Bis(s) - the next generation von ItsLuna ================================================================================ Kapitel 20: Kap. 20 "ein Ausflug mit Folgen" -------------------------------------------- (Renesmees Sicht) Ich erwachte am Morgen noch vor Jake und beobachtete ihn eine Weile lächelnd beim schlafen. Er sah sehr zufrieden aus und als ich meinen Kopf hob, um ihn zu küssen, drückte er mich enger an sich und murmelte etwas Unverständliches. Ich kicherte leise und legte meinen Kopf wieder auf seine Brust. Ich lauschte gleichermaßen auf seinen Herzschlag, als auch auf die Geräusche im Haus. Meine Familie war natürlich schon auf den Beinen, sie bereiteten sich gerade auf die Schule vor. Über uns hörte ich, wie meine Oma Esme ihre Unterlagen ordnete – sie war die Sekretärin meines Opas, der gerade damit beschäftigt war, seine Tasche für den Tag im Krankenhaus zu packen. Unter uns im Erdgeschoss lief der Fernseher, doch so sehr ich mich auch anstrengte, ich konnte niemanden hören, der davor saß. Dann hörte ich meinen Vater in der Küche. Wahrscheinlich bereitete er ein Frühstück für uns vor, das tat er oft. Nach etwas genauerem lauschen hörte ich auch meine Mutter, die ihm Gesellschaft leistete. Wenig später war das Haus still, alle hatten sich auf den Weg zu Arbeit oder Schule gemacht. Kaum waren die anderen aus dem Haus, regte sich auch Jake. „Guten Morgen …“, murmelte er, küsste mich auf den Kopf und gähnte herzhaft. „Bist du schon lange wach?“ „Ein bisschen schon, ja.“, antwortete ich. Ich wand mich langsam aus seinen Armen und wollte aufstehen, als er mich zurück zu sich zog. Noch ehe ich etwas sagen konnte, lagen seine Lippen drängend auf meinen und mir stockte der Atem. Erst, als sich alles um mich herum drehte, ließ er wieder von mir ab. Mit weit aufgerissenen Augen sah ich ihn an. „Du kannst doch nicht ohne deinen Guten-Morgen-Kuss aufstehen.“, hauchte er grinsend. Fassungslos starrte ich ihn an, dann platzte es einfach aus mir heraus. „Hast du völlig den Verstand verloren?! Ich … ich hätte …“; stotterte ich, doch ich war so außer mir, dass sich meine Gedanken überschlugen und mir die Worte im Halse stecken blieben. „Mach mal halblang, Nessie. Es ist doch gar nichts passiert.“, sagte er und stand auf. Dann nahm er meine Hand und zog mich hinter sich her aus dem Zimmer. „Aber Jake, es hätte etwas passieren können!“, rief ich. „Hätte, könnte, wäre. Nessie, was habe ich dir gestern Nacht noch gesagt?“, fragte er und sah mir tief in die Augen. Ich wurde rot und senkte schmollend den Blick. Natürlich hatte er wieder mal Recht und ich sollte mir wirklich nicht so viele Gedanken machen. Aber es war schon ganz schön schwer, nicht die ganze Zeit daran zu denken, dass man seinen Freund verletzen könnte. Er lachte über meinen Gesichtsausdruck und verwuschelte mir dann die Haare. Dann betraten wir zusammen die Küche und frühstückten. „Wohin gehen wir denn nun heute?“, fragte ich. Meine Laune hatte sich inzwischen schon wieder etwas gebessert. Mein Dad hatte und Pfannkuchen gemacht und das tröstete mich. Ich liebte Pfannkuchen über alles. „Das verrate ich doch jetzt nicht, das ist eine Überraschung.“, antwortete Jake grinsend. *************************************************************************** Nachdem ich geduscht und mich angezogen hatte, ging ich zur Hintertür hinaus und sah Jake misstrauisch an, der schon in Wolfsgestalt auf mich wartete. Anscheinend hatte er eine längere Wanderung vor und ich war froh, dass ich mir feste Schuhe und eine Jeans angezogen hatte. Er machte eine Bewegung mit seinem Kopf, die wohl bedeuten sollte, dass ich auf seinen Rücken klettern sollte. „Jake ich kann alleine laufen.“, sagte ich und verschränkte die Arme gespielt vor der Brust. Mit zwei großen Schritten war er hinter meinem Rücken und hob mich am Kragen meiner Jacke hoch. „Okay, okay!