts von Edward. Er konnte schließlich rummachen, mit wem er will. Nein, konnte er nicht. Mit jeder konnte er was haben, wirklich mit jeder, aber nicht mit Tanya. Aber will ich überhaupt, das er mit irgendjemand rummacht? Ich war wieder total in meinen Gedanken versunken, als ich wieder das Kribbeln in mir spürte. „Bella, hörst du mich?“ Edward hatte eine Hand an meine Wange gelegt und redete mit mir. Ich zuckte kurz zusammen, worauf er seine Hand wegnahm. „Was?“ fragte ich knapp. „Alles in Ordnung?“, fragte Edward besorgt. „Ja, alles klar. Diese Frau stresst mich einfach nur immer wieder“, gab ich schnell als Antwort und hoffte, dass er es damit auf sich beruhen lassen würde. „Du kennst sie also auch?“ Natürlich ließ er es nicht auf sich beruhen. „Ja, leider. Aber ich will nicht mehr über sie reden“, redete ich mich schnell raus. „Gut, du bist eh dran mit spielen“, kam es von Jasper. Ich nahm mir eine Kugel und ging zu Bahn, der erste Wurf ging daneben, der zweite erwischte gerade noch drei Pins. Verdammt! In meinem Kopf herrschte gerade Chaos und ich konnte mich nicht wirklich konzentrieren. „Bella, alles ok?“, kam mir Alice entgegen, als ich zu meinem Platz gehen wollte. „Ja, alles ok. Ich... ich muss nur schnell aufs Klo“, log ich schnell und steuerte die Toilette an. Dort stütze ich mich am Waschbecken ab und schaute in den Spiegel. „Verdammt Bella, was ist los mit dir? Es kann dir doch egal sein, mit wem Edward was hat und mit wem nicht“, sagte ich leise. Ja, es konnte mir egal sein, aber das war es nicht. Und das war nicht gut. Er brachte meine gesamte Welt aus den Fugen, zumindest was meine Gefühlswelt anbelangte. Seine Blicke, seine Berührungen, sein Lachen... allein die Erinnerung genügten, um das Feuer in mir auflodern zu lassen. „Schlag ihn dir endlich aus dem Kopf Isabella Swan. Kein Mann sind solche Gefühle wert.“ Außer vielleicht Edward Cullen fügte ich in Gedanken hinzu. „Nein, auch der nicht!“, mahnte ich mich selbst und schüttelte heftig den Kopf. Ich schmiss mir schnell kaltes Wasser ins Gesicht, als plötzlich die Türe auf ging. „Ach sieh an, Bella Swan.“ Tanya stand mit verschränkten Armen vor mir und schmiss mir böse Blicke entgegen. „Oh nein, nicht schon wieder“, stöhnte ich nur und wollte gerade gehen, doch sie versperrte mir den Weg. „Ich warne dich Bella, lass die Finger von Edward.“ Hatte ich das gerade richtig gehört? „Was willst du mir damit sagen?“, fragte ich sie giftig. „Er ist eine Liga zu hoch für dich. Er gehört mir“, zischte sie. „Sagt wer??“ „Sage ich! Du hattest vielleicht letztes Jahr bei einigen deine Nase vorn, aber nicht bei Edward. Halt dich von ihm fern!“, drohte sie mir. „Wird schwer werden, er ist der Bruder meiner besten Freundin und jeden Tag zu Besuch“, holte ich einen Trumpf aus dem Ärmel. „Das kann man nicht ändern, aber sonst... halt dich fern von ihm. Er gehört mir“, zischte sie wieder. „Ich sag dir jetzt mal was. Lass du die Finger von ihm. Er steht nicht auf so was, wie dich!“, fauchte ich sie an. „Ich hab bisher jeden bekommen.“ „Ach und was ist mit Jasper und Emmett?“, fragte ich schnippisch. Darauf fiel ihr nichts mehr ein und schnaubte nur böse. „Lass die Finger von ihm, sonst hast du nicht nur Ärger mit mir!“, drohte ich ihr ein letztes Mal und verließ die Toilette. Egal wie unsicher die Zukunft auch war, in einem Punkt war ich mir absolut sicher: Ich wollte Edward niemals in den Armen von Tanya sehen. Als ich wieder an unserem Tisch ankam, sahen mich alle fragen an. „Was ist? Hab ich was im Gesicht?“, fragte ich, als ich die Blicke nicht mehr standhielt. „Nein, aber wo warst du so lang?“. fragte mich Alice. „Aufm Klo!?“ „Eine viertel Stunde?“, fragte nun Rosalie. „Es gab einen kleinen Zwischenfall, nichts ernstes“, erklärte ich kurz und setzte mich wieder. Alle konzentrierten sich wieder auf das Spiel und schon war auch die nächste Runde zu Ende. „Ja, gewonnen“, jubelte Emmett. „Ist deine Welt jetzt wieder in Ordnung. Bruderherz?“, ärgerte ich in wieder. Edward und ich wurden mit zwei Punkten weniger zweiter. „Schon wieder verloren, was wollt ihr trinken?“, seufzte Jasper. Noch ehe ich antworten konnte, meldete sich Rose zu Wort. „Leute, ich hab keine Lust mehr auf Bowling. Was haltet ihr davon, wenn wir noch in den Club 'Premium' gehen?“ „Oh ja, ich bin dabei. Dann können wir noch ein bisschen tanzen“, trällerte Alice. „Wenn es sein muss“, gab ich nur als Antwort, die Jungs schlossen sich mir an. Wir bezahlten unsere Getränke und die Bahn, dann machten wir uns auf den Weg zum Auto. „Edward, gehst du schon?“, hörte ich plötzlich Tanyas hohe Stimme. „Ähm ja, Jasper geht’s nicht so gut, wir gehen nach Hause. Schönen Abend noch...“, antwortete er schnell und ging weiter. „Mir geht’s also nicht gut?“, erkundigte sich Jasper mit einem Grinsen. „So sieht aus. Wüsste sie, dass wir ins Premium gehen, dann wär sie in weniger als einer Stunde auch dort“, erklärte er schnell, mir zauberte es ein Lächeln aufs Gesicht. Als ich mich im Jeep niederließ, nahm ich mir Rosalie vor. „Du hättest auch sagen können, dass du heute noch in den Club willst, dann hätte ich mir was anderes angezogen.“ „Sorry Bella, ich dachte, Alice hat es dir gesagt. Wir haben aber auch nur kurz darüber gesprochen, sicher war es ja nicht“, entschuldigte sie sich. Ich ließ mich leicht sauer wieder in den Sitz fallen. Super, die sind top gestylt und ich muss mit dem Outfit in den Club. Im Club war die Hölle los, dennoch konnten wir noch eine kleine Sitzecke ergatterten. Ich bestellte mir wieder einen Cuba Libre, Rosalie und Alice einen Martini. Dann ertönte plötzlich das Lied Buttons von den Pussycatdolls und Rose sprang auf. „Los mein Teddy, ich will tanzen“, kicherte sie und zog Emmett mit sich. Ok, sie hat definitiv schon zu viel getrunken. Auf der Tanzfläche presste sie sich dann an meinem Bruder und vollführte mit ihm eine Art Paarungstanz. Ich konnte nicht anders und musste laut los lachen. „Gott, das kann man ja nicht mit ansehen“, lachte jetzt auch Alice und hielt sich die Augen zu. Als nächstes ertönte Riahnna und nun wollte auch Alice auf die Tanzfläche. „Nein Alice, ich komm nicht mit“, antwortete ich auf ihre unausgesprochene Frage. „Ich komm mit“, sagte Jasper und nahm sie an der Hand. Alice lächelte liebevoll, wie sehr sie sich das gewünscht hatte. Sie gingen zur Mitte der Tanzfläche und Alice legte ihre Arme um Jaspers Nacken. Sie bewegten sich langsam im Takt und sahen sich verliebt in die Augen. „Sie sind ein schönes Paar, findest du nicht?“ Edward war ja auch noch da, jetzt erst wurde mir bewusst, dass ich nun hier alleine mit ihm saß. „Ja stimmt, endlich kommen sie sich näher“, gab ich nur zurück. „Wieso endlich?“ „Na, das war doch offensichtlich, dass die Beiden schon länger auf einander stehen“, sagte ich schlicht. „Ehrlich? Ist mir nicht aufgefallen“, zuckte Edward nur mit den Schultern. Konnte er wirklich so blind sein, dass er das nicht bemerkt hatte? Mein Blick ging wieder zurück zu Jasper und Alice, sie waren immer noch in der Mitte und jetzt kam Jasper Alice Gesicht langsam näher. Kurz darauf lagen auch schon ihre Lippen aufeinander. Ein Lächeln bildete sich auf meinem Mund und im nächsten Moment bekam ich eine Gänsehaut und ein Schauer jagte mir den Rücken hinunter. Der Grund war schnell gefunden, Edward lehnte sich zu mir und hauchte mir ins Ohr. „Komm, wir gehen auch tanzen.“ Ich riss meine Augen auf und starrte ihn an. „WAS?“ „Wir gehen tanzen“, wiederholte er nur und nahm meine Hand. „Edward, ich kann nicht tanzen. Das weißt du“, versuchte ich mich zu retten. „Ja, ich weiß. Aber ich kann tanzen“, lächelte er nur und zog mich von der Bank hoch. „Warte, ich muss mir Mut antrinken“, zögerte ich es hinaus und nahm mir mein Glas. Mit einem Zug trank ich meinen Cocktail leer, Edward starrte mich ungläubig an. „Können wir dann?“, lächelte er wieder, als ich mein Glas absetzte. „Wenns sein muss“, seufzte ich nur und ging hinter Edward her. Es lief immer noch ein langsameres Lied und Edward zog mich zu sich heran. Mein Herz pochte wie wild, ich dachte schon, es würde gleich aus meiner Brust springen. Das Kribbeln breitete sich in meinem ganzen Körper aus, als er seine Hände an meine Taille legte und mich sachte an sich zog. Ich versuchte, ihm nicht ins Gesicht zu schauen, doch natürlich gelang es nicht. Mein Blick blieb einmal mehr auf seinen smaragdgrünen Augen hängen. Wieder erwiderte er meinen Blick und sein Mund verzog sich zu einem Lächeln. „Siehst du, so schlimm ist es doch gar nicht“, sagte er. „Aber auch nur, weil du mich festhältst“, hauchte ich und bemerkte zu spät die Zweideutigkeit in dem Satz. „Ich würde dich immer festhalten, egal wann und wo“, flüsterte er in mein Ohr, dabei berührten seine Lippen kurz mein Ohrläppchen. Ein Stromschlag durchzuckte meinen Körper, mein Herz setzte einen Moment aus. Ich konnte nicht antworten und starrte Edward wieder in die Augen. Ich würde dich immer festhalten. hallte es in meinem Kopf nach. Meine Gefühle fuhren Achterbahn. Es fühlte sich so gut an, von Edwards Armen umschlossen zu sein, aber gleichzeitig fühlte es sich so falsch an. Er war mir viel zu nah, näher als ich es wollte. Eine Ewigkeit bewegten wir uns leicht im Takt, als plötzlich Emmett neben uns auftauchte. „Leute, ich stör nur ungern. Aber wir müssen nach Hause. Rosalie ist umgeknickt und kann kaum noch laufen.“ „Was, wo ist sie?“, fragte ich und ließ Edward schnell los, wahrscheinlich fast zu schnell als ich seinen traurigen Gesichtsausdruck bemerkte. „Ich hab sie schon ins Auto getragen. Jasper und Alice sind auch schon auf dem Weg“, erklärte er schnell. „Nimmst du meine Schwester mit, ich fahr schon mal vorraus“, wandte er sich an Edward und war genauso schnell verschwunden, wie er aufgetaucht war. „Dann müssen wir wohl los“, sagte Edward an mich gewandt. „Ähm ja, ich hol schnell meine Jacke, geh schon mal zum Auto“, sagte ich zu Edward, um Zeit zu gewinnen. Ich musste mich erst mal beruhigen und mich seelisch darauf vorbereiten, gleich zusammen mit Edward in einem Auto - alleine wohlgemerkt - zu sitzen. Kurz setzte ich mich und atmete durch. All zu lang konnte ich mich allerdings auch nicht verstecken, also schnappte ich meine Jacke und ging zu seinem Volvo. Er wartete schon und hielt mir die Türe auf. Darauf bedacht, ihm nicht in die Augen zu schauen, setzte ich mich auf den Beifahrersitz und schnallte mich an. Edward saß auch schon auf seinem Sitz, startete den Motor und brauste los. Er fuhr wie ein Irrer und ein Blick auf den Tacho verriet mir, dass er schon knapp 100kmh fuhr, in der Stadt. „Edward, fahr langsamer“, quiekte ich. „Wieso? Hast du Angst?“, fragte er knapp und sah mir in die Augen. Sofort kribbelte es wieder wie verrückt in mir, dieses mal wurde mir zusätzlich schwindlig. Er wendete seinen Blick wieder der Straße zu, aber das Schwindelgefühl wollte nicht nach lassen. Jetzt bemerkte ich, dass es nichts mit ihm zu tun hatte, sondern sich der Alkohol bemerkbar machte. „Ooh, nein“, stöhnte ich und schloss meine Augen. „Bella, alles in Ordnung?“, fragte Edward besorgt und legte eine Hand auf meinen Schenkel. Schlagartig riss ich meine Augen wieder auf, ein großer Fehler. In meinem Kopf drehte sich alles sofort noch schneller und ich schloss ganz schnell wieder meine Lider. „Nein, alles ok“, versuchte ich ihn zu beruhigen. Ich wusste nicht, ob er es mir glaubte, ich traute mich nicht meine Augen zu öffnen. Seine Hand verschwand allerdings vom meinem Schenkel, also ging ich davon aus, dass er es mir abkaufte. Bald darauf kamen wir auch schon am Campus an und das Schwindelgefühl hatte sich gebessert. Ich schnallte mich ab und wollte gerade die Türe öffnen, als sie schon von Edward geöffnet wurde. „Danke“, murmelte ich nur und stieg aus. Der kalte Wind schoss mir entgegen und die frische Luft bewirkten, das ich leicht schwankte. „Bella, ist wirklich alles ok?“, fragte er erneut und ich nickte nur eifrig. Etwas zu eifrig, denn schon drehte sich wieder alles in meinem Kopf. Ich verlor mein Gleichgewicht. Ehe ich jedoch stürzte, fing mich Edward auf. „Dir ist wohl schwindlig?“, bemerkte er mit einem halb belustigten und halb besorgten Unterton. „Es geht schon“, versuchte ich mich aus seinem Griff zu befreien. „Nix da, ich trag dich zum Haus“, sagte er nur und nahm mich auf den Arm, reflexartig schlang ich meine Arme um seinen Hals. „Edward, nein, lass mich runter. Ich kann selber laufen“, wehrte ich mich verzweifelt. „Im Normalfall würde ich dir das sogar glauben. Aber, nachdem du vorhin den Cocktail so runter gezogen hast und nach deinem Fastzusammenbruch gerade eben, halte ich es für besser, dich zu tragen. Keine Sorge, ich halt dich fest“, sagte er sanft und lächelte mich an. Ich wusste, dass Widerstand zwecklos war und ergab mich meinem Schicksal. Ein viel größeres Problem, das unmittelbar mit der jetzigen unweigerlich zusammenhing, war, das Feuer, das einem Waldbrand von mehreren Hektar glich, in mir unter Kontrolle zu bringen. Ich würde dich immer festhalten. hallten seine Worte, die er mir während dem Tanz zugeflüstert hatte, wieder in meinem Kopf. Ihm so nahe zu sein, brachte mich fast um den Verstand. Edward brachte alles in mir durcheinander. In mir keimten Gefühle auf, die ich lange verschlossen hatte. Allein seine pure Anwesenheit brachte mich aus dem Konzept. Und nun befand ich mich in einer viel schlimmeren Situation, ich lag in seinen Armen, sein Blick auf mich gerichtet. Wo sollte das alles nur enden? Bevor ich weiter darüber nachdenken konnte, stoppte er plötzlich. „Wir sind da, hast du nen Schlüssel dabei?“, fragte er mich vor unsrer Tür. „Nein, den hat Alice mitgenommen. Du kannst mich jetzt runter lassen“, bat ich ihn wieder. Er ging nicht darauf ein, machte eine Hand soweit frei, dass er klingeln konnte und schon öffnete Jasper die Türe. „Was ist mit Bella? Hat sie sich auch verletzt?“, fragte er mit großen Augen, als er uns die Tür öffnete. „Nein, alles in Ordnung. Sie sollte in Zukunft nur nicht so schnell die Cocktails trinken“, lachte Edward, ich schenkte ihm nur einen bösen Blick. Er trug mich bis ins Wohnzimmer und ließ mich erst auf der Couch runter. „Bella, was hast du denn gemacht?“, fragte mich jetzt auch Alice besorgt. „Gar nichts, mir war nur schwindlig und da meinte dein Bruder, er müsste mich nach Hause tragen“, antwortete ich leicht sauer, Edward lachte nur darüber. „Du wärst keine zwei Meter weit gekommen.“ Ich warf ihm wieder einen bösen Blick zu, der ihn nur noch mehr amüsierte und wand mich dann zu Rose. „Was ist dir denn jetzt passiert?“ „Ach, ich bin auf der blöden Treppe am Klo umgeknickt. Ist aber nicht so schlimm. Kann schon wieder leicht auftreten.“ „Ich habs dir ja gesagt, irgendwann bringen dich deine Schuhe um“, grinste ich sie an, worauf mir Rosalie nur die Zunge rausstreckte. Gemeinsam sahen wir uns noch einen Film an und mein Schwindelgefühl besserte sich allmählich. Während des Filmes saß ich wieder neben Edward, wie sollte es auch anders sein. Alice kuschelte mit Jasper, Rosalie mit Emmett, also musste ich mir wohl meine Ecke mit Edward teilen. Ich versuchte, so gut es ging, mein inneres Chaos unter Kontrolle zu bringen. Irgendwann fielen mir dann die Augen zu. In meinem Halbschlaf bemerkte ich nur noch, wie mich wieder zwei Arme hoch nahmen und mit mir die Treppen hinauf liefen. Dort wurde ich auf meinem weichen Bett ablegt. Kurz darauf spürte ich, wie zwei warme, weiche Lippen sich auf meine Stirn pressten und dort einen Moment verharrten. Sofort durchströmte mich ein Gefühl des Glücks, der Geborgenheit und der Wärme. Ein leises, zufriedenes Seufzen entwich mir. So etwas hatte ich vorher noch nie gespürt... aber es war ein wunderschönes Gefühl, das mich in einem tiefen, traumlosen Schlaf begleitete. Alices Outfit: http://www.polyvore.com/alice_beim_bowlen/set?id=10662958 Roses Outfit: http://www.polyvore.com/rose_beim_bowlen/set?id=10662733 Bellas Outfit: http://www.polyvore.com/bella_beim_bowlen/set?id=10662608 Edwards Outfit: http://www.polyvore.com/edward_beim_bowlen/set?id=10662689 Tanyas Outfit: http://www.polyvore.com/cgi/set?id=10663735 Pussycatdolls- Buttons (Rosalie und Emmett): http://www.youtube.com/watch?v=EOEC2jWXqOY Rihanna Rehab (Jasper und ALice): http://www.youtube.com/watch?v=kUpsX7ihHdY -♥-♥-♥-♥-♥-♥-♥-♥-♥-♥-♥-♥-♥-♥-♥-♥-♥-♥-♥-♥-♥-♥-♥-♥-♥-♥-♥-♥-♥-♥-♥-♥-♥-♥-♥-♥- Das wars dann auch schon mal wieder! Hat es euch gefallen?? Ich hoffe es doch, ist von meiner Beta das Lieblingskapitel! Sorry das ich es dieses Mal nicht über die 6000er Grenze mit den Wörtern geschafft habe. Ist ein bisschen kürzer wie sonst. Und wie schon angekündigt, wird das nächste Kap nicht vor dem Wochenende kommen. Wohl erst Anfang nächster Woche. Aber was ich euch verraten kann: Es gibt ein Wiedersehen mit der ganzen Familie! ;-) Versteht ihr was ich meine? So, jetzt bin ich mal auf eure Kommis gespannt. Liebe Grüsse und Bussi Nicki Kapitel 19: Wiedersehen mit Esme und Carlisle --------------------------------------------- Sorry, Sorry, Sorry!! Aber es ging nicht schneller! Letzte Woche hatte ich Geburtstag und mega Stress! Und dann hatte meine Beta Purzeltag. Deshalb kommt das Kap erst heute, ich hoffe ihr seid nicht all zu böse. Dafür ist es auch bisher das längste!! Und mit viiiiiiiiiiiiiiiiiieeeeel Gefühl!!! Viel Spass damit!! --------------------------------------------------------------------------- Weihnachten stand vor der Türe und wir hatten beschlossen diese in New York bei den Cullens zu verbringen. Mum und Dad wollten extra aus Forks kommen, was mich sehr freute. Allerdings musste Alice und meine Mum viel Überredungskunst bei meinem Dad leisten... er hatte es nach drei Jahren immer noch wirklich verkraftet, dass Carlisle so knall auf Fall weg zog. Jetzt freute er sich aber genauso, wie wir alle, auf die kommenden Tage. Rose und Jasper würden uns auch begleiten, ihre Eltern waren auf einer Geschäftsreise in Japan. Heute war der letzte Tag vor den Ferien und zu fünft saßen wir in der Mensa. Alice machte unzählige Notizen, was alles für Silvester organisiert werden musste, dabei war noch nicht einmal Weihnachten hinter uns. Aber das war eben mal wieder unser kleiner Wirbelwind, Rose unterstütze sie dabei tatkräftig. Die Jungs und ich hielten uns aus dem meisten raus und sagten nur dann etwas, wenn wir gefragt wurden. Ich war in meinen Gedanken mal wieder wo anders, wie so oft in letzter Zeit. Edward war noch nicht an unserem Tisch, deshalb ließ ich meinen Blick über die Mensa schweifen. Ich entdeckte ihn auf dem Weg zur Essensausgabe und mein Herz machte vor Freude einen kleinen Hüpfer. Er würde also gleich zu uns kommen. Ich versuchte mich schon mal innerlich darauf vorzubereiten. Aus den Augenwinkeln sah ich, dass Tanya in Edwards Richtung lief und schließlich neben ihm stehen blieb, eine Hand auf seinem Rücken ruhend. Dieser holte sich gerade ein Tablett mit Essen. Obwohl an der Essensausgabe die Hölle los war , konnte ich seinen bronzefarbenen Haarschopf sofort erkennen. Tanya war, mit ihrem super Mini-Rock - naja Gürtel war wohl treffender ausgedrückt - und ihrer absolut penetranten Duftfahne, auch nicht zu übersehen. Sie hing wie eine Klette an ihm und merkte nicht einmal, wie sie ihn damit nervte. Ich sah wie Edward kaum merklich die Augen rollte und eine kleine Bewegung nach vorne machte, um sich so von Tanyas Hand zu befreien. Das zauberte mir ein Lächeln aufs Gesicht. Den bekommst du nicht Tanya. Edward wird nicht auf deine Spielchen reinfallen! Eigentlich war es mir bisher egal, mit wem Tanya was trieb. Aber nicht seit Edward hier mit Alice aufgetaucht war. Tanya hatte es von Anfang an auf ihn abgesehen, was mich nicht wunderte. Jedoch hatte sie die Rechnung ohne mich gemacht: Erstens war er der Bruder meiner wiedergefundenen besten Freundin Alice und zweitens, ich weiß nicht warum, aber er war mir viel wichtiger als früher! Er war nicht nur einfach mehr Alices Bruder für mich. Wenn er mich ansah, bekam ich ein Kribbeln im Bauch, sein Lächeln ließ meinen Atem aussetzen und wenn er mich zufällig berührte, brannte die Stelle wie Feuer. Ein Gefühl, das selbst er, Jacob Black, damals nicht in dieser Stärke in mir auslösen konnte. Eigentlich wollte ich diese Gefühle nie wieder an mich ran lassen...in mir aufflammen lassen, ich hatte nicht mehr genug Kraft in mir, all die schlechten Erinnerungen und zerreißendenden Schmerzen, die unweigerlich damit zusammenhingen und die letztendlich der Grund für meine Persönlichkeitsänderung waren, noch einmal durchlaufen zu müssen. Mein neues Ichs, gleichzeitig mein stärkeres Ichs schirmte mein altes, schwaches Ich von solchen Gefühlen ab. Es war ein Schutzschild, von dessen Stabilität und Widerstandskraft ich die letzten Jahre erfolgreich beschützt und überzeugt worden war. Dachte ich zumindest. Doch seit Edward hier aufgetaucht war, fing dieser langsam an Risse zu bekommen...zu bröckeln...Stück für Stück. Mein Verstand sagte mir,dass ich dies mit allen Mitteln verhindern musste, sonst würde mein schwaches Ich ausbrechen und alles zerstören, was ich in all den Jahren aufgebaut hatte. Dies konnte ich nicht zulassen, es durfte einfach nicht passieren! Aber mein Herz, dass all die Jahre zusammen mit meinem schwachen Ich zum Stillschweigen gebracht wurde, fing langsam wieder an sich zu widersetzen. War mein Herz in der Lage ein Bündnis mit meinem schwachen Ich einzugehen und sich gegen mein starkes Ich und meinem Verstand aufzulehnen? Nein, das war es nicht und das war gut so! „Bella, bist du schon wieder am träumen?“ Alice fröhliche Stimme ließ mich aufschrecken. ,,Ich war in Gedanken...“ Vorsichtig musterte mich meine beste und liebste Freundin. ,,Willst du darüber reden?“ Ich schloss kurz meine Augen. Ich verschloss das Gefühl wieder tief in meinem Inneren, schirmte es durch meinen Schutzschild an, öffnete meine Augen und schenkte Alice ein Lächeln, das ihr sagte, dass sie sich keine Sorgen machen musste. ,,Nein, alles in Ordnung, alles ist so, wie es sein soll.“ Hoffe ich zumindest. Kurz schielte ich wieder zur Essensausgabe und sah dort nur noch Tanya mit ihrer ach so tollen Freundin Irina stehen. Im nächsten Moment zuckte ich durch das Klappern eines Tabletts zusammen, sah Edwards smaragdgrüne Augen und wie er sich zwischen Emmett und Alice niederließ. Ich erwartete schon das Kribbeln, dass ich bekam, wenn Edward in meiner Nähe war, doch diesmal blieb es aus. „Diese Frau bringt mich noch um den Verstand“, stöhnte Edward und biss in sein Sandwich. „Wieso sagst du es ihr dann nicht endlich mal??“, fragte Emmett, ich war schon sehr auf die Antwort gespannt. „Weil ich... mehr oder weniger.... mit ihr auskommen muss“, erklärte Edward. „Wieso denn das? Diese Hexe ist doch einfach nur nervig“, kam es von Rosalie. Ich wusste genau, was sie damit meinte. „Ja schon, aber wie gesagt, in Anatomie sind wir leider Laborpartner... zumindest noch bis Ende des Semesters. Danach werde ich alles tun, damit ich im nächsten so weit, wie möglich, von ihr wegsitze“, sagte er mit hoffnungsvoller Stimme. „Na gut, Schluss damit. Wieder zurück zu Silvester. Sollen wir selber kochen oder einen Catering- Service beauftragen?“, fing Alice wieder mit den Planungen an. „Da wahrscheinlich sowieso nur Bella wieder in der Küche stehen würde, bin ich dafür, das wir das Essen kommen lassen“, mischte sich Edward ein. Ich sah ihn mit großen Augen an, ein Fehler. Das zuvor ausgebliebene Kribbeln kam jetzt in mir auf, stärker als je zuvor. „Was soll das denn heißen? Rose und ich können auch kochen“, wehrte sich Alice. Mein Blick lag immer noch auf Edward, der mich ebenfalls ansah und seinen Mund nun zu meinem heiß geliebten Lächeln formte. „Das hab ich auch nicht abgestritten, aber meistens bleibt das Kochen an ihr hängen“, sagte Edward erneut, ohne auch nur einmal den Blick von mir zu nehmen. Das Gefühlschaos in mir war einmal mehr perfekt und meine Wangen wurden glühend heiß. „Also gut, dann lassen wir das Essen kommen, macht auch nicht soviel Arbeit. In Ordnung Bella?“, richtete Alice sich jetzt an mich und endlich schaffte ich es, meinen Blick von Edwards perfekten Gesicht zu lösen. „Ja, ist mir egal. Ich hätte auch gekocht“, sagte ich und stocherte weiter in meinem Salat umher. Eine nervtötende Stimme ließ mich aufsehen. „Ach hier bist du Edward. Ich wollte dich noch etwas fragen.“ Tanya! Ich bringe sie irgendwann um. „Was willst du Tanya?“ Ich merkte an Edwards Stimme, das er genervt war. „Ich wollte dich noch fragen was du Silvester machst. Du kommst doch zu der großen Party, oder?“, säuselte sie und ging neben ihm in die Knie, das sie ihn besser ansehen konnte. „Tut mir Leid Tanya, aber ich werde nicht da sein.“ Seine Stimme war gespielt traurig, ich konnte mir ein Lachen nicht verkneifen. „Das ist aber schade. Ich werde dich vermissen.“ Oooh diese Frau. „Tanya, ich glaube nicht, dass sich das auf Gegenseitigkeit beruht. Kannst du jetzt wieder abzischen, ich will essen und bei deinem Anblick wird mir schlecht“, mischte ich mich jetzt ein, ich konnte mich nicht einfach zurückhalten. „Hat dich irgendjemand gefragt? Ich rede mit Edward“, zischte sie mich nur an. „Nein, aber du gehst jeden auf den Kecks. Hau endlich ab.“ Ich versuchte so ruhig, wie möglich, zu bleiben. „Wenn du es dir anders überlegst Eddie, kannst du mich ja anrufen. Ich wünsch dir schöne Weihnachten“, säuselte sie wieder und ehe sie ging, gab sie Edward einen kleinen Kuss auf die Backe. In mir explodierte alles, was bildete sich diese Schlampe eigentlich ein. Ich musste mich zusammenreißen um nicht auf zuspringen und mich auf sie zu werfen. Erst kam sie hierher und nervte alle mit ihrer Anwesenheit und dann küsste sie auch noch Edward. Ja ok, es war nur auf die Wange, aber sie berührte ihn und das machte mich rasend. Ein Schnauben entwich mir und unter dem Tisch ballte ich die Fäuste. „Bäh, wie eklig.“ Edward wischte sich angewidert über die Backe, seine Reaktion beruhigte mein Inneres etwas. „Ach komm Eddie, dir hat es doch bestimmt gefallen“, zog Emmett ihn auf. „Nenn mich nie wieder so, sonst bring ich dich um! Und diese Tussi gleich mit.“ Edward funkelte meinen Bruder böse an, meine Wut wich langsam. „Da hast du wohl eine ziemlich hartnäckige Verehrerin“, bemerkte jetzt Jasper und in mir zog sich alles wieder vor Wut zusammen. „Die kann mich mal.Wann kapiert die das mal?“ Edward war wohl genauso sauer, wie ich, über die Aktion gerade eben und das ließ mich erleichternd aufatmen. „Können wir über was anderes reden? Die Frau geht mir auf die Nerven“, schaltete ich mich jetzt ein. „Bella hat Recht, es gibt immer noch einiges für Silvester zu planen“, sagte Rosalie. Ich konzentrierte mich wieder auf meinem Teller, als sich Edwards Blick auf mir spürte. „Bella, danke für eben“, hauchte er mir über den Tisch zu. Sein Blick und seine Stimme brachten mein Herz mal wieder zum Rasen. „Gern geschehen“, antwortete ich schlicht und wand meinen Blick wieder ab. Am nächsten Tag machten wir uns früh Richtung New York auf. Emmett fuhr mit seinem Jeep und Edward mit seinem Volvo. Das wiederum bedeutete, das Alice bei Jasper sein wollte, Rosalie natürlich bei Emmett und ich schlussendlich wieder mit Edward fahren musste. Ich machte mich wieder auf einen Kampf mit mir selbst gefasst, denn ich in Edwards Nähe immer ausübte. Die erste Hälfte der Fahrt hatten wir schon hinter uns, ich schaffte es tatsächlich die letzten zwei Stunden mit schlafen zu verbringen und so dem Kampf auszuweichen. Jetzt wurde ich allerdings unsanft geweckt, in dem Edward eine Vollbremsung hinlegte. „Sorry Bella, da ist ein Reh über die Straße gesprungen. Ich konnte gerade noch bremsen“, entschuldigte er sich, als ich aufschrie. „Schon ok, ging ja nochmal gut“, antwortete ich und rieb mir die Schulter, die von dem Gurt weh tat. „Tut es sehr weh? Ich kann kurz anhalten und es mir ansehen.“ „Nein nein, alles ok. Wir sind eh bald da, oder?“, fragte ich ihn, seinen Berührungen wollte ich mich jetzt auf gar keinen Fall aussetzen. „Noch 90Meilen ungefähr. Freust du dich schon?“ „Ja und wie, ich freu mich so Esme und Carlisle wiederzusehen. Das letzte Mal ist drei Jahre her.“ „Stimmt, drei Jahre, in denen sich einiges geändert hat“, bemerkte Edward. „Wie meinst du das?“ „Na, man muss ja nur mal dich anschauen. Früher warst du einfach nur ein kleines, schüchternes Mädchen, aber heute. Du bist wunderschön und selbstbewusst geworden.“ Ich starrte Edward ungläubig an. Mein Körper würde glühend heiß, alles zitterte in mir. 'Was hatte er gerade gesagt? Er findet mich wunderschön?' Er musste wohl meinen Blick bemerkt haben, sah mich kurz an und lächelte dann. „Was? Glaubst du mir nicht?“, fragte er ernst. „Ähm, doch doch. Aber ich glaube... du übertreibst“, stotterte ich. „Findest du? Dabei hab ich bisher nur gesagt, dass du wunderschön bist... ich bin noch nicht mal ins Detail gegangen“, grinste er. „Ist schon gut, ich glaub es dir auch so“, winkte ich schnell ab, noch mehr Komplimente konnte ich nicht ertragen, schon gar nicht von Edward. Ich konnte mich so viel wehren, wie ich wollte, die Gefühle, die Edward in mir auslösten, waren einfach zu stark. „Willst du Musik hören?“, fragte er mich dann schließlich. „Hattest du die ganze Zeit das Radio aus?“ Ich war verwirrt, immerhin fuhren wir schon zwei Stunden, das war doch todlangweilig. „Ich wollte dich ungestört schlafen lassen, du sahst so süß aus. Mir war nicht langweilig, keine Sorge.“ Hilfe, konnte er Gedanken lesen? Ich wurde schon wieder rot und schaltete das Radio ein. „Im Handschuhfach sind CD´s. Such dir was aus“, sagte Edward, als ich durch die Sender zappte. Neugierig stöberte ich in seinem CD-Case, als ich an einer CD hängen blieb. „Du hörst Debussy?“, fragte ich ihn erstaunt. „Ja, schon lange. Aber das du ihn kennst.“ „Ich mag Claire de Lune, es erinnert mich an etwas.“ Ich hatte dieses Lied vor zwei Jahren zufällig im Radio gehört. Es hat mich sofort faszinierte und an Edward beim Klavierspielen erinnert. Ich hab mir daraufhin die CD gekauft und es oft stundenlang gehört. „Ehrlich, an was?“, fragte mich jetzt Edward neugierig. „An dich“, flüsterte ich leise und wurde dabei einmal mehr rot. „Wieso denn das?“ Er war sichtlich überrascht. „Ich hab mir dabei immer vorgestellt, du würdest am Klavier sitzen. Ich hab das ziemlich vermisst... dir beim Spielen zu zuhören“, gab ich klein laut zu. „Ich versprech dir, dass ich die nächsten Tage nur für dich spielen werde“, sagte er sanft und griff dabei nach meiner Hand. Sofort tobte wieder das Feuer in mir, Edward strich mir sanft mit dem Daumen über meinen Handrücken. Meine Hand kribbelte wie verrückt und wieder einmal setzte mein Herz kurz aus. Um dem ein Ende zu setzen, nahm ich die CD und legte sie ein. Dadurch musste ich meine Hand von Edwards trennen. Einerseits war ich froh darüber, andererseits wünschte ich mir, er würde sie wieder nehmen. Ich wusste nicht was mit mir los war. Er brachte mich mal wieder völlig aus der Fassung. Alles, was ich mir vorgenommen hatte... keine Gefühle mehr für einen Mann zu empfinden, keine Nähe aufbauen, brachte er ins Wanken. Mein Herz schrie nach seiner Nähe, nach seinem Geruch, seiner Stimme, aber mein Verstand handelte anders. Allerdings fragte ich mich, wie lange, das wohl noch so sein würde. „Bella, wir sind gleich da“, hörte ich plötzlich Edwards zauberhafte Stimme. „Wirklich, so schnell? Gerade waren es doch noch 90 Meilen“. „Du bist wieder eingeschlafen. Hast du geträumt?“, grinste Edward mich an. „Wieso? Wie kommst du darauf?“ „Du hast im Schlaf geredet. War ziemlich süß.“ Mein Herz klopfte wie wild. Ich wusste, dass ich im Schlaf rede, aber noch nie hat mir jemand dabei zugehört. Ich hoffte inständig nichts Falsches gesagt zu haben. „Was hab ich denn gesagt?“ „Ich hab leider nichts verstanden. Aber es war trotzdem süß.“ Das ging gerade nochmal gut. Wir fuhren durch die Straßen von New York und hielten dann an einem Haus in Upper East Side. Es war ein typisches Reihenhaus, lag in der Nähe des Central Parks und des Hudson Rivers. Dennoch versprühte es den Charme der Cullens, ich fühlte mich sofort wohl. Hinter uns kamen nun auch Emmett und der Rest an, gemeinsam luden wir die Koffer aus. Wir waren fast fertig, da flog die Haustüre auf und Esmes Stimme ertönte. „Kinder, da seid ihr ja endlich!“, rief sie freudig und rannte die vier Stufen herab. „Hey Mum, schön dich wiederzusehen“, umarmte sie Edward als erstes. Dann sprang ihr Alice regelrecht um den Hals. „Muuum, endlich. Schön wieder da zu sein. Das ist Jasper, mein Freund. Ich hab dir von ihm erzählt!“, quasselte sie ohne eine Pause und zog sie mit zu Jasper. „Hallo Mrs. Cullen. Freut mich sie kennen zu lernen. Danke, dass wir Weihnachten hier verbringen dürfen“, sagte Jasper höflich und hielt seine Hand zur Begrüßung hin. „Ach, nicht so förmlich. Ich bin Esme und es ist selbstverständlich, dass ihr hier seid. Die Freunde meiner Kinder sind immer Willkommen.“ Esme umarmte den völlig überraschten Jasper und wand sich dann an Rose. „Und du bist bestimmt Rosalie, man sieht es euch beiden an, dass ihr Zwillinge seid.“ Esme war wie immer herzlich, ich war mir sicher das die Beiden sie sofort mochten. „Danke Esme, sie sind noch viel hübscher als Alice erzählt hat“, erwiderte Rose. „Emmett, mein lieber. Endlich seh ich dich wieder.“ „Hallo Esme, schön dich endlich wiederzusehen“, zog mein Bruder sie in eine Umarmung. „Gott Emmett, bist du stark geworden. Könntest du mich bitte wieder los lassen, ich ersticke sonst“, lachte sie. „So und wo ist Bella?“ Ich stand hinter dem Jeep und holte gerade meinen letzten Koffer. „Ich bin hier Esme.“ „Gott, Bella, bist du es wirklich?“ Esme sah mich mit großen Augen an. „Oh Esme, es tut so gut hier zu sein!“, fiel ich ihr in die Arme. „Oh Kleines, du glaubst gar nicht, wie ich mich freue. Du bist so schön geworden, so erwachsen. Kaum zu glauben, was drei Jahre alles ausrichten können“, schluchzte sie in meine Haare, mir kamen ebenfalls die Tränen. „Mum, hättest du was dagegen, wenn wir langsam ins Haus gehen? Es ist bitterkalt“, fragte Edward und Esme löste langsam unsere Umarmung. „Nein, natürlich. Gehen wir rein. Ich will ja nicht, dass ihr euch erkältet.“ In New York hatte es geschneit, der Schnee lag inzwischen fast 20cm hoch und die Temperatur lag knapp über 0°. Wir schnappten unsere Koffer und gingen ins Haus. Das Haus war von innen viel größer als es von außen den Anschein machte. Esme hatte wieder das moderne mit dem alten verbunden. Wir standen in einer kleinen Empfangshalle, von dort ging eine Treppe in die oberen Stockwerke und ein schmaler Gang in das Innere des Hauses. Wir legten unsere Jacken ab und gingen dann in das Wohnzimmer. Es war groß und modern eingerichtet, hatte einen kleinen Kamin, in dem das Feuer schon prasselte und im Übergang zum Esszimmer stand ein großer Flügel. Ich legte eine Hand auf ihn und ein Lächeln stahl sich auf meine Lippen. Ich versprech dir, dass ich die nächsten Tage nur für dich spielen werde hallte Edwards Stimme wieder in meinem Kopf. „Schön, nicht? Ich frag mich, wann Edward endlich mal wieder spielt“, holte mich Esme aus meinen Gedanken. „Wieso? Spielt er nicht mehr so häufig?“ „Nein, seit wir von Forks weg sind so gut, wie gar nicht mehr und hier noch nie“, sagte sie traurig. „Ich bin mir sicher, er wird die nächsten Tage etwas spielen“, munterte ich sie auf und sofort bildete sich ein Lächeln auf ihren Lippen, er hatte es mir ja versprochen. „Mum, wo ist Dad?“, schallte Alice Stimme aus der Küche. „Er holt Charlie und Renee am Flughafen ab. Er müsste so in einer Stunde wieder hier sein“, antwortete sie auf dem Weg zur Küche. Sie war kleiner als die in Forks, in der Mitte befand sich eine große Kochinsel, über ihr hingen viel Töpfe und alles war in Edelstahl gehalten. „Ich zeige euch jetzt mal die Zimmer. Da sich Renee und Charlie mit dem Arbeitszimmer und der darin befindenden Couch zufrieden geben, bekommen wir kein Platzproblem, wie ich es erst vermutet hatte.“ Esme ging voran und führte uns durchs Haus. Im ersten Stock befanden sich das Elternschlafzimmer, ein Bad, Alices Zimmer und Carlisles Arbeitszimmer, im zweiten Stock Edwards Zimmer, zwei Gästezimmer und ein kleines Bad. „Bitte, tut mir einen Gefallen und nehmt das Zimmer auf der andern Seite am Ende des Flures... weit weg von meinem Zimmer“, kam Edward plötzlich die Treppe hoch geschossen und flehte auf Knien Emmett und Rosalie an. „Wieso?“, fragten beide überrascht. „Ich hab keine Lust euch nachts zu hören! Das reicht schon am College“, jammerte Edward immer noch auf Knien. Ich konnte nicht anders und brach in schallendes Gelächter aus. Die drei sahen mich überrascht an, was mich nur noch mehr Lachen ließ. „Gott, hat denn niemand nen Foto da?“, lachte ich und musste mir schon den Bauch halten. „Bella, das ist nicht witzig! Oder willst du mir gerade sagen, dass du die beiden noch nie gehört hast?“, kam Edward jetzt auf mich zu. „Doch, aber Alice und Jasper sind auch nicht besser“, kicherte ich. „Das hab ich gehört Isabella Swan“, schallte es die Treppen herauf und ein erneuter Lachanfall überkam mich. „Die Zwei sind aber unten und lange nicht so laut wie die zwei“, grinste Edward und zeigte auf Emmett und Rosalie. „Du bist ja nur neidisch, Eddie“, kam es plötzlich von Emmett, Edwards Gesicht verzog sich zu einem bösen Ausdruck und im nächsten Moment sprang er auf meinen Bruder zu. „Nenn mich nie wieder so. Sonst schwör ich dir, erlebst du das nächste Jahr nicht mehr.“ Die beiden lagen auf dem Boden im Gang und kabbelten sich, mein Lachanfall verstärkte sich nur noch mehr. „Hört schon auf ihr zwei Kindsköpfe. Honey, dann nehmen wir eben das Zimmer. Wir wollen Edward ja nicht um den Schlaf bringen.“ Rose trennte die beiden und zog Emmett in das Zimmer. Mein Lachanfall verschlimmerte sich, inzwischen musste ich mich hinsetzten, um vor Lachen nicht umzufallen. „Komm, ich helfe dir hoch.“ Edward stand vor mir und hielt mir die Hand hin. Ich ergriff sie, ein Stromschlag durchzuckte wieder meinen Körper. Er zog mich hoch, ein bisschen zu heftig, so dass er mich auffangen musste und ich nun in seinen Armen lag. Meine Arme lagen auf seinem Brustkorb, seine auf meinem Rücken. Edward war mir nah, verdammt nah. Seine Augen fixierten die meinen, ich konnte seinen Atem spüren. Mein Atem ging schneller und mein Herz klopfte wild gegen meinen Brustkorb. Gefühle breiteten sich in mir aus... Wärme, Glück, Zufriedenheit, alles auf einmal. Ich musterte sein Gesicht, es war so perfekt. Seine Lippen bildeten eine Linie, seine stechend grünen Augen lagen immer noch auf meinen, ein paar Strähnen fielen ihm auf die Stirn. Sein Oberkörper hob und senkte sich schneller als er es sollte... ich konnte das Pochen seines Herzens unter meinen Händen spüren, es schlug wohl mindestens genauso schnell wie meines. Ich weiß nicht, wie lange wir so da standen und uns einfach nur anstarrten, aber plötzlich wurde die Stille durchbrochen. „Wollt ihr da noch Wurzeln schlagen? Renee und Charlie sind da.“ Alice erschien kurz auf der Treppe und war im nächsten Moment auch schon wieder verschwunden. „Ähm ja, dann tragen wir die Koffer mal ins Zimmer“, fand ich meine Stimme wieder. Ich ging auf ein Zimmer zu, doch Edward hielt mich zurück. „Das ist meines, das nebenan ist deines“, lächelte er und öffnete mir die Türe. Es war ein kleiner, gemütlicher Raum mit einem Bett, einem kleinem Tisch unter dem Fenster und einer kleinen Kommode. Das Zimmer strahlte mal wieder Esmes Sinn für das Antike aus. An der Wand hingen mehrere alte Gemälde, das Bett war zwar nicht sehr groß, aber es sah sehr einladend aus. Es war aus massiven, dunklem Holz und hatte viele kleine Schnitzereien, der Schrank war im gleichen Stil gehalten. Die Wände waren in einem zarten cremton gestrichen und die Vorhänge passten sich dem antiken Look an. Edward stellte meinen Koffer neben das Bett, ich ließ meine Tasche und Rucksack darauf fallen. „Also wenn du was brauchst, ich hab mein Zimmer nebenan.“ Edward stand dicht neben mir, den Blick wieder auf mich geheftet. Na klasse, wie soll ich hier schlafen können, wenn Edward direkt nebenan schläft? dachte ich zu mir selbst. Die Nähe zu ihm machte mich wahnsinnig und als wäre es nicht schon genug, dass wir jetzt unter einem Dach wohnten, nein, er musste auch noch direkt das Zimmer neben mir haben. Das würden vier schlaflose Nächte geben. „Lass uns nach unten gehen, meine Eltern begrüßen“, sagte ich schnell und ging an Edward vorbei. Ich stürmte die Treppen hinunter um Abstand zwischen mir und Edward zu bekommen. „Mum, Dad, da seid ihr ja.“ „Bella-Schatz, was hast du denn so lange da oben gemacht?“, schloss mich meine Mum in die Arme. „Ähm, nichts, die Koffer verräumt. Hey Dad“, umarmte ich nun meinen Dad. „Hey Bells, wie geht’s dir?“, fragte er mich. „Gut Dad und dir? Freust du dich, hier zu sein?“, fragte ich ihn so leise, das nur er es hören konnte. „Natürlich, es tut so gut, Carlisle wiederzusehen. Wir hätten uns viel früher treffen sollen. Aber ich war einfach stur.“ „Wem sagst du das Dad... ich weiß genau, was du meinst“, grinste ich und er verstand. Ich war die letzten Jahre genauso stur was die Sache mit Alice betraf, diese Eigenschaft hatte ich definitiv von meinem Vater geerbt. „Bella, da bist du ja.“ Carlisle stand plötzlich hinter uns. „Carlisle, schön dich zu sehen“, sagte ich und umarmte ihn dabei. „Mein Gott, lass dich anschauen. Du bist groß geworden und hübsch. Die Jungs rennen dir bestimmt in Scharren hinterher“, lächelte er mich an. „Das hab ich auch schon gesagt, aus der kleinen Bella ist eine erwachsene Lady geworden.“ Esme erschien hinter ihrem Mann und legte einen Arm um ihn. Die beiden strahlten wie immer Harmonie pur aus. „Danke, ich werd gleich verlegen. Aber ihr übertreibt“, sagte ich beschämt. „Können wir endlich was Essen? Ich hab Hunger!“, kam es von Emmett, alle brachen in schallende Gelächter aus. Nach einem ausgiebigen Frühstück, schmückten wir Kinder den Christbaum. Wir brauchten fast drei Stunden, da uns immer wieder Blödsinn mit den Kugeln und Lametta einfiel. Als der Baum fertig geschmückt war, betrachteten wir unser Kunstwerk. „Schön oder?“, fragte Alice in die Runde. Wir hatten fast ausschließlich goldene und bronzefarbenen Kugeln verwendet, dazu passendes Lametta und eine Lichterkette. „Ja total, da kommt Weihnachtsstimmung auf“, kam es von Emmett. Ich betrachtete noch eine Weile unseren geschmückten Baum. Als ich meinen Blick durch das Wohnzimmer schweifen ließ bemerkte ich, das außer mir niemand mehr da war. Ich vermutete, dass meine Mum und Esme in der Küche waren, Dad mit Carlisle in seinem Arbeitszimmer und der Rest hatte sich wohl auf die Zimmer verteilt... alle bis auf Edward. Er lehnte locker am Flügel und sah mich lächelnd an. Der Anblick war einfach nur atemberaubend, er glich einem Gott. Sofort kribbelte wieder alles in mir und Sehnsucht machte sich breit. Sehnsucht, die ich bis jetzt nicht kannte... Sehnsucht nach Edward. Dieses Gefühl breitete sich so schnell in mir aus, dass ich nicht wusste, wie ich damit umgehen sollte. „Ist gut geworden, oder?“ versuchte ich lässig zu klingen und blickte wieder auf den großen Baum.„Ja, wunderschön“, hauchte er plötzlich neben mir, ich schielte kurz zu ihm. „Aber nur halb so schön wie du“, fuhr er fort und gab mir einen kleinen Kuss auf die Stirn. Ein Kribbeln durchfuhr meinen Körper, gleich darauf folgte ein Welle des Glücks und vollkommener Wärme. Ich schloss meine Augen. Ich hatte schon einmal so gefühlt, jetzt fiel mir auch wieder ein, wann. Nach unserem Bowlingabend, als ich ins Bett getragen wurde. Ich hatte es damals nur im Halbschlaf wahrgenommen und gedacht, ich träumte. Aber jetzt wusste ich, dass es damals Edward war, der mich ins Bett brachte und mich küsste. „Bella, kannst du mir mal helfen? Ich weiß nicht, was ich anziehen soll“, hörte ich Alice kreischen, die mich dadurch in die Realität zurückholte. „Ich geh dann mal nach oben, bis später beim Essen“, sagte ich schnell und rannte die Treppen zu Alice Zimmer nach oben. In ihrem Zimmer angekommen, sah ich, wie sich die Kleiderberge türmten. Rose saß auf dem Bett mittendrin. „Wo sind eure Männer?“, fragte ich, als ich die Tür hinter mir schloss. „In Emmetts Zimmer, Playstation spielen, was sonst. Und deiner?“, fragte mich Alice schnippisch. „Meiner?“ „Na Edward. Wo hast du ihn gelassen?“, kam es jetzt von Rose. „Er ist nicht mein Mann“, gab ich leicht bissig von mir. „Oh Bella, wie lang soll das noch so zwischen euch gehen?“, rollte Alice mit ihre Augen. „Was meinst du damit bitte?“ „Ich bitte dich. Die Blicke die ihr euch zuwerft, die Gesten, vorhin oben auf dem Flur. Meinst du wir sind blind?“, gab der kleine Giftzwerg von sich. „Und was willst du damit sagen?“ „Ihr seid bis über beide Ohren ineinander verknallt“, platzte es regelrecht aus ihr raus. „So ein Schwachsinn. Ihr wisst ganz genau, dass ich mich nicht mehr verlieben werde“, trotze ich. „Bella, so was kann man nicht planen.“ „Dein Verstand vielleicht nicht, Bella, aber dein Herz schon.“ Jetzt fing auch noch Rose damit an. „Wenn ihr mich nur gerufen habt, um so einen Blödsinn zu erzählen, kann ich ja wieder gehen.“ So langsam ging mir das ganze auf die Nerven. „Nein, ist schon gut. Hast du dir schon überlegt, was du anziehen willst heute Abend?“, wechselte Rose schnell das Thema, an Alices Gesichtsausdruck konnte ich sehen, das für sie das Thema noch längst nicht gegessen war. „Noch nicht wirklich, was zieht ihr an?“, fragte ich und gemeinsam stöberten wir in Alice Kleiderschrank, unseren mitgebrachten Klamotten und machten und für das Weihnachtsessen schick. Nach mehr als zwei Stunden waren wir fertig und wie aufs Kommando riefen in diesem Moment meine Mum und Esme zum Essen. Als wir aus dem Bad traten, standen die Männer vor uns. Der Anblick war einfach umwerfend. Drei perfekt angezogene Männer, alle mit einem umwerfenden Lächeln auf dem Gesicht. „Ladys, dürfen wir euch zum Essen geleiten?“, kam es von Emmett und hielt Rosalie den Arm entgegen. „Du siehst spitze aus Honey“, sagte sie und hakte sich bei ihm ein. „Du aber auch Baby. Emmett hatte eine braune Nadelstreifenhose und das dazu passende Hemd an, Rosalie ein goldenes Kleid mit Verzierungen, ihre Haare hatte sie sich von Alice hoch stecken lassen. Die beiden Outfits ergänzten sich perfekt. „Liebling, wenn ich nicht schon längst unsterblich in dich verliebt wäre, wäre es spätestens jetzt um mich geschehen“, säuselte Jasper, als er Alice in den Arm nahm. Sie trug ein rosa farbenes, kurzes Kleid mit einer Schleife um die Taille, er passend dazu eine graue Hose mit Weste und rosa farbenen Hemd. „Schatz, du bist so süß“, hauchte Alice ihm zu und ging gemeinsam mit ihm die Treppen nach unten. „Mademoiselle, darf ich für heute Abend ihre Begleitung sein?“ Edward verbeugte sich vor mir und sah mich mit einem umwerfenden Lächeln an. Sein Anblick raubte mir den Atem, er trug, wie Jasper, eine feierliche Hose allerdings in schwarz, dazu eine passende Weste und ein hellblaues Hemd. „Sie dürfen“, brachte ich letztendlich doch heraus und hakte mich bei ihm ein. „Du bist bildschön, das Kleid steht dir“, flüsterte er mir ins Ohr. Ich trug ein silbernes Kleid, das meinen Körper perfekt betonte, dazu eine passende Kette und Ohrringe, meine Haare fielen in weichen Wellen an mir herab. „Danke, du aber auch“, antwortete ich verlegen, die Röte schoss mir wieder ins Gesicht. Gemeinsam erreichten wir das festlich geschmückte Wohnzimmer, in dem unsere Eltern schon warteten. „Kinder, ihr seht zauberhaft aus. Das muss festgehalten werden“, rief meine Mutter entzückt und zückte ihre Digicam. „Mum, muss das sein?“, fragte ich, fotografiert werden mochte ich noch nie und schon gar nicht auf Befehl. „Stell dich nicht so an Bella. Stellt euch um den Weihnachtsbaum.“ Ich rollte mit den Augen und stellte mich mit den anderen auf. Emmett und Jasper hielten ihre Freundinnen im Arm, Edward legte ebenfalls einen Arm um meine Taille. Mich durchfuhr wieder dieser Stromschlag und ich wünschte mir, dass er mich nie wieder loslassen würde. Ich blickte zu ihm auf und auch er sah mich in diesem Moment an. Wieder blieben unsere Blicke aneinander haften und in der nächsten Sekunde erhellte ein Blitz den Raum. Meine Mum hatte gerade in dem Moment das Bild geschossen, in dem Edward und ich uns ansahen. Na großartig, das ist bestimmt ein schreckliches Bild. „So, jetzt lasst uns essen, sonst wird es noch kalt“, sagte Carlisle und ging voraus ins Esszimmer. Wir setzten uns neben unseren jeweiligen Partner, auch wenn es bei mir und Edward nur für diesen Abend war. Ein schmerzvoller Stich durchzog meinen Körper. Ich wunderte mich, was es wohl zu bedeuten hatte. Esme und meine Mum hatten sich selbst übertroffen mit dem Essen. Als Vorspeise gab es eine Kartoffelsuppe, zum Hauptgang eine Gans, dazu Kartoffelknödel und Blaukraut, viele Salate und als Nachtisch Tiramisu. Ich wurde mehr als satt und den anderen ging es wohl genauso. „Mum, Esme, das war super lecker“, lobte mein Bruder, wir konnten uns nur anschließen. „Freut mich, dass es euch geschmeckt hat“, antwortete mein Mum und widmete sich wieder ihrem Gespräch mit Carlisle und Esme. Jeder am Tisch unterhielt sich mit irgendjemand, ich schweifte in Gedanken zu unserem schönen Weihnachtsbaum ab. Die letzten Jahre hatte mich dieses Fest nie sonderlich interessiert, aber dieses Jahr hatte es wieder eine neue Bedeutung für mich. „Bella, woran denkst du?“, holte mich Edwards Samtstimme aus den Gedanken. „An unseren Weihnachtsbaum“, lächelte ich ihn an. „Wie kommst du denn jetzt auf den?“, fragte er mich. „Die letzten zwei Weihnachten hatte keine große Bedeutung für mich, es war nur noch ein Fest, das gefeiert werden musste. Dass wir alle hier jetzt Weihnachten zusammen feiern können, so wie früher und sogar noch mit Rose und Jasper, macht es für mich wieder zu etwas ganz Besonderem. Ich hätte niemals daran geglaubt, dass ich das wieder erleben würde. Heilig Abend, ein Weihnachtsbaum, ein köstliches Essen mit deinen Eltern, Alice und dir... der Zauber und dieses Gefühl, das ich beim gemeinsamen Feiern mit euch immer hatte, ist wieder da.. es ist wie früher... es ist wieder fast perfekt..." "Nur fast?" "Ja, eine Kleinigkeit fehlt, um es perfekt zu machen" Edward schaute mir tief in die Augen, dann fing er plötzlich an zu strahlen. "Lass es uns perfekt machen", lächelte Edward und zog mich an der Hand hoch. Er zog mich leicht hinter sich her und setzte sich dann an den großen Flügel. „Setz dich, das ist jetzt nur für dich“, wies er mich an und ich setzte mich neben ihn. Seine Finger berührten die Tasten und leise Klavierklänge ertönten. „Jetzt ist es perfekt...“, flüsterte ich, doch Edward schien es gehört zu haben, er nickte leicht und lächelte. Wärme machte sich in mir breit, es tat so gut ihm zuzuhören, ich hatte es so vermisst. Edwards Finger glitten nur so über die Tasten und hypnotisierten mich schon fast. Alles fühlte sich in diesem Moment so gut an, es gab gerade nur ihn und mich. Esme tauchte mit einem Mal auf und jetzt erst, bemerkte ich, dass Edward aufgehört hatte zu spielen. „Edward, du spielst wieder?“ Ihre Augen waren ganz gläsern und eine Träne stahl sich heraus. Edward nickte nur und schenkte mir ein Lächeln, sofort ging mein Herz schneller. „Spielst du noch eins?“ bat sie ihn. „Klar Mum, gerne“, sagte er und begann ein neues Stück, unsere Familien gingen in der Zwischenzeit ins Wohnzimmer. Edward spielte mehrere Weihnachtslieder, danach Calire de Lune. Ein Kribbeln durch fuhr meinen Körper, es war genau so, wie ich es mir immer vorstellte, wenn ich es hörte... nur besser. Ich fühlte mich so wohl in seiner Nähe, ich wünschte mir, dass es immer so sein konnte. Es durchfuhr mich wie ein Lauffeuer... mir wurde schlagartig klar, was der Schmerz vorhin zu bedeuten hatte. Ich wollte Edward immer neben mir haben, immer seine Nähe spüren. Die Gefühle, die er in mir auslöste genießen und nicht davor zurückschrecken, versuchen sie zu unterdrücken oder gar versuchen gegen sie anzukämpfen. Ich wollte sie spüren mit jeder Faser meines Körpers und ich wollte, dass er es genauso fühlte, sie ihn genauso um den Verstand brachten, wie mich. Die Einsicht kam so plötzlich, das es weh tat. Sollte Alice recht haben? Sollte ich mich tatsächlich in den Bruder meiner besten Freundin verliebt haben? Meine Gedanken formten wirre Sachen und ehe sie weiter spinnen konnte, stand ich auf. Edward sah mich fragend an, doch ich formte mit dem Lippen das Wort „Durst“ um ihn zu beruhigen. Er konnte ja nicht wissen, das sich in meinem Kopf gerade seltsame Dinge abspielten. Ich nahm mir ein Glas Wasser und ging dann wieder ins Wohnzimmer. Am Türrahmen blieb ich stehen, lauschte Edwards Klavierklängen und hing meinen Gedanken nach. Ich wollte doch nie wieder solche Gefühle entwickeln, nie wieder einen Mann so nah an mich ran kommen lassen. Doch wenn ich jetzt auch nur fünf Meter von Edward entfernt war, tat es weh. Ich wollte ihn wieder an meiner Seite wissen. Ein Schrei ließ mich in die Realität zurück kommen. „Aaaah, ihr müsst euch jetzt küssen.“ Wen um alles in der Welt meinte Alice. „Bella, looos.“ Jetzt erst begriff ich, das sie mit mir sprach. „Was? Wen soll ich küssen und warum?“, fragte ich verwirrt. „Na Edward... ihr steht unter einem Mistelzweig“, rief jetzt Jasper. WAS????? ICH SOLL EDWARD KÜSSEN? NIE IM LEBEN! hallte es in meinem Kopf. Ich sah zur Seite, neben mir stand tatsächlich Edward, der genauso verwundert schaute, wie ich. Dann sah ich nach oben und dort hing tatsächlich dieses blöde Ding. „Das ist doch nur ein blöder Brauch“, sagte ich gereizt. „Das ist egal. Ein Kuss... jetzt“, rief Alice wieder und warf uns böse Blicke zu. „Tun wir ihr eben den Gefallen. Sie lässt uns ja sowieso vorher nicht in Ruhe, kennst sie doch“, sagte jetzt Edward und grinste mich an. Das konnte nicht sein ernst sein, das war einfach nur schrecklich peinlich, alle starrten uns an. Er legte einen Arm an meine Hüfte und zog mich an sich. Ok, es ist sein ernst! schallte es in meinem Kopf. Dann kam er meinem Gesicht immer näher, mein Herz raste, setzte aus, raste noch schneller. Meine Hände schlangen sich krampfhaft um das Glas in meiner Hand. Als er nur noch wenige Millimeter von meinen Lippen entfernt war, schloss ich meine Augen und als sich unsere Lippen trafen, entzündete in mir ein Feuerwerk. Meine Beine wurden weich, mein Herz tanzte Samba in meiner Brust, das Feuer drohte mich innerlich zu Verbrennen. Seine weichen Lippen verweilten kurz auf meinen, ehe sie sich viel zu schnell wieder trennten. Nein, nicht aufhören! schrie es in mir. Langsam öffnete ich wieder meine Augen und sah Edward vor mir, einen Arm immer noch um meine Hüfte. Ich drohte wieder in seinen Augen zu versinken, meine Gefühle fuhren Achterbahn und mein Herz nahm langsam wieder normal Geschwindigkeit auf. „Und Bella, war es so schlimm?“, ertönte Rosalies Stimme irgendwo ganz weit entfernt. Edward verzog seinen Mund zu einem Lächeln. „Also für mich nicht. Aber ich glaube, Bella braucht Sauerstoff.“ Erst jetzt konnte ich wieder einen klaren Gedanken fassen und merkte, dass ich nur stockend atmete. Ich befreite mich aus seinem Griff und nahm einen Schluck aus meinem Glas, das ich immer krampfhaft in der Hand hielt. „Schmeckt Edward so eklig?“, grinste Emmett mich an. „Nein, ich hab nur einen trockenen Hals“, sagte ich schnell. „Nun setzt euch schon zu uns. Rückt ein wenig zusammen, die beiden haben schon auch noch Platz“, wies mein Dad die anderen an, worauf diese zusammen rückten. Ich setzt mich zu Alice, Edward nahm neben Carlisle Platz. Ich war froh, dasa wir nicht unmittelbar nebeneinander saßen, doch mein Inneres schien anderer Meinung zu sein. Es schrie schon wieder nach seiner Nähe. Wir unterhielten uns noch bis spät in die Nacht hinein mit unseren Eltern. Immer wieder erwischte ich mich dabei, wie ich Edward anstarrte und wenn sich unsere Blicke trafen, sah ich schnell weg. Ich konnte seine Lippen immer noch auf den meinen spüren... sie waren so weich, so sinnlich. Es war nur ein flüchtiger Kuss und dennoch brachte er mich um den Verstand. Nie zuvor hatte ich weichere Lippen geküsst, nie zuvor hatte mich ein Kuss so verwirrt. Ja, verwirrt konnte man mein Gefühlschaos wohl am besten beschreiben. Irgendwann verschwanden Emmett und Rosalie als erstes ins Bett, wir folgten ihnen nach und nach. Als ich mich umgezogen hatte und in meinem Bett lag, berührte ich meine Lippen. Noch immer kribbelten sie und als ich die Erinnerung aufrief, weshalb dies so war, breitete sich das Kribbeln in meinem ganzen Körper aus. Es fühlte sich so gut an, so richtig und doch so falsch. Ich hatte meine Gefühle zwei Jahre lang erfolgreich hinten in meinem Herzen verstaut, abgeschottet durch mein Schutzschild, mein neues starkes und selbstbewusste Ich... Und Edward hatte es in nur drei Monaten geschafft, dies völlig zum Wanken zu bringen. Es bröckelte immer mehr und das Verlangen nach Edward wurde immer größer. Ich wusste nicht wie lange ich dem noch stand halten konnte oder wollte, aber noch weniger wusste ich, wie Edward dachte. Vielleicht empfand er ja anders, vielleicht interessierte er sich nur freundschaftlich für mich. Mein Kopf formte wieder wirre Gedanken und bevor diese Überhand wurden, beschloss ich zu schlafen. Ich legte eine Hand an die Wand, die mich von Edwards Zimmer trennte. „Gute Nacht Edward, träum was schönes“, flüsterte ich und schloss die Augen. Am nächsten Morgen wurde ich durch grelles Licht geweckt. Ich blinzelte mit den Augen und zog mir die Decke über den Kopf. Jetzt war es wieder angenehm dunkel, allerdings hielt dies nicht lang an. Meine Decke wurde mir mit einem Ruck von Körper gezogen und wieder blendete mich das grelle Licht. „Guten Morgen, jetzt ist Bescherung angesagt“, hüpfte nun auch noch Alice auf meinem Bett herum. „Alice, warte nur, wenn ich dich in die Finger bekomme“, fluchte ich und wollte Alice packen. Sie sah mein Vorhaben schon, sprang schnell von meinem Bett und aus meinem Zimmer. „Zieh dich schnell um, wir wollen die Geschenke endlich aufmachen“, hörte ich sie noch rufen. Widerwillig krabbelte ich aus meinem Bett, zog einen Jogginganzug aus meinem Koffer und trotte aus dem Zimmer Richtung Bad. Ich schmiss die Tür auf und blieb wie angewurzelt stehen. Vor mir stand Edward, nur mit einem Handtuch um die Hüften und grinste mich an. „Guten Morgen, ich hab wohl vergessen abzusschließen. Hat dich Alice auch aus dem Bett geschmissen?“ „Äh, äh, ja.... entschuldige... ich.... ich warte draußen“, stotterte ich daher, mir stockte der Atem. Wie sollte ich auch etwas normales sagen, wenn er fast nackt vor mir stand. „Nein, ist schon gut, ich bin fertig. Ich zieh mich in meinem Zimmer um“, sagte er schnell, als ich mich gerade zum Gehen wandte. Edward lief an mir vorbei, schenkte mir nochmal ein Lächeln und schloss die Tür hinter sich. Als er endlich weg war, atmete ich tief durch. Atmen Bella, atmen. mahnte ich mich. Das war leichter gesagt als getan, sein Anblick raubte mir den Atem. Sein durchtrainierter Körper, seine nassen Haare, die Wassertropfen, die auf seiner Brust abperlten und der Duft, den er verströhmte, vernebelten mir die Sinne. Ich stieg unter die Dusche, um wieder klare Gedanken zu fassen. Das warme Wasser entspannte mich zwar, aber meine Gedanken drifteten immer wieder zu dem Bild von eben ab. Ich beschloss das Wasser kälter zu stellen und endlich klappte es, Edward aus meinen Gedanken auszublenden. Ich stellte das Wasser ab und putzte meine Zähne, danach zog ich mich an und klemmte meine Haare mit einer Spange nach oben. Als ich nach unten ging, drang der Duft von frischen Plätzchen in meine Nase. „Hier duftet es aber lecker“, bemerkte ich, als ich im Wohnzimmer war. „Ah Bella, du bist auch endlich wach. Dann können wir ja loslegen. Alice hält es schon fast nicht mehr aus“, lächelte Carlisle mir zu. „Ich habs gemerkt“, gab ich nur von mir und warf Alice einen bösen Blick zu. Die ging nicht darauf ein und hüpfte aufgeregt auf und ab. „Also, dann legen wir los. Das hier ist für dich Rose, das für dich und das für dich Emmett“, legte sie jedem ein Geschenk hin, mich eingeschlossen. „Alice, das ist aber lieb von dir.“ Rose hielt eine Gucci-Tasche in der Hand, diese war mit vielen kleinen Swarovski Steinen besetzt. „Keine Ursache! Das ist für dich, mein Schatz“, sagte sie und gab Jasper ein kleines Päckchen. Inzwischen hatte auch ich mein Geschenk geöffnet. Es war ein Digitaler-Bilderrahmen, mit einer Speicherkarte. „Sind da schon Bilder drauf?“, fragte ich sie. „Natürlich, lass dich überraschen“, grinste sie mich an. „Danke, das ist lieb von dir.“ So ging es reih um, bis jeder sein Geschenk von den andren bekommen hatte. Zum Schluss war nur noch Edward übrig, er überreichte mir ein kleines, flaches Päckchen. „Ich hoffe es gefällt dir“, sagte er und schenkte mir sein schiefes Lächeln. Sofort tobte wieder das Feuer in mir und das Verlangen nach ihm keimte wieder auf. Vorsichtig riss ich das Papier herunter und hielt eine CD-Hülle in der Hand. „Was ist das?“, fragte ich ihn. „Hör sie dir an, wenn du alleine bist“, flüsterte er in mein Ohr, dabei berührten seine Lippen leicht meine Schläfe. Das Kribbeln durchfuhr mich und das Verlangen wurde stärker. Ich nickte nur und hielt ihm mein Päckchen hin. „Was ist das?“ „Du musst es aufmachen, um es zu erfahren“, grinste ich ihn an. Wie ich, löste er das Papier vorsichtig und hielt die Schachtel vor sich. „Ein Aston Martin Vanquisch 12 Modell! Woher wusstest du?“, fragte er mich mit großen Augen. „Ich hab dich und Rosalie mal darüber sprechen hören. Da ist aber noch was innen drin“, machte ich ihn auf den Umschlag aufmerksam. „Eine Probefahrt! Ist das dein Ernst? WOW Bella, du bist der Wahnsinn“, jubelte er und zog mich in seine Arme. Sofort machten sich die Gefühle, die er jedes Mal in mir auslöste, bemerkbar. „Keine Ursache. Freut mich, dass es dir gefällt.“ „Gefallen? Das ist gar kein Ausdruck. Ich darf mit meinem Traumauto fahren... und noch dazu kann ich es jetzt jeden Tag anschauen.“ Edward freute sich wie ein kleines Kind, ich freute mich, dass ich ihm so ein Geschenk machen konnte. Immer wieder drehte er das kleine Modellauto hin und her, betrachtete es von allen Seiten und grinste mich immer wieder an. „Bella, du kommst aber mit, wenn ich die Fahrt mache“, rief er plötzlich, doch bevor ich antworten konnte, mischte sich Emmett ein. „Was? Das ist doch nicht dein Ernst? Du nimmst meine Schwester mit, die sich Null für Autos interessiert, statt einen von uns?“ Er war entsetzt. „Von ihr hab ich ja auch das Geschenk bekommen, oder?“, gab Edward zurück. „Aber, aber, das ist nicht fair! Sie hat doch überhaupt keine Ahnung von Autos!“, wetterte Emmett weiter. „Jetzt ist aber mal gut, du benimmst dich total kindisch Emmett. Edward wird ja wohl selbst entscheiden dürfen, wen er mitnimmt und wen nicht“, schaltete sich meine Mum als Schlichterin ein. Emmett verschränkte die Arme vor der Brust und schmollte, alle anwesenden mussten lachen. „Es wird ja auch noch ne Weile dauern bis er es einlösen wird und dann sehen wir weiter“, sagte ich abschließend. Den restlichen Nachmittag saßen wir zusammen, spielten Gesellschaftsspiele, Edward spielte Klavier oder unterhielten uns. Nach dem Abendessen sahen meine Eltern, Carlisle und Esme, Edward, Jasper, Alice und ich noch einen Film. Emmett und Rosalie hatten sich verdrückt, sie wollten alleine sein. Ich hatte Glück und saß am anderen Ende der Couch, eingewickelt in eine Decke und weit weg von Edward. Mein Herz schrie zwar nach seiner Nähe, aber ich hatte mich entschlossen, wieder öfters nach meinem Verstand zu handeln. Ich wusste sonst nicht, wie lange ich mich noch unter Kontrolle halten konnte. Wie so oft schlief ich mal wieder bei dem Film ein und wurde durch ein sanftes Schaukeln geweckt. Als ich meine Augen öffnete, sah ich direkt in die schönsten Augen, die ich je in meinem Leben gesehen hatte. Ich lag mal wieder in Edwards Armen, der mich in mein Zimmer trug. „Du hättest mich auch wecken können, du musst mich nicht immer tragen“, sagte ich leise. „Mir gefällt es aber dich in den Armen zu halten und dir beim Schlafen zuzusehen“, erwiderte er mit einem Lächeln auf dem Gesicht. Mein Herz raste wieder, als mir klar wurde wie nah ich ihm wieder war. Hatte ich mir nicht erst vor ein paar Stunden vorgenommen Distanz zu halten? Ich konnte wieder nicht meinen Blick von seinem perfekten Gesicht nehmen, bis ich merkte, dass wir schon in unserer Etage ankamen. „Du kannst mich jetzt runter lassen, die letzten Meter schaffe ich alleine.“ „Schade, aber wenn du willst.“ Edwards Stimme klang traurig, dennoch ließ er mich ab, hielt mich aber immer noch fest. „Gute Nacht Bella, schlafe gut“, hauchte er mit entgegen und gab mir einen flüchtigen Kuss auf die Stirn, dann verschwand er in seinem Zimmer. Ich brauchte noch einen Moment um meine Atmung zu kontrollieren und mein Herz in Gang zu setzten. Als ich wieder ganz bei Sinnen war, ging auch in mein Zimmer. Dort steckte ich erst einmal den digitalen Bilderrahmen an und betrachtete die Bilder. Alice hatte in den letzten Wochen immer wieder die Kamera dabei, jetzt wusste ich auch warum. Im fünf Sekunden Takt wechselten die Bilder und ließen mich lächeln. Alice und ich beim Kuchen backen, Rose und Emmett beim Herumschrauben am Auto, wir alle beim Essen, Jasper und Edward, wie sie beim Baseballspiel von Ben miteiferten. Es waren so viele Fotos und immer wenn Edward auf einem Bild zu sehen war, ging mein Herz schneller. Da fiel mir ein, das ich seine CD noch gar nicht angehört hatte. Ich nahm meinen CD-Player, legte die CD ein und drückte auf Play. Als erstes ertönte Edwards wunderschöne Stimme. „Diese CD, liebe Bella, habe ich nur für dich aufgenommen. Es sind all meine Lieblingsstücke, alle von mir selbst gespielt. Ich hoffe, es gefällt dir. Frohe Weihnachten.“ Mein Herz setzte einen Moment aus, mein Atem ging schwer und das Feuer loderte in mir. Er hatte eine CD aufgenommen, mit Klavierstücken, von ihm gespielt. Mein Herz machte einen Freudensprung, als die ersten Klänge ertönten. Ich legte mich aufs Bett, lauschte den Tönen und gleichzeitig hielt ich den Bilderrahmen in der Hand, um die Fotos zu betrachten. Bilder in der Disco, an der Uni, bei uns zu Hause, wir Mädels an unserem Beautytag mit Gesichtsmasken, die Jungs beim Baseballspiel und zum Schluss die Bilder von Weihnachten. Alice ist wirklich der Hammer! Wir Kinder schick unterm Weihnachtsbaum, Edward und ich sahen uns tief in die Augen - es sah gar nicht so schlimm aus, wie ich befürchtet hatte-, beim Essen mit allen am Tisch, Edward am Klavier und schlussendlich Edward und ich unterm Mistelzweig. Bei dem Bild keuchte ich, ich hatte gar nicht mitbekommen, dass ein Foto gemacht wurde. Dafür müsste Alice büßen, das schwor ich mir. Aber schnell verflog die Wut auf sie, ich stoppte den Bilderwechsel und starrte auf uns zwei. Ich hielt krampfhaft das Glas in der Hand, Edwards Hand um meiner Taille, unsere Augen waren geschlossen und unsere Lippen berührten sich sanft. Bei der Erinnerung an seine Lippen, kribbelten diese. Wir konnten fast als Paar durchgehen. Stopp, halt Bella, so darfst du erst gar nicht denken! mahnte ich mich sofort gedanklich. Ja, wir sahen toll zusammen aus, ich fühlte mich wohl in seiner Nähe, wenn er nicht da war, fehlte er mir. Er brachte mein Herz zum Rasen, meinen Atem zum Stocken, aber ein Paar? Niemals!! Immerhin hatte ich mir geschworen, nie wieder einen festen Freund zu haben. Auch wenn diese Entscheidung durch Edward, langsam aber sicher ins Bröckeln geraten war. Aber soweit würde es nie kommen lassen, er war ja jetzt schon viel zu nah. Ich stellte den Rahmen auf den kleinen Nachttisch, legte mich so hin, dass ich ihn betrachten konnte und lauschte weiter den Klängen von Edwards CD. „Was machst du nur mit mir Edward Cullen? Du bringst mich um den Verstand...“, flüsterte ich und schloss die Augen. Tanya Mensa: http://www.polyvore.com/cgi/set?id=10690170 Emmett Weihnachten: http://www.polyvore.com/cgi/set?id=10697634 Rosalie Weihnachten: http://www.polyvore.com/rose_weihnachten/set?id=10697042 Alice Weihnachten: http://www.polyvore.com/alice_weihnachten/set?id=10696797 Jasper Weihnachten: http://www.polyvore.com/jasper_weihnachten/set?id=10697463 Edward Weihnachten: http://www.polyvore.com/edward_weihnachten/set?id=10697341 Bella Weihnachten: http://www.polyvore.com/bella_weihnachten/set?id=10697215 Bella am Morgen: http://www.polyvore.com/cgi/set?id=10702935 Cullen Villa: http://www.instantgallery.de/galerie/180030/Twilight+Saga/bild15835989.html ---------------------------------------------------------------------- Tada!! Das wars mal wieder?? Und was sagt ihr?? Habt ihr bemerkt das der Prolog mit in dem Kapitel eingearbeitet ist? Der erste Schritt in die richtige Richtung ist getan! Mal sehen wies weiter geht! Wenn es euch gefallen hat und ihr Lust habt, lasst mir doch einfach nen Kommi da. Würde mich freuen! Eure Nicki Kapitel 20: Silvester in Miami ------------------------------ Wir haben es mal wieder geschafft, ein neues Kapitel ist online. Und endlich kommen wir auf den richtigen Weg. Bin gespannt was ihr hier zu sagt. Das bisher längste Kapitel, bin ich stolz! ;-) Aber es wird noch ein viel längeres geben! Nun mal wieder genug gelabbert! Viel Spass meine Süssen!! *********************************************************************** Silvester in Miami Die letzten drei Tage in New York vergingen viel zu schnell. Einen Tag nach Weihnachten gingen wir alle zusammen in das Musical 'König der Löwen' am Broadway, das wir von unseren Eltern zu Weihnachten geschenkt bekommen hatten, mit anschließendem Essen in einem edlen Restaurant. Es war ein schöner gemütlicher Abend, ich war froh mal wieder gemeinsam etwas mit meinen Eltern unternehmen zu können. Und dass die Cullens und der Rest dabei waren, machte es nur noch schöner. Die Freundschaft zwischen Charlie und Carlisle war wieder so, als hätten sie sich nie aus den Augen verloren. Die beiden schworen sich, sich jetzt öfters gegenseitig zu besuchen. Außerdem hatte Carlisle vor, wenn sein Vertrag in vier Jahren auslaufen würde, zurück nach Forks zu ziehen. Wir waren natürlich alle restlos begeistert von dieser Idee. Vorgestern hatten Alice und Rose mich doch tatsächlich dazu überreden können, eine kleine Shoppingtour zu machen. Sie beschlossen kurzerhand einen Mädelstag daraus zu machen, weil die Männer ein Baseballspiel im Fernsehen ansehen wollten. Kurzerhand entschlossen sich auch unsere Mütter dazu, uns zu begleiten. Zu fünft machten wir also New York unsicher und sechs Stunden und geschätzten hundert Tüten später, schleppten wir uns erschöpft nach Hause, soviel zu einer „kleinen“ Shoppingtour. Mein Vater bekam einen halben Herzinfarkt, als er sah, was Mum alles gekauft hatte. Sie begründete das nur mit „Konkurrenz ausspionieren.“, wir mussten alle mächtig lachen bei diesem Argument. Den letzten Tag verbrachten wir hauptsächlich im Haus der Cullens um zu packen und Zeit miteinander zu verbringen. Rose und ich beschlossen, einige Klamotten hier zu lassen, da sich der Umfang nach dem Shoppen verdoppelt hatte. Außerdem würden wir nach Silvester sowieso kurz hier vorbeikommen, da wir ja die Autos von Emmett und Edward abholen mussten. Bei letzterem ist es mir tatsächlich gelungen, die letzten Tage einen gewissen Abstand zu gewinnen. Ich bemühte mich, nicht mehr so häufig alleine mit ihm zu sein, geschweige denn seine Nähe aufzusuchen. Was sich allerdings teilweise schwer gestaltete, da in mir alles nach ihm schrie. Aber ich versuchte so gut, wie möglich, dem Verlangen und der Sehnsucht zu widerstehen, auch wenn Edwards Blicke oder sein Lächeln es mir nicht gerade einfach machten. Dennoch schaffte ich es und mein Schutzschild bekam so Zeit, sich zu regenerieren. Heute war der Tag, an dem wir endlich nach Miami flogen. Ich freute mich schon so sehr auf die Wärme. In New York schneite es fast jeden Tag und die Temperatur stieg nie höher als fünf Grad. In Miami herrschte es aber selbst zu dieser Jahreszeit um die 25° und ich konnte es kaum erwarten, dort aus dem Flugzeug zu steigen. Dieser Flug stand aber erst mal bevor und gemeinsam mit unseren Eltern standen wir nun am Flughafen. „Viel Spaß in Miami und ruiniert das Haus bitte nicht“, tadelte Esme. „Keine Sorge Esme, wir passen schon auf“, sagte Emmett, als er sich von ihr verabschiedete. „Ich will es doch hoffen, immerhin wollen wir dort auch mal wieder Urlaub machen“, kam es jetzt von Carlisle. „Mum, viel Spaß an Silvester. Wir sehen uns in den nächsten Ferien“, umarmte ich meine Mum. „Danke mein Schatz, den haben wir bestimmt.“ Meine Eltern blieben noch bis 1. Januar bei Esme und Carlisle um zusammen mit ihnen Silvester zu feiern. „Charlie, war schön dich wieder zusehen“, sagte Edward zum Abschied. „Ja, finde ich auch. Pass gut auf meine Bella auf“, zwinkerte er ihm zu. Ich warf ihm einen bösen Blick zu, den auch Edward sah, doch die beiden lachten nur darüber. Nachdem sich endlich jeder von jedem verabschiedete hatte, stiegen wir ins Flugzeug. Da wir um die Feiertage keine First Class Plätze mehr bekommen konnten, mussten wir, sehr zum Leidwesen von Alice, Economy fliegen. Mir war das ganze eigentlich ziemlich recht, da wir so nun keine zweier Reihen hatten, sondern dreier. So war ich nicht gezwungen, alleine neben Edward zu sitzen, die Paare hätten sich bestimmt nicht getrennt hingesetzt. Glücklicherweise saß ich nun neben Emmett und Rosalie und freute mich auf die kommenden Tage. Nach drei Stunden Flug erreichten wir endlich Florida und man konnte schon vom Flugzeug aus den Unterschied zu New York erkennen. Es war strahlender Sonnenschein und als wir das Flugzeug verließen, kam uns eine wollige Wärme entgegen. „Tut das gut, endlich Wärme“, jubelte ich, als wir den Terminal verließen. Jasper holte gerade das Auto, das wir per Internet gemietet hatten. Wir hatten uns für einen großen VW-Bus entschieden, da wir dort alle reinpassten und so keine zwei Autos mieten mussten. „Wann kommen eigentlich Angela und Ben an?“, fragte ich, als wir auf Jasper warteten. Die Beiden hatten beschlossen zusammen mit uns das neue Jahr zu begrüßen. „Oh Gott, das hätte ich fast vergessen. In einer Stunde. Eigentlich brauchen wir gar nicht erst zum Haus fahren“, antwortete Alice. „Alice, bist du krank?“, fragte ich sie leicht amüsiert. „Wieso?“, sah sie mich entsetzt an. „Na, du vergisst doch sonst nie was und planst immer alles perfekt“, neckte ich sie. „Darf mir nicht auch mal ein Fehler unterlaufen?“ antwortete sie leicht zickig. „Kommt, wir schauen wo sie ankommen. Ich freu mich ja so!!“, hüpfte sie auf und ab. Wir hatten im Oktober zwar ein Baseballspiel von Ben in Boston besucht, aber Angela konnte damals nicht kommen, da sie mit einer Erkältung flach lag. Darum freuten wir uns jetzt umso mehr, Alice natürlich am meisten, da sie sich drei Jahre nicht gesehen hatten. Schnell machten wir aus, an welchem Gate die beiden landen würden und warteten ungeduldig auf die Beiden. Nach mehr als einer Stunde kamen nun auch die ersten Personen und kurz darauf auch Angela mit Ben. „Aaaaaaaangelaaaaaaaaa!!!!!!!!!!!!!!!!!“, schrie Alice durch die Empfangshalle, einige Leute drehten sich dabei zu uns um. Die Beiden rannten aufeinander zu und fielen sich schluchzend in die Arme. „Kommt, gehen wir zu den beiden“, sagte Rose zu mir und zog mich mit sich. Alice und Angela lagen sich immer noch in den Armen, also begrüßten wir erst mal Ben. Endlich konnten sich auch die beiden von einander trennen und ich nahm Angela in die Arme. „Oh Ang, endlich!“ „Bella, ich freu mich so! Wo sind die Jungs?