Gute Freunde von Annea (oder doch mehr? Rose x Scorpius) ================================================================================ Kapitel 8: S pionage die Zweite ------------------------------- „Was macht Rose denn mit diesem Took?“, wollte Al von seinem besten Freund wissen, stieß ihm eher unsanft den Ellenbogen in den Brustkorb und deutete mit seinem Kopf zum Eingang der Halle. „Au, pass doch auf.“, murrte Scorpius, während er seinen Blick in die angegebene Richtung schweifen ließ. Und erstarrte. Took, dieser Idiot, brachte Rose gerade Händchenhaltend zu ihrem Tisch, beugte sich zu ihr, gab ihr einen kleinen Kuss auf den Mund, MUND, und verschwand dann zu seinem Tisch. „Was soll das?“, knurrte Scorpius aufgebracht, doch Al zuckte mit den Schultern. „Keine Ahnung. Vielleicht reden wir dann nachher mal mit ihr.“ Rose hingegen fühlte sich gänzlich unwohl. Viele Augen waren auf sie gerichtet, ebenso die von Albus und Scorpius. Mühsam versuchte sie zu lächeln, was ihr aber irgendwie nicht gelang. Wo war sie da nur wieder hineingeraten? Ja, sie wollte Scorpius vergessen und sich verlieben. Neu verlieben. Aber sie konnte das doch nicht einfach vorspielen. Seufzend stocherte sie in ihrem Essen herum. Wie kam sie da nur wieder heraus? Gar nicht, wahrscheinlich. Nicht, ohne Chris zu verletzten. Und das wollte sie nicht. Noch einmal hob sie den Blick und ließ ihn durch die Halle schweifen. Chris unterhielt sich mit einem Freund und beachtete sie nicht. Aber das war ihr ganz recht so. Sie sollte einfach versuchen, es langsam angehen zu lassen. Dann würden sich sicher auch Gefühle entwickeln. Immerhin war er genau das, was sie immer wollte. Oder? Seufzend ließ sie ihre Augen weiter wandern. Und da war er. Scorpius Malfoy. Er war der, den sie wollte. Und das war einfach nur falsch. Er war ihr bester Freund und sah sie nur als solche. Vielleicht noch als Schwester, aber definitiv nicht als Frau. Sie seufzte auf. Ja, vielleicht sollte sie sich einfach auf die Sache mit Chris einlassen. Wie schlimm konnte das schon sein? Und dann sah auch Scorpius sie an. Und er sah so verletzt aus. Seine Augen. Vielleicht hatte sie vorhin doch zu hart reagiert. Er wollte ihr nur ein Kompliment machen, und sie war ausgeflippt. Hatte sich ihm geradewegs an den Hals geworfen. Viel deutlicher konnte man ein `Nimm mich´ gar nicht mehr sagen. Sie sollte sich entschuldigen und sich endlich wieder wie seine beste Freundin verhalten. Er konnte doch nichts dafür, dass er ihre Gefühle nicht erwiderte. Deswegen konnte sie unmöglich böse auf ihn sein. Rose wollte ihn glücklich sehen, und doch hatte sie gerade alles getan, um ihn zu verletzen. Das würde sich jetzt ändern. Sie würde stark sein. Für ihn. Er wollte sie nicht. Gut, dann sollte es eben nicht sein, aber dennoch würde sie alles dafür tun, ihn glücklich zu machen. Und wenn er sie nur als beste Freundin wollte, dann würde sie eben die beste Freundin sein, die jemals existiert hatte. Scorpius senkte seinen Blick und stocherte weiter in seinem Essen herum. Was hatte das nur zu bedeuten? Seufzend fuhr er sich durch die Haare und stand auf. „Ich hab keinen Hunger.“, murmelte er Al zu. Dieser nickte. „Ich bin schon fertig. Komm wir reden noch schnell mit Rose.“, antwortete er und deutete seiner Cousine. Schnell sprang Rose auf und traf sich mit den beiden vor der Halle. Sie lächelte die beiden, besonders Scorpius, an und umarmte beide. Er sollte nur aufhören so deprimiert zu schauen. „Hey, Kleine.“, grinste Al sie an und drückte sie noch ein wenig fester an sich. „Hallo, Rose.“, murmelte Scorpius, während er sie einerseits länger in den Armen halten wollte, es andererseits aber einfach nicht konnte. Nicht, wenn er wusste, dass Rose nichts für ihn empfand. Und das tat sie doch auch nicht, oder? „Das wegen vorhin tut mir total leid. Es war echt nicht so gemeint, Scorp. Wirklich nicht.