Bis(s) - the next generation von ItsLuna ================================================================================ Kapitel 6: Kap. 06 "Ohne Worte" ------------------------------- (Renesmees Sicht) Warum hatte ich nur nichts geantwortet? Warum?! Was war nur mit mir los? Wie lange hatte ich mir diesen Moment schon vorgestellt, immer und immer wieder, und nun sollte ich doch so viel Glück haben, dass es wirklich geschah und ich verspielte die Chance natürlich wieder! Es war zum aus der Haut fahren. Aber jetzt konnte ich es doch nicht mehr sagen. Er würde denken, ich sage es nur, um ihn glücklich zu machen oder aus mitleid mit ihm. Oder vielleicht würde er denken, ich erlaubte mir irgendeinen geschmacklosen Scherz mit ihm. Und überhaupt – wie sollte ich denn die richtigen Worte finden? Ich hätte mich treten können. Dann sah ich die besorgten Augen meiner Mutter vor mir. Ich sah auf den Boden um ihrem Blick zu entgehen. „Es ist nichts weiter, ich hab nur wenig geschlafen letzte Nacht.“, murmelte ich und wurde rot. Das war anscheinend genau der falsche Satz, denn erst weiteten sich ihre Augen schockiert, dann sah sie knurrend zu Jake. Als mir klar wurde, was sie aus diesem Satz schließen könnte, wurde ich noch röter und sah meinen Vater Hilfe suchend an. Er übernahm für mich und erklärte meiner Mutter, was letzte Nacht passiert war, glücklicherweise, ohne die Details. Als sie sich wieder beruhigt hatte und Jacob ermahnte, das nächste Mal wenigstens anzurufen warf ich meinem Dad einen dankbaren Blick zu. *********************************************************** Da unser Rückflug schon für den nächsten Morgen gebucht worden war, hatten wir alle Hände voll damit zu tun, den improvisierten Zeltplatz auf der Lichtung wieder zu räumen und unsere Sachen zu packen. Das nutzte ich natürlich zu meinem Vorteil aus. Feige, wie ich war, redete ich den ganzen Tag kein Wort mit Jake, sah ihn noch nicht einmal an. Ich würde doch ohnehin kein Wort herausbekommen und in die Augen sehen konnte ich ihm nach meiner bescheuerten Aktion gestern auch nicht mehr. Ich war wirklich ein Esel. Am Abend besuchten wir Opa Charlie zuhause und aßen mit ihm zu Abend. Er wunderte sich nicht mehr, dass Mom und Dad nie etwas aßen Wie er mir mal gesagt hatte, wollte er nur so viel über unser neues Leben wissen, wie unbedingt nötig. „Und außerdem esst ihr beide doch genug für vier!“, hatte er lachend gesagt, als er den Tisch deckte. Damit meinte er Jake und mich und tatsächlich hatte ich mich langsam an menschliches essen gewöhnt. Im Vergleich zu Blut war es zwar immer noch eher nichts für mich aber ich hatte schon meine Lieblingsspeisen herausgefunden. Spaghetti zum Beispiel, wie es sie heute gab. Ich sah die ganze Zeit stur auf meinen Teller und stopfte das Essen in mich hinein, sodass ich mit niemandem reden musste. Als wir dann zu unserem großen Haus zurückkehrten, verzog ich mich in Alice´ Zimmer und blieb bis zum nächsten Morgen dort, schlaflos. Ich wanderte vor dem Bett auf und ab und lauschte auf Jakes Schnarchen im Wohnzimmer. Irgendwann sah ich dann durch die großen Fenster die Sonne hinter den Bäumen auftauchen und zog mich um, damit es wenigstens so aussah, als hätte ich etwas geschlafen. Opa Charlie holte uns ab und fuhr uns zum Flughafen. Wieder sah ich stur aus dem Fenster, denn natürlich musste ich neben Jake sitzen. Als wir ausstiegen war ich als erste aus dem Wagen und schnappte mir meinen Koffer. Dann hängte ich mich an meinen Opa, denn mit ihm musste ich wenigstens nicht über irgendetwas reden. Er war schon froh, wenn ich da war. ************************************************************* Der Flug schien ewig zu dauern. Wieder saß ich neben Jake und obwohl die Erste-Klasse-Sitze sehr bequem waren, fühlte ich mich unwohl. Ich saß am Gang und konnte nicht einmal aus dem Fenster gucken. Also starrte ich einfach nur vor mich hin und überlegte fieberhaft, was ich noch tun könnte, um die Situation zu retten. Mehr als einmal bemerkte ich Jakes Blick auf meinem Gesicht aber ich hütete mich davor, ihn zu erwidern. Ich biss mir auf die Unterlippe und grübelte weiter. Sagen konnte ich ihm nichts, so viel war schon mal klar. Erstens konnte ich kaum in Worte fassen, was ich im Moment fühlte, und zweitens würde ich wahrscheinlich nie die richtigen Worte finden. Nur für einen kurzen Augenblick sah ich zu ihm; er schien zu schlafen. Völlig am Ende mit meinem Latein stiegen mir wieder die Tränen in die Augen. Ich wusste, wenn ich jetzt nicht etwas tat hatte ich es für immer vermasselt. Ich senkte den Blick und sah zufällig auf seine Hand, die auf der Armlehne zwischen uns lag. So heiß, wie sich meine Wangen anfühlten, musste ich wohl mal wieder knallrot sein. Schnell sah ich wieder auf den blauen Teppich auf dem Gang. So leise wie möglich atmete ich einmal tief durch und zwang meine Hand dazu, sich zu bewegen. Ich spürte deutlich, dass ich zitterte doch ich achtete nicht weiter darauf. Ich hatte genug damit zu tun, nicht zu Hyperventilieren. Die Welt um mich herum schien still zu stehen, als ich meine Hand langsam auf seine legte. Er zuckte zusammen – vielleicht hatte ich ihn geweckt – aber ich griff seine Hand und hielt sie fest. Ich erschrak, als er plötzlich unsere Hände hob und mit einem Finger meine Wange streichelte. Er wischte eine Träne weg. Ich hob den Blick und unterdrückte ein schluchzen, als ich in seine dunklen, liebevollen Augen blickte. Er küsste meine Stirn und ich legte den Kopf an seine Schulter. Dann endlich konnte ich ruhig einschlafen. ***************************************************************** *freu* Kapitel sechs!!! Ich hoffe, es hat euch wie immer gefallen ^^ *tee schlürf* Würd mich riesig freuen, wenn ihr weiter dranbleibt! Und so viel sei schon mal gesagt: die nächsten Kapitel habens in sich *grins* XD Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)