“ „Die warten draußen auf uns, lasst uns zu ihnen gehen“, erklärte Rose. Draußen setzte sich die Begrüßungsflut fort und als alle fertig waren und die Koffer eingeladen waren, machten wir uns auf den Weg zum Ferienhaus der Cullens. Nach kurzer Fahrt kamen wir auch schon an und trugen die Koffer nach drinnen. „So Leute, da wären wir. Dann lasst uns mal die Zimmer beziehen“, frohlockte Alice und in mir kam plötzlich ein flaues Gefühl auf. In Gedanken ging ich die Zimmerverteilung durch. Alice und Jasper in ihrem Zimmer, Emmett und Rosalie dürfen Carlisle und Esmes beziehen, Angela und Ben das Gästezimmer und Edward natürlich in seinem. „Ähm, Alice. Mir ist gerade etwas aufgefallen. Ihr wollt doch bestimmt jeweils mit euren Partnern die Zimmer teilen und wir haben nur vier Zimmer.“ „Ja und Bella?“ „Wo schlafe ich?“, fragte ich sie. „Oh, ach so. Na, ich denke, da bleibt dir wohl nichts anderes übrig, als bei Edward zu schlafen“, sagte sie gelassen und zuckte mit den Schultern. „WAS??“, sagten Edward und ich gleichzeitig entsetzt. „Jetzt stellt euch schon nicht so an. Ihr müsst euch ja nicht gegenseitig um den Hals fallen“, sagte sie wieder im selben Ton und ließ uns beide stehen. „Bella, ist das in Ordnung für dich? Sonst schlafe ich auf dem Sofa“, richtete sich Edward nun an mich. „Nein nein, das musst du nicht. Wenn, dann schlafe ich auf dem Sofa im Wohnzimmer, es ist schließlich dein Zimmer“, sagte ich schnell. „So ein Unsinn. Ich hab ein kleines Sofa im Zimmer stehen, das man ausziehen kann. Das werd ich nehmen und du das Bett. Komm, ich trage deine Koffer nach oben.“ Mein Herz klopfte, als Edward mir meinen Koffer aus der Hand nahm und diese dabei leicht berührte. Langsam lief ich ihm hinter her in den ersten Stock, er hielt mir die Türe zu seinem Zimmer auf. „Willkommen in meinem und deinem Reich für die nächsten vier Tage“, grinste er, als ich mich im Zimmer umsah. Ich hatte früher nie wirklich sein Zimmer betrachtet, aber jetzt ließ ich meinen Blick durch den Raum gleiten. Er ging nicht wie Alices Zimmer zum Strand, hatte aber eine Fensterfront und einen Balkon. Neben der Türe stand ein großes Bücherregal mit einer Stereoanlage, vielen Büchern, und noch mehr CDs und DVDs. An der gegenüberliegenden Wand stand ein Kleiderschrank, daneben die besagte Schlafcouch die Edward vorhin erwähnte. Gegenüber von der Fensterfront stand sein großes Bett mit einem kleinen Nachttisch. Jetzt erst fiel mir gegenüber von dem Bett der große Fernseher auf, der an der Wand hing, darunter war ein kleines Regal mit einer Playstation und DVD-Player. Das ganze Zimmer war in warmen brauntönen gehalten, es sah alles sehr edel aus, aber trotzdem noch sehr gemütlich. „WOW, schön hast du es hier“, sagte ich, als ich meine Erkundung abgeschlossen hatte. „Danke, freut mich, dass es dir gefällt. Ich hoffe, du wirst dich wohl fühlen und ich denke, wir werden die nächste Tage schon miteinander auskommen“, grinste er mich an. Jetzt erst merkte ich, was das bedeutete. Die in den letzten Tagen gewonnene Distanz zu ihm, war dahin. Es war wohl nicht genug, dass ich die letzten fünf Tage schon mit ihm unter einem Dach verbringen musste und vier Nächte neben ihm, nur getrennt durch eine Wand, schlafen musste. Nein, jetzt musste ich vier Tage und Nächte dasselbe Zimmer mit ihm teilen. Die Erkenntnis traf mich wie ein Schlag, mir wurde schwindlig und ich musste mich setzten. „Bella, alles ok?“, kniete sich Edward vor mir und legte eine Hand an meine Wange. Sofort schoss mir das Blut ins Gesicht, das Feuer loderte wieder in mir auf. Das ganze war wieder ein herber Schlag gegen meinen bereits geschwächten Schild. „Ja, alles in Ordnung, mir wurde nur kurz schwindlig“, redete ich mich raus und hoffte, dass er mir meine kleine Lüge glaubte. „Das ist bestimmt der Temperaturunterschied. Ich geh mal nach unten, was zu trinken holen.“ „Nein, schon gut. Ich zieh mir schnell etwas bequemeres an und komme dann nach“, sagte ich und ging zu meinem Koffern. Edward nickte und verließ dann das Zimmer. Als er verschwunden war, atmete ich erst einmal tief durch. „Ok Bella, reiß dich zusammen. Du wirst die nächsten vier Tage schon überleben. Du musst dich einfach am Tag so weit entfernt von ihm aufhalten, wie es nur möglich ist. Dann wird es schon klappen“, sagte ich zu mir selbst und schloss die Augen. „Mit wem redest du Bella?“ Alice stand plötzlich hinter mir und ließ mich zusammen zucken. „Mit niemanden. Und erschrecke mich nie wieder so“, wies ich sie an. „Tut mir Leid, ich dachte, du hörst mich. Zieh dir Badesachen an, wir wollen an den Strand“, sagte sie noch, als sie das Zimmer verließ. Ich kramte nach meinen Bikini und zog mich schnell um, dann lief ich nach unten. „Die sind schon alle am Strand, ich hab nur gewartet, bis du fertig bist“, sagte Edward, als ich mich im Wohnzimmer nach den Anderen umsah. „Oh, ok... danke.“ „Geht es dir besser? Ist dir noch schwindlig?“, fragte Edward und erhob sich von der Couch. „Ja, alles bestens“, antwortete ich lächelnd. Edward erwiderte mein Lächeln, lief zur Verandatür und öffnete diese. „Wollen wir dann?“ Ich nickte und wir machten uns auf den Weg zum Strand. Die Jungs tummelten sich schon im Wasser und die Mädels sonnten sich. Ich breitete mein Handtuch neben Angela aus und genoss die Sonne, Edward gesellte sich zu den Jungs. „Bella, ist es wirklich in Ordnung, wenn du mit Edward in einem Zimmer schläfst?“, fragte mich Rose plötzlich. „Ich kann es ja eh nicht ändern, oder? Wir werden uns schon nicht umbringen“, scherzte ich ohne auszusehen. „Das nicht, aber vielleicht kommt ihr euch endlich näher“, kam es von Alice. „Was soll das denn heißen? Geht da was zwischen den beiden?“, erkundigte sich nun Angela. „Nein Angi, da läuft rein gar nichts. Alice bildet sich wieder mal etwas ein“, knurrte ich. „Ach ja, wenn du meinst. Keine Sorge Ang, in den nächsten Tagen wirst du es mit eigenen Augen sehen und du merken, dass ich recht habe“, kicherte der Giftzwerg. „Gott, das Thema geht mir auf die Nerven, ich geh schwimmen. Wer kommt mit?“, fragte ich und ohne eine Antwort abzuwarten, warf ich mich in die Fluten. Angela und Rose folgten mir, Alice kurz darauf. Wir tummelten uns eine Weile im angenehm warmem Wasser, ließen uns dann wieder auf den Handtüchern nieder und gönnten unseren Nägeln eine kleine Maniküre, die Jungs spielten inzwischen Baseball. Mein Blick wanderte immer wieder zu Edward und seinem tollen Körper. Er sah so umwerfend in seinen Badeshorts aus, seine Haare glänzten in der Sonne und sein Körperbau war einfach der Wahnsinn. Nicht zu viel und nicht zu wenig. Wie soll ich das vier Tage mit ihm in einem Zimmer aushalten, ohne ihn anzufallen? dachte ich zu mir selbst. „Bella, kann ich mal die Feile haben, an deinem Nagel ist eh nicht mehr viel zum Feilen dran“, unterbrach Angela meine Gedanken. Ich hatte nicht gemerkt, das ich in meinen Gedanken immer noch meine Nägel feilte und diese jetzt kürzer waren, als sie sollten. „Ja klar, ich bin fertig. Ich sonne mich jetzt“, antwortete ich, setzte meine Sonnenbrille auf und ließ mich von den Strahlen verwöhnen. „Mädels, was haltet ihr davon, wenn wir beim Chinesen etwas zum Essen holen?“, unterbrach Ben uns irgendwann beim schön aussehen. „Eine gute Idee, lasst uns ins Haus gehen und bestellen“, antwortete Alice für uns alle. Wir kramten unsere Sachen zusammen und gingen alle gemeinsam zurück zum Haus. Nach einer halben Stunde kam auch schon das Essen und wir machten uns es im Wohnzimmer gemütlich. „Also, morgen gegen acht kommt das Essen. Aber wir sollten auf jeden Fall noch etwas einkaufen gehen. Immerhin sind wir ja noch drei Tage hier. Wer übernimmt das?“, startete Alice ihre Planungen für den nächsten Tag. „Das übernehmen Jasper und ich“, meldete sich Emmett. „Ok, ich und Angela übernehmen die Deko. Wer kümmert sich um die Musik?“ „Ich und Edward“, sagte Ben. „Ok und was machen ich und Rose?“, fragte ich nun. „Schön aussehen!“, grinste Edward in meine Richtung. Als ich seinem Blick begegnete, schoss mir sofort die Röte ins Gesicht und mein Herz fing an zu rasen. „Das tun sie sowieso, aber wir finden schon noch etwas für euch. Es gibt genug Arbeit morgen“, mischte sich Alice wieder ein. Ich rollte mit den Augen und widmete mich wieder meinem Hühnchen süß-sauer. Wir redeten noch bis in die Nacht, was morgen organisiert werden musste, wie was aufgebaut wurde, was noch eingekauft werden sollte und und und. Irgendwann waren wir aber von Alices Eifer müde und beschlossen ins Bett zu gehen, immerhin würde der nächste Tag stressig genug werden. Ich ging nach oben in mein, nein halt Edwards Zimmer und zog mich um, kurz darauf kam auch er. „Edward, ich kann auch...“, setzte ich an, als er die Couch auszog. „Bella, keine Widerrede, du schläfst im Bett“, fiel er mir ins Wort. Ich nickte nur und krabbelte unter die Decke. Das Bett war weich und roch sehr gut. Ich ließ mich in die weichen Kissen fallen und Edward löschte das Licht. „Gute Nacht Bella, schlaf gut“, ertönte in der Dunkelheit noch mal seine samtene Stimme. Gut schlafen? Mit dir in einem Zimmer? Niemals!! dachte ich zu mir selbst. „Du auch Edward“, gab ich nur zurück und legte mich auf die Seite. Die Kissen hatten seinen Geruch, was es mir nicht leichter machte einzuschlafen. Ich wälzte mich hin und her, seine Anwesenheit raubte mir den Verstand. Wie sollte ich in seiner Gegenwart nur schlafen können, vor allem wenn sein süßer Duft mir zusätzlich in der Nase lag. Ohne das ich es kontrollieren konnte, kamen die Erinnerungen an Weihnachten in mir auf. Wie wir am Klavier saßen... wir beide unter dem Mistelzweig... der Kuss. Allein diese Erinnerung reichte aus, um meine Gefühle wieder Achterbahn fahren zu lassen. Hatte ich es doch die letzten Tage erfolgreich geschafft, dies alles auszublenden und Abstand zu gewinnen, brach nun alles wieder in mir zusammen. Die Sehnsucht nach ihm flammte wieder auf, wie gerne würde ich nun zu ihm hinüber gehen und mich neben ihn legen. Verdammt Bella, reiß dich zusammen! Spinnst du? Als ob er das wollen würde. mahnte ich mich einmal mehr und rollte mich auf die andere Seite. Ich brachte meine Gedanken unter Kontrolle und schloss meine Augen. Es dauerte wohl eine halbe Ewigkeit, aber dann überkam mich doch irgendwann der Schlaf. Die Nacht war, wie ich es erwartete, sehr unruhig und immer wieder wachte ich auf. Mein Blick wanderte dann immer zu Edward, der anders als ich wohl seelenruhig schlief. Irgendwann am Morgen wachte ich wieder einmal auf, bemerkte dann aber, das Edward nicht mehr auf seinem Sofa lag. Wir mussten es also schon Vormittags haben, also kletterte ich aus dem Bett. Alice würde bestimmt schon auf mich warten, um mir irgendwelche Dinge aufzuhalsen. Müde lief ich die Treppen hinunter und bemerkte schnell das rasche Treiben. „Ach sieh an, Bella ist auch endlich wach. Los zieh dich um. Du kannst gleich helfen.“ Alice hatte ihren Befehlston aufgelegt. „Dir auch einen guten Morgen Alice, was soll ich machen?“ „Du kannst mit Ben die Bar aufbauen“, sagte sie und deutete auf die Küche. „Alles klar, ich geh erst mal duschen“, murmelte ich und trottete zum Bad. Nach einer ausgiebigen Dusche fühlte ich mich sofort fitter und half Ben bei der Bar. Emmett und Jasper kamen am Nachmittag vom Einkaufen zurück, sie hatten noch unzähligen Alkohol und Knabberzeug im Gepäck, Angela und Alice verwandelten inzwischen das Wohnzimmer in eine kleine Disco und Rose half, wie ich, hier und dort aus. Gegen sieben war dann alles fertig und wir Mädels gingen uns schick machen. Zu viert hatten wir uns im Bad eingeschlossen, es war ziemlich eng, aber wir hatten mächtig viel Spaß. Alice glättete heute meine Haare und band einen Hauptteil mit einer schönen Spange hinten zusammen. Dazu trug ich ein silber-schwarzes Kleid. „Also Bella, du siehst hammermäßig aus. Wen willst du denn damit verführen?“, grinste Rose. Ich betrachtete mich gerade im Spiegel und musste sagen, das ich wirklich gut aussah. Ob ich Edward wohl gefalle? Halt Stopp, was denkst du denn da Bella? „Bella, träumst du schon wieder?“, riss mich Angela aus meinen wirren Gedanken. „Ähm, ja sorry. Was wolltet ihr?“ „Wenn du verführen willst? Aber da drei von vier Männern da draußen vergeben sind, bleibt ja eh nur einer übrig.“ „Oh Alice, kannst du endlich mal damit aufhören? Ich will nichts von Edward!“ 'Wobei ich mir da selbst nicht mehr so sicher bin!' fügte ich in Gedanken zu. „Ja nee, ist klar, Bella.“ Angela jetzt auch noch? „Fängst du jetzt auch noch an Angi?“, sah ich sie entsetzt an. „Tut mir Leid, aber eure Blicke und Gesten sind nicht zu übersehen. Wieso lässt du dich nicht einfach fallen und lässt es passieren?“, sagte sie nun ruhig. „Was soll ich den passieren lassen? Könnt ihr endlich damit aufhören und euch fertig machen?“, sagte ich leicht gereizt. „Also ich bin fertig, sogar mal vor Alice“, kicherte Rose und drehte sich im Kreis. Sie trug ein lilanes Kleid, dazu eine Blume in den Haaren und wieder einmal mörderisch hohe Schuhe. „So, ich bin auch fertig. Alice, wie siehts mit dir aus?“ Angela sah zauberhaft aus, ein schlichtes Kleid zierte ihren Körper, dazu passender Schmuck und von Rose hatte sie meterhohe High Heels bekommen. „Ich bin auch soweit, die Kette passt super zu dem Kleid. Und sie ist so süß, ich muss mich nochmal bei Jasper bedanken.“ Er schenkte ihr zu Weihnachten eine Kette mit einem Kristall in Herzform, dazu die passenden Ohrringe. Alice trug ein schwarzes Minikleid und knallpinke Pumps, sie sah total süß aus. „Na dann los, lasst die Party beginnen.“ rief Alice und schloss das Bad auf. „Da seid ihr ja endlich! Der Catering-Service hat vor einer halben Stunde das Essen gebracht, ich sterbe vor Hunger“, rief uns Emmett entgegen, als wir die Treppe runter kamen. „Kannst du auch mal an was anderes denken als Essen?“, maulte Rose ihn an. „Ja, an dich und wie schön du aussiehst“, versuchte er die Kurve zu bekommen und nachdem ihm Rose mit einem Kuss um den Hals fiel, schien es ihm gelungen zu sein. Die Jungs waren schlicht mit Jeans und Hemden gekleidet, genau passend für Silvester und warteten in der Küche auf uns. „Ihr seht super aus Mädels. Ihr habt euch mal wieder selbst übertroffen“, lobte Ben unser Aussehen und nahm seine Freundin in den Arm. „Da kann ich ihm nur zustimmen“, stimmte ihn nun Edward zu, nachdem er uns betrachtetet hatte. Sein Blick blieb bei mir hängen, er schenkte mir wieder sein zauberhaftes Lächeln. Nehm mich doch einfach in den Arm, wie die anderen ihre Freundinnen auch! schrie es ihn mir. Moment, wir sind nicht zusammen, hör auf, so etwas zu denken. beschämt sah ich zu Boden und ging in die Küche. „Warte ich helfe dir, die Folien abzumachen“, kam Alice zu mir. „Sag mal, wer soll das alles essen? Erwartest du noch jemand?“, fragte ich sie, als ich über das Essen sah. Unzählige Teller und Platten standen vor uns. Fertige Schnittchen mit Wurst und Käse, Gurken die ausgehöhlt waren und mit verschiedenen Dingen gefühlt wurden, Scampis auf Spießen, mehrere Platten mit Wurst und Käse, dazu Baguette zum Selbstbelegen, Tomate-Morzarella und Gemüse- und Obstschalen und zwei Käseigel. „Das kommt schon weg, glaub mir. Immerhin haben wir Emmett und einiges kann man morgen auch noch essen“, erklärte sie schlicht. Ich schüttelte nur grinsend den Kopf und half ihr beim Anrichten. Gemeinsam aßen wir und erzählten uns dabei lustige Geschichten der letzten Jahre. Ben mixte uns leckere Cocktails und nach wenigen Stunden, schlugen die auch schon bei mir an. Ich hatte mich allerdings noch gut unter Kontrolle, nur mein Kichern wurde immer mehr. „Leute, es ist kurz vor zwölf. Bald ist es soweit, ein neues Jahr beginnt“, schrie Rosalie plötzlich, die auch schon ziemlich beschwipst war. Gemeinsam warteten wir auf den Jahreswechsel und als es soweit war, prosteten wir uns mit Sekt zu. Edward legte Partymusik auf und wir Mädels tanzten ausgelassen im Wohnzimmer. „Unsere Mädels haben wohl schon ein bisschen zu viel getrunken“, hörte ich Jasper zu Emmett sagen. „Haben wir gar nischt, wir haben nur Spaaaaaß!“, lallte ich die beiden an. „Mädels, ich hab ne Idee. Wie wäre es, wenn wir etwas spielen“, fragte mein Bruder in die Runde. „Oooh, ja, spielen ischt gut. Gehen wir nasch oben mein groscher, starker Teddybär“, säuselte Rosalie ihn an und fummelte an ihm herum. „Oh Baby, wie gerne würde ich das jetzt tun, aber ich glaube, da würden wir uns mächtig Ärger einhandeln.“ „Dasch mein isch aber ausch. Also, was willscht du spielen Emmett?“ Alice war definitiv angetrunken. „Kennt ihr Mäxle?“, sah er uns fragend an, Ben und Angela nickten, Alice ebenfalls. Nur ich und Rose verstanden kein Wort. „Also, wir brauchen zwei Würfel und einen Becher. Es wird Reih um gewürfelt und dabei muss man sich gegenseitig überbieten. Wenn ich also eine vier und eine fünf würfle, also 54, muss Rose versuchen eine höhere Zahl zu würfeln, beispielsweise eine sechs und eine eins, was dann 61 wäre. Schafft sie es jedoch nicht und würfelt nur, sagen wir mal, eine vier und eine zwei, also 42... muss sie lügen. Wenn Jasper die Lüge durchschaut und die Würfel offen zeigt, muss Rose einen trinken. Lügt Rose aber nicht und Jasper deckt trotzdem auf, muss er einen trinken. Soweit verstanden?“ Wir nickten alle. „Also, dann gibt es doch den Pasch. Einen Pasch hat man, wenn man Würfel mit der gleichen Zahl hat. Ein Pasch ist höher als die 65 und ein Pasch kann nur von einem höhrem Pasch überboten werden. Die 21, bzw Mäxle, ist das Sahnestück des Spiels. Wer eine 21 würfelt, sorgt automatisch dafür, dass derjenigen, der nach ihm kommt, verloren hat, also einen Trinken muss. Fangen wir einfach an, ihr kommt schon rein“, sagte er und holte die Würfel. Wir setzten uns alle an den Tisch, ich zwischen Ben und Edward. Seine Nähe brachte mich wieder durcheinander und das Kribbeln in mir kam wieder auf. Wir starteten das Spiel und die ersten Runden liefen ziemlich gut. Ben gab mir erneut die Würfel und grinste. „63“ Wie sollte ich das nur überbieten? Ich würfelte, spitzelte unter den Becher und sah das Unglück: 43 Was sollte ich nun tun. Ich blickte zu Edward, der grinste mich nur an. „Und?“ „Ähm, 3er Pasch“, sagte ich schnell und gab ihm den Becher. „Das will ich sehen“, sagte er und nahm den Becher ab. „Ah ja, also dann Bella, was willst du trinken?“, grinste er mich an. Die nächste Runde startete und Ben reichte mir wieder den Becher. „1er Pasch.“ „Oh nein, das glaub ich nicht, egal was ich mache, trinken muss ich wohl sowieso“, stöhnte ich und entschloss mich den Becher zu heben, Ben hatte nicht gelogen. Ich nahm mein Glas und kippte den Likör hinab. Dann fing ich wieder von vorne an. Noch etliche Male musste ich trinken, dazwischen hatte ich immer wieder Pausen. Jetzt hielt mir Ben wieder die Becher mit der Aussage 61 hin. Ich würfelte, schielte darunter und reichte Edward den Becher. „62“ „Bella, du bist eine miserable Lügnerin“, grinste er und deckte meine 31 auf. Ich konnte Edward bisher kein einziges Mal anlügen, er durchschaute mich sofort. Also kippte ich mir wieder einmal ein Glas hinunter. „Also ich bin dafür, dass wir mal was andres spielen. Bella hat, glaub ich, auch genug“, sagte Angela und hatte damit recht, der Alkohol erreichte inzwischen mein Gehirn, was wiederum bedeutete, das ich viel zu viel redete und kicherte. „Ok, ich bin für Wahrheit oder Pflicht“, frohlockte Alice und alle waren begeistert, bis auf mir. 'endet nicht gut. dachte ich zu mir selbst uns stöhnte leise auf. Wir setzten uns wieder auf die Couch, das vorherige Spiel verbrachten wir am großen Esstisch. „Wer fängt an?“, fragte Angela und sofort schoss Alice in die Höhe. „Ich! Also... Emmett. Wahrheit oder Pflicht?“ „Pflicht“, grinste er. „Ok... Hmmm, ah ja, ich habs. Gib Jasper einen Kuss“, befahl Alice kichernd und man sah den Beiden Jungs an, dass sie das gar nicht witzig fanden. Dennoch tat Emmett wie geheißen und drückte Jasper einen kurzen Kuss auf den Mund, wir mussten alle lachen. „Ok, dann Angela.“ „Wahrheit“, sagte sie schnell. „Hehe, was war der außergewöhnlichste Ort, an dem du Sex hattest?“, grinste er. „Oh, das war so klar, dass so etwas von dir kommen muss. Aber gut, ich sags dir. In der Umkleidekabine von Bens Mannschaft.“ „Das ist doch nicht außergewöhnlich“, schaltete sich Rose ein. „Während die Mannschaft beim Duschen war“, grinste Angela und wurde Rot. „Angela, du bist ein ganz durchtriebenes Weib“, lachte Alice. „Machen wir weiter. Edward?“ „Wahrheit“, sagte er schlicht, ehe Angi fragen konnte. „Wie viele Freundinnen hattest du bisher und wie ernst waren die Beziehungen?“, fragte sie. Das interessiert mich jetzt aber auch. „Drei und keine war eng genug, das ich sagen könnte, ich hätte mich richtig verliebt. Keine der Beziehungen, wenn man es überhaupt so nennen konnte, dauerte länger als einen Monat“, antwortete er ehrlich und sein Blick huschte kurz zu mir. Was sollte denn das nun? Mein Herz raste. „Dann bin wohl ich dran. Bella, Wahrheit oder Pflicht?“ Was, ich? „Pflicht“, sagte ich schnell ohne ihn anzublicken. „Ok, nimm eine Traube und gib sie Alice, mit dem Mund.“ Das ging ja noch, ich hatte Schlimmeres erwartet. Ich erfüllte meine Pflicht und wand mich dann an Rose. So ging es Reih um. Emmett musste beichten, an welchem Ort er am liebsten einmal Sex hätte -in einem gläsernen Aufzug-, Alice musste ein Glas 0.3 Wodka auf Ex trinken, Ben musste sich aufführen wie ein Huhn, ich musste mir Sahne auf die Beine sprühen, was Rose ablecken musste - natürlich kam das von Emmett - und einige andere Sachen wurden Preis gegeben. „Edward, mein Bruder. Wie sieht deine Traumfrau aus?“, fragte Alice ihn. „Ich hab keinen bestimmten Typ, wenn es klick macht, dann ist es eben so“, sagte er schlicht und sein Blick fiel wieder auf mich. Kurz raste mein Herz, dann aber konnte ich mein loses Mundwerk, das durch den Alkohol kaum noch was Vernünftiges sagen konnte, nicht aufhalten und die Worte schossen nur so aus meinem Mund. „Ach komm schon, Tanya gefällt dir bestimmt. Immerhin hat sie zwei schlagkräftige Argumente.“ „Was soll das heißen, Bella?“ Sein Blick verfinsterte sich. „Na ihre Hupen, die wedelt doch ständig mit ihnen vor dir herum“, kicherte ich und nahm dabei meine Brüste in die Hand, um es ihm zu demonstrieren. „Hmm, vielleicht hast du ja sogar recht. Und sie ist sogar blond“, grinste er mich jetzt an, meine gute Laune verflog mit einem Mal. Meinte er das etwa ernsthaft und spielte die ganze Zeit nur vor, dass er sie nicht leiden konnte. Ich sagte nichts mehr dazu und wendete meinen Blick ab. Das Spiel ging weiter und Rose war daran, mir eine Frage zu stellen. „Also gut Bella, wie sehr gefällt dir unser Edward?“ Meinte sie etwa diese Frage ernst? Sein Aussehen haut mich um, seine Augen sind der Wahnsinn, sein perfektes Gesicht raubt mir die Sinne, ist das denn nicht offensichtlich? Doch nachdem er mich gerade so gereizt hatte, beschloss ich es ihm gleich zu tun. „Nicht so gut wie Laurent. Aber es kann ja nicht jeder perfekt sein.“ So, das saß. Edwards Mine verfinsterte sich wieder. „Na, da bin ich aber froh. Jetzt kenne ich wenigstens den Grund, warum du mich noch nicht so angefallen hast, wie die anderen“, sagte er mit dunkler Stimme. Ich fuhr vor Schreck zusammen, glaubte er mir etwa? Er musste doch spüren, dass ich genau anders dachte. Ich würde ihn an liebsten sofort anspringen, als ihn mir schreit doch nur nach ihm. „Tja, es ist dir eben nicht jeder so verfallen, wie Tanya, lieber Eddie.“ Gott, war ich schlecht, ich hasste mich. Edward schnaubte und stand dann auf. „Ich hab keinen Bock mehr, gute Nacht“, rief er und stürmte aus dem Wohnzimmer. Der Alkohol in mir trieb mich dazu, böse Sachen zu denken und mein loses Mundwerk sprach diese aus. „Gute Nacht und träum süß... von Tanya, Eddie.“ Im nächsten Moment tat es mir Leid. Am liebsten würde ich ihm hinterher springen und sagen, er sollte von mir träumen. Aber meine Beine waren schwer wie Blei und mein Verstand handelte sowieso gerade anders als er sollte. Oben hörte ich nur eine Tür knallen, dann sah ich die wütenden Gesichter meiner Freunde. „Sag mal Isabella, was sollte denn das eben?“, fuhr mich Emmett an. „Was? Wenn er müde ist kann ich doch auch nichts machen“, sagte ich schulterzuckend. Innerlich wusste ich natürlich, dass dies nicht der Grund war, für seinen Abgang, aber in diesem Moment konnte ich einfach nicht anders. Er hatte mich zu sehr gereizt mit seiner Aussage über Tanya. „Leute, mir ist der Spaß vergangen, ich geh auch ins Bett. Kommst du mit Jasper?“, sagte Alice und warf mir einen bösen Blick zu. Jasper folgte ihr, dann Emmett und Rose, zum Schluss Angela und Ben. Diese wand sich aber noch an mich. „Das war echt scheiße, Bella. Rück das morgen wieder gerade.“ Ich konnte nichts darauf erwidern und wich ihrem Blick aus. Als alle gegangen waren, überkam mich die Wut, Wut auf mich selbst. Ich stand auf und beschloss an die frische Luft zu gehen, vielleicht würde mich das ja wieder klar denken lassen. Auf der Terrasse bemerkte ich, das es schon dämmerte und es angenehm warm war. Ich legte mich auf einen Liegestuhl und hing meinen Gedanken nach. Was sollte das eben Bella? Du weißt, dass er sie nicht mag, warum sagst du dann so was? Willst du ihn loswerden? Nein, das wollte ich ganz sicher nicht! Ich wusste ja selbst nicht, was in mich gefahren war. Ich sehnte mich doch nach seiner Nähe, er brachte mich um den Verstand. Seine Blicke waren einfach nur atemberaubend und sie brachten mein Herz zum Rasen. Aber warum ich das gerade getan hatte, war mir ein Rätsel. Ich wollte ihm doch nicht weh tun. Hatte ich das überhaupt? Meine Gedanken kreisten sich nur um Edward und was ich gerade getan hatte. Ich wusste, dass ich das Klarstellen musste. Die frische Luft entspannte mich leicht und der Alkohol machte mich schläfrig. „Bella, Bella, wach auf.“ Irgendwoher kamen leise Stimmen. „Lass mich mal. Steh endlich auf, du verdammte Zicke.“ Mit einem Ruck fuhr ich hoch. „Siehste, so geht das.“ Alice und Jasper standen vor mir, sie mit einem bösen Funkeln in den Augen. „Hast du etwa hier geschlafen?“, fragte er mich. „Ähm, ja, sieht wohl so aus. Wie spät ist es denn?“ Ich griff mir an den Kopf, der unangenehm pochte. „Wir haben drei durch, aber keine Sorge, wir sind auch erst gerade aufgestanden.“ Seine Stimme war wie immer sanft und beruhigend. „Weißt du, was wir uns für Sorgen gemacht haben, als wir dich nirgends im Haus gefunden haben? Was hast du dir dabei gedacht?“, schrie mich Alice nun an. „Au Alice, tut mir Leid, ich bin hier eingeschlafen. Hör auf zu schreien, ich hab Kopfweh.“ „Das ist mir egal. Außerdem bin ich hier die falsche Person, bei der du dich entschuldigen musst!“ Fragend sah ich sie an, doch sie drehte sich nur beleidigt um und ging ins Haus. „Komm, mach dich erst mal frisch, du siehst miserabel aus“, sagte Jasper und half mir von der Liege hoch. Ich ging durchs Wohnzimmer, überlegte, was Alice mit ihrer Aussage eben meinte und wollte gerade die Treppe zum Bad hochgehen, als Edward mir entgegen kam. Mit einem Mal kam die Erinnerung an heute Nacht, an das, was ich getan hatte, hoch. Die Aussagen über Tanya, dann als ich sagte, Laurent wäre attraktiver als er und dann noch die Sache mit seinem „Spitznamen“. Ich fühlte mich so mies, so elend. „Edward...“ fing ich an. „Lass gut sein“, sagte er tonlos und ging an mir vorbei, ohne mir auch nur eines Blickes gewürdigt zu haben. Ich blickte ihm hinterher, es tat weh. Nur wegen meinem dummen Verhalten... wegen dem Alkohol hatte ich so ein loses Mundwerk, aus dem nur Mist raus kam. Schnell rannte ich in sein Zimmer, kramte etwas zum Anziehen aus meinem Koffer und ging ins Bad. Ich stellte die Dusche an, stieg darunter und setzte mich unter den Wasserstrahl. „Was hast du getan Bella? Er wird dir nie verzeihen. Dabei ist er dir doch so wichtig.“ Die Erkenntnis tat so weh, ich hatte es zerstört. Ich hatte es geschafft, dass er mich nicht mehr ansah, mich wohl nie wieder berühren würde und mich somit nicht mehr aus der Fassung bringen würde. Aber das wollte nicht. Ich wollte, dass er mich ansah, mich berührte, ich wollte seine Nähe. Ich hatte unter dem Wasser zu weinen begonnen, ich fühlte mich so schlecht. Als meine Haut schon runzelig wurde, stellte ich das Wasser ab und zog mich um. Jetzt kamen die Kopfschmerzen wieder, aber ich wusste nicht, ob sie von dem Alkohol waren oder weil ich mich so schlecht fühlte. Langsam ging ich in die Küche, um nach einer Tablette zu suchen. Ich fand eine und löste sie in Wasser auf. Während ich wartete, kam Angela zu mir in die Küche. „Alles ok?“ „Nein, nicht wirklich“, gab ich von mir. „Bella, was ist heute Nacht in dich gefahren? Was sollte das? Ich kenne diese Tanya zwar nicht, aber nach allem, was ich gehört habe, scheint Edward wohl kein Interesse an ihr zu haben“, fragte sie mich, ich blickte sie an. „Angi, ich weiß es doch auch nicht. Der Alkohol, dann die ausgelassene Stimmung, irgendwas hat mich dazu veranlasst. Du weißt doch, dass ich nur Blödsinn rede, wenn ich Alkohol getrunken habe. Als er mich aber dann mit dem blond gereizt hat, sah ich rot. Jetzt tut es mir doch selbst Leid“, schluchzte ich und Angela nahm mich in die Arme. „Du magst ihn, sogar sehr.“ Das war keine Frage, sondern eine Feststellung. „Ich weiß nicht, wahrscheinlich.“ „Dann rede mit ihm, ich glaube, er wird es verstehen.“ Sie sah mich eindringlich an, ich nickte nur. Dann kam Emmett in den Raum. „Na Schwesterchen, alles klar?“ „Nicht wirklich, ich hab Kopfweh“, gab ich als Antwort. „Nach allem, was du in dich reingeschüttet hast, wundert mich das nicht. Aber Rose geht’s auch nicht besser, sie liegt noch im Bett“, grinste er. Ich befürchtete schon eine Standpauke von ihm, die aber aus blieb. „Ich leg mich auch nochmal hin, bis später“, sagte ich schnell und lief mit meinem Glas die Treppe nach oben. Ohne Nachzudenken schmiss ich mich auf das Bett und schreckte gleich wieder zusammen. „Edward, ich hatte dich nicht gesehen.“ Besagter saß auf der Couch und klappte ein Buch lautstark zusammen. Ich konnte seinen Blick nicht deuten, freute er sich mich zu sehen oder würde er mich am liebsten umbringen? „Schon gut, ich geh nach unten“, sagte er und stand auf. „Nein, warte...“, rief ich ihm hinterher, doch er schloss schon die Türe hinter sich. Ich presste meinen Kopf in die Kissen und fluchte vor mich hin. Als ich mich beruhigte, trank ich mein Glas aus und ging zum Sofa. Irgendetwas in mir, wollte das ich nachsah, welches Buch Edward las und als ich das Cover erkannte, zuckte ich zusammen. „Sturmhöhe? Wieso liest Edward so etwas?“, fragte ich mich und nahm es mit zum Bett. Ich blätterte es durch und blieb ein einigen meiner Lieblingspassagen hängen. Eine Ewigkeit musste ich wohl einfach so da gelegen haben und in dem Buch versunken sein, dabei nickte ich auch immer wieder ein bisschen ein. Als ich mich umsah, merkte ich, dass es langsam dunkler wurde und beschloss einen Spaziergang zu machen. Die frische Luft würde mir gut tun und ich konnte so allen aus den Weg gehen, auch wenn ich mich nach einem ziemlich sehnte. Ich schnappte mir eine dünne Weste und Sandalen, dann lief ich nach unten. Emmett und Ben sahen Fern, Alice war mit Angela in der Küche, nur Edward und Rose konnte ich nicht ausfindig machen. „Ich geh spazieren. Bis später“, rief ich in den Raum und trat über die Terrasse ins Freie. Die Sonne senkte sich langsam und war es immer noch angenehm warm. Ich schlenderte den Strand entlang, lauschte dem Rauschen des Meeres und irgendwann, kam ich bei den Steinen an, an denen ich mit Edward vor drei Jahren gesessen hatte. Wie ferngesteuert ging ich auf sie zu und ließ mich nieder. Meine Gedanken drehten sich wieder nur um ihn. Ich überlegte, wie ich es anstellen sollte, mich bei ihm zu entschuldigen. Er fehlte mir, dabei war er die ganze Zeit im gleichen Haus. Und wenn ich ihn nicht sah, schmerzte es. Wenn ich ihn nicht berühren konnte, sehnte ich mich nach ihm. Wieder kamen die Gefühle in mir auf, die ich jahrelang erfolgreich geschützt hatte. Ein Räuspern ließ mich aufschrecken. „Darf ich mich setzten?“ Edward stand vor mir, seine Silhouette in der untergehenden Sonne glich dem Bildnis eines Engels. „Klar“, beantwortete ich seine Frage und er ließ sich neben mir nieder. Er hatte einen gewissen Abstand zwischen uns gelassen, dennoch war er mir ziemlich nah. Er war mir wieder nah, aber dennoch war die Nähe nicht das, was ich wollte. Es war zu wenig, ich wollte mehr. Nach einer Zeit der unangenehmen Stille, fasste ich mir ein Herz und sprach ihn an. „Edward, wegen heute Nacht, es tut mir Leid.“ „Ist schon gut Bella, du brauchst dich nicht entschuldigen.“ Was? Meinte er das Ernst? Immerhin war er vorhin noch stinksauer. „Nein Edward, ich will aber. Es war nicht richtig von mir. Ich weiß selbst nicht, was in mich gefahren ist... oder doch, der Alkohol, unter Alkoholeinfluss kann ich mein Mundwerk nicht kontrollieren. Selbst wenn du diese Kuh leiden solltest, es geht mich nichts an“, setzte ich fort ohne ihn nur einmal anzusehen, dazu schämte ich mich zu sehr. „Du glaubst doch nicht wirklich, dass mir Tanya gefällt oder dass ich sie leiden kann?“, fragte er mich mit einem Unterton, der mich zu ihm aufsehen ließ. Ich konnte in seinem ernsten Gesicht lesen, das dies nicht der Fall war und er Tanya ganz und gar nicht brauchen konnte. „Nein, ehrlich gesagt nicht“, antwortete ich. „Gut, sonst hätte ich dich jetzt ins Wasser geworfen“, grinste er mich nun an. Wie sehr ich das vermisst hatte, dabei war es erst wenige Stunden her, als ich es gesehen hatte. „Es tut mir auch Leid... wegen der Sache mit dem Namen, du weißt schon. Kommt nicht mehr vor“, spielte ich nun auf seinen „Kosenamen“ an. „Das will ich hoffen. Sonst muss ich mir wirklich, etwas Schreckliches für dich einfallen lassen. Aber mir tut es auch Leid Bella, ich wollte dich nicht reizen“, entschuldigte sich nun Edward. „Reizen, womit?“ „Na mit Tanya und der Sache mit dem blond. Du weißt schon“, sagte er schlicht und ich sah ihn fragend an. Woher wusste er das er mich damit gereizt hatte? „Ich hab es dir angesehen, dass es dir nicht gefallen hat.“ Konnte er Gedankenlesen? „Weißt du, in Wirklichkeit mag ich keine Blondinen, ich bevorzuge eher Brünett.“ Edward blickte mir tief in die Augen. Mein Herz raste und meine Gefühle machten sich wieder selbstständig. Schnell wendete ich meinen Blick ab. Wieder herrschte Stille zwischen uns und nun dachte ich an das letzte Mal, als ich hier mit ihm saß. Das war unsere letzter gemeinsamer Abend, danach hatte sich unser Leben drastisch verändert. Er hat mir einfach nur zugehört, mich getröstet. Ich musste schmunzeln. „Woran denkst du?“, fragte Edward mich plötzlich. „An das letzte Mal als ich hier mit dir gesessen bin“, antwortete ich ehrlich. „Ist eine Weile her und war unter anderen Umständen.“ „Stimmt, damals hatte ich mich auch schlecht gefühlt, obwohl die Gründe verschieden waren“, kamen mir die Worte über die Lippen. „Bella, lass uns die Sache einfach vergessen. Das nächste Mal bekommst du einfach nicht mehr soviel Alkohol.“ Edward nahm meine Hand und sah mich lächelnd an. Ich nickte nur, da sich meine Stimme sich sonst wohin verkrochen hatte. Ich hörte wieder dem Rauschen des Meeres zu und genoss Edwards Nähe, er hielt immer noch meine Hand ins seiner. „Bella, ich bin froh, dass ihr wieder da seid, also in unserem Leben“, durchbrach seine Stimme plötzlich die Stille. Ich wusste, was er meinte, schließlich war ich mindestens genauso froh. „Ich weiß, was du meinst. Wie das damals auseinander gegangen ist, war nicht schön. Und alles nur wegen mir“, sagte ich leise. „So was darfst du nicht sagen. Alice hatte ihren Teil schon auch dazu beigetragen“, versuchte er mich zu beruhigen. „Nein Edward, sie hatte sich nicht verliebt, sie hat mir keine bösen Dinge an den Kopf geworfen, nein, sie wollte mich nur warnen. Aber ich hatte nicht auf sie gehört und damit alles kaputt gemacht.“ „Bella, so darfst du nicht denken. Ja, du hast dich verliebt, aber niemand konnte doch ahnen, wie das ausgeht. Es hätte ja auch so bleiben können zwischen euch und ihr hättet euch wieder getroffen. Aber ihr zwei wart einfach nur verdammt stur.“ Wie oft hatte ich das die letzten Jahre schon gehört. „Ja, aber, ich... Ging es Alice wirklich so schlecht?“ „Anfangs ja, sie war kaum aus dem Zimmer zu bekommen, nicht einmal mehr Shoppen wollte sie.“ Bei dieser Aussage mussten wir beide Lachen. „Dann wurde es allmählich besser, sie begann wieder zu leben. Als wir aufs Collge gingen, fiel sie kurzzeitig in ein Loch, woraus sie aber schnell wieder herauskam. Naja und Dartmouth änderte dann alles. Nicht nur bei ihr.“ Edward stoppte, strich mir ein Strähne aus dem Gesicht und klemmte sie mir hinters Ohr. Sein Blick ruhte auf mir, seine Nähe war so umwerfend, alles in mir schrie nach ihm. Ich wollte ihn berühren, ich wollte ihm nahe sein, egal was ich mir geschworen hatte. Ich konnte nicht anders und warf mich in seine Arme, Edward schlang seine um mich. „Ich bin so froh, dass ihr wieder da seid“, sagte ich leise. „Ich auch Bella, du glaubst gar nicht wie“, er hielt mich einfach nur fest. Ich atmete seinen Geruch tief ein, er vernebelte mir wieder die Sinne. „Edward, warum brach eigentlich der Kontakt zwischen dir und Emmett ab?“, wollte ich wissen, bewegte mich aber keinen Millimeter von ihm weg. „Wir hatten es wirklich versucht in Kontakt zu bleiben. Anfangs klappte das auch ziemlich gut, aber die neue Schule in New Orleans war anders als die in Forks. Ich brauchte eine Weile bis ich Anschluss fand, dann waren da noch die Baseballteams und dann, als es auf den Abschluss zu ging, wurde es noch stressiger. Irgendwann vergaß ich zurückzuschreiben, dann Emmett. Dann wechselten wir aufs College und die Zeit wurde noch knapper. Naja und irgendwann kam dann keine E-Mail mehr und ich schickte auch keine mehr. Es sagt sich immer so leicht, wir bleiben in Kontakt. Aber wenn jeder ein neues Leben beginnt, sieht das ganz anders aus“, erklärte er mir mit ruhiger Stimme und strich mir über den Rücken. Alles in mir kribbelte, es fühlte sich so unglaublich gut an in seinen Armen zu liegen, ich wünschte mir, der Moment würde nie enden. Edward löste plötzlich die Umarmung, setzte sich dann aber näher zu mir und schloss mich wieder in seine Arme. Es war bequemer und fühlte sich noch besser an als zuvor. Alles war perfekt in diesem Moment, die Sonne senkte sich langsam gen Horizont und war nur noch halb zu sehen, das Meer rauschte dahin und ich lag in Edwards Armen. Es fühlte sich so richtig an, so wunderbar. Ich schloss meine Augen und genoss einfach nur den Moment, dabei überkam mich wieder die Müdigkeit. Ich gähnte kurz auf, dann spürte ich wie Edwards Arme mich umschlossen und hoch nahmen. „Was machst du?“ fragte ich, als er mit mir auf dem Arm aufstand. „Ich trage dich nach Hause, du schläfst ja fast schon ein“, lächelte er mich an. „Aber ich kann doch...“ „Ich will dich aber tragen, ich will dich nicht loslassen“, sagte er sanft. Eine Welle des Glückes überkam mich und ich lehnte meinen Kopf an seine Schulter. Als wäre ich eine Feder, trug er mich bis zum Haus und dort die Treppen nach oben. Komischerweise sind wir niemanden über den Weg gelaufen, worüber ich sehr froh war, sie hätten die Situation bestimmt wieder falsch gedeutet. In seinem Zimmer legte er mich sanft auf sein Bett und ließ mich los. In mir wehrte sich alles dagegen, er sollte jetzt nicht gehen. „Nein, bleib bei mir“, flüsterte ich und zog ihn wieder zu mir. Edward lächelte und legte sich neben mich. Langsam rutschte ich näher an ihn, er legte einen Arm um mich und ich legte meinen Kopf auf seine Brust. Ich konnte sein Herz schlagen hören, ein wohliges Gefühl breitete sich in mir aus, es fühlte sich so toll an, ihm so nahe zu sein. „Gute Nacht Bella“, hauchte er mir noch zu und sein Atem kitzelte mich im Nacken. „Gute Nacht Edward.“ gab ich zurück, dann überkam mich der Schlaf. Am nächsten morgen erwachte ich gut ausgeschlafen. Die letzten Tage hatte ich nicht sonderlich gut geschlafen, doch heute fühlte ich mich wie neugeboren. Mit einem Mal wurde die Zimmertüre aufgerissen. „Bella, Edward aufst.... oh, ähm, ja, ich bin dann mal wieder weg.“ Alice stürmte zur Tür herein und war genauso schnell wieder weg. Ich fragte mich, was mit ihr los war, sie war doch ziemlich sprachlos. Dann dachte ich nicht weiter darüber nach, sondern kuschelte mich wieder in meine Kissen, es war härter wie sonst, aber dennoch ziemlich bequem. Als ich mich umdrehte, sah in die wunderschönen grünen Augen von Edward. Jetzt fiel mir erst auf was mein Kissen war, sein Arm lag unter meinem Nacken, der andere um meine Hüfte. „Guten Morgen, Schönheit.“ Er grinste mich mit seinem schiefen Lächeln an und strich mir eine Haarsträhne aus dem Gesicht, in mir kribbelte alles. Jetzt fiel mir auch wieder ein, warum er hier lag. Wir waren am Strand, er trug mich nach Hause und ich wollte ihn nicht loslassen. Die Erinnerung trieb mir die Röte ins Gesicht. „Hast du gut geschlafen?“ fragte mich Edward. „Ja, sehr gut sogar“, antwortete ich ihm ehrlich. Nie hatte ich in den letzten Tagen oder Wochen besser geschlafen. Insgeheim wünschte ich mir, er würde jeden Tag neben mir aufwachen. Dieser Wunsch brachte alles in mir zum Beben, ein Stromschlag durchfuhr mich und das Kribbeln wollte gar nicht mehr aufhören. „Ich glaube wir sollten aufstehen, Alice wird bestimmt jedem gerade erzählen, was sie gesehen hat und dann wird es nicht lange dauern bis die Anderen hier auftauchen“, grinste Edward. Na und? Ist mir doch egal, so lang du hier bist. dachte ich zu mir selbst. „Ich glaube, du hast Recht“, sagte ich dann aber mit leichter Enttäuschung in der Stimme. „Ich würde auch viel lieber hier mit dir liegen bleiben, aber du kennst ja unsere Alice“, flüsterte er mir zu, seine Lippen berührten dabei sanft mein Ohr. Sofort breitete sich wieder das Feuer in mir aus und unbekannte Gefühle durchströmten mich. „Ja, leider. Wollen wir es mal nicht provozieren“, sagte ich leise, sein Mund verzog sich wieder zu meinem Lieblings-Lächeln. Jeder von uns wartete wohl darauf, das der andere den ersten Schritt tun würde, um aufzustehen, aber ich wollte mich einfach nicht von Edward trennen. Letztendlich machte dann er den ersten Schritt, nahm ein paar frische Klamotten und verschwand im Bad. Ich lag noch eine Weile auf dem Bett, drehte mich auf die Seite auf der Edward lag und sog seinen Duft ein. „Was um alles in der Welt machst du mit mir Edward?“ sagte ich zu mir leise, stand dann auf und zog mich um. Auf dem Weg nach unten lief mir als erstes Rose über den Weg. „Bella, gibt es etwas, was du mir sagen willst?“, grinste sie mich an. „Nein Rose, nicht das ich wüsste“, sagte ich und ließ sie stehen. In der Küche waren alle um den Esstisch verteilt, Angela war am Herd und machte etwas zu essen. „Ah sieh an, Bella ist aufgestanden. Wo hast du Edward gelassen?“ Mein Bruder lachte dreckig. „Ich glaube, er ist duschen, wenn du ihm Gesellschaft leisten willst, bitte“, antwortete ich ihm. Auf einmal tauchte Alice neben mir auf, packte mich am Arm und zerrte mich auf die Terrasse, die Türe schloss sie hinter uns. „Isabella Marie Swan, hast du mir was zu sagen?“, sagte sie dann streng, die Arme vor der Brust verschränkt und mit dem Fuß tippelnd. „Was willst du hören?“, fragte ich ahnungslos. „Stell dich nicht dumm!“ Langsam wurde Alice wütend. „Alice, es ist nicht so, wie du denkst“ „Was denke ich denn?“ „Alice, es ist nichts passiert“, sagte ich beschwichtigend. „Aha, warum schläfst du dann mit ihm in einem Bett?“ „Wir waren am Strand und da bin ich fast eingeschlafen, dann hat er mich nach Hause gebracht und ist bei mir im Bett eingeschlafen.“ Natürlich entsprach das nicht ganz der Wahrheit, immerhin wollte ich ihn nicht gehen lassen, aber das musste sie ja nicht wissen. „Und das ist alles?“ Alice konnte es nicht glauben und natürlich hatte sie recht. „Ja, das ist es“, log ich. „Ich glaub dir zwar nicht wirklich, aber ok. Willst du was von ihm?“ Diese Frage kam unerwartet. „Was?“, fragte ich entsetzt. „Ob du dich in ihn verliebt hast, will ich wissen.“ Alice stemmte ihre Hände in die Hüfte und sah mich erwartend an. „Nein, hab ich nicht. Wir sind einfach nur Freunde“, sagte ich. Das stimmte ja auch, aber nicht ganz. Edward löste ganz andere Gefühle in mir aus und ich wünschte mir, er wäre mehr als ein guter Freund. Aber konnte ich das zu lassen? Konnte ich seine Nähe noch mehr zulassen? Wenn er nicht in meiner Nähe war, hatte ich Sehnsucht nach ihm. Berührt er mich, wollte ich mehr, lächelte er mich an, konnte ich dahin schmelzen. Aber wollte ich, noch mehr? „Aha, gute Freunde. Das ich nicht lache“, holte mich Alice wieder aus den Gedanken. „Alice, entweder glaubst du es oder nicht. Aber mir wird das jetzt zu blöd. Ich hab Hunger“, ließ ich sie mit offenen Mund stehen und ging wieder in die Küche. Dort war inzwischen auch Edward, der unterhielt sich angeregt mit Jasper. An seinem Ausdruck konnte ich erkennen, das es wohl um dasselbe Thema ging wie bei mir und Alice. Der Rest hatte sich im Wohnzimmer verteilt und lauschte wohl gespannt. Ich ging lächelnd an ihm vorbei und machte mir ein Brot. „Musstest du dich auch rechtfertigen?“, tauchte Edward neben mir auf. „Hmm, leider“, antwortete ich schlicht. Seine Anwesenheit raubte mir schon wieder die Stimme. Ich sah in sein perfektes Gesicht, er hatte sein schiefes Lächeln auf den Lippen. Ich konnte ich wieder nur anstarren, er war einfach so wunderbar. „Ich störe eure neu gewonnene Zweisamkeit nur ungern. Aber wir müssen aufräumen und packen. In fünf Stunden gehen unsere Flüge.“ Ben stand grinsend hinter uns, Angela im Arm. „Ja, ich ess nur kurz was. Dann mach ich die Küche“, sagte ich schnell und wand meinen Blick wieder von Edward ab. Nach einem kurzen Snack, machte ich mich auch schon daran aufzuräumen, Angela half mir, der Rest war im Haus verteilt. Nach zwei Stunden Großreinigung packten wir unsere Sachen. Ich versuchte immer wieder unauffällig in Edwards Nähe zu geraten, er tat wohl dasselbe. Er lächelte mir immer wieder zu, scherzte mit mir oder half mir, als ich meinen Koffer nicht zu brachte. Ich fühlte mich einfach so wohl in seiner Nähe und wollte diese nie wieder missen, dessen war ich mir inzwischen bewusst. Nachdem wir alle fertig waren, fuhren wir zum Flughafen.Wir brachten unseren Wagen zurück, gaben unsere Koffer auf und aßen noch eine Kleinigkeit. Als es Zeit wurde, verabschiedete wir uns von Angela und Ben. Angela verbrachte die nächste Woche noch in Forks und flogen deshalb nach Seattle. „Machs gut, pass auf dich auf. Wir sehen uns in den nächsten Ferien in Forks“, verabschiedete ich mich von ihr. „Du auch Bella, und hör auf dein Herz und deine Gefühle, nicht auf deinen Kopf!“, flüsterte sie mir leise zu. „Angela, ich weiß nicht, es ist so viel passiert.“ „Bella, Jacob ist zwei Jahre her und Edward ist anders. Lass es zu,“ mahnte sie mich wieder und drückte mich noch einmal. Ich wusste, was sie meinte und sie hatte Recht. Jacob war tatsächlich lang her und Edward war anders. Sollte ich wirklich einen Versuch wagen und ihm näher kommen. In meinen Gedanken versunken, bekam ich gar nicht mit, dass Angela und Ben schon in ihrem Gate verschwunden waren. „Also, lasst uns zu unserem Flug gehen. Auf geht’s nach Hause“, trällerte Alice und zog ihren Jasper mit sich. Gemeinsam gingen wir zu unserem Flugzeug, das uns nach New York brachte und von dort aus ging es wieder nach Dartmouth. Zusammen in Edwards Volvo, alleine, nur wir zwei. Bei diesem Gedanke ging mein Herz wieder schneller und mein Atem stockend. Vier Stunden wäre ich wieder alleine mit ihm, vier Stunden nur in seiner Nähe. Und jetzt fasste ich einen Entschluss, ich wollte die Nähe zu lassen, nicht genug, ich wollte Edward noch näher bei mir haben. Ich wollte mein Schutzschild endlich fallen lassen, zumindest wollte ich es versuchen. Ein Grinsen stahl sich auf mein Gesicht, es machte mich fröhlich. „Bella, warum grinst du so?“, fragte mich mein Bruder. Ich wandte mich zu ihm. „Ich hab mich gerade entschieden... und diese Entscheidung macht mich, denk ich, sehr glücklich“, strahlte ich meinen Bruder an. Im ersten Moment schien Emmett meine Aussagen zu verwirren, doch dann huschte sein Blick kurz zu Edward und wieder zurück zu mir. Dann lächelte er wissend. „Ich dachte, du merkst es nie“, flüsterte er mir zu, drückte mich ein Kuss auf die Haare und lief zu Rose. Mein Blick wanderte zu meinen Freunden, als er erreichte, traf ich auf smaragdgrüne Augen, die mich mit einem Funkeln anschauten. Gleichzeitig umspielte mein Lieblingslächeln Edwards Lippen. Das Kribbeln in mir wurde wieder stärker und nun wusste ich, dass ich die richtige Entscheidung getroffen hatte. Strandoutfits der Jungs: http://www.polyvore.com/strand_dresses_jungs/set?id=10732009 Stranoutfits der Mädels: http://www.polyvore.com/strand_dresses/set?id=10731104 Bella Silvester: http://www.polyvore.com/cgi/set?id=10750861 Rose Silvester: http://www.polyvore.com/rose_silvester_miami/set?id=10751509 Angela Silvester: http://www.polyvore.com/angela_silverster_miami/set?id=10751062 Alice Silvester: http://www.polyvore.com/alice_silvester_miami/set?id=10751377 ************************************************************************** Sooooooooo, das wars mal wieder! Mal wieder schön von Ben und Angela zu hören oder? Und wie gesagt, es geht langsam in die richtige Richtung. Und zum Abschluss hab ich noch ne gute Nachricht!! Das nächste Kap ist schon gebetat! Das heißt, wenn ihr ganz lieb seid und mir viele Kommis da lasst, werd ich es wahrscheinlich schon morgen hoch laden! ;-) Nicht das ich euch unter Druck setzen will! *ggg* Aber ich freu mich wie immer über eure Kommis, bekomm nicht genug davon! Also haut in die Tasten! Wir lesen uns.... Grüssle Kapitel 21: Der Deal -------------------- Sorry das ich erst heute hochlade. Habs euch eigentlich schon für Mittwoch versprochen! Ich hoffe ihr verzeiht mir! *liebguck* Ja und dieses Kap, ich glaube das wird einige überraschen. Aber lest selbst! Viel Spass!!! *♥*♥*♥*♥*♥*♥*♥*♥*♥*♥*♥*♥*♥*♥*♥*♥*♥*♥*♥*♥*♥*♥*♥*♥*♥*♥*♥*♥*♥*♥*♥*♥*♥*♥*♥* Drei Wochen waren wir nun schon wieder an unserem College. Seit Alice und Edward wieder hier waren, rannte die Zeit nur so dahin. Und mir kam es vor als würde die Zeit, seit ich mir vorgenommen hatte Edward näher zu kommen, bzw ihn näher kommen zu lassen, nur noch schneller vergehen. Das schlimme daran war jedoch, dass ich mich, anstatt ihn zu näher, immer mehr von Edward entfernte! Es war zum Verrückt werden! Als ich Abstand nehmen wollte, kam ich ihm immer näher, jetzt wo ich das Gegenteil wollte, entfernten wir uns. Wir hatten keinen einzigen Moment mehr alleine zusammen, abgesehen von der Fahrt von New York nach Dartmouth. Flashback: „Edward, du nimmst doch Bella wieder mit oder?“ Alice sah ihren Bruder mit einem Hundeblick an. „Natürlich, nichts lieber als das“, gab er als Antwort und schenkte mir dabei wieder mein Lieblingslächeln. Nachdem wir die restlichen Tüten und Taschen von Rose und mir geholt hatten, uns von Carlisle und Esme verabschiedet hatten, machten wir uns auf den Weg zum College. Es war schon spät abends und schweinekalt. Ich musste mich erst wieder an die Kälte gewöhnen, in Miami war es so warm und hier lag wieder der Schnee. „Soll ich die Heizung anstellen?“, fragte mich Edward, als wir im Auto saßen und aufbrachen. „Nee, es geht schon. Danke“, entgegnete ich und lächelte ihm zu. Ich hatte wieder Debussy eingelegt, die Musik war einfach so schön. Ich lauschte gerade den Klängen, als Edward meine Hand in seine nahm. Ich erschrak kurz, erwiderte dann aber den sanften Druck, der von ihm ausging. Er lächelte und mein Herz schlug sofort schneller. „Hat dir die CD gefallen?“, fragte er mich irgendwann. „Ja, sie ist wunderschön! Wann hast du sie aufgenommen?“ „Manche Lieder hatte ich schon auf dem Laptop, die restlichen in der Nacht als alle schliefen“, antwortete er. Ich war überrascht, damit hatte ich nicht gerechnet. „Wie hast du das angestellt? Ich meine, das niemand aufgewacht ist“, fragte ich. „Ich hab einfach alle Türen geschlossen und die meisten waren eh so müde, das eine Bombe explodieren hätte können, ohne das jemand aufgewacht wäre.“ Ein Grinsen stahl sich wieder auf sein Gesicht. „Du hättest mir die CD auch wann anders geben können, dann hättest du nicht soviel Arbeit auf dich nehmen müssen.“ „Ich wollte es aber. Das war das beste Geschenk. das ich dir hätte machen können... den Gutschein den ich vorher hatte, wäre lächerlich gewesen.“ Er hatte das extra für mich gemacht, obwohl er schon ein anders Geschenk hatte? Ich wurde rot und mein Herz schaltete nochmal eine Gang höher, ich war mir sicher, das er schlagen hören konnte. „Mir hätte der Gutschein aber auch gereicht“, gab ich verlegen von mir. „Ich wollte aber etwas besonderes für dich, du bist schließlich auch etwas Besonderes. Und so ein Gutschein kann das nicht ausdrücken“, antwortete er sanft und strich dabei mit seinem Daumen über meinen Handrücken. Alles in mir Kribbelte, mein Herz schlug noch schneller, es würde bald aus meiner Brust hüpfen. „Aaber... aber, ich hab dir auch nur einen Gut...“, fing ich an zu stottern. Ich hatte ihm ja einen Gutschein geschenkt, war das nichts für ihn? „Das ist was anders Bella. Du hast mir damit einen Herzenswunsch erfüllt. Den Gutschein den ich hatte, schenkt man nicht jemanden, den man so sehr mag wie ich dich. Und dann kam mir die Idee mit der CD.“ Er mag mich? Sogar sehr? „Was war das überhaupt für ein Gutschein?“ „Ich hab gesehen, dass du öfters mal EdHardy trägst, also hatte ich dir einen Shoppinggutschein bei einem EdHardy- Shop besorgt“, antwortete Edward. „Aber, das hätte mir auch gefallen, sehr sogar.“ Ich liebte die Marke und war jetzt sogar ein bisschen traurig, das ich ihn nicht bekommen hatte. „Keine Sorge, ich hab ihn noch, wenn wir das nächste mal in New York sind, können wir ja dort vorbeischauen“, lächelte er mich nun an, ich nickte nur. Mein Blick blieb einmal mehr an seinem Gesicht hängen, es war so makellos. Ich könnte ihn stundenlang nur ansschauen, dennoch wendete ich meinen Blick wieder der Straße zu und lauschte weiter der Musik. Die Landschaft rauschte an uns vorbei, viel erkennen konnte man nicht mehr. Es war schon weit nach neun und ziemlich dunkel. Edward hielt noch immer meine Hand und ein Glücksgefühl durchströmte mich ununterbrochen. Es herrschte wieder eine Stille zwischen uns, nur Debussys Klänge erfüllten den Volvo. Durch den Flug und den Temperaturunterschied, den Stress und letztendlich auch durch die Musik, wurde ich müde. „Bella, wach auf. Wir sind da“, wurde ich durch Edwards sanfte Stimme geweckt. „Was schon? Wir sind doch erst gerade losgefahren.“ „Du hast die meiste Zeit wieder geschlafen, Bella“, sagte er lachend. Ich bemerkte, dass wir noch im Auto saßen, Edward immer noch meine Hand hielt und sich zu mir hinüber beugte. „Ich hätte dich ja wieder nach Hause getragen, aber heute musst du mir leider beim Tragen helfen.“ Seine Augen fixierten wieder die meinen und wieder flammte das Feuer in mir auf. „Ja, schon ok. Ich helf dir“, sagte ich und wendete meinen Blick ab. Wir luden die Sachen aus und Edward trug sie mir bis ins Zimmer. „Schön hast du es hier. Sogar mit Balkon“, bemerkte er, als er sich umsah. Bisher war er noch nie in meinem Zimmer oder ich in seinem. „Danke. Ja, das ist manchmal ganz schön, vor allem nachts. Ich liebe es nachts dort zu stehen und den Himmel mit seinen unzähligen Sterne zu beobachten“, erklärte ich ihm mit Blick auf dem Balkon. Oft stand ich nachts dort, meistens zu der Zeit, als Alice noch nicht hier war und ich mich nach ihr sehnte. „Ja, das kann ich mir denken.“ Er lächelte und kam langsam auf mich zu. Kurz vor mir blieb er stehen und legte eine Hand an meine Wange. Es vergingen einige angenehme Minuten, in denen wir uns einfach nur tief in die Augen schauten und Edward mit seinem Daumen über meine Wangen strich. Dann stahl sich etwas in seine Augen, das ich nicht zu deuten wusste, aber es brachte Edward dazu sich langsam zu mir hinunter zu beugen. Sein Gesicht war nicht mehr weit von meinem entfernt. Wollte er mich küssen? Mein Herz raste wieder, mein Verstand schaltete sich komplett aus und alles in mir kribbelte. Das war die Nähe, die ich wollte, die ich nie wieder missen wollte. Ich konnte Edwards warmen Atmen spüren, nur noch wenige Zentimeter trennen uns voneinander, doch kurz bevor sich unsere Lippen treffen konnte, ertönte ein Schrei. „Beeeellaaaaaaa, wir sind zu Hause. Wo bist du?“ ALICE!! Erschrocken fuhr ich zusammen, Edward entfernte sich wieder von mir und grinste, ich sah leicht verlgen zu Boden. Ich bring sie um. „Wir sind in meinem Zimmer, wir kommen runter“, rief ich zurück. Wir machten uns auf den Weg nach unten, die Nähe zwischen uns war damit erst mal dahin. Flaschback Ende Alice dachte damals gleich wieder das Schlimmste, was ich ihr gleich ausredete. Natürlich erzählte ich ihr nicht davon, was beinahe passiert wäre. Aber seit diesem Abend, wollte sich die Nähe zwischen uns nicht mehr einstellen. Ich sehnte mich danach, ihn zu berühren, mit ihm allein zu sein. Aber es wollte einfach nicht mehr sein. Und jetzt saß ich mal wieder in unsrer Mensa und wartete darauf, das er sich zu uns an den Tisch setzte. Vorhin war er noch mit Jasper an der Essensausgabe, doch Jasper war schon bei uns am Tisch. Ich ließ meinen Blick durch die Mensa schweifen und sah ihn dann ein paar Meter von uns entfernt stehen. Vor ihm hatte sich Tanya aufgebaut und man konnte ihm ansehen, das sie ihn nervte. Immer wieder wollte er an ihr vorbei gehen, doch sie stellte sich aufs Neue vor ihn. Ich beobachte das Geschehen, bis sich unsere Blicke schließlich trafen. Seiner sah gequält aus, als wollte er sagen, „hilf mir“. „Oh, Tanya schmeißt sich wohl schon wieder an Eddie ran“, hörte ich Emmett kichern. „Das ist nicht witzig, diese Frau ist wie die Pest“, sagte Jasper. „Ich werd ihn mal erlösen“, beschloss ich und ging zu den Beiden.. „Edward, da bist du ja. Wir warten schon auf dich, immerhin müssen wir noch mehrere Dinge besprechen.“ Ich tat so, als hätte ich ihn erst jetzt gesehen und zwinkerte ihm zu. Tanya bekam davon nichts mit, aber ihr Gesichtsausdruck sprach Bände. „Oh Bella, hey. Ja, ich komme. Sorry Tanya, aber meine Familie geht vor. Wir sehen uns.“ Seine Stimme war gespielt traurig. Wir wollten uns gerade umdrehen, als mich Tanya am Arm festhielt. „Halt dich von ihm fern, sonst bekommst du Ärger“, drohte sie mir. „Du drohst mir schon wieder? Das hat bei Emmett doch auch nicht geklappt“, grinste ich gehässig. „Ich warne dich, Edward gehört mir“, zischte sie. „Das werden wir ja sehen“, gab ich nur zurück und ließ sie stehen. Ich holte zu Edward auf, der lächelte mich dankend an. „Danke, du hast was gut bei mir.“ „Schon ok, dieses Biest geht mir ebenso auf die Nerven.“ Das stimmte natürlich, aber nur zur Hälfte. Es tat mir weh, Edward mit anderen Frauen zu sehen, aber am allerwenigsten wollte ich ihn mit dieser Schlampe sehen. Gemeinsam ließen wir uns am Tisch nieder. „Edward, nur noch knapp zwei Monate, dann ist das Semester vorbei“, redete Rosalie ihm gut zu. „Du glaubst gar nicht, wie froh ich darüber bin. Die bringt mich noch um.“ Ich war sehr froh über diese Aussage, immerhin löste Tanya nicht bei jedem solche Gefühle aus. Die Meisten hier laufen ihr hinterher und würden sofort mit ihr in die Kiste springen. Aber Gott sei Dank, gehörte Edward nicht zu denen. „Leute, was haltet ihr davon heute Abend in das neue Café zu gehen? Das hat ganz in der Nähe eröffnet und dort soll es leckere Eisbecher geben.“ Alice hatte ein Glitzern in den Augen. „Sorry Leute, aber heute ist schlecht, können wir das nicht aufs Wochenende verschieben. Ich muss unbedingt ein Projekt bis Freitag fertig machen.“ Edwards Stimme war traurig und sein Blick huschte kurz zu mir. „Ich will aber heute dahin, was ist mit euch?“, wand sich Alice an uns. 'Wenn Edward nicht dabei sein würde, wollte ich auch nicht.' „Tut mir Leid Alice, aber mir geht’s heute nicht besonders gut. Aber ihr könnt ohne mich gehen“, log ich und Alice funkelte mich böse an. „Rose, Emmett? Habt ihr auch eine Ausrede?“ Der kleine Giftzwerg war wieder da. „Also um ehrlich zu sein, wollten wir heute einen gemütlichen Abend machen“, sagte Emmett zögerlich, man konnte ihm ansehen, dass er vor Alice Angst hatte. Wenn sie etwas wollte, konnte sie ziemlich aufbrausend werden, vor allem, wenn niemand dasselbe wollte. Wie jetzt auch wieder. Sie verschränkte die Arme vor ihrer Brust und zog einen Schmollmund. Man konnte das Brodeln in ihr richtig sehen. „Schatz, lass uns am Wochenende dort hin gehen. Das läuft uns doch nicht davon und so lang dauert es auch nicht mehr, immerhin ist heute schon Mittwoch.“ Jasper nahm seine Freundin in den Arm, die sich sofort beruhigte. Niemand wusste, wie er das machte, aber Jasper hatte wirklich eine Gabe darin die Menschen zu beruhigen. „Na gut, dann am Samstag um sechs, danach können wir ja noch in einen Club gehen“, gab Alice schließlich klein bei. Wir waren alle einverstanden und machten uns auf den Weg zu unseren Kursen. „Bella, warte mal“, hörte ich Edward plötzlich rufen und blieb stehen. „Was gibt’s?“ Mein Herz schlug sofort schneller. „Was hast du?“, fragte er mich, ich sah ihn fragend an. „Wieso?“ „Na weil du gesagt hast, es gehe dir nicht gut. Bist du krank?“ Er hatte meine Lüge nicht bemerkt. Wieso hat das nicht an Silvester geklappt? „Ähm, ach so. Nur Kopfschmerzen, nicht schlimm.“ Ich hatte wirklich leichte Kopfschmerzen, aber wenn Edward Zeit gehabt hätte, hätte ich diese ertragen und wäre mitgegangen. „Oh, ich hoffe, dass es bald wieder besser ist“, sagte er dann zärtlich und legte mir eine Hand an meine Wange. Sofort durchfuhr mich wieder ein Stromschlag und mein Herz raste schneller. „Ja, ich leg mich zu Hause gleich hin und nehm ne Tablette. Ich muss dann, sonst komm ich zu spät zum Kurs“, sagte ich schnell, ohne ihn in die Augen zu sehen. Das hätte mir den Rest gegeben. „Ja ok, also dann. Gute Besserung“, lächelte er mir zu und drehte sich um. „Danke“, rief ich ihm noch nach, nicht sicher, ob er es hörte. Er drehte sich allerdings nochmal kurz um und lächelte, dann verschwand er um die Ecke. Oh Edward, ich vermisse dich. schrie ich ihn Gedanken und machte mich dann auf den Weg zu meiner Vorlesung. „Bella, brauchst du noch lang im Bad?“, Rose trommelte gegen die Badtüre. „Nehm doch das unten“, rief ich zurück. „Das hat Alice besetzt. Verdammt, ich muss mich auch noch fertig machen.“ Ich rollte mit den Augen und schloss die Türe auf. „Komm rein, ich bin fast fertig.“ „WOW, du siehst klasse aus. Aber wir gehen doch nur zum Eisessen“, bemerkte Rose, als sie mich musterte. „Hat dir Alice nicht gesagt, dass wir danach noch in den Club gehen wollen?“, fragte ich sie. „WAS? Nein, hat sie nicht, dann muss ich mir was anderes anziehen“, schrie sie und flitzte aus dem Bad. Ich musste lachen und widmete dich dann wieder meiner Wimperntusche. Kurz darauf kam auch Rose wieder ins Bad. „So, das ist besser. Bist du fertig? Dann hab ich mehr Platz.“ „Ja, ich bin schon weg, ich warte dann unten“, sagte ich und ging nach unten. Dort wartete auch schon Alice. „Hey, wie lang braucht unsere Blondine noch?“ „Du hättest ihr sagen sollen, dass wir noch in den Club gehen, dann wär sie wahrscheinlich schon fertig. So musste sie sich nochmal umziehen“- grinste ich. „Oh, das hab ich total vergessen, wird also noch dauern. Aber du siehst toll aus. Einfach perfekt.“ Ich hatte eine schlichte Jeans und dazu ein rotes Top an, dazu Ballarinas und meine Haare waren mit einem Haarreif gebändigt. „Danke, aber du siehst auch nicht schlecht aus. Bin gespannt was Rose an hat. Hab gerade nicht darauf geachtet.“ Alice trug eine weiße Jeans, dazu ein Babydoll und weiße Pumps. Nach einer kleinen Ewigkeit kam auch endlich Rose aus dem Bad. „Da bist du ja, können wir los?“ Alice hüpfte von der Couch auf. „Wenn man mir gesagt hätte, das wir noch in den Club gehen, wäre ich schon längst fertig“, grummelte sie. „Du hast es ja geschafft und du siehst klasse aus. Lasst uns gehen“, sagte ich jetzt. Rose hatte eine knallenge Röhrenjeans an, dazu ein Türkises Top und wieder mörderische Schuhe. Wir nahmen unsere Jacken und machten uns auf den Weg zu den Autos. Die Jungs warteten schon und lobten uns erst einmal für unser Aussehen. „Mädels, ihr seht wie immer klasse aus. Dann wollen wir mal. Wer fährt?“ Edward wollte schon zu seinem Volvo gehen und mein Herz machte vor Freude einen Hüpfer. Das würde bedeuten, dass ich wieder alleine mit ihm wäre, wie sehr ich mich danach sehnte. Doch Alice hielt ihn zurück und zückte ihren Schlüssel. „Nein Edward, heute fahren ich und Rose. Du und Emmett seid in letzter Zeit genug gefahren“, sagte Alice und lief zu ihrem Porsche. „Aber Alice, mir macht das...“, fing Edward an, wurde durch seine Schwester aber unterbrochen. „Keine Widerrede. Unsere Schätzchen brauchen auch mal wieder Bewegung. Du und Bella fahrt bei Rose mit. Bis gleich an der Eisdiele.“ Sie ließ sich in ihrem Auto nieder, ich und Edward bei Rose auf der Rückbank. Na super, jetzt ist er mir zwar nahe, aber nicht nahe genug. dachte ich, als wir so nebeneinander saßen. Ich blickte kurz zu Edward, sein Blick war stur aus dem Fenster gerichtet. Nach kurzer Fahrt kamen wir auch schon an dem Café an und suchten uns einen Platz. Wir mussten zwei Tische zusammen schieben, um zusammen sitzen zu können. Dann inspizierten wir die Karten. Edward saß mir gegenüber, sein Blick ging immer wieder über den Kartenrand zu mir. Ich lächelte, er erwiderte es und meine Herz legte einen Gang zu. Ich konnte mich nicht entscheiden, was ich wollte, dazu kam noch, dass Edward mich aus dem Konzept brachte und ich mich gar nicht auf die Eiskarte konzentrieren konnte. „Edward, du hier?“ Das konnte doch nicht wahr sein, verfolgt diese Frau uns etwa? „Tanya, hallo“, Edward rollte mit den Augen. „Wenn ich gewusst hätte, dass du hier bist, dann hätte ich dir einen Platz an meinem Tisch frei gehalten“, säuselte sie. „Das macht nichts, ich bin hier in sehr guter Gesellschaft.“ Dr sah kein einziges Mal zu ihr auf sondern tat so, als würde er die Karte lesen. Sein Gesichtsausdruck ließ mich allerdings schmunzeln, er war genervt. „Wenn du dich noch nicht entschieden hast. Ich kann dir was empfehlen. Der Amore-Becher für zwei ist ein Traum, ich würde dir beim Essen helfen“, hauchte sie ihm zu. Edwards Blick war wieder so hilflos, derselbe, wie vor ein paar Tagen. Nach der Aussage von Tanya, hatte ich eine Idee. „Oh Edward, das klingt toll. Sollen wir den nehmen?“ Ich lächelte ihn zuckersüß an und er verstand sofort. „Einverstanden. Danke für den Tipp, Tanya“, sagte Edward und grinste mich dabei an, unsere Freunde kicherten im Hintergrund. Tanya war wütend, das konnte ich sehen. Und wenn Blicke töten könnten, wäre ich auf der Stelle tot umgefallen. Ohne ein weiteres Wort zu sagen, drehte sie sich um und stolzierte davon. „Danke Bella, du hast jetzt echt was gut“, sagte er, als sie weg war und legte eine Hand auf meine. In diesem Moment kam der Kellner. „Ciao, was kann ich euch bringen?“, fragte er mit einem italienischen Akzent. Rose bestellte einen Erdbeerbecher, Emmett einen After-Eight-Becher, Alice einen Schokobecher und Jasper ein Spaghettieeis. Ich hatte noch gar nicht überlegt und nahm nochmal die Karte zur Hand, aber dann bestellte schon Edward. „Wir nehmen den Amore-Becher.“ Ich blickte geschockt zu ihm, er grinste mir nur zu. „Was?“, fragte er mich, als ich ihn immer noch anstarrte. „Ist das dein Ernst?“ „Ja natürlich, war doch deine Idee“, grinste er immer noch. „Ah, ok, einmal Amore für das junge Glück“, sagte der Kellner und verschwand. „Aha, Amore-Becher für das junge Glück“, witzelte Emmett. „Halt die Klappe“, raunte ich ihn an. „Also ich finde das süß“, kam es jetzt von Alice, ich warf ihr nur einen bösen Blick zu. Nach kurzer Wartezeit, kam auch schon das Eis. Unser Becher war echt riesig, ich fragte mich, wer das essen sollte. „So, Amore-Becher für die junge Amore. Buon appettito“, sagte der Kellner mit seinem Akzent und stellte uns das Monstrum hin. „Edward, wer soll das essen?“, fragte ich mit dünner Stimme. „Na wir beide. Das schaffen wir schon“, grinste er und gab mir einen Löffel. Ich begann zu essen, als ich in den Augenwinkeln sah, das uns Tanya beobachtete. „Ohh, ich hasse diese Kuh“, sagte ich genervt. „Sie beobachtet uns, oder?“, fragte Edward. „Ja, aber ich hab eine Idee.“ Ich nahm meinen Löffel, tat ein bisschen Eis darauf und hielt ihn Edward hin. Er verzog sein Gesicht zu einem Lächeln und verstand sofort. Er nahm mein Angebot dankend an und tat dann das gleiche bei mir. Das Spiel ging eine Weile, bis wir sahen, das Tanya das Cafe verließ. „Na. das habt ihr ja gut hin bekommen. Die ist stinksauer“, lachte Rose. „Das macht mir gar nichts aus“, lächelte Edward und gab mir wieder einen Löffel voll Eis. Eigentlich dachte ich, dass sich das Spiel nur darauf beschränkte, Tanya zu vertrieben, aber ich hatte nichts dagegen, es noch weiter zu führen. Als der Becher halb leer war, konnte ich nicht mehr. Es war einfach zu viel. „Ich kann echt nicht mehr Edward. Tut mir Leid“, sagte ich schließlich, als er mir wieder einen Löffel voll Eis hinhielt. „Ok, ich bin auch voll. Emmett, willst du den Rest?“ Mein Bruder bekam leuchtende Augen und nahm unseren Becher. „Warum wundert mich das nicht“, lachte ich, als Emmett das restliche Eis in sich hinein schaufelte. „Also Leute, sollen wir noch in den Club?“ fragte Jasper. „Meinst du wir haben uns nur zum Eisessen so raus geputzt? Klar gehen wir noch“, meldete sich Rosalie zu Wort. „Da kann ich nur recht geben. Wie spät haben wir es?“, fragte Alice. „Kurz vor acht. Also macht der Club gleich auf“, sagte Jasper. „Gut, dann bleiben wir noch ein bisschen hier, dann fahren wir los. Wir müssen ja nicht die ersten sein“, sagte sie und kuschelte sich Jasper. Die Beiden waren wirklich süß, sie gehörten einfach zusammen. Ich sehnte mich auch danach, im Arm gehalten zu werden, Edward nahe zu sein. Aber das war so schwer, ich dachte nach Miami würde es leichter werden. Aber nein, es machte alles noch komplizierter. Wieso sollte auch einmal etwas in meinem Leben einfach sein und so laufen, wie ich es mir wünschte? Wir bestellen uns noch etwas zu trinken und nach einer Weile brachen wir auf. Der Kellner kam und wir bezahlten unsere Eisbecher. Ich wollte gerade meinen Geldbeuten zücken, da legte Edward wieder seine Hand auf meine. „Ich mach das“, lächelte er mir zu, mein Herz raste. „Aber, das musst du nicht.“ „Ich will aber, außerdem schulde ich dir eh noch was“, lächelte er wieder, ich wollte meinen Mund aufmachen, um zu widersprechen, aber er war schon schneller. „Keine Widerrede.“ „Ah, Bello zahlt für Bella, so gehört es sich“, sagte der Kellner in seinem italienischen Akzent, ich musste Lachen. Wenn er wüsste, dass ich auch so heiße. Nachdem alle bezahlt hatten, gingen wir zu den Autos. „Bella, würdest du bei mir mitfahren, ich muss mal mit dir reden.“ Alice sah mich mit bittenden Augen an. „Ja klar, kein Thema“, sagte ich und ließ mich im Porsche nieder. „Was gibt’s?“, fragte ich, als alle in den Autos waren. „Bella, wie lang soll das noch so zwischen euch gehen? Das kann man ja nicht mit ansehen“, legte sie los. „Wenn du darüber reden willst, kannst du mich auch wieder aussteigen lassen.“ Sie konnte es einfach nicht lassen. „Nein Bella, wir reden jetzt darüber. Du magst Edward, oder?“ Ich konnte dem Ganzen sowieso nicht entkommen, also gab ich nach. „Ja, ich mag ihn. Zufrieden?“ „Nein, nicht ganz. Wie sehr magst du ihn?“ „Das kann ich dir selber nicht genau sagen. Ich bin noch dabei, es heraus zu finden“, erklärte ich ihr. „Hmm, ok. Soll ich mal mit Edward reden?“ „NEIN, um alles in der Welt, nein. Halt dich da raus.“ Meine Stimme war lauter als sie sein sollte. „Aber Bella, das kann man doch nicht mit ansehen. Da muss man doch helfen.“ Alice war leicht verzweifelt. „Alice, nein. Entweder ich oder wir schaffen das so oder nicht. Aber du hältst dich da raus. Auch dein Freund und Rosalie, so wie auch mein Bruder. Verstanden?“ „Aber Bella....“ setzte sie wieder an. „Kein Aber! Ich mein es Ernst“, sagte ich bestimmt. „Ok, aber du redest mit mir, wenn du doch Hilfe brauchst.“ „Ich versprech es dir, aber ich glaube nicht, dass ich sie brauche“, sagte ich und hoffte, dass das Thema damit erledigt war. Alice sagte tatsächlich nichts mehr dazu und kurz darauf erreichten wir auch schon den Club. Es war doch schon einiges los, obwohl er gerade mal eine Stunde geöffnet hatte. Aber es war auch der einzige hier in der Gegend und deshalb waren viele Studenten hier. Der nächste größere Club war erst in Boston und vielen war das zu weit zum Fahren. Hatte ja nicht jeder vier Autos, wie wir, in seinem Fuhrpark. Wir suchten nach einem Platz und konnten noch einen Tisch in der Ecke ergattern. Wir mussten zwar stehen, aber immerhin ein Tisch zum Anlehnen. „Was wollt ihr trinken?“, fragte Emmett. „Ich nehm einen Cuba Libre“,sagte ich und Edward sah mich amüsiert an. „Was?“ „Bist du dir sicher, dass du Alkohol trinken willst?“, fragte er. „Ja, warum nicht.“ „Ich geh dann mal in Deckung, in Ordnung?“, grinste er jetzt und ich es klingelte. „Edward, ich hab mich doch entschuldigt.“ Ich sah leicht beschämt zu Boden. Plötzlich spürte ich seine Hand unter meinen Kinn, er hob meinen Kopf und zwang mich so, ihn anzusehen. Ich sah direkt in seine strahlend grünen Augen, mein Herz legte wieder einen Gang zu. „Bella, das war ein Scherz. Es tut mir Leid, ich wollte dich nicht kränken“, sagte er mit seiner sanften Stimme. „Schon ok, hab ich mir schon gedacht.“ „Wirklich?“ Sein Blick war besorgt. „Ja, alles ok. Ich verspreche dir, ich reiß mich heute zusammen“, grinste ich ihn nun an, er tat dasselbe. „Ok, ansonsten geh ich dir einfach aus dem Weg.“ Das war genau das, was ich auf gar keinen Fall wollte. „Nein nein, musst du nicht. Nach dem einen Cocktail, nur noch alkoholfrei“, sagte ich schnell, Edward schenkte mir nur wieder sein unglaubliches Lächeln. Kurz darauf kam auch schon Emmett mit unseren Cocktails wieder. Ich nahm einen kleinen Schluck, Alice und Rose tranken ihrem Martini fast in einem Zug leer. Wir hatten eine Menge Spaß, bis mein Blick auf eine Blondine, in der anderen Ecke des Clubs stand, fiel. „Das darf doch nicht wahr sein, oder?“ stöhnte ich. „Was los Bella?“, fragte mich Rose. Ich sagte nichts und deutete nur mit meinem Kopf auf den Grund meines Stöhnens. „Verfolgt uns diese Frau eigentlich?“, kam es von von Alice. „Das hab ich mich auch schon gefragt. Ich dachte schon, ich leide alleine unter Verfolgungswahn“, stöhnte ich wieder. „Beachtet sie doch einfach gar nicht. So wie es aussieht, hängt sie eh schon wieder an einem Typen dran“, sagte dann Jasper. Und tatsächlich, Tanya saß auf dem Schoss eines Typens, der mit einer ihrer Haarsträhnen spielte. „Na Gott sei Dank, dann bin ich ja außer Gefahr heute Abend“, lachte Edward, ich fand das Ganze jedoch gar nicht witzig. Auch wenn sie heute Abend wohl die Finger von ihm lassen würde, hieße das noch lang nicht, dass sie Edward aufgab. „Also Mädels, ich will jetzt tanzen. Los geht’s“, rief Rosalie plötzlich. „Na dann mal viel Spaß“, sagte ich, tanzen würde ich bestimmt nicht. „Oh nein Bella, du kommst auch mit. Keine Widerrede.“ Alice zog mich an meinem Arm. „Nein Alice, ich stolpere doch sowieso nur über meine Beine“, versuchte ich mich verzweifelt zu wehren. „Keine Ausreden, du kommst mit.“ Alice schubste mich von hinten auf die Tanzfläche, widerwillig ergab ich mich meinem Schicksal. Es ertönte gerade ein neues Lied Katy Perry- I kissed a Girl und Alice, Rose und ich fingen an zu tanzen. Ich tanzte von hinten Rose an, gleichzeitig bewegten wir unsere Hüften im Takt. Alice legte ein Solo hin, so dass alle Blicke auf sie gerichtet waren. Rose und ich standen uns nun gegenüber und gingen gleichzeitig in die Knie, ich spürte einige Blicke auf uns liegen. Als der Refrain kam, sangen wir lautstark mit und zeigten gegenseitig auf uns. Unser Blicke ging zu unseren Jungs, die standen sehr amüsiert an unserem Tisch und musterten uns. Wieder begann der Refrain und wir bewegten uns im Takt. Es machte wirklich Spaß so ausgelassen mit Alice und Rose zu tanzen. Ich wunderte mich über mich selbst, das ich mich so bewegen konnte und noch kein einziges Mal gestolpert oder sonstiges bin. Das Lied war fast zu ende, als Alice empört aufschrie. „Das darf doch wohl nicht wahr sein. Seht euch diese Schlampe an.