“, rief ich und er ließ mich wieder runter. Dann ließ er seinen massigen Körper auf den Boden fallen und streckte sie Vorderpfoten aus. Schnell sprang ich auf seinen Rücken und packte mit beiden Händen ein paar Strähnen seines Fells. Ich musste plötzlich lächeln, als mir bewusst wurde, wie lange ich schon nicht mehr so mit ihm unterwegs war. Als ich noch kleiner war, bin ich oft auf seinem Rücken geritten, doch mit der Zeit fand ich einfach mehr gefallen am rennen. Kaum, dass ich auf seinem Rücken war, rannte er auch schon los. Ich duckte mich und schmiegte mich in sein weiches Fell. Nach ein paar Minuten fühlte ich mich bei hm so wohl, dass ich die Augen schließ und nur noch auf seine gleichmäßigen Atemzüge achtete. Als er dann endlich anhielt, öffnete ich die Augen wieder und sah mich um. Wir waren anscheinend sehr weit gelaufen denn um uns herum war dichter Wald und ich hörte kaum noch die Geräusche der Stadt. Ich sprang von seinem Rücken und ging ein paar Schritte auf die große Lichtung, auf die er mich gebracht hatte. Als ich mich wieder zu ihm umdrehte, war er verschwunden. Gerade wollte ich nach ihm rufen, da kam er schon wieder zurück. Auf zwei Beinen diesmal und, wie immer, nur mit einer abgeschnittenen Jogginghose bekleidet. „Es ist wirklich wunderschön hier.“, sagte ich lächelnd und umarmte ihn. „Ja …“, flüsterte er und ließ sich einfach mit mir im Arm ins weiche Gras fallen. Ich lachte und kuschelte mich dann an ihn. „Und was machen wir jetzt hier?“, fragte ich nach einer Weile, da wir nur stumm auf der Wiese gelegen hatten. Als erzögerte mir zu antworten, sah ich zu ihm auf. Er sah mich vorsichtig an und setzte uns dann schließlich auf. „Was ist denn?“, fragte ich wieder, skeptischer diesmal. „Ich möchte mal etwas testen und ich dachte mir, dass das hier draußen besser funktioniert als bei uns zuhause.“, sagte er und griff in seine Hosentasche. Als seine Hand wieder zum Vorschein kam, hatte er einen ovalen, silbernen Gegenstand umfasst. „Jake, was …?“, murmelte ich verwirrt, als er aufstand und sich ein paar Schritte von mir entfernte. *************************************************************************** (Jacobs Sicht) Ich sah Nessie aufmerksam an, bevor ich meine Hand öffnete. Als sie das kleine Taschenmesser darin sah, konnte man deutlich das Entsetzen in ihrem Blick erkennen. „Jake!“, sagte sie in warnendem Ton und kam mühsam auf die Beine. „Keine Panik, Nessie. Ich weiß doch, dass du es kannst.“, sagte ich. Und davon war ich auch mehr als überzeugt. Auch, wenn mich ihr panischer Gesichtsausdruck schmerzte, musste es sein. Sie würde schon nicht gleich auf mich springen. Und wenn doch, dann konnte ich mich immer noch verwandeln. Sie musste sehen, dass ich mich in Notfall auch wehren konnte, sonst würde sie ewig Angst haben. Langsam führte ich die im Sonnenlicht schimmernde Klinge an meinen Arm. „Nein, Jake! Bitte, tu das nicht!!“, flehte sie und ich schloss die Augen, damit ich nicht von ihren angsterfüllten Augen von meinem Vorhaben abgebracht wurde. Mit einer schnellen Bewegung zog ich das Messer über meinen Arm. Es tat höllisch weh und ich knurrte leise. Als ich die Augen wieder öffnete, war Nessie bis an den nächsten Baum zurückgewichen. Sie schien wie versteinert. Wahrscheinlich hatte sie aufgehört, zu atmen. Ich ging langsam auf sie zu. Doch schon, als ich den zweiten Schritt in ihre Richtung tat, schloss sich die Wunde wieder und ich schnitt noch einmal. Voller Entsetzen und Panik starrte Renesmee auf meinen Arm. Nun war ich keinen Meter mehr von ihr entfernt. Sie sagte nichts, starrte nur stumm auf das Blut, das von der Wunde in das Gras tropfte. Aufmerksam achtete ich auf jede ihrer Regungen und ganz besonders auf ihre Augen. Da! Da war es wieder, dieses merkwürdige Glühen in ihren Augen. Das gleiche, das ich schon im Badezimmer gesehen hatte. Damals hatte ich noch angenommen, ich hätte es mir nur eingebildet oder es wäre irgendeine Lichtreflektion. Doch, als sie gestern von mir sprang und Mitten im Raum stand, konnte ich es deutlich erkennen. Es schien immer dann zu kommen, wenn sie sich nicht mehr unter Kontrolle hatte. Ich hielt in meiner Bewegung inne und machte mich auf alles gefasst. „Jake …“, jammerte sie und Tränen strömten aus ihren glühenden Augen. In der gleichen Sekunde grollte ein Knurren in ihrer Kehle und der Baum hinter ihr stürzte um, da sie ihre Hände hineingeschlagen hatte. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)