“ Ich ahnte nichts Gutes, als Alice zu unseren Jungs deutete. Und tatsächlich, Tanya hing an Edward und fummelte gleichzeitig an Emmett herum.Eifersucht flammte in mir auf, ich überlegte mir mehrere Wege, wie ich sie umbringen konnte. „Ich bring sie um!“, knurrte Rose und stürmte auf sie zu. „Rose, warte. Mach dich nicht unglücklich“, hielt Alice sie zurück. „Wieso, lass sie doch. Danach ist nicht mehr viel von ihr übrig und wir haben ein Problem weniger“, sagte ich gehässig und ballte meine Fäuste. „Bella, bring sie nicht auf solche Ideen.“ Alice hielt Rose immer noch am Arm fest, diese schnaubte bedrohlich. „Ach komm schon Alice, sie ist unmöglich. Vorhin hing sie noch an dem einen Typen und jetzt macht sie Edward wieder an. Und sogar Emmett, ich dachte, den hätte sie schon aufgegeben.“ Meine Gedanken spielten mehrere Möglichkeiten ab, wie ich und Rose sie um die Ecke bringen konnten. Dann kam mir allerdings einer anderer. „Los, wir befreien sie, ich hab nen Plan“, sagte ich und teilte den beiden meinen Plan mit. Es fing gerade ein neues Lied an, also wollten wir die Männer auf die Tanzfläche holen. „Liebling, wollen wir tanzen“, säuselte Alice zu Jasper, der ihr nur zu gern folgte. Tanya hatte inzwischen von Emmett abgelassen und hing nur noch an Edward. Rose zog ihn ohne Kommentar mit sich und nun musste ich noch Edward befreien. Tanya stand nun nur noch neben ihm und redete auf ihn ein. Ich umarmte ihn von hinten und hauchte ihm ins Ohr. „Edward, ich würde gerne mit dir tanzen. Hast du Lust?“ Er drehte seinen Kopf zu mir und grinste mich an. „Natürlich Süße, bin dabei“, gab er zurück. Er griff nach meiner Hand und zusammen gingen wir auf die Tanzfläche. Ich blickte nochmal kurz über die Schulter zu Tanya. Sie stand immer noch an unserem Tisch und ihrem Gesichtsausdruck nach, konnte sie nicht glauben, was gerade geschah. Ihre Augen fixierten mich und ich schenkte ihr nur ein süffisantes Lächeln. Mitten auf der Tanzfläche hielt Edward an und nahm mich in den Arm. Erst jetzt fiel mir auf, das ein sehr langsames Lied lief, mit einem sehr aussagekräftigem Text – Razorlight mit Wire to Wire, Er legte seine Arme um meine Taille, ich meine in seinen Nacken. Gemeinsam wiegten wir uns im Takt und blickten uns dabei tief in die Augen. Mein Herz raste, mein ganzer Körper kribbelte und meine Wangen waren heiß. Edward hatte wieder mein Lieblingslächeln aufgesetzt und brachte mich damit fast um den Verstand. „Irgendwann muss ich mich dafür revanchieren, das du mich immer vor ihr rettest“, flüsterte er mir zu. „Musst du nicht. Ich will sie selbst nicht, in deiner Nähe sehen.“ Das war zu viel Ehrlichkeit in einem Satz. Edward schien das nicht entgangen zu sein und zog mich noch näher an sich. Das war genau die Nähe, die ich wollte. Ich wollte ihn am liebsten nie wieder loslassen. In diesem Moment gab es nur uns beide, nur Edward und mich. Es tat so gut, ihn bei mir zu wissen und ich legte meinen Kopf an seine Schulter. Ich schloss meine Augen und lauschte der Musik. Eine Weile wiegten wir uns nur im Takt, bis ich meinen Kopf langsam hob. Edward sah mir wieder direkt in die Augen, alles kribbelte und meine Knie wurden weich. Inzwischen hatte schon ein neues Lied begonnen, das wesentlich schneller war und nun unser enger Tanz relativ unpassend war. „Sollen wir wieder zu den Anderen gehen?“, fragte er mich schließlich. „Wieso, tanzen sie nicht mehr?“ „Schon eine Weile nicht mehr“, grinste er. Hatte ich etwas so die Zeit vergessen? Eigentlich wollte ich mich nur ungern von ihm trennen, aber jetzt merkte ich, dass mich ein anderes Bedürfnis drängte. „Wir können aber auch noch weiter tanzen, hätte ich nichts dagegen“, sagte er dann. „Nein, schon ok. Ich muss eh aufs Klo. Ich komm gleich zu euch“, sagte ich und löste mich von ihm. Sehnsüchtig blickte ich ihm hinter her, als er zu Emmett und dem Rest ging. Nachdem ich auf der Toilette fertig war, überprüfte ich noch einmal mein Make-Up im Spiegel, als in diesem eine zweite Person auftauchte. „Sag mal, verfolgst du mich, oder was?“, sagte ich leicht gereizt. Tanya stand hinter mir, die Hände in die Hüfte gestemmt. Sie sagte kein Wort, sah mich nur wütend an. Als ich meine Hände gewaschen hatte, wollte ich an ihr vorbei gehen, doch Tanya stellte sich vor die Tür und versperrte mir so den Weg. „Verdammt, lass mich vorbei“, fauchte ich sie an. „Du hörst mir jetzt mal genau zu, Isabella Swan. Lass verdammt noch mal deine dreckigen Finger von Edward Cullen“, zischte sie mich an. „Wieso sollte ich das? Kapierst du eigentlich nicht, dass er nicht an dir interessiert ist?“, knurrte ich. „Wenn du nicht immer dazwischen funken würdest, wäre ich schon längst mit ihm zusammen.“ „Das glaubst du doch selbst nicht. Außerdem, was heißt bei dir zusammen? Eine Nacht und dann lässt du sie doch eh alle fallen“, sagte ich gehässig. „Das geht dich überhaupt nichts an. Das ist meine Sache“, zischte sie wieder. „Und ob mich das was angeht.“ „Ach ja, was denn? Dich interessiert er doch eh nicht. Du willst mir doch nur eins reindrücken wegen dem kleinen Wettkampf, den ich vor einem Jahr gestartet habe.“ „Gott, der interessiert mich genauso wenig wie du mich interessiert. Meinst du ich denk an so deinen Wettkampf, wenn mir jemand gefällt oder wenn ich mich mit einem Mann unterhalte? Glaub mir, ich denk dabei kein einziges Mal an daran. Du kannst es treiben, mit wem du willst, du und dein Wettkampf gehen mir sonst wo vorbei“, klärte ich sie auf. „Gut, dann lass eben deine Finger von Edward Cullen.“ „Bestimmt nicht. Er ist mein Freund. Und ich werde bestimmt nicht zulassen, dass er in deine Fänge gerät.“ „Ich dachte, es sei dir egal, mit wem ich, was treibe“, erinnerte sie mich an meine Worte. „Ist es auch mit der Ausnahme von Edward. In wirst du gefälligst in Ruhe lassen. Er steht nicht auf dich und hat keinerlei Interesse an dir. Kapierst du das nicht?“, fragte ich Tanya. „Also gut, pass auf Swan, ich biete dir einen Deal an“, sagte sie dann plötzlich. „Gott, mit dir mache ich bestimmt keine Geschäfte.“ „Ok, dann gehört Edward mir.“ „Und wovon träumst du nachts?“ „Dann also der Deal?!“, fragte sie mit einem Grinsen. „Wie soll der aussehen?“, wollte ich nun wissen. „Wenn du es schaffst, das Edward mit dir auf den Frühlingsball, in einem Monat, geht, dann lass ich die Finger von ihm!“ „Das soll alles sein? Das ist zu leicht“, sagte ich, aber eigentlich wollte ich gar nicht zu diesem blöden Ball. „Eigentlich schon, aber da ich weiß, dass du um nichts in der Welt dort hingehen willst, wird es sehr interessant werden“, grinste sie nun dreckig. „Woher weißt du das?“, fragte ich sie geschockt. „Ich hab so meine Quellen. Außerdem hast du ja auch schon einigen abgesagt. Also war es leicht eins und eins zusammenzuzählen. Blöd bin ich ja auch nicht.“ Diese Frau war nicht zu unterschätzen. „Da bin ich mir nicht so sicher. Was ist eigentlich, wenn ich nicht dort mit Edward auftauche?“ „Wenn du nicht mit ihm auftauchst, lässt du ab sofort die Finger von ihm und besorgst mir ein Date mit ihm“, grinste sie wieder gehässig. „NIEMALS!Nur über meine Leiche“, rief ich fast ein wenig zu laut. „Gut, dann wird es ja kein Problem für dich sein, dort mit ihm aufzutauchen“, sagte sie nun abfällig. „Das ist total lächerlich, Tanya. Wir sind nicht mehr im Kindergarten.“ „In uns allen steckt doch immer noch ein Kind. Und Kinder spielen nun gern mal Spielchen.“ Ich musterte sie einen Moment. Die Frau hat sie doch nicht mehr alle. „Na, was ist. Wenn du nicht willst, dann hast du bestimmt nichts dagegen, wenn ich jetzt zu Edward gehen und ihn ein wenig von meinen Vorzügen überzeuge“, sagte sie in einem zuckersüßen Ton. Ich könnte mich übergeben. „Also gut, abgemacht. Und du lässt ab sofort die Finger von ihm. Und wenn ich mit ihm auf dem Frühlingsball auftauche, ist er dich ein für alle mal los. Verstanden?“, giftete ich sie an. „Abgemacht. Dann wollen wir mal sehen, wie viel Edward dir wert ist.“ Tanya hielt mir die Hand hin und ich schlug ein, daraufhin verließ ich die Toilette. Was hast du dir nur dabei gedacht Bella? dachte ich zu mir, als ich auf dem Weg zu unserem Tisch war. „Bella, da bist du ja. Was hast du solange auf der Toilette gemacht.?“, fragte mich Alice aufgebracht und holte mich aus meinen Gedanken. „Ähm, nichts. Wieso?“ „Du warst lange weg. Wir haben uns schon Sorgen gemacht“, sagte Edward gefühlvoll. „Ich war nur noch kurz an der frischen Luft, mir war warm“, log ich und hoffte, dass es niemand bemerken würde. „Du hättest ja was sagen können, wir hätten dich begleitet“, warf mir nun Rose vor. „Ist ja gut jetzt, Bella ist wieder da. Manchmal tut ihr gerade so, als wäre sie ein kleines Kind“, meldete sich nun Emmett zu Wort und ich war ihm sehr dankbar darüber. Alice und Rose verloren kein Wort mehr darüber und sogar Edward schien mir meine kleine Notlüge ab zukaufen. Wir bestellten uns wieder etwas zu trinken, ich dieses mal wieder alkoholfrei und hatten gemeinsam weiter viel Spaß. Ich tanzte wieder ausgelassen mit Alice und Rose, als ich Tanyas Blick in der Menge erntende. Sie blickte kurz zu Edward, dann wieder zu mir. Ihr Blick war vielsagend und gehässig, sie erinnerte mich damit wieder an unseren Deal. Sie hatte mich damit genau an meinem wunden Punkt getroffen, irgendwoher wusste sie, dass ich um nichts auf dieser Welt zu diesem Ball wollte. Ich hasste solche Veranstaltungen, zu meinem Abschlussball bin ich nur gegangen, weil ich es musste. Mit diesem Deal hatte ich Edward in unsere kleine Fehde hineingezogen, ihn zum Preis für den Sieger gemacht. Er wurde unser Spielball. Aber ich tat es für ihn... Tanya würde sich von ihm fern halten. Das war doch gut für ihn, er würde es so wollen, oder? Ich fühlte mich mies bei diesem Gedanken, Edward auf diese Weise auszunutzen, aber ich tat es für ihn... ich war hin- und hergerissen. Natürlich konnte ich ihm davon erzählen und mit ihm über Tanyas Kinderspiel lachen. Würde er es überhaupt? Darüber lachen? Nein, nach Silvester wusste ich, dass er stinksauer wäre. Egal, wie ich mich entscheiden würde, ich würde garantiert das Falsche machen. Bellas Outfit: http://www.polyvore.com/cgi/set?id=10859076 Alices Outfit: http://www.polyvore.com/cgi/set?id=10876246 Roses Outfit: http://www.polyvore.com/cgi/set?id=10876097 Amore-Becher: http://www.ilaria.de/images/eisbecher/amorebecher.jpg Katy Perry: http://www.youtube.com/watch?v=3fBdgZUtpBg Razorlight: http://www.youtube.com/watch?v=GbOkvzCamjY *♥*♥*♥*♥*♥*♥*♥*♥*♥*♥*♥*♥*♥*♥*♥*♥*♥*♥*♥*♥*♥*♥*♥*♥*♥*♥*♥*♥*♥*♥*♥*♥*♥*♥*♥* Muss ich in Deckung gehen? Ich denke damit habt ihr bestimmt nicht gerechnet! Ihr dachtet bestimmt, jetzt kommen Bella und Edward zusammen und alles gut. Aber wäre das nicht zu einfach?????? Naja, ich bin auf jeden Fall gespannt, wie eure KOmmis ausfallen! Bitte seid gnädig! ;-) Grüssle Twilight-Nicki Kapitel 22: Alte Gefühle neu erleben ------------------------------------ Hey meine Süssen! Ja, ich weiß, dieses Mal musstet ihr ein bisschen länger warten. Aber ich verspreche euch, es hat sich gelohnt. Viel Spass mit dem neuen Chap. ___________________________________________________________________________ „Ooooh, ich kapier das nie!“, stöhnte ich und ließ meinen Kopf in meine Hände fallen. Ich saß über meinen Büchern und büffelte für die anstehenden Prüfungen die nächsten Wochen. „Klar, du schaffst das schon. Da bin ich mir sicher.“, versuchte Edward mich aufzubauen. Er half mir in Wirtschaftslehre, weil ich mit einigen Aufstellungen Schwierigkeiten hatte. „Edward, ich nehm das jetzt seit einem halben Jahr durch, nächsten Montag sind die Prüfungen und ich kapier es immer noch nicht! Ich werde diese scheiß Prüfungen total verhauen.“ Ich schrie schon fast, doch er blieb immer noch die Ruhe selbst. „Bella, soviel wird von dem doch gar nicht in den Prüfungen vorkommen. Deshalb wirst du nicht durchfallen.“ Sein Blick ruhte auf mir, mein Herz begann sofort zu rasen. Ich war wirklich froh, dass er mir half, Jasper und Rose hatten nach kürzester Zeit aufgegeben, da ich immer wieder jammerte. Doch so sehr ich mich auf meine Aufgaben konzentrierte, schaffte es Edward mit seiner Anwesenheit immer wieder aus dem Konzept zu bringen. Natürlich war ich froh, dass er mir so nahe war, aber für meine Prüfungen war das nicht sonderlich hilfreich. Der Anfall von gerade eben war aber pure Verzweiflung, ich hasste diesen Kurs einfach. In Mathe war ich noch nie wirklich schlecht, aber diese Aufgaben würden mich definitiv umbringen. „Ich kann das nur hoffen, sonst kann ich das Semester wiederholen. Wofür brauch ich das hier überhaupt, ich werde das später nie wieder benutzen.“ Ich knallte die Bücher zu und schob sie von mir. „Eben deswegen wird auch in der Prüfung kaum was davon dran kommen. Mach dir mal keinen Kopf darüber.“, redete Edward wieder mit ruhiger Stimme auf mich ein. „Bella, Edward, wollt ihr auch etwas vom Italiener?“ Rose Stimme dröhnte zu uns in die Küche. Sie saß gemeinsam mit Jasper, Alice und meinem Bruder im Wohnzimmer und sahen sich irgendwelche DVDs. „Gute Idee, aufs lernen hab ich keine Lust mehr.“, antwortete ich und nahm die Speisekarte. „Was willst du Edward?“, fragte ich. Edward beugte sich zu mir herüber um mitlesen zu können. Seine Schenkel berührten dabei meine, sein Oberkörper war nah bei mir und seine Haare kitzelten mich am Ohr. Ich konnte seinen lieblichen Duft einatmen, mir wurde schwindlig davon. Seine Nähe war alles, was ich wollte, am liebsten würde ich ihn jetzt in den Arm nehmen. Edward hatte es tatsächlich geschafft, das ich mein Schutzschild senkte und nun alles wieder an mich heranließ. Und es fühlte sich so gut an, die Gefühle, die in mir aufkamen kannte ich zwar, aber bei Edward waren sie viel stärker und ausgeprägter. Allerdings konnte ich meine Gefühle auch noch nicht einordnen, wie tief sie waren und was ich tatsächlich wollte. „Ich glaube ich nehm Frutti de Mare. Was nimmst du?“ Edward hatte seinen Kopf in meine Richtung gedreht und lächelte mir zu. „Ähm, ich nehm Spaghetti Carbonarra.“, sagte ich schnell und schüttelte meine Gedanken ab. „Gut, nachdem jetzt alle wissen, was sie wollen, können wir bestellen. Ich hab Hunger, ich könnte nen ganzen Bär verdrücken.“ Emmett stürmte zum Telefon, wir brachen in schallendes Gelächter aus. Nach einer halben Stunde kam auch schon das Essen und wir setzten uns an den Esstisch. „Bella, ich muss noch mit dir reden.“ Alice sah mich mit leuchtenden Augen an, das konnte nur eins bedeuten. „Nein Alice, ich hab keine Lust auf Shopping.“, wies ich sie sofort in die Schranken. „Keine Widerrede, wir fahren Samstag nach Boston. Wir brauchen noch Ballkleider für nächste Woche. Da ist der Frühlingsball.“ Sie war schon total euphorisch, doch mit dieser Aussage erwischte sie mich eiskalt. Der Ball war schon nächste Woche, ich hatte überhaupt nicht mehr dran gedacht. „Gut, dann brauche ich erst recht nicht mit kommen. Ich werde da nicht hingehen.“, sagte ich. „WAS? Das ist doch nicht dein Ernst?“ Nun war auch Rose aufgebracht. Es war sehr wohl mein Ernst, auch wenn ich jetzt wider an den Deal mit Tanya denken musste. Ich würde dadurch Edward an sie verlieren, aber ich war davon überzeugt, dass selbst wenn ich ein Date für sie arrangieren sollte, Edward niemals hingehen würde. Das redete ich mir zumindest ein, um mich selbst zu beruhigen. „Doch, es ist mein Ernst. Ich werde nicht zu dem Ball gehen.“ „Warum nicht Bella, hat dich niemand gefragt?“, meldete sich nun mein Bruder zu Wort. „Darum geht’s gar nicht Emmett. Du weißt ganz genau, wie sehr ich solche Veranstaltungen hasse! In Forks bin ich auch nur gegangen, weil ich Schriftführerin von der Schülerzeitung war und darüber berichten musste, aber hier zwingt mich niemand dazu.“, gab ich nun leicht bissig von mir. „Du kommst trotzdem mit Bella, wir werden dich schon überreden.“ Alice konnte es nicht lassen. Ich wusste nicht, was ich noch sagen sollte und blickte hilflos zu Edward. Er grinste mich nur an, seinen Blick konnte ich nicht deuten. „Bella hat am Samstag keine Zeit um mit euch Shoppen zu gehen.“, sagte er dann schließlich. „Was?? Wieso??“ Alice blickte Edward mit großen Augen an und auch ich verstand seine Aussage nicht wirklich. „Weil sie nicht da sein wird. Sie wird mit mir einen Ausflug machen.“ Er grinste immer noch in meine Richtung und fixierte mich mit seinen Augen. „WAS?“, riefen ich und Alice gleichzeitig. „Du musst dir doch noch einen Smoking kaufen. Wie kannst du dann einen Ausflug machen?“, setzte sich Alice durch. „Erstens, liebe Schwester, habe ich einen Smoking. Und zweitens, werde ich auch nicht zu dem Ball gehen.“, antwortete Edward und seine Augen leuchteten. Warum geht Edward nicht zu dem Ball? „Das ist jetzt nicht dein Ernst. Wieso gehst du nicht auf den Ball?“, fragte nun Jasper. „Nicht die richtige Begleitung gefunden.“, nuschelte Edward ohne seinen Blick von mir zu wenden. „Ähm, könntest du mir mal bitte sagen, was für einen Ausflug wir machen?“, wollte ich jetzt wissen. „Wir werden den Gutschein einlösen.“, grinste er mich an. „Aber wieso Edward? Wieso dieses Wochenende???“ Alice war immer noch in einem Schockzustand. „Darum Alice. Das Wetter soll gut werden und ich will endlich das Schmuckstück fahren.“ Ihm war die Vorfreude definitiv anzusehen. „Boah Edward, du bist ein Arsch. Warum musst du das dieses Wochenende machen? Und warum mit Bella?“ Emmett hoffte immer noch, dass Edward ihn mitnehmen würde zu der Probefahrt. Mir war es eigentlich egal, wen er mitnahm. Aber dass er mich mitnehmen wollte, ehrte mich doch. „Weil ich den Gutschein von ihr bekommen habe, Emmett. Und somit entgeht sie schon Alices Tortur.“, sagte er dann mit einem Lachen. „Edward Anthony Cullen, ich schwöre dir. Ich bringe dich um.“, giftete Alice und löste sich aus ihrem Schockzustand. Ich musste Lachen. „Was gibt es da zu lachen? Ihr habt euch doch eindeutig gegen mich verschworen. Ihr macht das mit Absicht.“ Sie war den Tränen nahe. „Alice, ich wusste bis gerade auch nichts davon. Von dem Ausflug habe ich auch erst gerade erfahren.“, beruhigte ich sie. „Ich glaub dir kein Wort.“ „Es ist aber so Alice. Bella wusste bis jetzt nichts davon. Und es wird wohl kein Weltuntergang sein, wenn wir nicht mit auf den Ball gehen werden.“, gab Edward von sich, Alice schnaubte nur. „Das Thema ist noch nicht gegessen meine Lieben.“ Ich rollte nur mit den Augen und räumte das Geschirr ab. Plötzlich tauchte Edward neben mir auf. „Ich hoffe, es ist ok, wenn ich dich am Samstag entführe?“, fragte er mich leise. „Sagst du mir wohin es geht?“, gab ich nur zurück. „Nach Boston.“, grinste er. „Das wusste ich schon, aber ich glaube nicht, dass du den Aston Martin in der Stadt fahren willst, oder?“ „Nein, nicht wirklich. Lass dich überraschen.“ „Bleibt mir was andres übrig?“ „Du könntest mit Alice und dem Rest Shoppen gehen.“, sagte er mit einem Grinsen. „Nein, da lass ich mich lieber überraschen.“ Mein Herz raste. „Das ist schön. Dann hol ich dich am Samstag um neun ab, sodass wir auch was von dem Tag haben.“ „Ja, geht in Ordnung.“, sagte ich zu. „Ich freu mich, sehr sogar.“, flüsterte Edward mir ins Ohr, sein Atem kitzelte in meinem Nacken. Du glaubst gar nicht, wie sehr ich mich freue! „Ja, ich mich auch.“, gab ich dann zurück. Einen ganzen Tag nur mit Edward, in seiner Nähe. Mein Herz machte einen Sprung, mein Knie wurden weich. „Bella, Edward, ist das wirklich euer Ernst?“ Alice tauchte hinter uns auf, ihre Augen waren zu Schlitzen verengt. „Was meinst du?“, fragte ich. „Das ihr nicht zu dem Ball gehen wollt. Das kann doch nicht euer Ernst sein!!!“ Ihre Stimme war hysterisch. „Doch Alice, ist es. Du weißt, dass ich so was nicht mag. Da bleib ich lieber auf meinem Zimmer und chate mit Angela.“ „Das ist doch kein Grund! Was hast du für ne Ausrede?“, wand sie sich wütend an Edward. „Ich brauch keinen Grund, ich geh nicht hin. Aus Ende. Ich geh jetzt nach Hause. Schönen Abend noch.“, antwortete Edward und wand sich noch mal an mich. „Bis Samstag, ich freu mich wirklich.“ Mein Herz machte wieder einen Sprung, dann sank es schwer in meine Brust. Edward verließ die Küche und ich sehnte mich jetzt schon wieder nach ihm. „Das wirst du noch bereuen Bella, das lass ich nicht so auf mir sitzen.“, wetterte der Giftzwerg weiter. „Oh Alice, ich hab dich auch lieb. Ich geh jetzt ins Bett. Gute Nacht.“, antwortete ich mit einem Lächeln und gab ihr einen kleinen Kuss auf die Wange. Auf meinem Zimmer legte ich mich gleich ins Bett. Meine Gedanken kreisten um Edward und den bevorstehenden Samstag. Einen ganzen Tag nur mit ihm alleine, keiner, der uns stören könnte, keiner, der uns nervte. Nur wir beide. In mir kribbelte alles, mein Herz raste. Ich sehnte mich jetzt schon nach ihm und hoffte, dass die nächsten drei Tage schnell vorbei gehen würden. Natürlich zogen sich die Tage ins unendliche. Noch dazu kam, dass ich vor lauter Prüfungen Edward kaum zu Gesicht bekam. Donnerstag hatten wir nochmal versucht, meine Aufstellungen durchzugehen, aber ich konnte mich nicht darauf konzentrieren. Seine Anwesenheit brachte mich, wie immer, aus dem Konzept und ich dachte nur an Samstag. Dennoch brachte ich einen Teil meiner Prüfungen gut hinter mich, wenn mir auch die Schlimmste erst bevor stand. Endlich war aber Samstag und ich machte mich für den heutigen Tag fertig. Da ich so nervös auf den heutigen Tag war, schlief ich sehr unruhig und war schon um sieben wach. Also hatte ich genügend Zeit, um zu duschen und mich anzuziehen.Ich hatte ungefähr fünfzig mal meinen Kleiderschrank durchwühlt, um das passende Outfit zu finden, aber da Edward mir nicht gesagt hatte, wo es hinging, hatte ich mich für schlichte Jeans, ein blaues Shirt und eine Weste entschieden, dazu meine bequemen Chucks. Dann machte ich Kaffee und um halb neun erschien dann auch meine beste Freundin in der Küche. „Morgen.“, grummelte sie nur. Sie hatte den Rest der Woche kaum mit mir geredet und war wohl immer noch wütend auf mich. „Alice, wie lang willst du noch auf mich sauer sein?“, fragte ich sie. „Du kannst es immer noch gut machen.“, knurrte sie nur. „Alice, ich will da nicht hin, versteh mich doch.“ „Nein, tu ich nicht.“ War ihre einzige Antwort und schenkte sich eine Tasse Kaffee ein. Ich sagte kein Wort mehr und zu meiner Erleichterung kam dann Rose in die Küche. „Guten Morgen ihr zwei. Na Bella, freust du dich schon?“ „In Anbetracht dessen, das mir eine Shoppingtour erspart bleibt, ja.“, grinste ich. „Ich dachte, du findest es nicht mehr so schlimm?“ „Ja, aber nur dann, wenn ich auch Lust dazu habe. Und Shoppen zu gehen, um etwas zu kaufen, was ich nicht will, macht keinen Spaß.“ „Du wirst schon noch bereuen, dass du nicht mit zu dem Ball kommst.“, sagte Rose mit einem leichten Unterton. Ich rollte mit den Augen und schüttelte nur den Kopf. Kurz darauf wurde ich dann von einem Klingeln erlöst. „Ich wünsche euch viel Spaß. Und seid mir nicht böse!“, sagte ich und verließ die Küche. Meine Freundinnen erwiderten nichts und Alice schenkte mir noch einen bösen Blick. Ich lachte nur und ging dann zur Tür. „Guten Morgen Edward.“, begrüßte ich ihn und mein Herz machte einen Hüpfer. Er sah wie immer atemberaubend aus und war, wie ich, leger gekleidet. „Guten Morgen, bereit?“, fragte er und hielt mir den Arm hin. Ich nickte und hakte mich bei ihm ein. Gemeinsam gingen wir zum Auto und fuhren los Richtung Boston. „Verrätst du mir, was du für heute geplant hast?“, startete ich einen Versuch den Tagesverlauf gesagt zu bekommen. „Wie ich schon sagte, wir werden den Gutschein einlösen.“, grinste Edward. „Hmm, mehr werde ich wohl nicht gesagt bekommen, oder?“ „Nein, nicht wirklich.“ Er sah kurz zu mir und schenkte mir sein atemberaubendes Lächeln. Sofort kribbelte wieder alles in mir und mein Herz raste. Die restliche Fahrt über sagten wir nicht mehr und ich genoss die angenehme Stille zwischen uns. Hin und wieder schielte ich zu ihm, er hatte ein Lächeln auf dem Mund und ihm war die Vorfreude auf die Probefahrt sichtlich anzusehen. Edward raste wieder, wie ein Irrer und nach knapp zwei Stunden Fahrt kam Boston in Sicht. Wir fuhren aber nicht in die Stadt, der Autohändler lag ein wenig außerhalb. Dann standen wir endlich vor Edwards Traumauto. Der Aston Martin war wirklich wunderschön, das Schwarz glänzte in der Sonne. Edward ging vorsichtig um das Auto und betrachtete es aus jedem Winkel. Seine Augen glänzten, er lächelte und die Freude stand ihm ins Gesicht geschrieben. „So Mr. Cullen. Hier sind die Schlüssel. Da hat Ihnen ihre Freundin aber ein schönes Geschenk zu Weihnachten gemacht. Ich wünsche ihnen viel Spaß.“ Der Autohändler und überreichte Edward die Schlüssel. Er hatte mich gerade seine Freundin genannt, mein Herz raste bei der Vorstellung. Edward lächelte und nahm die Schlüssel entgegen. Dann ging er um das Auto zur Beifahrertür und hielt sie mir lächelnd auf. „Darf ich bitten.“ „Ja gerne.“, erwiderte ich und ließ mich in den weichen Ledersitz nieder. Kurz darauf war auch Edward auf dem Fahrersitz und ließ den Motor an. Er brummte ohrenbetäubend auf, dann spielte er noch ein wenig mit dem Gas, um dann schließlich einen eleganten Start hin zulegen. „Bella, ich muss dir nochmal danken. Das ist einfach der Wahnsinn.“, jubbelte er wieder und legte seine Hand auf meine. Ein Stromschlag durchfuhr mich und mein Herz raste wieder. „Ich freu mich, dass du dich freust. Aber könntest du ein wenig langsamer fahren?“ Meine Stimme war zittrig als ich auf den Tacho sah, er fuhr fast 150 kmh und das in der Stadt. Edward grinste kurz, drosselte aber dann das Tempo. „Danke, viel besser. Aber wo fährst du hin? Wieso fährst du nach Boston rein? Ich dachte, du wolltest den Wagen ausfahren.“, frage ich, als ich bemerkte, dass wir dem Zentrum immer näher kamen. „Ich hab dir doch gesagt, dass wir den Gutschein einlösen.“, sagte er, ich verstand allerdings nur Bahnhof. „Was meinst du? Wir sitzen doch schon im Wagen.“ „Du weißt wirklich nicht, was ich meine? Na gut, dann lass dich überraschen.“, grinste er und sah wieder auf die Straße. Nach kurzer Fahrt hielten wir dann in der Nähe des Hafens vor einem Shop. Meine Augen weiteten sich, als ich sah, welcher es war. „Edward, das ist nicht dein Ernst?“, brachte ich mühsam hervor. Er war inzwischen ausgestiegen und hielt mir die Türe auf. „Doch ist es.“ Voller Anmut betrachtete ich den Laden, über dem in großen Lettern Ed Hardy stand. „Woher wusstest du, dass es hier einen gibt?“, fragte ich immer noch unglaubwürdig. „Aus dem Internet. Wollen wir rein gehen?“ Ich nickte nur und gemeinsam betraten wir den großen Laden. Es war ein einziger Traum, mein persönliches Paradies. Ich liebte diese Marke einfach über alles und dass ich jetzt hier in einem Store stand, war einfach nur der Wahnsinn. Mein Blick schweifte durch den Laden, es war einfach ein Traum. Voller Freude sprang ich Edward um den Hals. „Danke, danke danke. Das ist einfach der Hammer.“ Er schlang seine Arme um meine Hüfte und hielt mich eng bei sich. „Bitte Bella, schön, dass ich dir eine Freude machen konnte.“ Keine Ahnung wie lang wir da so standen, aber es fühlte sich einfach wahnsinnig gut an. Durch die freundliche Stimme der Verkäuferin ließ ich dann aber doch von Edward ab. „Kann ich ihnen behilflich sein?“, fragte sie uns. „Nein danke, erst mal nicht. Wir würden uns gern umsehen.“, erwiderte Edward und die Verkäuferin ging wieder hinter ihren Tresen. „Na dann los, such dir was aus.“, forderte mich Edward auf. „Wie hoch ist denn der Gutschein, ich will nicht das du draufzahlen musst.“ „Mach dir darüber keine Gedanken. Der Gutschein hat keine Grenze.“, lächelte er mir zu. „Aber, das will ich nicht. Du sollst nicht soviel für mich ausgeben.“, widersprach ich. „Bella, du hast mir ne Probefahrt mit diesem Traumauto geschenkt, dagegen ist eder Einkauf hier nichts.“, sagte er und ich wollte gerade wieder den Mund aufmachen, um erneut zu widersprechen, aber er legte mir einen Finger auf die Lippen. „Schau dich um und such dir was aus. Ich bin in der Herrenabteilung.“ Mit einem Lächeln drehte er sich um und ließ mich stehen. Da mir ja eh nichts anderes übrig blieb, durchstöberte ich ich die Kleiderständer und Regale. Mir fielen sofort ein paar T-Shirts auf, die ich anprobieren wollte und ging zu den Umkleiden. Mit einem blauen Shirt bekleidet, trat ich vor einen großen Spiegel und musterte mich. Das ist gekauft. dachte ich zu mir selbst. Dann ging ich wieder in die Kabine und zog mir einen Pulli über. Auch der gefiel mir richtig gut. „Sieht gut aus.“, ertönte plötzlich Edwards Stimme. „Danke, kann ich nur zurück geben.“, erwiderte ich mit einem Lächeln. Er war wohl in der Umkleide neben mir und betrachtete sich ebenfalls im Spiegel. Er trug ein hellblaues T-Shirt, was einfach perfekt zu ihm passte. Ich konnte meinen Blick nicht von ihm wenden und mein Herz raste wieder unaufhörlich. Die Gefühle, die er in mir auslöste, konnte ich immer noch nicht ordnen und brachten mich durcheinander. „Ich probiere dann mal weiter.“, sagte ich dann doch und ging wieder hinter den Vorhang. Ich setzte mich auf den kleinen Hocker und schnaufte erst mal durch. Du bist mein sicherer Tod Edward. dachte ich mit einem Schmunzeln, dann nahm ich mir ein weißes T-Shirt, zog es über und stellte mich wieder vor den Spiegel. „WOW, auch nicht schlecht.“, hörte ich wieder Edward und sah zu ihm. Nun hatte er einen Pulli an und grinste. „Was wäre, wenn ich jetzt einen Kartoffelsack an hätte, würdest du dann auch noch WOW sagen?“, wollte ich von ihm wissen. Er kam auf mich zu, legte seine Hand unter mein Kinn und hob sachte meinen Kopf. „Du kannst von mir aus auch einen Müllsack tragen, in meinen Augen wirst du immer wunderschön sein.“, hauchte er mir zu und kam mit seinem Gesicht immer näher. Meine Knie wurden weich, mein Herz sprang gleich aus meiner Brust und mein restlicher Körper stand in Flammen. Edward kam immer näher, ich schloss meine Augen und kurz bevor sich unsere Lippen trafen, ertönte ein nerviger Ton. Sein Handy klingelte und zerstörte den Moment. „Was willst du Alice?“, fauchte er in das Telefon. „Ja und, selbst wenn. Wir kommen nicht mit euch Shoppen.“ Er war gereizt und giftete seine Schwester am Telefon an. Ich ergriff meine Chance und ging wieder in meine Umkleide. Gott Bella, ganz ruhig. Tief ein und ausatmen. mahnte ich mich in Gedanken und brachte meinen Körper unter Kontrolle. Wir hätten uns fast geküsst und wieder kam einmal Alice dazwischen. Irgendwann würde sie dafür büßen. Hastig zog ich meine Klamotten an, schnappte mir meine Auswahl an neuen Anziehsachen und ging wieder in den Verkaufsraum. Edward stand schon an der Kasse und wartete wohl auf mich. Er hatte seine Klamotten wohl schon bezahlt, zwei Tüten standen neben ihm. „Hast du dich entschieden?“, fragte er mich mit einem Lächeln. „Ja, aber ich möchte nicht, das du alles bezahlst.“, antwortete ich. „Bella, ich hab doch gesagt ich hab einen Gutschein ohne Limit.“ „Edward, allein der Bikini kostet über 100 Dollar!“, sagte ich leicht empört. „Schade, dass du den nicht vorgeführt hast.“, grinste er und sofort lief ich knallrot an. „Es ist mein Ernst. Ich lass dich nicht alles zahlen.“, sagte ich schnell und versuchte nicht in seine Augen zu sehen. „Also gut, ein Kompromiss. Du suchst dir zwei Sachen aus, die du zahlst, dafür leg ich das Parfüm-Set drauf. Hab das gleiche für mich, riecht echt super.“ Seine Augen bohrten sich nun doch in meine und ich konnte nicht länger widerstehen. „Gott, du bringst mich um den Verstand. Also gut, ich zahl den Bikini und den Pulli.“, rollte ich mit den Augen und gab ihm die anderen Sachen. Ich zog den Bikini und einen schwarzen Pulli raus, bevor er doch auf die Idee kam es zu bezahlen. Mit drei Tüten in der Hand ging ich aus dem Laden, Edward hinter mir mit seinen. „Und, was hast du alles schönes gekauft?“, fragte ich als alles im Auto verstaut war. „Das was du vorhin gesehen hast und noch ein paar T-Shirts und eine Kappe.“, antwortete er mir. „Wo geht’s jetzt hin?“, wollte ich dann wissen, als er den Highway ansteuerte. „Also erst mal wird das Baby hier ausgefahren.“, sagte er und tätschelte das Lenkrad. „Und der Rest, lass dich überraschen.“ „Schon wieder?? Wie viel Überraschungen werden das denn heute noch?“ Natürlich freute ich mich, aber die Unwissenheit machte mich nervös. „Soll ich dich lieber am Einkaufszentrum absetzen? Alice würde sich bestimmt freuen.“, fragte er mich dann mit einem spitzbübischen Grinsen. „Nein, um Gottes Willen. Ich hab nichts gesagt.“, sagte ich schnell, Edward lachte laut auf. Der Highway war fast leer und Edward drückte nun das Gaspedal voll durch. Die andern Autos sausten nur so an uns vorbei, die Umwelt war schon fast nicht mehr zu erkennen. Ich lehnte mich zu ihm hinüber, um zu sehen, wie schnell er fuhr, dabei erschrak ich. „Edward, willst du uns umbringen??“, rief ich, er fuhr fast 300km/h. „Bella Liebes, keine Sorge. Ich hab alles unter Kontrolle.“ Wie hatte er mich gerade genannt? Bella Liebes? Mein Herz setzte kurz aus, nur um dann in doppelter Geschwindigkeit zu schlagen. Das hörte sich so schön an, so wunderbar. Ich wollte, dass er mich immer so nannte, ich wollte immer so nahe bei ihm sein. Mit jeder Sekunde wurden meine Gefühle für Edward mehr. Ich war wieder so in meiner Gedankenwelt vertieft, bis mich ein Stromschlag durchfuhr. Schnell machte ich aus, woher er kam, Edward hatte meine Hand genommen. „Jetzt besser?“, fragte er mich. „Was meinst du?“ Ich war total ahnungslos. „Na die Geschwindigkeit.“ „Ach so, ja, viel besser.“, antwortete ich, er fuhr nur noch knapp 120 km/h, was laut amerikanischen Gesetz aber immer noch zu viel war. Seine Hand drückte kurz die meine, alles kribbelte in mir. „Wo fahren wir hin? Man kann ja von hier schon das Meer sehen.“ Der Highway verlief der Küste entlang und das Meer lag nur wenige Meter von der Fahrbahn entfernt. „Da fahren wir auch hin, ans Meer.“, antwortete Edward mit einem leuchten in den Augen. „Ans Meer, aber da ist es doch viel zu kalt.“ „Für was hast du dann den Bikini gekauft?“, fragte mich Edward mit einem Grinsen. „Du willst schwimmen gehen? Edward, es ist Ende Februar, das Wasser ist eiskalt.“, sagte ich leicht geschockt, das konnte nicht sein Ernst sein. „Bella, das war ein Scherz. Ich will doch nicht baden gehen, nicht um diese Jahreszeit.“, lachte er, doch ich sah ihn nur böse an. „Du veräppelst mich also. Wie nett.“, sagte ich gespielt sauer und zog einen Schmollmund. „Ach komm schon, wegen so einem kleinen Scherz wirst du doch nun nicht böse sein.“, fragte er mit samtener Stimme. „Und was, wenn doch?“ „Dann dreh ich um, fahr mit dir zurück zu Ed Hardy und mach es wieder gut.“, grinste er und sah mich an. „Du bist unmöglich Edward Cullen.“ „Ich weiß nur, wie ich meine Fehler wieder gut machen kann.“ „Aha, mit Klamotten also. Heiß ich Alice Cullen oder Rosalie Hale?“, zog ich ihn auf. „Da hast du auch wieder recht. Hmm, ich lass mir was einfallen.“, grinste er in meine Richtung. „Ach quatsch, ich hab doch nur Spaß gemacht.“, sagte ich schnell, ich wollte nicht, dass er sich noch irgendwas einfallen ließ. „Ach du darfst Spaß machen?“, fragte er nun leicht sauer. „Ja, ich bin ja auch eine Frau, ich darf das.“, antwortete ich grinsend. „Na wenn du das sagst, nehm ich das mal so hin.“, sagte er nur dazu und grinste mich an. Mit seinem Daumen fuhr er auf meinem Handrücken Kreise, meine Haut darunter kribbelte unaufhörlich. Nach mehr als einer Stunde Fahrt verließen wir den Highway und fuhren durch ein Waldgebiet. Die Gegend erinnerte mich sofort an meine Heimat Forks, alles war grün und es roch nach Moos. Nur das Wetter war besser und die Luft war auch nicht so trüb, wie in Forks. Ein Glucksen entwich mir, Edward sah mich fragend an. „Was ist so lustig?“ „Das alles hier erinnert mich Forks. Es ist so grün und es riecht nach Moos.“, erklärte ich ihm. „Ja, das stimmt. Aber das Wetter ist hier eindeutig besser. Aber gleich sind wir aus dem Wald raus.“, sagte er dann und kurz darauf lag der Wald wirklich hinter uns. Vor uns lag nun eine kleine Stadt und das Meer. Am Ortsschild erkannte ich den Namen der Stadt. Wir waren in Dennis, einem kleinen Örtchen am Meer, es war traumhaft. Edward fuhr nahe zum Strand und parkte dann das Auto. „Also, bereit zum Schwimmen.“, grinste er, als er den Motor abstellte. „Klar, hast du deine Badehose dabei?“, gab ich lachend zurück. Wir stiegen aus dem Auto aus und sofort kam mir eine angenehme Brise von Meer entgegen. Ich schloss meine Augen und genoss den Moment einfach. Die leicht salzige Luft, die Sonne schien angenehm warm und dazu die kühle Brise, es war einfach perfekt. Als ich meine Augen öffnete, stand Edward direkt vor mir. Mein Herz fing wieder zu rasen an und meine Knie wurden weich. „Gefällt es dir?“, fragte er mich dann. „Es ist traumhaft hier. Woher kennst du den Ort?“ „Ich hab ein bisschen recherchiert. Immerhin wollte ich den Aston Martin ausfahren, also hab ich eine Strecke gesucht, bei der ich das tun kann. Und dann bin ich auf diese Stadt gestoßen und hab mir gedacht, das ist perfekt für einen Ausflug.“ Er hatte wirklich alles genau geplant. „Lass uns spazieren gehen. Wenn wir Glück haben, können wir vielleicht sogar Wale sehen.“ „Wale? Hier? Bist du dir sicher.“, sagte ich skeptisch. „Ich weiß es nicht, hab so was im Internet gelesen. Um diese Jahreszeit sollen sie sich hier aufhalten. Aber ob es stimmt, kann ich dir nicht sagen, vielleicht haben wir ja Glück.“, grinste er. „Na dann, lass uns mal auf die Suche gehen.“, gab ich nur zurück und gemeinsam gingen wir den Strand entlang. Eine Weile liefen wir stumm nebeneinander her, ich wünschte mir aber, dass er mich einfach in den Arm nehmen würde. Oder dass er nach meiner Hand fasste, wie in Miami. Edwards Hände lagen seitlich an seinem Körper, ich könnte auch einfach seine Hand greifen. Aber irgendetwas in mir, hielt mich davon ab. Dabei schrie alles in mir nach ihm, ich wollte seine Nähe. Langsam wurde mir diese Stille unangenehm und ich versuchte verzweifelt ein Gesprächsthema zu finden. „Bella, alles ok?“, fragte mich dann Edward. „Ja, wieso?“ „Du bist so ruhig.“ „Das brauchst du gerade sagen.“, gab ich zurück. „Stimmt, ich wusste nur nicht, was ich sagen soll.“ „Ging mir genauso. Außerdem hab ich die Umgebung genossen.“ Das stimmte nur halb, das Meer neben uns interessierte mich im Moment weniger als die Tatsache, dass ich allein mit Edward war. „Ja, es ist traumhaft! Und mit dir hier zu sein, macht das ganze noch perfekt.“, hörte ich ihn nun leise sagen. Mein Herz machte einen Sprung und mein Verstand setzte aus. Da ich nicht wusste, was ich sagen sollte, griff ich nach seiner Hand, um ihn zu zeigen, dass es mir genauso ging. Edward blickte kurz zu mir, setzte dann mein Lieblingslächeln auf und verschränkte unsere Finger ineinander. Mein ganzer Körper kribbelte und wurde warm. Es fühlte sich so gut an, so richtig, nie wieder wollte ich ihn loslassen. Wieder gingen wir wortlos nebeneinander her, doch jetzt war es irgendwie anders, besser. „Wie gefällt es dir eigentlich auf Dartmouth?“, fing ich dann ein Gespräch an. Wie ich gerade auf dieses Thema kam, konnte ich mir selbst nicht erklären. Aber ich wollte endlich wieder Edwards wunderschöne Stimme hören. „Es ist super. Die Medizinische Fakultät ist genau das, was ich wollte. Man lernt sehr viel und es ist hoch modern. Ich bin froh, dass Alice damals das College ausgesucht hat.“ ,bekam ich als Antwort. „Hmm, ich auch.“, sagte ich dann, mehr zu mir. „Warum wolltest du eigentlich so weit weg von Forks?“, fragte mich dann Edward. „Weißt du das nicht?“ „Nein, sollte ich?“ „Kannst du es dir dann nicht denken?“ „Wegen Alice?“ „Ja auch, aber nicht nur.“ „Wegen diesem Kerl?“ Der Unterton in seiner Stimme war kaum zu überhören. „Naja, irgendwie alles zusammen.“, sagte ich dann. „Du musst nicht darüber reden, wenn du es nicht willst.“ Seine Stimme war wieder ruhig und sanft. „Es ist ja nichts, was nicht schon jeder weiß. Du weißt von der Sache mit Jacob?“ Ich sah ihn fragend an. „So halb. Alice hat was erwähnt.“ Seine Stimme klang seltsam rau. „Naja, das lief nicht ganz so, wie es hätte sollen. Er hat mich verarscht, wollte mich nur ins Bett kriegen und der Drahtzieher dabei war Jessica. Sie wollte es mir Heim zahlen und hat sich Jacob dafür ausgesucht. Ich hätte von Anfang an auf Alice und Angela hören sollen. Die beiden haben mich vor ihm gewarnt“, seufzte ich. „Als das alles rauskam, viel ich eine Zeit in ein riesiges Loch. Ich wollte nicht mehr aus dem Haus, die Schule interessierte mich schon gar nicht mehr und ich verschloss mich immer mehr. Angela und Emmett waren damals jeden Tag für mich da und irgendwann rappelte ich mich dann doch wieder auf. Ich wollte mich ändern, wollte nicht mehr die kleine dumme Bella sein, die man verarschen konnte. Das gelang mir dann auch ziemlich gut, aber es fehlte immer was. Und als mir das irgendwann klar wurde, wollte ich weg dort. Alles erinnerte mich an euch, an Alice, an die Zeit mit Jacob und das alles. Ich wollte neu anfangen, jede Minute in Forks schmerzte und brachte Erinnerungen hoch. In Dartmouth konnte ich von vorne anfangen. Das hat auch ganz gut geklappt, bis ihr wieder aufgetaucht seid.“ Bei den letzten Worten blickte ich wieder zu Edward auf. „Bereust du es, dass wir wieder da sind?“ Fragte er mich das allen Ernstes??? Wie konnte er nur so etwas denken? „Wie kommst du denn darauf?“ „Es hörte sich fast so an.“ Sein Blick ging von mir weg zum Meer und war schmerzerfüllt. „Um Gottes Willen nein, Edward. Nein, nein, nein. Du verstehst mich falsch. Es war das Beste, was mir je passieren konnte. Ich bin so froh, dass ihr wieder da seid!“ Meine Stimme war dünn und hektisch, wie konnte er nur so was denken. „Edward, sieh mich bitte an.“ Sein Blick war immer noch auf das Meer gerichtet. Langsam drehte er dann seinen Kopf und sein Gesicht hatte einen traurigen Ausdruck. „Bitte glaub mir. Ich bereue gar nichts. Als ihr aus meinem Leben verschwunden seid, hab ich mich so leer gefühlt, so allein. Und nur der Gedanke, dass ich euch nie wieder sehen würde, hatte mir jedes Mal so weh getan. Dass ihr wieder ein Teil meines Lebens seid, ist das schönste, was mir hätte passieren können. Ich kann wieder glücklich sein, ich fühle mich wieder vollkommen.“ Edwards Mine hellte sich auf, in seine Augen trat ein Leuchten und seine Lippen umspielte ein Lächeln. „Das ist schön zu hören. Mir geht es genauso. Jede Minute mit euch, ist ein Segen. Und jede Minute mit dir, ist ein Geschenk.“ Er strich mir eine Haarsträhne aus dem Gesicht und mein Herz raste wieder, als wollte es ein Rennen gegen meine Gefühle gewinnen, die immer mehr wuchsen. Wir blickten uns gegenseitig in die Augen und ich glaubte, mich in seinen wunderschönen grünen Augen zu verlieren. Wir standen einfach nur da und blickten uns an, bis mich ein Grummeln in der Magengegend zusammenzucken ließ. Edward grinste schief. „Hast du Hunger?“ „Ja, ich glaube schon. Zumindest meint das mein Magen.“, lachte ich. „Na komm, lass uns etwas essen gehen. Ich hab da ein nettes Lokal auf dem Weg hierher gesehen.“, sagte er. „Ok, keine schlechte Idee.“, pflichtete ich ihm bei und machten uns auf den Rückweg zum Auto. Edward legte dabei einen Arm um meine Schulter und zog mich an sich. In seiner Nähe fühlte ich mich einfach wohl, sein süßer Duft vernebelte mir wieder einmal die Sinne. Ich legte einen Arm um seine Mitte und so gingen wir den Strand entlang. Wir waren doch ein ganzes schönes Stück gegangen und es dauerte eine Weile, bis wir am Auto waren. Mir war das aber nur recht, so konnte ich schon Edwards Nähe genießen. Wir fuhren nicht sehr weit, da kamen wir auch schon vor dem kleinen Lokal an. Es war ein kleiner Altbau und sah sehr einladend aus. Über der Türe hing ein Schild mit dem Namen „Blue Moon.“. „Edward, das macht erst um vier auf. Wie spät haben wirs denn?“, fragte ich, als ich das Türschild musterte. „Wir haben schon fast fünf, also dürfte es schon offen haben.“ Ich war erstaunt, dass wir es schon so spät hatten, aber unsere kleine Einkaufstour hatte uns wohl doch länger aufgehalten, als gedacht. Wir betraten das Lokal und fanden uns in einem gemütlichen Raum wieder. Hier standen mehrere kleine Tische und ein großer Tresen. Einige Tische waren besetzt und ich hielt nach einem freien Ausschau. „Guten Tag. Wollen Sie einen Tisch für zwei?“, kam der Oberkellner auf uns zu. „Ja, wenn möglich einen mit Meerblick.“, antwortete Edward. Der Kellner nickte und führte uns in einen kleinen Nebenraum mit weiteren Tischen. Hier war eine große Fensterfront mit Blick aufs Meer. Es war zwar nicht direkt vor dem Haus, aber man konnte es in einiger Entfernung sehen. „Darf ich bitten.“, fragte der Kellner höflich und zog den Stuhl ein wenig heraus, das ich mich setzen konnte. „Ich komme dann sofort mit den Karten.“, sagte er noch als er verschwand. „Gefällt es dir?“, fragte mich Edward. „Ja, es ist schön hier. Und der Ausblick ist wirklich umwerfend. Man kann die Sonne untergehen sehen.“, antwortete ich und betrachte die dunkelgelbe Scheibe am Himmel, die sich langsam senkte. Inzwischen hatte der Kellner die Karten gebracht, die ich nun studierte. Mein Blick huschte aber immer wieder zu Edward, ich konnte immer noch nicht glauben, dass ich hier mit ihm saß. Alleine, ohne Störfaktoren, ich fühlte mich so unglaublich glücklich und wohl. Wieder ruhten meine Augen auf ihm, als er mich ertappte und angrinste. „Hast du dich schon entschieden?“ Schnell sah ich wieder auf die Karte. „Ich kann mich nicht entscheiden, was nimmst du?“, fragte ich ihn dann. „Ich glaub, ich nehm das Lamm in Rotweinsoße. Und du?“ „Hmm, ich glaub, ich nehm den Meeresteller.“, sagte ich dann und schloss die Karte. Kurz darauf kam auch der Kellner und nahm unsere Bestellung auf. „Bella, ich wollte dich noch etwas fragen.“ Edward blickte mich ernst an und umfasste eine Hand mit seiner. „Ja?“ Mein Herz pochte, ich wusste nicht was nun kommen würde. „Hättest du... würdest du.“ Ich konnte es nicht glauben, Edward stotterte. „Was ist, Edward?“, sagte ich leise und streichelte dabei seine Hand. Er schnaufte kurz durch und sah mir dann wieder tief in die Augen. „Würdest du mit mir auf den Frühlingsball gehen?“ Ich war sprachlos, mit allem hätte ich gerechnet, aber nicht mit dem. „Aa- aaber, wieso? Du wolltest doch gar nicht hingehen.“ „Ich wollte nicht mit irgendjemand hin, ich wollte mit dir dahin. Wenn du nicht möchtest, geh ich auch nicht.“ Ich wusste nicht, was ich antworten sollte, ich war einfach viel zu überrumpelt. In diesem Moment kam auch schon die Vorspeise, Krabbensalat, was mich erst mal rettete. Ich nahm mein Gabel und fing an zu essen. In Gedanken war ich immer noch bei Edwards Frage. Man konnte ihm ansehen, dass er eine Antwort erwartete. Aber was sollte ich sagen, bisher wehrte ich mich erfolgreich dagegen, dass ich nicht hingehen musste. Aber die Vorstellung, mit Edward dort aufzutauchen, gefiel mir natürlich sehr. Und außerdem hatte es auch einen sehr angenehmen Vorteil. Ich wäre dann für immer Tanya los, ohne, dass ich irgendetwas dafür getan hatte. Immerhin hatte mich ja Edward gefragt, somit war mein schlechtes Gewissen beruhigt. Ich war so in meinen Gedanken vertieft, dass ich nicht merkte, dass mein Teller inzwischen leer war und ich ins leere stocherte. „Tut mir Leid, wenn ich dich mit der Frage überrannt habe. Ich weiß, du willst nicht hin.“ Edward sah traurig auf seinen leeren Teller. „Nein, also, ja. Ach, das klingt so doof.“ Ich stöhnte auf und schloss meine Augen. „Schon gut, ich versteh schon.“, hörte ich Edward traurig sagen. Sollte ich zu sagen? Sollte ich mich meinem schlimmsten Albtraum ausliefern? „Ja, es stimmt. Ich wollte nicht hin.“ Ich sah ihn an und griff nach seiner Hand. „Aber mit dir, würde ich sehr gerne auf den Ball gehen.“ Hatte ich das wirklich gesagt? Hatte ich wirklich gerade zugestimmt? Edwards Mine hellte sich sofort auf und seine Augen bekamen ein Leuchten. „Wirklich? Du würdest mit mir hingehen?“, fragte er. Würde ich mit ihm hingehen? Alles in mir sagte ja, mein Herz machte einen Hüpfer. „Ja, das würde ich. Ich geh mit dir auf den Frühlingsball.“, sagte ich schließlich und lächelte ihn an. „Bella, das ist, ich freu mich so wahnsinnig. Ist es auch wirklich in Ordnung für dich?“, hakte er noch einmal nach. „Wenn du mich noch einmal so etwas fragst, überlege ich es mir noch einmal anders.“, warnte ich ihn mit einem Grinsen. „Nein nein, ich freu mich nur so.“ Die Freude spiegelte sich in seinen Augen wieder. Er nahm mit beiden Händen meine Hand und drückte auf meinen Handrücken einen Kuss. Wieder durchzuckte ein Stromschlag meinen Körper und die Stelle brannte wie Feuer. „Unter einer Bedingung geh ich mit.“, sagte ich dann und er sah mich fragend an. „Und die wäre?“ „Wir sagen niemanden etwas. Niemand erfährt bis Samstag, dass wir dorthin gehen. Ich will Alices Gesicht sehen, wenn sie sieht, dass wir doch kommen.“, grinste ich und freute mich jetzt schon auf ihr verdutzes Gesicht. „Du bist ein kleines Biest, Bella Swan. Aber ich stimme dieser Bedingung zu. Das wird ein Spaß.“ Edward grinste jetzt genauso, wie ich. Mittlerweile war auch unser Hauptgang am Tisch und so widmeten wir uns erst mal wieder dem Essen. Mein Herz raste immer noch und mein Handrücken brannte immer noch von Edwards Kuss. Ich sehnte mich innerlich nach mehr, als nur diesem Kuss und meine Gefühle loderten. Langsam wusste ich in welche Richtung sie sich lenken würden, wollte es aber noch nicht wirklich sehen. „Bella, sollen wir die Woche dann nochmal nach Boston fahren?“, fragte er mich, während dem Essen. „Wieso? Was willst du da?“ Ich war überrascht von der Frage. „Du brauchst doch sicherlich ein Kleid, oder?“ „Ach so, nein, ich denke ich hab da etwas im Schrank.“, sagte ich und dachte an das blaue Kleid, das ich einmal mit Rose gekauft hatte. Kommt es doch noch mal zum Einsatz dachte ich spöttisch. „Hmm, ok. Ich hab zufälligerweise auch einen Anzug im Schrank. Ich hoffe, er passt zu deinem Kleid.“ „Ich denke schon.“ „Verrätst du mir welche Farbe es hat?“ Er sah mich mit leuchtenden Augen und einem umwerfenden Lächeln an. Wie konnte ich da widerstehen. „Es ist blau, dunkelblau.“, antwortete ich. „Ja, wirklich? Das ist perfekt.“ „Wieso?“ „Ich finde, blau steht dir unheimlich gut. Also nicht, dass dir andere Farben nicht stehen würden. Rosa steht dir auch“, zwinkerte Edward und fuhr fort, „aber blau sieht umwerfend an dir aus.“ Das Blut schoss mir nur so in die Wangen nach seiner Aussage. „Du übertreibst.“, brachte ich dann leise hervor. „Findest du? Ich finde, das war sogar noch untertrieben.“, sagte er mit neutraler Stimme und aß weiter. Auch ich widmete mich wieder meinen Scampis und Tintenfischringen und dachte dabei wieder nur an Edward. Seine Worte hallten immer wieder in meinem Kopf, schloss ich meine Augen sah ich sein wunderschönes Lächeln und seine smaragdgrünen Augen, dachte ich an seine Berührungen durchfuhr mich ein angenehmer Schauer. Meine Gefühle für Edward waren sehr tief, tiefer als ich es je wieder zu lassen wollte. Aber ich wusste, dass er es wert war, dass ich es nicht bereuen würde. Doch dachte er überhaupt so, wie ich? Fühlte er so, wie ich? Wollte er überhaupt dasselbe, wie ich? Natürlich will er das Bella! Wäre er sonst mit dir hier? Würde er sonst mit dir auf den Ball gehen wollen? Hätte er dich sonst schon dreimal küssen wollen? Nein! Er mag dich mindestens genauso wie du ihn. Meine Gedanken sprachen das aus, was mein Herz mir schon lange sagte. „Bella, willst du noch einen Nachtsicht?“ Edwards sanfte Stimme holte mich in die Realität zurück. „Nein, danke. Ich bin total voll. Das war super lecker.“, antwortete ich mit einem Lächeln. „Gut, wir sollten auch langsam wieder nach Boston. Um acht muss das Schmuckstück da draußen wieder beim Händler sein.“ In seiner Stimme lag ein kleiner Hauch von Enttäuschung. „Du weißt jetzt ja, wo du ihn jeder Zeit wieder ausleihen kannst.“, versuchte ich ihn aufzumuntern. „Das werde ich garantiert auch noch mal tun. Oh sieh mal, gleich zischt es.“ Edward sah aus dem Fenster zur untergehenden Sonne. Sie war fast verschwunden und der Himmel hatte eine wunderschön orange-lila-rosane Färbung. „Du glaubt doch nicht, das ich darauf noch immer hereinfalle.“, grinste ich. „Nicht mehr? Schade. Früher warst du immer gleich total hibbelig, wenn man dir das gesagt hat. Du warst dann gar nicht mehr vom Fenster wegzubekommen.“, grinste er und nahm wieder meine Hand. „Das war früher. Inzwischen hat sich einiges geändert.“, hauchte ich ihm entgegen und hoffte, dases er die Zweideutigkeit verstehen würde. „Ja ich weiß, ich seh es.“, sagte er und ich wusste das er meine Anspielung verstanden hatte. Er blickte mir wieder tief in die Augen und streichelte meine Hand. „Geht das getrennt oder zusammen?“, störte der Kellner unsere Zweisamkeit. Bevor ich etwas sagen konnte, beglich Edward schon die Rechnung. „Das war wieder total unnötig.“, tadelte ich ihn. „Meinst du, ich für dich aus und du bezahlst dann selbst? Also ich bitte dich, soviel Gentleman ist dann doch noch in mir.“, grinste er. „Was soll ich dazu noch sagen?“, fragte ich spielerisch, doch ich wusste, dass ich schon verloren hatte. „Gar nichts. Wir sollten nun langsam los. Es ist schon nach halb sieben.“ Edward stand auf und hielt mir seine Hand hin. „Na so wie du fährst, schaffen wir das locker.“, sagte grinsend und nahm seine Hand. Er verwob unsere Finger wieder ineinander und wieder durchströmte mich ein wohliges Gefühl und Wärme. Am Auto hielt mir Edward wieder die Türe auf und ich ließ mich in die Ledersitze fallen. „Hast du was dagegen, wenn ich ihn nochmal ausfahre? Immerhin muss ich mich gleich von diesem Traumauto trennen.“ In seiner Stimme war Wehmut. „Tu schon, was du nicht lassen kannst. Ich versuch nicht auf den Tacho zu schauen.“, lachte ich. Edward beugte sich zu mir und gab mir einen Kuss auf die Wange. „Danke. Du bist die Beste.“, hauchte er mir dann noch zu und ließ den Motor an. Er heulte kurz auf, dann brauste Edward los. Meine Wange kribbelte und die Wärme in mir wurde immer mehr. Da Edward seine Hände zum lenken brauchte, vor allem bei dieser Geschwindigkeit, legte ich eine Hand auf seinen Schenkel. Er sah kurz zu mir, lächelte und konzentrierte sich dann wieder auf die Fahrbahn. Ich wollte seinen Spaß an der Fahrt jetzt nicht stören und sagte deshalb bis Boston kein Wort. Es war so schön, ihn so fröhlich zu sehen. Kurz vor Boston drosselte er das Tempo und legte eine Hand auf meine. „Wieso plötzlich so langsam?“, fragte ich. „Ich will die letzten Meter noch genießen.“, antwortete er und lächelte mir zu. Kurz darauf kamen wir auch beim Autohändler an. Edward stieg mit einem traurigem Seufzer aus und öffnete mir die Türe. „Edward, es ist doch nur ein Auto.“, neckte ich ihn. „Das sagst du so einfach. Immerhin muss ich ihn hier lassen.“, sagte er und blickte wehmütig zu dem Aston Martin. Ich kicherte in mich, in diesem Moment kam der Autoverkäufer. „Ah Mr. Cullen und seine reizende Freundin. Hatten sie einen schönen Tag?“, begrüßte er uns. Edward legte einen Arm um meine Hüfte und zog mich an sich. Ein kurzer Schauer überkam mich, dann wieder diese Wärme. Es fühlte sich so selbstverständlich an, so, als wären wir schon immer zusammen. Aber Moment mal, wir waren doch gar nicht zusammen oder hatte ich da was verpasst? „Es war ein Traum, der Wagen ist der Hammer.“, hörte ich dann Edward mit dem Verkäufer sprechen. „Ja, das glaub ich Ihnen. Sie können ihn gern wieder ausleihen.“ „Das brauchen sie mir nicht zweimal sagen. Ich danke Ihnen. Und noch ein schönes Wochenende.“, verabschiedete sich Edward. „Ihnen auch und eine gute Heimreise.“ Wir liefen langsam zu Edwards Volvo, noch einmal drehte er sich zu dem Aston Martin um. „Gott Edward, du benimmst dich echt kindisch.“, lachte ich, als ich darauf wartete, dass er das Auto aufschloss. „Du hast ja keine Ahnung. Es bricht mir das Herz, ihn da stehen zu lassen.“, seufzte er. „Soll ich den Verkäufer fragen, ob er tauscht. Dann bleib ich hier und du kannst den Vanquish mitnehmen.“ Auf diese Antwort war ich schon gespannt. „Das würdest du tun?“ Seine Lippen umspielte ein Lächeln. „Klar, kein Problem. Ich geh dann mal zu ihm.“, stieg ich in seinen Scherz ein und drehte mich demonstrativ zum Gehen um. Edward umfasste mein Handgelenk und hielt mich somit zurück. „Um nichts um der Welt, würde ich dich eintauschen wollen. Nicht mal gegen dieses Traumauto. Meine Traumfrau ist mir um einiges mehr wert.“, hauchte er und blickte mir dabei tief in die Augen. Mein Herz raste, mein Atem ging stockend und meine Beine drohten gleich weg zu knicken. Er hatte mich doch tatsächlich seine Traumfrau genannt, mich!! Ich konnte darauf nichts erwidern und starrte ihn einfach nur an. Dann legte sich ein Lächeln auf seine Lippen, gab mir einen Kuss auf die Stirn und öffnete dann die Beifahrertür. Ich stieg in das Auto und ließ mich schwer atmend in den Sitz fallen. Edward saß schon neben mir, bis mir etwas einfiel. „Hast du unsere Tüten aus dem Aston Martin?“ „Oh Gott, die hätte ich fast vergessen. Ich hol sie schnell. Nicht weglaufen.“, grinste er und drückte kurz meine Hand. Zwei Minuten später hatte er unsere Einkäufe im Kofferraum verstaut und wir fuhren los Richtung College. Es war inzwischen dunkel und auch kälter als den Tag über. Ich fröstelte leicht, Edward drehte automatisch die Heizung an. „Danke. Es ist eben doch erst Ende Februar.“, sagte ich. „Stimmt, dafür war es den Tag über schön.“, kam es dann von ihm. Wie schon selbstverständlich nahm er meine Hand und verwob wieder unsere Finger. Es fühlte sich immer noch neu an, aber dennoch wollte ich es nie wieder missen. „Und, du willst unser Spiel wirklich bis Samstag durchziehen?“, fragte er. „Ja klar, warum nicht. Was meinst du was die für Augen machen.“, kicherte ich. „Alice wird uns umbringen.“ „Meinst du? Naja, wenigstens sterbe ich dann in dem Wissen, dass wir Alice mal mit etwas überraschen konnten. Sonst weiß sie immer alles im Vorraus.“ „Stimmt, manchmal glaube ich, sie kann die Zukunft sehen.“, lachte nun auch Edward. „Bella, dir ist klar, dass du nicht dahin musst, wenn du nicht willst.“ Er war wieder Ernst. „Ja, das weiß ich. Aber mit dir zusammen möchte ich da hin. Ich könnte mir keine bessere Begleitung vorstellen.“, sagte ich. „Bist du dir sicher?“ „Wenn du mich jetzt noch einmal fragst, bleib ich wirklich zu Hause.“, warnte ich ihn wieder und hob dieses mal drohend meine Finger. „Ist ja schon gut, ich will nur nicht, dass du etwas tust, was du nicht willst. Aber du glaubst gar nicht, wie sehr ich mich freue, dass du mich begleitest.“ Seine Stimme war wieder fröhlich. Zu Bekräftigung seiner Worte, drückte er meine Hand und spielte mit meinen Fingern. Nach viel zu kurzer Fahrt, was wieder hauptsächlich daran lag, dass Edward wie ein Verrückter fuhr, kamen wir in Dartmouth an. Er öffnete mir wie immer die Türe und Arm in Arm liefen wir zu meinem Haus. „Bella, danke für diesen wunderschönen Tag.“, sagte Edward zu mir, als wir vor meiner Haustüre standen. „Ich hab zu danken. Dass du mich mitgenommen hast. Und natürlich für die neuen Klamotten.“ Er fasste mit beiden Händen um meine Taille und zog mich näher zu sich. „Bella, ich... ich bin so froh, dass wir uns wieder gefunden haben.“, hauchte er mir zu. „Du glaubst gar nicht, wie froh ich bin.“, erwiderte ich mit brüchiger Stimme. „Du bist so unglaublich, du machst mich so glücklich, Bella.“ Edward kam mir inzwischen immer näher, es fehlte nicht mehr viel, dann würden sich unsere Lippen endlich berühren. „Da seid ihr ja endlich. Wisst ihr, wie spät wir es haben? Wieso habt ihr euch nicht gemeldet? Ich hab mir Sorgen gemacht.“ Alice riss mit einem Ruck die Türe auf und fauchte uns an. Edward und ich fuhren sofort auseinander und ich lief knallrot an. „Alice, ich schwöre dir. Irgendwann bring ich dich dafür um, dass du immer zur falschen Zeit am falschen Ort bist.“, giftete Edward sie an. „Das ist mit so was von egal! Wieso hattest du dein Handy aus?“, fauchte sie weiter. „Weil ich meine Ruhe haben wollte, vor allem vor dir.“, zischte Edward. „Beruhigt euch mal. Liebes, musst du die Beiden gleich so anfahren?“ Jasper war aufgetaucht und ein Gefühl der Ruhe breitete sich aus. Es musste auch sofort Alice und Edward erwischt haben, die Beiden waren muksmäuschen still. „Ich geh dann nach Hause. War ein langer Tag. Gute Nacht.“, verabschiedete sich Edward, wand sich dann aber noch an mich. „Danke Bella, danke für alles.“ sagte er zu mir und gab mir einen Kuss in die Haare. Kurz kribbelte alles in mir, als er sich dann umdrehte und ging, machte sich sofort Sehnsucht in mir breit. Er war noch nicht mal aus meinem Blickfeld, da vermisste ich ihn schon. Ohne ein weiteres Wort zu sagen, nahm ich meine Tüten, ging an Alice und Jasper vorbei und stürmte auf mein Zimmer. Ich schmiss mich auf mein Bett und trommelte auf das Kissen ein. Wut machte sich breit, Wut auf Alice. Sie schaffte es immer wieder uns zu stören. „Bella, darf ich rein kommen?“ Alice steckte ihren Kopf durch die Türe. „NEIN!“, schrie ich, doch sie tat wie immer das Gegenteil. „Bella, es...“ „Hab ich nicht nein gesagt?“, fauchte ich sie an. „Bella, ich wollte mich entschuldigen. Es war dumm von mir. Ich hab euch reden hören, dann wurde ich wütend, weil ich Edward den ganzen Tag nicht erreicht habe. Und zusätzlich war ich, bzw bin ich immer noch wütend, dass ich nicht mit auf den Frühlingsball kommt.“, redete sie einfach darauf los. Wenn du wüsstest. Aber das ist schon gut so. dachte ich. „Jetzt sie mich doch mal an. Es tut mir Leid!“, flehte Alice jetzt schon. Ich hob meinen Kopf und blickte zu ihr. „Ist schon gut. Das nächste Mal wartest du einfach mit deiner Attacke, bis ich im Haus bin.“, sagte ich dann und setzte mich auf. „Du kennst mich doch, manchmal bin ich einfach ein wenig...“ „zu schnell, übereifrig, hyperaktiv.“, vollendete ich ihren Satz. „Hmm, wenn du es so ausdrücken willst. Bitte. Aber jetzt erzähl, wie war euer Tag?“, fragte sie neugierig. „Er war schön, bis du uns mal wieder gestört hast.“, gab ich als Antwort und fing an meine Tüten auszupacken. „Ihr ward Shoppen? Dann hättet ihr auch mit uns mit können.“ Alice zog einen Schmollmund und verschränkte die Arme. „Wir waren nicht Shoppen, Edward hatte noch einen Gutschein von Ed Hardy, den haben wir eingelöst.“, erklärte ich ihr und verräumte meine Sachen. „Das hat alles Edward bezahlt? WOW, du musst ihm einiges bedeuten.“, staunte sie und hob ausgerechnet meinen neuen Bikini in die Luft. „Nein, hat er nicht, den hab ich bezahlt.“, sagte ich und riss ihr den Bikini aus der Hand. „Bella, kann es sein, dass ich euch vorhin gestört habe?“, fragte sie nun klein laut. „Ja, hast du. Aber vergiss es einfach. Und wehe, du sagst jemanden etwas.“, drohte ich ihr. „Oh Bella, ich freu mich so für euch. Ihr seht so süß zusammen aus.“, fiel sie mir plötzlich um den Hals. „Ach übrigens, wir haben ein super schönes Kleid für dich heute gesehen. Für den Ball, wir haben es zurücklegen lassen. Vielleicht überlegst du es dir ja noch anders. Edward würde bestimmt mit dir hingehen.“, trällerte sie und hüpfte durch mein Zimmer. „Alice, kannst du das Thema endlich bleiben lassen. Ich geh nicht dahin.“ Zumindest wirst du bis Samstag in diesem Glauben gelassen. fügte ich in Gedanken an. „Du bist grausam Bella, dabei hab ich mich schon so darauf gefreut, dich zu stylen.“ „Tobe dich doch an Rose aus.“, schlug ich vor. „Du weißt genau, dass sie niemanden an ihre Haare lässt.“, sagte sie leicht enttäuscht. „Dann kann ich leider auch nichts machen. Alice. Ich geh da nicht hin und aus.“ „Ja, ich hab ja schon verstanden. Ich lass dich dann mal wieder alleine. Morgen machen wir mal wieder einen Mädelstag, keine Widerrede. Die Jungs kommen auch mal ein paar Stunden ohne uns aus. Bis morgen.“ Alice gab mir ein Küsschen auf die Wange und verschwand dann wieder aus meinem Zimmer. „Die Jungs kommen vielleicht ohne uns aus, aber ich vielleicht nicht ohne Edward.“, sagte ich leise zu mir und zog mir meine Klamotten aus und legte mich ins Bett. Meine Gedanken ließen den Tag nochmal Revue passieren. Er war so wunderschön, so perfekt. Es gab nur mich und Edward. Meine Herz raste wieder bei dem Gedanken an ihn. Ich schloss meine Augen und sah sein wundervolles Gesicht vor mir, seine Augen blickten mich an und mein Lieblingslächeln umspielte seine Lippen. Gefühle kamen in mir auf, Gefühle die ich lange verborgen hielt. Doch Edward hatte es geschafft, sie wieder zu entfachen, stärker, bedeutender und tiefer als je zuvor. Und ich wusste, dass er es wert war, diese Gefühle zu zulassen. Mein Herz wusste es schon längst, doch nun wusste es auch mein Verstand. Ich war drauf und dran mich unsterblich in Edward zu verlieben. Bella: http://www.polyvore.com/bella_beim_ausflug/set?id=10901613 Edwad: http://www.polyvore.com/edward_beim_ausflug/set?id=10908302 Aston Martin V12: http://downloads-af.de/images/Auto_38_Aston_Martin_V12_Vanquish_S.jpg Bella Ed Hardy : http://www.polyvore.com/edhardy_shop/set?id=10936828 Edward Ed Hardy: http://www.polyvore.com/ed_hardy_men/set?id=10942143 Blue Moon: http://www.bluemoonbistro.net/index.html ____________________________________________________________________________ Tadaaa, das wars schon wieder!!! Ich hoffe das warten hat sich gelohnt. Und langsam bewegen wir uns auf das Finale zu. Aber hey, ganz coooooooooooool!! Das dauert schon noch eine Weile!! Freu mich wie immer über eure Reviews. Eure Nicki Kapitel 23: Der Frühlingsball ----------------------------- Es ist endlich soweit! Wir sind beim Höhepunkt angelangt, naja, vielleicht nicht ganz! :) Aber danach habt ihr euch doch schon lang gesehent. Und jetzt ist das Kapitel da! Eigentlich wollte ich euch ja noch ein wenig zappeln lassen, aber so herzlos konnte ich dann doch nicht sein. In dem Kapitel ist mein absolutes Lieblingslied eingearbeitet und soll auch ein kleiner Nachruf sein, ich denke ihr wisst wen ich damit meine. Das Lied ist zwar absolut kitschig, alt und wurde wahrscheinlich schon etliche Male für solche Szenen benutzt, aber es passt einfach wie die Faust aufs Auge. Und noch dazu, ist es einfach einer der besten Filme aller Zeiten! Zumindest meiner Meinung nach. Nun genug gelabbert, viel Spass mit dem Kapitel. ________________________________________________________________________ Eine Woche voller Stress und Prüfungen liegt hinter mir. Ich war verdammt froh, dass nun bald Semesterferien waren. Meine Prüfungen liefen aller widererwartend gut, sogar die, vor der ich mich so fürchtete. Edward hatte Recht behalten, es kam wirklich nur eine der von mir gefürchteten Aufgabe dran und selbst wenn ich die verbockt hätte, würde ich nicht durchfallen. Auch der Rest war mit seinen Prüfungen fertig, nur Emmett hatte kommende Woche noch einen Leistungstest. Durch die ganzen Prüfungen verbrachten meine Freunde und ich nur sehr wenig Zeit miteinander, was natürlich zur Folge hatte, dass ich Edward nur zweimal in der vergangen Woche gesehen hatte. Mein Herz schmerzte schon und mein Körper sehnte sich nach ihm. Heute war aber nun Freitag und alles war vorbei. Alice hatte deshalb die grandiose Idee, dass wir das feiern sollten. Auf Party hatten die meisten von uns allerdings nicht so große Lust, also beschlossen wir fein Essen zu gehen. Also saßen wir nun in einem Restaurant und genossen das Essen. Ich saß neben Edward und mein Herz raste wieder in seiner Nähe. Inzwischen war es schon fast selbstverständlich, dass er meine Hand nahm und unsere Finger ineinander verschränkte. „Bin ich froh, dass jetzt alles vorbei ist. Endlich wieder Ferien.“, sagte Rose. „Ja, geht mir genauso. Ich frag mich, was die nächste Woche noch soll. Die hätten sich die Lehrer auch sparen können.“, brummelte Emmett. „Du wirst sie überleben Brüderchen. Der Test ist ja schon Dienstag und dann kannst du den Rest der Woche ja schwänzen, ist ja keine Anwesenheitspflicht mehr.“, grinste ich zu ihm. „Jetzt kommt erst mal der Frühlingsball und dann geht’s erst mal ne Woche nach Washington. Ich freu mich schon so, deine Eltern kennen zu lernen.“, zwitscherte Alice und sah ihren Jasper dabei verliebt an. Alice und Jasper würden eine Woche in Washington verbringen, ehe sie uns nach Forks folgten. „Ich will, glaub, gar nicht nach Forks, da ist das Wetter eh nur wieder schlecht.“, sagte ich leise. „Ich bin ja bei dir, da ist doch das Wetter egal.“, flüsterte Edward mir zu und kitzelte dabei mit seinen Haaren mein Ohr. Eigentlich wollte er erst nach New York, aber da seine Eltern im Urlaub waren, flog er nun gleich mit uns nach Forks. Alice meinte, dass es bestimmt auch etwas damit zu tun hatte, dass wir uns nun so nahe waren, dass er gleich mitflog, mir war das natürlich nur recht. Ich kicherte, wurde leicht rot und nickte ihm nur zu. „Gott, das kann man ja nicht mit ansehen. Wollt ihr nicht nach Hause gehen?“, Emmett grinste dreckig. „Halt die Klappe Emmett.“, riefen Rose und ich gleichzeitig. Alle am Tisch lachten, Edward drückte meine Hand. „Also, was haltet ihr davon, wenn wir bei uns noch einen Film schauen. Weggehen wollen wir ja nicht mehr.“, fragte dann Jasper in die Runde. „Gute Idee. Was willst du anschauen?“, fragte ihn Edward. „Ich wär für Transformers, der ist so genial.“, rief Rose in die Runde. „Ja, find ich auch gut. Also, lasst uns gehen.“ Alice nahm Jaspers Hand und zog ihn mit sich. Gemeinsam gingen wir zum Auto, Edward und ich fuhren bei Emmett mit. Auf der Rückbank zog er mich sofort wieder zu sich. Ich lächelte ihn an, was er sofort erwiderte und lehnte mich an seine Brust. Es fühlte sich so gut an, seine Nähe und Wärme machte mich so glücklich. Nach viel zu kurzer Fahrt kamen wir dann am College wieder an und machten uns auf den Weg zum Haus der Jungs. Edward und Jasper gingen erst mal in die Küche und machten ein paar Snacks. Ich saß mit Rose auf der Couch und zappten durch die Kanäle, bis wir den Film sahen. „Ihr seht süß zusammen aus. Seid ihr denn nun ein Paar?“, fragte sie mich dann plötzlich. Diese Frage hatte ich mich auch schon öfters gestellt, aber bin zu keiner Antwort gekommen. „Ähm, ich weiß es ehrlich gesagt nicht.“ „Wie kann man das nicht wissen?“ „Naja, wir haben uns bisher ja noch nicht mal geküsst. Also weiß ich nicht wirklich, auf welchem Level wir gerade sind.“, antwortete ich leise. „Das wird schon, glaub mir. Ihr gehört zusammen.“, redete Rose gut auf mich ein und legte einen Arm um mich, in der Zwischenzeit kam auch der Rest wieder zu uns. „Also dann mal los, lasst die Roboter kämpfen.“, lachte Emmett und schaltete den DVD-Player an. Jeder kuschelte sich zu seinem jeweiligem Partner, nur ich wusste nicht wirklich, was ich tun sollte und saß einfach nur neben Edward auf der kleinen Couch. „Komm her.“, flüsterte er mir zu und zog mich dann zu sich. Ich war froh, dass er die Initiative übernommen hatte und kuschelte mich dann zu ihm. Edward lag auf dem Rücken und ich auf seiner Brust, es war einfach wundervoll. Sein Herz schlug schnell und sein Atem ging regelmäßig, sein süßer Duft stieg mir in die Nase. Ich fühlte mich einfach vollkommen geborgen in seiner Gegenwart. Edward war das, was ich immer wollte. Der Film interessierte mich überhaupt nicht, ich konzentrierte mich nur auf Edward und seine Nähe. Seine Hand fuhr meinen Rücken auf und ab, alles kribbelte in mir. Genüsslich schloss ich die Augen und gab mich voll dem Moment hin. Seine Hand wanderte mein Rückgrat hinauf und nun kraulte er mich im Nacken. Ein wohliger Schauer durchfuhr mich und ein kleiner Seufzer entglitt mir. Edward kicherte kurz und machte weiter. Es war einfach ein wunderschönes Gefühl, nie wieder wollte ich hier aufstehen und ihn los lassen. Nun fasste auch ich Mut, meine Hand lag auf seiner Hüfte und sein T-Shirt war leicht verrutscht. Ich spürte seine nackte, weiche Haut unter mir, meine Finger fuhren nun leichte Kreise. Er zuckte kurz zusammen, Edward war wohl ein wenig kitzlig. Eine Gänsehaut bildete sich bei ihm, doch ließ meine Finger weiter kreisen. Das Spiel ging eine Weile, irgendwann fielen mir dann aber die Augen zu. Die Sonnenstrahlen am nächsten Morgen kitzelten mich wach. Ich versuchte mich zu drehen, merkte aber schnell, dass der Platz nur begrenzt war und ich von meinem Schlafplatz fallen würde. „Na, gut geschlafen?“ Die schönste Stimme der Welt war direkt neben mir und nun wusste ich auch, wo ich mich befand. „Hey, guten Morgen.“, antwortete ich schläfrig. „Wir sind wohl eingeschlafen. Wo sind die anderen?“ „Die schlafen noch. Aber wahrscheinlich nicht mehr lang. Es ist schon zehn.“, flüsterte mir Edward zu. „Hmm, schade. Ich würde gern noch liegen bleiben.“, sagte ich und kuschelte mich wieder an seine Brust. „Geht mir genauso, so könnte ich jeden Morgen aufwachen.“, grinste er. „Ja, ich auch, aber im Bett wäre es mir noch lieber. Hast du dir eigentlich schon überlegt, wie du das heute Abend machen willst? Also auf den Ball gehen, ohne das alle davor was mitbekommen?“, fragte ich. „Psst, nicht so laut. Dieses Haus hat Ohren, vor allem dann, wenn Alice hier ist.“, lachte er. „Aber ich hab mir tatsächlich was überlegt. Ich hol dich ab, sobald Emmett und Jasper weg sind. Dann dürften auch deine zwei Damen schon unterwegs sein. Und dann machen wir uns auf den Weg zum Ball.“ „Du meinst wohl in die Hölle.“, grinste ich und stupste ihn. „Bella du weißt...“, fing Edward an. „Edward, es war ein Scherz. Ich geh mit dir dahin und ich freu mich schon darauf.“, unterbrach ich ihn. „Gut, dann bin ich ja froh. Ich würde mit niemanden anderem dorthin wollen als mit dir.“, sagte er und gab mir einen Kuss in die Haare. Ich hob langsam den Kopf und rückte näher zu seinem Gesicht. Dann gab ich ihn einen kleinen Kuss auf die Wange. „Danke Edward, danke für alles.“ Er sah mich fragend an, aber ehe er etwas sagen konnte, stand unser kleiner Wirbelwind plötzlich im Wohnzimmer. „Guten Morgen, ihr seid ja auch schon wach. War das Sofa nicht unbequem die ganze Nacht?“, fragte Alice und gähnte noch einmal herzhaft. „Also ich fand es nicht unbequem, du Edward?“ Ich sah ihn grinsend an. „Kann ich nur zustimmen. Sollen wir frühstücken?“ Er setzte sich auf, mich dabei auf seinen Schoss. „Keine schlechte Idee, ich hab sowieso Hunger.“, erschien jetzt auch mein Bruder. „Warum wundert mich das jetzt nicht.“, lachte ich auf, Emmett sah mich nur fragend an. „Ich geh mal ins Bad mich frisch machen.“, sagte ich dann und löste mich schweren Herzens von Edward. In mir schrie alles, dass ich bei ihm bleiben solle, aber ich musste dringend meiner Morgentoilette nachgehen. Also flitzte ich schnell ins Bad und machte mich frisch. Als ich wieder herauskam, sah ich das schon alle in der Küche versammelt waren. Der Tisch war schon gedeckt und ich setzte mich wieder neben Edward. Ich wollte mir gerade ein Brötchen schmieren, als mir Edward eins auf meinen Teller legte. „Du magst doch noch Nutella oder?“, fragte er grinsend. Ich nickte nur und biss genüsslich in mein Brötchen. „Also Leute, wann wollen wir heute Abend los?“, fragte Alice. „Ich würde sagen, dass wir gegen acht los gehen. Der Tisch ist ja reserviert.“, antwortete Jasper. „Ihr habt einen Tisch reserviert?“, fragte ich erstaunt. „Ja natürlich, es gibt immerhin ein reichhaltiges Buffet.“, grinste Emmett. „Ah ja, verstehe.“, lachte ich, alle anderen stiegen mit ein. „Der Tisch hat übrigens sechs Plätze, falls ihr doch noch mit wollt.“, bemerkte Alice beiläufig. „Ich glaube nicht, dass wir darauf zurück kommen werden.“, antwortete Edward für uns, drückte dabei unter dem Tisch meine Hand. Ich wusste, was er damit sagen wollte und grinste ihm zu. Nach einem ausgiebigen Frühstück machten wir Mädels uns auf den Weg nach Hause. Ich sollte Alice und Rose helfen, aber insgeheim musste ich mich schließlich auch stylen. Edward wollte mich eine viertel Stunde nach den anderen abholen und mein Herz sehnte sich jetzt schon wieder nach ihm. Rose und Alice fuhren das volle Programm auf, Beine entwachsen, Augenbrauen zupfen, Maniküre und Pediküre. Unter dem Vorwand, dass ich das nur wegen ihnen machen würde, ließ ich auch alles über mich ergehen, ehe mich gegen sechs auf meinem Zimmer einsperrte. Noch vor Rose und Alice hatte ich mich geduscht und mir meine Schminksachen geschnappt, dazu meinen Lokenstab. „Bella, du musst mir helfen! Mach dir Türe auf.“, trommelte Alice gegen meine Tür. „Keine Chance, ich will jetzt meine Ruhe. Ich chate mit Angela.“, log ich und drehte eine Haarsträhne auf den Lockenstab. „Das wirst du mir irgendwann noch büßen, Isabella Marie Swan.“ Waren ihre letzten Worte, dann wurde es leise. Kurz darauf piepte mein Handy, eine SMS von Edward. Mein Herz machte einen kleinen Hüpfer. Hi Bella-Liebes. Kleine Planänderung, ich komm doch schon mit Emmett und Jasper. Die Beiden haben mich im Bad mit dem Smoking erwischt. Aber keine Sorge, sie sagen nichts den Mädels. Bis später um acht, ich freu mich. Kuss Edward Na das konnte ja was werden, aber ich freute mich jetzt schon auf die Gesichter. Ein Lächeln setzte sich auf meinen Mund, dann widmete ich mich wieder meinem Styling. Als ich fertig war, zog ich mir mein Kleid an, dazu den passenden Schmuck und Schuhe, bei denen ich mir sicher war, den Abend nicht zu überleben. Ich betrachtete mein Kunstwerk im Spiegel und war mehr als zufrieden. Das Kleid war einfach umwerfend, meine Haare fielen ins vielen kleinen Locken über meine Schultern. Mein Blick wanderte zur Uhr, es war kurz vor acht. Langsam wurde ich nervös, gleich würde ich Edward wiedersehen. Kurz darauf ertönte dann auch schon unsere Klingel. Ich schloss leise die Türe auf und lauschte hinunter. Rose hatte wohl geöffnet und die Jungs gingen ins Wohnzimmer. „Edward, was machst du denn hier? Und vor allem im Smoking.“, rief sie erstaunt. „Kommst du doch mit? Wer ist deine Begleitung?“, fragte nun Alice erstaunt, das war mein Stichwort. Ich atmete einmal tief durch, dann ging ich die Treppe hinunter. „Die Begleitung ist hier.“, sagte ich und betrat das Wohnzimmer. Das Erstaunen stand allen ins Gesicht geschrieben, jedem stand der Mund offen und die Augen waren groß, wie Untertassen, nur Edward grinste und sah mich mit leuchtenden Augen an. Er sah umwerfend aus, einfach atemberaubend. Er hatte einen schwarzen Smoking an, dazu eine blaue Weste und Krawatte die perfekt zu meinem Kleid passte, seine Haare waren, wie immer, perfekt gestylt und seine grünen Augen bildeten einen wunderschönen Kontrast. „WOW, Bella, du siehst, wow, mir fallen keine Worte ein.“, brach Jasper schließlich das Schweigen. Er trug einen grauen, legeren Anzug und dazu eine Krawatte. „Ihr kommt mit zum Ball? Wann habt ihr denn das beschlossen?“ Alice sah uns abwechselnd fragend an. Sie trug einen Traum von Kleid, es war dunkelsilber mit Pailletten besetzt und dazu einen super schönen Diamantschmuck. „Ehrlich gesagt, schon letzte Woche.“, antwortete ich mit einem Grinsen und blickte zu Edward.. „Was? Wie?“ Sie war mehr als überfordert in diesem Moment. „Edward hat mich gefragt und ich habe ja gesagt. Wir wollten euch nichts sagen, weil wir euch überraschen wollten. Und das ist uns wohl mehr als gelungen.“, grinste ich wieder. „Ihr habt das eine Woche vor uns geheim gehalten und uns hin gehalten? Oooh, ihr seid so unfair.“, schmollte Alice. „Also Schwesterchen, da hast du dich selbst mal übertroffen. Du hast es echt geschafft unseren kleinen Wirbelwind auszutricksen. Der Auftritt ist euch gelungen. Und du siehst umwerfend aus.“, meldete sich nun Emmett zu Wort. „Dankeschön, aber das Kompliment geb ich gern zurück. Weiß steht dir.“ Mein Bruder trug einen weißen Smoking mit einer roten Weste und Krawatte, er passte damit optisch perfekt zu seiner Freundin. „Bella, wie hast du deine Frisur so ganz alleine hin bekommen? Die ist ja der Wahnsinn.“, fragte mich Rose. „Ich hatte ja gute Lehrerinnen. Und genügend Zeit, was meint ihr denn, was ich die letzten zwei Stunden gemacht habe.“, grinste ich. „Aber du Rose, du bist echt der Wahnsinn, dir reicht wirklich niemand das Wasser.“, sagte ich anerkennend. Rosalie trug ein rotes, sehr tailliertes Kleid, mit üppigen Dekolletee, ihre blonden Haare waren aufwendig hoch gesteckt und einzelne Locken umrahmten ihr Gesicht. Sie sah wie immer einfach perfekt aus, daneben kam man sich fast hässlich vor. „Na gut, da wir nun ja wohl komplett sind, können wir ja zum Ball gehen oder?“, fragte Jasper. „Ja, lasst uns los.“, antwortete Rose für uns alle. Edward streckte mir die Hand entgegen, die ich sofort annahm. Wie immer verschränkten wir unsere Finger ineinander, ich sah zum ihm auf und immer noch lag dieses leuchten auf seinen Augen. „Du siehst wundervoll aus und selbst das, ist noch unter trieben.“, hauchte er mir zu. „Danke, aber du siehst auch nicht schlecht aus.“, sagte ich mit rotem Kopf. „Gegen dich ist das gar nichts. Und ich finde, du bist heute die hübscheste von allen.“, flüsterte er mir leise zu, seine Lippen berührten dabei mein Ohr. Ein wohliger Schauer durchfuhr mich und eine kleine Gänsehaut bildete sich. Edward zog mich noch näher zu sich, dann folgten wir den anderen aus dem Haus. Wir liefen zu der großen Halle in der der Ball stattfinden würde. Der Saal war prächtig geschmückt, überall hingen Schmetterlinge, teilweise sah es aus sie würden im Saal schweben, Blumengirlanden schmückten die Decken und kleine Plastikbäume standen herum. Es wirkte alles sehr frühlingshaft und verbreitete eine heitere Stimmung. Arm in Arm mit Edward suchten wir mit dem Rest unseren Tisch. Nachdem wir ihn gefunden hatten, machten sich die Männer auf zum Buffet und holten uns etwas zum Essen. „Bella, ich finde es echt schön, dass ihr doch mitgekommen seid.“, lächelte Alice mir zu und drückte meine Hand. „Aber das nächste Mal sagst du Bescheid. Ich war echt sauer auf euch, weil ihr nicht mitkommen wolltet.“ Das Lächeln verschwand und sie setzte einen bedrohlichen Blick auf. „Tut mir Leid Alice, wir wollten euch überraschen. Und eure Gesichter waren es echt wert.“, schmunzelte ich. „Es war aber auch der Wahnsinn, wie du da die Treppe runter gekommen bist, wie im Film. Doch gut das ich dich zu diesem Kleid überredet habe oder?“, kam es von Rosalie mit einem Augenzwinkern, ich nickte nur zustimmend. „Die Damen, das Essen ist serviert.“, kamen dann unsere Männer wieder an den Tisch und stellten einen Teller vor uns. „Danke, lieb von dir.“, bedankte ich mich bei Edward. „Nichts zu danken, lass es dir schmecken.“, lächelte er mir schief zu. Das musste er mir nicht zweimal sagen, seit dem Frühstück hatte ich nichts mehr gegessen und hatte tierischen Hunger. Auf meinem Teller lagen Kartoffelgratin, Putenmedallions und Salat, es schmeckte hervorragend. „Ich hätte da mal eine Frage an euch beide.“, sagte Emmett kauend und zeigte mit der Gabel auf mich und Edward. „Und die wäre?“, fragte ihn Edward. „Seid ihr nun zusammen oder nicht?“, fragte er und auch der Rest an unserem Tisch sah uns neugierig an. Mit jeder Frage hätte ich gerechnet, aber nicht mit dieser. Ich hatte ja selbst keine Antwort auf diese Frage, wie sollte ich sie ihm also beantworten. Fragend sah ich zu Edward, der grinste mich liebevoll an. „Also, bekommen wir eine Antwort?“, fragte nun Rose. „Ja, also, ich, ähm, keine... was soll, ich.“ Ich stotterte nur wirres Zeug daher, wie sollte ich auch anders, ich wusste ja keine Antwort. Edward nahm meine Hand, drückte sie sanft und sah mich mit leuchtenden Augen an. „Ja, ich denke schon. Zumindest was mich betrifft.“, sagte er dann sanft und seine Augen schienen vor Glück zu glühen. Schmetterlinge tobten in meinem Magen, Wärme breitete sich in meinem Körper aus und mein Herz machte Freudensprünge. „JA, dann ist es wohl so. Wir sind ein Paar.“, brachte ich nun über die Lippen und schenkte Edward ein Lächeln. „Oooh, das ist wunderbar. Endlich, ich dachte schon, das klappt gar nicht mehr.“, trällerte Alice und klatschte in die Hände. Ich nahm das nur teilweise wahr, ich blickte immer noch in die wunderschönsten Augen der Welt, die meinem Freund gehörten. Meinem Freund, Edward Cullen war mein Freund. Ich konnte es noch gar nicht glauben. Er hatte es tatsächlich geschafft, dass ich mein Schutzschild fallen ließ, dass ich wieder Gefühle zuließ und schlussendlich wieder eine Beziehung einging. Aber es fühlte sich so wunderbar an, es war das schönste Gefühl, das ich je erlebt hatte. Edward war das, was ich wollte, was ich brauchte. Er hat mir gezeigt, dass es richtig war diese Gefühle zu zulassen und ich bin froh, dass ich es tat. Diese Gefühle waren weit aus tiefer, schöner und wundervoller als damals, als ich sie zum ersten Mal spürte. „Bella, Edward, seid ihr noch da???“, hörte ich Jasper Stimme fragen. Er holte uns wieder in die Realität und somit musste ich den Blick von meinem Freund wenden. „Ja, alles klar. Sind hier.“, sagte ich mit einem Grinsen. „Das sah aber gerade anders aus.“, kicherte Alice. Wir wendeten uns wieder dem Essen zu, ich holte zusammen mit Emmett noch einmal Nachschlag. Es war eine lustige Runde, wir hatten eine Menge Spaß, bis uns eine nervige Stimme den Spaß kurzzeitig verdarb. „Hallo Edward, wie ich sehe bist du doch hier.“ Tanya stand mit einem mega aufreizendem Kleid zwischen mir und Edward. „Wie du siehst, ja.“, antwortete er tonlos, ohne sie nur einmal anzublicken. „Ich dachte, du wolltest nicht kommen, zumindest hattest du das gesagt, als ich dich gefragt habe.“, säuselte sie. „Ich hab eben auf die richtige Begleitung gewartet.“, sagte Edward und nahm meine Hand. „Ach so, verstehe. Na dann mal noch viel Spaß.“, giftete sie und kehrte uns den Rücken zu, wo man nun ihren tiefen Ausschnittes ihres Kleides sehen konnte. „Die wären wir wohl ein für alle mal los.“, sagte ich, immerhin wusste ich das es so war. „Wollen wirs mal hoffen.“, kam es von Rose. Doch ich wusste innerlich, dass es so war, soweit sich Tanya an unseren Deal halten würde. Aber selbst wenn nicht, war ich der Meinung, dass ihr Edward schon unmissverständlich klar machen würde, dass er nun mit mir zusammen war. Was ich allerdings noch nicht glauben konnte, es fühlte sich immer noch so neu an. Nach einem Nachtisch gingen Rose und Emmett zum Tanzen. Ich war immer noch der Auffassung, dass man das nicht als tanzen bezeichnen konnten, sondern als eine Art Paarungstanz. Wären hier nicht alle schon volljährig, müsste man es sicher verbieten, dass die beiden sich so aneinander rieben. „Ich geh mal kurz für kleine Jungs.“, flüsterte Edward mir zu und verschwand kurz von unserem Tisch. „Bella, du glaubst gar nicht, wie sehr ich mich für euch freue.Ich dachte schon, das wird gar nichts mehr mit euch beiden. Oder Alice müsste sich einmischen.“, lachte Jasper. „Danke Jasper, ich bin auch froh, dass es nun so ist.“, gab ich von mir und sehnte mich schon wieder nach Edward. „Glaub mir mein Schatz, lange hätte ich mir das nicht mehr mit angesehen. Spätestens in den Ferien hätte ich Amor gespielt.“, grinste unser kleiner Wirbelwind. „Gut, dass du das jetzt nicht mehr musst.“, kicherte ich und hielt nach meinem Freund Ausschau. Kurz darauf kam er auch schon wieder und mein Herz machte einen Hüpfer. „So meine Liebe, jetzt wird getanzt.“, hauchte er mir zu und hielt mir seine Hand hin. „Nein Edward, bitte tu mir das nicht an.“, flehte ich. „Nur dieses eine Lied, es passt einfach gerade so wunderbar.“ Seine Augen bohrten sich in meine, wie konnte ich da widerstehen? Ich griff nach seiner Hand und folgte ihm auf die Tanzfläche. „Ich stolper bestimmt über meine Füße und dann landen wir auf dem Boden.“, sagte ich mehr zu mir, aber natürlich hatte er es gehört. „Keine Sorge, ich führe dich. Es wird dir nichts passieren.“, flüsterte er mir zu, als wir auf der Tanzfläche ankamen. Edward zog mich an sich und legte eine Hand um meine Taille, die andere hielt er in seiner. Gerade begann ein neues Lied und wie Edward schon sagte, passte es wirklich perfekt zu uns, ich fragte mich, woher er wusste, dass dieses Lied gerade jetzt kam. Wir wiegten uns im Takt, mit Edward an meiner Seite bewegten sich meine Füße von selbst ohne auch nur einmal zu stolpern. Als das Lied zum Ende zu ging, fasste er mir auch mit der zweiten Hand um die Hüfte, ich meine in seinen Nacken. Edward sang die letzten Zeilen des Liedes mit und blickte mir dabei tief in die Augen. I've had the time of my life No I never felt this way before Yes I swear it's the truth And I owe it all to you 'Cause I've had the time of my life And I've searched though every open door Till I found the truth And I owe it all to you... Ich wusste, was er damit meinte. Ich verstärkte meinen Griff in seinem Nacken, er kam darauf mit seinem Gesicht meinem immer näher. Es war einfach der perfekte Moment, ich wollte endlich seine Lippen auf meinen spüren. Als er nur noch wenige Millimeter von meinem Gesicht entfernt war, schloss ich die Augen und kam ihm entgegen. Und dann, endlich, endlich lagen unsere Lippen aufeinander. In mir explodierte ein Feuerwerk, mein Herz raste, mein Atem setzte aus. Im Gleichklang bewegten sich unsere Lippen aufeinander, ein Gefühl durchströmte mich, wie ich es nicht kannte. Edward fuhr mit seiner Zunge über meine Unterlippe und forderte nach Einlass. Ich ließ ihn nur allzu gern gewähren und öffnete meinen Mund. Unsere Zungen stießen aufeinander und wieder explodierte ein Feuerwerk der Gefühle in mir. Erst zögerlich, dann immer wilder spielten unsere Zungen miteinander. Eine Leidenschaft überkam mich, wie ich sie zuvor noch nie gespürt hatte. Mein Atem ging immer schneller, bis mir allmählich die Luft ausging. Auch Edward schien es nicht anders zu gehen, langsam trennten wir uns voneinander. Keuchend und nach Luft ringend blickte ich ihn an. „Atmen Bella, atmen.“, flüsterte er mir zu. „Das sagst du so einfach.“, grinste ich. Edward schenkte mir mein Lieblingslächeln und zog mich wieder an sich. Mein Kopf ruhte auf seiner Brust und ich konnte sein Herz schlagen hören. Ein Glucksen entfuhr mir, es schlug mindestens genauso schnell wie meines. „Was ist so lustig?“, fragte er mich. „Dein Herz, es rast genauso schnell wie mein eigenes.“, antwortete ich. „Ja und es schlägt nur für dich Bella.“, hauchte er mir zu. Ich sah zu ihm auf, seine Augen leuchtenden wieder und mein Körper kribbelte vor lauter Glück. Meine Arme schlangen sich wieder um seinen Nacken und zogen seinen Kopf zu mir. Unsere Lippen trafen aufeinander, wie von selbst öffnete sich mein Mund und unsere Zungen spielten wild miteinander. Edwards Hände wanderten meinen Rücken hinab, eine Hand blieb auf meinem Hintern liegen. Mit meiner Hand fuhr ich in seine Haare und zog ihn noch näher an mich. Der Kuss hatte soviel Leidenschaft in sich, mir entfuhr ein leises Stöhnen. Edwards Lippen verzogen sich zu einem Lächeln und ließen von mir ab. „WOW, was war das denn?“ „Du bringst mich einfach um den Verstand.“, antwortete ich nach Luft ringend. „Lass uns zum Tisch zurückgehen.“, sagte er und verwob unsere Finger ineinander und zog mich von der Tanzfläche. „Willst du was zum trinken?“, fragte er mich schließlich. „Ja bitte, was alkoholfreies.“, grinste ich. Edward kapierte meine Anspielung, gab mich noch einen flüchtigen Kuss und ging dann zur Bar. „Oh mein Gott Bella, könnt ihr so was nicht zu Hause austragen?“, kicherte mein Bruder. Sofort handelte er sich einen Schlag auf den Hinterkopf von Rose ein. „Was eigentlich?“, fragend sah ich die Beiden an. „Emmett meint den Kuss gerade. Der war schon ziemlich, ja sagen wir mal, leidenschaftlich.“, grinste Rosalie. Mir stieg das Blut in die Wangen, ich hatte ganz vergessen, wo wir uns dabei befanden. „Du musst nicht rot werden Bella. Aber so was sollte verboten werden.“, grinste mein Bruder wieder anzüglich. „Das braucht ihr beiden gerade sagen. Euer Paarungstanz ist wohl auch eher was für das Schlafzimmer.“, schlug ich nun zurück. Emmett stand der Mund offen und Rose Wangen färbten sich leicht rose. Ich grinste triumphierend, dann kam auch schon mein Freund mit den Getränken. „Hab ich was verpasst?“, fragte er mich und sah abwechselnd zwischen dem verdutzen Emmett und mir grinsend hin und her. „Hmm, nein. Ich hab Emmett nur gesagt, dass er gewisse Dinge lieber zu Hause machen sollte und nicht auf andere achten soll.“, grinste ich zu meinem Bruder. „Ach so, na dann. Hier dein Cocktail, Sweet Strawberry ohne Alkohol.“, lächelte er und hielt mir ein Glas hin. Dankend nahm ich es und nahm erst mal einen großen Schluck. Das kühle Getränk tat meinem unter Feuer stehenden Körper sehr gut. Edward löste Gefühle in mir aus, die ich selbst noch nicht kannte. Dennoch fühlte es sich fantastisch an, ich wollte nichts mehr, was mit Edward zu tun hatte, missen. Mein Freund ließ sich neben mir nieder, zog seinen Stuhl näher zu mir und legte mir einen Arm um die Schultern. Seine Finger fuhren meinen Rücken auf und ab, eine Gänsehaut bildete sich bei mir. „Soll ich aufhören?“, flüsterte mir Edward zu und spielte mit seinem Lippen an meinem Ohr. „Nein, allerdings weiß ich nicht, wenn du so weiter machst, wie lang ich mich dann noch beherrschen kann ohne dich anzufallen.“, grinste ich. Edward ging nicht weiter darauf ein, nahm eine Haarsträhne und spielte damit. Nach einer Weile kamen auch Jasper und Alice wieder an unseren Tisch. „Na ihr beiden, ist doch toll hier oder?“, zwitscherte unsere kleine Elfe. „Wenn man tanzen mag, ja.“, sagte ich so vor mich und und tastete nach Edwards Hand. Wir saßen gemeinsam mit unseren Freunden am Tisch und redeten über Gott und die Welt, Edward und ich sahen uns immer wieder mit viel Gefühl an. „Edward hättest du etwas dagegen, wenn ich meine kleine Schwester mal zu einem Tanz entführe?“, fragte dann Emmett plötzlich. „Natürlich nicht, an dich leihe ich meine Freundin gerne aus.“, grinste dieser nur. „Och Emmett, muss das sein? Du weißt, dass ich tanzen hasse.“, versuchte ich mich zu wehren. Erstens, wollte ich wirklich nicht tanzen und zweitens, wollte ich mich nicht von meinem Freund trennen. „Japp, das muss sein. Los jetzt.“ mein Bruder hielt mir auffordernd die Hand hin. Ich rollte nur mit den Augen und erhob mich dann. Vorher gab ich Edward noch einen kurzen Kuss, dieser grinste nur, als ich mit Emmett auf die Tanzfläche verschwand. Dort zog mich mein Bruder an sich und gemeinsam wiegten wir uns leicht im Takt. „Bella, du siehst glücklich aus.“, sagte er dann plötzlich. „Das bin ich auch, mehr als das.“, antwortete ich fröhlich. „Das freut mich. Endlich muss ich mir keine Sorgen mehr um dich machen. Bei Edward bist du in guten Händen, er wird genauso gut auf dich aufpassen wie ich.“ „Hmm, ich denke schon.“, sagte ich gedankenverloren. „Du denkst schon wieder an ihn oder?“ „Merkt man das?“ „Ach kaum, nur dass du immer in seine Richtung schaust und mir keine richtigen Antworten gibst.“, lachte Emmett. „Tut mir Leid Emmett. Ich weiß auch nicht, er hat mir total den Kopf verdreht. Ich kann an nichts anderes mehr denken als an Edward.“, gab ich verlegen zu. „Es ist ok Schwesterherz, lass uns zurück gehen. Nicht, dass du noch vor Sehnsucht stirbst.“, grinste er wieder. „Danke Emmett, du bist der beste Bruder der Welt.“ Ich umarmte ihn noch fest, dann gingen wir wieder zu unserem Tisch. „Das war aber ein schneller Tanz. Ist dir Bella auf die Füße getreten?“ lachte Alice. „Nein, aber ich wollte nicht, dass sie vor Sehnsucht nach deinem Bruder stirbt. Zehn Meter sind wohl schon zu viel Entfernung für sie und Edward.“ Emmett hatte ein schelmisches Grinsen aufgesetzt, ich boxte ihn leicht mit dem Ellenbogen. Unser Tisch lachte darauf nur und ich ließ mich wieder neben meinem Freund nieder. Er lehnte sich zu mir herüber und zog meinen Kopf sachte zu sich. „Du hattest also Sehnsucht? Nach was denn?“, flüsterte er mir zu und spielte einer von meinen Haarsträhnen. „Hmm, ich glaube nach dem hier.“ Ich überbrückte den Rest der Distanz zwischen uns und gab ihn einen Kuss. Edward setzte ein kurzes Grinsen auf, dann erwiderte er meinen Kuss. „Ey ihr zwei, es sind auch noch andere Leute an diesem Tisch.“, rief mein Bruder. Wir ließen voneinander ab, ich warf Emmett einen bösen Blick zu. „Was? Ist doch wahr, dafür habt ihr ein Zuhause.“, sagte er mit einem Schulterzucken und nahm einen Schluck von seinem Drink. Ich schaute ihn leicht sauer an, dann sah ich zu Edward. Dieser grinste mir nur zu und spielte weiter mit seinen Fingern in meinem Nacken. Ein wohliger Schauer überkam mich, dann wieder diese Leidenschaft. „Edward, was hältst du wenn wir nach Hause gehen. Wenn du nämlich damit noch lang weiter machst, falle ich dich hier noch an.“, hauchte ich ihm ins Ohr. „Wie könnte ich dieses Angebot ausschlagen?“, flüsterte er zurück, knabberte an meinem Ohr und fuhr dann mit seinen Lippen meinen Hals entlang. „Boah, könnt ihr damit endlich aufhören? Sucht euch ein Zimmer!“, stöhnte Emmett und handelte sich von Alice und Rose einen Schlag ein. „Meinst du ihr zwei seid besser?“, tadelte Alice ihn mit einem Grinsen. „Danke Alice, aber wir gehen jetzt nach Hause. Ich hab keine Lust mehr. Ich wünsche euch noch einen schönen Abend.“, sagte ich und stand auf. Edward folgte mir, da hielt mich Rose noch am Arm. „Alice und ich schlafen heute bei den Jungs zu Hause. Eine schöne Nacht.“, flüsterte sie mir mit einem Grinsen zu. Ich formte mit meinen Lippen ein 'Danke' und folgte dann meinen Freunden nach draußen. „Hat es dir wenigstens ein bisschen gefallen?“, fragte mich Edward und zog mich näher an sich. „Natürlich, das hat allerdings weniger etwas mit dem Ball zu tun.“, antwortete ich ihm und sah ihn an. Ein Lächeln legte sich auf seine Lippen, dann kam er meinem Gesicht näher und unsere Lippen fügten sich zusammen. Es war ein zärtlicher Kuss, wir bewegten uns im Einklang, meine Zunge forderte Einlass in seinen Mund. Als er ihn mir gewährte, wurde aus unserem zärtlichen Kuss schnell wieder pure Leidenschaft. Unsere Zungen spielten wild miteinander, meine Hände wuschelten wild in seinen Haaren. Seine fuhren meinen Rücken auf und ab, blieben an meiner Hüfte liegen und zogen mich noch näher zu ihm. Unser Atem ging schneller, Edward stöhnte leicht auf, dann wurde sein Kuss immer wilder. „Gott Edward.“, stöhnte ich auf, presste mich noch näher an ihn, bis sich sein Mund zu einem Lächeln verzogen. „Wir sollten langsam wirklich nach Hause.“, grinste er, sein Atem ging immer noch sehr schnell. „Ja, ich glaube, das sollten wir.“, gab ich zurück, als ich wieder genügend Luft zum Reden hatte. Mein Freund zog mich wieder an seine Seite, ich legte meinen Arm um seine Hüfte und gemeinsam schlenderten wir zu mir nach Hause. Dort angekommen ging ich ins Bad um mich abzuschminken und meine Schuhe auszuziehen, meine Zehen schrien schon vor Schmerzen. „Ich bin in deinem Zimmer.“, sagte mir Edward noch bevor ich hinter der Badtüre verschwand. Als ich fertig war, ging ich in meinem Zimmer und sah mich nach meinem Freund um, ich fand ihn auf dem Balkon. Er hatte sich sein Sako und seine Weste schon ausgezogen, stand mit dem Rücken zu mir und schaute in den Himmel, der heute sternenklar war. Ich ging zu ihm, legte von hinten meine Arm um ihn und meinen Kopf zwischen seine Schulterblätter. „Eine schöne Nacht, oder?“, fragte ich leise. Er drehte sich um und sah mich liebevoll an. „Eine wunderbare Nacht.“, flüsterte er und gab mir einen Kuss. „Bella, das ist die schönste Nacht, die ich je hatte.“ Ich war überwältigt von seinen Worten, sie spiegelten meine Gefühle wider. „Meine auch Edward. Mit dir hier zu stehen, das hätte ich mir nie träumen lassen.“, sagte ich und sah ihn direkt in die Augen. „Du bist alles, was ich je wollte, mein Engel.“, hauchte er mir zu und wie von selbst fanden unsere Lippen zueinander. Sanft bewegten sie sich im Takt, unsere Zungen spielten verführerisch miteinander, mit meinen Händen kraulte ich ihm in Nacken. „Harrrr, damit machst du mich noch wahnsinnig.“, flüsterte er unter unserem Kuss. Ein Lachen entfuhr mir, dann verschlossen Edwards Lippen wieder meinen Mund. Seine Fingerspitzen fuhren meinen Rücken entlang bis schließlich seine Hände auf meinem Po liegen blieben. Sanft drückte er zu und presste mich so noch näher an sich. Pure Leidenschaft durchfuhr mich in diesem Moment, etwas, was ich vorher nie kannte. „Gott Edward, du bringst mich um den Verstand.“, stöhnte ich in seinem Mund. Edwards Lippen verzogen sich zu einem Grinsen, dann hob er mich leicht hoch, zog mir meine Beine weg und nahm mich in seine Arme. „Was hast du vor?“, fragte ich, als ich in seinen Armen lag und meine Hände um seinen Nacken schlang. „Naja, ich finde das Bett ziemlich verlockend.“, grinste er und gab mir einen flüchtigen Kuss. Sanft ließ er mich auf dem Bett ab und legte sich neben mich. Wir lagen eine Weile einfach nur da und sahen uns in die Augen, es war einfach wunderbar Edward anzusehen. Alles an ihm war perfekt, seine grünen Augen leuchteten und auf seinen Lippen lag ein Lächeln. Ich wollte ihn wieder berühren, immerhin durfte ich das jetzt so oft ich wollte. Meine Hand streckte sich, wie von selbst nach ihm aus und fuhr die Konturen seines wunderschönen Gesichtes nach. Edward schloss die Augen, er genoss den Moment wohl genauso, wie ich. Meine Finger wanderten weiter über seinen Hals zu seiner Brust. Die oberen Knöpfe von seinem Hemd waren geöffnet und seine muskulöse Brust war halb zu sehen. Sanft strich ihr über seine Halsbeuge, wanderte zu seinem Schlüsselbein und wieder zurück. Edward entwich ein kleiner Seufzer, dann umfasste meine Hand und zog mich zu sich. „Bella, du machst mich noch verrückt.“, flüsterte und legte seine Lippen auf meine. Der Kuss war wieder zärtlich, ich strich mit meiner Zunge über seine Unterlippe und Edward gewährte mir Einlass. Wieder spielten unsere Zungen miteinander und schnell wurde aus dem zärtlichen Kuss ein leidenschaftlicher. Ich presste mich noch näher an ihn, mein ganzer Körper verlangte nach ihm. Noch nie hatte ich so etwas gespürt, alles brannte ihn mir und wollte nur Edward. Er zog mich mit einem Ruck auf sich, ohne auch nur unsere Lippen einmal voneinander zu trennen. Unser Atem ging schneller, meine Hände fuhren wild in seine Haare und Edwards Händen wanderten meinen Rücken auf und ab. Ich ließ kurz von ihm ab, schnappte nach Luft und setzte mich dann auf ihn. Mit meiner glühenden Mitte saß ich auf seiner, ich konnte seine Erregung spüren. Wild zog mich Edward wieder zu sich, unsere Münder knallten aufeinander und seine Zunge stieß regelrecht in meinen Mund. Ich kreiste mit meiner Hüfte auf Edwards Unterleib, er stöhnte begierig auf. Auch mich überkam jetzt die Lust nach mehr, das Verlangen nach Edward. Wieder fuhr ich mit meinen Händen seinen Brustkorb entlang, dabei öffnete ich doch weiter sein Hemd. Erstaunlicherweise schaffte ich das schnell, obwohl ich darin keine Übung hatte. Als ich es geöffnet hatte, setzte sich Edward leicht auf, dann streifte ich ihm sein Hemd herunter und warf es auf den Boden. Ich bewunderte wieder seinen perfekten Oberkörper, ehe er mich wieder in einen leidenschaftlichen Kuss verwickelte. Dann wanderte ich mit meinem Mund Edwards Hals entlang, spielte mit seinem Ohrläppchen und dann wieder weiter seinen Hals entlang. Immer wieder hauchte ich Küsse auf seinen Hals und dann auf seine Brust. Edward stöhnte auf, ich wanderte noch weiter Richtung Süden und hauchte weiter Küsse auf seine weiche Haut. Sie fühlte sich so gut an, so wunderbar, mit meinen Fingern fuhr ich seine Bauchmuskeln entlang, wieder entfuhr Edward ein Stöhnen. Als ich seinen Hosensaum erreichte, fuhr ich ihn sanft entlang, bis zur Hüfte. Er zuckte kurz zusammen, dann wanderte ich wieder mit meinem Kopf zu seinem. Edward presste seine Lippen auf meine, das Verlangen flammte noch mehr auf. „Edward...“, stöhnte ich, er verstärkte darauf hin noch die Intensität des Kusses. Dabei umfasste er meine Hüfte, zog mich dann noch näher zu sich und im nächsten Moment lag ich auf dem Rücken, Edward auf mir. Meine Hände fuhren wieder wild in seine Haare, seine rechte Hand fuhr meine Seite entlang, hinunter zu meinem Bein und blieb auf meinem Schenkel liegen. Sanft strich er mit seinen Fingerspitzen meinen Schenkel entlang, er hinterließ dabei eine Spur aus Verlangen auf meiner Haut. Leicht schob er mein Kleid dabei nach oben, seine Fingerspitzen fuhren meine Leiste entlang. Seine andere Hand lag unter meinem Rücken und spielte mit dem Reißverschluss meines Kleides. Ich hob leicht meinen Rücken, Edward verstand und öffnete in einem Zug mein Kleid. Sein Mund wanderte zu meinem Ohrläppchen, dann weiter meinen Hals entlang und zu meinen Schultern. Er küsste mich in der Schulterbeuge, dabei strich er sanft meine Träger beiseite. Edwards Küsse bedeckten meine gesamten Schulterbereich und wanderten dann zu meiner Brust. Sanft stricht er mit seinen Fingerspitzen über meine Brust, sein Mund folgte seinen Fingern. Eine Welle der Gefühle überkam mich, Leidenschaft, Verlangen, die Lust nach mehr. Ich krallte mich in Edwards Rücken, ein kurzes Seufzen entfuhr ihm. Edward streifte mir mein Kleid herunter, erst jetzt wurde mir klar, dass ich halbnackt vor ihm lag. Sofort färbten sich meine Wangen rot, es war mir doch irgendwie unangenehm, immerhin hat mich so noch nie jemand gesehen. Edward betrachtete mich und zog scharf die Luft ein. „Du bist wunderschön Bella.“, hauchte er mir ins Ohr und spielte mit der Zunge daran. „Hmmm...“, antwortete ich nur. „Was ist los?“, fragte er besorgt und ließ von meinem Ohr ab. „Nichts, es ist nur, so hat mich bisher nie jemand gesehen.“, sagte ich leicht beschämt. „Du brauchst dich für deinen Körper nicht schämen.“, hauchte er wieder und liebkoste weiter meinen Hals mit seinen Küssen. Wieder wanderte er weiter nach unten, seine Lippen verwöhnten meine Brust, seine Zunge umspielte meine Brustwarzen. Die Lust in mir wurde immer mehr, Edward brachte mich um den Verstand. „Oh Gott, Edward....“, stöhnte ich und krallte mich in seinen Haaren fest. Sein Kopf wanderte wieder nach oben und unsere Lippen fanden einander. In diesem Kuss lag soviel Leidenschaft, soviel Begehren. Unsere Körper pressten sich wieder aneinander, kein Haar hätte mehr zwischen uns Platz. Unser Atem ging wieder schwer, Edward streichelte mit seinen Händen weiter meinen Busen. Lange hielt ich diese Lust nicht mehr aus, darum machte ich mich an Edwards Hose zu schaffen. Ich öffnete seinen Gürtel und den Knopf seiner Hose leicht, fuhr mit meiner Hand unter seinem Saum und versuchte sie herunter zu streifen. Dabei berührte ich Edwards Erektion, er stöhnte kurz auf und ich ließ meine Hand zurückgleiten. Er übernahm den Rest der Hose für mich und legte sich leicht auf mich. Edward trug eine enge Boxer, dadurch konnte ich seine Männlichkeit nur all zu gut spüren. Es fühlte sich an, als würde sie pulsieren und langsam überkam mich ein bisschen die Angst. Ich hatte keine Ahnung, wie weit das hier noch gehen würde, aber eins wusste ich: Edward war der Mann, den ich wollte, er sollte der Erste sein. Aber ob ich heute schon dafür bereit sein würde, das wusste ich nicht. Edward liebkoste immer noch meine Brust und wanderte langsam zu meinem Bauch, mit seiner Zunge umspielte er meinen Bauchnabel. Ich drückte meinen Rücken durch und machte ein Hohlkreuz. Wenn ich dies nicht bald unterbrach, würde ich keinen klaren Gedanken mehr fassen können. „Edward....“, sagte ich zögerlich und zog dabei seinen Kopf zu meinem. „Ja mein Engel?“, fragte er sanft und küsste meinen Hals. „Edward, wo soll das heute noch enden?“, fragte ich dann leise. Abrupt hielt er inne und sah mich an. „Bella, ich will dich zu nichts drängen. Wenn es dir zu schnell geht, musst du es sagen.“ Er klang leicht verwirrt. „Versteh mich bitte nicht falsch. Ich hab das alles genossen und wollte es auch, es war wunderschön. Aber ich weiß nicht, ob ich schon bereit bin mit dir zu, also, ja, du weißt schon, was ich mein.“ Meine Wangen wurden heiß. „Liebes, darauf wollte ich nicht hinaus. Es wäre das erste Mal für mich und das will ich nicht überstürzen. Ich kann mir, dieses Erlebnis mit niemand anderen vorstellen als mit dir, mein Schatz, aber es soll dann passieren, wenn wir beide dazu bereit sind.“ Seine Worte trieben mir die Tränen in die Augen. „Du hast auch noch nie?“, fragte ich zögerlich. „Nein, noch nie. Ich hatte zwar mehrere Freundinnen, aber zu diesem Schritt war ich nie bereit. Es waren einfach nie genug Gefühle dafür da.“ Sanft strich er mit mit einer Hand über die Wange und sah mich liebevoll an. „Bella, du hast auch noch nie mit jemanden geschlafen?“ Ich schüttelte leicht den Kopf. „Außer Jacob hatte ich noch nie einen Freund, Edward, du bist erst der zweite so gesehen. Klar gab es einige, die darauf aus waren, wenn sie sich mit mir abgaben, aber ich hab es nicht dazu kommen lassen. Wenn es passieren sollte, dann nur mit dem Mann, den ich liebe, dem ich bedingungslos vertraue.“, sagte ich mit fester Stimme. Edward sah mir tief in die Augen, dann kam er meinem Gesicht näher. „Ich hoffe, dass ich dieser Mann sein darf, Bella.“, flüsterte er mir ins Ohr. Dann spürte ich seine Lippen wieder auf meinen.Wir versanken in einem langen, innigen Kuss. Edward legte sich halb neben mich, ein Bein umschlang meines, sein Kopf stütze er auf einen Arm. Er fuhr mit seiner Hand meinen Arm auf und ab, ich schloss dabei genießerisch meine Augen, seine Finger hinterließen eine leichte Gänsehaut. Plötzlich hielt er inne und ich konnte nur noch seinen Atem spüren. „Edward, alles ok?“, fragte ich leicht besorgt. Er hatte seine Augen geschlossen und seine Lippen bildeten eine schmale Linie. Langsam öffnete er die Augen und sah mich an. „Ja, es ist alles ok, mehr als ok. Ich kann es nur nicht fassen, dass ich hier neben der schönsten Frau der Welt liege.“ Wieder wurden meine Wangen rot, verlegen blickte ich an ihm vorbei. „Du übertreibst Edward.“, flüsterte ich kaum hörbar. „Nein Bella, tu ich nicht. Du bist wunderschön und ich kann es immer noch nicht fassen, dass du mit mir zusammen bist. Du bist das beste, was mir je passiert ist, nie wollte ich eine andere, ich wollte immer nur dich. Schon in Forks gab es immer nur dich. Wir sind zusammen aufgewachsen, du warst immer, wie eine zweite Schwester für mich. Aber je älter wir wurden, desto intensiver und stärker wurden meine Gefühle für dich. Irgendwann merkte ich, dass es keine geschwisterlichen Gefühle waren, die ich für dich hegte, es waren Gefühle, die ein Mann für eine Frau empfand. Als mein Dad uns das mit New Orleans verkündete, musste ich dich verlassen, ohne das ich dir sagen konnte, was ich für dich empfand. Natürlich hätte ich es dir an unserem letzten Abend in Miami sagen können, als wir gemeinsam spazieren gingen. Aber was wäre dann gewesen? Wir hätten zwei Wochen gehabt, dann hätten uns tausende von Meilen getrennt. Also behielt ich meine Gefühle für mich und versuchte in New Orleans neu anzufangen, jemand anderem diese Gefühle zu schenken. Aber es ging nicht, sobald die Beziehungen ernster wurden, hat es so falsch angefühlt und ich trennte mich. Denn es war nicht das, was ich wollte, die Gefühle waren nicht echt. Und dann kamen wir hier her und du standest vor mir. Mit einem Mal war alles wieder da, alle Gefühle und du. Es war so perfekt. Doch Anfangs sah es so aus, als wolltest du gar nichts von mir wissen. Aber dann, an Weihnachten, spürte ich, dass auch bei dir mehr war und ich beschloss, nicht aufzugeben. Und letztendlich hat sich meine Hartnäckigkeit ausgezahlt. Bella, du bist alles, was ich je wollte, dir gehört mein Herz und das schon ein Leben lang.“ Edward endete mit seiner Erzählung und sah mich eindringlich an. Seine Augen leuchteten und seine Lippen umspielten ein kleines Lächeln. Seine Worte hallten immer noch in meinem Kopf nach. Er wollte nur mich, schon in Forks. Und ich war so blind und hab es nicht gesehen. Alles wäre anders gekommen, wenn ich es nur früher begriffen hätte, das auch mein Herz sich nach ihm sehnte. Was er mir gerade sagte, rührte mich zu Tränen und wie auf Kommando rollten sie meine Wangen hinab. „Edward, ich weiß nicht.... das alles...“, stotterte ich. „Scht, du musst nichts sagen, Bella. Ich sehe in deinen Augen, das du ähnlich fühlst. Ich wollte nur, dass du weißt, wie es um mein Herz bestellt ist.“, hauchte Edward mir zu und zog mich zu sich in den Arm. Mein Kopf lag an seiner Brust und ich konnte sein Herz schlagen hören. Es raste, mindestens genauso schnell wie meines. Edward streichelte mir sanft über den Rücken, ein kurzer Schauer überkam mich. „Ist dir kalt?“ fragte er mich leise. „Nein, eigentlich nicht.“, antwortete ich. „Du solltest dir trotzdem etwas anziehen, nicht das du dich verkühlst.“, sagte er dann und ließ mich los. Ich nickte kurz und ging zu meinem Schrank. Kurz stöberte ich nach einem T-Shirt, dann fiel mir jedoch das Negligee in die Finger, das ich damals an hatte, als die Jungs plötzlich in dem Dessousladen standen. Ich grinste kurz und streifte es mir dann über, dann ging ich lasziv zurück zum Bett. „Gott Bella, du solltest etwas anziehen, dass dir warm ist. Nicht um mich zu verführen.“, raunte Edward, als er mich sah. „Gefällt es dir etwa nicht“, fragte ich rein rhetorisch, ich konnte an seiner Reaktion sehen, das es ihm gefiel. „Und ob. Und nicht nur mir.“, antwortete er verführerisch und blickte dabei zu seinem Schoss. Ich musste kurz auflachen, seine Erektion war nicht zu übersehen. Edward zog mich zu sich herunter und knurrte mich leidenschaftlich an. „Jetzt weißt du, welche Wirkung du auf mich hast. Du bringst mich noch um den Verstand.“ Ehe ich etwas sagen konnte verschloss er meine Lippen mit seinen. Bellas: http://www.polyvore.com/fr%C3%BChlingsball_bella/set?id=10578625 Edward: http://www.polyvore.com/fr%C3%BChlingsball_edward/set?id=10827524 Jasper: http://www.polyvore.com/fr%C3%BChlingsball_jasper/set?id=10826924 Alice: http://www.polyvore.com/fr%C3%BChlingsball_alice/set?id=10826060 Emmett: http://www.polyvore.com/fr%C3%BChlingsball_emmett/set?id=10828802 Rose: http://www.polyvore.com/fr%C3%BChlingsball_rosalie/set?id=10825524 Tanya: http://www.polyvore.com/fr%C3%BChlingsball_tanya/set?id=10826741 The Time of my Life: http://www.youtube.com/watch?v=RH0lEVMuzzw&feature=PlayList&p=7B6A5B0523F7E6ED __________________________________________________________________________ Ende! Aus! Nein nein, nicht komplett. Nur für den Moment! Mal ehrlich, wie fandet ihr es? Und noch ehrlicher, wer dachte das die Beiden miteinander schlafen? Bestimmt einige. War eigentlich so geplant, aber meine Beta hat mich überzeugt, das es dafür in diesem Kapitel zu früh wäre. ;-) Jaaaa und wer hätte mit Tanyas Reaktion gerechnet? Ihr dachtet bestimmt alle, die macht voll die Szene. Wie man sich doch täuschen kann, oder...... Ich bin auf eure Kommis gespannt und freu mich schon sie zu lesen. Bis bald meine Süssen Kapitel 24: Die Wahrheit tut weh -------------------------------- Soooo, wir kommen dem Ende immer näher! *schnief* Aber bevor es soweit ist, knallt es nochmal! Ihr hab doch nicht gedacht das alles so einfach ist oder?? Wenn doch, grosser Irrtum!! SORRY! Aber lest selbst..... ♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥ Am nächsten Morgen wurde ich durch ein Kribbeln an meinem Arm geweckt. Ich öffnete meine Augen und sah direkt in die meines Freundes, der mich am Arm streichelte. „Guten Morgen mein Engel. Hast du gut geschlafen?“ „Ja, wunderbar. Wie könnte ich auch anders, mit dir an meiner Seite.“, beantwortete ich seine Frage und schmiegte mich noch näher an ihn. „Das freut mich.“, sagte Edward und streichelte meinen Rücken. Eine Weile lagen wir einfach nur da und ich genoss seine Berührungen. „Du Edward, was hältst du von einer frischen Dusche?“, fragte ich dann leise. „Hmm, hört sich verführerisch an.“, hauchte er mir ins Ohr. Ein Grinsen legte sich auf meine Lippen. „Also dann, auf.“, rief ich und zog die Decke von Edward, so dass er nur noch in seinen Shorts da lag. Ich setzte mich gerade auf, als im nächsten Moment mein Freund über mich herfiel. „Du kleines Biest. Dafür büßt du.“, grinste er und kitzelte mich durch. „Oh Gott, nein... bitte... hör auf... Edward...“, brachte ich unter meinem Lachen heraus. Im nächsten Moment hielt er inne und sah mir tief in die Augen. „Bella, du bist so wunderschön. Ich kann immer noch nicht glauben, dass du jetzt zu mir gehörst.“, hauchte er mir zu. „Ich auch nicht Edward. Aber es fühlt sich gut an, sehr gut sogar.“, flüsterte ich und zog ihn dann zu mir. Wir versanken in einem innigen Kuss, der meiner Meinung nach viel zu schnell endete. „Wollten wir nicht duschen gehen?“ fragte mich Edward grinsend. „Stimmt, da war was.“, sagte ich und schwang mich aus dem Bett. Ich stand auf und ging zu meinem Kleiderschrank um etwas heraus zu suchen. „Zieh dich heute wärmer an, es soll heute kälter werden als gestern.“, umarmte mich Edward von hinten und gab mir ein Küsschen auf die Wange. Ich nickte nur, gab ihn ein Küsschen zurück und suchte mir dann was zum Anziehen aus dem Schrank. Nachdem ich alles zusammen gesucht hatte ging ich ins Bad, Edward folgte mir. Er stellte das Wasser an und zog mich unter den Wasserstrahl. Sofort lagen seine Lippen wieder auf meinen, seine Zunge spielte an meiner Unterlippe, kurz darauf spielte sie schon mit meiner. Schnell wurde unser Atem wieder schneller und unsere Geräusche lauter. Edward fuhr mit seinen Händen meinen Rücken auf und ab, meine wühlten in seinen Haaren. Dann bewegten sich seine Hände zu seinem meinem Hintern und blieben darauf liegen. Er packte leicht zu, ein Stöhnen entwich mir. „Oh Edward, was hast du vor?“ Seine Lippen verzogen sich zu einem Lächeln. „Duschen, was sonst?“ „Das sieht aber nach was ganz anderem aus.“, keuchte ich unter seinen Küssen. „So? Nach was denn?“, fragte er wieder mit einem Grinsen und liebkoste meinen Hals. „Das weiß ich selber noch nicht so genau.“ Wollte er etwa dort weiter machen, wo wir heute Nacht aufgehört hatten? Ich wusste nicht, ob ich das wollte, hier unter der Dusche. Aber wenn er noch lange so weiter machen würde, konnte ich sowieso keinen klaren Gedanken mehr fassen. „Nein, ehrlich. Ich hab nichts weiter im Sinn. Gibst du mir mal das Duschgel?“ Als ob er meine Gedanken lesen konnte, hörte er mit seinen Liebkosungen auf. Edward ließ leicht von mir ab, ich holte erst mal tief Luft und gab ihm dann das Duschgel. Er drehte mich so, dass ich mit dem Rücken zu ihm stand, dann seifte er mich ein. Seine Hände glitten über meinen Rücken, dann über meinen Bauch, über meine Brust, was mich leise aufstöhnen ließ und weiter zu meinen Schultern. Da ließ er seine starken Hände liegen und massierte mich.„Hmmm, das tut gut.“, sagte ich genießerisch. „Das glaub ich dir.“, sagte er schlicht und machte weiter. Ich stand einfach da, ließ das Wasser auf mich herabprasseln, und genoss seine kleine Massage. Nach einer Weile hörte er auf und drehte mich um. „Ich bin jetzt fertig, ich geh schon mal runter und mach Frühstück.“, hauchte er mir zu und gab mir einen Kuss. Dann stieg er aus der Dusche. Ich griff nach meinem Erdbeershampoo und wusch mir noch meine Haare, ehe auch ich aus der Dusche stieg. Ich ließ mich erstmal auf dem Badewannenrand nieder und schnaufte durch, in Gedanken ließ ich den letzten Tag und Revue passieren. Ich bin also mit Edward zusammen. Und er hatte mir gestern seine Liebe gestanden, wenn ich das richtig deutete. Ich wollte ihm auch sagen, wie ich empfand, aber irgendwie fehlten mir die Worte. Edward war einfach nur wunderbar, seine Berührungen und seine Küsse brennen immer noch auf meinen Körper. Bei den Bildern zu diesen Erinnerungen stahl sich ein Lächeln auf meine Lippen. Meine Wangen wurden rot und heiß, als sich weiter Bilder vor meinem inneren Auge tummelten. Ich öffnete wieder meine Augen, stand auf und widmete mich meinen Haaren. Ich band sie zu einem lockeren Dutt, putzte mir Zähne, dann schnappte ich mir meine Klamotten. Nachdem ich mich angezogen hatte, ging ich nach unten in die Küche. Dort saß mein Freund an der Küchentheke und las Zeitung. „Wolltest du nicht Frühstück machen?“, fragte ich und umarmte ihn von hinten. „Ja, wollte ich. Aber Alice hat wohl mal wieder gesehen, dass wir auch wach sind und hat gesagt, wir treffen uns zum Brunch bei uns. Zum Frühstücken ist es auch fast schon zu spät.“, grinste er, drehte sich zu mir um und sah auf die Uhr. Ich folgte seinem Blick und erschrak fast. „Was, schon fast zwei? So spät sind wir doch gar nicht ins Bett oder?“ „Hmm, ins Bett nicht. Aber zum Schlafen sind wir nicht all zu schnell gekommen.“, lachte Edward und gab mir einen Kuss. „Stimmt, wir waren doch noch ziemlich lange beschäftigt.“, grinste ich und erwiderte seinen Kuss. „Wann sollen wir den beim Rest sein?“ „Sobald du fertig bist.“, antwortete er ohne seine Lippen von meinen zu nehmen. „Mit was fertig?“, fragte ich leicht außer Atem. „Kannst du dir aussuchen.“ Edward zog mich noch näher zu sich und schon wieder versanken wir in einem leidenschaftlichen Kuss. „Ich glaube, wir sollten wirklich los, Alice holt uns sonst noch.“, keuchte ich als ich mich von ihm löste. „Ja, ich glaube, du hast recht. Außerdem bekomme ich so langsam auch Hunger.“, kicherte er und stand auf. „Na dann mal los, mein Engel. Willst du noch ne Jacke, ist heute ziemlich frisch.“ „Wenn du nichts dagegen hast nehm ich deinen Sako?“, sagte ich leicht gefragt und sah ihn liebevoll an. „Wie könnte ich diesen Augen widerstehen?“, antwortete Edward und legte mir sein Sako über die Schultern. Sein süßer Geruch stieg mir dabei in die Nase, ich atmete in tief ein und schloss dabei die Augen. Es war einfach nur himmlisch und vernebelte mir fast die Sinne. Ich spürte Edwards sanften Druck an meiner Hand und öffnete die Augen. „Können wir?“ „Ja, von mir aus.“, antwortete ich. „Halt nein, ich hab noch was vergessen. Eigentlich wollte ich dir das gestern zu deinem Kleid geben, aber den Schmuck, den du an hattest, passte besser. Ich hoffe es gefällt dir trotzdem.“ Edward legte mir eine kleine Schatulle in die Hand. Langsam öffnete ich es, mir blieb die Luft weg. Es war ein Kette mit einem blauen Herzanhänger, dazu passende Ohrringe. „Edward, das ist, mir fehlen die Worte. Danke!“, rief ich freudig und fiel im um den Hals. „Freut mich, dass es dir gefällt.“ „Gefallen? Edward, das ist wunderschön.“ „Soll ich sie dir umlegen?“, fragte er mich und nahm die Kette aus der Schatulle. „Ja bitte.“ sagte ich aufgeregt und fummelte die Ohrringe in meine Ohrlöcher. Edward legte mir die Kette von hinten um, dann drehte ich mich zu ihm um. „Sieht traumhaft aus. Blau steht dir einfach.“, sagte er dann bewundernd. „Danke mein Schatz, danke für alles.“, hauchte ich und gab ihm einen Kuss. Er löste sich langsam, dann nahm er wieder meine Hand. „Lass uns los, bevor Alice wirklich noch hier aufkreuzt.“ Ich nickte nur und schmiegte mich an ihn. Hand in Hand verließen wir das Haus und schlenderten langsam zu dem Haus der Jungs, es war so gut wie niemand unterwegs. Die Meisten würden bestimmt noch im Bett liegen und ihren Rausch von dem Ball ausschlafen, die anderen würden wahrscheinlich dieses Wetter meiden, da es gerade leicht zu nieseln begonnen hatte, dazu dieser frische Wind. Ich selbst würde wahrscheinlich auch nicht aus dem Haus gehen, wenn wir nicht zu den anderen müssten. Viel lieber würde ich weiter mit Edward im Bett liegen und kuscheln, aber das würde Alice uns nicht durchgehen lassen. Wir hatten gerade die Hälfte des Weges hinter uns, als uns eine Blondine entgegen kam. „Wieso müssen wir ausgerechnet ihr begegnen? Der Tag hat so schön angefangen.“, stöhnte ich genervt. „Und kann sie sich nicht mal NORMAL anziehen?“ Tanya stolzierte in einer ultraengen Jeans, einem sehr knappen Top und meterhohen Schuhen auf uns zu. „Beachte sie einfach nicht.“, flüsterte Edward mir zu, als sie fast auf unsrer Höhe war. Wir wollten schon fast an ihr vorbeigehen, als sie sich genau vor mich stellte. „Ah, hallo Bella. Gut, dass ich dich hier treffe. Dann kann ich mir den Weg sparen.“, quietschte sie drauf los. „Was willst du?“, fragte ich genervt und lehnte mich an Edward. „Naja, ich fliege heute noch mit meinen Eltern auf die Bahamas. Deshalb wollte ich das noch hinter mich bringen, bevor das neue Semester beginnt. Ich wollte dir gratulieren, du hast es tatsächlich geschafft.“ Ihre Stimme war schon fast bewundernd. „Wovon redest du?“, wollte ich wissen. „Na von unserem Deal. Du bist tatsächlich mit Edward auf den Ball gekommen.“, schlagartig wurde mir klar, wovon sie da redete. Mit großen Augen starrte ich sie an, dann Edward. „Was meint sie damit, Bella?“, fragte nun er. „Ach, sie hat dir gar nichts davon gesagt? Respekt Bella, ich hätte gedacht, du weihst ihn bestimmt ein. Wäre viel einfacher für dich gewesen, aber du hast es ja auch so hin bekommen. Na, wie dem auch sei. Ich lass meine Finger von ihm, immerhin hast du dem Anschein nach noch mehr von ihm bekommen, als nur eine Begleitung für den Ball. Ich dachte eigentlich immer, dass du so etwas nicht machst, aber bei Edward hast du wohl eine Ausnahme gemacht. Von meiner Seite aus hast du nichts mehr zu befürchten, es gibt interessantere Männer als ihn.“ Sie sah dabei abfällig zu Edward. Dieser ließ langsam meine Hand los und sah mich fragend an, ich sah nur zu Boden. „Oh, ihr habt wohl etwas zu klären. Na dann, ich wünsche euch viel Spaß und bis nächstes Semester.“, trällerte sie mit ihrer hohen Stimme und lief davon. Edward sah mich immer noch mit fragenden Blick an, ich konnte ihn einfach nicht ansehen. „Bella, was hat sie gerade gemeint? Was für ein Deal?“ „Edward, ich weiß nicht, wie ich es erklären soll.“ Die Worte kamen mir schwer über die Lippen. „Die Wahrheit Bella, wovon hat sie gesprochen!“ Seine Stimme hatte einen leicht sauren Unterton. „Es ist nicht so, wie sie es gesagt hat. Ja es gab einen Deal, aber er hat mich nicht interessiert.“, setzte ich an. „Welcher Deal, Bella?“ „Weißt du noch damals im Club, also sie auf einmal aufgekreuzt ist?“ Er nickte. „Danach hab ich sie auf dem Klo getroffen. Sie wollte, dass ich die Finger von dir lasse, dass du ihr gehörst. Ich hab dann nur erwidert, das du das wohl selbst entscheiden könntest. Daraufhin bot sie mir diesen Deal an. Sie wusste, dass ich nicht zu dem Ball wollte, woher auch immer.“ Ich holte kurz Luft. „Was hat das mit mir zu tun?“, fragte Edward leicht sauer. „Sie bot mir an, dass ,wenn ich mit dir dort auftauche, sie ein für alle mal die Finger von dir lassen würde. Es klang so verlockend, nie wieder würde sie dich belästigen. Also schlug ich ein, bereute es aber im nächsten Moment.“, beendete ich die Erklärung und sah zu Edward auf. Sein Blick ging an mir vorbei, seine Augen waren leer. „Das war alles nur ein Spiel? Wer bekommt Edward herum? Nur deshalb bist du mit mir zu diesem Ball gegangen?“, sagte er, seine Stimme klang fremd. Seine Hände waren zu Fäuste geballt. „Nein Edward, nein. Ich wollte diesen Deal nicht. Darum hab ich dich auch nie gefragt, ob du mit mir dahin gehen würdest.“, versuchte ich zu erklären. „Was wäre gewesen, wenn ich dich nicht gefragt hätte, wir nicht da aufgetaucht wären? Wenn du diesen Deal nicht gewonnen hättest?“, fragte er und schloss die Augen. „Dann hätte ich ihr ein Date mit dir besorgen müssen.“, gab ich kleinlaut zu. „WAS? Ist das dein Ernst? Nie im Leben hätte ich mich mit ihr getroffen, das solltest du doch wissen.“, sagte Edward kalt. „Das weiß ich auch, darum hab ich dich auch nie gefragt. Ich wusste, dass du bestimmt ja sagen würdest. Aber ich wollte ja eigentlich nicht dahin und ich wusste, dass du dich nicht mit ihr treffen würdest, egal, was ich sagen würde. Also hab ich den Deal vergessen. Edward, glaub mir bitte. Dieser Deal war mir egal!“ Ich sah ihn flehend an. „Ich war nur ein Spielball, du hast dich nur wegen diesem Ball mit mir abgegeben. Ich fasse es nicht.“ Edward vergrub sein Gesicht in seinen Händen. „Nein Edward, das stimmt nicht. Der Ball war mir egal, der Deal war mir egal. Es ging mir nur um dich.“ Ich wollte nach seinen Händen fassen, doch er machte eine wegwerfende Bewegung. „Lass mich, fasse mich nicht an.“ „Edward, bitte. Glaube mir, es ging mir nicht um diesen verdammten Deal. Es ging mir die ganze Zeit nur um dich, um uns. Bitte, glaube mir. Hätte ich gewusst, dass du mich fragen würdest, hätte ich diesem Deal doch nie zu gestimmt.“ Ich war den Tränen nahe, meine Stimme ging stockend. „Das kam dir wohl gerade Recht, nicht wahr? Dass ich dich gefragt hab. Dieser Ausflug, das alles war nur ein Spiel. Gott, ich fasse es nicht. Du hast die ganze Zeit nur mit mir gespielt.“ Edward drehte sich um und sah in den Himmel. „Das glaubst du? Dass ich mit dir gespielt habe?“, fragte ich leise. „Sag mir, was ich glauben soll? Ein Deal, Bella, wer mich bekommt. Was ist es dann, wenn nicht ein Spiel?“ „Es war kein Spiel Edward. Meinst du, ich hätte dann die Nacht mit dir verbracht?“ Einzelne Tränen rannten mir die Wangen herab. „Ich weiß nicht mehr, was ich glauben soll. Ich weiß nur, dass ich das nicht von dir gedacht hätte. Dass du zu so was in der Lage bist.“ Er drehte mir immer noch den Rücken zu. „Zu was in der Lage?“, flüsterte ich. „Dass du jemanden das antust, was man dir angetan hat. Mit jemanden spielen, bis er das bekommt, was er will. Wann hättest du mich denn fallen gelassen?“, fragte er tonlos. „Das glaubst du? Edward, ich hab das getan, weil ich dich mag, sogar mehr als das. Ich wollte, niemanden anderen neben dir sehen, ich war eifersüchtig. Es zerriss mir das Herz, wenn du nicht an meiner Seite warst, wenn ich von dir getrennt war.“ Eine Weile war es still, nur das Schluchzen von mir durchbrach hin und wieder die Ruhe. „Ich kann dir das nicht glauben. Du hast nur mit mir gespielt, nichts von alle dem war ernst von dir gemeint.“, sagte Edward dann und bewegte sich langsam von mir weg. Ich rannte ihm hinter her und fasste nach einem Arm von ihm. „Edward, nein, bitte. Glaub mir doch, es ist mein ernst. Der Deal war mir egal, es ging mir immer nur um dich. Ich hatte noch nie solche Gefühle wie ich sie für dich habe. Ich hab noch nie jemanden so gelie....“ „Sage es ja nicht, Isabella. Bewahre dir bitte wenigstens noch dieses bisschen Würde und lüge mich nicht nur mehr an. Ich glaube dir, kein Wort. Lass mich in Ruhe, ich will dich nie wiedersehen.“, sagte mit wütend und entriss sich mir. Weinend sank ich zu Boden. „Edward, bitte, hat dir das alles heute Nacht nichts bedeutet?“ schluchzte ich und sah ihn flehend an. „Mehr als du denkst. Aber dir wohl nicht.“, sagte er tonlos und drehte sich dann wieder zum Gehen um. „Edward, bitte. Geh nicht. Du musst mir glauben.“, flehte ich. Doch er hörte nicht darauf und ging weiter, seine Schritte wurden immer schneller. Die Tränen flossen wie Bäche und durch meinen Schleier sah ich ihn dann irgendwann um die Ecke verschwinden. Ich saß immer noch auf dem Boden, meine Klamotten wurden langsam vom Regen durchnässt. Als wieder ein kühler Windhauch mich umspielte, fröstelte ich. Langsam stand ich auf und rannte nach Hause. Ich rannte auf mein Zimmer, schlug die Tür zu und sperrte zu. Ich warf meine Jacke und meine Schuhe einfach in die Ecke, danach warf ich mich ins Bett und prügelte auf dieses ein. „Warum, warum warum warum? Warum musste diese Schlampe jetzt aufkreuzen? Ich hasse sie, ich hasse sie, ich hasse sie. Und mich noch mehr! Wieso hab ich ihm nicht einfach alles gesagt?“, fluchte ich und trommelte weiter. Ich weinte mir einfach die Seele aus dem Laib. Mir tat alles nur weh, am meisten die Stelle an der mein Herz schlagen sollte. Aber ich fühlte dort einfach nichts mehr. Edward hatte mein Herz mitgenommen oder einfach nur zerrissen. Ich wusste es nicht, aber die Erkenntnis Edward verloren zu haben, tat noch mehr weh, als dieses schwarze Loch in meiner Brust. Der Tränenschwall verstärkte sich noch mehr und ich drückte mein Gesicht in die Kissen. Keine Ahnung wie lang ich so da lag und weinte, aber irgendwann hämmerte jemand gegen meine Türe. „Bella, mach auf, sofort.“ Alice, wer sonst. Sie war wütend, also wusste sie schon Bescheid. Ich achtete nicht weiter darauf und zog mir ein Kissen über den Kopf. Die Schläge gegen meine Tür nahm ich jetzt nur noch dumpf wahr. Ich wollte meine Ruhe, mit niemanden reden. Solange es nicht Edward war, konnte sie mir alle gestohlen bleiben. Sie würden mir ja doch nur Vorwürfe machen, zurecht auch. Das, was ich getan hatte, war nicht zu entschuldigen. Ich hätte es ihm einfach sagen sollen, bevor es soweit kam. Bevor wir diesen Ausflug machten und er mich fragte, ob ich mit zu dem Ball kommen wollte. Aber woher sollte ich auch wissen, dass er mich fragen würde, er sagte ja selbst, dass er nicht dahin wollte. Trotzdem wäre das alles nicht passiert, dann wären wir vielleicht schon früher zusammen gekommen und ich läge jetzt nicht hier und heulte wie ein Schlosshund. Edward fehlte mir, ich sehnte mich nach ihm. Aber ich hatte es mir selbst verbockt, alles kaputt gemacht. Mein Gehirn spulte die Bilder vergangenen Nacht mit Edward ab, Schmetterlinge tummelten sich in meinem Bauch, gleich danach meldete sich mein kaputtes Herz. Ich hab alles kaputt gemacht! schallte es wieder in mir. Plötzlich wurde ich durch einen Knall aus meinen Gedanken gerissen. „ISABELLA MARIE SWAN!! DU MACHST JETZT SOFORT DIESE TÜRE AUF!!!“, schrie Alice und trommelte auf die Türe ein. „NEIN!!“, schrie ich mit tränenerstickter Stimme. „ICH SCHWÖRE DIR BELLA, WENN DU NICHT SOFORT AUFMACHST, HOLE ICH EMMETT, DER SCHLÄGT SIE EIN!! ODER ICH KLETTERE ÜBER DEN BALKON UND SCHMEIßE DIE SCHEIBE EIN.“, drohte sie mir nun. Ich wusste, dass ich dagegen keine Chance hatte, sie würden ihre Worten Taten folgen lassen. Langsam bewegte ich mich aus dem Bett zur Türe, ich drehte den Schlüssel herum und schon stand der schwarzhaarige Wirbelwind bei mir im Zimmer. „WAS, UM ALLES IN DER WELT, HAST DU GETAN?“, schrie sie mich an. Ich konnte nichts sagen und sackte auf dem Boden zusammen. „Bella, was hast du getan?“, fragte sie mich nun in einem leiseren Ton. „Ich... ich... hab alles kaputt....es ist vorbei...“, stotterte ich und meine Tränen liefen weiter meinen Wangen herab. „Warum Bella? Warum hast du das getan?“ Ich sah zu Alice auf, sie sah mich mit wütenden Augen an, die Arme vor der Brust verschränkt. Ich konnte einfach nichts sagen und vergrub mein Gesicht wieder in meinen Handflächen. Eine Weile saß ich einfach nur auf dem Boden und weinte, Alice bewegte sich keinen Millimeter. „Alice, du musst mir glauben. Es ist nicht so, wie es scheint.“, sagte ich dann leise. „Wie ist es dann, Bella? Warum hast du ihm das angetan?“ In ihrer Stimme lag Wut. „Es war ein Fehler, ich hätte es ihm sagen müssen.“, schluchzte ich. „Was Bella, verdammt nochmal. Erkläre es mir!!!“ Ich erhob mich langsam und ging zum Bett, Alice setzte sich neben mich. „Was hat er dir erzählt?“, fragte ich, seinen Namen wollte ich nicht sagen. Es schmerzte zu sehr. „Edward kam nach Hause und ging direkt auf sein Zimmer. Emmett ging hinterher und kam nach fünf Minuten wieder. Er hatte ihm nur erzählt, dass es zwischen ihm und dir aus sei, weil du nur mit ihm gespielt hättest. Alles für einen Deal mit Tanya. Ist das wahr, Bella?“ Ich konnte ihren bohrenden Blick auf mir spüren. „Das mit Tanya ja.“, gab ich zu. „WAS? WIESO?“ „Alice, ich wollte, sie los haben. Ein für alle mal. Dann kam sie in dem Club mit diesem Deal. Wenn ich mit Edward zu dem Ball komme, lässt sie ihn ein für alle mal in Ruhe.“, sagte ich. „Und warum hast du dich darauf eingelassen? Edward hätte sie auch so abblitzen lassen.“ Es versetzte meinem kaputten Herzen einen Stich, dass Alice seinen Namen sagte. „Ja, ich weiß. Ich bereute es auch sofort, dass ich darauf eingegangen war. Aber ich konnte schlecht einen Rückzieher machen. Also beschloss ich, einfach nichts zu tun. Selbst wenn ich ein Date organisiert hätte, Edward hätte sich nie darauf eingelassen.“ „DATE? Welches Date?“ „Ich hatte ihr versprochen, das wenn ich nicht mit Edward zu dem Ball kommen würde, ich ihr ein Date mit ihm organisieren würde.“, erklärte ich ihr leise. „DU HAST WAS?“, schrie Alice. „Ich weiß, es war einfach nur dumm. Es war eine bescheuerte Idee.“, gab ich zu und warf mich in mein Kissen. Es roch immer noch nach Edward, neue Tränen fanden den Weg aus meinen Augen. „Bella, das ist mit Abstand das dümmste, was du je getan hast. Du hast Edward verarscht, ihn hintergangen. Ihm Gefühle vorgespielt, nur um einen Deal zu gewinnen.“ Alice wollte aufstehen. „Alice, ich habe viel Falsches getan, aber ich habe ihm keine Gefühle vorgespielt.“, sagte ich mit fester Stimme. „Was dann?“ „Alice, ich hab mich in Edward verliebt. Ich liebe ihn mit jeder Faser meines Körpers!!!“, sagte ich mit fester Stimme, dann traf mich diese Erkenntnis eiskalt, es war die Wahrheit. Und diese Wahrheit tat weh. Ich liebte ihn, ja. Nur deshalb hatte ich das getan, aus Liebe. „Du liebst ihn? Wirklich?“, fragte Alice ungläubig. „Ja, es ist die Wahrheit.“ „Warum Bella, warum dann?“ „Weil ich egoistisch war, ich wollte ihn, nur für mich. Ich wollte, dass diese Tanya endlich die Finger von ihm lässt und das war die Gelegenheit. Aber es war dumm von mir, einfach falsch.“, presste ich unter meinen Tränen hervor. „Bella, wieso hast du ihm nichts gesagt?“ Alice legte eine Hand auf meine. „Ich weiß es nicht, ich dachte, er würde es sowieso nie mitbekommen. Und ich dachte auch, dass ich nie auf diesen Ball gehen würde. Wenn ich nur gewusst hätte, das er mich fragen würde, dann hätte ich es ihm gesagt. Aber als er mich dann fragte, dachte ich keine Minute daran, was ich mit Tanya ausgemacht hatte. Ich wollte, einfach nur mit ihm dahin, es war endlich meine Chance ihm nahe zu sein. Alice, bitte glaub mir! Ich liebe Edward, mehr als ich es je gedacht hätte. Es war ein riesiger Fehler, ich hab nicht nachgedacht. Und damit alles kaputt gemacht!“ Ich warf mich weinend in die Arme von Alice, diese streichelte mir beruhigend den Rücken. „Oh Bella, warum muss bei euch immer alles so kompliziert sein? Du musst mit ihm reden.“ „Meinst du... meinst du ich hab es nicht versucht?“ meine Stimme war brüchig. „Du musst ihm Zeit lassen, versuch es heute Abend nochmal.“, sagte Alice tröstend. „Meinst du?“ „Ein Versuch ist es Wert, ich komm auch mit, wenn du willst.“, bot sie an. Ich nickte. Alice hielt mich einfach nur im Arm und ich heulte, irgendwann kamen keine Tränen mehr. „Willst du mit runter kommen?“, fragte sie nach einer Weile. „Wer ist alles da?“ „Nur Rose, die Jungs sind bei Edward geblieben. Ich glaube zwar kaum, dass er mit ihnen redet, aber hier wären sie nur fehl am Platz gewesen.“, sagte sie leise. „Also komm, lass uns runter gehen, du solltest auch mal was essen.“ Alice zog mich sanft hoch und hinter sich her. Mit hängenden Kopf ging ich hinter ihr her, unten im Wohnzimmer kam mir Rose entgegen. „Oh Bella, was hast du denn jetzt wieder getan?“, fragte sie und nahm mich in den Arm. Ich konnte nicht anders und fing wieder an zu weinen. „Sie liebt ihn und hat es deshalb getan oder?“, stellte sie die Frage an Alice. „Hmm, ja.“, antwortete diese nur und ging in die Küche. Es schepperte mehrfach und irgendwas bruzelte wohl in der Pfanne. Rose ging mit mir zum Sofa, gemeinsam ließen wir uns nieder. Sie hielt mich immer noch fest, ich legte meinen Kopf an ihre Schulter. „Ich bin so dumm.“, sagte ich, als mal wieder die Tränen nachließen. „Scht Bella, es ist ok.“, tröstete mich Rosalie. „Nein, nichts ist gut. Ich hab den Mann, den ich über alles liebe, den Mann, an den ich mein Herz verloren hatte... verloren! Nur weil ich so dumm war, so dumm.“, versuchte ich zu schreien, aber meine Stimme war wieder brüchig. „Bella, er wird dir verzeihen, da bin ich mir sicher. Er liebt dich, schon immer. Aber das ist schon hart gewesen, lass ihm Zeit.“, tröstete mich Rose. „Dabei war die Nacht so schön, er war so zärtlich, so einfühlsam.“, schluchzte ich. „Bella, ihr habt aber nicht miteinander geschlafen?“, fragte mich Rose zögerlich. „Nein, auch wenn wir knapp davor waren. Aber wir wollten uns Zeit lassen, es sollte dann passieren, wenn wir beide dazu bereit waren.“, erzählte ich und neue Tränen bildeten sich ihren Weg, als ich erkannte, was ich kaputt gemacht hatte. „Er hat dir gesagt, dass es auch für ihn das erste Mal sein würde?“ Alice stand plötzlich vor mir. Ich nickte nur und sah sie durch meinen Tränenschleier an. „Oh wei, das macht es nicht leichter.“ Alice ließ sich stöhnend neben mir nieder. Ich schluchzte nur wieder und warf mich in Rosalies Arme. „Ich hab alles zerstört.“ „Scht Bella, so schlimm ist es nicht. Aber, wie Alice schon sagte, das macht es nicht einfacher. Aber ich bin mir sicher, dass Edward dich auch liebt und dir vergeben wird.“, tröstete sie mich weiter. Alice sprang plötzlich wieder auf und ging in die Küche. Dann kam sie mit einem Teller wieder und stellte ihn vor mich. „Tut mit Leid, ich hab versucht etwas zu retten.“ Sie hatte versucht, Pfannkuchen zu machen, dies ging aber gründlich in die Hose. Sie waren teilweise schwarz, Alice war noch nie die beste Köchin. „Schon ok, ich hab keinen Hunger. Trotzdem danke.“, sagte ich. Schluchzend zog ich meine Beine an mich, umschlang sie mit meinen Armen und legte meinen Kopf auf die Knie. „Ich bin so dumm. Mein erster Freund hat es nur auf das Eine aus und verzieht sich, weil ich es nicht wollte. Mit den anderen hab ich nur gespielt oder sie mit mir und wollten nur das Eine. Und dann, bin ich endlich mit dem Mann zusammen, in den ich mich unsterblich verliebt habe, mit dem ich mir vorstellen könnte, zu schlafen. Und was mach ich? Alles kaputt!!!“ Den Schluss flüsterte ich schon fast. „Bella, hör auf, so was zu denken oder zu sagen. Das stimmt nicht. Ja, das war nicht gerade toll, was du getan hast, aber er wird es verstehen, irgendwann. Gib ihm Zeit, ich bin mir sicher, dass er dich genauso liebt. Er wird sich schon wieder einkriegen, auch wenn er in tierischer Sturkopf ist.“ Alice legte einen Arm um mich. „Alice hat Recht. Edward wird dir verzeihen, er muss es erst mal verarbeiten.“ Rose tätschelte mir liebevoll das Knie. Die Beiden bemühten sich wirklich mich aufzuheitern, aber es gelang nicht. In meiner Brust lag immer noch dieses schwere, tote Herz und meine Gedanken spielten immer wieder die gemeinsamen Stunden mit Edward ab. Es tat einfach nur weh, es war ein Schmerz, den ich nicht kannte. Wenn ich meine Augen schloss, kam es mir vor, als würde der Schmerz mich überrollen und ich würde darin versinken. „Bella, bitte hör auf zu weinen. Es wird alles wieder gut.“ Alice verstärkte ihre Umarmung und zog mich näher zu sich. „Wie denn? Ich hab ihn verletzt, das wird er mir nie verzeihen.“, schluchzte ich. „Das wird er, da bin ich mir sicher. Wir gehen jetzt zu ihm. Du sagst ihm all das was du uns gerade gesagt hast, er wird dir glauben.“ Rose wischte mir die Tränen weg und sah mich mitfühlend an. „Das wird er nicht, ich hab es doch schon versucht.“, sagte ich verzweifelt. „Er wird dir zuhören, dafür werde ich schon sorgen.“, knurrte Alice. „Also los, auf in den Kampf. Du gehst ins Bad und machst dich ein bisschen frisch. So kannst du Edward auf jeden Fall nicht gegenüber treten.“ Alice zog mich hoch und schob mich ins Bad. Ich stütze mich auf dem Waschbecken ab und sah in den Spiegel. Meine Augen waren vom Weinen rot und geschwollen, meine Haare waren zerzaust. Ich sah genauso aus, wie ich mich fühlte,einfach erbärmlich. Alice klopfte schon wieder gegen die Tür, also stellte ich den Wasserhahn an und schmiss mir ein wenig von dem kühlen Nass ins Gesicht. Es tat gut und war erfrischend, aber die eigentlich erhoffte Wirkung blieb aus. „Nun komm schon Bella, du musst es irgendwann hinter dich bringen.“, rief Alice durch die geschlossene Tür. Seufzend drehte ich den Wasserhahn zu und ging aus dem Bad. „Naja, wirklich besser siehst du nicht aus. Aber was solls, Edward soll dir ja auch nur zuhören und nicht über dich herfallen.“, grinste Rose. Mir war überhaupt nicht nach Scherzen zu Mute, Alice sah mein Gesicht und nahm mich beim Arm. „Lasst uns gehen.“, sagte sie schlicht und zog mich bei der Tür hinaus. Mir wurde schlecht, je näher wir dem Haus der Jungs kamen, desto schlimmer wurde es. Ich hatte keine Ahnung, wie ich es ihm erklären sollte, er würde mir ja doch nicht zuhören. Als wir dann vor Edwards Haus standen, hatte ich meinen Magen fast nicht mehr unter Kontrolle. „Alice, ich weiß nicht, ob ich das kann.“, sagte ich zögerlich. „Bella, es wird alles gut. Glaub mir.“ Sie nahm mich kurz in den Arm, dann schloss sie die Tür auf. Jasper kam uns entgegen und nahm mich liebevoll in den Arm. „Kleines, du siehst miserabel aus.“, sagte er leise. „Ich fühle mich auch so. Wo ist Emmett?“ „In der Küche... essen, wo sonst.“, lachte er, ich wusste, dass er mich aufheitern wollte, das ging jedoch voll daneben. Ich stand einfach nur im Flur und blickte zu der Treppe, die ins Obergeschoss ging. „Bella, alles ok?“ Mein Bruder stand hinter mir. „Emmett, es tut so weh.“ Ich warf mich in seine Arme. „Oh Kleines, ich dachte, ich müsste nicht mehr auf dich aufpassen. Aber du schaffst es, immer wieder in Schwierigkeiten zu geraten, was?“, scherzte er, doch mich überkam nur wieder ein Tränenausbruch. „Eeees... es… es tut. mir Leid.“, schluchzte ich in seinen Armen. „Ich weiß, komm geh nach oben und rede mit ihm. Ich bin mir sicher, er wartet auf dich.“, sagte er dann und schob mir leicht zur Treppe. Jasper, Rosalie, Alice und mein Bruder standen hinter mir und lächelten mir zu. Langsam ging ich die Treppe hinauf zu Edwards Zimmer. Vor seiner Tür hielt ich inne und atmetet tief durch. Dann fasste ich Mut und klopfte zaghaft an die Tür. Ich bekam keine Antwort, also drückte ich sanft die Klinke nach unten und öffnete langsam die Türe. Als sie weit genug geöffnet war, spähte ich in sein Zimmer. Edward lag auf dem Bett, die Arme hinter dem Kopf verschränkt und die Augen geschlossen. „Ich will niemanden sehen, hab ich das nicht oft genug gesagt.“, murrte er. Zögerlich trat ich in sein Zimmer und lehnte mich an die Türe. Er öffnete immer noch nicht die Augen, also musste ich den nächsten Schritt tun. „Edward ich bins...“, schlagartig riss er seine Augen auf und sah mich wütend an. „Du? Was willst du?“, knurrte er dann wütend. Seine Augen waren, wie meine geschwollen und rot. Hatte auch er geweint? „Ich will es dir erklären, bitte.“, flehte ich. „Ich will von dir nichts mehr hören, rein gar nichts.“ Er setzte sich auf und funkelte mich böse an. „Edward, bitte. Lass es mich doch wenigstens erklären.“, setzte ich wieder an. „Es gibt da nichts mehr zu erklären. Hau ab, ich will dich nicht mehr sehen.“, rief er nun wütend. „Bitte... Edward...“ „RAUS AUS MEINEM ZIMMER!!!“, schrie er nun und sprang aus seinem Bett. Tränen stiegen mir in die Augen. „Bitte Edward. Ich liebe dich doch.“, flüsterte ich nun und die Tränen rollten meine Wangen herab. Kurz herrschte Stille und ich sah zu Edward auf. Er stand zwei Meter von mir entfernt und atmete schwer. Langsam ging ich auf ihn zu. „Hör mir bitte zu...“, fing ich wieder an, doch Edward befreite sich aus seiner Starre. „Du lügst mich doch schon wieder an. RAUS ISABELLA, RAUS!!“, schrie er mich wieder an und deutete mit dem Finger auf die Tür. „Bitte...“ „ZUM LETZTEN MAL, RAUS!“ Seine Stimme war nochmal einen Tick lauter, ich bekam richtig Angst vor ihm. Ich drehte mich auf der Stelle um und stürmte aus seinem Zimmer, dann die Treppen hinab. Im Wohnzimmer kam mir Emmett entgegen. „Bella, scht, alles wird gut.“, nahm er mich tröstend in die Arme. „Nichts wird gut, rein gar nichts.“, rief ich und hämmerte auf seine Brust ein. „Lass mich los Emmett, ich will nach Hause.“ „Mach keinen Blödsinn, wir kommen später nach.“, sagte er ernst und ließ mich dann los. Alice wollte mich noch festhalten, doch ich riss mich los und stürmte weinend aus dem Haus. Ich rannte nach Hause, dort schnaufte ich kurz durch. Durch das Rennen hatte ich Seitenstechen und bekam kaum Luft. Dann rannte ich in mein Zimmer. Ich schmiss mich auf mein Bett und ließ meinen Tränen freien Lauf. Es tat so weh, alles in mir schmerzte. Alles in mir sehnte sich nach Edward, doch das schwarze Loch in meiner Brust erinnerte mich daran, dass ich es kaputt gemacht hatte. Es war so schön und ich hatte es zerstört. Dabei hätten die Ferien so schön werden können, Edward und ich in Forks, eine Woche, nur wir zwei. Forks, das war die Rettung, ich würde einfach von hier verschwinden. Wie von der Tarantel gestochen sprang ich aus dem Bett zu meinen Laptop. Ich wollte weg hier, weg von all dem. Anwesenheitspflicht war nächste Woche nicht mehr, also warum nicht schon früher nach Forks. Ich suchte einen Flug nach Seattle, es war aber alles ausgebucht für morgen. Also buchte ich einen Flug nach Port Angeles über Chicago, der Morgen früh um acht ging. Als nächstes kramte ich meinen Koffer aus dem Schrank und schmiss ein paar Klamotten rein. Dann stellte ich ihn wieder in den Schrank, Alice oder Rose würden später mit Sicherheit noch in mein Zimmer kommen und sie sollten von meinem Vorhaben erst erfahren, wenn ich weg war. Jetzt schnappte ich mir mein Handy und wählte Rachels Nummer. Irgendwer musste mich schließlich abholen und Rachel kam momentan als einzige in Frage. Es tutete nicht lang, dann ging sie ran. *Hey Bella, schön von dir zu hören. Wie geht’s?* *Hey Rachel, nicht gut. Aber ich will nicht lange drüber reden. Ich hätte nur eine Frage. Kannst du mich morgen in Port Angeles am Flughafen abholen?* *Oh du kommst nach Forks, das ist toll. Aber morgen ist schlecht. Ich fahre heute noch mit Seth in den Urlaub. Soll ich Rebecca fragen?* *Nein nein, ich werd schon jemanden finden. Schönen Urlaub, wir sehen uns.* *Bella, alles ok? Ich komm nach meinem Urlaub gleich zu dir. Du musst mir sagen, was passiert ist, du hörst dich echt schlecht an.* *Ja Rachel, ist ok. Bis bald.* Schnell legte ich auf und überlegte, wenn ich nun anrufen könnte. Angela war erst in zwei Wochen in Forks, Mike würde mich nur löchern, also blieb nur einer. Schnell wählte ich die Nummer. *Bella-Kleines, alles ok?* Mein Dad nahm schon nach dem ersten Klingeln ab. *Hey Dad, nein, nichts ist ok.* Konnte ich mich gerade bei Rachel noch zusammen reißen, kamen mir nun sofort die Tränen. *Bells, was ist los? Bitte hör auf zu weinen.* Ich atmete tief durch und redete dann mit brüchiger Stimme weiter. *Dad, kannst du mich morgen in Port Angeles abholen?* *Du kommst morgen schon? Ist etwas passiert?* *Ja, nein, ich erkläre es dir morgen.* *Bella, ist etwas mit Emmett??* *Nein Dad, bitte, ich erkläre es dir morgen. Holst du mich ab?* *Ja natürlich, wann landest du denn??* *Um 17.20 in Port Angeles.* *Wieso in Port Angeles und nicht Seattle?* *Ich bekam keinen Flug mehr. Also Dad, bis morgen.* *Ja Bells, schlafe gut. Und morgen erzählst du mir alles.* *Ja Dad, versprochen. Ach Dad, sag Mum bitte nichts. Sie würde sich nur unnötig Sorgen machen.* *Ist gut Bells, bis morgen. Ich freu mich.* *Ja Dad, ich mich auch.* Schluchzend legte ich auf und schmiss mich wieder auf mein Bett. Ich blickte auf die Uhr, es war schon fast acht Uhr abends. Die Stunden sind schneller vergangen, als ich dachte, dennoch war ich froh darüber. Ich zog mich um und legte mich ins Bett, in weniger als acht Stunden müsste ich aufstehen. Aber schlafen konnte ich sowieso nicht, meine Gedanken schwirrten nur um Edward. Meine Aktion war das dümmste, was ich je getan hatte, ich hatte ihn verloren. Dessen war ich mir sicher und daran gab es auch nichts zu rütteln. Also konnte ich, genauso gut, weg von hier. Es würde mich doch sowieso niemand vermissen, erst recht nicht Edward. Ich kramte in meinem Nachttisch nach meinen IPod, darauf hatte ich die CD von ihm hinzugefügt. Ich stöpselte mir die Kopfhörer in mein Ohr und lauschte den Klaviertönen. Tränen liefen mir wieder über die Wangen, als Edwards Stimme zu Anfang ertönte und das schwere etwas in meiner Brust zuckte vor Schmerz zusammen. Ich schloss meine Augen, die Tränen rannten in Sturzbächen meine Wangen herab. Plötzlich flog die Türe auf und Alice lugte herein. „Ich hab geklopft, aber du hast nicht geantwortet. Darf ich rein kommen??“ Ich nickte nur, dann schloss sie die Türe hinter mir. „Bella, es tut mir Leid. Mein Bruder kann so stur sein.“ Alice warf sich neben mich auf das Bett. „Lass gut sein, ich bin selbst Schuld.“, wimmerte ich und stellte die Musik ab. „Nein Bella, ihr bekommt das wieder hin. Ihr müsst einfach... ich werde dir helfen.“ „Alice, es ist ok. Er hatte ja Recht, ich habe alles kaputt gemacht.“ „Bella nun hör schon auf. Ja, es war scheiße, was du getan hast. Aber so zu reagieren...“ „Alice, können wir bitte aufhören darüber zu reden?“, bat ich leise. „Ja natürlich, willst du etwas essen?“, fragte sie mich. „Nein, ich hab keinen Hunger. Ich möchte einfach nur alleine sein.“, sagte ich leise. „Ist ok. Schlaf ein wenig, morgen sieht die Welt schon anders aus.“ Alice gab mir ein Küsschen auf die Wange, ich nickte nur dann ging aus meinem Zimmer. Ich drehte mich zur Seite und schloss die Augen. Sofort kamen die Bilder von mir und Edward und der letzten Nacht hoch. Ein kleines Lächeln bildete sich auf meinen Lippen, seine Worte hallten in meinen Ohren. Es waren die schönsten und liebevollsten Worte, die ich je gehört hatte. Und dann sah ich Tanya vor mir, wie sie alles zerstörte... wie ich alles zerstörte. Meine Augen fühlten sich wieder mit Tränen, ich presste mein Gesicht in mein Kissen. Wieder atmete ich Edwards Geruch ein, was den Tränenfluss nur verstärkte. Dann fiel mir ein, dass ich noch sein Sako hatte.Ich sprang aus dem Bett, schnappte es mir, schlüpfte hinein und legte mich damit wieder ins Bett. „Oh Edward, ich hab alles kaputt gemacht...“, schluchzte ich. Ich zog meine Beine an und umklammerte sie mit meinen Armen. Es tat so weh, ein Teil in mir krümmte sich vor Schmerzen, der andere sehnte sich nach Edward. Und hier erinnerte mich alles an ihn. Sein Geruch lag in der Luft, schloss ich die Augen sah ich ihn von mir. Wie von selbst fasste meine Hand an den Hals und umfasste seine Kette. „Gott, ich hab alles kaputt gemacht.“, wimmerte ich. Ich lag einfach nur da und weinte, ich hoffte, dass die Zeit vergehen würde, dass es Zeit würde nach Boston zu fahren. Einfach nur weg von hier, einfach nur fliehen. Ja, ich tat es schon wieder, ich floh schon wieder. Aber hier hielt mich nichts mehr, ich hatte alles kaputt gemacht. Nichts wollte ich mehr als weg hier, außer Edward. Aber da dieser unerreichbar geworden ist, wollte ich nur weg, weg nach Forks. Sehnsüchtig starrte ich auf die Uhr, noch sechs Stunden, dann konnte ich das alles hinter mir lassen. Zumindest eine Zeit lang. Bella: http://www.polyvore.com/bella/set?id=11206650 Tanya: http://www.polyvore.com/tanya/set?id=11207019 ♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥ Ich glaub, ich geh ganz schnell in Deckung!!!!! Tut mir leid! Und wenn ihr glaubt, das schon im nächsten Kap alles gut wird, habt ihr euch leider getäuscht. Da werdet ihr das alles erst mal aus Edwards Sicht erleben! ;-) Ja und danach, mal sehen obs danach gut wird. Erst mal freu ich mich auf die Kommis zu dem Kap. Hoffentlich reißt ihr mir nicht den Kopf ab!! Hab euch doch lieb!! Bis bald!!! Kapitel 25: Nur ein Spiel!? EPOV -------------------------------- Hier ist es. Das längste Kapitel dieser Geschichte! Hat mich und meine Beta eine menge Zeit und Kraft gekostet, das könnt ihr glauben! Aber ich denke, ihr wollt bestimmt alle wissen wie Edward das ganze sieht. Und deshalb, hier die letzten zwei Kaps aus seiner Sicht. Viel Spass damit. ♥♥♥***♥♥♥***♥♥♥***♥♥♥***♥♥♥***♥♥♥***♥♥♥***♥♥♥***♥♥♥***♥♥♥***♥♥♥*** Nur ein Spiel EPOV Ich stand im Bad und stylte meine Haare, wie immer brachte es nicht viel, sie legten sich wie von selbst wirr auf meinen Kopf. Aber ich musste mich beeilen, Emmett und Jasper würden bestimmt gleich hier im Bad auftauchen und sich auch für den Ball fertig machen wollen. Der Ball, ich ging tatsächlich hin und dann auch noch mit Bella, mit meiner Bella. Wie lange hatte ich gehofft ihr endlich nahe zu kommen, dass ich es irgendwann schaffen würde, daran hatte ich schon nicht mehr geglaubt. Bella war alles für mich, sie war mein Leben, schon in Forks. Doch bevor ich es ihr dort sagen konnte, mussten wir weg. Lange hatte ich überlegt, es ihr am letzten Tag in Miami zu sagen, vor allem als wir abends am Strand spazieren gingen. Aber ich hatte nicht den Mut dazu, schon gar nicht, als ich erfahren hatte, dass wir nach New Orleans ziehen würden. Drei Jahre lang hatte ich vergeblich versucht mich zu verlieben, drei Freundinnen hatte ich, aber sie konnten die Gefühle, die ich für Bella hatte, nie beseitigen. All die Jahre sehnte ich mich nach Bella, doch sie war unerreichbar. Zumindest bis vor ein paar Wochen. Nun stand ich hier im Bad und machte mich zurecht, um mit ihr auf den Frühlingsball zu gehen. Sie hatte tatsächlich ja gesagt, ich hatte eigentlich überhaupt keine Hoffnung, als ich sie fragte. Aber Bella hatte mich mal wieder überrascht und zugesagt. Ich konnte mein Glück kaum fassen, meine Gedanken schwirrten nur noch um Bella. So bemerkte ich auch nicht, wie Emmett herein gestürmt kam. „Edward? Wieso hast du einen Smoking an?“ Verdammt, jetzt war ich aufgeflogen. „Ähm, ich geh Essen, mit ähm......“ Gott, seit wann stottere ich denn? „Ja nee, is klar Edward. Du gehst also doch auf den Ball. Mit wem?“ „Was? Edward geht auf den Ball? Mit wem??“ Jasper kam ins Bad gestürmt, er musste uns wohl reden hören haben. „Leugnen bringt wohl nichts mehr?“, fragte ich. Die Beiden schauten mit abwartend an und schüttelten nur den Kopf. „Wer ist die Glückliche? Tanya?“, fragte Emmett mit einem fetten Grinsen. „Bist du bescheuert? Niemals würde ich mit der dahin gehen. Nein, ich geh... also, meine Begleitung ist...“ „Gott, jetzt sag schon Edward, ist sie etwas so hässlich, oder was?“, drängte nun Jasper. Hässlich?? Wie kommt er auf so eine blöde Idee?? „Nein, sie ist wunderschön. Es ist Bella.“, sagte ich nun und sah die beiden an. Emmett machte Augen wie Untertassen, sie würden ihm bestimmt bald ausfallen. Jasper setzte nur ein Lachen auf, was soviel hieß wie: Ich habs doch gewusst. „Du gehst mit Bella? Wie hast du denn das angestellt?“, fragte Emmett ungläubig. „Ich hab sie einfach gefragt und sie hat ja gesagt.“, antwortete ich und band meine Krawatte fertig. „Also ich finde es toll, das wird ein toller Abend. Das muss ich gleich Alice sagen.“ Jasper lief aus dem Bad und hatte schon sein Handy in der Hand. „Halt nein, Jasper.“, rief ich und nahm ihm das Handy weg. „Was? Wieso nicht? Alice wird aus dem Häuschen sein.“ Er war verwirrt. „Genau deshalb sollst du nichts sagen. Wir wollten eigentlich nicht, dass es überhaupt jemand von euch erfährt. Naja, das hab ich wohl vermasselt. Aber bitte sagt nichts zu euren Frauen. Sie würden Bella die nächsten Stunden die Höhle heiß machen. Es soll eine Überraschung werden, vor allem für Alice. Sonst weiß sie immer alles im Voraus, aber dieses mal nicht. Bitte.“, erklärte ich ihm. Er setzt ein Grinsen auf, dann gab ich ihm sein Handy wieder. „Ja ok, ich sag nichts. Auf das Gesicht bin ich, ehrlich gesagt, auch schon gespannt. Ich geh mich dann mal umziehen.“ „Du weißt schon das du das büßen wirst, Edward? Alice so einfach zu hintergehen.“ Emmett stand am Türrahmen und grinste. „Ja, aber das war es mir wert.“, sagte ich schlicht und ging zu meinem Zimmer. Dort schnappte ich mir mein Handy und schickte Bella eine SMS, sie musste schließlich erfahren das ich aufgeflogen war. Und da ich dies nun war, konnte ich auch schon mit Emmett und Jasper zu den Mädels gehen. Hi Bella-Liebes. Kleine Planänderung, ich komm doch schon mit Emmett und Jasper. Die Beiden haben mich im Bad mit dem Smoking erwischt. Aber keine Sorge, sie sagen nichts deinen Mädels. Bis später um acht, ich freu mich. Kuss Edward Ich überlegte kurz. ob ich das mit dem Kuss schreiben sollte, beschloss dann aber es zu tun. Aber viel sehnlicher wünschte ich mir, endlich einen richtigen Kuss von ihr. Wir waren uns schon oft sehr nahe, aber immer im entscheidenden Moment, kam etwas oder jemand - meistens Alice- dazwischen. Es war wirklich zum verrückt werden. Nur der Kuss an Weihnachten heftete bisher an meinen Lippen und es war der schönste Kuss, den ich bisher hatte. Auch wenn er sehr kurz war, aber Bellas weiche Lippen auf meinen, war einfach nur ein Traum. Nervös ging ich in die Küche und wartete darauf. dass es acht Uhr wurde. „Hey Alter, finds echt super, dass du und Bella mitkommt. Dann sind wir wenigstens komplett.“, klopfte mir Emmett plötzlich auf die Schulter. „Hmm, danke.“, sagte ich schlicht und dachte wieder an Bella. Wie sie wohl aussehen würde, sie hatte nur gesagt, dass sie ein blaues Kleid tragen würde. Deshalb hatte auch ich mir eine blaue Krawatte und Weste besorgt, ich hoffte, es würde zu ihrem blau passen. Das sie ein blaues Kleid trug fand ich schön, blau stand ihr mit Abstand am besten. Aber Bella konnte alles tragen, sie sah immer wunderschön aus. Sie war einfach perfekt, ihre mahagonifarbenen Haare. die immer in leichten Wellen über ihre Schulter hingen, ihre wunderschönen braunen Rehaugen, die von dichten Wimpern umschlossen sind und ich mich darin verlieren konnte. Dann ihre vollen Lippen, die ich am liebsten jedes Mal küssen würde, wenn ich sie sah und dann ihr wundervoller Körper, der sehr weiblich war, sie es aber nicht so aufreizte wie Tanya. Bella stylte sich gern, aber nie zu viel, genau das gefällt mir so sehr an ihr, eigentlich gefiel mir einfach alles an ihr, Bella war einfach perfekt. Ich war so in Gedanken, dass ich nicht mitbekam das Jasper mit mir redete. „Hallo, Jasper an Edward, hörst du mich?“ Er wedelte vor meinen Augen mit seiner Hand hin und her. „Oh, ähm, ja. Ich war in Gedanken, tut mir Leid. Was wolltest du?“, fragte ich leicht verstört. „Das hat man gemerkt. Wir wollten los, die Mädels abholen. Bist du bereit?“ „Ja klar, lasst uns los.“, rief ich begeistert und sprang auf. Emmett und Jasper lachten kurz auf, dann verließen wir das Haus. Mein Herz klopfte mit jedem Schritt, dem wir Bellas Haus näher kamen, schneller. Ich konnte es kaum abwarten, sie wieder zusehen. Außerdem hatte ich noch eine kleine Überraschung für sie. Als ich letzte Woche in Boston war, hatte ich eine Kette mit passenden Ohrringen gesehen, es war einfach perfekt für Bella. Endlich kamen wir vor dem Haus an, ich stellte mich hinter Jasper und Emmett, wer auch immer gleich aufmachen würde, sollte mich nicht gleich sehen. Emmett klingelte, kurz darauf machte Rose die Türe auf. Sie begrüßte Emmett mit einem Kuss und Jasper mit einer Umarmung, als sie mich sah, machte sie große Augen. „Edward, was machst du denn hier?? Und vor allem im Smoking?“ rief sie erstaunt. Ich lächelte nur und folgten den andern Zwei ins Wohnzimmer. Dort sah mich meine Schwester mit aufgerissenem Mund an. „Kommst du doch mit?? Wer ist deine Begleitung?“, rief sie aufgebracht. Ehe ich antworten konnte, hörte ich ein Klackern an der Treppe. BELLA!!! dachte ich nur und setzte ein Lächeln auf. „Die Begleitung ist hier.“, sagte Bella und kam langsam die Treppe herunter. Der Anblick, der sich uns bot, war einfach der Wahnsinn, einfach atemberaubend. Bella sah einfach wunderschön aus, das blaue Kleid saß wie eine zweite Haut, ihre Haare umrahmten ihr dezent geschminktes Gesicht in vielen kleinen Locken, dazu trug sie einen wunderschönen Schmuck, der viel besser passte als meiner. Allen stand der Mund offen und sahen sie überrascht an, nur ich setzte ein Grinsen auf und sah sie eindringlich an. Wir hatten mit unserem Auftritt die Wirkung wohl nicht verfehlt, sie waren mehr wie sprachlos. Bella hatte den Fuß der Treppe erreicht und sah mich an, sie musterte wohl mein Aussehen. „WOW, Bella, du siehst, wow, mir fallen keine Worte ein.“, brach Jasper irgendwann die Stille. Er hatte recht, selbst mir fehlten die richtigen Worte, um Bella zu beschreiben. Sie lächelte ihm zu, dann sah sie wieder zu mir. „Ihr kommt mit zum Ball? Wann habt ihr denn das beschlossen?“ Alice sah uns abwechselnd fragend an. Genau das wollten wir erreichen, sie wusste nicht mehr, was sie denken sollte. „Ehrlich gesagt, schon letzte Woche.“, antwortete sie mit einem Grinsen und sah dann wieder zu mir. Alice sah geschockt aus. „Was? Wie?“ Wieder sah sie zwischen uns hin und her, sie konnte es immer noch nicht begreifen. Und wieder war es Bella die antwortete. „Edward hat mich gefragt und ich habe ja gesagt. Wir wollten euch nichts sagen, weil wir euch überraschen wollten. Und das ist uns wohl mehr als gelungen.“ Bella grinste wieder triumphierend, aber Alice kochte fast. „Ihr habt das eine Woche vor uns geheim gehalten und uns hin gehalten? Oooh, ihr seid so unfair.“ Sie zog einen Schmollmund und verschränkte die Arme. Jasper nahm sie liebevoll in den Arm. Es war nicht einfach Alice auszutricksen oder etwas vor ihr geheim zuhalten, aber wir hatten es geschafft und das war einfach nur grandios. „Also Schwesterchen, da hast du dich selbst mal übertroffen. Du hast es echt geschafft unseren kleinen Wirbelwind auszutricksen. Der Auftritt ist euch gelungen. Und du siehst umwerfend aus.“ Emmett lachte kurz auf und klopfte ihr leicht auf die Schulter. „Dankeschön, aber das Kompliment geb ich gern zurück. Weiß steht dir.“, antwortete sie sanft und ihre Backen färbten sich leicht rot. Sie hatte Recht, Emmett passte perfekt zu Rose und ihrem Kleid, sie hatten sich bestimmt abgesprochen und zusammen eingekauft, ebenfalls Alice und Jasper. Bella und ich hatten zwar auch die gleiche Farbe an, nur, dass wir nicht zusammen einkaufen waren und es mehr Zufall war. „Bella, wie hast du deine Frisur so ganz alleine hin bekommen? Die ist ja der Wahnsinn.“ Rose war fast außer sich und hüpfte schon fast um Bella. „Ich hatte ja gute Lehrerinnen. Und genügend Zeit, was meint ihr denn, was ich die letzten zwei Stunden gemacht habe.“, grinste Bella verschwörerisch. „Aber du Rose, du bist echt der Wahnsinn, dir reicht wirklich niemand das Wasser.“ Damit hatte sie nicht annähernd Recht. Bella war mit Abstand die hübscheste im Raum, wahrscheinlich auf der ganzen Welt. „Na gut, da wir nun ja wohl komplett sind, können wir ja zum Ball gehen, oder?“, fragte nun Jasper und seine Schwester antwortete für uns alle. „Ja, lasst uns los.“ Ich streckte Bella meine Hand hin, die sie sofort an nahm und verschränkte unsere Finger ineinander. Das war schon zur Gewohnheit geworden, es war einfach wie selbstverständlich. „Du siehst wundervoll aus und selbst das ist noch unter trieben.“, hauchte ich ihr zu. „Danke, aber du siehst auch nicht schlecht aus.“, antwortete Bella mit roten Backen, es sah einfach süß aus, wenn sie sich färbten. „Gegen dich ist das gar nichts. Und ich finde, du bist heute die hübscheste von allen.“, flüsterte ich ihr zu und berührte dabei leicht ihr Ohr. Sie zuckte kaum merklich zusammen, dann bildete sich eine leichte Gänsehaut bei ihr. Ich zog sie noch näher zu mir, dann gingen wir hinter den anderen zu der großen Halle. Die Halle war wirklich Frühlingshaft geschmückt, die Organisatoren hatten sich damit wirklich Mühe gegeben. Es wirkte sehr fröhlich und verbreitete eine angenehme Stimmung. Mit Bella im Arm steuerte ich den reservierten Tisch von uns an, dann ging ich mit Emmett und Jasper zum Buffet, um für unsere Frauen das Essen zu holen. Im Augenwinkel konnte ich noch sehen, wie meine Schwester sich gleich auf meinen Engel stürzte. Ich grinste in mich hinein, dann folgte ich Emmett. „Oh man, die haben ja echt alles. Aber ist schon gut so, Ich hab mächtig kohldampf.“ Emmett schaufelte sich den Teller voll, ich konnte nicht anders und musste lachen. Dann nahm ich zwei Teller und legte Bella und mir etwas darauf. Gemeinsam mit Jasper und Emmett ging ich wieder zu unserem Tisch. „Leute, bevor wir unseren Frauen das hinstellen sagen wir folgenden Satz: Die Damen, das Essen ist serviert. In Ordnung?“, fragte Jasper kurz bevor wir den Tisch erreichten. Wenn wir schon Kellner spielten, dann richtig. Wir nickten nur, dann waren wir auch schon am Tisch. „Die Damen, das Essen ist serviert.“, sagten wir wie aus einem Mund und stellten die Teller vor ihnen nieder. Unsere drei Grazien waren wohl überrascht von unserer Aktion, nahmen dann aber ihr Besteck und fingen an zu essen. „Danke, lieb von dir.“, sagte Bella und lächelte mich liebevoll an. „Nichts zu danken, lass es dir schmecken.“, erwiderte ich ebenfalls mit einem Lächeln. Eine Weile war es stumm am Tisch und jeder aß, bis Emmett das Wort ergriff. „Ich hätte da mal eine Frage an euch Beide.“ Er kaute dabei und zeigte mit seiner Gabel abwechselnd auf mich und Bella. „Und die wäre?“, fragte ich in seine Richtung. „Seid ihr nun zusammen oder nicht?“, fragte er und auch der Rest am Tisch sah uns neugierig an. Ich hatte schon mit so einer Frage heute gerechnet, Bella wohl nicht. Fragend sah sie mich an, ich lächelte jedoch nur. „Also, bekommen wir eine Antwort?“, fragte nun Rose. Bella sah nun Rose fragend an, dann wurden ihre Wangen rot und sie fing zu stottern an. „Ja, also, ich, ähm, keine... was soll, ich .“ Es klang wirklich wirr, deshalb beschloss ich, das für sie zu übernehmen. Ich nahm ihre Hand und drückte sie sanft, nun sah sie mich wieder an. „Ja, ich denke schon. Zumindest wenn es nach mir geht.“, sagte ich schließlich und blickte Bella direkt in die Augen. Sie schienen vor Freude zu Glühen, was mich freute. Bella schien also nichts dagegen zu haben, eine Welle voll Glück überkam mich. „JA, dann ist es wohl so. Wir sind ein Paar.“, sagte nun auch Bella und mein Herz machte Purzelbäume vor Freude. Sie lächelte mir zu, endlich konnte ich Bella als MEINE Freundin bezeichnen. Das wundervollste Geschöpf dieser Erde, war meine Freundin. „Oooh, das ist wunderbar. Endlich, ich dachte schon das klappt gar nicht mehr.“, trällerte Alice und klatschte in die Hände. Das kam mir alles sehr weit entfernt vor, ich blickte immer noch in die schokoladenbraunen Augen von Bella. Sie war einfach so wunderschön, ich konnte meinen ganzen Tag damit verbringen und Bella anstarren. Niemals würde es mir langweilig werden, es gab immer wieder etwas, was ich entdeckte, was Bella so besonders machte. „Bella, Edward, seid ihr noch da???“, hörte ich Jasper Stimme fragen. Bella wendete langsam den Blick von mir und antwortete ihm. „Ja, alles klar. Sind hier.“, grinste sie. „Das sah aber gerade anders aus.“, kicherte Alice und wendete sich wieder ihrem Essen zu. Wir taten es ihr gleich, Bella holte mit Emmett sogar nochmal Nachschlag. Es war ein lustiger Abend, wir hatten eine Menge Spaß, bis eine nervige Stimme hinter uns auftauchte. „Hallo Edward, wie ich sehe bist du doch hier.“ Tanya stand zwischen mir und Bella, wie immer aufgetackelt ohne Ende. Konnte sie sich nicht normal kleiden? „Wie du siehst, ja.“, sagte ich schlicht ohne nur einmal zu ihr aufzublicken. „Ich dachte, du wolltest nicht kommen, zumindest hast du das gesagt, als ich dich gefragt habe.“, säuselte sie mir zu. Gott, wie sie mich nervte. „Ich hab eben auf die richtige Begleitung gewartet.“, gab ich von mir und nahm Bellas Hand. „Ach so, verstehe. Na dann mal noch viel Spaß.“ Ihre Stimme hatte einen sauren Unterton, aber dann dackelte sie davon. „Die wären wir wohl ein für alle mal los.“, sagte Bella zu mir. „Wollen wirs mal hoffen.“ Rose stieß wohl ein Stoßgebet zum Himmel aus. Doch ich glaubte auch, dass sie uns nun endlich in Ruhe lassen würde. Ich war mit Bella zusammen und das hatte sie gerade unmissverständlich mitbekommen. Wir holten uns noch einen Nachtisch, dann gingen Emmett und Rose tanzen oder wie auch immer sie das nannten. Eigentlich sollte das in der Öffentlichkeit verboten werden, aber so waren die beiden nun mal. „Ich geh mal kurz für kleine Jungs.“, flüsterte ich zu Bella. Sie nickte mit einem Lächeln, dann stand ich auf. Eigentlich musste ich nicht aufs Klo, ich wollte zum DJ und mir ein Lied wünschen. Ich machte mich auf den Weg und nannte ihn meinen Wunsch. Es war ein altes Lied und eigentlich schon sehr kitschig, aber es spiegelte mein Inneres wieder. Tom, so hieß der DJ, meinte er würde es gleich nach dem nächsten spielen, also ging ich schnell zurück zu unserem Tisch. Bella hielt wohl schon nach mir Ausschau, sie musste sich wohl genauso nach mir gesehnt haben, wie ich mich nach ihr und schenkte mir ein Lächeln. „So meine Liebe, jetzt wird getanzt.“, hauchte ich ihr zu und nahm ihre Hand. „Nein Edward, bitte tu mir das nicht an.“, flehte sie mich an. Ihre Augen hatten einen leicht ängstlichen Ausdruck, ich wusste, dass sie tanzen nicht mochte, aber dieser Tanz musste einfach sein. „Nur dieses eine Lied, es passt einfach gerade so wunderbar.“ Ich blickte direkt in ihre Augen, dann ergab sie sich. „Ich stolper bestimmt über meine Füße und dann landen wir auf dem Boden.“, sagte sie leise, mehr wohl zu sich selbst. „Keine Sorge, ich führe dich. Es wird dir nichts passieren.“, flüsterte ich ihr zu und legte einen Arm um ihre Taille, die andere hielt ich in meiner Hand. Gerade fing das Lied an und wir bewegten uns dazu im Takt. Bella stolperte kein einziges Mal und ließ sich ohne Problem von mir führen. Das Lied neigte sich dem Ende, also umfasste ich nun auch mit der zweiten Hand ihre Hüfte und bewegte meine Lippen zu dem Lied. Es spiegelte alles von mir wieder, es waren meine Gefühle für Bella. Sie schenkte mir bisher die Schönste Zeit in meinem Leben und ich war mir sicher, dass noch eine viel schönere Folgen würde. Mit ihr an meiner Seite, als meine Freundin, konnte mein Leben nur noch glücklich verlaufen. Bella blickte mich mit leuchtenden Augen an, dann legte sie ihre Hände in meinen Nacken. Sie übte leichten Druck aus, ich verstand, was sie damit meinte und wollte es auch. Ich näherte mich langsam ihren Gesicht, dabei schloss ich meine Augen. Es war perfekt, einfach alles. Millimeter für Millimeter näherten wir uns an, dann endlich lagen unsere Lippen aufeinander. Bellas Lippen waren noch viel weicher, als ich sie in Erinnerung hatte, sie löste ein Feuerwerk der Gefühle bei mir aus. Endlich konnte ich sie spüren, endlich konnte ich Bella küssen. Ich fuhr mit meiner Zunge über Bellas Unterlippe, ich wollte mehr von ihr spüren. Sie öffnete gleich darauf ihren Mund und unsere Zungen spielten wild miteinander. Dieser Kuss war das schönste, was ich bisher erlebt hatte, er war so zärtlich, aber dann auch so leidenschaftlich. Bellas Atem wurde immer schneller und irgendwann bekam sie kaum noch Luft, mir ging es ähnlich. Also lösten wir uns langsam voneinander, Bella rang nach Luft und keuchte. „Atmen Bella, atmen.“, flüsterte ich grinsend. „Das sagst du so einfach.“, erwiderte sie grinsend. Ich grinste sie nur schief an, dann zog ich sie näher zu mir. Meine Freundin legte ihren Kopf auf meine Brust. Plötzlich entwich ihr ein Glucksen, ich sah fragend zu ihr herab. „Was ist so lustig?“ „Dein Herz, es rast genauso schnell wie mein eigenes .“, sagte sie. „Ja und es schlägt nur für dich Bella.“, hauchte ich ihr zu, darauf sah sie zu mir auf. Ihre wunderschönen Augen leuchteten, dann verschränkte sie wieder ihre Arme in meinem Nacken und zog mich zu ihr herab. Unser Lippen trafen aufeinander und wie von selbst öffneten wir unsere Münder. Unsere Zungen spielten ein wildes Spiel miteinander, dieser Kuss war mehr als leidenschaftlich. Ich fuhr mit meinen Armen ihren Rücken auf und ab, dann ließ ich eine Hand auf ihren wohl geformten Po liegen. Das stachelte wohl Bella noch mehr an, sie fuhr mir in die Haare und zog mich noch näher zu sich. Es fühlte sich so wunderbar an, endlich konnte ich Bella nah sein. Auf einmal entfuhr ihr ein leises Stöhnen, ich verzog meine Lippen zu einem Grinsen. „WOW, was war das denn?“, fragte ich sie grinsend. Das ich nur mit einem Kuss so eine Wirkung auf sie hatte, konnte ich kaum glauben. „Du bringst mich einfach um den Verstand.“, antwortete sie leicht nach Luft ringend. Ich musste Lachen, das sagte gerade die Richtige. Wenn sie wüsste, was für eine Wirkung sie auf mich hatte. „Lass uns zum Tisch zurück gehen.“, sagte ich und zog sie von der Tanzfläche, dabei verwob ich wieder unsere Finger ineinander. „Willst du etwas trinken?“, fragte ich Bella, bevor wir uns setzten. „Ja bitte, was alkoholfreies.“, grinste sie, ich wusste worauf sie anspielte. Ich gab ihr noch schnell einen Kuss, dann ging ich zur Bar. Bella brachte mich um den Verstand, so lange musste ich auf sie warten und wenn ich jetzt auch nur fünf Meter von ihr getrennt war, bekam ich Sehnsucht. Gott sei Dank, ging es schnell an der Bar und ich bestelle zwei Cocktails, dann ging ich zurück zum Tisch. Bella sagte gerade irgendetwas zu Emmett und Rose, worauf ihm der Mund offen stand und Rosalies Wangen sich rosa färbten. „Hab ich was verpasst?“, fragte ich als ich zwischen Bella und ihrem Bruder hin und her blickte. „Hmm, nein. Ich hab Emmett nur gesagt, das er gewisse Dinge lieber zu Hause machen sollte und nicht auf andere achten soll.“, grinste Bella. Emmett hatte also bestimmt mal wieder einen anzüglichen Spruch abgelassen, dabei waren er und Rose noch schlimmer als wir alle zusammen. „Ach so, na dann. Hier dein Cocktail, Sweet Strawberry ohne Alkohol.“, lächelte ich Bella zu und gab ihr das Glas. Sie nahm es dankend an und nahm erst mal einen großen Schluck. Ich tat es ihr gleich, das kühle Getränk half das lodernde Feuer in mir ein bisschen abzuschwächen. Bella hatte Gefühle in mir ausgelöst, die ich seit Jahren suchte. Aber ich wusste, dass sie nur von dieser Frau ausgelöst werden konnten, wie sehr ich auch die letzten Jahre etwas andres versuchte. Ich ließ mich neben ihr nieder und zog meinen Stuhl so nah, wie es ging, zu ihr heran. Dann legte ich einen Arm um die Schulter meiner Freundin und fuhr mit meinen Fingern ihren Rücken auf und ab. Es bildete sich eine Gänsehaut bei ihr, ich hielt kurz inne. „Soll ich aufhören?“, flüsterte ich ihr zu, dabei spielte ich mit ihrem Ohr. „Nein, allerdings weiß ich nicht, wenn du so weiter machst, wie lang ich mich dann noch beherrschen kann ohne dich anzufallen .“, grinste mich Bella an. Ich sagte nichts weiter dazu und spielte mit einer Haarsträhne von ihr. Der Gedanke gefiel mir, aber es müsste ja nicht hier vor allen sein. Kurz darauf kamen auch Jasper und meine Schwester wieder an den Tisch. „Na ihr beiden, ist doch toll hier oder?“, zwitscherte die kleine Elfe. Ich liebte meine kleine Schwester über alles und ich war so froh, sie wieder glücklich zu sehen. Die letzten Jahre waren eine Qual für sie, genauso auch wie für Bella. Es war auch für mich schlimm, dass ich Emmett als besten Freund verlor, aber ich hab es einfach nicht so sehr gezeigt. Doch seid wir hier in Dartmouth waren, änderte sich das alles schlagartig. Dass meine Schwester auch noch ihre große Liebe hier fand, freut mich umso mehr. „Wenn man tanzen mag, ja“, brummelte meine Freundin und griff nach meiner Hand. Gemeinsam saßen wir alle am Tisch und redeten über alles möglich, immer wieder sahen ich und Bella uns dabei an, es lag soviel Gefühl in ihrem Blick. Von dem meisten, was geredet wurde, bekam ich fast nichts mit, ich wollte einfach nur meine Freundin ansehen, den Moment genießen. „Edward hättest du etwas dagegen wenn ich meine kleine Schwester mal zu einem Tanz entführe?“, fragte dann Emmett, als ich ausnahmsweise am Gespräch teilnahm. „Natürlich, an dich leihe ich meine Freundin gerne aus.“, grinste ich nur. Eigentlich wollte ich mich nicht von ihr trennen, aber Emmett war immerhin ihr Bruder. „Och Emmett, muss das sein? Du weißt, dass ich tanzen hasse.“ Bella versuchte sich verzweifelt zu wehren. Jeder wusste, dass sie tanzen hasste, doch ich glaubte auch, dass sie sich genauso wenig von mir trennen wollte, wie ich von ihr. „Japp, das muss sein. Los jetzt.“ Emmett hielt ihr die Hand hin, die sie mit einem Augenrollen dann doch an nahm. Kurz bevor Emmett sie davon zog, gab sie mir noch einen Kuss, dann verschwand sie mit ihrem Bruder auf der Tanzfläche. Die beiden wiegten sich eigentlich nur ihm Takt, dabei unterhielten sie sich. „Edward, ich freu mich so für euch.“, hörte ich meine Schwester sagen. „Danke Alice, ich mich auch.“, sagte ich schlicht und beobachte weiter meine Freundin. Sie war einfach so schön, ich wollte meinen Blick nicht von ihr nehmen. „Kannst du uns eigentlich mal anschauen, wenn wir mit dir reden?“, fragte mich Jasper. Langsam drehte ich mich und sah ihn an. „Ihr habt mit mir geredet?“, fragte ich. „Ja, haben wir. Oh man, muss Liebe schön sein.“, grinste Rose. Ja, das ist sie! „Tut mir Leid, ich war in Gedanken.“, entschuldigte ich mich und sah über die Schulter zu Bella. Im gleichen Moment sah auch sie zu mir, ich lächelte ihr sehnsüchtig zu. Emmett grinste darauf und sagte irgendetwas zu ihr. „Ich glaube mit den beiden kann man heute nicht mehr vernünftig reden.“, lachte Alice. Ich sagte darauf nichts, irgendwie hatte sie ja recht. Seid Monaten konnte ich an nichts anderes denken als an Bella, nun da sie meine Freundin war, war es noch schlimmer. Und auch wenn es egoistisch klang, ich wollte sie nur noch neben mir haben, mit niemand anderen mehr teilen. Plötzlich wurde ich durch Alices Lachen aus meinen Gedanken gerissen. „Das war aber ein schneller Tanz. Ist dir Bella auf die Füße getreten?“ „Nein, aber ich wollte nicht, dass sie vor Sehnsucht nach deinem Bruder stirbt. Zehn Meter sind wohl schon zu viel Entfernung für sie und Edward.“ Ihr Bruder grinste schelmisch, Bella boxte ihn darauf nur leicht mit dem Ellenbogen. Sie setzte sich wieder neben mich, dann lehnte ich mich zu ihr und zog ihren Kopf leicht zu mir. „Du hattest also Sehnsucht? Nach was denn?“, flüsterte ich und spielte mit einer Haarsträhne. „Hmm, ich glaube nach dem hier.“ Bella überbrückte die Distanz zu mir und gab mir einen Kuss. Ich musste grinsen, auf das hatte ich gehofft. Dann erwiderte ich ihren Kuss, bis Emmett wieder einen Kommentar ablassen musste. „Ey ihr zwei, es sind auch noch andere Leute an diesem Tisch.“ Wir lösten uns voneinander, dann warf Bella ihrem Bruder einen bösen Blick zu. Wenn Blicke töten könnten, wäre er garantiert tot umgefallen. „Was?? Ist doch wahr, dafür habt ihr ein Zu Hause.“ Er zuckte grinsend mit den Schultern und nahm einen Schluck von seinem Drink. Bella sah ihn immer noch sauer an, dann sah sie zu mir. Sie erwartete wohl, dass ich was sagen würde, aber ich war viel mehr damit beschäftigt mit meinen Fingern in ihrem Nacken zu spielen. Sie beugte sich zu mir herüber und hauchte mir ins Ohr. „Edward, was hältst du, wenn wir nach Hause gehen. Wenn du nämlich damit noch lang weiter machst, fall ich dich hier noch an.“ Das klang mehr wie verlockend. „Wie könnte ich dieses Angebot ausschlagen?“, flüsterte ich ihr zu, dabei knabberte ich an ihrem Ohr und fuhr mit meinen Lippen ihren Hals entlang. „Boah, könnt ihr damit endlich aufhören? Sucht euch ein Zimmer!“, stöhnte Emmett und handelte sich sofort einen Schlag von meiner Schwester und Rose ein. „Meinst du ihr zwei seid besser?“, grinste Alice. „Danke Alice, aber wir gehen jetzt sowieso nach Hause. Ich hab keine Lust mehr. Ich wünsche euch noch einen schönen Abend.“, sagte Bella und erhob sich. Ich tat es ihr gleich und folgte meiner Freundin. Wir waren schon fast vom Tisch weg, als Rose sie noch festhielt. Sie flüsterte ihr irgendetwas zu, was ich nicht verstand. Bella sagte lautlos Danke, dann folgte sie mir nach draußen. Hat es dir wenigstens ein bisschen gefallen?“, fragte ich Bella und zog sie dabei noch näher an mich. Ihre Nähe beruhigte mich und so konnte ich auch besser ihren süßen Duft einatmen. „Natürlich, das hat allerdings weniger etwas mit dem Ball zu tun.“, antwortete sie mir und sah zu mir auf. Ein Lächeln bildete sich bei mir, dann kamen sich unsere Gesichter immer näher. Wie von selbst fügten sich unsere Lippen zusammen. Bella forderte Einlass, denn ich nur zu gern gewährte. Unsere Zungen spielten erst zärtlich miteinander, dann wurde er immer wilder. Bella griff in meine Haare, ich fuhr mit meinen Händen ihren Körper auf und ab, hielt an ihrer Hüfte an und zog sie noch näher zu mir. Es lag pure Leidenschaft in diesem Kuss, Bella presste sich noch mehr an mich. „Oh Edward.“, stöhnte sie dann, worauf sich meine Lippen zu einem Lächeln verzogen. „Wir sollten langsam wirklich nach Hause.“, grinste ich mit schnellen Atem. „Ja ich glaube, das sollten wir.“, sagte dann Bella, als sie wieder genügend Luft in den Lungen hatte. Ich zog sie wieder an meine Seite, Bella legte einen Arm um meine Mitte, dann schlenderten wir zu ihr nach Hause. Dort angekommen warf Bella erst mal ihre Schuhe in die Ecke, dann ging sie ins Bad. Ich sagte ihr zuvor noch, dass ich in ihrem Zimmern warten würde, dann verschwand sie hinter der Tür. In ihrem Zimmer legte ich erst mal meine Sako und meine Weste ab, dann noch die Krawatte. Ich ging auf den Balkon und blickte in den sternenklaren Himmel. Nun Edward, du hast es endlich geschafft. Du bist mit der Frau zusammen, die du schon immer wolltest. Mit der schönsten Frau auf Erden und niemand kann sie dir wieder nehmen. dachte ich zu mir selbst und mein Herz hüpfte dabei. So lange hatte ich mich nach ihr gesehnt. Ich dachte schon, dass ich sie nie wieder sehen würde. Plötzlich spürte ich zwei Arme um meinen Bauch und einen Kopf auf meinem Rücken. „Eine schöne Nacht oder?“, fragte Bella leise. Ich drehte mich um und sah sie liebevoll an. „Eine wunderbare Nacht.“, flüsterte ich und gab ihr einen Kuss. „Bella, das ist die schönste Nacht die ich je hatte.“ Bella sah mich mit einem Glitzern in den Augen an. „Meine auch Edward. Mit dir hier zu stehen, das hätte ich mir nie träumen lassen.“ sagte sie und sprach mir damit aus der Seele.„Du bist alles, was ich je wollte, mein Engel.“, gab ich leise zu und schon fanden wieder unsere Lippen zu einander. Unsere Zungen spielten miteinander und unsere Lippen bewegten sich im Takt. Bella kraulte mich im Nacken, was mich leise Stöhnen ließ. „Harrrr, du machst mich damit noch wahnsinnig.“ Bella lachte nur, dann verschloss ich ihren Mund wieder mit meinem. Mit dem Fingerspitzen fuhr ich über ihren Rücken, bis hinuter zu ihrem Po. Ich packte leicht zu und drückte sie somit noch mehr an mich. „Gott Edward, du bringst mich um den Verstand.“, stöhnte sie in meinen Mund. Wenn sie nur wüsste wie es mir ging. Ich grinste wieder, hob sie leicht hoch und zog ihr die Beine weg. Nun lag sie in meinen Armen, Bella schlang sofort wieder ihre Hände um meinen Nacken. „Was hast du vor?“ fragte sie mich. „Naja, ich finde das Bett ziemlich verlockend.“, grinste ich und gab ihr einen Kuss. Am Bett angekommen ließ ich sie nieder und legte mich neben sie. Eine Weile lagen wir einfach nur da und sahen uns an. Bella war so schön, sie war so perfekt. Ich konnte immer noch nicht glauben, dass dieses wunderbare Geschöpf nun meine Freundin war. Bella streckte die Hand nach mir aus und streichelte mein Gesicht. Genießerisch schloss ich die Augen, ich wollte ihre Berührungen einfach nur genießen. Sie glitt von meinem Gesicht ab, den Hals entlang zu meiner Brust. Sanft fuhr sie über meine Halsbeuge, dann zu meinem Schlüsselbein und wieder zurück. Sie machte mich damit wahnsinnig und tierisch an. Ich packte ihre Hand und zog sie zu mir. „Bella, du machst mich noch verrückt.“ raunte ich und legte meine Lippen auf ihre. Wieder bat ihre Zunge um Einlass, den ich sofort gewährte. Unser Kuss ging von zärtlich in pure Leidenschaft über. Wild tanzten unsere Lippen aufeinander und noch wilder spielten unsere Zungen miteinander. Pure Leidenschaft überkam mich, etwas, was ich noch nie gespürt hatte. Mit einem Ruck zog ich Bella auf mich, ohne einmal unsere Lippen zu trennen. Unser Atem ging wieder schneller, dennoch wollte ich nicht von ihr ablassen, auch wenn mir gleich die Luft ausgehen würde. Sie spielte wieder mit meinen Haaren, ich fuhr wieder ihren Rücken auf und ab. Dann ließ sie kurz von mir, nur um sich auf mich zu setzen. Ich nutzte die Chance und füllte meine Lungen wieder mit Luft. Ihr Unterlaib saß jetzt auf meinem, sie würde mit Sicherheit bemerken, was sie damit bei mir anstellte. Schnell zog ich sie zu mir herab, unsere Lippen krachten regelrecht aufeinander und meine Zunge stieß in ihren Mund. Bella kreiste nun mit ihrer Hüfte auf meiner, sie brachte mich fast um den Verstand damit. Meine Erregung konnte ich nun so gut wie gar nicht mehr verbergen, sie würde sie mit Sicherheit spüren. Bella fuhr mit ihrer Hand wieder meinen Brustkorb entlang, dabei öffnete sie geschickt mein Hemd. Ich setzte mich leicht auf, dann streifte sie es mir von dem Körper und schmiss es auf den Boden. Sie betrachtete meinen nackten Oberkörper, doch ich wollte sie wieder spüren. Hektisch zog ich sie wieder an mich und verwickelte sie wieder in einen leidenschaftlichen Kuss. Dann wanderte ihr Mund über meinen Hals zu meiner Brust. Dabei hinterließ sie eine Spur aus Feuer und Leidenschaft auf meiner Haut. Sie küsste jeden Zentimeter meiner Brust und wanderte dabei immer weiter Richtung Süden. Ich stöhnte auf, als sie mit ihren Fingerspitzen meine Bauchmuskeln umspielte, sie machte mich definitiv wahnsinnig. Ich wusste nicht. wie lange ich mich noch beherrschen konnte. Als sie meine Hüfte erreichte, zuckte ich kurz zusammen, ich war dort einfach zu empfindlich. Endlich wanderten ihre Lippen wieder zu meinem Kopf, als sie auf meiner Höhe war, presste ich meine Lippen wieder auf ihre. „Edward...“ stöhnte sie darunter, ich verstärkte den Kuss. Ich umfasste ihre Hüfte, zog sie noch näher an mich und drehte uns dann gemeinsam um. Bella lag nun auf dem Rücken, ich auf ihr, mein Gewicht aber so verlagert, dass ich nicht zu schwer wurde. Bella spielte wieder mit meinen Haaren, ich fuhr mit einer Hand ihre Seite entlang. Sanft glitt ich hinab zu ihrem Schenkel, schob dabei ihr Kleid nach oben. Meine andere Hand lang unter ihrem Rücken und spielte mit dem Reißverschluss. Bella verstand wohl, was ich damit sagen wollte und hob leicht ihren Körper. Ich zog mit einem Ruck den Verschluss auf, dann wanderte ich mit meinem Lippen zu ihrem Ohr. Ich liebkoste ihr Ohrläppchen, wanderte dann weiter zu ihrer Schulterbeuge und streifte dabei die Träger von ihrer Schulter. Ich zog wieder ihren süßen Duft ein, er war wie eine Droge für mich. Dann ging ich weiter auf Wanderschaft, meine Lippen küssten jede Stelle. Am Ansatz ihrer Brust strich ich mit den Fingern darüber, dann hauchte ich leichte Küsse darauf. Bella krallte sich in meinem Rücken fest, ich musste sie wohl damit tierisch anmachen. Aber auch sie verfehlte mit ihrer Aktion die Wirkung nicht, ich stöhnte auf. Ich streifte nun das Kleid vollständig von Bella herab, dann lag sie halbnackt vor mir. Ihr Anblick war so wunderschön, so atemberaubend, das ich die Luft scharf einzog. „Du bist wunderschön Bella.“ hauchte ich ihr zu und spielte mit meiner Zunge an ihrem Ohr. „Hmmm...“ erwiderte sie nur und ich spürte, wie sich ihr Körper versteifte. „Was ist los?“, fragte ich besorgt und ließ von ihr ab. „Nichts, es ist nur, so hat mich noch nie jemand gesehen.“, sagte sie und ihre Wangen färbten sich rot. Sie machte sich Sorgen, dass sie nicht gut aussah? War das ihr Ernst? „Du brauchst dich für deinen Körper nicht schämen.“, hauchte ich ihr wieder zu und liebkoste dabei ihren Hals. Dann wollte ich mehr von ihr und ihrer süßen Haut spüren, ich wanderte hinab zu ihrer Brust. Diese war so schön, so wohl geformt. Ich küsste jede Stelle ihrer Brust, meine Zunge spielte mit ihren Brustwarzen. Mich selbst überkam dabei eine Welle der Leidenschaft und Lust. Im gleichen Moment stöhnte Bella wieder auf. „Oh Gott Edward...“ Dabei krallte sie sich wieder in meinen Haaren fest. Ich schnellte mit meinem Kopf nach oben und wieder fanden sich unsere Lippen. Dieser Kuss war noch leidenschaftlicher und fordernder als alle anderen an diesem Abend. Bella presste sich noch mehr an mich, kein Blatt Papier passte mehr zwischen uns. Ich streichelte immer noch mit einer Hand ihre Brust, unser Atem ging wieder schwer. Dann wanderte Bellas Hand zu meiner Hose, sie öffnete meinen Gürtel, dann meine Hose. Sie fuhr mit ihrer Hand unter dem Saum, dabei streifte sie meine Erektion. Ich stöhnte auf, darauf hin ließ sie ihre Hand zurück gleiten. Ich übernahm den Rest für sie und entledigte mich meiner lästigen Hose. Ich legte mich leicht auf sie, durch meine enge Boxershort würde sie meine Männlichkeit nun deutlich spüren. Ich hoffte, dass es für sie nicht unangenehm wäre, immerhin wusste ich nicht, in wie weit sie damit Erfahrung hatte. Ich glitt wieder zu ihrer Brust und spielte mit ihren Brustwarzen, wanderte weiter zu ihrem Bauch und umspielte mit meiner Zunge ihren Bauchnabel. Bella machte ein Hohlkreuz, ihr schien es mehr als zu gefallen. Ich wollte gerade mit meiner Hand noch weiter wandern, als sie meinen Kopf zu ihrem zog. „Edward...“ sagte sie dann zögerlich. „Ja mein Engel?“, fragte ich und liebkoste ihren Hals. „Wo soll das heute noch enden?“ Sie flüsterte es schon fast. Ich hielt inne und sah sie an. „Bella, ich will dich zu nichts drängen. Wenn es dir zu schnell geht, musst du es sagen.“ Irgendwie war ich leicht verwirrt. Wollte sie das alles gar nicht? Ging es Bella zu schnell? Bisher hatte ich das Gefühl, dass sie es genossen hatte, dass sie ebenso erregt war wie ich. „Versteh mich bitte nicht falsch. Ich hab das alles genossen und wollte es auch, es war wunderschön. Aber ich weiß nicht, ob ich schon bereit bin mit dir zu, also, ja, du weißt schon was ich mein.“ Bella wurde zum Schluss immer leiser, sie schämte sich wohl. Aber sie nahm mir meine Angst, sie hatte es also genauso genossen wie ich. „Liebes, darauf wollte ich nicht hinaus. Es wäre das erste Mal für mich und das will ich nicht überstürzen. Ich kann mir dieses Erlebnis mit niemand anderen vorstellen wie mit dir, mein Schatz, aber es soll dann passieren, wenn wir beide dazu bereit sind.“, sagte ich ehrlich. Auch wenn wir ziemlich in Ekstase und erregt waren, so hatte ich eigentlich nie im Sinn heute Nacht schon mit ihr zu schlafen. Immerhin waren wir erst wenige Stunden zusammen. Bella hatte nach meinen Worten Tränen in den Augen. „Du hast auch noch nie?“, fragte sie zögerlich. „Nein, noch nie. Ich hatte zwar mehrere Freundinnen, aber zu diesem Schritt war ich nie bereit. Es waren einfach nie genug Gefühle dafür da.“ Sanft strich ich mit einer Hand über ihre heiße Wange. Nun war aber auch ich neugierig. „Bella, du hast auch noch nie mit jemanden geschlafen?“, fragte ich sie, daraufhin schüttelte sie leicht den Kopf. „Außer Jacob hatte ich noch nie einen Freund Edward, du bist erst der zweite so gesehen. Klar gab es einige, die darauf aus waren, wenn sie sich mit mir abgaben, aber ich hab es nicht dazu kommen lassen. Wenn es passieren sollte, dann nur mit dem Mann, den ich liebe, dem ich bedingungslos vertraue.“ Ihre Stimme hatte einen festen Klang, sie meinte es ernst. „Ich hoffe, dass ich dieser Mann sein darf, Bella.“, hauchte ich in ihr Ohr, dann legte ich meine Lippen wieder auf die weichen von Bella. Wir versanken in einem langen, innigen Kuss. Nachdem wir keine Luft mehr hatten, legte ich mich neben meine Freundin. Ich umschlang mit einem Bein das von Bella, meinen Kopf stützte ich auf meinem Arm ab. Sanft fuhr ich mit meinen Fingern ihren Arm auf und ab, sie schloss dabei die Augen. Bella schien es zu genießen, es bildete sich eine leichte Gänsehaut auf ihrer Haut. Ihr Anblick war einfach nur wunderschön, sie war so perfekt. Diese weiche, samtene Haut, die trotz der warmen Sonne hier immer noch sehr blass war. Ihre perfekt geformten Kurven, die sehr weiblich waren. Dazu diese wunderschön Haare und dieses wunderschöne Gesicht mit den Rehbraunen Augen. Wie sie so vor mir lag, raubte sie mir die Sinne. Ich schloss meine Augen und stoppte mit meinen Berührung. Ich konnte immer noch nicht glauben, dass Bella nun meine Freundin war, die Frau, die ich schon immer liebte. Ihr gehörte mein Herz und das auf Ewigkeit. „Edward, alles ok?“ Bella holte mich aus meinen Gedanken, sie hörte sich besorgt an. Langsam öffnete ich die Augen und sah sie an. „Ja, es ist alles ok, mehr als ok. Ich kann es nur nicht fassen, dass ich hier neben der schönsten Frau auf der Welt liege.“, antwortete ich ehrlich und sah sie liebevoll an. Bellas Wangen wurden sofort wieder rot, wie sehr ich das an ihr liebte. „Du übertreibst Edward.“, winkte sie ab und sah verlegen an mir vorbei. Übertreiben? Ich? Bei Bella, niemals!!! „Nein Bella, tu ich nicht. Du bist wunderschön und ich kann es immer noch nicht fassen, dass du mit mir zusammen bist. Du bist das beste, was mir je passiert ist, nie wollte ich eine andere, ich wollte immer nur dich. Schon in Forks gab es immer nur dich. Wir sind zusammen aufgewachsen, du warst immer, wie eine zweite Schwester für mich. Aber je älter wir wurden, desto intensiver und stärker wurden meine Gefühle für dich. Irgendwann merkte ich, dass es keine geschwisterlichen Gefühle waren, die ich für dich hegte, es waren Gefühle, die ein Mann für eine Frau empfand. Als mein Dad uns das mit New Orleans verkündete, musste ich dich verlassen, ohne das ich dir sagen konnte, was ich für dich empfand. Natürlich hätte ich es dir an unserem letzten Abend in Miami sagen können, als wir gemeinsam spazieren gingen. Aber was wäre dann gewesen? Wir hätten zwei Wochen gehabt, dann hätten uns tausende von Meilen getrennt. Also behielt ich meine Gefühle für mich und versuchte in New Orleans neu anzufangen, jemand anderem diese Gefühle zu schenken. Aber es ging nicht, sobald die Beziehungen ernster wurden, hat es so falsch angefühlt und ich trennte mich. Denn es war nicht das, was ich wollte, die Gefühle waren nicht echt. Und dann kamen wir hier her und du standest vor mir. Mit einem Mal war alles wieder da, alle Gefühle und du. Es war so perfekt. Doch Anfangs sah es so aus, als wolltest du gar nichts von mir wissen. Aber dann, an Weihnachten, spürte ich, dass auch bei dir mehr war und ich beschloss, nicht aufzugeben. Und letztendlich hat sich meine Hartnäckigkeit ausgezahlt. Bella, du bist alles, was ich je wollte, dir gehört mein Herz und das schon ein Leben lang.“ Sie sollte es wissen, Bella sollte wissen, wie ich bzw. mein Herz dachte. Sie sah mich mit einem Funkeln in den Augen an, dann wurde ihr Atem wieder schneller und plötzlich rannten Tränen ihre Wangen herab. „Edward, ich weiß nicht... das alles...“, stotterte sie. „Scht, du musst nichts sagen, Bella. Ich sehe in deinen Augen, dass du ähnlich fühlst. Ich wollte nur, dass du weißt, wie es um mein Herz bestellt ist.“, flüsterte ich ihr zu und zog sie an mich. Bella lag wieder auf meiner Brust, sie würde wieder mein Herz rasen hören. Doch jetzt wusste sie, warum das so war, das es nur für sie schlug. Ich fuhr mit meinen Fingern wieder über ihren Rücken, sie schüttelte sich plötzlich, als wäre ihr kalt. „Ist dir kalt?“, fragte ich. „Nein, eigentlich nicht.“, antwortete sie. „Du solltest dir trotzdem etwas anziehen, nicht das du dich verkühlst.“, sagte ich und lockerte meine Umarmung. Sie schwang sich aus ihrem Bett und ging zu ihrem Kleiderschrank. Ich konnte meinen Blick nicht von meiner Freundin wenden, sie sah so grazil aus wie sie da stand, so perfekt. Bella suchte eine Weile, bis sie sich ein Negligee überzog. Ich erkannte dieses sofort, es war das, was sie damals im Dessousladen trug, als wir Jungs reinplatzen. Bella drehte sich um, grinste mir zu und kam mit einem lasziven Hüftschwung zurück zum Bett. „Gott Bella, du solltest etwas anziehen, dass dir warm ist. Nicht um mich zu verführen.“, raunte ich ihr zu, als sie sich neben mir nieder ließ. „Gefällt es dir etwa nicht“, fragte sie unschuldig. Gott, was für eine Frage, mir gefällt alles, was du trägst. dachte ich zu mir. „Und ob. Und nicht nur mir.“, antwortete ich und sah an mir herab. Es war nicht das erste Mal, dass mein Körper so auf sie reagierte. Bella folgte meinen Blick und lachte auf. Machte sie sich etwa lustig? Schnell zog ich sie zu mir herab und knurrte sie verführerisch an. „Jetzt weißt du, welche Wirkung du auf mich hast. Du bringst mich noch um den Verstand.“ Und ehe sie etwas sagen konnte, verschloss ich ihre Lippen mit meinen. Am nächsten Morgen wurde ich noch vor Bella wach. Ich stütze meinen Kopf wieder auf meinem Arm ab und beobachtete meine Freundin beim Schlafen. Sie sah so friedlich aus, auf ihren Lippen hatte sie ein leichtes Lächeln. Bella war so wunderschön, es kam mir immer noch wie ein Wunder vor, dass ich sie nun als meine Freundin bezeichnen konnte. Plötzlich verzog sich ihr Mund zu einem breitem Grinsen, dann nuschelte sie etwas und zum Schluss sagte sie noch laut und deutlich meinen Namen. Ich musste lachen, sie träumte also von mir. Wenn sie wüsste, wie oft sie in meinen Träumen vorkam. Leicht strich ich mit meinen Fingerspitzen über ihren Unterarm, ihre Haut war so weich. Kurz darauf öffnete Bella ihre Augen und sah mich an. „Guten Morgen mein Engel, hast du gut geschlafen?“, fragte ich und streichelte dabei weiter ihren Arm. „Ja, wunderbar. Wie könnte ich auch anders mit dir an meiner Seite.“, antwortete sie mir und kuschelte sich näher an mich. Ich umschlang sie mit meinen Armen und streichelte nun ihren Rücken. „Das freut mich.“, sagte ich dann noch. Bella lag einfach nur da und genoss meine Berührungen. Auch ich genoss die Nähe von Bella, sie war alles, was ich wollte. „Du Edward, was hältst du von einer frischen Dusche?“, fragte sie dann leise. Das klang nur zu verlockend, ich mit Bella unter der Dusche. „Hmm, hört sich verführerisch an.“, hauchte ich ihr zu. Ich hatte eigentlich gehofft, das ssie mir darauf einen Kuss geben würde, aber falsch gedacht. Bella zog mir mit einem Ruck die Decke weg und grinste mich an. „Also, dann auf.“ Sie wollte gerade aus dem Bett steigen, als ich über sie herfiel. Das würde sie mir büßen, immerhin wusste ich, dass Bella unendlich kitzlig ist. „Du kleines Biest, das büßt du.“, grinste ich und fing an meine Freundin von unten nach oben zu kitzeln. Bella schlug mit den Händen um sich, dabei lachte sie laut, immer wieder versuchte sie meine Hände abzuwehren. „Oh Gott, nein... bitte... hör auf... Edward...“ ,flehte sie unter ihrem Lachen. Ich stoppte darauf wirklich und betrachtete meine Freundin, ihr Körper war so wunderbar. Das rosa Negligee verdeckte nur die wichtigsten Stellen, die meiste Haut lag frei vor mir. Bella war das schönste was, ich je gesehen hatte. Ich sah ihr direkt in die Augen, die wunderschönen schokoladenbraunen Augen, in denen ich mich schon so oft verloren hatte. „Bella, du bist so wunderschön. Ich kann immer noch nicht glauben, dass du jetzt zu mir gehörst.“, sagte ich dann leise. Bella sah mich mit einem Funkeln in den Augen an. „Ich auch nicht Edward. Aber es fühlt sich gut an, sehr gut sogar.“, flüsterte sie mir zu und zog mich zu sich. Unsere Lippen trafen sich und wieder durchströmte mich eine Welle des Glücks. Bella machte mich so glücklich, so vollkommen. Ich ließ von ihr ab und grinste sie an. Für sie kam der Abbruch des Kusses wohl zu schnell, aber wir konnten ja woanders weiter machen.„Wollten wir nicht duschen gehen?“, fragte ich sie. Bellas Gesicht verzog sich zu einem breiten Grinsen. „Stimmt, da war was.“, sagte sie nur und schwang sich aus dem Bett. Bella stellte sich vor ihren Kleiderschrank und kramte nach etwas zum Anziehen. Ich legte von hinten meine Arme um sie und gab ihr einen Kuss auf die Wange. „Zieh dich heute wärmer an, es soll heute kälter werden als gestern.“ Ich wollte nicht, dass sich Bella erkältet, auch wenn sie sich verändert hatte seit Forks, war sie immer noch sehr zerbrechlich. Ja, sie war nicht mehr so tollpatschig, wie früher, und selbstbewusster, aber dennoch wirkte sie hin und wieder wie eine Porzellanpuppe um die ich Angst hatte, das sie zerbrechen würde. Sie nickte nur, gab mir ebenfalls ein Küsschen und kramte weiter in ihrem Schrank, der ziemlich gut bestückt war. Nachdem meine Freundin Erfolg bei ihrer Suche hatte, ging sie ins Bad. Ich folgte ihr, entledigte mich meiner Shorts und stellte das Wasser an. Bella war ebenfalls ausgezogen, wieder musste ich ihren perfekten Körper betrachten, dann zog ich sie zu mir unter das warme Wasser. Wie Gott sie schuf hielt ich sie nun in meinen Armen, schnell verwickelte ich sie in einen leidenschaftlichen Kuss. Unsere Zungen tanzten wieder miteinander, meine Hände fuhren Bellas Rücken auf und ab. Sie fühlte sich so wunderbar, so zart und weich an. Bella wühlte mal wieder in meinen Haare, sie machte mich damit wahnsinnig. Es gefiel mir, das musste ich zugeben, auch wenn sie manchmal ziemlich heftig zu packte und daran zog. Ich wanderte mit meinen Händen zu ihrem knackigen Po, lies sie dort liegen und knetete ihn leicht. Bella stöhnte auf, ich musste sie damit wohl ziemlich anmachen. „Oh Edward, was hast du vor?“ Ich konnte nicht anders, als zu lachen, ihre Stimme klang mehr als erregt. „Duschen, was sonst?“, antwortete ich, Bella schnappte nach Luft, als ich ihre Lippen verließ. „Das sieht aber nach was ganz anderem aus.“ Ich küsste ihren Hals und knabberte dann an ihrem Ohr. „So? Nach was denn?“, fragte ich unschuldig. Ich hatte nicht vor, sie hier zu verführen, ganz im Gegenteil. Ja, ich wollte ihr nah sein, aber es sollte nicht in die Richtung gehen, wie vergangene Nacht. „Das weiß ich selber noch nicht genau.“, sagte sie dann und krallte sie leicht in meinen Rücken. Ok, das ging doch in die Richtung, die ich nicht unbedingt wollte. Also nicht das Bella mich nicht anmachen würde, aber wir hatten gestern noch gesagt, dass wir uns Zeit lassen würden. Langsam brachte ich ein bisschen Abstand zwischen uns Beide, hielt sie aber immer noch fest. „Nein, ehrlich. Ich hab nichts weiter im Sinn. Gibst du mir mal das Duschgel?“ Bella sah mich irritiert an, was ich verstehen konnte. Erst verführte ich sie nach allen Regeln der Kunst, dann fragte ich nach dem Duschgel. Sie sagte jedoch nichts weiter dazu, drehte sich um, dabei schnaufte sie einmal fest durch, dann reichte sie mir das Duschgel. Bevor sich Bella wieder richtig umdrehen konnte, drehte ich sie zurück und seifte sie ein. Ich fing am Oberkörper an, glitt über ihren Rücken zu ihrem Bauch und nach oben zu ihren Brüsten. Dabei stöhnte sie leise auf, ich strich nur kurz über ihre Brustwarzen, dann glitt ich weiter zu ihren Schultern. Bella genoss meine Berührungen, also wollte ich sie noch ein bisschen weiter verwöhnen. Leicht begann ich sie zu massieren, sie entspannte sich und ließ ihre Schultern fallen. „Hmm, das tut gut...“, sagte sie und legte ihren Kopf leicht schief. „Ja das glaub ich dir.“, bemerkte ich schlicht und knetete weiter ihre Schultern. Bis auf das herunter prasselnde Wasser war es total still. Es war eine angenehme Stille, es gab nur mich und Bella. Und sie war wunderschön, wie das Wasser von ihrer Haut abperlte und sich dabei darin das Licht brach, erinnerte mich an viele kleine Diamanten. Langsam wurde meine Finger schwer vom Massieren, also hörte ich auf. „Ich bin jetzt fertig. Ich geh schon mal runter und mach Frühstück.“, hauchte ich Bella ins Ohr, gab ihr einen Kuss und stieg aus der Dusche. Schnell trocknete ich mich ab und zog mich an. Als ich aus dem Bad raus ging, vibrierte mein Handy in der Tasche. Ich nahm es heraus und sah auf das Display, Alice. *Hey Schwesterherz, schönen guten Morgen.* begrüßte ich sie fröhlich. *Man, da ist aber einer gut gelaunt. Dir auch einen guten Morgen. Und wie ich sehe hatte ich recht, ihr seid auch schon wach.* *Auch schon ist gut, es ist nach ein Uhr, wie ich gerade sehe.* Mittlerweile war ich in der Küche und sah auf die kleine Uhr beim Herd. *Stimmt, hast auch wieder recht. Aber warum ich anrufe. Da ihr beiden jetzt ja wach seid, könnt ihr ja vorbei kommen. Wir wollten brunchen, Emmett ist schon fast am verhungern.* *Also Alice, manchmal glaube ich, du kannst Hellsehen. Wir wollten gerade frühstücken. Bella ist nur noch kurz unter der Dusche.* *Wie? Ganz alleine?* *Ich bin schon fertig.* Ich grinste in mein Handy. *Das dachte ich mir fast. Also kommt ihr vorbei, wenn ihr fertig seid. Bis gleich.* *Ja, wir kommen, bis gleich.* Ich steckte mein Handy wieder in die Tasche und setzte ich an den Tresen. Es lag noch die Zeitung von gestern da, also blätterte ich in ihr herum. Wirklich etwas lesen konnte ich allerdings nicht, immer wieder hatte ich Bella vor meinem Auge. Wie schön sie war, wie sie mich anlächelte und mein Herz dabei einen Salto machte. nun war sie endlich meine Freundin, Bella Swan, die Frau die schon ein Leben lang mein Herz besaß, war meine Freundin. Plötzlich umschlangen mich von hinten zwei zarte Arme. „Wolltest du nicht Frühstück machen?“, fragte mich mein Engel. Ich drehte mich zu ihr um und nahm sie in den Arm. Sie sah wieder wunderschön aus, die Jeans zeichnete ihre tolle Figur ab und der Pulli, den wir gemeinsam gekauft hatten, stand ihr super. „Ja, wollte ich. Aber Alice hatte wohl gesehen, dass wir auch wach sind und gesagt, wir treffen uns zum Brunch bei uns. Zum Frühstücken ist es auch fast schon zu spät.“ Ich grinste und sah zur Wohnzimmeruhr, Bella folgte meinem Blick. „Was, schon fast zwei? So spät sind wir doch gar nicht ins Bett oder?“ Ein Hauch von Entsetzen spiegelte sich auf Bellas Gesicht. „Hmm, ins Bett nicht. Aber zum Schlafen sind wir nicht all zu schnell gekommen.“ ,lachte ich und zog sie in einen Kuss. „Stimmt, wir waren doch noch ziemlich lange beschäftigt.“, murmelte sie grinsend unter unserem Kuss. „Wann sollen wir denn beim Rest sein, fragte sie, ohne die Lippen von mir zu nehmen. „Sobald du fertig bist.“ „Mit was fertig?“ „Kannst du dir aussuchen.“ Bella holte kurz Luft, dann legte ich meine Lippen wieder auf ihre. Es war einfach nur atemberaubend sie zu spüren, doch Bella ging wieder schnell die Luft aus. „Ich glaube wir sollten wirklich los, Alice holt uns sonst noch.“, keuchte sie und löste sich von mir. „Ja, ich glaube, du hast recht. Außerdem bekomme ich so langsam auch Hunger.“, kicherte ich und mein Magen knurrte in diesem Moment leicht. Bella muss es wohl nicht bemerkt haben, sie wand sich leicht zur Tür. „Na dann mal los, mein Engel. Willst du noch ne Jacke, ist heute ziemlich frisch.“, fragte ich, sie sollte sich nicht erkälten „Wenn du nichts dagegen hast, nehm ich dein Sako?“ Ihre Augen glitzerten bei dieser Frage, ich konnte ihr einfach nicht widerstehen. „Wie könnte ich diesen Augen widerstehen?“ Ich legte ihr mein Sako um die Schultern, dabei stieg mir ihr Duft in die Nase. Nach Erdbeeren und Lavendel, es roch einfach himmlisch, dieser Duft war einmalig. Er war so süß und lieblich, ich würde ihn unter tausend anderen Gerüchen erkennen, immerhin war er so was, wie meine persönliche Droge. Davon konnte ich nicht genug bekommen, wie mit allem, was mit Bella zu tun hatte, Ich konnte von meinem Engel einfach nicht genug bekommen, in jeglicher Hinsicht. Bella war wohl wieder einmal in ihren Gedanken vertieft, sie bekam nicht einmal mit, dass ich ihre Hand nahm. Ich drückte sie einmal kurz, dann sah sie mich überrascht an. „Können wir?“, fragte ich lachend. „Ja, von mir aus.“, bekam ich als Antwort. Bella wollte gerade loslaufen, als mir etwas einfiel. „Halt nein, ich hab noch was vergessen. Eigentlich wollte ich dir das gestern zu deinem Kleid geben, aber der Schmuck, den du an hattest, passte besser. Ich hoffe, es gefällt dir trotzdem.“ Ich zog eine kleine Schatulle aus meiner Hosentasche und legte sie in Bellas Hand. Sie sah mich fragend an, dann öffnete sie den Deckel. Ihre Augen weiteten sich, dann fiel sie mir um den Hals. „Edward, das ist, mir fehlen die Worte. Danke!“, rief sie strahlend. „Freut mich, dass es dir gefällt.“, sagte ich schlicht. Mir fiel ein Stein vom Herzen, dass sie so darauf reagierte, ich wusste, dass sie es eigentlich nicht mochte, wenn man ihr etwas einfach so schenkte. „Gefallen? Edward, das ist wunderschön.“ „Soll ich sie dir umlegen?“, fragte ich und nahm die Kette aus der Schatulle. „Ja bitte.“, antwortete Bella aufgeregt und legte sich die Ohrringe an. Ich legte ihr von hinten die Kette um, dann drehte ich sie zu mir. „Sieht traumhaft aus. Blau steht dir einfach.“ Bewundernd sah ich sie an, sie sah so schön aus. „Danke mein Schatz, danke für alles.“, haucht sie mir zu und gab mir einen Kuss. Sie hatte mich gerade Schatz genannt, mein Herzschlag beschleunigte sich noch einen Gang. Am liebsten würde ich mit ihr hier bleiben und einfach nur neben ihr liegen, sie betrachten. Aber da würde unser kleiner Wirbelwind nicht mitmachen, als löste ich mich langsam von ihr und nahm wieder ihre Hand. „Lass uns los, bevor Alice wirklich noch hier aufkreuzt.“ Bella nickte nur und lehnte sich an mich. Als wir das Haus verlassen hatten, zogen ich sie noch näher an mich und Arm in Arm liefen wir über den Campus. Dieser war wie ich erwartet hatte noch ziemlich leer, das lag einerseits bestimmt an dem schlechten Wetter heute, inzwischen hatte es auch zu nieseln begonnen, der frische Wind machte es noch kälter als es eh schon war. Anderseits lag es bestimmt auch daran, dass die meisten der Studenten noch in ihren Federn liegen würden oder schon auf dem Weg nach Hause waren. Wenn Emmett nicht nächste Woche noch diesen Leistungstest hätte, wären Bella und ich, zusammen mit Rose und Emmett auch schon auf den Weg nach Forks. Alice und Jasper würden für knapp zwei Wochen nach Washington gehen, immerhin sollten seine Eltern auch endlich seine Freundin kennenlernen, danach würden sie uns nach Forks folgen. Ich freute mich auf die drei Wochen mit Bella in Forks, ich hatte den Schlüssel von unserem Haus dort noch und wollte einige Tage mit ihr allein verbringen. Das hatte ich ihr noch nicht gesagt, es sollte eine Überraschung werden. Mein Vorhaben sollte aber noch passieren, ehe meine kleine nervige Schwester kommen würde, sonst hätten wir bestimmt keine Zeit mehr um allein zu sein. Sie hatte jetzt schon angekündigt, dass sie Shoppen gehen wollte, es sollten vor allem Renees Boutiquen in Beschlag genommen werden. Mir tat Bella jetzt schon Leid. Inzwischen hatten wir die Hälfte des Weges zu meinem Haus hinter uns, als uns Tanya entgegen kam. „Wieso müssen wir ausgerechnet ihr begegnen? Der Tag hat so schön angefangen.“ stöhnte Bella, als sie sie kommen sah. „Und kann sie sich nicht mal NORMAL anziehen?“ Ich musste kurz schmunzeln, das gleiche dachte ich gestern Abend auch. „Beachte sie einfach gar nicht.“, sagte ich leise und zog Bella noch näher zu mir. Wir wollten gerade an dieser Blondine vorbeigehen, als sie sich provokant vor meine Freundin stellte. „Ah, hallo Bella. Gut das ich dich hier treffe. Dann kann ich mir den Weg sparen.“ Ihre Stimme war wie immer nervig und hoch. „Was willst du?“, fragte Bella genervt. „Naja, ich fliege heute noch mit meinen Eltern auf die Bahamas. Deshalb wollte ich das noch hinter mich bringen, bevor das neue Semester beginnt. Ich wollte dir gratulieren, du hast es tatsächlich geschafft.“ In ihrer Stimme lag Bewunderung, allerdings fragte ich mich gerade, warum sie Bella zu irgendwas gratulierte. „Wovon redest du?“, fragte Bella. Das wollte ich nun aber auch nur zu gern wissen. „Na von unserem Deal. Du bist tatsächlich mit Edward auf den Ball gekommen.“, antwortete Tanya abwertend. Bella riss erschrocken die Augen auf und blickte dann abwechselnd zu Tanya und mir. „Was meint sie damit, Bella?“, fragte ich mir ruhiger Stimme. Doch es war nicht Bella, die auf meine Frage antwortete. „Ach, sie hat dir gar nichts davon gesagt? Respekt Bella, ich hätte gedacht, du weihst ihn bestimmt ein. Wäre viel einfacher für dich gewesen, aber du hast es ja auch so hin bekommen. Na, wie dem auch sei. Ich lass meine Finger von ihm, immerhin hast du dem Anschein nach noch mehr von ihm bekommen, als nur eine Begleitung für den Ball. Ich dachte eigentlich immer, dass du so etwas nicht machst, aber bei Edward hast du wohl eine Ausnahme gemacht. Von meiner Seite aus hast du nichts mehr zu befürchten, es gibt interessantere Männer als ihn .“ Mein Körper versteifte, dann ließ ich langsam Bellas Hand los. In meinem Kopf ratterte es, was um alles in der Welt meinte diese Frau damit. Meine Freundin sah mich nicht mehr an, sondern ließ ihren Kopf hängen. Irgendetwas verschwieg sie mir. „Oh, ihr habt wohl was zu klären. Na dann, ich wünsche euch viel Spaß und bis nächstes Semester.“ Tanya stolzierte davon und ich blickte immer noch fragend zu Bella. „Bella, was hat sie gerade gemeint? Was für ein Deal?“ Sie sah immer noch nicht zu mir auf. Ich bekam langsam ein mulmiges Gefühl, was hatte Bella nur. „Edward, ich weiß nicht, wie ich es erklären soll.“ „Die Wahrheit Bella, wovon hat sie gesprochen!“ Langsam wurde ich sauer. Konnte sie nicht einfach sagen, was das alles zu bedeuten hatte? „Es ist nicht so, wie sie es gesagt hat. Ja es gab einen Deal, aber er hat mich nicht interessiert.“, fing sie an, doch bevor sie weiter reden konnte, redete ich dazwischen. „Welcher Deal, Bella?“ Sie sollte nicht um den heißen Brei reden, ich wollte einfach wissen, was sie mit Tanya zu tun hatte. Das konnte ja nicht so schwer sein. Bella holte kurz Luft und fing dann an zu erzählen. „Weißt du noch damals in dem Club, als sie auf einmal aufgekreuzt ist?“ Ich nickte nur. „Danach hab ich sie auf dem Klo getroffen. Sie wollte, dass ich die Finger von dir lasse, dass du ihr gehörst. Ich hab dann nur erwidert, dass du das wohl selbst entscheiden könnest. Daraufhin bot sie mir diesen Deal an. Sie wusste, dass ich nicht zu dem Ball wollte, woher auch immer.“ Sie holte wieder Luft, also fragte ich wieder, was das alles überhaupt mit mir zu tun hatte. Bella erkannte wohl langsam, dass ich allmählich wirklich die Geduld verlor, also redete sie weiter. „Sie bot mir an, dass ,wenn ich mit dir dort auftauche, sie ein für alle mal die Finger von dir lassen würde. Es klang so verlockend, nie wieder würde sie dich belästigen. Also schlug ich ein, bereute es aber im nächsten Moment .“ Endlich sah sie zu mir auf, doch ich blickte nur an ihr vorbei. Hatte sie das gerade wirklich gesagt? Sie hatte mit Tanya um mich gewettet? „Das war alles nur ein Spiel? Wer bekommt Edward herum? Nur deshalb bist du mit mir zu diesem Ball gegangen?“ Ich wollte nicht glauben, dass sie mich nur benutzt hatte, das alles vorgetäuscht hatte. „Nein Edward, nein. Ich wollte diesen Deal nicht. Darum hab ich dich auch nie gefragt, ob du mit mir dahin gehen würdest.“ Sie versuchte sie herauszureden. Konnte sie nicht wenigstens ehrlich sein? „Was wäre gewesen wenn ich dich nicht gefragt hätte, wir nicht da aufgetaucht wären? Wenn du diesen Deal nicht gewonnen hättest?“, fragte ich leise. Ich hatte Angst vor dieser Antwort, sie würde alles verändern, also schloss ich die Augen. „Dann hätte ich ihr ein Date mit dir besorgen müssen.“ Ich konnte es nicht glauben, sie hatte also tatsächlich um mich gewettet. Bekommt mich die Eine nicht, geht die Andere mit mir aus. „WAS? Ist das dein Ernst? Nie im Leben hätte ich mich mit ihr getroffen, das solltest du doch wissen.“ Meine Stimme klang eisig, sie passt sich meinem Inneren an. All die Wärme, die Bella in mir auslöste, machte sie mit jedem Wort zunichte. „Das weiß ich auch, darum hab ich dich auch nie gefragt. Ich wusste, dass du bestimmt ja sagen würdest. Aber ich wollte ja eigentlich nicht dahin und ich wusste, dass du dich nicht mit ihr treffen würdest, egal, was ich sagen würde. Also hab ich den Deal vergessen. Edward, glaub mir bitte. Dieser Deal war mir egal!“ Bellas Augen sahen mich flehend an, sollte sie Recht haben? Nein, ich konnte es mir nicht vorstellen, dann hätte sie es mir ja sagen können. „Ich war nur ein Spielball, du hast dich nur wegen diesem Ball mit mir abgegeben. Ich fasse es nicht.“ Es tat weh, die Frau die ich über alles liebte, hatte nur mit mir gespielt. Ich vergrub mein Gesicht in meinen Händen, es fehlte nicht mehr viel, dann würden mir Tränen in die Augen steigen und normalerweise brauchte es viel, bis ich weinte. „Nein Edward, das stimmt nicht. Der Ball war mir egal, der Deal war mir egal. Es ging mir nur um dich.“ Bella wollte nach meinen Händen fassen, doch ich ließ sie schnell fallen. „Lass mich, fass mich nicht an.“ sagte ich grob. In Bellas Augen sammelten sich Tränen. „Edward, bitte. Glaube mir, es ging mir nicht um diesen verdammten Deal. Es ging mir die ganze Zeit nur um dich, um uns. Bitte, glaube mir. Hätte ich gewusst, dass du mich fragen würdest, hätte ich diesem Deal doch nie zu gestimmt.“ Sie stoppte dazwischen immer wieder, sie würde ihre Tränen nicht mehr lange zurück halten können. „Das kam dir wohl gerade Recht, nicht wahr? Dass ich dich gefragt hab. Dieser Ausflug, das alles war nur ein Spiel. Gott, ich fasse es nicht. Du hast die ganze Zeit nur mit mir gespielt.“ Ich konnte sie nicht mehr länger ansehen und drehte mich um. Es tat so weh, mein Herz zerbrach gerade in tausend Stücke. „Das glaubst du? Dass ich mit dir gespielt habe?“, fragte sie so leise, das ich sie kaum verstand. Ja, glaubte ich das? Traute ich das Bella zu? Ich wusste es nicht. Die Bella, die ich schon mein ganzes Leben kannte, hätte das nicht fertig gebracht. Hatte ich mich so in sie getäuscht. Hatten die Jahren sie etwa doch mehr verändert, als ich gedacht hatte? Hatte das, was Jessica und Jacob ihr angetan hatten, sie so kalt werden lassen? Ich wusste es wirklich nicht. „Sag mir was ich glauben soll? Ein Deal Bella, wer mich bekommt. Was ist das dann, wenn nicht ein Spiel??“ „Es war kein Spiel Edward. Meinst du ich hätte dann die Nacht mit dir verbracht?“ Nun weinte sie, das konnte ich hören. Ich schaffte es immer noch nicht sie anzusehen, es tat einfach zu sehr weh. „Ich weiß nicht mehr, was ich glauben soll. Ich weiß nur, dass ich das nicht von dir gedacht hätte. Dass du zu so was in der Lage bist.“ Bella schluchzte ehe sie mich wieder fragte. „Zu was in der Lage?“ „Dass du jemanden das antust, was man dir angetan hat. Mit jemanden spielen, bis er das bekommt, was er will. Wann hättest du mich denn fallen gelassen?“ Meine Stimme hatte überhaupt keinen Klang, sie klang tot. So sah es auch in mir aus, in mir war alles tot, mein Herz hatte zu schlagen aufgehört. „Das glaubst du? Edward, ich hab das getan, weil ich dich mag, sogar mehr als das. Ich wollte, niemanden anderen neben dir sehen, ich war eifersüchtig. Es zerriss mir das Herz, wenn du nicht an meiner Seite warst, wenn ich von dir getrennt war.“ Sie schluchzte bitterlich, sie tat mir fast schon wieder Leid. Es hörte sich wirklich glaubhaft an, die alte Bella konnte keiner Fliege was antun. Und sie war eifersüchtig, aber worauf? Doch nicht ernstahaft auf Tanya, sie wusste doch, dass ich sie nicht mochte. Es gab nie eine andere als Bella, das musste sie doch bemerkt haben. Niemand sagte die letzten Minuten etwas, die Stille war fast noch schlimmer als das Schluchzen von Bella. „Ich kann dir das nicht glauben. Du hast nur mit mir gespielt, nichts von alle dem war ernst von dir gemeint.“, brach ich dann doch die Stille. Die Worte taten ihr mit Sicherheit weh, doch in diesem Moment waren es die einzigen, die ich sagen konnte. Ich wollte nicht länger mit ihr hier stehen, ich wollte einfach nur weg, weg von ihr. Also setzte ich mich langsam in Gang und ging weiter zu meinem Haus. Bella rannte mir hinter her und fasste nach einem Arm von mir. „Edward, nein, bitte. Glaub mir doch, es ist mein ernst. Der Deal war mir egal, es ging mir immer nur um dich. Ich hatte noch nie solche Gefühle wie ich sie für dich habe. Ich hab noch nie jemanden so gelie....“ Gott nein, sie sollte mich nicht noch mehr demütigen. Sie sollte aufhören mit meinen Gefühlen spielen und aufhören mir Gefühle vorzuspielen. „Sage es ja nicht, Isabella. Bewahre dir bitte wenigstens noch dieses bisschen Würde und lüge mich nicht noch mehr an. Ich glaube dir, kein Wort. Lass mich in Ruhe, ich will dich nie wiedersehen.“ Ich schlug grob ihren Arm weg, dabei sank sie zu Boden. „Edward, bitte, hat dir das alles heute Nacht nichts bedeutet?“, brachte sie unter ihren Tränen hervor. Die Nacht, war die schönste, die ich je im Leben erlebt hatte. Die Frau, die ich schon so lange liebte und verehrte, lag ihn meinen Armen. Ich konnte sie endlich spüren, berühren und küssen. Es hat mir alles bedeutet, es kam mir wie ein langersehnter Traum vor, der sich endlich erfüllt hatte. „Mehr als du denkst. Aber dir wohl nicht.“, beantwortete ich ihre Frage und drehte mich wieder zum Gehen um. Dieses mal beschleunigte ich meine Schritte, ich wollte nicht, dass sie mir nochmal folgte. „Edward, bitte. Geh nicht. Du musst mir glauben.“, rief sie mir flehend hinterher. Einen kurzen Moment zögerte ich. Sollte ich doch wieder zurückgehen, dann spürte ich wieder den Schmerz und ich setzte meinen Weg fort. Nach wenigen Minuten war ich auch schon da und lief schnell in mein Zimmer. Ich bemerkte die fragenden Blicke der Anderen auf mir, doch es war mir egal. Es war mir alles egal, nichts interessierte mich mehr. Das einzige, was mich bisher immer interessierte war Bella, doch diese hatte mir gerade schmerzlich klar gemacht, dass ich für sie nicht mehr als ein Spielzeug war. Sie hatte mich nur benutzt und sogar um mich gewettet. Ich stand am Fenster und blickte in den Himmel, dieser zog sich immer mehr zu. Super Wetter, passt ja zu meiner Stimmung! dachte ich sarkastisch. „Hey Alter, alles klar?“ Emmett war plötzlich in meinem Zimmer, ich hätte abschließen sollen. „Ja, alles klar.“, sagte ich schlicht und hoffte ,er würde sich damit zufrieden geben. Natürlich tat er das nicht. „Ja klar! Und wo ist dann deine Freundin?“, fragte er mich. „MEINE Freundin, welche Freundin? Meinst du die Person, die mich nur benutzt hat und als Teil einer Wette angesehen hat? Wer bekommt Edward? Soll anscheinend ein nettes Spiel sein.“, sagte ich gereizt und blickte zu Boden. „Was? Kannst du mal in klaren Sätzen reden? Was hat meine Schwester gemacht?“ Was war daran so schwer zu verstehen? Sie hatte mit mir gespielt, sich mit Tanya verbündet. „Frag sie selber! Ich habe keine Lust darüber zu reden.“, sagte ich ohne zu Emmett zu blicken. „Edward, verdammt, was ist los??“, fragte er mit Nachdruck. „Emmett, lass mich einfach in Ruhe!! Ich will heute niemanden mehr sehen! Das kannst du auch gleich meiner Schwester sagen.“ Ich wurde wieder wütend. Ich wusste, dass Alice wissen wollte, was los war, also wollte ich gleich dafür sorgen, dass sie hier nicht aufkreuzte. „Ok Edward, wenn du reden willst, du weißt, wo wir sind.“, sagte Emmett und verschwand aus meinem Zimmer. Reden, warum sollte ich mit jemanden reden? Ich wollte einfach nur meine Ruhe, Ruhe vor allem. Schnell zog ich meine Vorhänge zu, die Dunkelheit war angenehmer als das Licht. Ich legte mich auf mein Bett, vielleicht konnte ich ein wenig schlafen. Also schloss ich meine Augen, ein Fehler wie ich gleich merkte! Vor mir sah ich Bella, wie sie mit ihrem wunderschönen Kleid die Treppe herab kam, wie sie mir zulächelte. Dann unseren Kuss, unsere Nacht zusammen. Alles spielte sich ab, als wäre sie neben mir und ich würde das mit ihr erleben. Es tat so weh, es war alles nur gespielt. Und ich Idiot hatte ihr auch noch von meinen Gefühlen erzählt, nur weil ich dachte, sie würde ähnlich denken. Aber nichts der gleichen, sie hatte nur mit mir gespielt. Mein Magen krampfte sich schmerzhaft bei dieser Erkenntnis zusammen. Es war einfach nur ein Spiel für Bella. Ohne das ich es gemerkt hatte, weinte ich. Wann hatte ich zuletzt Tränen vergossen? Ach ja, richtig, das war in der ersten Nacht in New Orleans, als ich begriff, was ich zurück lassen musste. Meine Freunde, mein Leben, meine Liebe. Ich dachte, ich hatte sie hier wieder gefunden, aber es war eine Lüge. Wie konnte sie mir so etwas nur antun? Sie hätte doch einfach sagen können, dass sie nichts von mir wollte. Dann hätte sie sich das alles sparen können. Weihnachten mit dem Klavier, Silvester am Strand und die Nacht, im Club der Tanz, der Ausflug, der letzte Abend und die letzte Nacht. Alles hätte sie sich sparen können und auch mir. Dann würde es jetzt nicht so weh tun, als hätte sie mir das Herz ausgerissen! Keine Ahnung, wie lange ich so da lag und meinen Gedanken nachhing, aber plötzlich klopfte es an meiner Türe. Ich gab keine Antwort, derjenige würde bestimmt verstehen. Es würde wahrscheinlich eh nur Jasper sein, der mit mir reden wollte, aber darauf konnte ich verzichten. So gern ich ihn hatte und man sich in seiner Umgebung wohl fühlte, ich wollte niemanden sehen. Es klopfte nicht nochmal, dafür wurde die Türe langsam geöffnet. Ich merkte es an dem Lichtstrahl, der in mein Zimmer fiel. „Ich will niemanden sehen, hab ich das nicht oft genug gesagt.“, gab ich murmelnd von mir. Keinen Millimeter bewegte ich mich und ließ meine Augen geschlossen. Es war irgendwie seltsam, Jasper hätte sich schon längst bemerkbar gemacht und Emmett konnte nicht so leise vorgehen. Meine Schwester konnte es auch nicht sein, ich hatte sie vor einer Weile gehen hören, zusammen mit Rose. Als hätte die Person erraten, dass ich mich fragte, wer hier stehen würde, machte sie sich bemerkbar. „Edward ich bins....“ BELLA!!! Das konnte doch nicht ihr Ernst sein!! Was machte sie hier? Ich wollte sie nicht sehen, sie am allerwenigsten. Mit einem Ruck riss ich meine Augen an, nur um sie zu fixieren. Sie sah schlimm aus, ihre Augen waren rot, ich Haare das reinste Chaos und in alle Richtungen abstehend. „Du? Was willst du?“, knurrte ich böse. „Ich will es dir erklären, bitte.“ Ihre Stimme hatte wieder diesen flehenden Unterton. Sollte ich doch einfach zuhören? Vielleicht war es ja doch anders wie ich dachte. 'Nein, war es nicht! Sonst hätte es sie mir früher gesagt!' dachte ich zu mir selbst. Ich setzte mich auf und funkelte sie böse an. „Ich will von dir nichts mehr hören, rein gar nichts.“ Doch sie lies nicht locker. „Edward, bitte. Lass es mich doch wenigstens erklären.“ nun wurde ich wirklich wütend. Redete ich eigentlich mit einer Wand? „Es gibt da nichts mehr zu erklären. Hau ab, ich will dich nicht mehr sehen.“ Ich ballte meine Hände. „Bitte... Edward...“, setzte sie wieder an, doch ich lies sie nicht weit kommen. „RAUS AUS MEINEM ZIMMER!!!“ Ich schrie sie an und sprang vom Bett hoch. Gott, es tut mir Leid. Aber du lässt mir keine andere Wahl! dachte ich, als ich ihre Tränen sah. „Bitte Edward. Ich liebe dich doch.“, flüsterte sie. WAS? Das konnte nicht ihr ernst sein? Sie hatte mir mir gespielt, mich ausgenutzt, mich als Wetteinsatz missbraucht. Mein Brustkorb hob und sank sich schnell, ich musste mich unter Kontrolle bekommen. War es vielleicht doch nicht nur ein Spiel? Liebte sie mich wirklich? Das war doch alles, was ich wollte, das sie meine Liebe erwiderte. Es war wieder diese drückende Stille zwischen uns, bis ich bemerkte, dass Bella mir näher kam. „Hör mir bitte zu...“, verlangte sie von mir. Doch ich konnte nicht, es kamen wieder die Worte von Tanya in meinen Kopf. Es war nur ein Spiel, nicht mehr. Und nun tut sie es schon wieder! „Du lügst mich doch schon wieder an. RAUS ISABELLA, RAUS!!“ Die letzten Worte schrie ich wieder, ich nannte sie beim vollen Namen. Ich wollte sie nicht Bella nennen, den das war die Frau, in die ich mich verliebt hatte. Vor mir stand aber Isabella, eine die mit meinen Gefühlen spielte. „Bitte...“, bat sie mich wieder, doch ich hatte genug, ich hatte endgültig die Schnauze voll. „ZUM LETZTEN MAL, RAUS!“, schrie ich noch lauter und deutete zur Tür. In ihren Augen blitze auf einmal Angst. War ich der Grund? Dann drehte sie sich auf der Stelle um und rannte aus meinem Zimmer. Ich stand wie angewurzelt da, war ich das gerade eben? Bin ich so ausgeflippt? Diese Seite an mir kannte ich nicht, so eine Wut hatte ich noch nie gespürt. Ich wollte ihr nicht auf dieser Weise wehtun, aber ich konnte mich nicht mehr beherrschen. Die Angst, die ich in ihren Augen sah... Ich war zwar wütend auf sie, aber ich wollte ihre keine Angst machen, ich bin doch kein Monster. Zu viele Gefühle tobten in mir. Was, wenn sie das Geständnis gerade wirklich ernst meinte, wenn sie mich wirklich liebte. Aber warum dann dieser Deal mit Tanya? Warum hatte sie es mir nicht schon früher gesagt? Ich setzte mich auf die Kante meines Bettes und legte meinen Kopf in die Hände. Ich wusste nicht mehr, was ich denken sollte, es war einfach alles zu viel. Einerseits glaubte etwas tief in mir drin an Bellas Worte, aber auf der anderen Seite tat es einfach nur weh. Sie hatte mit mir gespielt, ist nur wegen diesem Deal mit mir zu dem Frühlingsball. Meine Kopf spielte wirre Gedanken ab, ich wusste einfach nicht mehr, was ich denken sollte. Mit einem Mal flog meine Türe auf und meine Schwester stand mit den Händen in den Hüften gestemmt vor mir. „EDWARD ANTHONY CULLEN, BIST DU BESCHEURT!? Warum schreist du Bella so an?“ „WAS? Ist das dein Ernst? Warum ich sie so anschreie?? Hat sie dir nicht gesagt, was sie getan hat?“ Ich war wütend. Alice schrie mich an, weil ich Bella angeschrien hatte, wusste sie überhaupt was los war? „Du masochistischer Vollidiot! Was meinst du denn, warum sie es getan hat?“ „Sie hat mit mir gespielt, wegen einer Wette, wer bekommt Edward herum.“, schrie ich sie an. „Du bist so blind Edward, sie hat es getan, weil sie dich liebt!! Verdammt nochmal, sie wusste nicht weiter!! Ja, dieser Deal war scheiße, aber er war ihr egal! Sonst hätte sie dich doch gefragt, ob du mit zum Ball gehst und nicht du sie. Und der Ausflug, meinst du sie würde dich so ausnützen? Mach die Augen auf, so eine ist Bella nicht und das weißt du!!!“ Der Giftzwerg redete ununterbrochen, ohne Punkt und Komma. Und irgendwie hatte sie recht, Bella würde so etwas nie ausnützen. „Warum hat sie es mir dann nicht gesagt?“, wollte ich wissen. „Weil es ihr egal war, weil dieser Deal sie nicht interessierte, sie hatte ihn vergessen. Sie wollte dir einfach nur nah sein, nicht wegen dieser Wette. Sie liebt dich, nur deshalb hat sie das getan. Denk doch mal nach, ihre Augen haben nicht gelogen!“ Damit hatte Alice Recht, den ganzen gestrigen Abend waren ihre Augen voller Gefühle und strahlten. Wenn sie etwas sagte konnte, konnte ich in ihnen die Wahrheit lesen. Heute hatte ich ihr bei unserem Streit kein einziges Mal in die Augen sehen können, vielleicht weil ich Angst davor hatte, was ich dort finden würde. Trotzdem begriff ich nicht warum sie mir nichts gesagte, sie hätte von Anfang an sagen können, dass Tanya ihr so etwas angeboten hatte. „Ich weiß nicht mehr was ich denken soll.“, gab ich dann klein laut zu. „Dann denk darüber nach. Du liebst sie, so wie Bella dich. Das kann dir doch nicht egal sein.“ Alice hatte sich inzwischen beruhigt und redete leiser. Nein, mir was es nicht egal. Aber was sollte ich tun? Einfach so zu Bella gehen und tun, als wäre nichts passiert? Nein, dazu tat es zu sehr weh. „Lass mich allein, Alice.“, wies ich meine Schwester an. „WAS? Wieso sollte ich? Du gehst jetzt zu Bella und klärst das!“, rief sie aufgebracht und zerrte an meinem Arm. „NEIN, das werde ich nicht. Ich will sie nicht sehen. Ich kann ihr einfach nicht glauben!“, sagte ich etwas lauter und zog Alice meinen Arm weg. „Aber Edward...“ „Nichts aber Edward! Raus, ich will meine Ruhe.“, schrie ich Alice an, die daraufhin sich zur Tür wandte. „Du bist so ein verdammter Sturkopf. Hör auf dein Herz!“, sagte sie noch, ehe sie die Tür hinter sich zu knallte. Auf mein Herz hören? Welches Herz? dachte ich zu mir, als ich wieder in meinem Dunkeln Zimmer war. In meinem Kopf hämmerte es, ich wusste nicht mehr was richtig war und was nicht. Alles klang logisch und dann wieder nicht. Das war einfach zu viel für mich, es erdrückte mich alles hier, ich musste weg. Schnell sprang ich auf und zog meine Reisetasche aus dem Schrank. Ich stopfte ein paar Klamotten und Utensilien rein, zog mich um, weil ich immer noch den Anzug trug und rannte aus meinem Zimmer. Unten stieß ich fast mit Jasper zusammen, die Frauen waren nicht mehr zu sehen. „Wo willst du hin?“, fragte er mich. „Weg!“, antwortete ich knapp und ging an ihm vorbei. „Warte, sollen wir mitkommen?“, rief er mir hinterher, als ich die Türe gerade öffnen wollte. „Nein, ich will niemanden dabei haben. Ich will alleine sein.“ Ich wartete auf keine Antwort und ging aus der Tür. Schnellen Schrittes ging ich zu meinem Volvo, startete und kramte dann nach meinem Handy. Ich wählte schnell die Nummer von meinen Eltern, nach wenigen Klingeln meldete sich meine Mum. *Esme Cullen * *Hi Mum, ich bins. * *Edward, was ist passiert? * Woher wusste sie, dass etwas passiert war. *Nichts schlimmes Mum. Ich wollte nur sagen, dass ich mit zu Tante Lisa komme. Ich bin in vier Stunden in New York. * Meine Eltern wollten in zwei Tagen nach Texas zu Verwandten, das war die Gelegenheit zum abschalten und nachdenken. *Aber Schatz, du wolltest doch mit Bella nach Forks. Ist etwas mit ihr? * *Ich erkläre es dir, wenn ich da bin. Ich muss jetzt fahren. * *Ist gut, fahr vorsichtig. Ich werde auf dich warten.. Bis später. * *Bis später Mum. * Ich legte auf und legte das Handy ins Handschuhfach. In Gedanken dankte ich meiner Mum, dass sie nicht nachgehackt hatte. Aber sobald ich zu Hause war, wusste ich, dass ich es ihr sagen musste. Sie machte sich mit Sicherheit schon Sorgen, immerhin war es nicht normal, dass ich so Knall auf Fall nach New York fuhr. Und das ich auch noch den geplanten Urlaub in Forks absagte, nur um mit zu Tante Lisa zu gehen. Es war ja auch mehr als absurd, ich gehe freiwillig mit nach Texas statt meine Ferien mit der Frau zu verbringen, die ich liebte. Esme hatte schon immer geahnt, dass ich so für Bella empfand, vor allem als sie sah wie wir Weihnachten miteinander umgingen. Und als ich ihr neulich sagte, dass ich mit ihr nach Forks gehe, in unser Haus, war es wohl mehr als offensichtlich wie es um meine Gefühle stand. Aber nun lag alles in Scherben, meine Gefühle waren das reinste Chaos! Ich musste sie erst einmal ordnen. An einem Ort, an dem mich nichts an Bella erinnerte. Vielleicht hatte sie Recht, vielleicht hatte Alice Recht, aber ich brauchte Zeit für mich allein, weit weg von allen anderen. Ich trat ins Gaspedal und ehe ich den Highway erreicht hatte, zeigte mein Tacho schon 100 km/H. ♥♥♥***♥♥♥***♥♥♥***♥♥♥***♥♥♥***♥♥♥***♥♥♥***♥♥♥***♥♥♥***♥♥♥***♥♥♥*** Puh, das wars! Sooo, ihr seht, Bella ist nicht die Einzige die flüchtet! Ich hoffe, das Kapitel hat euch gefallen. Und es war euch nicht zuviel mit den Wiederholungen und so. Aber ich denke, es ist ganz wichtig das auch aus Edwards Sicht zu sehen. Aber ich werde es bestimmt an euren Kommis sehen, wie es euch gefallen hat. In diesem Sinne, ein schönes Wochenende!! Bussi Kapitel 26: Flucht nach Forks ----------------------------- Hey Leute, jaaa, ich lebe noch. Und es tut mir leid das ihr dieses Mal länger warten musstet. Aber ich habe meiner Beta nach den letzten Kapiteln, einfach mal ne Pause gegönnt. Vorallem das letzte war echt heavy und Mocca musste da lang dran sitzen. Aber jetzt bin ich wieder da und im Gepäck das neue Kapitel. Viel Spass damit. ................................................................. Die halbe Nacht lag ich wach in meinem Bett, ich konnte einfach keinen Schlaf finden. Immer wieder übermannten mich die Tränen. Als sie nach einer Weile versiegten, tat mir einfach nur alles weh. Als ich jedoch dann doch endlich in einen schlafähnlichen Zustand viel, träumte ich von Edward. Wie sollte es auch anders sein? Der Traum hatte so schön begonnen, wir gingen am Strand spazieren, küssten uns leidenschaftlich und sahen der untergehenden Sonne zu. Doch plötzlich tauchte Tanya auf und nahm umfasste Edwards Hand und entriss ihn mir. Sie ging einfach mit ihm weg. Ich blieb allein zurück und schrie immer wieder seinen Namen, doch er reagierte nicht. Durch das Klingeln meines Weckers wurde ich dann wach, schweißgebadet und mit Tränen in den Augen. Wieder schmerzte es an der Stelle, an der sich mein Herz befinden müsste, mein Kopf schrie immer noch seinen Namen. Aber Edward war nicht hier, ich hatte ihn schließlich vergrault, alles kaputt gemacht. Keuchend stieg ich aus meinen Bett, es war gerade mal halb fünf. Aber ich musste mich beeilen. Um acht ging der Flieger und ich brauchte zwei Stunden nach Boston. Also schlich ich mich so leise wich möglich in das Bad im Erdgeschoss, Alice und Rose würden bestimmt wach werden, wenn ich oben duschen würde. Schnell duschte ich, trocknete meine Haare einigermaßen und band sie zusammen, dann putze ich meine Zähne und zog mich um. Dann ging ich wieder in mein Zimmer und holte meinen Koffer aus dem Schrank. 'Ich sollte Alice und Rose einen Nachricht hinterlassen, sie machen sich sonst Sorgen.' dachte ich zu mir selbst und kramte nach einem Block und Stift. Guten Morgen Alice und Rose, wenn ihr das liest, bin ich schon im Flugzeug auf dem Weg nach Forks. Ich brauche einfach Luft und Zeit zum Nachdenken. Ich kann nicht länger hier in seiner Nähe sein, nicht nach dem, was ich getan habe. Ich melde mich bei euch, macht euch bitte keine Sorgen. Habe Emmetts Wagen genommen, stell ihn am Flughafen ab. Liebe Grüße Bella Ich legte den Zettel auf den Tresen in der Küche, dann schnappte ich mir meine Schlüssel und lief zum Parkplatz. Gott sei Dank hatte ich den Zweitschlüssel von Emmetts Jeep, sonst müsste ich nun wohl mit dem Taxi fahren. Als ich das Auto erreichte, bemerkte ich, dass Edwards Volvo fehlte. Unsere Autos standen alle immer nebeneinander, aber heute waren nur noch der Jeep, Alice Porsche und Rose BMW hier. Wo ist er? fragte ich mich selbst. Angst überkam mich, er hatte doch hoffentlich nichts Dummes angestellt. Oder war er einfach nur so lang unterwegs? Nein, das passte nicht zu Edward, er war kein Partymensch. Ich wollte nicht länger darüber nachdenken und schmiss meinen Koffer ins Auto. Schnell stieg ich auf den Fahrersitz und stellte alles ein. Ich war mit diesem Ding bisher nur zweimal gefahren, ich hoffte, dass ich es bis Boston schaffen würde. So große Autos waren einfach nichts für mich. Als ich den Motor an ließ bekam ich erst mal kurz einen Schreck, so laut hatte ich ihn gar nicht in Erinnerung, was aber wahrscheinlich daran lag, dass ich fast nur noch mit Edward fuhr. Und da war er wieder, der Schmerz direkt ins Herz. Tränen sammelten sich in meinen Augen, doch bevor sie über meine Wangen liefen wischte ich sie schnell ab. Dann parkte ich aus und fuhr los Richtung Boston. Schnell kam ich am Flughafen an, ich raste auch wie eine Irre. Ein Nachteil, wenn man mit den Cullens fuhr, man verlor den Sinn für die Geschwindigkeit. Normalerweise war ich keine schnelle Fahrerin, aber ich musste einfach weg und das so schnell wie möglich. Ich parkte den Wagen im Parkhaus neben dem Flughafen, da würden ihn die andern schnell finden. Dann ging ich schnellen Schrittes zum Schalter und holte mein Ticket. Ich hatte sogar Glück und bekam noch einen Platz am Fenster und das Flugzeug stand auch schon bereit. Also ging ich schnell zum Gate und nahm im Flugzeug Platz. Neben mir ließ sich eine ältere Dame nieder, die mich höflich grüßte. Nachdem ich zurück gegrüßt hatte, zog ich meinen IPod aus der Tasche und hörte Edwards Musik. Früher beruhigte mich die Klänge unheimlich, doch jetzt wühlten sie mich auf, brachten alle Erinnerungen der letzten Tage auf. Aber ich brauchte sie in diesem Moment, das war das einzige, was mich mit ihm verband. Mein Blick ging leer aus dem Fenster, meine Gedanken waren wieder bei Edward. Ich war so dumm, hatte alles kaputt gemacht. Warum habe ich ihm nicht einfach etwas gesagt? Er wäre anfangs bestimmt auch wütend gewesen, aber nicht so wie gestern. Dann wären wir uns vielleicht schon früher näher gekommen und dieser doofe Frühlingsball hätte absolut keine Bedeutung gehabt. Dann hätte auch Tanya niemals etwas gesagt und wir wären jetzt glücklich. Aber nein, ich musste ja wieder alles kaputt machen. Ich musste ja diesem dämlichen Deal zustimmen, nur um ihn dann zu vergessen. Hätte ich ihn nicht vollkommen vergessen, hätte ich es Edward gesagt. Aber mir fiel er erst wieder ein, als diese blöde Kuh damit anfing. Und das war der Anfang vom Ende. Es wäre ja auch zu schön gewesen. Edward und ich zusammen als Paar, wie konnte ich auch nur denken das es so einfach wäre. Plötzlich spürte ich einen Arm an meiner Schulter, fragend drehte ich mich in die Richtung, von der Arm her kam. Die ältere Dame sah mich mitfühlend an und redete mit mir. Ich verstand allerdings kein Wort, also nahm ich meinen Kopfhörer aus dem Ohr. „Oh Kleines, endlich siehst du mal zu mir. Ist alles in Ordnung?“, fragte sie mich besorgt. „Ähm.. ja, wieso, wieso fragen Sie?“ „Liebes, du weinst seit einer halben Stunde bitterlich und schluchzt dabei immer wieder einen Namen. Hast du Liebeskummer?“ Was sagte die Dame? Ich weinte? Sind wir überhaupt schon gestartet? Jetzt bemerkte ich, dass wir hoch über den Wolken waren und mein nasses Gesicht, ich schämte mich das jemand anders meine Tränen sehen musste. „Nein nein, es ist... Liebeskummer... Edward...“ Ich stotterte wirres Zeug. Die alte Dame legte eine Hand auf meine. „Ist er es denn wert, dass du so viele Tränen vergisst?“, fragte sie mich liebevoll. Tränen überkamen mich wieder, ich konnte nichts anderes als nicken. „Was hat er denn getan, das du so weinst?“ Ich wischte mir über die Augen, dann atmete ich einmal tief durch. „Edward hat gar nichts getan, es war meine Schuld.“, antwortete ich und Tränen rollten wieder über meine Wange. „Aber aber Liebes. So schlimm kann es doch nicht gewesen sein oder? Hast du ihn betrogen?“ Die Dame war so nett und verständnisvoll, ich konnte nicht anders und erzählte ihr die ganze Geschichte. Danach fühlte ich mich seltsamer weise leichter, befreiter, aber der Schmerz war immer noch da. Mrs. Kline, so hieß die Dame, hielt die ganze Zeit über meine Hand und hörte mir aufmerksam zu. Als ich fertig war, überkamen mich wieder die Tränen. Mrs Kline reichte mir ein Taschentuch und nahm mich in den Arm. „Weißt du Liebes, du hast das nur getan, weil du ihn liebst. Aber er ist verletzt, das musst du verstehen. Aber wenn Edward dich wirklich liebt und ich bin mir sicher, er tut das nach all dem, was du mir gerade erzählt hast, dann wird er dir verzeihen. Glaub mir, du darfst nur nicht aufhören zu kämpfen.“ Sie strich mir liebevoll über den Rücken, eine Welle der Hoffnung überkam mich. Vielleicht hatte sie Recht, er braucht einfach nur Zeit. Immerhin liebt er mich doch auch, er hat es zwar nie so direkt gesagt. Aber seine Geständnisse, sein Herz schlägt nur für mich, ich bin alles, was er je wollte, das ist doch fast dasselbe. Oder etwa nicht? Machte ich mir vielleicht auch schon wieder zu viel Hoffnung. Ich wusste es nicht. Mrs. Kline redete den Rest des Fluges mir immer wieder gut zu. Sie hatte so viel Lebenserfahrung, ich war der festen Überzeugung es stimmte, was sie sagte. Nach zweieinhalb Stunden Flug erreichten wir meinen Zwischenstopp und Mrs. Kline Endstation Chicago. Da ich in ein anderes Flugzeug musste, ging ich mit ihr aus dem Gate. „Also Bella, hör mir nochmal gut zu. Wenn du Edward wirklich so liebst, wie du sagst, dann darfst du niemals aufhören zu kämpfen. Es gibt immer eine zweite Chance. Edward wird dir verzeihen, vielleicht nicht heute oder morgen, aber er wird es tun. Er liebt dich so wie du ihn. Für euch Beide ist ein Happy End vorbestimmt, glaub mir. Aber immer davon laufen bringt nichts, stell dich deinen Gefühlen.“ Mrs. Kline nahm mich noch einmal fest in den Arm. „Danke Mrs. Kline, danke. Sie haben mir sehr geholfen, ich hoffe sie behalten Recht.“, bedankte ich mich für ihre Worte. „Glaub mir, ich werde Recht behalten. Und nun leb wohl, kleine Bella. Komm gut nach Hause und viel Glück mit deinem Edward.“, verabschiedete sie sich dann schließlich. „Danke, danke für alles. Auf Wiedersehen Mrs. Kline.“, erwiderte ich, dann verschwand sie bei der Kofferausgabe und ich ging zu meinem Gate. Mein Anschlussflug nach Port Angeles stand schon bereit, wieder hatte ich Glück und ergatterte einen Platz am Fenster. Kurz darauf hob das Flugzeug auch schon ab, ich stöpselte wieder meine Kopfhörer ins Ohr und lauschte den Klavierklängen. Ich schloss meine Augen und ließ die Musik auf mich wirken. Vor mir spielte Edward auf dem Klavier, er sah so konzentriert aus, seine Hände glitten über die Tasten. Das Stück endete, er sah kurz zu mir und schenkte mir das schiefe Lachen, das ich so an ihm liebte. Dann begann das nächste Stück und Edward fing wieder an zu spielen, er spielte nur für mich. Durch ein kurzes Ruckeln im Flugzeug öffnete ich meine Augen und befand mich somit wieder in der Realität. Edward würde nicht mehr für mich Klavier spielen, ich hatte ihn vertrieben. Den Mann, den ich über alles liebte, den Mann, der meine Gefühle endlich einmal erwiderte. Wieder merkte ich, wie mir Tränen in die Augen stiegen, aber schnell wischte ich sie weg. Dann hallten Mrs. Kline Worte in meinem Kopf. Er wird dir verzeihen, er liebt dich auch. Und höre nicht auf zu kämpfen. Ob es was bringen würde? Edward hörte mir ja nicht mal zu, wie sollte ich dann um ihn kämpfen? Außerdem würde es doch nichts bringen, er würde mir mit Sicherheit nicht mehr vertrauen. Ich kauerte mich in meinen Sitz und lauschte weiter der Musik. Es tat weh das zu hören, aber ich konnte nicht anders. So fühlte ich mich Edward nahe, auch wenn er tausende Meilen entfernt war. Mit meiner Hand umklammerte ich seine Kette, sie war so schön. Als er sie mir umlegte, hatte er so ein Glitzern in seinen Augen, das war bei unserem Streit vollkommen verschwunden. Aber wen wunderte das, nachdem was ich getan hatte. Der restliche Flug verging schnell, zwischen drin war ich sogar kurz eingenickt.. Inzwischen war das Flugzeug gelandet und ich hastete zum Ausgang. Mein Koffer kam auch recht schnell, also ging ich schnell in die kleine Empfangshalle. Ich sah meinen Dad schon und rannte auf ihn zu. Er öffnete die Arme und fing mich auf. „Dad....“ schluchzte ich, die Tränen hatten wieder die Überhand gewonnen. „Bella-Kleines, was ist denn los? Wieso weinst du?“, fragte er mich besorgt. „Dad... ich hab alles... Edward... es ist alles aus...“, stammelte ich unter meinen Tränen. „Bells, komm. Wir gehen erst mal zum Auto. Dann erzählst du mir alles.“ Ich nickte gegen seine Brust, dann nahm er meinen Koffer und zog mich in seinen Arm. Am Auto verstauten wir meinen Koffer, dann fuhren wir los Richtung Forks. Wie ich schon erwartet hatte, regnete es in Strömen, ein Gewitter würde wohl auch bald aufziehen. „Nun Bella, was ist los? Was ist mit Edward?“, fragte mich mein Dad und nahm meine Hand. „Ich hab scheiße gebaut Dad, mächtige Scheiße.“, gab ich dann leise von mir. „Was ist denn passiert?“ „Ich hab mich in Edward verliebt!“, platze es aus mir heraus. „Aber das ist doch toll!! Oh warte, er liebt dich nicht?“ „Doch... nein, ja, ich weiß es nicht. Er hat es mir nicht direkt gesagt, nur immer so Andeutungen gemacht, sein Herz schlägt nur für mich und so.“ „Das dachte ich mir schon.War auch kaum zu übersehen.“ Mein Dad setzte ein Lächeln auf. „Was meinst du damit?“, fragte ich verwirrt „Er konnte an Weihnachten den Blick nicht ein einziges mal von dir wenden. Seine Gesten, seine Augen, alles verriet ihn. Nur bei dir war ich mir nicht so sicher, aber ich wusste, das ist mehr als nur Freundschaft. Aber ich verstehe nicht wo das Problem ist Bella.“ „Ich hab alles kaputt gemacht...“ Wieder überkamen mich die Tränen. „Oh Kleines, erzähl mir alles genau zu Hause. Deine Mutter muss heute in Seattle arbeiten, sie kommt erst spät nach Hause.“, redete mein Dad mir gut zu. Ich nickte wieder nur und den Rest der Fahrt schwiegen wir. Als wir in Forks ankamen, donnerte es bereits. Der Regen wurde noch stärker, also huschten wir schnell ins Haus. „Ach Bella, du solltest Alice anrufen. Sie macht sich Sorgen.“, sagte mein Dad, als wir unsere Jacken ablegten. „Was, wieso?“ „Sie hat heute morgen hier angerufen. Sie war ganz durch den Wind, Rosalie im Hintergrund auch. Sie machen sich wirklich Sorgen.“ Mein Dad gab mir das Telefon. „Hat Mum etwas mitbekommen?“, fragte ich sicherheitshalber nach. „Nein, sie ist früh aus dem Haus, sie weiß nicht, dass du hier bist. Aber du wirst ihr einiges erklären müssen und nicht nur ihr. Aber nun rufst du erst mal Alice an, ich warte in der Küche.“ Mit diesen Worten verschwand mein Dad. Ich wählte die Nummer von Alice, es klingelte nicht einmal da hörte ich schon ihre hysterische Stimme. *Bella, Bella bist du es? * *Ja Alice, ich bins. * *ISABELLA MARIE SWAN, sind sie eigentlich wahnsinnig? Uns so einen Schrecken einzujagen. Warum bist du einfach so abgehauen? * *Ich musste weg, ich brauchte Abstand. Mir wurde das alles zu viel in Dartmouth. * *Gott, hast du dich mit Edward abgesprochen? * Was meinte sie nun damit? *Wieso? Was ist mit ihm? * *Er ist gestern Abend auch knall auf Fall abgehauen. Heute Morgen hab ich Mum angerufen und sie sagte nur, dass er mit zu Tante Lisa fährt, FREIWILLIG! * *Oh, na dann.... * Ein stechender Schmerz durchzog mich. Er ist also auch wegen mir weg. *Bella, bitte mach keinen Unsinn. Es wird alles wieder gut. * *Hmmm... * *Bella, bist du noch da? * *Ja, ich bin noch da. Aber ich hör jetzt auf. Ich melde mich bei euch. * *Ist gut, in ein paar Tagen ist auch Rose bei dir. * *Ja, bis dann Alice. * *Machs gut Bella. Es wird alles wieder gut, glaub mir. * Darauf erwiderte ich nichts und legte einfach auf. Langsam schleifte ich mich in die Küche, mein Dad saß am Tresen und hatte Kaffee gemacht. „Willst du auch einen?“, fragte er mich und hielt eine Tasse in die Luft. Ich schüttelte nur meinen Kopf und setze mich auf einen der Barhocker. Meinen Kopf vergrub ich in meinen Armen auf der Ablage, ich fühlte mich einfach nur schlecht. „Bella, was ist passiert? Willst du es mir erzählen?“, fragte mich mein Dad und strich mir sanft über den Kopf. „Es ist nur wegen dieser Tanya.“, murmelte ich in meine Arme. „Welche Tanya?“ „Diese blöde Campusschlampe.“ „Und was hat sie mit dir und Edward zu tun?“, fragte mein Dad wieder. Ich schaute zu ihm auf, dann begann ich zu erzählen. Wer Tanya war, was sie bisher alles machte, dass sie an Edward hing wie eine Klette und wie weh mir das tat. Was im Club damals war, wie es zu dem Deal kam. Mein Ausflug mit Edward und unsere Abmachung zum Frühlingsball zu gehen. Dass ich überhaupt nicht mehr an diesen bescheuerten Deal dachte, wie schön der Abend war und die Nacht. Das wir endlich zusammen waren, was mir Edward in der Nacht alles gestanden hatte, von der Kette, die er mir schenkte. Dass wir Tanya über den Weg liefen und dass sie gerade raus sagte, was wir ausgemacht hatten, wie Edward erstarrte und mich dann stehen ließ. Ich zurück rannte in mein Zimmer, wie Alice dazu kam und wir dann zu den Jungs gingen. Mein verzweifelter Versuch noch einmal mit Edward zu reden und wie es endete und ich schließlich meinen Dad anrief. Als ich zu ende erzählt hatte, liefen die Tränen wieder unaufhaltsam meine Wangen hinunter. Mein Dad nahm mich fest in die Arme und wiegte mich. „Ruhig Bella, es wird alles gut.“ „Nein Dad, nichts wird gut. Ich hab alles kaputt gemacht.“, schluchzte ich. „Ach Bells, das renkt sich schon wieder ein.“, redete er mir gut zu. „Das glaub ich nicht.“ „Natürlich Bella, ihr liebt euch doch!“ „Woher willst du wissen, dass er mich nach all dem noch liebt?“, fragte ich. „Weil er dumm wäre, wenn er es nicht täte.“, sagte mein Dad locker. „Ach Dad, ich war so dumm.“, wimmerte ich. Charlie sagte darauf nichts mehr und hielt mich einfach nur fest, er war ja noch nie der Mann der großen Worte. Aber das reichte mir, einfach nur festgehalten zu werden. Nach einer Weile löste ich mich von meinem Dad und ging in mein Zimmer. Es war inzwischen schon fast neun Uhr, meine Mum würde bestimmt bald nach Hause kommen. Als erstes zog ich die Vorhänge zu, es war eh schlechtes Wetter. Als zweites räumte ich meinen Koffer aus und stopfte alles halblebig in meinen Schrank. Und als drittes nahm ich mir wieder meinen IPod und schmiss mich damit auf mein Bett. Ich hatte noch zusätzlich meinen digitalen Bilderrahmen mitgenommen, den steckte ich neben meinem Bett ein und beobachtete den Bildwechsel. Inzwischen waren einige neue Bilder dazu gekommen, die meisten zeigten Edward und mich. Ich schluchzte, weinen konnte ich inzwischen nicht mehr. Bestimmt war ich innerlich vertrocknet, ich hatte heute bisher weder etwas getrunken noch gegessen. Aber ich hatte auch kein Verlangen danach, weder Hunger noch Durst spürte ich. Nur den stechenden Schmerz der von meinem Herzen ausging. Ich hatte wieder einmal jegliches Zeitgefühl verloren, als meine Mum sich neben mir auf dem Bett niederließ. „Oh Schatz, was ist denn nun wieder passiert?“, fragte sie mich und strich mir durch die Haare. „Mum... ich hab einen riesen Fehler gemacht.“, schluchzte ich. „Charlie hat mir alles erzählt. Aber Bella, das ist doch kein Grund davon zu laufen.“ „Bin ja wohl nicht die einzige.“, sagte ich trotzig. „Wie meinst du das?“ „Edward ist gestern Abend noch nach New York gefahren.“, antwortete ich schlicht, es tat weh seinen Namen zu sagen. „Oh, ihr seid schon so Sturköpfe. Erst du und Alice, jetzt Edward. Das liegt wohl in der Familie.“ ,scherzte meine Mum, aber das war genau das, was ich am wenigsten hören wollte. Ich schluchzte nur noch mehr, meine Augen taten von dem trocknen Weinen weh. „Ist gut Bella, tut mir Leid, ich wollte dir nicht weh tun. Aber ich bin mir sicher, dass sich alles wieder klären wird. Edward ist im Moment sehr verletzt. Ich glaube, der Abstand wird euch gut tun.“, tröstete mich meine Mum. „Ich glaube nicht, dass er auch nur jemals wieder ein Wort mit mir redet.“, wimmerte ich, meinen Kopf auf dem Schoss meiner Mum gebettet. „Natürlich wird er das, da bin ich mir sicher. Nach den Ferien sieht die Welt schon wieder ganz anders aus, du wirst sehen.“ So gern ich ihren Worten Glauben schenken wollte, ich konnte es nicht. Wenn ich nur an die leeren Augen von Edward dachte, seine Reaktion auf alles, nie wieder würde er mit mir reden, geschweige den überhaupt ansehen. Renee strich mir weiter liebevoll über den Kopf, es hatte eine beruhigende Wirkung. „Schatz, hast du heute überhaupt schon etwas gegessen?“, fragte sie mich irgendwann, ich schüttelte nur den Kopf. „Ach Bella, du musst aber etwas essen. Ich bring dir eine Kleinigkeit und auch etwas zu trinken.“, sagte sie und stand auf. Auch ich stieg aus meinem Bett, zog mir meine Jeans und Pulli aus und zog mir einen bequemen Jogginganzug über. Dann krabbelte ich wieder in mein Bett und zog mir die Decke über den Kopf. Kurz darauf kam auch meine Mum wieder, in der Hand ein Tablett. „Ich hab keinen Hunger Mum.“, murmelte ich. „Du isst jetzt was, aber allen voran trinkst du etwas. Du kannst schon nicht mehr weinen, so wenig Flüssigkeit hast du in dir.“, sagte sie bestimmend. Also griff ich nach der Wasserflasche, setzte sie an und mit einem Zug war die halbe Flasche leer. Vor lauter Trauer hatte ich nicht bemerkt, wie durstig ich war. Kurz setzte ich ab, dann leerte ich auch den Rest der Flasche. „Siehst du, hab ich es gewusst. Nun isst du noch ne Kleinigkeit, ich bring dich nochmal ein Wasser.“ Sie zeigte auf den Teller wo drei Brote lagen, ich schnappte mir das mit Nutella, nahm einen Bissen und legte es wieder zurück. So sehr ich Nutella sonst liebte, ich hatte absolut keinen Appetit. Meine Mum war wieder in meinem Zimmer und stellte mir zwei weitere Flaschen Wasser hin. „Ich lass dich jetzt mal schlafen, morgen sieht die Welt schon anders aus. Schlaf gut meine Süße.“ sie gab mir noch einen Kuss auf die Stirn, dann verschwand sie aus meinen Zimmer. Gar nichts sieht morgen besser aus. Edward ist nicht bei mir und wird es auch nie mehr sein! dachte ich und nahm nochmal einen Schluck Wasser. Dann nahm ich wieder meinen IPod, drehte die Lautstärke auf Anschlag und starrte wieder auf meinen Bilderrahmen. Irgendwann würde mich bestimmt der Schlaf übermannen, ich hoffte, dass es ein traumloser Schlaf sein würde. Dienstag Mittwoch Donnerstag Freitag Die erste Woche ohne Edward war so gut wie vorbei, was bedeutete, dass heute Emmett und Rosalie kommen würden. Ich saß auf meinem Fensterbrett und starrte in den grauen Himmel. Die letzten Tage hatte es immer geregnet, nicht einmal kam die Sonne raus. Aber selbst wenn sie es getan hätte, ich hätte es wahrscheinlich nicht mal bemerkt. Bis heute waren meine Vorhänge zu, mein Zimmer hatte ich nur verlassen, wenn ich aufs Klo musste. Gegessen hatte ich auch fast nichts, der Hunger blieb immer noch aus. Meine Eltern ließen mich in Ruhe, sie waren sowieso fast nie zu Hause. Mum war bis gestern jeden Tag in Seattle und kam erst spät abends heim. Dad hatte auch Dienst und kam meistens erst gegen acht nach Hause. Er schaute dann immer kurz in mein Zimmer, gab mir einen Kuss auf die Stirn und ging wieder nach unten. Ich wusste ,was er damit sagen wollte, dass es ihm Leid tat mich so zu sehen. Aber er sagte nie viel, das liebte ich so an meinem Dad. Meine Mum hingegen machte mir fast jeden Abend eine Szene, ich sollte mich nicht so hängen lassen, etwas essen und so weiter. Ich schaltete dann meist auf Durchzug, ich wusste ja, dass sie Recht hatte. Aber ich konnte nicht anders, ich vermisste Edward schrecklich. Und das Loch in meiner Brust wurde mit jeder Minute, mit jeder Sekunde größer. Aber ich wusste, dass ab heute Schluss sein würde mit meinem Selbstmitleid. Das hatte mir Alice schon angedroht. Wenn Rose kommen würde, würde sie mir erst mal gehörig den Kopf waschen. Unser kleiner Giftzwerg hatte jeden Tag angerufen, ich hörte ihr schon gar nicht mehr zu, wenn sie mich wieder mal volllaberte. Dennoch wusste ich, dass Rose nichts sein würde, im Gegensatz zu Alice in zwei Wochen. Inzwischen war es drei Uhr nachmittags, bald würde mein Bruder auftauchen. Sie sind spät abends in Boston los geflogen und Dad holte sie gerade in Seattle ab. Der Himmel öffnete gerade mal wieder seine Pforten, es goss wie aus Eimern. Ich erhob mich seufzend von dem Fensterbrett und legte mich wieder auf mein Bett. Mit meinen Kopfhörern im Ohr schnappte ich nach meinem Buch. Ich hatte mich entschlossen, mal wieder Stolz und Vorurteil zu lesen. Es war nach Sturmhöhe mein zweites Lieblingsbuch. Doch immer wieder drifteten in meinen Gedanken zu Edward ab. Immer wieder überlegte ich, was er gerade wohl tat. Ob er vielleicht auch hin und wieder an mich dachte. Aber daran glaubte ich nicht, falls er es doch tat, dann bestimmt nur aus Wut. Und dazu hatte er allen Grund. Immerhin hatte ich ihn verletzt, ihm das Gefühl gegeben nur mit ihm gespielt zu haben. Was natürlich nicht der Wahrheit entsprach, aber das glaubte er mir nicht. Egal, wie oft ich versucht habe, es zu erklären, er glaubte mir kein. Ich kann es ihm nicht mal verübeln, ich hätte es bestimmt auch nicht. Aber was sollte ich noch tun, was noch sagen? Er würde mir niemals glauben, dass ich ihn wirklich liebe, dass ich es nur wegen ihm getan habe. Plötzlich schallten die Worte von Mrs. Kline wieder in meinem Kopf: Es gibt immer eine zweite Chance. Und Edward wird die verzeihen, vielleicht nicht heute oder morgen, aber er wird es tun. Er liebt dich so wie du ihn. Für euch Beide ist ein Happy End vorbestimmt, glaub mir. Vielleicht hatte sie Recht, aber ich rechnete nicht damit, dass das noch in diesem Leben passieren würde. Mit einem Mal wurde meine Türe aufgerissen, in der Tür stand mein bärenhafter Bruder. „Oh Schwesterchen, wie siehst du denn aus?“ Er kam schnell zu meinem Bett und nahm mich fest in den Arm. „Wahrscheinlich genauso beschissen, wie ich mich fühle!“, antwortete ich unter seiner Umarmung. „Bella, da bist du ja. Gott, wie siehst du denn aus?“ Rosalie stand geschockt vor meinem Bett. „Wahrscheinlich genauso beschissen, wie sie sich fühlt.“, zitierte mich mein Bruder. „So beschissen kannst du dich gar nicht fühlen. Deine Haare sind ja ein Alptraum.“ Rose nahm meinen Zopf und ließ ihn angewidert wieder los. „Danke, dass dich meine Haare so interessieren.“, sagte ich leicht gereizt. „Tut mir Leid, aber die sehen echt erbärmlich aus. Aber Süße, jetzt mal zu dir. Wieso haust du einfach so ab? Du hättest doch auch noch in Dartmouth bleiben können, Edward wärst du eh nicht mehr begegnet.“ Sie umarmte mich kurz und sah mich dann böse an. „Wusste ich das? Außerdem musste ich weg, ich brauchte den Abstand.“, sagte ich mit einem Schulterzucken. „Hast du dir wenigstens überlegt, wie du ihn wieder zurück bekommst?“, fragte mich Emmett. „Pff, als ob er mich überhaupt noch wollen würde.“ „Also hör mal, natürlich will er das! Edward braucht nur Zeit, um das ganze zu verdauen. Ich mein, das war ja schon harter Tobak. Aber ich bin mir sicher, dass er versteht warum du das getan hast.“, wollte mich Rose aufbauen. „Das glaube ich nicht. Du hast nicht seine Augen gesehen.“ Bei der Erinnerung daran kamen mir wieder die Tränen. „Aber ich hab sie gesehen, als er gegangen ist. Er war verwirrt, ja. Aber ich bin mir sicher, dass er dir verzeihen wird.“, sprach nun Emmett. Seit wann war er in dieser Hinsicht so aufmerksam? Bei Rose brauchte er eine Ewigkeit, bis er mal merkte, dass sie was von ihm wollte. „Na, wir wollen jetzt nicht weiter darauf eingehen. Dazu haben wir noch drei Wochen Zeit und wenn Alice da ist wird ein Schlachtplan ausgetüftelt. Aber du meine Liebe, folgst mir jetzt erst mal ins Bad. Deine Haare brauchen erst mal eine Kur, wenn du einen Kurzhaarschnitt vermeiden willst.“, befahl Rose und zog mich aus dem Bett. Augenverdrehen folgte ich ihr, Emmett schenkte mir noch einen mitfühlenden Blick. Samstag Sonntag Montag Dienstag Mittwoch Donnerstag Freitag Samstag Sonntag Mehr als eine Woche waren nun Emmett und Rose schon in Forks. Die Beiden bemühten sich redlich mich aus meinem Zimmer zu bringen, bisher ohne Erfolg. Bis in den Garten bin ich gekommen, aber auch nicht weiter. Ich wollte einfach nicht unter Leute, ich wollte nur meine Ruhe und in Selbstmitleid baden. Nach vier Tagen hatte es Rose aufgegeben, sie kam nur noch ab und zu in mein Zimmer. Heute waren die beiden mit meinen Eltern beim Essen, ich hatte keinen Hunger. Bestimmt hatte ich inzwischen abgenommen, aber das war mir egal. Ich saß mal wieder auf meinem Fenstersims, als es an der Türe klingelte. Genervt verdrehte ich die Augen, ich wollte niemanden sehen. Aber da niemand zu Hause war, musste ich wohl öffnen. Also erhob ich mich langsam, vielleicht ging ja auch der ungewollte Besucher wieder. Inzwischen klingelte es sturm, also warf ich mir schnell meinen Morgenmantel über, da ich nur ein Shirt und Hotpants trug. Es klingelte immer noch wie verrückt, also rannte ich die Treppen nach unten, dabei stolperte ich über die letzte und legte mich flach hin. „Verdammt, das wird mir derjenige hinter der Tür büßen.“, fluchte ich und rappelte mich auf. Dann riss ich die Türe auf und wollte schon loslegen mit meiner Schimpfterade, als ich bemerkte, wer da stand. „Angela!!“, rief ich und fiel ihr um den Hals. Ich freute mich sie zu sehen, es tat gut, aber schon überkamen mich wieder die Tränen. „Hey Bella, ich dachte schon, du machst gar nicht mehr auf.“, begrüßte sie mich und drückte mich. Ich konnte nichts sagen und schluchzte einfach nur unter ihrer Umarmung. „Ach Gott Bella, ich dachte echt, Alice übertreibt. Aber dir geht’s echt beschissen. Komm, lass uns reingehen.“ Sie löste die Umarmung, nahm meine Hand und zog mich ins Wohnzimmer. Dort angekommen holte sie noch etwas zu trinken, dann ließ sie ich neben mir nieder. „Was machst du nur für Sachen?“, fragte mich Angela kopfschüttelnd. „Du weißt Bescheid?“, wollte ich wissen. „Ja, Alice hat mich angerufen, gleich nachdem du weg warst. Bella, warum hast du dich auf dieses Niveau herab gelassen?“ „Angela, dieser verdammte Drecksdeal war mir doch total egal! Wenn es mir darum gegangen wäre, dann hätte ich Edward selbst zum Ball eingeladen.“ „Ja, das ist mir schon klar Bella. Warum hast du ihm nicht davon erzählt? Er hätte wahrscheinlich darüber gelacht und dann wärt ihr schon viel länger zusammen.“ Da erzählte sie mir nichts neues. „Was meinst du denn, wie oft ich mir das in den letzten zwei Wochen vorgeworfen habe. Ich hab einfach nicht nachgedacht!“ „Das ist ja nicht das erste Mal. Verdammt Bella, du liebst ihn, er liebt dich. Es könnte so einfach sein.“ Das wusste ich auch selbst. Aber von Angela das um die Ohren geworfen zu bekommen, war irgendwie anders als von Alice und Rose oder dem Rest. Tränen liefen wieder über meine Wangen, Angela nahm mich in den Arm. „Ach Bella, du machst es einem nicht einfach. Willst du wirklich noch als alte Jungfer sterben?“, scherzte sie, darüber musste sogar ich jetzt lachen. „Nein, hatte ich nicht vor. Zumindest nicht seit ich weiß, dass ich Edward liebe.“ „Na dann müssen wir etwas tun, das es nicht so weit kommt.“ „Und wie willst du das anstellen?“, fragte ich hoffnungslos. „Na, als erstes rufst du mal Edward an.“, sagte Angela geradeaus. „Keine Chance!!! Niemals, ich bekomme kein Wort raus.“, wehrte ich mich sofort. „Und wie willst du das dann wieder gerade biegen? Irgendwann musst du wieder mit ihm reden.“ „Aber doch nicht so, nicht am Telefon!“ „Ok, da hast du auch wieder recht. Am Telefon ist echt blöd. Dann schreibst du ihm eben ne E-Mail!“, machte sie den nächsten Vorschlag. „Angela, das ist alles mehr als doof. So unpersönlich!“, stellte ich klar. „Mmmm, das stimmt wirklich. Ok, dann müssen wir eben warten bis unser kleiner Wirbelwind da ist. Ihr fällt bestimmt etwas ein. Aber so lang, ist erst mal Schluss mit Trübsalblasen. Du siehst nämlich wirklich furchtbar aus. Du gehst dich jetzt umziehen, dann gehen wir Rachel besuchen. Heute ist so schönes Wetter, wir könnten eigentlich ans Meer.“, frohlockte Angela, doch ich verdrehte nur genervt die Augen und legte meine Kopf in meine Hände. „Keine Widerrede, also los. Geh nach oben und zieh dich um, ich ruf Rachel an.“ Angela zog mich an den Händen hoch und schob mich zur Treppe. Ich konnte ja eh nicht widersprechen, also tat ich, was sie wollte. Nachdem ich mich umgezogen hatte, packte ich noch meine Badesachen ein und ging wieder ins Wohnzimmer. Angela wartete schon und sprang gleich auf. „Super, dann können wir ja los. Rose hat sich auch gerade gemeldet, sie kommt mit Emmett nach. Also auf, ich fahre.“ „Sag mal Angela, nimmst du inzwischen das gleiche Zeug wie Alice?“, fragte ich, sie war schon fast genauso aufgedreht wie Alice. „Nein, aber bei deiner miesen Stimmung muss ja mal einer hier das Zepter übernehmen. Warte nur mal ab bis Alice hier ist, dann wird es noch viel schlimmer. Ich will immerhin nicht Shoppen, nur zum Strand.“, lachte Angela, ich konnte nicht anders und stimmte mit ein. Es war das erste Mal, seit dem Ball dass ich wieder lachte, aber irgendwie fühlte sich es auch gleich wieder falsch an. Angela und ich gingen zu ihrem Auto. Ich schmiss meine Tasche in den Kofferraum, dann setzte ich mich neben sie auf den Beifahrersitz. „Also dann mal los, lass uns ein bisschen Spaß haben.“, sagte sie fröhlich und startete den Motor. Nach zwanzig Minuten waren wir auch schon in La Push, von weitem sah ich schon Rachel fröhlich winken, neben ihr Seth. Angela parkte und wir stiegen aus. Rachel fiel mir gleich um den Hals. „Oh Bella, endlich sehen wir uns wieder. Das hat viel zu lang gedauert!!!“ „Ja Rachel, du hast recht. Ich freu mich auch.“, sagte ich schlicht, aber sie bemerkte meine Stimmung. „Was ist los?“ „Nichts!“, log ich. „Gott Bella, du bist eine verdammt schlechte Lügnerin.“, stellte sie sofort klar. Ich hatte es nicht unter Kontrolle, schon wieder rannen mir die Tränen herab. „Kommt, lasst uns zum Strand gehen. Dann kann Bella alles erklären.“ Seth nahm seine Freundin in den Arm, Angela mich. Gemeinsam gingen wir zum Strand und breiteten unsere Decken aus. Ich zog mein T-Shirt aus, die warmen Sonnenstrahlen auf meiner Haut taten gut. „Also Bella, was ist los?“, wollte Rachel dann wissen. Natürlich, wie sollte es auch anders sein. Ich seufzte, dann atmete ich tief durch und berichtete dann auch Rachel von den Geschehnissen der letzten Wochen. Angela wusste von Alice wohl schon alles sehr detailliert, sie verbesserte mich sogar hier und da oder ergänzte. Das schockte mich teilweise, aber schließlich endete ich mit meiner Erzählung. Rachel sah mich mit einem komischen Gesichtsausdruck an, ich konnte ihn nicht deuten. „Und das ist alles? Wegen so etwas habt ihr so einen Stress. Gott, ich dachte schon sonst was.“, sagte sie dann locker. „Was? Wie, du findest das nicht schlimm?“, fragt ich verwirrt. „Bella, das mit Jacob war schlimm, wenn du ihn betrogen hättest, wäre schlimm gewesen oder er dich, wenn du ihn nicht lieben würdest oder sonst was. Aber DAS, das ist nur ein blödes Missverständnis. Naja ok, der Deal war echt nicht die klügste Idee, die du je hattest, aber du hast es wegen Edward getan, aus Liebe.“ „Na das sag mal Edward, diesem Sturkopf.“, kam es von Angela. Ich sah abwechselnd zwischen den beiden hin und her, das konnte doch nicht ihr Ernst sein. Ich hatte verdammt nochmal einen riesen Scheiß gebaut und sie redeten es runter. Stöhnend ließ ich mich auf meine Decke fallen. „Was ist Bella?“, fragte mich dann Angela. „Ihr tut gerade so als wäre es nichts. Ich hab ihn verletzt, ihm das Gefühl gegeben, das ich mit ihm spielen würde. Und ihr sagt, das wäre nichts!!“, antwortete ich. „Man Bella, ja, es war scheiße. Aber das ist doch kein Weltuntergang. Ihr bekommt das wieder hin, immerhin liebt ihr euch. Das wird auch Edward über kurz oder lang einsehen.“, stellte Rachel klar. Ich sagte darauf nichts mehr und ließ mir weiter die Sonne auf den Körper scheinen. Gegen später kamen auch Rose und mein Bruder, diese brachten dann auch noch Ben mit, der noch Training hatte. Sie freuten sich das ich endlich mal aus meinem Zimmer gekrochen kam, aber wirklich viel Spaß hatte ich nicht. Meine Gedanken waren wieder nur bei Edward und dem, was ich getan hatte. Für die anderen mag es nicht so schlimm sein, aber ich wusste in etwa, wie sich Edward fühlte. Immerhin hatte ich ähnliches mit Jacob durchgemacht, nur mit dem Unterschied, dass ich Edward wirklich liebte. Und ich wusste immer noch nicht, wie ich ihm das begreiflich machen sollte. Er würde mir doch keine Sekunde mehr zuhören, wenn er mich überhaupt nochmal ansehen würde. „Ey Bella, bist du noch wach?“, hörte ich Emmett fragen. Ich blinzelte unter der Sonne, dann sah ich ihn an. „Ja, bin ich. Was gibt’s?“, wollte ich wissen. „Wir haben gerade ausgemacht noch etwas Essen zu gehen. Nur wohin wissen wir noch nicht. Was ist die lieber, Italiener oder Tammys Bar?“, fragte mich Seth. „Ehrlich gesagt habe ich ke-“ „Komm nicht wieder damit, du musst mal wieder was richtiges Essen. Du kommst mit, keine Widerrede. Und wenn wir dich fesseln und knebeln müssen.“, unterbrach mich Rose streng. Ich wusste, dass ich mal wieder verloren hatte, also gab ich nach. „Mir bleibt ja eh nichts andres übrig, dann lieber in Tammys Bar.“ „Braves Kind, so gefällst du mir schon viel besser.“, grinste mein Bruder und zwickte mich in die Backe. Ich knuffte ihn in die Seite, dann ließ ich mir wieder die Sonne auf den Bauch scheinen. Die Männer tummelten sich im Wasser, während wir Frauen uns von der Sonne verwöhnen ließen. Nach einer Weile beschlossen wir aber aufzubrechen, Emmett starb schon fast vor Hunger. Wir kramten unsere Sachen zusammen, dann machten wir uns auf den Weg zu Tammys Bar. Sie freute sich uns zu sehen, dann bestellten wir. Ich bestellte mir nur einen Salat mit Hühnerbruststreifen, den ich nicht mal ganz schaffte. Es war trotz allem ein gemütlicher und lustiger Abend, auch wenn er nicht half von Edward abzulenken. Er spukte immer im Hintergrund meines Kopfes und ich wusste bei Gott nicht, was ich noch tun sollte, um ihn da raus zu bekommen. Eigentlich wollte ich das ja auch gar nicht, aber das schlechte Gewissen wollte einfach nicht abnehmen. Gegen zehn machten wir uns auf den Heimweg, ich musste Rachel und Angela noch Versprechen, dass ich mich die Woche noch mindestens einmal mit ihnen traf. Ich wusste nicht, ob ich es einhalten konnte, aber ich war mir sicher, sie würden mich daran erinnern. Zuhause rannte ich so schnell, wie möglich, auf mein Zimmer, ich wollte nach diesem Tag einfach wieder alleine sein. Wohl wissend sperrte ich mein Zimmer ab und legte mich in mein Bett. Die Kopfhörer im Ohr und den Blick auf meinen digitalen Bilderrahmen gerichtet, driftete ich wieder in Gedanken zu Edward ab. Montag Dienstag Mittwoch Donnerstag Freitag Samstag Sonntag Montag Müde wälzte ich mich in meinem Bett, die letzte Nacht hatte ich wieder schlecht geträumt. Es war der Traum, in dem ich mit Edward am Strand war, bis plötzlich Tanya auftauchte. Ich hatte diesen Traum in letzter Zeit immer häufiger, eigentlich fast jede Nacht. Und heute fühlte ich mich einfach nur platt, ich wollte meine Augen nicht öffnen, sie taten vom Weinen schon wieder weh. Ich drehte mich auf die Seite und starrte wieder auf meinen Bilderrahmen. Mit der Zeit verschwommen die Bilder und mir fielen wieder die Augen zu. Ich musste wieder eingeschlafen sein, denn plötzlich wurde mein Bett zu einer Hüpfburg. Das konnte nur eins bedeuten, Alice war hier. Ich riss meine Augen auf und sah direkt in die blauen Augen von dem kleinen nervigen Etwas. „Alice, ich hasse dich.“, schrie ich und warf ein Kissen nach ihr. „Jaja, Bella, ich dich auch. Die Begrüßung hab ich mir aber anders vorgestellt.“, lachte sie fröhlich, dann ließ sie sich auf das Bett plumpsen. „Jetzt steh endlich auf, wir haben heute noch viel vor.“ „Oh nein, ich geh nicht aus dem Haus.“, stöhnte ich und zog mir die Decke über den Kopf. „Nichts da, wir machen heute einen Beautytag, nur wir Mädels. Angela und Rachel kommen auch mit.“, sagte sie bestimmend und zog mir die Decke weg. „Nein, ich will nicht.“, stöhnte ich wieder. „Du wirst aber mitkommen, das schwöre ich dir. Sieh dich mal an, deine Haare sind stumpf, deine Augen geschwollen, von deinen Augenbrauen will ich gar nicht anfangen, deine Nägel sehen furchtbar aus und so weiter. Soll ich noch mehr sagen?“, zählte sie auf. „Das ist mir egal, ich brauch für niemanden gut aussehen.“ „Oh Gott, jetzt fängst du schon wieder damit an. Zu diesem Punkt wollte ich erst später kommen, aber gut. DU STEHTST JETZT VERDAMMT NOCH MAL AUF DAMIT WIR WIEDER AUS DIR DIE BELLA MACHEN KÖNNEN, IN DIE SICH EDWARD VERLIEBT HAT!!!“, schrie mich Alice plötzlich an. Ich saß senkrecht in meinem Bett, sie grinste jedoch nur spöttisch. „Gut, dann wär das ja geklärt. Du bist in fünf Minuten unten, sonst hol ich dich mit Emmett.“, drohte sie mir noch und verließ mein Zimmer. Fluchend stieg ich aus meinem Bett, kramte ein paar Klamotten zusammen und ging ins Bad. Nach einer kurzen Wäsche und Zähneputzen ging ich runter in die Küche. „Ah, da ist ja unsere Bella, Gott wie siehst du denn aus?“ fragte Alice schockiert. „Was hast du jetzt schon wieder auszusetzen?“, wollte ich genervt wissen. „Also Bella, dein Modegeschmack hat die letzten Wochen echt gelitten. Du kannst doch nicht zu einem lilanen Shirt, rote Unterwäsche tragen. Naja, ist ja auch egal, wir müssen jetzt los.“ Sie griff nach meiner Hand und zog mich hinter ihr her. Ich riss mich wieder los und sah sie entsetzt an. „Alice, darf ich vielleicht erst mal deinen Freund begrüßen und etwas trinken? Da ich unsanft aus meinem Schlaf gerissen wurde, bin ich noch müde und brauch jetzt erst mal einen Kaffee“, blaffte ich sie an. Sie sah mich nur schockiert an, doch ich ging erst mal zu Jasper. „Hey Bella, nimms ihr nicht übel. Sie meint es nur gut.“, flüsterte er mir ins Ohr. „Das ist ja das Problem.“, gab ich nur zurück und ging zur Kaffeemaschine. Dort kam dann auch Alice zu mir. „Tut mir Leid Bella, das war wohl ein bisschen grob. Aber ich wollte dich einfach so schnell, wie möglich, ablenken. Aber nun gehen wir es langsam an, erst frühstückst du und dann geht’s los!“ „Schon gut, ich kenne dich ja.“, sagte ich und nahm sie in den Arm. Nach einem Kaffee und einem Nutellabrot, ja ich war tatsächlich wieder auf den Geschmack gekommen., machten wir uns auf den Weg nach Seattle. Einen ganzen Tag im Spa, nur mit den Mädels, das konnte ja was werden. Schon im Auto machten wir fünf Mädels nur Blödsinn und ich schaffte es tatsächlich für drei Stunden nicht einmal an Edward zu denken. Am Wellness Center angekommen, wurden wir auch gleich mit einem leckeren Cocktail, natürlich alkoholfrei, begrüßt. Danach begleitete man uns zu den Umkleiden und zu den verschiedenen Anwendungen. Angela, Rose und ich gingen erst zu den Massagen, Alice und Rachel zur Gesichtspflege. Nach mehr als einer Stunde wechselten wir zur Nagelpflege, die beiden anderen zur Massage. Hier brauchten wir fast drei Stunden, dann glänzten unsere Fingernägel und sogar unsere Fußnägel in neuem Glanz. Dann ging es noch für uns zu Gesichtspflege, dort wurden die Augenbrauen gezupft und mehrere Masken aufgelegt. Als wir auch hier fertig waren, trafen wir uns alle in der Sauna. „Mädels, ich fühle mich wie neugeboren, das müssen wir öfters machen.“, schwärmte Rachel. „Ja, nur schade, dass wir so selten alle beisammen sind.“, sagte Rose traurig. „Ach, in ein paar Jahren sind wir doch wieder hier, dann machen wir das einmal im Monat.“, schmiedete Alice schon wieder Pläne. „Wie kommst du darauf, dass wir alle in ein paar Jahren wieder hier sein werden?“, frage ich skeptisch. „Na, also Emmett und Rose haben ja nur noch ein Jahr. Ihr wollt doch bestimmt nach Forks ziehen, oder?“ Alice sah Rose fragend an. „Also ehrlich gesagt, ja! Wir haben darüber schon gesprochen. Ich möchte bei Renee einsteigen und Emmett will in Seattle Baseball spielen. Wir wollen uns ein kleines Häuschen hier bauen.“, gab Rose verlegen zu. „Waaaaaas? Und das sagt ihr erst jetzt?“ Alice war schockiert, ich grinste nur. So was in der Art dachte ich mir schon, als Rose meine Mum zum ersten Mal getroffen hatte. „Es ist ja auch noch ein Jahr bis dahin, noch viel Zeit die vergeht. Und was ist mit euch?“, fragte sie in die Runde. „Also ich bin außen vor, ich wohne ja schon zusammen mit Seth in La Push, da bleiben wir auch.“, antwortete Rachel. „Also ich will nach meinem Studium auch wieder nach Forks oder Seattle, allein schon wegen Ben. Ihm gefällt es im Team und hat noch einen fünf Jahresvertrag.“, sagte nun Angela. „Also ich will auch wieder nach Forks, das ist meine Heimat. Jasper meinte nur, er würde mir überall hin folgen. Und ich bin mir sicher, dass er im Krankenhaus auch eine Stelle bekommen würde.“, sagte Alice stolz. Sie hatten es alle so gut, jeder wusste schon, was sie später mal machen wollten und hatten ihren festen Partner. Jetzt überkam mich wieder die Traurigkeit und ich hoffte, es würde niemand bemerken. „Bella, was ist mit dir? Was willst du in zwei Jahren machen?“, fragte mich dann Rachel, verdammt. „Ich... Ich weiß es noch nicht.“, sagte ich leise. „Erst mal müssen wir zusehen, dass das mit Edward wieder in Ordnung kommt, dann sehen wir weiter.“, redete Alice munter drauf los. „Alice, das wird nie wieder...“ „Ach paperlapap. Natürlich kommt ihr wieder zusammen. Aber darüber reden wir heute nicht. Heute gehört der Tag nur uns. Los, wir gehen jetzt in den Whirlpool.“, rief unser kleiner Wirbelwind und schoss aus der Sauna. Nach weiteren zwei Stunden im Whirlpool machten wir uns auf dem Heimweg. Ich war tierisch geschafft, aber ich fühlte mich auch wieder besser. Der Tag tat gut, ich musste kaum an Edward denken. Aber sobald ich zu Hause war, überkam mich die Sehnsucht wieder nach ihm. Ich setzte mich wieder auf meine Fensterbrett und schaute den Bäumen zu, die sich sanft im Wind wogen. Jeder meinte, dass sich das mit Edward wieder einrenken würde, aber ich hatte keine Ahnung wie. Er war verletzt, was ich nur zu gut verstehen konnte. Und ich hatte schon mehrmals versucht mit ihm zu reden, er hörte mir ja nicht mal zu. Wie sollte das alles somit in Ordnung kommen? Eine einzelne Träne lief mir über die Wange, dann spürte ich eine warme Hand an meiner Wange, die sie weg wischte. „Ach Süße, du denkst schon wieder an Edward, oder?“ Alice lehnte sich an mich. „Es tut so weh Alice, ich vermisse ihn so.“, schluchzte ich. „Das glaub ich dir, aber das wird schon wieder. Ihm geht es genauso, glaub mir.“ „Woher willst du das wissen?“, fragte ich. „Weil Mum mich täglich auf dem neuesten Stand hält.“, grinste sie. „Wie? Ich versteh nicht...“ „Also, er ist doch mit meinen Eltern nach Texas und Mum mailt mir jeden Tag, wie es ihm geht. Und glaub mir, ihm geht es genauso wie dir. Er sitzt den ganzen Tag nur auf dem Zimmer, entweder liest er oder hört Musik. Nur zum Essen kommt er ab und zu raus. Mum hat schon versucht mit ihm zu reden, aber er meinte nur, er wüsste selbst nicht mehr was, er denken soll. Er vermisst dich, aber es tut auch weh, was du getan hast. Das kann er so schnell nicht verzeihen, er kommt sich verarscht vor.“, erzählte Alice dann. „Das glaub ich gleich, würde ich mir auch vorkommen.“, flüsterte ich. „Ja, ich mir auch. Aber er liebt dich und er wird dir verzeihen. Wir müssen nur einen Plan machen wie. Von alleine wird das wahrscheinlich nichts.“, mutmaßte Alice. „Ja, aber was soll ich denn noch tun? Ich wollte doch mit ihm reden, aber er hört mir doch nicht mal zu.“, rief ich verzweifelt. „Das weiß ich, aber du musst kämpfen. Edward ist ein Mann und Männer sind kompliziert. Aber wir schaffen das zusammen, der Kampf hat noch nicht begonnen.“, grinste Alice. Jetzt fing sie auch noch damit an, ich sollte kämpfen. Das gleiche hatte schon Mrs. Kline gesagt, aber ich wusste doch nicht mal wie. Aber ich wollte nicht aufgeben, ich wollte Edward zurück. Egal wie, und wenn ich bis ans Ende der Welt gehen müsste dafür. Ich würde um ihn kämpfen, um unsere Liebe. Denn sie war es wert, Edward war es wert, unsere Liebe war es wert. „Also gut, dann lass den Kampf beginnen.“, sagte ich mit fester Stimme. Alice Augen leuchteten darauf, dann zog sie mich mit zu Rose ins Zimmer. ................................................................ Und schon wieder am Ende. Mit einem kitzekleinen Cliff, aber der ist ja nicht so schlimm. Jaaaa und unser lieber Edward ist also auch nicht besser wie Bella. Er sitzt nun in Texas uns bläst Trübsal. Mal sehen wie lange die Beiden das noch so aushalten. Ich bin auf eure Kommis gespannt. Bis bald meine Süssen, eure Twilight-Nicki Kapitel 27: Ein verlorener Kapmf?! ---------------------------------- ES TUT MIR LEID!!!!!!!!!!!!!!!!!!! Hat mal wieder länger gedauert! Aber dieses mal bin ich unschuldig! Meine Beta Mocca nimmt alles auf sich, sie hatte zu wenig Zeit! :-D Nein, Spass! Ich hab es ihr auch ein bisschen zu spät gesagt. Aber nun ist das neue Kapitel da und der Kampf kann beginnen! Wünsch euch viel Spass!!!!!!!!! -------------------------------------------------------------------------- „Hey Mädels, was gibt’s?“, fragte Emmett als wir in sein Zimmer stürzten. Er lag mich Rose auf dem Bett und ich war mir sicher das wir sie gestört hatten. „Lässt du uns bitte alleine, wir haben etwas zu besprechen.“, sagte Alice. „Muss das jetzt sein? Ich und Rose waren, ähm, beschäftigt.“ „JA, DAS MUSS JETZT SEIN!!“, donnerte Alice los. „Boah, ich bin ja schon weg. Gegen Alice hab ich eh keine Chance. Bis später Baby.“ Emmett verabschiedete sich mit einem Kuss von Rose, dann verschwand er aus dem Zimmer. „Also, was ist los?“,wollte Rosalie wissen und setzte sich auf dem Bett auf. „Unsere kleine Bella hat gerade beschlossen, dass sie endlich zu kämpfen anfangen will.“, zwitscherte Alice. „Ooooh, das ist ja wunderbar, na endlich! Wusste ich doch, dass Alice Wunder bewirken kann. Also, was wollen wir machen?“, fragte sie enthusiastisch. „Das müssen wir jetzt erst mal klären. Sollen wir von hier schon aus angreifen oder erst wieder, wenn wir in Sonntag wieder in Dartmouth sind.“, fragte Alice. Ich saß einfach nur da und hörte zu. Ich wusste ja eh nicht, was ich tun sollte, also wollte ich mir erst einmal anhören, was die beiden vorhatten. „Also, da mein Bruder ein wahrer Sturkopf ist, müssen wir strategisch vorgehen. Uns langsam antasten und dann zum finalen Schlag ausholen!“, begann Alice mit der Planung. „Und wie stellst du dir das vor? Er wird mir niemals zuhören!“, sagte ich energisch. „Ja, mit dir nicht. Erst mal reden wir mit ihm.“, grinste Rose. „Also ob das was bringen würde!“, nuschelte ich und verdrehte die Augen. „Nun hör mal zu Bella, wenn du so negativ eingestellt bist, brauchen wir erst gar nicht anfangen. Entweder du willst um ihn kämpfen, und ich schwöre dir, wenn du das nicht willst, bring ich dich um. Oder du lässt es bleiben, was dann passiert hab ich dir aber ja gesagt.“, drohte mir Alice und kniff ihre Augen zusammen. „Natürlich will ich um ihn kämpfen, ich weiß nur nicht ob reden noch was bringt.“, erwiderte ich gereizt. „Das sehen wir dann ja, er kann uns oder dir ja nicht ewig aus dem Weg gehen und dann wird er schon mit uns reden.“, sagte Alice mit Überzeugung. Ich gab mich mal wieder geschlagen, es blieb mir ja nichts andres übrig. Bis spät in die Nacht überlegten wir, wie wir es anstellen das Edward mit uns oder mir redete. Zu einem richtigen Ergebnis sind wir noch nicht gekommen, wir mussten erst mal seine Stimmung abwarten, wenn wir wieder auf ihn trafen. Die letzte Woche in Forks verging auch schneller als gedacht. Alice ließ mich natürlich nicht in Ruhe. Am Dienstag gingen wir shoppen in Port Angeles, Mittwoch besuchten wir Lauren und Mike, Donnerstag fuhren wir nach Seattle zum Shoppen, Freitag machten wir einen Mädelsabend in Tammys Bar und Samstag blieben wir zu Hause. Natürlich durfte ich nicht auf meinen Zimmer bleiben und in Selbstmitleid baden, wir halfen meiner Mum beim Kochen, dann packten wir, weil wir noch spät abends nach Boston fliegen würden. Davor grauste es mich schon am allermeisten, das hieß nämlich, dass ich Edward am Sonntag wiedersehen würde. Wir landeten vormittags und Alice wollte noch am selben Tag mit ihm reden. Nun saßen wir mal wieder im Flieger, der uns zurück zum College bringen. Ich hatte schon den ganzen Tag Bauchschmerzen bei diesem Gedanken. Wir flogen wieder über Nacht, aber ich glaubte nicht, dass ich viel schlafen konnte. Alice neben mir schlief schon, genauso wie mein Bruder vor uns. Mit meinen Kopfhörern im Ohr sah ich aus dem kleinen Flugzeugfenster. Vor mir lag die schwarze Nacht, nichts war zu sehen. Edward, ich vermisse dich. dachte ich und eine Träne stahl sich aus meinem Auge. Die letzten Tage musste ich nicht mehr weinen, ich versuchte mich so gut es ging zu beherrschen. Aber nun, da wir mit jeder Sekunde Boston näher kamen und somit auch Edward, konnte ich nicht anders. Ich driftete in Gedanken wieder zu Edward ab, dabei fielen mir die Augen zu. „Bella, Süße. Aufwachen.“, hörte ich Rose flüstern. „Was ist los?“, fragte ich verschlafen, die Augen noch immer geschlossen. „Wir landen gleich, du solltest dich anschnallen.“, antwortete sie. Blinzelnd öffnete ich meine Augen und sah, dass wir schon die Schleife über Boston flogen. Ich setzte mich aufrecht hin, schnallte mich an und fuhr mit den Händen über mein Gesicht. „Alles ok?“, fragte mich dann Jasper über Alice hinweg. „Ja ja, nur noch ein bisschen müde.“, sagte ich. „Wir sind ja bald in Dartmouth, haust dich halt da nochmal hin.“, sagte mein Bruder von vorne. „Nichts da. Wir haben schon etwas anderes vor.“, rief Alice aufgebracht. „Ach ja und was?“, fragte Jasper neugierig. „Frauensachen!“, antwortete Alice schlicht und grinste mir zu. „Alice, du glaubst doch nicht, dass Edward schon wieder da ist?“, flüsterte ich leise zu ihr. „Ich weiß es ehrlich gesagt nicht, sobald wir gelandet sind, ruf ich Mum an. Sie sind seit Montag auf jeden Fall wieder aus Texas zurück. Er war seitdem nur auf seinen Zimmer, nicht mal mit zu den Nachbarn ist er, als die unsere Eltern zum Essen eingeladen haben. Aber wann er wieder nach Dartmouth kommt, weiß ich nicht.“, flüstere sie zurück. „Was tuschelt ihr denn?“, fragte nun Emmett. „Das geht dich nichts an Schatz.“, sagte Rose und drehte seinen Kopf wieder nach vorne. „Wir werden sehen.“, sagte ich noch zu Alice und im gleichen Moment setzte das Flugzeug auf. Gemeinsam warteten wir auf unsere Koffer, dann gingen wir ins Parkhaus. Rosalie war mit ihrem BMW gefahren, da ich ja den Jeep genommen hatte. Aber stand der die ganze Woche hier bis sie auch nach Forks flogen? „Habt ihr den hier stehen lassen bis ihr auch geflogen seid?“, fragte ich nach. „Ja, wir brauchten ihn ja nicht wirklich, auch wenn es schwer war alles Gepäck der Frauen in den BMW zu bekommen. Aber dafür haben wir jetzt mehr Platz.“, grinste Emmett und warf die Koffer in den Jeep. „Die Mädels fahren bei mir mit, ihr zwei kommt ja gut ohne uns klar.“, legte Rose fest und gab Emmett noch einen Kuss. Dann setzten wir uns in unsere Autos und fuhren los zum College. „Also Alice, wie willst du nun vorgehen?“, fragte Rose nach einer Weile. „Erst mal warten wir ab, wann Edward heute kommt, dann rede ich mit ihm. Und wenn es gut läuft, dann Bella gleich auch noch.“, erklärte sie ihren Plan. „Und was ist, wenn es nicht gut läuft?“, wollte ich wissen, denn damit rechnete ich. „Darüber denke ich gar nicht erst nach, das wird schon.“ sagte sie fröhlich, wenigstens eine, die positiv dachte. Ich ließ mich in Sitz sinken und starrte aus dem Fenster. Je näher wir Dartmouth kamen, desto mehr Bauchschmerzen bekam ich. Ich hatte kein gutes Gefühl bei diesem ganzen Plan und war immer noch der Meinung, dass Edward nicht mit jemanden von uns reden würde. Außerdem fand ich, dass wir das unter uns klären mussten, aber davon wollte Alice nichts wissen. Nach knapp zwei Stunden waren wir auch endlich am College und parkten. Edwards Volvo war noch nicht zusehen, also würde er auch noch nicht hier sein. Erleichtert schnaufte ich durch, so hatte ich wenigstens noch etwas Zeit. Emmett und Jasper brachten inzwischen unsere Koffer zum Haus, wir wollten zu den Jungs und dort auf Edward warten. Auf den Weg dorthin rief Alice Esme an. Viel bekam ich nicht von dem Gespräch mit, Alice sagte nur immer wieder „Hmm.“ „Ja, nein“ „Ok“ und nach zwei Minuten war das Telefonat auch schon zu Ende. „Und, was hat sie gesagt?“, wollte Rose sofort wissen. „Er ist noch in New York, er will erst morgen früh hier her kommen.“, sagte Alice niedergeschlagen. Es war wie ein Alptraum, aus dem ich nicht aufwachen konnte, Edward war nicht hier und wollte uns so viel wie möglich aus dem Weg gehen. Traurig ließ ich meinen Kopf hängen, eigentlich hatte ich mich trotz allem gefreut, ihn heute wieder zu sehen. „Ach komm Bella, das wird schon. Dann reden wir eben morgen mit ihm.“ Alice nahm mich in den Arm und gemeinsam gingen wir den Rest des Weges zum Haus der Jungs. Dort angekommen ließ ich mich erst mal auf das Sofa fallen, ich war fertig. Der Flug hatte mich geschlaucht, die letzten drei Wochen waren auch nicht wirklich einfach und nun auch noch die Nachricht, dass Edward uns so weit aus dem Weg ging, dass er sogar erst morgen von New York zurück kommen würde. Das tat einfach nur weh, ich vermisste ihn so. Inzwischen waren auch Emmett und Jasper hier und wussten Bescheid. Mein Bruder setzte sich neben mich und zog mich in seine Arme. „Bella, das wird schon wieder. Ein Tag mehr oder weniger ist doch nicht schlimm.“, redete er mir gut zu. „Ich vermiss ihn aber. Gott, warum war ich so dumm.“, schluchzte ich und Tränen rollten meine Wangen herab. „Ach Bella, das hatten wir jetzt schon oft genug, jetzt reicht es mit dem Selbstmitleid. Reiß dich zusammen, morgen siehst du ihn wieder und dann wird alles gut.“ Emmett umarmte mich nicht mehr, sondern hielt mich an den Schultern fest und schaute mir tief in die Augen. So kannte ich ihn gar nicht, so mitfühlend und bestimmend. Ich nickte nur schwach, dafür war ich von der Situation zu sehr überrascht. „Na siehste, das wird schon. Aber jetzt mal was andres. Kochst du heute noch oder sollen wir etwas bestellen?“, fragte er mich dann mit einem Grinsen. Ich musste laut loslachen, sofort kamen Jasper und der Rest zu uns. „Was ist denn hier so lustig?“, fragte er mit hochgezogenen Augenbrauen. „Emmett hat Hunger.“, lachte ich. „Na das ist nichts neues. Aber ehrlich gesagt, ich auch. Lasst uns was bestellen, der Kühlschrank ist leer.“, bemerkte Rose nebenbei und holte den Flyer vom Lieferdienst. Der Abend verging schnell und gegen zehn ging ich nach Hause. Rose und Alice blieben bei ihren Freunden, mir machte das nichts aus. Ehrlich gesagt, war ich sogar froh, dass ich allein sein konnte. Ich packte noch meinen Koffer aus, stellte den Bilderrahmen wieder auf meinen Nachttsich und räumte die Klamotten wieder in den Schrank. Als ich mit allem fertig war, legte ich Edwards CD in die Anlage. Da niemand zu Hause war, konnte ich laut Musik hören und niemand würde es stören. Schon am Anfang, bei Edwards Worten, kamen mir die Tränen. Dennoch ging ich bald in einen tiefen, traumlosen Schlaf über. Am nächsten Morgen schälte ich mich müde aus meinem Bett, ich hatte absolut keine Lust aufzustehen. Trotzdem schleifte ich mich ins Bad und nahm eine heiße Dusche. Diese half mir aufzuwachen und meine müden Muskeln zu entspannen. Danach zog ich mich an und machte in der Küche Kaffee. Kurz darauf kamen auch Alice und Rose mit Emmett und Jasper. Die beiden Mädels verschwanden schnell in ihren Zimmern und zogen sich um, dann machten wir uns auf den Weg zu unseren Vorlesungen. Meine erste hatte ich gleich bei Professor Mc Kenley, ich stöhnte verzweifelt auf, als er den Leersaal betrat. Zwei Stunden diesen Horror und das gleich Montag morgen, konnte die Woche beschissener anfangen? Nach gefühlten fünf Stunden war ich dann endlich erlöst und ging zu Wirtschaftslehre, zusammen mit Rose. Diese Stunde verging wesentlich schneller und nun war erst mal Pause. Wir liefen zur Mensa und setzen uns zu Emmett und Alice. „Wo ist Jasper?“, fragte Rose. „Der ist kurz aufs Klo, kommt aber gleich.“, antwortete Emmett und biss in seinen Burger. Ich wollte meinen Geldbeutel aus meiner Tasche holen, um mir etwas zu trinken kaufen zu können, da fiel mir auf, dass ich sie im Klassenzimmer vergessen hatte. „Leute, ich hab meine Tasche im Klassenzimmer vergessen, ich bin gleich wieder da.“, rief ich aufgebracht und sprang auf. Bevor jemand von den anderen etwas erwidern konnte, stürmte ich aus der Mensa. Ich sah nicht wohin ich lief und somit war es nicht verwunderlich, dass ich gegen jemand prallte. „Au, sorry, tut mir Leid. Ich hab nicht aufge...“ Als ich sah, in wen ich gelaufen bin, stockte mir der Atem. „Edward.“, keuchte ich. Er sah mich mit großen Augen an, ehe ich den Blick erwidern konnte, sah er weg. „Schon gut, kann passieren.“, sagte er schlicht und ging an mir vorbei. „Edward, warte bitte.“ Wie erstarrt blieb er stehen. „Lass gut sein, Bella.“, hörte ich ihn sagen, dann ging er schnellen Schrittes weiter. Im ersten Moment wollte ich ihm hinterher, doch meine Beine bewegten sich keinen Millimeter. Ich blickte ihm hinterher, bis ich seinen bronzenen Haaren nicht mehr sehen konnte. Er sah schlecht aus, dunkle Ringe zeichneten sich unter seinen Augen ab, sein Gesicht war leicht eingefallen und seine Augen waren leer. Das grüne Strahlen fehlte, sie waren glanzlos und dunkel. Es tat weh ihn so zu sehen und alles nur wegen mir. Langsam kam ich wieder in die Realität und verfolgte meinen ursprünglichen Plan. Ich holte meine Tasche und ging zurück in die Mensa, dort ließ ich mich einfach nur auf den Stuhl fallen. „Bella wie siehst du denn aus? Hast du nen Geist gesehen?“, fragte mich Jasper besorgt. „Nein, keinen Geist... Edward.“, antwortete ich tonlos. „Du hast Edward gesehen? Wo denn?“ Alice war mehr wie überrascht. „Ich bin in ihn rein gerannt.“ „Du bist was? Man, du bist echt der Hammer, Bella. Wir sehen ihn den ganzen Tag nicht und du rennst einfach in ihn rein.“, lachte Emmett. Ich fand das Ganze allerdings gar nicht komisch, im Gegenteil. Nun fühlte ich mich noch schlechter als zuvor. „Ey Bella, alles klar?“ Rose holte mich wieder in die Realität. „Jaja, es geht schon.“, antwortete ich schlicht. Die Pause war schnell zu Ende und ich ging in meinen nächsten Kurs. Viel bekam ich in den nächsten Stunden im Unterricht nicht mit, meine Gedanken kreisten wieder nur um Edward. Gott sei Dank machte Miss Stuart in Politik früher Schluss, so konnte ich schnell nach Hause. Dort war noch niemand und so machte ich mich erst mal in der Küche zu schaffen. Ich brauchte dringend Abwechslung, also beschloss ich etwas zu kochen. Unser Kühlschrank sah zwar nicht besser aus als der bei den Jungs, aber ich fand noch ein paar Zutaten für einen Kartoffelauflauf. Ich schob gerade das Blech in den Ofen, da kamen auch schon Alice und Rose zu Tür herein. „Hier bist du, hattest du früher Schluss?“, fragte Alice als erste. „Ja, hatte ich. Wo sind eure Jungs?“ „Die kommen auch gleich, die wollen nur kurz nach Edward sehen.“, erklärte Rose und sah in den Ofen. „Mhhmm, lecker, Kartoffelgratin.“ „Kommt Edward mit?“, fragte ich zaghaft. „Das werden wir sehen, ich hoffe jedenfalls. Sonst müssen wir später zu ihm.“, antwortete Alice. Gott, wie sollte ich das überleben? Egal wie es kam, ich musste ihn heute noch sehen. Aber ich freute mich auch Edward zu sehen, ich sehnte mich nach ihm. Aber es war einfach noch soviel zwischen uns, deshalb konnte ich mich nicht wirklich freuen. „Bella, es wird alles gut.“ Alice legte mir tröstend eine Hand an die Wange, ich nickte nur. Kurz darauf kamen auch die Jungs, ohne Edward. „Aha, also wollte Edward nicht mit?“, schlussfolgerte Rose, als sie Emmett begrüßte. „Nein, wollte er nicht. Er will allein sein.“, sagte Jasper. „Er will mich nicht sehen, das ist alles.“, sagte ich geknickt. „Ich glaube nicht, dass es nur an dir liegt. Aber wie dem auch sei, wir essen jetzt erst mal und dann gehen wir eben zu ihm.“ Alice zuckte mit den Schultern und deckte dann den Tisch. Es war ein sehr stilles Essen, jeder machte sich wohl Gedanken wie es weiter gehen würde. Als wir alle fertig waren, räumte Jasper mit Alice den Geschirrspüler ein. „So meine Liebe, jetzt geht’s los! Auf in den Kampf!“ rief Alice und zog mich aus der Türe. Der Rest folgte uns und kurz darauf waren wir auch schon beim Haus der Jungs. „Also, ich geh mal hoch und arbeite vor. Bis gleich.“, zwitscherte sie und ging die Treppen nach oben. Ich hatte wieder Bauchschmerzen, hier zu sein gefiel mir gar nicht. Edward meinte vorhin, er wollte allein sein und nun kamen wir einfach hier her. Ich war mir sicher, dass er bestimmt wütend sein würde. Aber selbst wenn nicht und er jetzt mit Alice redete, was sollte ich dann sagen? Mir würde er doch mit Sicherheit nicht zuhören. „Bella, das wird schon. Bisher ist es noch ruhig da oben, du hättest das mal vor ein paar Wochen hören sollen, als Alice bei ihm war.“, grinste Emmett. Darauf sagte ich nichts und setzte mich an den Küchentisch. Was sollte ich zu Edward sagen? Natürlich dass mir alles Leid tut, dass ich es nur wegen ihm getan hatte. Aber würde er mir jetzt glauben? Vor vier Wochen tat er es ja auch nicht, warum also heute. Ich hatte keinerlei Hoffnung, dass dieses Gespräch etwas bringen würde, sowohl von Alice als auch von mir. Kurze Zeit später kam Alice auch wieder, sie sah nicht sehr erfolgreich aus. „Und, was meinte er?“, fragten Rose und Emmett im Chor. Ich bekam immer stärker Bauchschmerzen, mein Herz raste. „Nichts!“, sagte dann Alice endlich. „Wie nichts?“, hakte Jasper nach. Alle sahen sie erwartend an, ich hielt mich im Hintergrund. „Er sagt nichts, liegt einfach nur da und starrt an die Decke. Ich hätte genauso gut mich mit der Wand unterhalten können.“ Alice war geknickt. Das war nicht das, was sie erreichen wollte. „Ok, dann muss es eben Bella versuchen. Ich bin mir sicher, dass er dann etwas sagen wird.“, sagte Rose. „Das glaub ich nicht, wenn er schon nicht mit Alice reden wollte.“ Nach dieser Aktion wollte ich noch weniger mit ihm reden, das würde nicht gut ausgehen. „Doch, ich glaub auch, dass du ihn eher aus der Reserve locken kannst. Also los, auf.“ Alice zog mich von meinem Stuhl hoch und schubste mich zur Treppe. Ich warf noch einen fragenden Blick zum Rest, die mich alle mit einem Lächeln ansahen. Gott, ich hatte Angst, richtige Angst. Aber die Andern glaubten an mich, also ging ich die Treppe nach oben. Mit jedem Schritt wurden meine Bauchschmerzen größer, dennoch stieg auch die Freude Edward wieder zusehen. Meine Hand zitterte, als ich gegen die Türe klopfte. Es kam wie beim letzten Mal keine Antwort, aber Alice meinte ja eben schon, dass er nicht redete. Also öffnete ich leise die Türe und trat ein. Edward stand am Fenster, den Blick nach draußen gerichtet. „Hallo Edward.“, begrüßte ich ihn dann leise. Er zuckte kurz zusammen, wendete ich aber nicht zu mir. Es war einfach nur still zwischen uns, keiner sagte auch nur ein Wort. Diese Stille erdrückte mich, der Drang zu Edward zu gehen war groß. Doch ich widerstand ihm, das würde er sicher nicht wollen. Keine Ahnung wie lang wir einfach nur so da standen. Ich meinen Blick auf ihn gerichtet, er seinen aus dem Fenster. Ich konnte nicht mal sein Gesicht sehen, es tat weh. Langsam wurde ich ungeduldig, nervös. Aber es war an mir etwas zu tun oder zu sagen. Also nahm ich allen Mut zusammen und sprach ihn erneut an. „Edward, darf ich es dir bitte erklären?“ Wieder keine Regung, nichts, nicht mal ein Zucken. „Das was Tanya gesagt hat, stimmte so nicht. Das musst du mir glauben, es war anders.“, redete ich weiter. Plötzlich rührte er sich, ließ seinen Kopf hängen. Ich wollte gerade wieder anfangen zu reden, da hörte ich seine samtweiche Stimme. „Bitte tue mir einen Gefallen und mach es nicht noch schlimmer.“, sagte er ihm ruhigen Ton. „Edward, bitte, lass mich erklären.“, startete ich einen neuen Versuch. „Bella bitte, geh aus meinem Zimmer.“, sagte er wieder mit ruhiger Stimme, aber bestimmenden Ton. „Wenn das dein Wunsch ist.“, sagte ich dann mehr fragend. „Ja ist es. Und lass mich bitte in Zukunft in Ruhe. Es ist besser für uns beide.“ Mir klappte der Mund auf bei diesen Worten, aber sagen konnte ich nichts. Ich nickte nur, wissend, dass er es nicht sah. Dann drehte ich mich um und verließ sein Zimmer. Vor der Türe lehnte ich mich an die Wand und rutschte diese herunter. Tränen stiegen mir in die Augen, schluchzend legte ich meinen Kopf in meine Hände. Es tat weh, einfach nur weh. Edward wollte mich nie wiedersehen, es war alles kaputt. Starke Arme legten sich um mich, Emmett zog mich in seine Arme. „Hat wohl nicht viel gebracht?“ Es war weniger eine Frage, als eine Feststellung. Weinend schüttelte ich den Kopf, dann zog er mich hoch. „Na komm, ich bring dich nach Hause.“ Er legte einen Arm um meine Schultern, dann gingen wir runter. Alice kam sofort auf uns zu gestürmt, Emmett schüttelte aber nur den Kopf. Ich dankte ihm dafür, ich wollte jetzt mit niemanden reden. „Ich bring Bella nach Hause, bis später.“, sagte mein Bruder und gemeinsam gingen wir zu mir. Dort angekommen ging ich als erstes in mein Zimmer, ich wollte mich hin legen. Mein Bruder kam hinterher und setzte sich zu mir aufs Bett. „Was hat er gesagt?“, fragte er mich leise. „Er will mich nicht mehr sehen, ich soll ihn in Zukunft in Ruhe lassen.“, schluchzte ich. „Hat er das wirklich so gesagt?“ „Ja, es wäre das beste für uns beide.“ „So ein Volldepp, als ob das stimmen würde. Bella, er liebt dich, ich denke, er weiß einfach nur nicht wie er mit dir umgehen soll.“ „Wie wäre es, wenn er mich vielleicht erst mal alles erklären lassen würde? Ich verlange ja nicht, dass er mir danach um den Hals springt, aber er kann mir doch einfach mal zuhören!“, sagte ich wütend, langsam machte mich Edward wirklich wütend. Ja, ich verstand es, dass er verletzt war, dass er mich nicht sehen wollte und alles. Aber er könnte mich wenigstens erklären lassen, vielleicht würde er es dann verstehen. „Das wird schon, glaub einfach fest daran, Schwesterchen. Ich lass dich jetzt alleine, bis morgen.“, verabschiedete sich Emmett und gab mir noch einen Kuss auf die Stirn. Als er weg war, zog ich mich um und schlüpfte unter meine Decke. Der Schmerz in mir drohte mich langsam zu zerfressen, zusätzlich kam jetzt noch die Wut auf Edward dazu. Wie konnte man nur so stur sein? Er müsste mir doch nur zuhören, nicht mal etwas sagen. Danach könnte er mich immer noch rauswerfen, mich anschreien oder tun, was er wollte. Aber sein Verhalten war einfach nur unfair, er gab mir nicht mal eine Chance. Wieder einmal weinte ich mich in den Schlaf und wieder einmal träumte ich von Edward Cullen. Die Woche verging schnell, viel zu schnell für meinen Geschmack. Wochenende bedeutete Zeit mit meinen Freunden zu verbringen, dagegen hatte ich eigentlich nichts. Aber es fehlte eine wichtige Person und das stimmte mich traurig. Ich hatte Edward die gesamte Woche nicht einmal gesehen, ich tat mein bestes und ging ihm aus dem Weg. Das stimmte eigentlich nicht, viel mehr ging er mir aus dem Weg. In der Mensa saß er nicht mehr bei uns, nach dem Unterricht kam er nie zu uns und bei sich, sperrte er sich ins Zimmer ein. Nicht, dass ich noch einmal bei den Jungs gewesen wäre, das wollte ich mir ersparen. Aber Alice erzählte es mir, nicht ein Wort wechselte er mit Jasper, Emmett oder den Mädels in der letzten Woche. Das machte mich auch wütend, es war etwas anderes, wenn er mich so behandelte, aber nicht seine Freunde. Die hatten ihm nichts getan, absolut gar nichts. Aber was sollte man machen, er war einfach stur. Heute war Samstag und wir wollten am Abend ins Kino gehen, den neuesten Teil von Terminator anschauen. Darauf hatte ich ja so etwas von gar keine Lust, ich mochte solche Filme nicht. Aber wie immer duldete Alice keine Widerrede, immerhin würde Edward ja schon zu Hause bleiben. Vorher hatte Alice aber noch einen Großputz von unserem Haus verordnet. Das wunderte mich, denn das war immer mein Part. Sie schickte Rose erst mal zum Einkaufen, wir brauchten noch einiges in unserem Kühlschrank und die Jungs in den Baumarkt, neue Möbel für den Garten besorgen. Mich schickte sie ins Bad, um dieses auf Vordermann zu bringen. Sie selbst widmete sich dem Wohnzimmer. Sie hatte mit ihrer Aktion schon recht, es wurde wirklich mal wieder Zeit richtig sauber zu machen. Also nahm ich meinen IPod, versteckte meine Haare unter einem Kopftuch und zog alte Klamotten an. So sah ich schon fast aus, wie eine Putzfrau, aber zum Bad putzen, sollte es reichen. Ich war gerade mit der Dusche beschäftigt, die Musik auf Anschlag gedreht, als sich eine Hand auf meine Schulter legte. Vor Schreck zuckte ich zusammen und drehte mich ruckartig um. Ich konnte nicht glauben. wer vor mir stand, das Blut gefror mir in den Adern und mein Atem ging stockend. APOV Langsam hatte ich wirklich genug von dem Kindergarten zwischen Bella und meinem Bruder. Das war nicht mehr mit anzusehen. Er ging uns aus dem Weg und Bella wollte sich am liebsten im Zimmer verkriechen. Das ging mir alles so auf die Nerven, dass ich beschloss einzugreifen. Wenn ich nichts tat, würden sie in fünf Jahren noch nicht miteinander reden. Also schmiedete ich einen Plan, darin weihte ich niemand ein. Ich hatte Angst, dass sich jemand verplapperte, auch wenn ich es Rose nicht zutraute. Aber sicher war sicher. Für heute hatte ich einen Großputz angeordnet, worüber alle ziemlich erstaunt waren. Konnte ich nach vollziehen, ich hasste putzen. Aber das war Teil meines Planes. Ich schickte die Jungs in den Baumarkt nach Boston unter dem Vorwand Möbel für den Garten und ein paar Blumen zu besorgen. Rose schickte ich ebenfalls nach Boston, sie sollte mal wieder einen richtigen Großeinkauf für unseren Kühlschrank machen, außerdem bräuchten wir noch ein paar Putzmittel. Bella hatte mich mit großen Augen angesehen, normalerweise war einkaufen ihr Part. Aber ich sagte nur, dass sie das oft genug machen würde, da kann es auch mal Rose machen. Außerdem kann sie dann den Jungs bei der Auswahl der Möbel helfen. Es war also alles perfekt geplant. Die drei hatten gerade das Haus verlassen, Bella verschwand oben im Bad, um es zu putzen. Schnell flitze ich zu meinem Handy und wählte Edwards Nummer. *Was willst du?* *Hey Bruder, tut mir Leid, dass ich dich störe. Aber ich und Rose putzen gerade das Haus und nun haben wir im Bad oben eine Verstopfung. Kannst du vorbei kommen und uns helfen??* Ich legte meine süßeste Stimme auf, er würde bestimmt ja sagen. *Kann das nicht Emmett machen?* *Der ist mit Jasper und Bella in Boston, ein paar Einkäufe tätigen. Meinst du, ich würde dich sonst stören?* Das würde er mir bestimmt abkaufen. Kurz war es still. *Wenn es sein muss, ich komm gleich. Bin in zehn Minuten da.* *Danke Edward, du bist der Beste.* Sagte ich noch schnell, dann legte ich auf. Zehn Minuten, ok, dann musste ich Bella noch ein wenig ablenken, sodass sie nicht so schnell mit dem Bad fertig war. Ich rannte die Treppe nach oben und fragte sie lauter belangloses Zeug, nach fünf Minuten schmiss sie mich raus, mit der Begründung, ich sollte gefälligst auch etwas tun. Grinsend verließ ich das Bad und wartet unten auf Edward. Der kam auch kurz darauf, er sah verdammt schlecht aus. „Danke, dass du gekommen bist. Das Wasser läuft nicht mehr ab und wir wissen nicht, was wir tun sollen. Rose ist oben, ich komm gleich nach.“, plapperte ich drauf los. Er nickte nur und ging dann die Treppe nach oben. Bella war vorhin mit der Dusche beschäftigt, also würde er sie durch die Trennwand nicht gleich sehen. Ich schlich hinterher und als Edward in der Tür verschwunden war, schlug ich diese zu und sperrte ab. Den Schlüssel hatte ich vorhin noch mitgehen lassen. „Verdammt Alice, mach die Türe auf.“, hörte ich Edward hinter der Tür schreien. „Nein, erst wenn ihr geredet habt, vorher nicht. Viel Spaß euch beiden.“, gab ich nur zurück und verließ das Haus. Das Fenster im Bad war klein, viel zu klein um herausklettern zu können. Also hatten die Beiden die nächsten Stunden nur für sich. Mein Plan ging auf, ich war so stolz auf mich. EPOV Nach Alices Anruf stand ich auf und zog mich um. Keine Ahnung, was die beiden angestellt hatten, aber sicher würde ich nicht gerade die guten Klamotten brauchen können. Also zog ich mir eine alte verwaschene Jeans und ein T-shirt an. Dann ging ich noch ins Bad und machte mich einigermaßen frisch. Jasper hatte heute morgen schon recht, ich sah echt scheiße aus. Aber was sollte ich machen? Es passte. Ich sah genauso aus, wie ich mich fühlte. Bella hat mir verdammt weh getan mit ihrer Aktion, ich wusste immer noch nicht, was ich davon halten sollte. Als sie letzte Woche hier war musste ich dem Drang, sie zu umarmen und einfach nur fest zuhalten, widerstehen. Ich vermisste sie, keine Frage, aber ihre Nähe tat auch weh. Deshalb sagte ich ihr auch, dass es besser wäre, wenn wir uns nicht mehr sshen. Das wiederum tat aber auch weh, schließlich wollte ich sie bei mir haben. Es war einfach zu verwirrend, noch dazu wusste ich immer noch nicht, was ich von diesem bescheuerten Deal halten sollte. Ich hatte sie ja auch nicht wirklich erklären lassen, vielleicht war es ja auch wirklich alles gar nicht so schlimm, wie ich dachte. Nun machte ich mich auf dem Weg zu meiner Schwester. Bella war mit Emmett in Boston, Gott sei Dank, sonst wäre ich niemals zu ihr gegangen. Ich hatte gerade das Haus erreicht und noch nicht mal geklingelt, da riss Alice schon die Türe auf. „Danke, dass du gekommen bist. Das Wasser läuft nicht mehr ab und wir wissen nicht, was wir tun sollen. Rose ist oben, ich komm gleich nach.“ Sie war ziemlich aufgedreht, ich nickte nur und lief die Treppe nach oben. Als ich die Bad Tür öffnete sah ich erst niemand, dann entdeckte ich Rose in der Dusche, hinter der milchigen Trennwand. Sie hörte mich wohl nicht kommen, also ging ich zu ihr und legte einen Hand auf ihre Schulter. Als sie sich umdrehte, zuckte ich zusammen. Es war nicht Rose, die vor mir stand, es war Bella. Sie war genauso überrascht wie ich, das konnte ich in ihren Augen sehen. Schnell wollte ich mich wieder vom Acker machen, aber im selben Moment ging die Türe zu und wurde von außen abgesperrt. Fluchend hämmerte ich gegen die Türe. „Verdammt Alice, mach die Türe auf!!“ „Nein, erst wenn ihr geredet habt, vorher nicht. Viel Spaß euch beiden.“, trällerte sie fröhlich und dann hörte ich sie die Treppen nach unten laufen. Sie hatte alles geplant, dieser kleine Giftzwerg. Wütend ballte ich meine Hände, mein Atem ging schwer. BPOV Vor mir stand Edward, er sah ebenso überrascht aus wie ich. Seine Augen weiteten sich, dann drehte er sich um und wollte gehen. Doch genau in diesem Moment flog die Türe zu und wurde abgesperrt. ALICE, ich bring dich um!!! fluchte ich in Gedanken. Edward hämmerte gegen die Türe und schrie Alice dadurch an. „Verdammt Alice, mach die Türe auf!!“ „Nein, erst wenn ihr geredet habt, vorher nicht. Viel Spaß euch beiden.“, antwortete sie fröhlich. Dann war es leise, nur Edwards schwerer Atem war zu hören. Er hatte die Hände zu Fäusten geballt und stand zum Rücken zu mir. Langsam stieg ich aus der Dusche und setze mich auf den Badewannenrand. „Ich wusste nichts davon.“, rechtfertigte ich mich, nicht dass er noch dachte, ich würde meine Finger da im Spiel haben. Es war still zwischen uns, Edward stand immer noch wie angewurzelt da. Ich schaltete meinen IPod leiser und ließ den Kopf hängen. Nun war ich also mit Edward hier in unserem Bad eingesperrt, nur ein kleines Fenster war hier, also keine Fluchtmöglichkeit. Dieses kleine Biest von Alice hatte das alles geplant, darum hatte sie auch Rose zum Einkaufen geschickt und nicht mich. Natürlich war es nur gut gemeint von ihr, aber ich hatte ihr die letzte Woche mehr als einmal gesagt, sie solle sich raus halten. Aber das konnte unser kleiner Nervenzwerg natürlich nicht. Und nun war ich mit Edward auf acht Quadratmeter eingesperrt. Es war einfach nur still zwischen uns, Edward hatte sich keinen Millimeter bewegt. Auch ich saß immer noch an meinem Platz und bewegte mich nicht. Nach einer halben Ewigkeit drehte sich Edward dann irgendwann um, lehnte sich gegen die Türe und rutschte an dieser herab. Mit den Kopf in den Händen verborgen saß er da, genauso nichts wissend wie ich. Was sollte ich nun tun? Sollte ich einfach so etwas sagen? Oder einfach warten bis er etwas sagt? Ich könnte auch einfach hingehen und ihn umarmen, es wären nur zwei Schritte. Aber meine Beine waren schwer wie Blei, mein ganzer Körper war steif. So sehr ich mich die letzten Wochen nach Edward gesehnt hatte und er nun hier bei mir war, war es doch anders. Es war nicht die Nähe, die ich wollte, es war befremdlich. Seufzend schaltete ich wieder die Musik ein. Das würde mich wenigstens ein wenig ablenken. Keine Ahnung wie lange wir so schweigend da saßen, aber plötzlich hob Edward seinen Kopf und sah mich an. „Sind das meine Stücke?“, fragte er dann leise. Er hatte die Musik gehört? War sie doch lauter als ich dachte? Edward hatte ein sehr gutes Gehör und da es totenstill war, war es bestimmt nicht zu überhören. Ich war erst so perplex, dass ich erst gar nichts sagen konnte. Einerseits deshalb, weil er wieder mit sprach, anderseits, weil ich von seiner samtenen Stimme total überrascht wurde. Sie war nicht mehr so rau und kühl wie in den letzten Wochen. Noch vollkommen neben mir stehend, nickte ich nur. „Hast du sie überspielt?“, fragte er wieder und ich konnte an seinem Gesicht ansehen, dass er sich für diese Frage ohrfeigte. Sie war auch irgendwie blöd, aber ich musste darauf nur grinsen. „Ja, so kann ich sie jederzeit hören.“, antwortete ich dann. „Ja, ähm, stimmt, blöde Frage. Tut mir Leid.“, sagte er dann leise. „Edward, es muss dir nicht Leid tun. Wenn hier jemanden etwas Leid tun muss, dann mir.“, flüsterte ich schon fast. „Bella, ich...“ Edward raufte sich die Haare, so als wüsste er nicht, was er sagen sollte. „Ja, was Edward?“, fragte ich leise. „Bella, die letzten Wochen.... ach verdammt. Ich weiß nicht, was ich sagen soll.“, fluchte er. „Du musst eigentlich gar nichts sagen. Wenn du willst, rede nur ich.“, machte ich den Vorschlag. Er sah mich an, seine Augen hatten wieder ein leichtes Funkeln. „Wenn du willst.“, sagte er dann leise. „Edward, ich will es dir seit vier Wochen erklären. Und wenn du willst, tue ich es jetzt.“ Als Antwort bekam ich nur ein Nicken. Ich stellte die Musik ab, dann atmete ich tief durch. „Weißt du, es fing alles damit an, dass du mit Alice hier aufgetaucht bist. Sofort hast du alles bei mir durcheinander gebracht, ich konnte es mir nicht erklären. Ich wollte keinem Jungen mehr näher kommen, aber je mehr Zeit wir miteinander verbrachten, desto mehr sehnte ich mich nach deiner Nähe. Ich hatte keine Ahnung, warum das so war, ich bin mit dir aufgewachsen, du warst wie ein Bruder für mich. Aber je mehr Zeit verging, desto klarer wurde mir, dass da mehr war, mehr als Freundschaft. Und richtig bewusst wurde es mir, in Miami. Als ich merkte, dass ich dir mit meinen blöden Kommentaren weh getan hatte, spürte ich diesen Stich in meinem Herz. Und dann am Strand, das brachte meine Gefühlswelt vollkommen durcheinander. Aber nun wusste ich, dass ich handeln musste, ich wollte deine Nähe. Als wir dann wieder hier waren, entfernten wir uns immer mehr, statt dass wir näher kamen. Es war zum verrückt werden. Ich wusste nicht, was ich tun sollte. Als wir dann im Club waren undTanya auftauchte, überkam mich die Eifersucht. Ich hatte es vorher schon oft gespürt, diesen Schmerz, wenn du dich mit einem anderen Mädchen, allen voran Tanya unterhalten hast. Aber ich konnte es bis dahin nicht einordnen. Nach unserem Tanz bin ich ihr auf der Toilette begegnet. Sie hat mich wieder provoziert, sagte, dass du ihr gehörst und so weiter. Es war nicht das erste Mal, dass sie mir das sagte, also interessierte es mich schon gar nicht mehr. Aber dann kam sie mit diesem Deal. Wenn ich mit dir auf dem Ball auftauche, lässt sie dich ein für alle mal in Ruhe. Es klang so verlockend, nie wieder würde sie uns oder dich belästigen. Also stimmte ich zu. Als ich das Klo verließ und wieder bei dir war, bekam ich sofort ein schlechtes Gewissen. Ich schwor mir, dass ich, egal was Tanya wollte oder machen würde, diesen Deal nicht einlösen werde. Ich wollte nicht mit dir spielen! Nein, entweder kam ich dir so nahe oder gar nicht. Und als hättest du irgendwas geahnt, sind wir uns immer näher gekommen. Als dann unser Ausflug war und du mich wegen dem Ball gefragt hattest, bekam ich kurz wieder dieses schlechte Gewissen. Doch ich verbot mich wieder an diesen doofen Deal zu denken, ich wollte das einfach nur mit dir genießen. Und es klappte, es war ein wunderschöner Abend, eine wunderschöne Nacht, die wunderschönste. Es fühlte sich so toll an, endlich konnte ich dir Nahe sein. Edward, du warst das, was ich wollte. Meine Gefühle zu dir wuchsen mit jedem Tag und ich wollte einfach nur dich. Nicht einmal, hatte ich an diesen Deal gedacht. Ich hatte ihn bis wir Tanya begegnet sind, total ausgeblendet. Ich weiß, ich hätte dir von Tanya und ihrem dämlichen Vorschlag erzählen sollen, vielleicht wäre es dann nicht so weit gekommen. Du wärst bestimmt genauso wütend gewesen, aber es wäre bei weitem nicht so schlimm gewesen, wie es jetzt. Also versteh mich nicht falsch, ich will es nicht runter reden. Es war eine scheiß Aktion von mir und ich hasse mich selbst dafür. Aber ich will einfach nur, dass wir irgendwann wieder miteinander auskommen. Das wir vielleicht wieder... Edward, ich hab mich in dich verliebt. Das musst du mir glauben! Der Deal war mir egal, ich hab dir keine Gefühle vorgespielt. Mir war es die ganze Zeit ernst, nicht einmal hab ich dich angelogen. Es tut mir Leid, so Leid. Ich kann das wohl nie wieder gut machen, aber ich hoffe, dass du mich verstehst, dass du mir vielleicht irgendwann verzeihen kannst. Mir ist es wichtig, dass du das alles weißt, das ich es ernst meinte. Alles andere liegt bei dir, ich will dich zu nichts drängen. Nur bitte, glaub mir.“, flehend sah ich zu Edward. Sein Gesichtsausdruck war überrascht, verwirrt. Dann wendete er den Blick zu Boden, auch ich sah nicht mehr zu ihm. Es herrschte wieder eine Weile nur Stille zwischen uns, mein Herz klopfte bis zum Hals. Glaubte er mir oder hatte ich noch mehr kaputt gemacht? Eine Ewigkeit war es ruhig, Edward musste das Fliesenmuster bestimmt schon auswendig können. Doch dann hob er plötzlich seinen Kopf und sah mich an. In seinen Augen lag schon fast wieder das Funkeln, das ich so sehr mochte. „Bella, ich weiß nicht, ob ich dir so einfach glauben kann.“ Wieder Stille, ich wollte schon etwas sagen, doch dann übernahm Edward wieder das Wort. „Aber ich sehe einiges jetzt klarer, versteh es besser. Bitte geb mir Zeit, um das zu verarbeiten.“ „Soviel du willst, Edward.“, antwortete ich schnell, vielleicht ein bisschen zu schnell. Er lächelte schwach, dann sah er wieder auf den Boden. „Edward, würdest du mir noch einen Gefallen tun?“, fragte ich dann leise. „Kommt drauf an.“, sagte er skeptisch. „Keine Sorge, es geht nicht um mich. Es ist nur, deine Schwester und Freunde vermissen dich. Bitte ignoriere sie nicht mehr und setze dich in der Pause wieder zu ihnen. Ich kann mich auch wo anders hinsetzen, wenn dir das lieber ist.“ „Ach quatsch, musst du nicht. Ich lass mir das durch den Kopf gehen.“ „Das wäre nett von dir. Ich will nicht, dass du dich von ihnen entfernst. Sie haben schließlich nichts damit zu tun.“, bemerkte ich dann noch. „Hmm, stimmt.“, antwortete er nur leise. Dann war wieder Stille im Raum. Niemand sagte mehr ein Wort. Dann hörte ich Stimmen im Flur und danach drehte sich der Schlüssel um. Edward sprang auf und wollte schon das Bad verlassen, Rosalie und Emmett versperrten den Weg. „Was macht ihr denn hier drin?“, fragte Rose verwirrt und sah zwischen mir und Edward hin und her. „Soll dir meine Schwester erklären. Ich geh dann mal, schönen Abend noch. Und Bella, danke.“ Ein kleines Lächeln zierte seine Lippen, als er sich verabschiedete. Dann verließ er schnell das Bad und ich blieb mit einem Flattern im Bauch zurück. „Kannst du mir jetzt mal erklären, was das war?“, fragte Rose mit Nachdruck, sie war ja auch noch da. Und neben ihr stand Emmett mit einem fetten Grinsen im Gesicht. Er dachte bestimmt wieder sonst was. „Alice hat uns hier drin eingesperrt.“, erklärte ich knapp. „Ja und weiter? Warum hat sich Edward gerade bei dir bedankt?“ „Ähm, das weiß ich ehrlich gesagt, auch nicht so wirklich.“ „Wie lang wart ihr hier drin?“ „Keine Ahnung, kurz nachdem ihr weg seid, ist er aufgetaucht und Alice hat abgesperrt. Wie spät haben wir es?“, wollte ich nun wissen. „Es ist fast sechs, wir sind um zwölf gegangen. Also wart ihr mindestens fünf Stunden hier drin. Was habt ihr so lange gemacht?“ Rose war inzwischen richtig aufgebracht und auch Emmett ließ nun einen Kommentar ab. „Oh ich kann mir das schon was vorstellen.“, grinste er dreckig. „Wir haben geredet!“, sagte ich schnell. „IHR HABT WAS?“ Was war daran jetzt nicht zu verstehen? „Ich hab ihm alles erklärt.“, erklärte ich schließlich. „Ja und jetzt?? Jetzt haut er wieder einfach ab, das darf doch nicht wahr sein.“ Rose stampfte mit dem Fuß auf den Boden. „Rose, es ist ok. Er meinte, er bräuchte Zeit.“, erklärte ich. „Wie viel denn noch??“, wollte nun Emmett wissen. „Edward muss das erst mal verarbeiten, er weiß nicht, ob er mir das glauben kann. Aber ich glaube, er versteht jetzt einiges besser.“, fügte ich mit einem Lächeln noch dazu. „Also war mein Plan, ein klein wenig erfolgreich.“ Alice tauchte plötzlich auf, sie hatte ein diabolisches Grinsen auf den Lippen. Mit ausgestreckten Armen stürzte ich mich auf sie. „Du kleines Biest, wie konntest du nur? Ich hatte fast einen Herzinfarkt bekommen, als er hinter mir stand.“, fauchte ich sie an. „Es tut mir Leid, Bella, aber ich konnte das nicht mehr mit ansehen. Er war ein Wrack, nur noch eine leere Hülle. Und du, du warst ein Alptraum. Man konnte nicht mal mehr richtig mit dir reden. Da musste ich ja mal eingreifen. Und es hat ja wohl gewirkt.“, verteidigte sie sich. Jasper hatte sich zwischen uns gestellt, so konnte ich mich nicht auf sie stürzen. Emmett musste mich festhalten, da ich meinen Plan Alice zu erwürgen noch nicht aufgegeben hatte. „Irgendwann hätten wir auch so miteinander geredet.“, brüllte ich sie an. „Ja, IRGENDWANN! Man Bella, der Ball ist vier Wochen her!!! Wie lange wollt ihr noch warten? Bis ihr alt und runzlig seid? Sei doch einfach froh, dass ich dir geholfen habe.“ Irgendwie hatte sie ja Recht. Wer weiß, wie lange es noch gedauert hätte, bis wir uns unterhalten hätten. Eigentlich musste ich Alice wirklich dankbar sein, doch das wollte ich jetzt nicht zugeben. Ich erwiderte deshalb nichts mehr auf Alice Aussage und ging in mein Zimmer. Den Abend blieb ich dann auch zu Hause, ich hatte keine Lust mehr wegzugehen. Zwar hatte sich meine Stimmung gebessert, aber ich wollte den Nachmittag in Ruhe verarbeiten. Fünf Stunden war ich mit Edward im Bad, ich konnte es gar nicht glauben. Die Zeit verging so schnell, mir kam esvor wie eine Stunde. Und das er mir zugehört hatte, das bedeutete mir wirklich viel. Allerdings glaubte ich, dass es noch einiges bedarf bis ich ihn wirklich überzeugen konnte, dass ich ihn von ganzen Herzen liebte. Aber der erste Schritt war getan, es konnte nur aufwärts gehen. Den ganzen Abend hatte ich ein Lächeln auf den Lippen und statt in meinem Bett zu bleiben, beschloss ich eine DVD zu sehen. Allerdings bekam ich von dem Film nicht sehr viel mit, meine Gedanken waren immer wieder bei Edward. Das Funkeln in seinen Augen machte mir Mut und das kleine Lächeln auf den Lippen schenkte mir Hoffnung. Es würde alles gut werden, wir würden wieder zusammen kommen. Da war ich mir sicher. Das Wochenende verging schnell und nun war es auch schon wieder Donnerstag. Wir saßen in der Mensa beim Essen, gerade hatte sich auch Edward zu uns gesetzt. Er war die letzten Tage immer bei uns am Tisch, auch wenn wir nicht miteinander sprachen. Er unterhielt sich auch nicht viel mit dem Rest, aber allein die Tatsache, dass er wieder bei uns saß, machte jeden glücklich. Allen voran mich. Mein Herz machte Purzelbäume, wenn er hier war und auch sonst sehnte sich alles in mir nach ihm. Außer in der Mensa sah ich ihn nie, er kam nie zu uns oder ich ging mit zu den Jungs. Wir kamen also kein bisschen voran. Aber dazu hatte ich schon einen neuen Plan, wenn der nicht klappen würde, würde ich Edward ein für alle mal sausen lassen. Nach dem Essen hatte ich noch zwei Stunden, dann ging ich zu unserem Stadionsprecher. „Hey John, klappt das mit morgen vor dem Spiel?“, fragte ich ihn. „Hey Bella, ja ich denke schon. Willst du mir immer noch nicht sagen, um was es geht?“ Er fragte mich das seit ich ihm gefragt hatte, ob ich morgen vor dem Spiel für fünf Minuten das Mikro haben konnte. „Nein, tut mir Leid. Aber du wirst es morgen sehen.“, antwortete ich ihm und ging nach Hause. Kurz darauf kam auch schon Alice. „Sag mal Bella, wie lang geht das jetzt noch so zwischen euch? Ihr redet ja immer noch nicht miteinander.“, seufzend schmiss sie sich aufs Sofa. „Alice, ich weiß es nicht. Aber ich habe einen Plan, wenn der nicht klappt, dann geb ich auf.“, erklärte ich ihr. „Welchen Plan?“, wollte sie natürlich sofort wissen. „Das verrate ich dir nicht. Es soll für alle eine Überraschung werden.“ Aber wohl eher für mich. Ich wusste nicht, ob ich das so umsetzen konnte, wie ich es mir vorstellte. Dazu brauchte ich schon eine Menge Mut. „Du bist unfair Bella.“, stellte Alice fest. „Ich weiß Alice, aber ich möchte nicht, dass es jemand vorher erfährt. Du wirst es morgen schon erleben, wenn ich es überlebe.“ „Morgen? Morgen ist doch das Baseballspiel. Bist du dann nicht da?“ „Doch Alice, ich werde da sein.“ Und du wirst mich nicht übersehen können., fügte ich wieder in Gedanken hinzu. Alice beließ es dabei und hakte nicht weiter nach, ich war ihr dankbar dafür. Als ich am Abend auf mein Zimmer ging, schwirrten meine Gedanken wieder nur um Edward und den Plan, den ich hatte. Ich wollte mir nicht ausmalen, was passieren würde, wenn das morgen schief gehen würde. Aber daran wollte ich nicht denken, ich glaubte fest daran, dass es funktionieren würde. Am nächsten Tag war ich wie ein Geist im Unterricht, ich konnte mich absolut nicht konzentrieren. Ich war viel zu aufgeregt, heute um sechs Uhr war die Stunde der Wahrheit. Das erste Spiel in diesem Semester und vielleicht das ausschlaggebendste meines Lebens. Den ganzen Tag über wühlte ich in meinen Gedanken meinen Kleiderschrank durch. Heute war schönes Wetter, also wollte ich auch etwas passendes anziehen. Außerdem sollte es etwas blaues sein, weil Edward diese Farbe so an mir liebte. Als der Unterricht endlich um zwei vorbei war, Freitags war der längste Tag in meiner Woche, hetzte ich nach Hause. Dort entledigte ich mich erst mal meinen Klamotten und stieg unter die Dusche. Ich rasierte mir meine Beine, zupfte meine Augenbrauen und cremte mich dann mit meiner Lieblingslotion ein. Meine Haare in einem Handtuch eingewickelt und einem Handtuch um meinen Körper ging ich in mein Zimmer. Es war inzwischen schon halb vier, nur noch zweieinhalb Stunden. „Bella, kann man dir helfen?“ Rose stand plötzlich im Türrahmen. „Hat Alice dich geschickt, um zu spionieren?“, fragte ich mit hochgezogenen Augenbrauen? „Nein, aber ich hab dir den ganzen Tag angesehen, dass du etwas planst. Weihst du mich ein?“ „Nein Rose, ich weihe auch dich nicht ein. Ihr werdet es ja später sehen.“ „Ok, soll ich dir trotzdem helfen beim Klamotten aussuchen?“ Sie kam ein paar Schritte auf mich zu. „Nein, auch das nicht. Ich werd schon was finden.“ „Alles klar, wir sehen uns später.“, verabschiedete sich Rose und zog die Türe hinter sich zu. Eine Ewigkeit wühlte ich in meinen Klamotten, bis ich dann an einem blauen Top hängen blieb, dazu einen weißen Rock. Es passte perfekt zu mir, das würde auch Edward gefallen. Ich ging wieder ins Bad und föhnte meine Haare, dann gab ich etwas Schaumfestiger ins Haar um meine Locken zu betonen. Ein Haarreif rundete alles ab, dann widmete ich mich dem Make-Up. Edward mochte nicht viel Make-Up an mir, also beließ ich es bei ein bisschen Lidschatten und Wimperntusche. Als ich auf die Uhr schaute, erschrak ich. Es war schon halb sechs, so langsam musste ich mich sputen. Ich legte noch Edwards Kette und Ohrringe um, dann zog ich noch passende Schuhe an. Ich musterte mich in meinem Spiegel, ich gefiel mir. Nun musste es nur noch meiner Liebe gefallen. Als ich die Treppen runter lief, war das Haus schon leer. Also machte auch mich auf den Weg zum Stadion. Ich wählte den Hintereingang und ging direkt zu Sprecherkabine. „Hey John, alles klar?“, begrüßte ich John. „Ja hey, alles klar. Du kommst genau richtig. Die Mannschaften sind gerade nach dem Aufwärmen wieder in die Kabinen. Hier ist das Mikro, du hast fünf Minuten.“, sagte er, dann erklärte er mir noch das Mikro, wie es funktioniere. Mit wackligen Beinen ging ich in Richtung Spielfeld, gleich würde es soweit sein. Die Uhr zeigte kurz vor sechs, die Mannschaften würden gleich wieder zurück aus der Kabine kommen. Wie auf Kommando kündigte John sie durch die Sprecherkabine an, dann kamen sie auch schon aus den Katakomben. Sie gingen direkt zu den Spielerbänken, ich stand noch abseits am Spielfeld, niemand hatte mich bisher bemerkt. Also machte ich ich langsam auf den Weg zu der Schlagbase, dorthin wo mich jeder sehen konnte. „So liebe Zuschauer und Fans, bevor das Spiel anfängt noch eine Kleinigkeit. Unsere bezaubernde Bella möchte ein paar Worte sagen. Danach geht es endlich los, das erste Spiel im neuen Semester.“, kündigte mich John an, als ich auf das Spielfeld trat. Sofort lagen alle Blicke auf mir, auch die von unsrer Mannschaft. Emmett und Jasper sahen mich mit großen Augen an, Edward stand ein wenig weiter hinten, seinen Blick konnte ich nicht deuten. Als ich den Blick durch das Publikum schweifen ließ, sah ich auch Rose und Alice. Die beiden lächelten mir zu und zeigten mit beiden Daumen nach oben. Als ich endlich die Base erreicht hatte, legte ich beide Hände um das Mikro. Ich klammerte mich richtig daran, ein Hauch von Zweifel überkam mich. Ich hatte Angst, war es wirklich das richtige, was ich hier tat. Doch als ich wieder zu der Spielerbank sah und Edward nun weiter vorne stand, wusste ich,s das es das richtige war. Einmal tief durch atmen, dann schob ich den kleinen Knopf am Mikro nach oben und fing an zu sprechen. „Hey Leute, es tut mir Leid, dass ich euch so kurz vor dem Spiel noch störe. Aber ich muss etwas los werden. Ich möchte mich hier, vor euch allen bei einem ganz besonderem Menschen entschuldigen. Ich hab scheiße gebaut, große Scheiße. Aber das weißt du inzwischen ja. Aber ich wollte es dir auch nochmal hier sagen, vor allen. Es tut mir Leid, es war der größte Fehler, den ich je gemacht habe. Aber ich habe das nur für dich getan! Ich weiß nicht, wie oft ich das schon zu dir gesagt habe, aber ich wollte es hier in aller Öffentlichkeit noch einmal sagen, damit es auch jeder weiß. ES TUT MIR LEID! Bitte glaube mir. Wenn ich es könnte, würde ich es rückgängig machen, aber es geht nicht. Ich weiß nicht, wie du über mich denkst, ober du überhaupt noch an mich denkst. Aber eins weiß ich und das mit ziemlicher Gewissheit: Edward, ich liebe dich!!“ Mit diesen Worten endete meine Ansprache. Meine Anspannung legte sich ein wenig, ich sah direkt zu Edward. Er stand wie erstarrt da, bewegte sich keinen Millimeter. Das Stadion war muksmäuschenstill, nicht ein Laut durchdrang die Stille. Sekunden verstrichen, vielleicht Minuten. Doch niemand rührte sich, nicht einmal Edward. Ich hatte meinen letzten Trumpf gespielt und verloren, das wurde mir nun bewusst. Traurig ließ ich meinen Kopf und Hände hängen, alles war vorbei. Noch einmal blickte ich zu Edward, dieser wurde gerade von Emmett gestoßen und irgendetwas sagte dieser zu ihm. Edward rührte sich immer noch nicht, also drehte mich langsam um und wollte gehen. Es war vorbei, ich hatte Edward verloren. Ich hatte alles versucht, doch mein Fehler war zu groß. Damit musste ich jetzt wohl leben, ohne Edward. Gerade als ich den ersten Schritt machen wollte, umfassten zwei Hände meine Taille. Bella: http://www.polyvore.com/cgi/set?id=11861757 ---------------------------------------------------------------------- Ooooooooooooooooh, ja, ich weiß! Ich bin gemein!! Erst lass ich euch so lange warten und dann auch noch der Cliff! Aber hey, that´s life!! Und nun noch ne traurige Nachricht!! Das war das vorletzte Kap, ohne Epilog!! Kanns kaum glauben, es ist fast vorbei! *schnief* Aber noch haben wir ja ein bisschen! Bin auf eure Kommis gespannt! Bis bald meine Süssen, ich versprech euch das es nicht so lange dauert wie dieses mal. Bussal Twilight-Nicki Kapitel 28: Die wahre Liebe --------------------------- Ja Leute, was soll ich sagen. Das hier ist nun das letzte Kapietl! Ich kann es kaum glauben!!! Ich hätte es gern noch ausgedehnt, aber ich wüsste nicht wie. Und jede Story hat ein Ende! Aber natürlich gibt es ein Happy Ende. Doch erst mal genug geschwaffelt, wünsch euch nun viel Spass mit dem Kapitel. ♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥ Die wahre Liebe EPOV Wir gingen auf das Spielfeld, als der Stadionsprecher uns ankündigte. Doch anstatt uns gleich einzeln vorzustellen, sagte er etwas vollkommen unerwartetes. „So liebe Zuschauer und Fans, bevor das Spiel anfängt noch eine Kleinigkeit. Unsere bezaubernde Bella möchte ein paar Worte sagen. Danach geht es endlich los, das erste Spiel im neuen Semester.“ Mein Kopf schnellte zum Spielfeld. Tatsächlich betrat Bella, mit einem Mikro in der Hand, gerade das Spielfeld. Da ich hinter Emmett stand, sah ich sie nicht richtig. Also kämpfte ich mich ein wenig nach vorne und sah sie nun auf der Base stehend. Den Blick auf mich gerichtet. Sie sah wunderschön aus, das Blaue Shirt, ich liebe diese Farbe an Bella, betonte jede Kurve ihres tollen Oberkörpers. Der weiße Rock harmonierte perfekt dazu und gewährte einen Blick auf ihre zarten Beine. Ich war wie gebahnt von ihrem Anblick, wollte am liebsten zu ihr laufen. Doch in diesem Moment fing sie an zu sprechen, ihre Stimme klang nervös. „Hey Leute, es tut mir Leid, dass ich euch so kurz vor dem Spiel noch störe. Aber ich muss etwas los werden. Ich möchte mich hier, vor euch allen bei einem ganz besonderem Menschen entschuldigen. Ich hab scheiße gebaut, große Scheiße. Aber das weißt du inzwischen ja. Aber ich wollte es dir auch nochmal hier sagen, vor allen. Es tut mir Leid, es war der größte Fehler, den ich je gemacht habe. Aber ich habe das nur für dich getan! Ich weiß nicht, wie oft ich das schon zu dir gesagt habe, aber ich wollte es hier in aller Öffentlichkeit noch einmal sagen, damit es auch jeder weiß. ES TUT MIR LEID! Bitte glaube mir. Wenn ich es könnte, würde ich es rückgängig machen, aber es geht nicht. Ich weiß nicht, wie du über mich denkst, ober du überhaupt noch an mich denkst. Aber eins weiß ich und das mit ziemlicher Gewissheit: Edward, ich liebe dich!!“ Dann war es still, viel zu still. Ich war wie gelähmt, konnte mich nicht bewegen. Bella hatte mir gerade vor 1000 Menschen eine Liebeserklärung gemacht, ich konnte es nicht glauben. Mein Herz raste und mein Atem ging schnell. Mit allen hatte ich gerechnet, aber nicht mit diesem. Bella stand immer noch auf der Base, doch ihr Blick wurde traurig. Warum war sie nun traurig? Sie sollte doch glücklich sein. Ich liebte sie doch genauso, warum war sie also nun traurig. In diesem Moment wurde ich von Emmett gestoßen. „Verdammt Alter, geh endlich zu ihr. Sie will gerade gehen.“ Mit diesen Worten holte er mich in die Realität. Wieso wollte sie jetzt gehen? Und tatsächlich, Bella drehte sich gerade zum Gehen um. Ich musste sie aufhalten, ihr sagen, dass ich ihr verzeihen würde. Das hatte ich schon längst, das wusste sie natürlich nicht. Mit schnellen Schritten rannte ich zu ihr, legte meine Hände um ihre Hüfte und drehte sie zu mir. Da waren sie wieder, diese wunderschönen braunen Augen. Sie funkelten, zeigten mir ihre ganze Liebe. Gott, wie ich diese Frau liebte, sie war alles, was ich wollte. Bevor sie irgendetwas sagen konnte, legte ich meine Lippen auf ihre. In diesem Moment brach das Stadion in einen tosenden Beifall aus. BPOV Edwards smaragdgrünen Augen blickten mich an, sie hatten wieder diesen Glanz, den ich so vermisste. Ich liebte diese Augen und diesen Mann über alles. Bevor ich auch nur irgendetwas sagen konnte, lagen Edwards Lippen auf meinen. Sofort durchströmte mich dieses Glücksgefühl, diese Erleichterung. Ich hatte nicht verloren, ich hatte gewonnen. Das Stadion tobte, doch für mich gab es nur Edward. Ich schlang meine Hände um seinen Nacken, Edward zog mich noch näher an sich. Unsere Lippen bewegten sich im Einklang, dann bat seine Zunge um Einlass. Natürlich gewährte ich ihn sofort und unsere Zungen spielten ein atemberaubendes Spiel. Als wir keine Luft mehr hatten, lösten wir uns voneinander. Wir blickten uns tief in die Augen, wie sehr hatte ich sie vermisst. Sie strahlten wieder, es waren die Augen, in die ich mich verliebt hatte. „Ich liebe dich, Edward.“, hauchte ich ihm entgegen. „Ich liebe dich auch kleine, verrückte Bella.“, erwiderte er und legte wieder seine Lippen auf meine. Bevor wir den Kuss wieder vertiefen konnten, wurden wir von dem Trainer gestört. „Ich freu mich ja für euch beide, aber wir würden dann doch langsam anfangen wollen.“, sagte er mit strenger Stimme. Edward nickte ihm nur zu, dann wand er sich wieder zu mir. „Komm nach den Spiel zu den Umkleiden, ich hab eine Überraschung.“, flüsterte er mir zu, ich nickte nur. Mit einem letzten Kuss für den Moment, ging ich zu Rose und Alice auf die Tribüne. „WOW, Bella. Das war der Hammer.“, umarmte mich Alice stürmisch. „Ja, das war es.“, antwortete ich nur, immer noch überwältigt von dem Passierten. „Also echt Respekt, das hätte ich mich nicht getraut.“, fiel mir nun auch Rosalie um den Hals. „Ja, ich hatte auch ziemlich schiss. Aber es ging ja alles gut.“ „Gott ich freu mich ja so. Im ersten Moment dachte ich echt, er lässt dich einfach so gehen. Aber Emmett muss wohl irgendetwas gesagt haben. Hach, das ist so toll!!!“, trällerte Alice immer noch, ich setzte mich nur grinsend zwischen die beiden. Das gesamte Spiel über beobachtete ich nur Edward, hin und wieder huschte auch sein Blick zu mir, er schenkte mir dann immer ein Lächeln. Als das Spiel endlich zu Ende war, hatte ich es eilig zu ihm zu kommen. Ich vermisste ihn schon wieder, außerdem war ich gespannt, was er für eine Überraschung hatte. „Bella, wo willst du hin?“, rief mir Rose hinterher. „Zu Edward.“, antwortete ich schlicht. „Warte, wir kommen mit. Immerhin sind unsere Freunde auch da.“, sagte Alice und gemeinsam liefen wir zu den Umkleiden. Wir waren gerade dort angekommen, als Edward im gleichen Moment aus der Kabine kam. Er ließ seine Tasche fallen, hielt die Arme auf und ich rannte auf ihn los. Er fing mich auf, schlang meine Arme um seinen Hals und Edward wirbelte mich herum. „Edward, bitte, lass mich runter. Mir wird schwindelig.“, bat ich ihn, er kam meine Bitte nach. Als ich wieder auf meinen Füßen stand, gab er mir einen sanften Kuss. „Ich hab dich vermisst.“, hauchte er mir zu, als sich unsere Lippen trennten. „Frag mich mal.“, antwortete ich nur und zog ihn wieder in einen Kuss. „Ey ihr beiden, wir sind auch noch da.“, hörte ich Alice empört rufen. „Hey Schwesterherz.“, begrüßte Edward sie schlicht und küsste mich dann wieder. „Na das ist mal ne Begrüßung. Aber egal, ich freu mich so für euch. Das muss heute noch gefeiert werden.“, jubelte Alice und klatschte in die Hände. „Daraus wird nichts Alice ich werde Bella nämlich jetzt entführen.“, sagte Edward mit einem Grinsen. „Du willst was? Was hast du vor?“, fragte ich ihn verwirrt. „Hab ich doch gesagt, Überraschung. Also ihr beiden, entschuldigt uns. Wir sehen uns.“ Mit diesen Worten ließen wir eine vollkommen verdutze Alice und Rosalie stehen. Edward nahm meine Hand, in der anderen hielt er seine große Sporttasche. „Wo willst du hin Edward?“, fragte ich, als wir gerade aus dem Gebäude liefen. „Erst mal zu dir, da packen wir ein paar Sachen, dann zum Flughafen.“, klärte er mich mit einem Grinsen auf. „Bitte was?“, fragte ich schockiert. „Lass dich einfach überraschen Bella.“, sagte er und gab mir einen Kuss in die Haare. Bei mir angekommen, liefen wir schnell in mein Zimmer, ich packte ein paar Jeans, Kleider und T-Shirts ein, dazu ein paar Schuhe. „Ein Bikini wäre auch nicht schlecht.“, wies mich Edward hin, lässig in an der Tür gelehnt. Der Anblick raubte mir den Atem, er sah so umwerfend aus, wie er da stand. Ich konnte nicht anders und rannte zu ihm, meine Lippen verlangend auf seinen. Der Kuss war leidenschaftlich und viel zu kurz. Das lag daran, das sich Edward von mir löste. „Glaub mir, so sehr ich das vermisst habe, aber dazu haben wir noch genügend Zeit. Jetzt müssen wir uns beeilen.“, er gab mir nochmal einen kurzen Kuss, dann machte ich mit dem packen weiter. Wie Edward schon meinte, packte ich noch zwei Bikinis ein, dann noch Waschzeug und Handtücher. Als ich fertig war, drückte ich Edward meinen Tasche in die Hand. „Ich bin fertig, sagst du mir nun, wo es hin geht.“, startete ich einen neuen Versuch und sah ihn von unten durch meine Wimpern an. „Netter Versuch mein Engel, aber du wirst es schon noch früh genug sehen. Jetzt geht’s erst mal nach Boston.“, grinste er und gab mir einen Kuss. Dann nahm er meine Tasche und gemeinsam gingen wir zu seinem Volvo. Es tat gut wieder hier neben ihm zu sitzen, es fühlte sich richtig an. Während der gesamten Fahrt sagten wir kein Wort, Edward hielt wie immer meine Hand. Wie immer bekam ich dabei ein Kribbeln, das sich über meinen ganzen Körper ausbreitete. Der einzige Unterschied war, das es nun nie mehr aufhören würde. Edward und ich waren zusammen, wir liebten uns. Und ich war mir sicher, dass dies mein Leben lang so sein würde. Ich könnte mir keinen anderen Mann an meiner Seite vorstellen als ihn. Er war die Liebe meines Lebens, auch wenn ich eine Weile brauchte, bis ich das begriff. Mit einem Lächeln sah ich zu ihm, er sah einfach so perfekt aus. Ich konnte den Blick nicht von ihm wenden, was er wohl bemerkt haben musste. Er sah kurz zu mir, schenkte mir eines meiner absoluten Lieblingslächeln. Er hob meine Hand zu seinen Lippen und hauchte einen sanften Kuss auf meinen Handrücken. Er fuhr mal wieder wie ein Irrer und schon nach eineinhalb Stunden waren wir am Flughafen. Dort steuerten wir direkt ein Gate an, er hatte die Tickets also schon. Dadurch konnte ich leider nicht sehen, wohin es ging. Er hatte alles genau geplant, dieser Fiesling. Vorher mussten wir aber noch unsere Koffer aufgeben. Wir standen gerade am Gepäckband, als ich eine bekannte Person sah, sofort breitete sich ein Lächeln auf meinen Lippen aus. „Edward, ich bin mal kurz da drüben.“, erklärte ich Edward und ging zu der Frau, die einen Kofferfgulli vor sich her schob. „Mrs. Kline, schön Sie zu sehen.“, rief ich, als ich auf ihrer Höhe war. Mrs. Kline hielt an und als sie mich sah erhellte sich ihr Gesicht sofort und breitete die Arme aus. „Oh, Bella. Das freut mich aber! Wie geht es dir?“, fragte sie mich und umarmte mich dabei. „Hervorragend, sind Sie zurück aus ihrem Urlaub?“ „Ja, gerade gelandet. Und du? Wieder auf der Flucht?“, fragte sie mich mit einem strengen Blick. „Ähm nein, wir fliegen... ja ehrlich gesagt, weiß ich nicht wohin wir fliegen.“, beantwortete ich die Frage. „Wer ist denn wir?“ „Ach so ja, ähm, ich und Edward.“, gab ich zu und wurde rot. „Ach Liebes, dann hat es also geklappt, ihr seid wieder zusammen? Das freut mich so für euch.“, sagte Mrs. Kline fröhlich, im selben Moment kam Edward. „Bella, können wir dann?“, fragte er mich und nahm meine Hand. „Ja gleich Edward. Ich möchte dir noch Mrs. Kline vorstellen. Mrs. Kline, das ist Edward.“, stellte ich die beiden gegenseitig vor, Edward reichte ihr höflich die Hand. „Ah, du bist also der berüchtigte Edward. Freut mich dich kennenzulernen. Und ich muss schon sagen, Bella, ich kann verstehen, dass er dir den Kopf verdreht hat. Allein schon die Augen, da drin kann man sich ja verlieren.“, zwinkerte Mrs. Kline mir zu, ich wurde wieder mal rot und auch Edwards Wangen färbten sich leicht rosa. Aber ich wusste, was sie meinte, wie oft hatte ich mich schon darin verloren. „Na, ich will euch nicht länger aufhalten, mein Enkel wartet draußen auch schon im Auto auf mich. Ich wünsche euch eine schöne Zeit und alles gute für die Zukunft. Auf wiedersehen Bella.“, verabschiedete sie sich mit einer Umarmung von mir. „Und du mein lieber Edward, passt gut auf die kleine Bella auf.“, tadelte sie ihn mit erhobenen Finger. „Keine Sorge Mrs. Kline, ich werde sie nicht mehr alleine lassen.“ Mit diesen Worten legte er einen Arm um mich und drückte mich noch näher zu sich. „Gut, das wollte ich hören. Lebt wohl Kinder.“ Waren dann ihre letzten Worte, ehe sie aus dem Gate verschwand. „Wer war das?“, fragte mich Edward, als wir weiter zu unserem Flugzeug gingen. „Lange Geschichte, aber ohne sie, wären wir jetzt wohl noch nicht zusammen.“, lachte ich und beugte mich zu ihm, um ihm einen Kuss zu geben. „Weißt du, wir haben die nächsten Tage viel Zeit, da kannst du mir das alles erzählen. Aber erst mal gehen wir jetzt zum Flugzeug.“, grinste er und festigte nochmal seine Umarmung. Im Flugzeug steuerte er sofort die erste Klasse an, wie sollte es auch anders sein. Als wir angeschnallt waren, ertönte auch schon die Stimme der Stewardess. „Herzlich willkommen meine Damen und Herren bei dem Flug von Boston nach Miami.“ Als ich das hörte weiteten sich meine Augen. „Wir fliegen nach Miami?“, fragte ich Edward überrascht. „Ja, du hast es erfasst.“ ,grinste er nur. „Wie lang hast du das denn schon geplant?“ „Seit letzte Woche Samstag.“, gab er zu. „Wieso das denn?“, wollte ich wissen. „Du hast mich darauf gebracht irgendwie.“ „Wie denn das?“, löcherte ich ihn weiter. „Du hast mir gesagt in Miami hat alles angefangen. Also dachte ich, wir fangen dort ganz vorne an. Dass du mir heute mit deiner Aktion, die ich übrigens Wahnsinnig mutig fand, zuvor kommst, konnte ich nicht wissen. Ich wollte dich eigentlich von Emmett oder Jasper an den Flughafen bringen lassen, aber so ist es mir auch ganz recht.“, erklärte er mir mit einem Grinsen. „Aber, aber, du warst die Woche so abweisend. Ich dachte, du willst gar nichts mehr mit mir zu tun haben.“, stotterte ich. „Ja, Anfangs war ich auch verwirrt, wusste nicht, was ich tun sollte. Aber dann, irgendwann wusste ich, dass du es ernst meintest. Und dann kam mir diese Idee, ich fuhr gleich nach Boston und holte die Tickets. Meine Abweisung behielt ich bei, weil ich wollte, dass es eine Überraschung bleibt.“ „Du bist gemein! Du hast mich total gequält damit.“, sagte ich traurig. „Das tut mir Leid, Bella, außerdem war es für mich nicht besser. Es tat mir auch weh, aber ich wollte es perfekt machen. “, tröstete er mich. „Du Masochist, aber es war trotz allem eine schöne Überraschung.“, sage ich leise. „Das freut mich. Und nun machen wir uns drei schöne Tage, nur wir zwei.“, sagte er fröhlich und legte einen Arm um mich. „Wieso drei? Montag müssen wir wieder an die Uni!“, hakte ich verwirrt nach. „Oh Bella, wo bist du nur wieder mit deinem hübschen Kopf? Es ist verlängertes Wochenende, es ist Ostern.“, antwortete er mit einem Lachen. „Mein Kopf ist bei dir, wo sonst?“ ,sagte ich mit sanfter Stimme. „Oh Bella, ich hab dich so vermisst. Endlich bist du wieder bei mir.“, sagte er liebevoll und gab mir einen Kuss, in dem wir schnell versanken. Wir bekamen unter unserem Kuss nicht einmal mit, dass wir schon auf der Startbahn waren und schon abgehoben waren. Als das Anschnallzeichen erlosch, öffnete ich meinen Gurt und kuschelte mich zu Edward, dieser legte einen Arm um mich und zog mich noch näher zu sich. Ich war müde, und da wir noch sieben Stunden Flug vor uns hatten, wollte ich noch ein wenig schlafen, ehe ich drei wundervolle Tage mit der Liebe meines Lebens verbringen würde. „Bella, mein Engel, aufwachen.“, hörte ich eine Stimme in meinem Traum flüstern. Der Traum war so wunderschön, Edward und ich saßen im Garten vom Haus in Forks. Vor uns spielten zwei Kinder im Sandkasten, ein Mädchen mit langen braunen Locken und grünen Augen und ein Junge mit kurzen bronzefarbenen Haaren und braunen Augen. Eine perfekte Mischung aus Edward und mir. Plötzlich kam das Mädchen zu mir gerannt. „Mummy Mummy, Justin hat mir Sand in die Haare gerieben.“ beschwerte sie sich und ich nahm sie auf die Arme. „Oh meine Kleine, da wird Daddy deinen Bruder gleich mal schimpfen.“, sagte ich und sah zu Edward. Der ging zu dem kleinen Jungen und versuchte ihn böse anzuschauen. „Mein kleiner Freund, du sollst doch deine Schwester nicht immer ärgern. Du gehst jetzt und entschuldigst dich bei Jasmin.“, tadelte er und ich ließ meine kleine Tochter runter. Mein Sohn kam zu mir und nahm seine Schwester in den Arm, nuschelte eine Entschuldigung, dann gingen sie zusammen wieder in den Sandkasten. Edward kam zu mir und sah mir tief in die Augen. „Ich liebe dich und unsere zwei Kleinen. Danke, dass du mir die beiden geschenkt hast.“ Und ehe ich etwas erwidern konnte, hörte ich abermals die schöne Stimme. „Bella, Kleines. Aufwachen.“ Langsam öffnete ich meine Augen und sah in die wunderschönen smaragdgrünen Augen meines Freundes. „Hast du gut geschlafen?“, fragte er mich. „Ja hab ich, sehr gut sogar.“, antwortete ich und schmiegte mich wieder an seine Brust. „Und du hast wohl auch etwas schönes geträumt.“ „Woher weißt du das?“, fragte ich verwirrt. „Na du redest im Schlaf.“, sagte er mehr belustigt. „Oh Gott, was hab ich gesagt?“ „Hmmm, manches konnte ich nicht verstehen. Aber zum Schluss hast du öfters gesagt, dass du mich liebst.“ „Na das ist nichts, was du noch nicht weißt.“, sagte ich und sah zu ihm auf, dann zog ich seinen Kopf zu mir herunter. „Ich liebe dich.“ „Ich liebe dich auch.“, gab Edward zurück und gab mir einen Kuss. Ehe ich ihn vertiefen konnte, verzog sich sein Mund zu einem Lächeln. „Was?“, wollte ich empört wissen. „Bella, ich hab dich geweckt, weil wir gleich landen werden. Du solltest dich anschnallen. Später können wir damit gern fortfahren.“, grinste er und gab mir nochmal einen kurzen Kuss. Ich grummelte nur vor mich hin, dann krabbelte ich auf meinen Sitz und schnallte mich an. Als unser Flugzeug gelandet war, gingen wir schnell zur Kofferausgabe und dann aus der großen Halle. Sofort kam uns die warme Luft entgegen, die Sonne strahlte uns an. „Sollen wir ein Taxi nehmen oder einen Leihwagen?“, fragte mich Edward. „Das ist mir egal, entscheide du das.“, sagte ich nur und genoss wieder die warmen Sonnenstrahlen. Edward grinste nur, gab mir einen Kuss und sagte, er würde gleich wieder da sein. Ich schaltete mein Handy an und sofort wurde ich mit SMS von Alice, Rosalie und auch meinem Bruder bombardiert. Insgesamt waren es fast 30 SMS und 15 entgangene Anrufe. Wo ich sei, warum ich mich melde, dass Alice mich umbringen würde usw. Ich musste lachen, sie wussten ja gar nichts von unserem kleinem Urlaub. Dann schickte ich jedem eine Nachricht zurück, dass alles in Ordnung sei, ich mit Edward in Miami wäre und dass ich mich wieder melden würde. Dann schaltete ich mein Handy wieder aus. Kurz darauf kam Edward auch mit einem Wagen, es war ein Ford Focus Cabrio in Türkisblau. „Aha, also nen Leihwagen.“, grinste ich, als Edward ausstieg. „Ja ich dachte, es ist besser, wenn wir mobil sind. Wir müssen noch ein wenig einkaufen. Und da ist ein eigenes Auto besser als ein Taxi.“, erklärte er mir Grinsen. „Ach so, dass dieses Auto bestimmt ziemlich schnell ist, spielt bestimmt nur eine Nebenrolle.“, sagte ich grinsend und gab ihm meinen Tasche. „Natürlich, was denkst du? Ich fahre doch nicht schnell.“, gab er locker zurück und gab mir einen Kuss, dann warf er meinen und seine Tasche in den Kofferraum. Wir machten uns auf dem Weg, davor hielten wir uns noch bei einem Supermarkt und kauften für die nächsten drei Tage ein. Dann fuhren wir zum Ferienhaus der Cullens. „Sag mal, woher hast du eigentlich den Schlüssel?“, fragte ich, als wir dort ankamen. „Den hab ich nach den Ferien aus New York mitgenommen, frag mich aber nicht wieso. Dachte, die könnten irgendwann mal nützlich sein. Dass ich sie so schnell brauche, hätte ich allerdings nicht gedacht.“, antwortete Edward. Wir brachten unsere Taschen auf sein Zimmer, dort musste ich mich erst mal auf das Bett setzen. Edward packte seine Tasche aus und holte aus dem Schrank frische Bettwäsche. Ich konnte immer noch nicht glauben dass ich nun mit ihm hier war, in Miami. Zusammen mit dem Mann, den ich über alles liebte, der mir verziehen hatte, zumindest ging ich davon aus. Darüber hatten wir noch gar nicht geredet. Was, wenn er mir gar nicht wirklich verziehen hatte, wenn er in Wirklichkeit immer noch sauer auf mich war? Aber warum dann das alles hier? Ich ließ traurig den Kopf hängen, ich wusste nicht mehr, was ich denken sollte. Plötzlich spürte ich zwei warme Hände an meinen Wangen, die meinen Kopf sachte hoben. „Bella, was ist los? Du wirkst so traurig.“, fragte Edward mich besorgt. „Es ist, ich weiß nicht, warum...“ Ich brachte keinen vernünftigen Satz Zustande. „Was Bella?“ „Edward, warum bist du mit mir hier?“, fragte ich dann. „Wie meinst du das?“, fragte er mit Verwirrung in den Augen. „Ich meine, bis vor einer Woche wolltest du nichts mit mir zu tun haben. Und nun sind wir zusammen hier, in Miami. Ich weiß noch nicht mal, was du über mich denkst, ob du mir überhaupt verziehen hast.“, sagte ich traurig. „Oh Bella, du kleiner Dummkopf. Natürlich verzeih ich dir. Ja, diese Aktion war wahrhaftig nicht die beste Idee, Aber ich hab eingesehen, dass du es aus Liebe getan hast und dass es dir eigentlich egal war. Natürlich war es anfangs verletzend und ich wusste nicht, ob ich dir glauben sollte. Aber je länger ich von dir getrennt war, desto mehr tat es weh. Und nach letzter Woche, nach dem tollen Plan meiner Schwester, wusste ich nicht länger die Kraft hatte, mich von dir fern zu halten. Bella, ich liebe dich und ich will mit dir zusammen sein. Nur deshalb bin ich mit dir hier, weil ich nach allem Zeit nur für uns zwei haben will.“, antwortete er und in seinen Augen sah ich wieder dieses Funkeln, das ich die letzten Wochen so vermisst hatte. Ohne etwas zu erwidern, zog ich seinen Kopf zu meinem und legte meine Lippen auf seine. Dieser Kuss war voller Leidenschaft, all meine Gefühle zu Edward lagen darin. Ich lehnte mich nach hinten auf das Bett und zog Edward mit mir. Er stütze sich leicht ab, so dass nicht sein ganzes Gewicht auf mir lag. Unser Kuss wurde immer intensiver und fordernder. Ich glitt mit einer Hand unter Edwards T-Shirt, er stöhnte leicht auf. Meine Hand wanderte seinen Rücken auf und ab, er bekam eine Gänsehaut dabei. Auch Edward blieb mit seinen Händen nicht untätig, er fuhr meine Taille auf und ab, vor meiner Brust hielt er inne. Es war, als würde er um Erlaubnis fragen, bevor ich die jedoch geben konnte, meldete sich mein Magen. Ich konnte nicht anders und musste laut auflachen, Edward rollte sich von mir und lag ebenfalls lachend neben mir. „Tut mir Leid.“, brachte ich unter meinem Lachen hervor. „Schon gut, dein Magen hat ja Recht. Ich hab auch Hunger.“, lachte er und stand vom Bett auf. „Komm, lass uns was zu Essen machen.“ Er hielt mir seine Hand hin, ich nahm sie und er zog mich hoch. Unten in de Küche packten wir erst mal unsere Einkäufe aus. Dann beschlossen wir Spaghetti Bolognese mit Salat zu machen. Ich kümmerte mich ums Essen, Edward brachte das Haus ein wenig auf Vordermann. Dann deckte er draußen den Tisch und ich servierte das Essen. Beim Essen umgab uns eine angenehme Stille, wir blickten uns immer wieder an und lächelten uns zu. „Was hältst du davon, wenn wir nach dem Essen zum Strand gehen?“, fragte mich Edward dann nach dem Essen. „Ja, gute Idee. Ne Abkühlung ist bestimmt nicht schlecht.“, antwortete ich. „Gut, dann räum ich ab und du gehst dich umziehen. Ich hab meine Badehose schon an.“, grinste er. Er hatte sich vorhin schon umgezogen, ich hatte immer noch dasselbe an wie gestern. Ich sprintete also in unsere Zimmer und zog mich um. Aus meinen Koffer zog ich den Bikini den ich bei EdHardy gekauft hatte, dann noch ein paar Flip Fliops und meine Sonnenbrille. Dann lief ich wieder nach unten zu Edward. „WOW, Bella, der sieht toll aus.“, rief er begeistert, als er mich sah. „Danke, siehste, jetzt bekommst ihn doch noch vorgeführt.“, sagte ich und drehte mich nochmal im Kreis. „Stimmt und er sieht super aus. Lass uns gehen.“, bemerkte Edward dann und zog mich mit zum Strand. Wir breiteten unsere Decke aus, dann ließen wir uns darauf nieder. „So, du wirst jetzt erst mal eingecremt. Nicht, dass du dir noch nen Sonnenbrand holst.“, befahl Edward und ich legte mich auf den Bauch. Dann spürte ich die kalte Lotion, danach Edwards zarte Hände. Er verteile die Lotion, dabei massierte er mich leicht. Als sich seine Hände auf meinem Rücken bewegten, schnurrte ich wie eine Katze. Es gefiel mir, seine Berührungen ließen meinen Körper in Flammen aufgehen. Plötzlich spürte ich seine weiche Lippen an meinen Schultern. Sie liebkosten meine Hals, meine Schultern und wanderten mein Rückgrat hinab. Seine Küsse elektrisierten mich, aus meinem wolligen schnurren wurde ein leises Stöhnen. Edward musste es gehört haben, denn er ließ von meinem Rücken ab und legte sich neben mich. „Du bist so unfair.“, beschwerte ich mich bei ihm. „Dazu haben wir noch lang genug Zeit, jetzt kühlen wir uns erst mal ab.“, grinste er und stand auf. Ich seufzte und tat es ihm gleich. Gemeinsam gingen wir in das kühle Nass. Wir alberten den gesamten Nachmittag im Meer herum, abends wärmten wir dann noch etwas Essen vom Mittag auf. Danach machten wir es uns auf dem Sofa gemütlich und sahen einen Film. Der Flug und der Tag hatten mich so erschöpft, dass ich mal wieder in Edwards Armen einschlief. Am nächsten Morgen erwachte ich mal wieder durch die Sonnenstrahlen im Zimmer. Ich drehte mich um, dabei bemerkte ich, dass ich nicht auf dem Sofa, sondern im Bett lag. Doch von Edward keine Spur. Ein mulmiges Gefühl machte sich in mir breit, schnell sprang ich aus dem Bett. Nervös ging ich zur Tür und machte mich auf den Weg nach unten. Dort kam mir der Geruch von gebratenem Speck und Eiern entgegen. Als ich in die Küche schaute, sah ich Edward, nur mit einer Short bekleidet, am Herd stehen. Ein Lächeln bildete sich bei ihm, als er mich sah. „Guten Morgen mein Engel, hast du gut geschlafen?“, begrüßte er mich und wendete die Eier dabei. Ich ging auf ihn zu, umarmte ihn von hinten und legte meinen Kopf auf seinen Rücken. „Ja, hab ich. Ich hab mich nur erschrocken, als ich alleine aufgewacht bin.“, erwiderte ich. Er drehte sich um und sah mir tief in die Augen. „Tut mir Leid, aber ich wollte dich mit Frühstück überraschen. Verzeihst du mir?“ Dabei legte sich wieder mein Lieblingslächeln auf seine Lippe. „Hmm, aber nur, weil du es bist.“, grinste ich. „Womit hab ich dich nur verdient.“, fragte er kopfschüttelnd und legte seine Lippen auf meine. Der Kuss dauerte mal wieder viel zu kurz, da löste er sich von mir. „Nicht, dass die Eier noch verbrennen. Setz dich schon mal an den Tisch.“, sagte Edward und wendete sich wieder der Pfanne zu. Ich tat wie geheißen und ging zum Küchentisch. Edward hatte sich wirklich übertroffen, hier stand alles, was das Herz begehrte. Marmelade, frische Croissants und Semmel, Wurst, Nutella, Orangensaft und Milch, das volle Programm. „Ich habe gedacht, du willst bestimmt gestärkt den heutigen Tag starten.“, sagte Edward, als er mit der Pfanne zum Tisch kam. „Wieso, was hast du denn vor?“, fragte ich. „Hmm, wir haben heute um zwei ein Rendezvous mit den Delphinen.“, grinste er, als er mit etwas von den Eiern und Speck auf den Teller tat. „Wie?“ „Na, wir gehen heute mit den Delphinen schwimmen, im Sea Life.“ Ich starrte Edward mit großen Augen an, der grinste nur. „Wirklich? Kein Scherz?“, fragte ich sicherheitshalber nochmal nach. „Nein, kein Scherz. Wir gehen später dahin, schwimmen mit den Delphinen und sehen uns dann noch das Aquarium an.“, erklärte er mir. Mit einem Jubelschrei stürzte ich mich auf ihn. „Oh, ich freu mich so. Danke Edward, danke für alles.“, jubelte ich und gab ihm einen Kuss. „Ich muss dir danken. Dafür, dass es dich gibt und dass du mit mir zusammen bist. Ich liebe dich.“, hauchte er mir zu, als Antwort gab ich ihm einen innigen Kuss. Als ich keine Luft mehr bekam, löste ich mich schweren Herzens von meinem Freund. Keuchend saß ich immer noch auf seinem Schoss. „Atmen Bella, atmen“, grinste er. Ich streckte ihm die Zunge raus und setzte mich dann wieder auf meinen Stuhl. Nach einem ausgiebigen Frühstück zogen wir uns um und machten wir uns auf den Weg zum Sea Life. Es war eine riesige Schlange davor, doch Edward ging erst gar nicht auf den großen Haupteingang zu. Er ging zu einer kleinen Tür am Nebengebäude und klopfte. Die Türe wurde geöffnet und vor uns stand Brian, sein ehemaliger Teamkollege in Forks. „Hey Edward, schön dich zu sehen. Und wer ist deine Begleitung?“, begrüßte er erst Edward freundschaftlich, dann sah er zu mir. „Hey Brian, ja lang ist es her. Erkennst du sie nicht?“, fragte er dann mit einem Grinsen. „Oh doch, warte, ich glaubs nicht. Bella Swan? WOW bist du hübsch geworden.“. rief er freudig und zog mich in eine Umarmung. „Hey Brian, schön dich zu sehen.“, begrüßte ich ihn und klopfte ihm auf die Schulter. „Also mit dir hätte ich ja gar nicht gerechnet. Wie geht es Emmett, ist er auch hier?“, legte er mit den Fragen los. Bevor ich antworten konnte, erhob Edward wieder die Stimme. „Lass uns doch rein gehen, wir haben noch genug Zeit zum Reden.“ Brian nickte mit einem Grinsen, dann gingen wir ihm hinterher. Er führte uns durch die hinteren Räume des Aquariums, direkt zu den Delfinen. Es war ein riesiges Becken und als die Delfine uns hörten oder sahen, ich kann es nicht sagen da ich keinen gesehen hatte, kam einer auch schon zum Beckenrand geschwommen und machte wie wild pfeifende Geräusche. Meine Augen weiteten sich vor Freude und ich wollte am liebsten sofort zu ihm laufen. Brian sah wohl mein Vorhaben und bekräftigte mich darin. „Geh ruhig zu Romy, sie ist die jüngste hier. Sie ist noch total verspielt.“ Das musste er mir nicht zweimal sagen, schon riss ich mich von Edward los und ging zum Becken. Der Delfin machte immer lautere Geräusche und als ich am Becken ankam, tauchte er kurz unter, schwamm in die Mitte des Beckens und machte dann einen Luftsprung. „Hey, du Süße.“, begrüßte ich Romy, als sie wieder am Beckenrand war. Sie quittierte dies nur mit einem weiteren lauten Geräusch. Ich streichelte ihr vorsichtig über den Schnabel, es fühlte sich wie Gummi an. „Hier, davon kannst du ihr einen geben.“ Brian kam mit einem Eimer voller Fische, ich nahm einen dieser glitschigen Dinger und Romy öffnete sofort ihr Maul. Ich legte ihn hinein und sie quietschte wieder vor Freude. „Also ich geb euch jetzt mal die Neoprenanzüge, dann steigen wir zu Romy und dem Rest in das Becken.“, sagte Brian erneut und ich folgte ihm. Ich ging zu Edward um sprang ihm um den Hals. „Danke, dass ist das schönste, was ich je erleben durfte.“ „Gerne mein Engel, es freut mich, wenn du so glücklich bist.“, antwortete er und gab mir einen Kuss. Dann gab uns Brian die Anzüge. Als wir uns umgezogen hatten, stiegen wir in das große Becken. Romy kam sofort wieder zu mir, zu Edward und Brian kamen ebenfalls je ein Delfin. „Das sind Romys Eltern. Molly und Diego, sie sind aber auch von Geburt an hier im Aquarium.“, erklärte uns Brian. „Und was müssen wir jetzt machen?“, fragte Edward. „Ihr haltet euch an der Rückenflosse fest, den Rest macht der Delfin. Lasst euch einfach gehen, es kann nichts passieren.“, sagte er und wir taten was er sagt. Sobald ich mich an Romy festhielt, schwamm sie mit einem Affenzahn los. Es war einfach atemberaubend, wie ein Fisch glitt ich durch das Wasser. Hin und wieder tauchte Romy unter und dann fühlte ich mich wie schwerelos, es war einfach ein unbeschreibliches Gefühl. Hin und wieder ließ ich mich dann in der Mitte des Beckens los und Romy schwamm dann wilde Kreise um mich oder machte ein paar Sprünge in die Luft. Auch Edward hatte mit seinem Delfin Spaß, er lächelte mir immer zu, wenn sich unsere Blicke begegneten. Ich war ihm so dankbar für dieses Erlebnis, es fühlte sich so unbeschreiblich an mit dem Delfinen zu schwimmen, ein Traum wurde war. Romy stupste mich mit der Schnauze an, was wohl bedeuten sollte, ich solle mich wieder an hier fest halten. Also griff ich wieder nach ihrer Flosse und ließ mich durch das riesige Becken ziehen. Eine Ewigkeit hielt ich mich an ihr fest, bis ich nicht mehr konnte. Ich ging in ein wenig flacheres Wasser, Romy kam sofort wieder zu mir. Sanft streichelte ich sie und nahm nochmal einen Fisch aus dem Eimer am Beckenrand. Nach einer Weile kam auch Edward zu mir. „Hab ich Grund eifersüchtig zu sein?“, grinste er mich an und umarmte mich. „Hmm, ich weiß nicht. Mit Romy kuscheln wird sich schwierig gestalten. Ich ziehe dich dann doch vor, außerdem steh ich eher auf Männer.“, neckte ich ihn. „Aha, na wenn das so ist.“, lachte er und gab mir einen Kuss. Romy quietschte die gesamte Zeit neben uns wie verrückt und plötzlich wurden wir von einem Schwall Wasser überrascht. „Ooh, da ist wohl jemand eifersüchtig.“, lachte Brian. Romy hatte mehrere Sprünge neben uns gemacht, um unsere Aufmerksamkeit zu bekommen. Wir lachten nur, nass waren wir ja eh schon. „Es tut mir Leid, aber wir müssen langsam aufhören. In einer halben Stunde ist die Vorführung, da müssen wir hier raus sein.“, sagte dann Brian. Wir nickten nur, dann sah ich traurig zu Romy. Sie forderte mich wieder auf ihre Art auf mich an ihr festzuhalten, dann ging es auch schon wieder los. Ich schwamm nochmal mit Romy ein paar Runden, ehe ich mich dann schweren Herzens von ihr verabschiedete. Ich gab ihr noch einen Fisch, dann gingen wir uns umziehen. Sie quietschte noch lauter, als wir langsam das Becken verließen, es tat mir irgendwie Leid. Nachdem wir uns wieder umgezogen hatten, kam Brian mit einer Digicam zu uns. „Ist das deine?“, fragte ich an Edward gewandt. „Jepp, ich hab sie Brian gegeben, dass er Bilder von uns machen kann. Du willst doch bestimmt eine Erinnerung an deine kleine Freundin.“, erklärte mir Edward. Ich war so überwältigt, dass ich ihm wieder nur um den Hals sprang und wir in einem innigen Kuss versanken. „Also wenn ihr wollt, könnt ihr die Vorführung noch ansehen oder direkt rüber zu den Aquarien gehen.“, meinte dann Brian, als wir wieder auf dem Hauptgelände waren. „Also ich will schon die Vorführung sehen. Danach haben wir doch noch genügend Zeit oder?“, fragte ich Edward mit einem Hundeblick. „Wie könnte ich diesem Blick widerstehen?“, meinte er dann nur und gab mir einen Kuss. „Super, wenn ihr wollt zeig ich euch dann nachher alles. Ich muss nur bei der Vorführung helfen. Wir treffen uns dann wieder hier. Bis später.“, sagte Brian und verschwand wieder im Delfinbereich. Ich und Edward gingen langsam zu der Arena, in der die Vorführung stattfinden sollte, vorher holten wir uns noch etwas zu trinken. „Woher wusstest du eigentlich das Brian hier arbeitet?“, fragte ich als wir uns einen Platz suchten. „Ich hab ihn mal zufällig im Chat getroffen, auf einer Seite, auf der man alte Klassenkameraden suchen kann.. Ist schon länger her und seitdem haben wir Kontakt. Naja und als ich sagte, wir kommen nach Miami, lud er uns sofort ein. Er hat hier eine Ausbildung als Tierpfleger gemacht und arbeitet nun im Delfinarium. Er will später auch mal mit den Tieren arbeiten, momentan ist er nur Assistent.“, klärte mich Edward dann auf. „Wow, das ist ja der Wahnsinn. Danke Edward, danke für alles.“, hauchte ich ihm zu. „Nichts zu danken. Wenn du glücklich bist, bin ich es auch.“, gab er nur zurück und gab mir einen Kuss. Kurz darauf begann auch die Show. Wir saßen ziemlich weit vorne, deshalb bekam wir auch hin und wieder eine Wasserfontäne ab. Die Show war einfach nur der Wahnsinn. Die Delfine zeigten mehrere Kunststücke, sie sprangen durch Reifen oder balancierten Bälle auf ihrem Schnabel. Romy war leider nicht dabei, sie war dafür wohl noch zu klein. Brian fungierte als Assistent, er brachte die Fische oder die verschiedenen Accessoires. Nach den Delfinen kamen noch zwei große Orcas, die ebenfalls mehrere Kunststücke vollbrachten. Es war einfach der Wahnsinn, was so wilde Tiere alles lernen konnten, ich war mehr als beeindruckt. Bei ihren Luftsprüngen wurden ganze Wassermaßen aus dem Becken befördert, was den ersten Reihen eine kostenlose Dusche einbrachte. Wir waren nach der Vorstellung klitschnass, aber bei der Hitze würde das bestimmt bald trocknen. Wie besprochen warteten wir dann auf Brian, der führte uns zu den zu dem großen Haupthaus mit den vielen Aquarien. Er erklärte uns alle Fischarten und Pflanzen, die verschiedenen Salzwasser und Süßwasserbecken. Es gab sogar ein Becken, in dem man Seesterne und Rochen streicheln konnte. Es war eigenartig, aber schön zu gleich diese Fische zu berühren. Edward oder Brian machten auch immer wieder Fotos, dass wir es auch allen anderen zeigen konnten. Ich wusste jetzt schon, dass Rose und der Rest mehr als neidisch sein würden. Das Highlight war aber eindeutig der Unterwassertunnel. Hier schwammen die Fische und Rochen über uns hinweg und es war einfach nur der Hammer. Ich stand eine Weile einfach nur da uns beobachtete die verschiedenen Fischarten, wie sie über meinem Kopf hin und her schwammen. An den Tunnel grenzte ein riesiges Aquarium, es hatte eine Glasscheibe, die zehn Meter lang und fünf Meter hoch war. Davor konnte man sich auf mehrere Bänke setzen und dem Tummeln zu sehen. Auch hier erklärte uns Brian alles, sogar ein paar Haie waren zu sehen. Alles in allem war es einfach nur der Hammer, wir saßen bestimmt eine halbe Stunde vor der großen Scheibe und betrachteten die Vielfalt der Fische. Nach unsrer persönlichen Führung verabschiedeten wir uns von Brian und machten für die nächsten Ferien aus, das wir auf jeden Fall uns wieder besuchen würden. „Das war einfach ein wunderschöner Tag. Danke Edward.“, bedankte ich mich zum wiederholten Male. „Für dich immer wieder gerne. Was hältst du davon, wenn wir noch etwas essen gehen? Ich sterbe vor Hunger.“, fragte er und hielt sich bedeutend den Magen. „Gott, du wirst schon wie Emmett.“, lachte ich. „Aber du hast Recht, lass uns was essen gehen. Ich bin für Chinesisch.“ Edward stimmte meinen Vorschlag zu und gemeinsam gingen wir zum Auto. Der Chinese war schnell erreicht und auch ein Platz auf der Terrasse war schnell ausgemacht. Das Restaurant lag am Strand, weshalb man einen wunderschönen Ausblick zum Meer hatte. Gott sei Dank, waren unsere Klamotten inzwischen trocken, es ging eine kühle Brise und ich hätte mich sonst bestimmt wieder erkältet. Der Kellner nahm unsere Bestellung auf und kam kurz darauf wieder mit unseren Getränken. „So und jetzt erzählst du mir mal woher du die alte Dame kennst.“, fing Edward dann ein Gespräch an. Ich lachte kurz auf, dann erzählte ich ihm die Geschichte. Dazwischen kam auch unser Essen und wir hauten ordentlich rein. Der Tag war doch sehr anstrengend und wir hatten kaum etwas gegessen. Nachdem ich fertig erzählt hatte, meinte Edward nur, dass er sich nochmal persönlich bei Mrs. Kline bedanken wollte. Er würde ihre Adresse bestimmt ausfindig machen können. Ich sagte, dass ich nichts dagegen hätte, immerhin hat sie einiges dazu beigetragen, dass wir nun hier saßen. Edward stimmte mir nur zu und wir redeten viel über die letzten Wochen. Dabei erfuhr ich auch, dass er in Texas nichts anderes tat, als an mich zu denken. Aber er wusste einfach nicht, wie er mit mir umgehen sollte. Und dass er wieder Angst davor hatte, verletzt zu werden, da wollte er lieber auf Abstand bleiben. Was natürlich auch nicht die perfekte Lösung war. Aber wir waren uns einig, dass diese Zeit nun vorbei war und wir unsere Beziehung nun in vollen Zügen genießen würden. Wir machten uns langsam wieder auf den Weg nach Hause. Im Cabrio nickte ich dann tatsächlich auch kurz weg, der Tag war aber auch wirklich anstrengend. Das schwimmen schlauchte ziemlich und die Hitze in Miami war auch ziemlich heftig, wenn man es nicht gewöhnt war. „Süße, aufwachen. Wir sind zu Hause.“, weckte mich mein persönlicher Engel auf. „Hmm, schon ok. Ich hab nicht wirklich geschlafen.“, antwortete ich leise und stieg aus. „Aber viel fehlt wohl nicht mehr, sollen wir gleich ins Bett gehen?“, fragte mich Edward. Ich sah zum Himmel, es fing langsam an zu dämmern. „Hmm, nee. Ich will noch an den Strand. Kommst du mit?“ „Natürlich, was denkst du denn?“, grinste er. Wir holten noch eine Decke und Handtücher, dann gingen wir zum Strand. Er war menschenleer, gehörte in diesem Moment nur uns beiden. An einer Düne breiteten wir die Decke aus, dann zogen wir unsere Klamotten aus und gingen ins Meer. Es war noch angenehm warm und entspannend. Ich ging bis zur Hüfte ins Wasser, dann spürte ich Edwards warmen Körper hinter mir. Er fing wieder an meinen Nacken zu küssen, wanderte dann weiter zu meinem Ohr. Ein wohliger Schauer durchfuhr mich, ich verschränkte meine Hände mit Edwards, die um meiner Hüfte lagen. Er knabberte an meinem Ohrläppchen, dann ging er wieder zu meinem Hals. Edward machte mich damit mal wieder verrückt, in mir erwachte wieder diese unbekannte Leidenschaft. Langsam drehte ich mich zu ihm um, er lächelte mir zu. Doch bevor ich oder Edward etwas sagen konnte, legte ich sanft meine Lippen auf seine. In diesem Kuss lag all unsere Liebe, er was so sanft und zärtlich. Aus diesem süßen Kuss, wurde schnell pures Verlangen. Edward zog mich noch näher zu sich, dabei ging er immer weiter ins Wasser. Er wanderte mit seinen Händen meinen Rücken hinab zu meinem Po. Dort ließ er seine Hände liegen und knetete ihn. Allmählich konnte ich nicht mehr stehen, also schlang ich meine Beine um Edwards Hüfte. „Gott Bella, das ist gefährlich, was du da tust.“, stöhnte er unter unserem Kuss. „Ich liebe die Gefahr.“, gab ich mutig zurück, ohne unsere Lippen nur einmal zu trennen. Edward stöhnte wieder kurz auf, dann stieß seine Zunge voller Verlangen in meinen Mund. Ich erwiderte das Spiel sofort, es war einfach pure Lust. Inzwischen ging uns das Wasser bis zum Hals, ich musste mich regelrecht an Edward klammern, um nicht unterzugehen. Doch dieser tauchte plötzlich unter, dabei trennte er unsere Lippen nicht einmal. Es war einfach atemberaubend ihn unter Wasser zu küssen. Ich fühlte mich wieder wie schwere los, nur von Edward gehalten. Schnell bekamen wir keine Luft mehr und Edward tauchte auf. Wir schnappten beide nach Luft, dann zog mich Edward wieder zu sich. Unsere Lippen fanden wie selbstverständlich zueinander, genau wie unsere Zungen. Sie spielten miteinander und wurden immer wilder. Ich merkte, wie Edward anfing wieder zurück Richtung Strand zu gehen, ich hing immer noch, wie ein Sack, um seinen Hals. Als wir immer mehr in flacheres Wasser kamen, wollte ich mich aufstellen. Doch Edward hinderte mich daran und nahm mich auf dem Arm. Wie eine Braut lag ich nun in seinen Armen, ich sah ihn kurz an. Das Funkeln in seinen Augen glich einem Diamanten. Er lächelte mich kurz an, dann legten sich seine Lippen wieder auf meine. Inzwischen waren wir aus dem Wasser heraus und Edward steuerte unsere Decke an. Dabei trennten sich unsere Lippen kein einziges Mal. An unserem Platz angekommen, legte er mich sanft ab, Edward neben mir. Er stütze sich auf seinem Arm ab, mit dem anderen fuhr er meinen Hals entlang, hinab zu meinen Schultern. Von dort streichelte er mir über meine Brust zu meinem Bauch und fuhr Kreise um meinen Bauchnabel. Ich zog meinen Bauch ein, das ganze kitzelte doch ziemlich. „Soll ich aufhören?“, fragte mich Edward leise. „Nein, ich find es schön.“, antwortete ich ihm. Langsam fuhr er mit seinen Fingern zurück zu meinem Kopf. Als er bei meinem Kinn angekommen war, drehte er meinen Kopf zu sich. „Du bist so wunderschön Bella. Dich hat der Himmel geschickt und ich bin froh, dass ich derjenige bin, der dich empfangen durfte.“, hauchte er mir zu. Ich war so gerührt von seinen Worten, dass mir eine einzelne Träne die Wange hinab rollte. Edward kam meinem Gesicht näher und küsste die Träne weg. Dann bedeckte er jeden Zentimeter mit seinen Küssen. Erst die Wangen, dann die Stirn, dann meine Augen, hinab zu meiner Nasenspitze. An meinen Lippen hielt er kurz inne und verteilte viele kleine Küsse erst auf meiner Oberlippe, dann auf der unteren. Ich verzehrte mich schon nach ihm und als ich es schon fast nicht mehr aushielt, legten sich seine Lippen endlich wieder auf meine. Wie anfangs, war der Kuss er sanft, meine Zunge bat um Einlass. Als Edward diesen gewährte, wurde sofort wieder pures Verlangen aus diesem Kuss. Ich schlang meine Hände wieder um seinen Nacken und zog ihn noch näher zu mir. Edward legte eine Hand auf meine Hüfte, die andere spielte mit einer Haarsträhne von mir. Dann schlang er eines seiner Beine um meines, unsere Körper lagen fast aufeinander. Wild fuhr ich durch seine feuchten Haare, dann streichelte ich mit einer Hand über seinen Rücken. Ich drückte mich sanft gegen ihn, er gab meinem Druck nach. Edward legte sich auf den Rücken, ich saß nun rittlings auf ihm. Langsam löste ich mich von seinem Lippen, glitt zu seinem Hals und dann zu seinem Ohrläppchen. Leicht knabberte ich daran, dann wanderte ich weiter zu seiner Halsbeuge. Jeden Millimeter liebkoste ich und hauchte immer wieder Küsse darauf. Dies tat auf der anderen Seite genauso, dann bewegte ich mich langsam hinab zu seiner perfekten Brust. Edward stöhnte leicht auf, als ich diese erreichte. Ich liebkoste jede Stelle, an seinen Brustwarzen ließ ich meine Zunge spielen. Wieder stöhnte Edward, dieses mal lauter. Ich wusste, dass ich ihn wahnsinnig damit machte, aber er wusste auch nicht, wie es in mir aussah. Jede einzelne Faser sehnte sich nach ihm, mein Körper brannte vor Verlangen und Lust. Ich spürte mittlerweile, dass es Edward mehr als gefiel, es machte ihn an. Da ich auf seiner Mitte saß, konnte ich es deutlich spüren. Als ich weiter zu seinem Bauch glitt, bewegte ich meine Hüfte in kreisenden Bewegungen. „Gott Bella, was machst du?“, stöhnte Edward auf. Ich antwortete auf meine Art, ich spielte mit meiner Zunge um seinen Bauchnabel. Meine Hüften kreisten immer noch, als mich Edward wieder stürmisch zu sich nach oben zog. Unsere Lippen krachten aufeinander, meine Zunge schoss regelrecht in seinen Mund. Dieser Kuss war nicht mehr zurückhaltend und sanft. Es spiegelte unser beiden Verlangen wieder. Edward setzte sich auf, im nächsten Moment lag ich wieder unter ihm. Mein Freund löste sich wieder von meinen Lippen, hinab zu meinem Hals. Dort küsste er mein Schlüsselbein und seine Finger spielten mit meinem Bikinioberteil. Da dieses im Nacken zusammen gebunden war, war es ein leichtes für ihn es zu öffnen. Dann hob ich meinen Rücken, sodass er auch den Knoten dort öffnen konnte. Schnell war dies passiert und mein Oberteil flog in hohen Boden zur Seite. „Ich könnte dich stundenlang nur ansehen, du bist so schön.“, flüsterte Edward mir zu. Meine Wangen fühlten sich plötzlich heiß an. Das lag bestimmt auch daran, dass ich sehr erregt war. Aber auch daran, dass es immer noch ungewohnt für mich war, mich einem Mann so nackt zu zeigen. Um meine Zweifel wegzuwischen, küsste mich Edward wieder mit voller Leidenschaft. Seine Hände massierten dabei leicht meine Brüste, mit den Fingern spielte er an meinen zarten Knospen. Ich musste stöhnen, was Edward dazu ermutigte sich mit seinem Kopf auf Wanderschaft zu machen. Er liebkoste wieder meinen Hals, dann meine Schulterbeuge und gelangte dann zu meiner Brust. Jeder Millimeter wurde von ihm verwöhnt, zum Schluss spielte er mit seine Zunge an meinen Brustwarzen. Mit jedem Kuss, mit jeder Berührung wurde das Verlangen in mir größer. Stöhnend drückte ich meinen Rücken durch, als Edward zu anderen Brust wanderte. Dann wanderte er wieder zu meinem Bauch und spielte mit meinem Bauchnabel. Ich hielt es kaum noch aus, dieser Mann war definitiv mein Tod. Edward kam langsam wieder zu meinem Gesicht, ich strich mit meinen Händen seinen Rücken entlang. Als ich an seiner Short an kam, hielt ich kurz inne. Dann fasste ich Mut und schlüpfte mit einer Hand darunter. „Gott Bella...“, stöhnte Edward, ließ mich aber gewähren. Ich kniff ihn in seinen knackigen Po, dann streifte ich die Hose langsam herab. Edward sah mich fragend an. „Ich liebe dich.“, antwortete ich auf seine stumme Frage. Ein Lächeln bildete sich auf seinen Lippen, dann half er mir beim weiteren Ausziehen. Edward legte sich wieder auf mich, sein Gewicht so verlagert dass er nicht zu schwer wurde. Nun konnte ich auch seine Erektion an meinem Schenkel spüren. Doch es machte mir keine Angst, ganz im Gegenteil, es steigerte meine Lust nur noch mehr Edward wanderte mit einer Hand zu meinem Höschen. Kurz darauf lag es auch schon bei den anderen Sachen und ich presste mich an ihn. Meine glühende Mitte verlangte nach Edward und auch er schien es kaum noch auszuhalten. Ich spreizte leicht die Beine, Edward legte sich dazwischen. Nun spürte ich seine Männlichkeit an meinem Lustpunkt, ich musste laut aufstöhnen. „Bist du dir sicher?“, fragte er mich und liebkoste dabei mein Ohr. „Ja, ich will nur dich.“, sagte ich mit rauer Stimme. Dann konnte ich ihn deutlich spüren, wie er vorsichtig in mich hinein drang. Ein kurzer Stich und Schmerz folgte, dann spürte ich nur noch die Leidenschaft und Lust. Edward zog sich kurz zurück und stieß dann etwas härter in mich hinein. Wir konnten uns beide ein Stöhnen nicht verkneifen. Langsam bewegte sich Edward in mir, ich tat dasselbe. Als wir einen Rhythmus gefunden hatte, wurden unsere Bewegungen immer schneller und härter. Meine Beine hatte ich inzwischen um seine Hüfte geschlungen, dadurch presste ich Edward noch näher an mich. Ich spürte, wie ich auf einer Welle der Lust ritt und immer mehr meinem Höhepunkt nahe kam. Als es soweit war, bäumte ich mich auf. Es war als würde ich explodieren und als ich dann über die Klippe sprang, stöhnte ich Edwards Namen. Edward bewegte sich noch eine Weile, als auch er sich mit meinem Namen auf den Lippen in mir ergoss. Er sackte auf mir zusammen und eine Weile blieben wir so liegen. Ich fuhr seinen Rücken auf und ab und sog seinen Duft ein. Edward spielte wieder mit meinen Haare und atmete schwer. „Bella, das war wunderschön, einfach atemberaubend.“, hauchte er mir ins Ohr. „Ja Edward, das war einfach unglaublich.“, gab ich nur zurück. Langsam rollte sich Edward von mir herab und legte sich neben mich. Wir sahen uns einfach nur in die Augen, seine wunderschönen smaragdgrünen Augen leuchteten. Einzelne Haarsträhnen fielen ihm ins Gesicht, sanft strich ich sie weg. Er fasste nach meiner Hand und küsste sie auf der Handinnenfläche. „Bella, ich danke dir. Ich danke dir für alles, was du mir gibst. Für deine Liebe und deine Güte, dafür dass es dich gibt und du mit mir hier bist, einfach für alles. Du bist die Frau meiner Träume und ich werde dich nie wieder gehen lassen.“, sagte er dann mit einer Güte in der Stimme, die mich weinen ließ. Es waren so wunderschöne Worte, ich konnte gar nicht glauben, dass er mich damit meinte. „Es gibt keinen anderen Mann mit dem ich hier sein wollen würde. Du bist alles was ich je wollte, du bist der Mann, den ich liebe. Nie wird es für mich einen anderen geben als dich, Edward. Du bist mein Herz und meine Seele.“, erklärte ich ihm mit all meiner Liebe in der Stimme. Edward zog mich zu sich und unsere Lippen fanden wie von selbst zu einander. Als wir uns lösten, zog sich Edward seine Hose an und auch ich schlüpfte wieder in meinen Bikini. Dann setzten wir uns auf die Handtücher und sahen der Sonne beim Untergehen zu. Ich saß vor Edward, zwischen seinen Beinen und seine Arme um meine Taille, die Decke um uns geschlungen. Die Sonne war schon fast verschwunden und färbte den Himmel in atemberaubende Farben. Ich lehnte mich an Edwards Schulter und gab ihm einen Kuss auf die Wange. „Ich liebe dich über alles Edward.“, flüsterte ich ihm dann noch zu. „Du bist mein Leben Bella.“, antwortete er und wieder fanden unsere Lippen zu einander. Im Licht der untergehenden Sonne versanken wir in einem innigen Kuss, der unsere ganze Liebe zu einander widerspiegelte. Ford Focus: http://www.autotouring.at/data/technik/webuse/ak_ford_focus_cc_4.jpg Bella und Edward: http://www.polyvore.com/cgi/app ♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥ Ja, also, das wars erst mal! Ich hoffe es hat euch gefallen und das Ende ist nach eurem Geschmack. Und nun ist es zu Ende, kaum zu glauben! Aber ganz ruhig, es gibt noch einen Epilog! Wie stellt ihr euch den vor? Irgendwelche Wünsche? Ich red jetzt auch gar nicht mehr, mein grosser Dank an euch kommt mit dem Epilog. Ihr seid die Besten. Knuddel euch, Twilight-Nicki Epilog: Sechs Jahre später -------------------------- Hey meine Süssen, Gott, ich kann es gar nicht glauben. Es ist vorbei. The last chapter. Ich könnte heulen!!! Einerseits vor Freude, das meine Story so gut angekommen ist. Anderseits vor Trauer, da es nun vorbei ist. Aber erst mal genug der Worte, hier ist nun der Epilog. Viel Spass. ♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥ 6 Jahre später Heute war Weihnachten und Edward und ich stellten unser Haus für die gemeinsame Feier zur Verfügung. Die gesamte Familie würde kommen. Ja, Familie, wir waren nicht mehr nur Freunde, wir waren nun alle irgendwie miteinander verwandt. Als ich und Edward damals zusammen kamen, ging alles ziemlich schnell. Ein Jahr später waren Emmett und Rose mit ihrem Studium fertig. Sie zogen zusammen nach Forks. Emmett spielte in Seattle Baseball, Rosalie stieg bei meiner Mum ein. Die beiden waren mehr als erfolgreich, inzwischen hatten sie drei weitere Läden eröffnet. Zwei davon in Seattle und einen in Portland. Dieser war am weitesten entfernt, wurde deshalb von jemand anderem geleitet. Einer von den beiden schauten hin und wieder vorbei und machte die Einkäufe. Nach einem Jahr bauten sich Rose und Emmett ein schönes Haus, in der gleichen Straße wie das Cullen-Anwesen. Und ein weiteres Jahr später heirateten die beiden. Es war eine wundervolle Hochzeit. Flashback „Bella, nun hör auf rumzuzappeln.“, wies mich Alice an und zerrte an meinen Haaren. „Tut mir Leid, aber der Sekt trug nicht unbedingt zu meiner Beruhigung bei.“, kicherte ich. „Heiratest du oder Rose?“, fragte mich Angela mit einem Grinsen. „Ja, tut mir ja Leid. Aber ihr wisst, wie ich auf Alkohol reagiere, insbesondere auf Sekt.“, kicherte ich wieder. „Nun hör endlich auf, sonst bekomme ich die Haare nie so hin, wie ich das will.“, motzte Alice wieder. „Gott, so schlimm warst du nicht mal bei meiner Hochzeit Bella.“, lachte Angela, ebenfalls mit einem Glas Sekt in der Hand. Angela und Ben hatten vor einem Jahr geheiratet, allerdings im kleinen Kreis. Wir waren eingeladen und ein paar Teamkollegen von Ben, sonst nur die Familie. Ich war ihre Trauzeugin und inzwischen war Angela schwanger. Sie war schon im achten Monat und hatte eine gehörige Kugel vor dem Bauch. Sie würde einen kleinen Jungen zur Welt bringen, die beiden freuten sich schon wahnsinnig. „Ich weiß Angela, aber du hast mir auch keinen Sekt vor der Hochzeit gegeben. Au, Alice, zieh nicht so.“, wies ich Besagte an. Sie hatte es sich in den Kopf gesetzt, meine widerspenstigen Haare hochzustecken. Dabei zerrte und zog sie daran, sie hatte bestimmt schon eine Tube Haarspray benötigt. „Ich bin gleich fertig, wenn du es noch schaffst fünf Minuten ruhig zu bleiben.“, bemerkte sie und zog wieder an meinen Haaren. Ich versuchte ruhig zu bleiben und weitere zehn Minuten war Alice dann auch wirklich fertig. „So, da wir nun alle fertig sind, können wir nach unten gehen. Rose wird bestimmt auch bald fertig sein.“, erklärte Angela, die gerade von Rose wieder kam. Diese hatte sich einen Visasigten kommen lassen, es sollte alles perfekt sein für ihren großen Tag. Wir begaben uns nach unten in den Garten meiner Eltern, der herrlich geschmückt war. Alles war in rosa oder pink gehalten, viele Blumen zierten die Tische. Es war ein Blumenbogen unter einer große Eiche aufgestellt, davor standen Stühle, auf denen die Gäste saßen. Es waren schon einige da und der Garten füllte sich allmählich. Am Blumenbogen, der hauptsächlich mit Orchideen geschmückt war, aus denen auch der Brautstrauß und unsere Blumenbouquetes bestanden, warteten auch schon unsere Männer. „Ihr seht umwerfend aus.“, bemerkte Ben als erstes. Wir hatten alle ein dunkel pinkes Chiffonkleid an, das unter der Brust mit einer pinken Schleife gebunden wurde. Dazu passende Schuhe und Schmuck. „Danke, ihr seht aber auch nicht schlecht aus.“, gab Alice als Kompliment zurück. Unsere Männer trugen alle schlichte schwarze Stoffhosen, dazu braune Hemden. „Hey mein Schatz, du siehst wunderschön aus.“, flüsterte mir Edward zu, als ich mich an ihn schmiegte. „Kann ich nur zurück geben.“, sagte ich und küsste ihn. Kurz darauf kam Emmett, es würde nun also bald los gehen. Er trug einen schwarzen Smoking, darunter eine braune Weste und Krawatte. „Hey Bruderherz, du siehst super aus.“, begrüßte ich ihn. „Danke meine Kleine. Aber ihr seht auch hübsch aus. Da hat sich Rose tolle Kleider ausgesucht. Ich bin schon gespannt, wie sie aussieht.“ Er war sichtlich nervös und rieb sich dauernd die Hände. „Gleich ist es soweit, nehmt bitte Aufstellung an.“, erklärte uns der Pfarrer und wir begaben uns auf unsere Plätze. Wir Mädels rechts neben dem Geistlichen, die Männer links. Dann ertönte die Hochzeitsmusik und Rose erschien, eingehakt bei ihrem Vater, auf der Terrasse. Sie war wunderschön, ihr Anblick raubte jedem wieder den Atem. Wir kannten ihr Kleid, aber so angezogen und mit den ganzen Accessoires war es einfach nur der Wahnsinn. Es bestand aus zwei Teilen, eine Corsage die mit vielen feinen Stickereien verziert war. Sie ging fast nahtlos in den Rock über, der aus weißer Seide bestand und in großen Wogen zu Boden fiel. Ihre Haare waren schlicht nach oben gesteckt und wurden von einem weißen Schleier umrahmt, dazu ein schlichter Schmuck ihrer Großmutter. Als sie uns näher kam, sah man das ihre Augen schon sehr gläsern waren. Rose wurde von ihrem Vater an Emmett übergeben, der hauchte ihr einen zarten Kuss auf die Wange. Auch die Augen meines Bruders waren inzwischen sehr feucht, dann begann der Pfarrer mit der Vermählung. Es war eine schlichte Rede, die er hielt, aber uns doch zu Tränen rührte. Meine Mum und auch Mrs. Hale, weinten Sturzbäche, aber auch mir rollte die eine oder andere Träne über die Wange. „So frage ich nun Sie, Emmett Swan, wollen Sie die hier anwesende Rosalie Liliane Hale zur Frau nehmen, sie lieben und ehren, in guten und in schlechten Zeiten, in Armut oder Reichtum, bis das der Tod euch scheidet? So antwortete mit ja, mit Gottes Hilfe.“, fragte der Pfarrer Emmett. „Ja, mit Gottes Hilfe.“, antwortete er und sah Rose liebevoll an. Dann wand sich der Pfarrer an Rose und wiederholte die Frage. Rosalie schluchzte kurz auf, als sie dann unter Tränen antwortete. „Ja, mit Gottes Hilfe.“ „Hiermit erkläre ich sie, vor den Augen Gottes und der hier versammelten Gäste und Zeugen, zu Mann und Frau. Sie dürfen die Braut nun küssen.“, schloss der Geistliche seine Predigt ab. Das musste man Emmett nicht zweimal sagen, Rosalie fiel ihm und den Hals und beide versanken in einem innigen Kuss. Die Hochzeitsgesellschaft jubelte, dann gratulierten alle dem frisch getrautem Paar. Danach ging es direkt in die Party über, die bis in die frühen Morgenstunden ging. Flashback Ende Das war nun vier Jahre her und inzwischen hatten die beiden auch schon Nachwuchs. Schon ein Jahr später wurde der kleine Jeremy Charlie Swan geboren. Inzwischen war Rose schon wieder schwanger, sie war im sechsten Monat. Emmett hatte vor zwei Jahren seine Baseballkarriere aufgegeben. Zu einem wollte er für seine Familie da sein, weil die sechs Boutiquen Rosalie doch sehr ein nahmen und zum anderen hatte er vor drei Jahren eine Knieverletzung, die bis heute nie wirklich verheilt war. Zusammen mit Ben ist er nun an der Forks High Baseballtrainer und Scout für die Seattle Mariners. Nachdem Emmett und Rosalie auszogen, zogen Alice und ich zu Jasper und Edward. Wir wollten einfach nur so viel Zeit, wie möglich, mit unseren Freunden verbringen und nun hatten wir auch den Platz dazu. Das freie Zimmer benutzen wir für das restliche Jahr, das wir hatten, als Ankleidezimmer. Unser Haus gaben wir auf. Als wir mit unserem Studium fertig waren, zogen auch wir zurück nach Forks. Zu viert zogen wir in das große Cullen-Anwesen. Edward bekam sofort in Forks am Krankenhaus eine Assistentenstelle und auch Jasper konnte bei einem Psychologen als Assistent anfangen. Ich hatte eine Stelle bei der Zeitung in Forks angenommen und hatte schon bald eine eigene Kolumne. Alice fing bei einem Architekten in Port Angeles an, sie war dort vollkommen in ihrem Element. Ein Jahr nach unserem Umzug suchten sich dann Alice und Jasper ein Eigenheim, wir wollten doch alle unsere Privatsphäre. So gern wir auch Zeit miteinander verbrachten, aber zusammen wohnen war nicht immer ganz einfach. Vor allem Alice trieb mich oft mit ihrer Unordentlichkeit in den Wahnsinn. Sie fanden aber schnell ein kleines Häuschen am Rande von Forks, das sie mit Hilfe von Esme Stilvoll umbauten. Ich und Edward blieben erst einmal in der Villa wohnen, bis sich Esme und Carlisle entschlossen, ebenfalls zurück nach Forks zu ziehen. Wir wollten uns schon auf Wohnungssuche begeben, als Esme und Carlisle uns berichteten, dass sie sich eine kleine Wohnung suchen wollten. Wir waren mehr als überrascht und fragten uns, was sie mit dem Haus vorhatten. Als sie uns dann sagten, dass sie es uns als Investition für die Zukunft überlassen wollten, waren wir überwältigt. Ich konnte es nicht glauben, dass wir in diesem Haus leben durften. Ein Traum wurde war, mit Edward an meiner Seite in diesem Haus zu leben. Anfangs wollten wir dieses Geschenk nicht annehmen, aber Esme bestand so sehr darauf. Sie wollte, dass das Haus im Familienbesitz bleibt und so konnten wir nicht mehr widersprechen. Vorübergehend zogen sie bei meinen Eltern ein, ehe sie ein Apartment in der Nähe dieser kauften. Es war auf zwei Etagen verteilt und wurde von Alice und Esme renoviert. Auch ich und Edward richteten nun „UNSER“ Haus nach UNSEREN Vorstellungen ein. Alice wollte unbedingt ein Wörtchen mitreden, aber das hatten wir ihr zu fünft schnell aus dem Kopf geschlagen. Es sollte unsere Stil haben, was uns auch ziemlich gut gelang. Edwards altes Zimmer wurde nun unser Schlafzimmer, ich liebte einfach die riesige Glaswand die im eigentlichen Schlafzimmer nicht vorhanden war. Das angrenzende Gästezimmer wurde unser Ankleidezimmer, da für einen Schrank nicht mehr genügend Platz war, dank unserem riesigen Bett. Das alte Schlafzimmer von Esme und Carlisle teilten wir ab, das eine wurde ein Gästezimmer, das andere Edwards Büro. Alice altes Zimmer würde mal ein Kinderzimmer werden, wenn es soweit war. Deshalb war es im Moment nur eher ein Abstellraum oder fungierte als Bügelzimmer. Als Edward seine Lehrzeit überstanden hatte, machte er eine Praxis im Herzen von Forks auf. Zusammen mit Carlisle und Jasper eröffneten sie ein kleines Ärztehaus. Edward wurde Kinderarzt und Carlisle Allgemeinmediziner. Die beiden führten hin und wieder auch Operationen im Krankenhaus durch, meist auf Wunsch der Patienten. Jasper hatte eine kleine Psychologische Praxis eröffnet und war auch Seelenklempner im Krankenhaus. Alice und Esme hatten inzwischen ein sehr gut laufendes Architektenbüro in Forks, Schwerpunkt lag hierbei auf Restaurationen. Sie waren inzwischen weit über die Tore von Forks bekannt und ihre Aufträge führten sie schon bis nach Kanada. Und auch mein Job bei der Zeitung lief bestens. Ich hatte mittlerweile ein eigenes kleines Magazin entworfen, speziell über die Mode in der Boutiquen bei meiner Mum. Sie lag einmal im Monat der Lokalzeitung bei, in der ich noch meine wöchentliche Kolumne hatte. Ich war sehr zufrieden mit meinem Leben, noch dazu kam, dass ich und Edward letzten Sommer geheiratet hatten. Wenn ich allein nur an seinen Heiratsantrag denke, bekomme ich noch heute Schmetterlinge im Bauch. Flashback Meine Eltern feierten heute silberne Hochzeit, zusammen mit Carlisle und Esme, immerhin hatten sie ja am selben Tag geheiratet. Es war September, der eigentlich Hochzeitstag war es nicht, aber die verschiedenen Berufe und Arbeitszeiten ließen eine Feier am richtigen Termin leider nicht zu. Nun war es aber soweit und ganz Forks war auf den Beinen. Sie hatten sich extra dafür eine große Halle gemietet und viele Freunde und Verwandte waren zu Besuch. Auch einige von meinen Freunden waren hier. Allerdings hatten wir an diesem Abend nicht sehr viel Zeit für diese. Immer wieder nahmen unsere Verwandten mich, Alice, Edward und Emmett in Beschlag. Wobei Emmett mit Rosalie und dem kleinen Jeremy weit mehr aushalten mussten als wir. Mein kleiner Neffe tat mir Leid, immer wieder wurde er von unseren Tanten oder Großmüttern in die Wangen gekniffen und betütetlt. Irgendwann schaffte er es dann aber sich loszureißen und verschwand mit Angelas Sohn Benjamin in der Ecke zum Spielen. Als das Essen vorbei war, hatten wir Kinder unseren großen Auftritt. Wir hatten eine kleine Rede für unsere Eltern vorbereitet, begleitet von einem kleinen Film und vielen Bildern, was die letzten 25 Jahre ihrer Liebe und Lebens widerspiegelten. Alice, Edward, Emmett und ich hatten jeweils eine kleine Rede, die wir abwechselnd vor trugen. Als wir fertig waren, hatten unsere Mütter Tränen in den Augen und auch Charlie und Carlisle waren sehr gerührt. Wir wollten schon alle die kleine Bühne verlassen, als Edward nochmal ans Mikro ging. „Wir sind zwar mit unsrer kleiner Aufführung fertig, aber ich hätte doch noch etwas zu sagen. Bella, mein Schatz, würdest du bitte nochmal zu mir kommen.“, forderte er mich auf, ich war schon fast von der Bühne. Ich sah Edward fragend an, er schenkte mir jedoch nur eines meiner Lieblinglächeln. Mit Herzklopfen ging ich wieder auf die Bühne und nahm Edwards Hand, die er mir entgegen streckte. „Es tut mir Leid, dass ich noch einmal eure Aufmerksamkeit beanspruche, aber dieses Vorhaben ist mehr als überfällig.“, entschuldigte sich mein Liebster in Richtung der Gäste. Auch ich sah mich entschuldigend um, dabei sah ich, dass Alice am Rand der Bühne auf und ab hüpfte und wie wild in die Hände klatschte. Rosalie schmiegte sich an Emmett und lächelte mir nur zu. Und meine Mum, die hatte inzwischen nur Tränen in den Augen und auch Esme konnte sich nicht mehr zurück halten. Dann sah ich wieder zu Edward, der inzwischen auf die Knie ging. Nun klopfte mein Herz noch wilder, mein Atem ging schnell. „Edward...“, flüsterte ich, er hielt immer noch meine Hand fest, in der anderen das Mikro. „Bella, meine Liebe. Du hast mir die letzten fünf Jahre meines Lebens verschönert. Als wir vor sechs Jahren nach Dartmouth kamen, konnte ich nicht wissen, dass ich dort wieder der Liebe meines Lebens begegne. Es dauerte lang, sehr lang und du hast es mir auch nicht wirklich einfach gemacht, dich von meiner Liebe zu überzeugen. Aber irgendwann gabst auch du dem Ruf deines Herzens nach und hast mich zum glücklichsten Mann dieser Welt gemacht, als du meine Freundin wurdest. Du erwiderst meine Liebe und du gibst mir alles, nach dem ich mich sehne. Du gibst mir Geborgenheit, Vertrauen, Glück und deine Liebe. Mehr brauchte ich nicht zum Leben, nur dich. Bella, du bist meine Luft zu atmen, meine Sonne, die den Tag erhellt, du bist alles, was ich brauche. DU bist mein Leben! Deshalb frage ich dich, Isabella Marie Swan, willst du meine Frau werden?“ Die Tränen liefen mir die Wangen hinab, ich konnte nicht glauben, dass Edward mir gerade einen Heiratsantrag machte. Ich war so gerührt, seine Worte spiegelten all meine Gefühle wider. In der Halle war es totenstill, bis ein leises Schluchzen von meiner Seite die Stille durchbrach. Dann sammelte ich mich und antwortete Edward mit fester Stimme. „Ja Edward, ja ich will. Ich will deine Frau werden.“ Edward sprang auf und gab mir einen leidenschaftlichen Kuss, die Gäste brachen in Beifall aus. Als wir uns lösten, zog Edward eine kleine Schatulle aus der Hosentasche. Darin befand sich ein silberner Ring mit einem blauen Saphir. Ich bekam große Augen als ich ihn sah, Edward steckte ihn mir mit einem Lächeln auf den linken Ringfinger. Dann fiel ich ihm um den Hals und gab ihn einen Kuss. „Du machst mich zum glücklichsten Mann auf der ganzen Welt.“, erklärte mir Edward, als wir uns lösten. „Ich kann mir nichts schöneres vorstellen, als deine Frau zu werden.“, sagte ich und gab ihm noch einen kurzen Kuss. Als wir von der Bühne gingen, wurden wir sofort von unseren Freunden und Familie überrannt. Sie sprachen uns alle ihre Glückwünsche aus, am meisten freuten sich unsere Eltern, es war das schönste Geschenk, was die vier sich zu ihrem Ehrentag vorstellen konnten. Es dauerte eine halbe Ewigkeit, bis wir alle Glückwünsche vom Rest der Gäste entgegen genommen hatten und jeder meinen wunderschönen Ring gesehen hatte. Danach konnten wir das Fest weiter genießen und zu Hause stießen wir nochmal zu zweit auf unsere Verlobung an. Flashback Ende Ich bekomme immer noch dieses Kribbeln, wenn ich daran dachte. Es war einfach wunderschön und ich durfte bald Mrs. Cullen werden. Und genau heute vor einem Jahr, machte Jasper unsrer kleinen Alice einen Antrag. Unter dem Weihnachtsbaum, es war wirklich Traumhaft. Das lag vor allem daran, weil Alice wirklich nicht damit rechnete. Was ja nicht immer einfach ist, ich war immer noch der Meinung sie konnte irgendwie in die Zukunft sehen.. Aber sie war den Tränen nahe, als Jasper sie fragte und natürlich sagte sie sofort ja. Naja und das bedeutete wiederum, dass wir zwei Hochzeiten im darauf folgenden Jahr feiern würden. Wir grübelten alle um den perfekten Termin, dass sie nicht zu nahe auf einander waren und auch alle Zeit hatten. Bis unser kleiner Wirbelwind auf die Idee kam, eine Doppelhochzeit daraus zu machen. Anfangs war ich erst skeptisch, aber als ich mir dann die Bilder der Hochzeit von meiner Mum und Esme nochmal an sah, wollte auch ich so eine Hochzeit. Es hatte auch Vorteile, man musste alle Freunde nur einmal einladen, wie auch die Verwandten. Natürlich war Alice sofort Feuer und Flamme und wollte alles alleine ausrichten, ich konnte sie jedoch dazu überreden wenigstens ein Weddingplaner dazu zuziehen. Flashback „Alice bitte, nur einen. Wir entscheiden alles, aber irgend jemand muss das alles organisieren. Das werden mindestens 200 Gäste, das können wir nicht alles machen. Lass den Weddingplaner wenigstens die Organisation machen, den Rest machen wir.“, redete ich auf meine beste Freundin ein. „Na gut, aber wenn er mich nervt, schmeiss ich ihn raus.“, drohte Alice. Ich gab mich damit zufrieden, dann starteten wir unsere Hochzeitsvorbereitungen. Die Hochzeit würde am 1. Juli stattfinden und Alice hatte jetzt schon schönstes Wetter voraus gesagt. Ich wusste allerdings nicht, wie sie das wissen konnte, rechnete also in Forks mal wieder mit einer Überraschung. Schließlich war es bekannt für seinen Regen, aber dafür hatten wir einen Notfallplan. Aber als der Tag kam, war der Wettergott sehr gnädig. Die Sonne knallte nur so vom Himmel und schenkte uns das beste Wetter, was man nur für eine Hochzeit haben konnte. Die Zeremonie würde bei Edward und mir im Garten stattfinden, die anschließende Feier auf einer angrenzenden Wiese. Diese wurde mit einem großen Zelt überspannt, damit ein bisschen Schatten vorhanden war. Eine Tanzfläche wurde aufgebaut und ein großes Buffet. Die Deko war schlicht gehalten, in weiß und zartrosa, passend zu unseren Kleider. Als Blumen hatten wir Rosen und Lilien ausgesucht, die alles umrahmten. Ich und Alice saßen zusammen im oberen Stockwerk meines Hauses und der Frisör machte gerade unsere Haare, als Rose mit Angela herein gestürmt kam. „Aaaah, Rachel ist endlich da. Soll sie hochkommen und ihr Kleid hier anziehen oder sollen wirs mit runter nehmen?“, fragte Rose aufgebracht. „Sie soll hochkommen, ich will sie schließlich vorher begrüßen.“, wies ich an und versuchte dem Zerren an meinem Kopf zu widerstehen. Angela verschwand und kam kurz darauf mit Rachel wieder. „Hey ihr beiden, es tut mir so Leid, dass ich jetzt erst komm.“ „Hey Rachel, da bist du ja endlich. Wo warst du denn so lange?“, umarmte Alice sie als erstes, da ich immer noch in den Händen des Frisörs gefangen war. „Gott, du glaubst es nicht. Unser Kleiner hat zu Hause einen riesen Aufstand gemacht, weil er den Anzug nicht anziehen wollte. Seth musste ihm durchs ganze Haus hinterherjagen, bis er ihn endlich hatte. Dann hab ich meine Tasche nicht gefunden, in der die Autoschlüssel waren. Als ich sie endlich hatte und wir unterwegs waren, machte das Auto auf halber Strecke schlapp. Der Keilriemen ist wohl gerissen und so mussten wir auf Jacob warten, der uns dann mitgenommen. Und der musste auch erst seine drei Kinder unter einen Hut bringen und Helen war auch noch nicht fertig. Also mussten wir bei der Hitze eine halbe Stunde auf ihn warten. Aber jetzt sind wir ja endlich da. Seth ist mit dem kleinen Harry unten bei Benjamin und Jeremy.“, erklärte sie und ließ sich auf das Sofa plumpsen. „Ah Mrs. Sie können sich gleich hier hinsetzen, wir machen erst mal ihr Make-up neu.“, wies sie der zweite Frisör an, der mit Alice fertig war. „Und ich dachte, wir haben einen stressigen Tag.“, lachte ich unter den Qualen meines Frisörs. Eine halben Stunde war auch der endlich fertig und ich konnte in mein Kleid schlüpfen. Es war in einem schlichten weiß, ohne viel Spielereien. Unter der Brust war eine kleine Schleife, die Ärmel lagen locker auf der Schulter und nach hinten verlief eine kleine Schleppe. Meine Haare waren zum Teil hoch gesteckt und mit kleinen Haarklammern verziert, der Rest fiel in Locken über meine Schultern. Ich hatte gerade das Kleid an, als Renee und Esme zur Tür herein kamen. „Gott, ihr seht so wunderschön aus.“, schwärmten beide im Einklang und Tränen sammelten sich in ihren Augen. „So meine kleine Bella, das Kleid ist neu, dein Strumpfband ist blau und gebraucht von mir und nun kommt noch etwas altes. Das hier ist der Schmuck deiner Urgroßmutter. Ich will, dass du ihn heute trägst, er passt so wunderbar zu dir und deinem Ring.“, erklärte meine Mum und öffnete eine große Schmuckschatulle, die sie mitgebracht hatte. „Gott Mum, der ist wunderschön. Den soll ich wirklich tragen?“, fragte ich ungläubig. Es war eine Kette und passende Ohrstecker, in der Mitte war jeweils ein blauer Saphir umrahmt von acht kleinen Diamanten. „Ja Bella, sie hätte es bestimmt so gewollt.“, antwortete Renee und legte mir die Kette um. „WOW Bella, der passt perfekt zu dir.“, bemerkte Alice, als ich mich im Spiegel betrachtete. „Ja, das stimmt. Aber hey, das Diadem, das ist der Wahnsinn.“, deutete ich auf Alice Haarschmuck. „Ja, es ist von meiner Großmutter, meine Mutter hat es auch schon bei ihrer Hochzeit getragen.“, erklärte sie. „Und es passt perfekt zu deinem Kleid, mein Schatz.“, sagte Esme und küsste ihre Tochter auf die Stirn. Alice hatte ein zartrosanes Kleid an, an der Seite war es geflochten und an der Brust gerafft. Es war schulterfrei, dazu trug sie einen wunderschön Crystalschmuck und ein dezentes Make-Up. „Ihr seht zauberhaft aus. Gott, Renee, ich kanns gar nicht glauben, dass unsere Kinder heirateten. Und dann auf die selbe Art und Weiße wie wir beide.“, schluchzte Esme und fiel meiner Mum in die Arme. „Hey, wir sind auch noch da!“, beschwerte sich Rose, die mit Angela auf dem Sofa saß, Rachel war immer noch in den Fängen des Visasigsten. „Oh ihr drei seht auch traumhaft aus. Man kann kaum glauben, dass ihr drei schon alle Kinder habt, so eine grazile Figur habt ihr. Die Kleider passen zu euch.“, lobte meine Mum die drei. Wir wollten, dass unsere Trauzeuginnen alle dasselbe trugen, wie schon wie bei Roses Hochzeit. Und dabei hatten wir uns für ein bodenlanges Korsagenkleid entschieden, das einen Farbverlauf von weiß nach rosa hatte. Dazu einen schlichten Schmuck und ein Rosenstrauß in rosa. Den hatten wir nach unseren Sträußen ausgesucht, ich hatte einen weiß, blauen Rosenstrauß, Alice rosane Lilien. Dann klopfte es an der Tür. „Herein.“, rief ich und mein Vater und Carlisle traten ein. „Kinder es ist so... Gott, ihr seht wunderschön aus.“, sagte mein Dad bewundernd. „Da kann ich Charlie nur Recht geben. Ihr seht alle wie Engel aus.“, lobte nun auch Carlisle. „Danke Dad. Ist es schon soweit?“ fragte ich. „Ja, Rose, Angela und Rachel, ihr solltet runter und Aufstellung nehmen. Und wir bringen euch beide zu euren zukünftigen Männern.“, erklärte Carlisle. Darauf verschwanden unsere Mütter und Trauzeuginnen aus dem Zimmer. „Also dann mal los, wir wollen Edward und Jasper nicht warten lassen. Ihnen werden die Augen ausfallen.“, witzelte mein Dad, als ich mich bei ihm einhakte. Ich nickte nur und ging mit ihm nach unten, Carlisle und Alice folgten uns. Vor der Tür zum Garten stellten wir uns nebeneinander auf, dann traten wir an die warme Luft. Der Hochzeitsmarsch lief und dann sah ich Jasper und meinen Mann unter dem Rosenbogen stehen. Sie sahen einfach nur spitzen mäßig aus. Jasper trug einen dunkelgrauen Anzug mit passender Krawatte und Weste. Edward dagegen trug einen schlichten schwarzen Smoking mit schwarzer Krawatte und weißer Weste. Sein Anblick ließ mich dahin schmelzen. Als er mich erblickte, weiteten sich seine Augen und sein Mund stand offen. Meine Wangen färbten sich sofort einen Tick dunkler und ich lächelte ihm zu. Dann übergaben unsere Väter uns an die Beiden. „Du bist die schönste Frau auf dieser Welt.“, hauchte mir Edward zu, als ich seine Hand nahm. Dann begann der Geistliche mit seiner Rede. „Und so frage ich Sie, Edward Anthony Cullen, wollen sie, die hier anwesende Isabella Marie Swan zur Frau nehmen. Sie lieben und ehren, bis an ihr beider Lebensende. So antworten sie mit Ja, ich will.“, kam der Pfarrer zum entscheidenden Punkt. Edward sah mich mit seinen smaragdgrünen Augen an und lächelte. „Ja, ich will.“ Eine Träne stahl sich aus meinem Auge, als der Pfarrer auch mich frage. „Und nun frage ich auch Sie, Isabella Marie Swan, wollen sie, den hier anwesenden Edward Anthony Cullen zum Manne nehmen. Ihn lieben und ehren, bis an ihr beider Lebensende. So antworteten auch sie mit Ja, ich will.“ Ich sah zu Edward, seine Anblick verschlug mir die Sprache. Seine Augen leuchteten in eine Intensivität und seine bronzefarbenen Haare glänzten in der Sonne. „Bella, willst du nicht antwortete?“, flüsterte Alice mir zu und stupste mich dabei. Ich befreite mich aus meiner Starre. „Ähm, ja ich will.“, sagte ich dann mit zittriger Stimme. Edward grinste und auch von den Gästen war das ein oder andere Gekicher zu hören. „So erkläre ich sie, in Anbetracht Gottes, zu Mann und Frau.“, endete der Pfarrer, doch bevor wir uns küssen durften, mussten auch erst Alice und Jasper ihr Versprechen abgeben. Wir hatten das so abgemacht, es war irgendwie doof, wenn sich das eine Paar küssen durfte, aber das andere nicht. Außerdem würde es bestimmt die schöneren Fotos geben wenn zwei Paare sich küssen würden. Als auch die beiden ihr Versprechen gegeben hatten, sagte der Pfarrer die erlösenden Worte: „Sie dürfen nun ihre Bräute küssen.“ Das musste er nicht zweimal sagen und ich schlang mich um Edwards Hals. Im Hintergrund waren dann viele Kamerageräusche zu hören und die meisten klatschten Beifall. Als wir es endlich schafften uns voneinander zu lösen, begann eine Welle der Glückwünsche. Als erstes unsere Eltern und Geschwister, dann die anderen Verwandten und zum Schluss unsere Freunde und Bekannte. Es dauerte bestimmt eine Stunde ,bis wir alle Wünsche entgegen genommen hatten und dann zu der restlichen Hochzeitsgesellschaft gehen konnten. Als erstes schnitten wir die riesige Torte an. Alice und Jasper oben, ich und Edward den unteren Teil. Es war eine insgesamt fünfstöckige Torte, auf verschiedenen Ebenen und Geschmacksrichtungen. Nach dem Kaffee und Kuchen war es an uns, den Tanz zu eröffnen. Ich war immer noch kein Fan von tanzen, aber mit Edward als mein Führer konnte mir nichts passieren. Als der Walzer begann, wiegten wir vier uns im Takt. Nach und nach füllte sich die Tanzfläche, Edward und ich gaben die Walzerhaltung auf und ich lehnte mich an seine Brust. „Ich liebe dich.“, flüsterte ich, aber ich war mir sicher, dass er es hören würde. „Bella, ich liebe dich mehr als mein Leben. Und ich kann immer noch nicht glauben, dass du nun als meine Frau in meinen Armen liegst.“, antwortete mir Edward und ich sah zu ihm auf. Wir küssten uns und die Welt um uns schien zu verschwinden. Es gab nur uns beide und nichts anderes auf dieser Welt. Jedoch bekam ich schnell keine Luft mehr, deshalb trennte ich mich schweren Herzens von Edwards Lippen. „Atmen Mrs Cullen, atmen.“, grinste dieser, ich kuschelte mich wieder an ihn. Gegen Abend wurde das Buffet aufgebaut, danach folgten einige Einlagen unsrer Freunde oder der Familie. Wir tanzten noch mit unseren Geschwistern und Eltern, als wir gegen zwölf als Überraschung ein gigantisches Feuerwerk betrachten konnten. Es war einfach herrlich und atemberaubend, das Spektakel dauerte zwanzig Minuten. Als es vorbei war, verabschiedeten sich die meisten und auch ich und Edward machten uns zusammen mit Alice und Jasper auf den Heimweg. Wir flogen am nächsten Tag in aller Frühe nach Miami. Das waren nicht unsere Flitterwochen, wir blieben auch nur ein paar Tage dort. Aber länger konnte Edward im Moment die Praxis nicht zumachen, da er keine Vertretung bekam. „Das war ein wundervoller Tag.“, bemerkte ich, als wir Arm in Arm zum Haus gingen, Alice wurde mit Jasper zu ihnen gefahren. „Ja das war es. Aber eins fehlt noch.“, grinste Edward. Wir waren inzwischen vor unsrem Schlafzimmer angekommen, als ich ihn fragen wollte was. Bevor ich das aber konnte, zog mir Edward die Füße weg und ich lag in seinen Armen. „Ich will meine Braut doch über die Schwelle tragen.“, lachte er und öffnete die Schlafzimmertür. Doch weit kamen wir nicht, das ganze Schlafzimmer war über und über mit Luftballons gefüllt. „Ooooh, das werden sie mir büßen. Jetzt weiß ich auch, warum Emmett und Jacob plötzlich verschwunden waren.“, fluchte ich. Jacob gehörte mit seiner Familie inzwischen wieder zu unserem Freundeskreis. Er hatte sich wirklich gewandelt, was ich damals noch nicht glauben konnte. Aber er ist jetzt dreifacher Papa und wurde wirklich zu einem Familienmensch. Oft sahen wir ihn allerdings nicht, immerhin wohnte er mit Helen in San Francisco. Aber er kam so oft, es ging, nach LaPush, was seinen Vater sehr freute. „Ich glaube, Rose und Angela sind da auch nicht ganz unschuldig daran. Ich hoffe nur, dass Alice und Jasper mindestens genauso viel Arbeit haben. Dann legen wir mal los, immerhin will ich endlich ins Bett.“, lachte Edward nur. Es lagen zwei große Nadeln auf dem Tisch, direkt neben der Tür. Wir machten uns daran einige Luftballons zu zerstechen, um wenigstens zum Bett zu gelangen. Doch unsere „Freunde“ hatten sich noch eine weitere Gemeinheit ausgedacht, ein paar von ihnen waren mit Konfetti gefühlt. „Ich bring sie um.“, murmelte ich, als ich gerade wieder einen Konfettiluftballon zerstach und sich die Schnipsel überall im Raum verteilten. „Zu schade, dass sie schon alle geheiratet haben.“, stimmte mir Edward grunmelnd zu. „Wir waren echt zu nett zu ihnen, die Götterspeise in der Badewanne bei Emmett war gar nichts.“, fluchte ich. „Im Gegenteil, da hatte er sogar noch seinen Spaß dabei.“, stimmte mir mein Mann zu, als er einen weiteren Konfettiluftballon erwischte. Als wir endlich eine Schneise zu unserem Bett hatten, ließen wir uns erschöpft in die Kissen fallen. Sofort fielen mir die Augen zu, doch Edward ließ mich erst gar nicht in einen Schlaf übergehen. „So kommst du mir nicht davon, Mrs. Cullen.“, hauchte er mir ins Ohr. Dann übersäte er meinen Hals mit vielen kleinen Küssen und wanderte er weiter zu meinem Dekolleté. Mit einer Leichtigkeit öffnete er meinen Reißverschluss an meiner Seite und schob mein Kleid nach unten. Ich half ihm dabei, ich wollte nicht, dass es kaputt ging, auch wenn Edward sehr vorsichtig war. Dann spürte ich wieder seine Lippen auf mir, die über meine Taille, über meine Brust und Hals zu meinen Lippen wanderten. Sie fanden schnell zueinander und spielten ihr Lieblingsspiel. Unsere Hochzeitsnacht ging noch weit bis in die Morgenstunden und viel Schlaf bekamen wir bis zu unsrer Abfahrt zum Flughafen nicht. Aber diesen konnten wir im Flugzeug nachholen und auch Alice und Jasper sahen nicht wirklich fit aus, als wir sie abholten. Flashback Ende Natürlich holten wir unsere Flitterwochen nach, wie auch Alice und Jasper. Allerdings verbrachten wir diese getrennt voneinander. Wir flogen Mitte September, Alice und Jasper eine Woche nach uns. Ihr Ziel war Brasilien, unseres Dubai. Zwei Wochen verbrachten wir im Hotel Atlantis auf der künstlichen Palmeninsel und ließen uns nach aller Art verwöhnen. Es war herrlicher Urlaub, den hatten wir uns verdient. Es war eigentlich auch unser erster richtiger Urlaub seit dem College. Wir flogen zwar öfters nach Miami oder machten Tagesausflüge, aber aufgrund Edwards Stelle im Krankenhaus und auch meines Jobs, blieb bisher nicht viel Zeit für einen großen Urlaub. Aber dafür genossen wir unsere Flitterwochen umso mehr, mit allem was dazu gehörte. Und heute war nun Weihnachten. Ich stand in der Küche und bereitete zusammen mit Rose das Essen vor. Unsere Männer waren im Wohnzimmer und schmückten den Baum, zusammen mit Jeremy. Wir machten heute Raclett, deshalb war nicht ganz so viel vorzubereiten als bei einem festlichen Braten mit Beilagen. Alice würde einen Salat mitbringen, genauso wie meine Mum. Carlisle und Esme holten Roses Eltern ab, die über die Feiertage bei Emmett und ihr wohnen würden. Ich schnitt gerade das Fleisch und Rosalie das Gemüse, wovon sie immer wieder naschte. „Sag mal Bella, bist du eigentlich dicker geworden?“, fragte mich Rose direkt und unerwartet. Ich wurde rot und sah zu meinem Fleisch. „Wie kommst du denn darauf?“, fragte ich beschämt. „Naja ich weiß nicht. Deine Hose spannt und die Bluse saß auch schon mal lockerer.“, grinste sie. „Das liegt bestimmt an Weihnachten und den vielen Plätzchen. Nach den Feiertagen ist das ganz schnell wieder weg.“, redete ich mich schnell raus, immerhin gab es wirklich einen anderen Grund für meine Zunahme. „Außerdem brauchst du gerade reden.“, lachte ich und deutete auf ihren Bauch. „Ja, ich bin aber auch im sechsten Monat schwanger. Ich darf fett aussehen.“, rechtfertigte sich Rosalie mit einem breiten Grinsen. Wenn du wüsstest. dachte ich nur und widmete mich wieder dem Fleisch „Hey meine Schöne, alles klar bei euch?“ Edward schlang seine Arme um meine Mitte. „Wen meinst du jetzt genau?,“ flüsterte ich, so dass es Rose nicht hören konnte. Er grinste nur und strich mir sanft über den Bauch. Ich lächelte nur, dann kam Jeremy zu Tür herein gerannt. „Mummy Mummy, Omi und Opi sind mit Tante Esme und Onkel Carlisle hier. Darf ich die Tür aufmachen?“, quasselte er drauf los und hüpfte um uns herum. „Natürlich mein Schatz, ich komm sofort nach.“, antwortete Rose. Sofort rauschte der Kleine aus der Küche, Rosalie wusch sich die Hände und folgte dann ihrem Sohn. Ich wollte auch unsere Gäste begrüßen gehen, als mich Edward noch festhielt. „Hast du Rose schon etwas gesagt?“, fragte er mich leise. „Nein, aber ich glaube, sie ahnt was. Aber später werden es eh ja alle erfahren.“ „Das ist mein schönstes Weihnachtsgeschenk.“, hauchte er und fuhr wieder über meinen Bauch. „Nicht nur deins, mein Schatz.“, antwortete ich und gab ihm einen Kuss. Dann gingen wir Hand in Hand aus der Küche, um unsere Gäste zu begrüßen. An der Türe kam mir dann auch schon Esme entgegen. „Hallo meine Liebe, wie geht es dir? Du siehst gut aus und du strahlst so.“ „Danke Esme, mir geht es auch wunderbar. Mit meiner Familie Weihnachten zu feiern, freut mich einfach.“, entgegnete ich. So ging es weiter mit Carlisle und Rosalies Eltern, kurz darauf kamen auch Alice mit Jasper und meine Eltern. Nach einem kleinen Aperitif ließen wir uns am großen Esstisch nieder und begannen mit dem Essen. Die Ärzte unter uns fachsimpelten, wobei David Hale dort auch gut mitreden konnte, obwohl er Anwalt war. Wir Frauen unterhielten uns meisten über Mode, wobei hier eindeutig Rose und Alice das Gespräch führten. Auch wenn Alice eigentlich Architektin war, war sie doch immer auf dem neuesten Stand in Sachen Mode. Es war wirklich eine lustige Runde, wir lachten viel und vor allem Jeremy hatte seinen Spaß. Er machte immer wieder Blödsinn mit dem Essen, das hatte er eindeutig von Emmett, oder hielt seine Großväter auf Trab. „Du, Tante Bella, wann bekomm ich endlich einen Cousin?“, fragte er dann plötzlich ohne Zusammenhang. Alle lachten auf, es war einfach zu süß. Er saß da, mit seinem grünen Hemd, darüber ein schwarzer Pullunder, in der Hand eine Gabel mit einem viel zu großen Fleischstück für ihn und sah mich mit großen fragenden Augen an. Als wir lachten sah er sich mit großen Augen um, er fragte sich bestimmt, was so lustig sei. Aber so eine Frage von einem vier Jährigen überraschte dann doch. Edward nahm unter dem Tisch meine Hand und drückte sie. Ich wusste, was er damit sagen wollte. Wir würden nun unsere kleine Überraschung verkünden. Doch bevor wir etwas sagen konnte, meldete sich Emmett zu Wort. „Du bekommst doch jetzt erst mal eine kleine Schwester, das ist doch auch schön.“, redete er seinen Sohn gut zu. „Ja schon, aber ne kleine Schwester ist doof. Mit der kann ich nicht Baseballspielen, die spielt nur mit Puppen. Ich will nen Cousin.“, sagte Jeremey trotzig. Er ließ seine Gabel klirrend fallen und verschränkte schmollend seine Arme vor der Brust. Alle sahen ihn entsetzt an, nur ich und Edward lächelten. „Sollen wir dir mal was erzählen?“, fing dann Edward zu sprechen an. Jeremy nickte nur, den Mund immer noch zu einem Schmollmund verzogen. „Du wirst vielleicht schon bald einen Cousin bekommen. Deine Tante Bella ist nämlich schwanger.“, erklärte Edward dann und sofort war es totenstill im Raum. Jeder sah zu uns, alle mit einem fragenden Blick, nur Jeremy grinste und aß weiter. „Ist das wahr? Ich werde Onkel?“, fand Emmett als erster wieder seine Stimme und hatte ein breites Grinsen auf dem Gesicht. „Ja Emmett, es ist wahr. Ich bin schwanger. Esme und Carlisle, ihr werdet Großeltern. Und ihr natürlich auch wieder Mum und Dad.“, sagte ich dann und sah zu jedem. „Oh Gott Bella, Edward, das ist das schönste Weihnachtsgeschenk. Endlich werde ich Oma.“, umarmte mich Esme stürmisch, ihre Stimme war brüchig. Ich fuhr ihr beruhigend über den Rücken, dann kam Carlisle zu mir. „Bella, das freut mich so für euch beide. Wie weit bist du denn schon?“, fragte er. Ich musste lachen, ich hatte mir schon gedacht, dass das die erste Frage von einem Arzt sein würde. „Ich bin in der 14ten Woche, es sind Flitterwochen-Babys!“, erklärte ich mit Freude und wieder war es so still, das meine eine Nadel fallen hören hätte können. Sie hatten also alle meine Anspielung bemerkt, die meisten Münder standen offen. „Wie Babys?“, fragte dann mein Dad. „Wir bekommen Zwillinge.“, verkündete dann Edward fröhlich. „Oh Gott, wie süß. Das ist so toll. Wie lange wisst ihr das schon??“, stürmte nun auch meine Mum auf mich. „Erst seit zwei Tagen, mir gings die letzte Woche nicht sehr gut und ahnte schon etwas. Immerhin war meine Regel längst überfällig. Ich habe einen Test gemacht, der positiv ausfiel und zur Bestätigung sind wir dann gestern noch zum Arzt. Er hat gesagt, dass alles in Ordnung wäre und ich Zwillinge erwarten würde.“, grinste ich und Edward schlang seine Arme um meinen Bauch. „Also hatte ich doch Recht, als ich dich vorher gefragt habe, ob du dicker geworden wärst.“, bemerkte Rose, als sie mich umarmte. Ich grinste nur und nickte dabei. Nacheinander umarmten uns alle, bis auf Alice. Die saß immer noch auf ihrem Platz, ihr Blick war leer. „Alice, alles in Ordnung?“, fragte ich sie und legte eine Hand auf ihre Schulter. „Ja, alles ok.“, sagte sie tonlos. „Wirklich?“, hakte ich nach. Sie saß völlig abwesend auf ihrem Stuhl, Jasper kam zu ihr und zog sie hoch in seine Arme. „Naja, du hast mir gerade meine Überraschung verdorben.“, nuschelte sie in Jaspers Armen. „Welche Überraschung.“, fragte Esme. „Naja, ich wollte es euch morgen sagen, wenn wir unsere Geschenke überreichen. Ich hab mir das total schön alles ausgemalt, mit dem Bild und so.“, erklärte sie, aber wir begriffen immer noch nicht was sie meinten. „Alice, was meinst du denn?“, fragte nun Edward. „Naja, ichbinauchschwanger.“, ratterte sie herunter. Ich lächelte, ich hatte es wohl als einzige verstanden. Die anderen sahen immer noch zu ihr und sahen sie fragend an. „Bitte was? Wenn du so schnell redest verstehen wir nichts.“, bemerkte dann Emmett. Ich grinste Alice nur an, sie erwiderte es. „Wir sind auch schwanger!“, platzte es dann auch Jasper heraus. „Wirklich? Wir werden wieder Großeltern?“, fragte dann Mrs. Hale. „Ja Samantha, du und David werden nächstes Jahr zweimal Großeltern.“, bestätigte sie. Mr. Hale umarmte seinen Sohn und dann seine Schwiegertochter, danach auch Mrs. Hale. „Aaaaah, Alice das ist so großartig. Wir sind zusammen schwanger!“, jubelte ich und viel ihr um den Hals. „Jaaaaaaaaa, ich bin in der 13 Woche, also auch ein Flitterwochen-Baby!“, erklärte sie mir nun und ich umarmte sie wieder. „Oh Gott, ihr macht uns an einem Abend zu dreifachen Großeltern?“, fragte Esme geschockt und sah zwischen mir und Alice hin und her. Alice nickte nur, dann fiel ihre Mum uns beiden um den Hals. „Das ist jetzt nicht wahr oder? Du bist auch schwanger?“, hakte mein Bruder nach und sah Alice mit großen Augen an. „Ja Emmett, ich werde auch Vater.“, erklärte Jasper und umarmte seine Frau. „Gott, können du und Bella nicht mal was alleine machen? Ihr sprecht euch wohl mit allem ab. So wie ich euch kenne kommen die auch noch am selben Tag auf die Welt.“, stöhnte er und jeder lachte auf. „Hmm, das glaube ich nicht. Ich hab Mitte Juni den Termin. Und du Alice?“, fragte ich sie. „Ende Juni, vielleicht auch erst im Juli.“, antwortete Alice und dann sprang ihr Rose um den Hals. „Ach, ich freu mich ja so!!“ Danach gratulierte jeder Alice und Jasper. Als endlich jeder jeden umarmte und gratuliert hatte, reichten wir unsere ersten Ultraschallbilder umher, jeder war begeistert. Unser kleiner Jeremy wünschte sich am liebsten drei Jungs, aber es würde wohl noch eine Weile dauern, bis wir sehen würden was für Geschlechter wir bekommen würden. Nach einer Welle der Gratulationen setzten wir uns alle in das Wohnzimmer. Wir ließen den Abend ausklingen und verabredeten uns für den nächsten Morgen bei Alice und Jasper zur Bescherung. Silvester verbrachten wir bei meinen Eltern. Dort ließen wir ein wundervolles Jahr, mit einer Doppelhochzeit und drei Schwangerschaften ausklingen. Jedoch stand uns ein turbulentes Jahr mit drei Geburten bevor, worauf wir uns jetzt schon alle freuten. Zeitsprung von 6 Monaten „Aaaaaaaaaaaah, Edward. Wach auf.“, schrie ich mitten in der Nacht und krallte mich an meiner Decke fest, mein Wecker zeigte kurz nach zwei.„Was ist denn los?“, murmelte er total verschlafen. Ich krallte mich an seinem T-shirt fest, als mich wieder ein Schmerz überkam. „Edward, es geht los.“, keuchte ich, als der Schmerz nachließ. Mit einem Ruck war Edward auf den Beinen. „Die Babys kommen?“, fragte er nach, ich nickten nur. Schnell zog er sich Jeans und Schuhe an, dann holte er die vorbereitete Tasche aus dem Schrank. „Ich fahr das Auto schon mal raus, schaffst du es alleine aufzustehen?“, fragte er hektisch. „Ja, ich denke schon. Die Wehen kommen noch in großen Abständen.“, sagte ich und hievte meine Kugel aus dem Bett. Edward stürmte aus dem Zimmer. Ich zog mir eine Jogginhose an, dazu Schlappen. In irgendwelche Schuhe passte ich schon lang nicht mehr, außerdem war es mir egal, wie ich jetzt aussah. Langsam ging ich aus dem Schlafzimmer, die Treppen hinunter. Als ich an der letzten Stufe ankam, merkte ich, dass etwas kaltes mein Bein hinablief. Im gleichen Moment kam auch Edward wieder zur Tür herein. „Edward, die…“, keuchte ich, mit dem Bauch war es nicht gerade einfach die Treppen hinabzusteigen. „Deine Fruchtblase ist schon geplatzt! Wir müssen uns beeilen.“, vollendete er meinen Satz und half mir beim Laufen. Er setzte mich auf den Beifahrersitz unseres Mercedes SUV, dann brauste Edward los. Unterwegs wählte er per Freisprechanlage die Nummer von meinen Eltern. „Chief Swan“, meldete sich mein Dad verschlafen. „Charlie, es geht los! Ich fahr Bella gerade ins Krankenhaus.“, erklärte er kurz und knapp. Im gleichen Moment bekam ich wieder eine Wehe. „aaaaaaaaaaaah, Edward fahr schneller.“, schrie ich und rutschte noch tiefer in meinen Sitz, die Hände um meinen riesigen Bauch geschlungen. „Gott Bella, ich weck sofort deine Mutter. Wir kommen so schnell wie möglich.“, rief mein Dad plötzlich hellwach. Dann legte Edward auf und rief bei seinen Eltern an. „Ja bitte...“, hörte ich Esme fragen. „Mum, es ist soweit. Eure Enkel kommen.“, erklärte nun auch Edward hier. „Oh Gott Edward, wirklich? Das wurde ja auch Zeit. Wir kommen ins Krankenhaus.“, sagte sie schnell und legte schon wieder auf. Mit endlich Zeit hatte sie wirklich Recht, ich war schon sechs Tage über der Zeit und der Bauch wurde mit jedem Tag unhandlicher. Der Arzt hatte gestern noch gesagt, wenn die Babys nicht übers Wochenende kommen würden, würde man sie am Montag holen. Aber die beiden hatten es sich dann doch anders überlegt. Sie wollten unbedingt in der Nacht um zwei aus mir heraus. Edward raste wie ein Irrer, zur Abwechslung war ich einmal froh darüber. Nach Esme hatte er noch im Krankenhaus angerufen, um uns anzukündigen. Als wir am Krankenhaus ankamen, warteten auch schon zwei Schwestern mit einem Rollstuhl auf uns. Und genau in dem Moment als ich ausstieg, überkam mich wieder eine Wehe. „Aaaaaaaaaah, verdammt.“, schrie ich und hielt mich an Edward fest. Die Schwestern kamen sofort mit dem Rollstuhl, in den ich mich nur zu gern niederließ. „In welchen Abständen kommen die Wehen?“, fragte eine von ihnen. „Ca zehn Minuten.“, antwortete Edward. Schnell fuhren sie mich in den Kreißsaal, in dem schon eine Hebamme wartete. „Ah, Mrs. Cullen, es ist wohl endlich soweit. Dann wollen wir mal sehen, wie weit der Muttermund schon geöffnet ist.“, begrüßte sie mich. Ich ließ mich auf dem Bett nieder, sofort tat Miss Lane, was sie gesagt hatte. „Also Mrs und Mr Cullen, der Muttermund ist erst fünf Zentimeter geöffnet, ich denke wir haben noch eine Weile Zeit.“, erklärte sie dann. „Gott, wie lang denn noch?“, stöhnte ich. „Sie können noch eine Weile auf und ab laufen, das hilft auch den Kindern gleich in den Geburtskanal zu rutschen. Ich sehe in einer Stunde noch mal nach ihnen.“, sagte sie nur und verließ dann den Kreißsaal. Wie sie schon vorschlug, stand ich wieder auf und lief eine Weile hin und her. Meine Mum und auch Esme kamen dann auch noch, sie hatten auch schon dem Rest Bescheid gegeben. Die Wehen kamen inzwischen in fünf Minuten Abständen und nach fast zwei Stunden herum laufen, konnte ich mich nicht mehr auf den Beinen halten. „Aaaaaaaaaaah, das tut so weh.“, schrie ich, als mich wieder eine Wehe überkam. „Mrs Cullen, wollen sie eine PDA? Noch geht es, aber wenn die Wehen noch kürzer werden, ist es zu spät.“, fragte mich Miss Lane, ich nickte nur. Als die Hebamme mit der Spritze wieder kam, überlegte ich kurz, ob es wirklich das richtige war. Immerhin hatte ich tierische Angst vor Spritzen. Als ich aber wieder eine Wehe bekam, wusste ich, dass es nicht schlimmer sein konnte als dieser Schmerz. Mrs. Lane legte die PDA, ich spürte einen kurzen Stich, dann wurde es gleich leichter. Und kurz darauf kamen auch schon die Senkwehen. „So, es ist soweit. Der Muttermund ist weit genug geöffnet und ich kann auch schon das erste Köpfchen sehen.“, erklärte die Hebamme eine halbe Stunde später. Edward stand hinter mir, ich krallte mich in seinen Händen fest. Unser Mütter waren inzwischen nach draußen gebeten, dort warteten sie nun ungeduldig mit unseren Vätern. „Hecheln Mrs. Cullen.“, forderte mich der Arzt auf, ich tat wie geheißen. „Noch einmal pressen, dann ist das erste Baby da.“, erklärte mir Miss Lane, im gleichen Moment presste ich. Dann wurde es kurz still, bis ein Schrei durch den Raum ging. „So, da wär er ja. Ein gesunder kleiner Junge, alles dran.“, erklärte der Arzt und zeigte mir meinen Sohn kurz. Lang konnte ich ihn allerdings nicht ansehen, immerhin wollte noch ein Kind aus mir raus. Ich presste wieder und wieder. „Einmal noch, ja, jetzt. Da ist es ja, ein kleines Mädchen.“, sagte der Arzt und legte mir meine Tochter auf die Brust. „Mr. Cullen, wollen sie die Nabelschnur durchschneiden?“, fragte er dann. Edward ging ohne ein Wort zu ihm und schnitt die Nabelschnur durch. Von dem allem bekam ich kaum noch etwas mit, ich hatte nur noch Augen für meine kleine Tochter. „Hey meine Kleine, willkommen auf dieser Welt.“, flüsterte ich ihr zu und spielte mit ihren kleinen Fingerchen. All der Schmerz und Qualen der letzten Stunden waren vergessen. Nun zählten nur noch unsere beiden Babys. „Mr. Cullen, hier ihr Sohn. Ich hole nun ihre Eltern.“ Die Hebamme gab Edward unseren kleinen Sohn und verschwand dann. „Die beiden sind wunderschön, wie ihre Mutter.“, schwärmte Edward, als er auf seinen Sohn sah. „Ich glaub, ihr Dad hat auch einiges dazu beigetragen.“, grinste ich. „Ich liebe dich und danke dir für diese beiden wunderbaren Geschöpfe.“, hauchte mir Edward mit Tränen in den Augen zu. „Ich liebe dich auch.“, erwiderte ich nur und gab ihm einen Kuss. „Aaaah, endlich dürfen wir zu euch. Da sind die beiden ja. Was sind es denn nun?“, fragte meine Mum, als sie ins Zimmer stürmte. Die ganze Schwangerschaft über lagen die Zwillinge so, das man nie sah, was es werden würde. Sie machten es spannend und wir mussten uns also überraschen lassen. „Das hier auf meinem Arm ist Marie Esme Cullen und der süße Fratz bei Edward ist Anthony Carlisle Cullen.“, erklärte ich und sah in die gläsernen Augen von meinen Schwiegereltern. „Wirklich? Ihr habt sie nach uns benannt?“, fragte Esme mit Rührung. Ich nickte nur. „Hey meine Süße, ich bin dein Opa.“, begrüßte mein Dad seine Enkelin. Auch er hatte Tränen in den Augen, als er Marie über die Wange strich. Diese interessierte sich allerdings überhaupt nicht dafür und gähnte einmal herzhaft. Ganz im Gegenteil zu ihrem Bruder. Als Carlisle ihn streichelte, fing er wie am Spieß an zu schreien. „Oh, ich glaube, da hat jemand Hunger. Dad, willst du deine Enkelin nehmen?“, fragte ich ihn und nun stahl sich wirklich eine Träne aus seinem Auge. Er nahm sie behutsam hoch und wiegte sie im Arm. Ich nahm meinen Sohn und hielt im die Brust hin. Sofort fing er an daran zu nuckeln, ein herzhaftes Schmatzen war zu hören. Mit einem Lächeln auf dem Lippen sah ich meinen Vater zu, wie er mit Marie durch das Zimmer lief. Immer wieder wollte meine Mum oder Esme ihm die Kleine abnehmen oder ansehen, aber er sah sie dann nur böse an und sie kamen wieder zu mir ans Bett. „So, die Familie Cullen. Ich bring sie dann nun auf ihr Zimmer.“, kam die Schwester wieder ins Zimmer und rollte mein Bett heraus. Als wir an meinem Zimmer ankamen, saßen schon Emmett und Rosalie, zusammen mit Jeremy und der kleinen Lilian Renee, die gerade mal zwei Monate war, in der Ecke. Jeremy saß jedoch eher weniger bei den beiden, sondern lag auf dem leeren Bett und schlief. Als wir jedoch herein kamen, öffnete er verschlafen seine Augen. „Da seid ihr ja endlich. Ich will endlich meine Nichten oder Neffen sehen.“, beschwerte sich Emmett. „Ach ja, Carlisle und Esme, ihr könnt eigentlich direkt wieder in den Kreißsaal gehen. Als wir hier mit Alice und Jasper ankamen, platze ihre Fruchtblase.“, erklärte Rosalie lachend. „Wirklich? Das gibt es ja nicht.“, staunte Carlisle und war zusammen mit seiner Frau schon wieder aus dem Zimmer. „So und jetzt mal zu Euch. Was habt ihr denn da Zustande gebracht?“, fragte mein Bruder mit einem Grinsen und setzte sich zu mir aufs Bett. „Das hier auf meinem Arm ist der kleine Anthony Carlisle Cullen, geboren am 27. Juni um 5.21 Uhr. Und die kleine Dame auf dem Arm meines Dads ist Marie Esme Cullen, geboren am 27. Juni um 5.45 Uhr.“, erklärte ich. Mein Dad hielt immer noch seine Enkelin fest, diese entschied sich aber jetzt, das auch sie etwas essen wollte. Ein gellender Schrei ging durch den Raum und mein Vater sah sich hilfesuchend um. „Edward, nimmst du mal unseren Sohn, dann füttere ich mal unsere kleine Tochter.“, wies ich meinen Mann an und nahm dann von meinem Dad den kleinen Schreihals. Als sie jedoch an meiner Brust nuckelte, war die Welt wieder in Ordnung. „Also ich muss schon sagen, die habt ihr gut hin bekommen. Hätt ich dir gar nicht zu getraut Eddie.“, neckte Emmett. Edward warf ihm nur einen bösen Blick bei diesem Spitznamen zu und ließ sich mit seinem Sohn in einem Stuhl nieder. „Emmett, du Idiot.“, tadelte Rose ihn, einen Schlag verkniff sie sich allerdings. „Aber wirklich Bella, die beiden sind hinreisend. Siehst du Jeremy, das ist deine Cousine und bei Onkel Edward, das ist dein Cousin. Begrüß die beiden mal.“ Jeremy kam zu mir aufs Bett gerkabbelt und gab Marie einen kleinen Kuss auf den Kopf. „Hallo Marie, du darfst in Zukunft mit meiner kleinen Schwester Puppen spielen. Und mit Tante Alice einkaufen gehen.“ Wir mussten alle lachen, Jeremy interessierte das jedoch gar nicht. Er lief schnell zu Edward und kniete sich auf den Stuhl neben ihm um Anthony besser sehen zu können. „Hallo Anthony, ich bin dein Cousin Jeremy und endlich bin ich nicht mehr der einzige Junge. Wir werden bald zusammen Baseball spielen und ich freu mich jetzt schon. Dad und Onkel Edward werden bestimmt auch mitmachen.“, sagte er dann und strich ihm über den Kopf. Eine Träne lief mir über die Wange, es sah einfach so süß aus wie die drei da saßen. Mein Mann mit meinem Sohn ihm Arm und mein Neffe bewundernd daneben. Sein Kopf lag auf Edwards Schulter und Anthony hielt im Schlaf Jeremys kleinen Finger fest. Ich sah zu Rose, die gerade Lilian auf dem Arm hielt und ebenfalls die drei betrachtete. „Und Alice bekommt auch gerade ihr Baby? Sie hätte doch noch Zeit.“, fragte ich und Rose wand sich zu mir. „Ja schon, aber ihr beiden könnt doch nie was alleine machen. Mich wundert es ja schon, dass ihr nicht zusammen im Kreißsaal gelegen seid.“, lachte sie und setzte sich auf mein Bett. Inzwischen war meine kleine Tochter an meiner Brust eingeschlafen, ich gab sie meiner Mum, die sie mit einem Lächeln durchs Zimmer trug. Vor Erschöpfung schloss ich die Augen, ich wusste meine Kinder ja in guter Umgebung. Ich musste wirklich eingeschlafen sein, durch Hektik und Stimmengewirr in meinem Zimmer wachte ich auf. Als ich mich umblickte, sah ich Angela mit ihrem kleinen Benjamin auf meinem Bett sitzen und sich mit jemanden unterhalten. Ich setzte mich ein wenig auf, da bemerkte ich, dass das zweite Bett in meinem Zimmer belegt war. Und als ich sah, wer darin lag, breitete sich ein Lächeln auf meinen Lippen aus. „Ahhh, Bella ist wach. Hey Süße, Glückwunsch zu den Wonneproppen, die sind ja so goldig.“, umarmte mich Angela. „Hey, danke. Aber Alice, du bist jetzt auch Mama?“, sagte ich und sah zum Bett gegenüber. Jasper saß auf ihrer Bettkante und hielt das Baby im Arm. „Jaaaa, unsere kleine Cheyenne Samantha kam um 11.47 auf die Welt. Die hat sich ganz schön Zeit gelassen, ich lag fast sieben Stunden in den Wehen.“, erklärte sie mir und reichte mir ihre Hand. Ich nahm sie und verschränkte unsere Finger über das Bett mit ineinander. „Nun sind wir also Eltern, ich kanns kaum glauben.“, sagte ich und blickte zu Edward. Er hielt immer noch seinen Sohn auf dem Arm, meine Tochter lag in den Armen von Esme. „Ich kann es eher nicht glauben, dass ihr gar nichts alleine macht. Die Kinder habt ihr aber ohneeinander geschafft zu zeugen oder?“, fragte Emmett mit einem fetten Grinsen. Er hatte seinen Sohn im Arm, der aber wohl eingeschlafen sein musste. „Ja, ich glaube schon. Wir waren zu diesem Zeitpunkt auf unterschiedlichen Kontinente.“, lachte Edward und setzte sich zu mir. „Hier, nimm mal deine kleine Tochter. Ich will ein Foto von euch machen.“, kam Esme zu mir und legte mir Marie in die Arme. Dann machte sie mehrere Fotos, dabei wechselten unsere Kinder immer wieder die Besitzer. „Jetzt will ich aber mal die kleine Cheyenne sehen.“, sagte ich und Jasper kam zu mir. „Hallo du kleine Maus.“, sagte ich uns strich ihr sanft über den Kopf. Cheyenne interessierte das alles herzlich wenig und gähnte herzhaft. „Oooh, ist das süß, ich muss einfach ein Bild von euch sieben machen. Stellt mal die Betten näher zusammen.“ wies meine Mum an und Rose und mein Dad schoben Alices und mein Bett näher zusammen. Ich hielt inzwischen Anthony im Arm, Edward seine Tochter. Alice hatte auch ihr Baby im Arm, Jasper saß an ihrer Seite. „Das ist einfach der Wahnsinn, an einem Tag werde ich dreifacher Großvater. Gott sei Dank, bin ich nicht Herzkrank, sonst würde ich das hier nicht überleben.“, sagte Carlisle und lehnte sich zu mir herab um seinen Enkel zu streicheln. „Willst du ihn nehmen?“, fragte ich und hob Anthony hoch. Carlisle nahm ihn sofort auf den Arm und setzte sich zu Esme. Rose verabschiedete sich inzwischen mit Emmett und den Kindern, immerhin waren die schon seit fünf auf den Beinen und brauchten ihren Mittagsschlaf. Wir unterhielten uns eine Weile, die Babys wurden immer wieder durch getauscht, ich kam mir schon vor wie im Streichelzoo. Jeder wollte mal und jeder durfte. Aber es machte mir nichts aus, immerhin war das hier meine Familie. Alles wurde mit der Kamera festgehalten und irgendwann kam dann unsere Hebamme zusammen mit dem Arzt herein. „Sie sind ja immer noch alle da. Ich will sie ja nicht herausschmeißen, aber die beiden Damen brauchen jetzt mal ihre Ruhe. Sie können gerne heute Nachmittag wieder kommen.“, wand sich der Doktor an unsere Familienmitglieder. „Müssen wir auch gehen?“, fragte Jasper mit traurigen Blick auf seine Tochter. „Nein, die Väter können bleiben. Die Babys sollten aber nun nochmal gebadet werden und die abschließende Untersuchung steht auch noch aus. Ich bitte sie nun alle außer die Väter zu gehen. Sie dürfen später gerne wieder kommen, aber ein bisschen Ruhe schadet den frisch gebackenen Müttern sicherlich nicht.“, wies der Arzt wieder an. Darauf verabschiedeten sich alle, bis auf Edward und Jasper. Die Hebamme brachte eine kleine Wanne mit Wasser, dann badete Edward unseren kleinen Sohn und ich unsere Tochter. Jasper tat dasselbe mit seinem Kind, danach führte der Doktor seine Test durch. Ob der Greifreflex vorhanden war, ob sie auf Wärme und Kälte reagieren, hörte sie ab und zu guter Schluss wurde noch Blut abgenommen. Unsere Kinder schrien kurz auf, auch ich fand es fies diese kleinen Dinger mit einer Nadel zu quälen. Schließlich hasste ich selber auch Nadeln und meine kleinen Babys taten mir in diesem Moment sehr Leid. Dann war der Arzt endlich fertig, unsere Kinder wurden frisch angezogen und ihre kleine Bettchen gelegt. Sie schliefen sofort wieder ein und nun bekamen auch wir Mütter etwas zu essen. Ich und Alice waren dennoch ziemlich erledigt und nach dem Essen schliefen wir auch gleich wieder ein. Allerdings gönnten unsere Kinder uns nicht viel Schlaf, sie hatten schon wieder Hunger und nach nur zwei Stunden war der Schlaf vorbei. Allerdings machte uns das nichts, es war immerhin erst der Vorgeschmack auf die nächsten Monate. Zwei Tage später durften wir schon nach Hause, worüber wir sehr froh waren. Bei der ersten Geburt war es eigentlich Gang und Gebe, dass man eine Woche im Krankenhaus blieb, gerade bei Zwillingsgeburten. Aber wieder zahlte es sich mal aus, das ich zwei Ärzte in meinem näheren Umfeld hatte. Als wir in unserm Haus ankamen, war der Eingang mit einer Girlande „Willkommen Zuhause“ geschmückt, im Wohnzimmer standen mehrere Blumensträuße und Geschenke. „Alles von Freunden und Arbeitskollegen.“, erklärte mir Edward. Ich nickte nur lächelnd und legte unsere Zwillinge in den Stubenwagen. Sie sahen so friedlich aus wenn sie schliefen, aber der Schein trügte, bald schon würden sie wieder vor Hunger schreien. Ich konnte immer noch nicht glauben, dass ich die Mutter dieser wunderbaren Geschöpfe war. Verzaubert betrachtete ich meine Kinder, Edward legte mir einen Arm um die Schulter und zog mich an sich. „Sie kommen ganz nach der Mutter.“, lächelte er. „Naja, nicht ganz. Anthony hat deine Haarfarbe und Marie deine Augen. Ich hoffe, dass sich das nicht ändert.“, korrigierte ich ihn und schlang meine Arme um seine Mitte. „Ich liebe dich und unsere Kinder. Ich danke dir dafür, dass du mir die beiden geschenkt hast.“, flüsterte mir Edward zu. „Ich liebe dich auch und ich bin so dankbar, dass ich dieses Glück mit dir erleben darf.“, antwortete ich und stellte mich auf die Zehenspitzen um ihn zu küssen. Bevor unser Kuss leidenschaftlicher werden konnte, rissen uns zwei Schreie auseinander. „Ich glaube, da hat jemand Hunger.“, grinste Edward ohne seine Lippen von meinen zu nehmen. „Ja, ich glaube, mit Zweisamkeit ist es erst einmal vorbei. Es gibt da zwei Personen, die etwas dagegen haben.“, grinste ich ebenso und löste mich von Edward. Dann nahm ich meine Tochter aus der Wiege, Edward seinen Sohn. Er mit einer Flasche in der Hand und ich mit Marie an meiner Brust setzten wir uns auf das Sofa um unsere Kinder zu füttern. Dabei sahen wir uns immer wieder liebevoll an und als unsere Kinder satt waren, legten sie wir sie wieder in ihre Wiege. Ich legte mich auf die Couch, Edward sich neben mich. So aneinander gekuschelt wurde ich gleich wieder schläfrig. Immerhin lag die Geburt gerade mal ein paar Tage hinter mir und das Stillen machte mich immer ziemlich müde. Fast den gesamten Tag verbrachte ich mit schlafen, außer nachts, da waren unsere beiden Zwerge am aktivsten. Sie hatten jetzt schon ihr Lieblingsspiel gefunden. War der eine fertig gefüttert und gewindelt und gerade dabei wieder einzuschlafen, schrie der nächste und wollte dasselbe. Mehr als zwei Stunden am Stück konnten ich nachts im Krankenhaus nicht schlafen und ich war mir sicher, dass es zu Hause nicht anders sein würde. Allerdings hatte ich hier noch Edward, der mir zur Seite stand und wir machten es schließlich gerne. Anthony Carlisle und Marie Esme waren das Produkt von Edwards und meiner tiefen und nie endenden Liebe und dafür würde ich alles auf dieser Welt tun. „Ich liebe dich.“, sagte ich leise und sah zu Edward auf. Sein Blick ging kurz zur Wiege, dann wieder zu mir und dabei sah er mir tief in die Augen.. „Ihr drei seid mein Leben, bis ans Ende meiner Tage.“, antwortete Edward und gab mir einen Kuss auf die Stirn. Ich kuschelte mich noch näher an seine Brust, Edward legte eine Decke um mich. Danach fielen mir die Augen zu, ich träumte wieder einmal von meinem Mann und meinen Kindern. Roses Brautjungfern: http://www.polyvore.com/bella_alice_und_angela_als/set?id=11512264 Emmett als Bräutigam: http://www.polyvore.com/hochzeit_emmett/set?id=10851504 Rose als Braut: http://www.polyvore.com/rose_hochzeit/set?id=10820059 Bellas Verlobungsring: http://www.polyvore.com/cgi/set?id=12074793 Bella als Braut: http://www.polyvore.com/bella_hochzeit/set?id=10819833 Edward als Bräutigam: http://www.polyvore.com/edward_hochzeit/set?id=10852710 Alice als Braut: http://www.polyvore.com/alice_hochzeit/set?id=10819818 Jasper als Bräutigam: http://www.polyvore.com/hochzeit_jasper/set?id=10852100 Alice und Bellas Brautjungern: http://www.polyvore.com/rose_angela_und_rachel_als/set?id=11512757 Ende! ♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥ It´s over now. Ich verneige mich vor euch. 30 Kapitel liegen nun hinter mir und ich kann es kaum glauben das meine Story bei so vielen Lesern Anhang gefunden hat. Nie im Leben hätte ich mit so einer Resonanz gerechnet und bin darüber mehr wie glücklich. Eure Kommentare haben mich immer wieder gefreut und Ansporn gegeben. Und nun ist es vorbei und ich bedanke mich bei euch. Für eure Zeit das ihr meine Story gelsen habt, für eure Tränen und euer Lachen, für eure Kommentare und einfach für EUCH! DANKE! DANKE! DANKE! DANKE! DANKE! DANKE! DANKE! DANKE! DANKE! DANKE! Ein besonderer Dank gilt auch meiner Beta Mocca. Sie hatte es nicht immer einfach mit meinen Kapiteln, aber wir haben es, glaub ich, immer ganz gut hin bekommen. Tausend Danke Süsse, bist die beste Beta und mittlerweile zu einer klasse Freundin geworden! *Bussi* Und bevor noch irgendwelche Fragen aufkommen: Es wird zu dieser Story KEINE Fortsetzung geben! Es ist wohl alles gesagt und ich glaube ein besseres Ende gibt es wohl kaum. Nun verabschiede ich mich von euch. Ich hoffe wir sehen uns irgendwann irgendwo wieder. Vielleicht ja bei meiner zweiten Story, Es ist doch nur Sex, oder. http://animexx.onlinewelten.com/fanfiction/autor/463437/235752/ Würde mich freuen! Halt, noch ne Kleinigkeit. Würde mich freuen, wenn ich zum Abschied noch von ein paar "Schwarzlesern" einen Kommentar bekommen würde. 70 Favos und im Durchschnitt 15 Kommis, ihr versteht mich?? ;-) Nun ist es aber genug, ich bin raus in dieser Story. Ich knuddel euch, drück euch und verteile 1000 Bussis. Nochmals DANKE für alles, eure Twilight-Nicki Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)