“ Bittend sah sie ihn an. Es war also nicht so gemeint, schoss es ihm durch den Kopf. Traurig lächelnd sah er sie an, hob seine Hand und strich ihr eine Haarsträhne aus dem Gesicht. „Mach dir keine Gedanken darüber. Ist schon vergessen.“ Al beobachtete die beiden mit hochgezogener Augenbraue. Irgendetwas war hier gewaltig faul. „Ihr habt schon wieder gestritten?“ „Es war meine Schuld. Ich bin aus der Haut gefahren. Ohne Grund. Und es tut mir leid.“, antwortete Rose. „Euch ist echt nicht mehr zu helfen.“, murmelte Al und stupste Rose leicht an. „Ach was, du machst das schon ganz gut.“, grinste sie. Scorpius war einfach nur still. Es tat weh, Rose so zu sehen. Aber wenn sie ihn nur als Freund wollte, dann sollte sie das eben haben. Sie war sein Ein und Alles. Und sie sollte glücklich sein. „Du, Rosie. Was ist denn das zwischen dir und Took?“, wollte Al auf einmal wissen und durchbrach Scorpius´ Gedanken. Rose errötete und wandte ihren Blick gen Boden. „Ich weiß auch nicht.“, murmelte sie. „Irgendwie sind wir anscheinend zusammen.“ „Was?“, fuhr Scorpius sie wider besseres Wissen an, doch Rose seufzte nur auf. „Ich weiß auch nicht genau, wie das passiert ist.“, flüsterte sie. „Und du willst das nicht?“, meinte Al und schob Scorpius auf die Seite. „Doch.“, meinte Rose hastig. „Doch.“ Skeptisch sahen die beiden Männer sie an. „Wirklich…“, flüsterte Rose, was aber nicht unbedingt dazu beitrug, dass Albus oder Scorpius ihr Glauben schenkten. „Ah, da bist du ja, Rosie.“, lächelte Chris und zog sie zu sich. Scorpius verkrampfte sich. Das war SEIN Name für sie. „Rose.“, korrigierte sie Chris, worauf dieser sie seltsam ansah. „Ich mag Rosie nicht.“ „Oh, okay. Tut mir leid, Rose.“, antwortete er sofort. Scorpius grinste in sich hinein. Immerhin etwas, das ihm alleine vorbehalten war. Dann seufzte er leise auf. Wenn sie ihn eben nur als ihren besten Freund haben wollte, dann würde er das auch sein. Sie sollte glücklich sein, das war das wichtigste für ihn. Und wenn dieser Idiot sie glücklich machen konnte – mehr als er selber das konnte – dann würde er eben beiseite treten und den beiden ihr… Glück lassen. Auch, wenn es ihm selber sein Glück nahm. „Kommst du?“, wollte Chris dann wissen. Rose warf Albus und Scorpius einen seltsamen Blick zu, doch bevor die beiden noch irgendetwas sagen oder tun konnten, war sie mit Took verschwunden. „Das kann doch nicht ihr Ernst sein.“, murrte Albus, während er seinen besten Freund in Richtung Kerker zog. „Hast du ihren Blick gesehen? Sie will das alles gar nicht.“ Scorpius schüttelte seinen Kopf. „Lass sie einfach, Al. Sie ist alt genug. Wenn es das ist, was sie will, dann lass sie.“ Überrascht blieb der Potter-Spross stehen. „Was hast du gerade gesagt?“ „Was denn? Ich gebe dir Recht. Du wolltest doch, dass ich sie machen lassen. Nun hast du deinen Willen.“ Mit diesen Worten ließ er seinen Freund stehen und ging in sein Zimmer. Anscheinend hatte Rose ihre Worte in der Bibliothek nicht ernst gemeint. Und sie empfand nichts für ihn, da war er sich nun endgültig sicher. Er würde ihr nicht länger im Weg stehen, aber das hieß noch lange nicht, dass er unbedingt zusehen musste, während Rose in den Armen dieses Idioten lag. Dann klopfte es an seiner Türe und Al trat ein. „Sie will das doch gar nicht.“, fing er ohne Umschweife an. „Das weißt du doch gar nicht.“, seufzte Scorpius und drehte seinem Freund den Rücken zu. „Hast du ihre Reaktion nicht mitbekommen?“, fauchte Albus nun. „Doch habe ich. Nur zu gut. Aber vielleicht ist es ihr nur peinlich vor uns.“ Albus seufzte auf. „Meinst du?“ „Keine Ahnung. Sie spricht ja nicht mehr mit mir. Aber wenn sie mir sagt, dass sie es will, dann werde ich ihr eben glauben.“ Nun seufzte auch Scorpius. „Gut, du hast Recht.“, räumte Albus ein. „Aber, wir werden ihn im Auge behalten. In dem Punkt hätte ich dir nachgeben sollen. Wir wissen, dass er öfters schon mehrere Frauen gleichzeitig hatte, und um ehrlich zu sein, ich traue diesem Kerl nicht.“ Scorpius lachte freudlos auf. „Al, du bist ein Idiot.“ „Ich weiß.“, grinste Al. „Aber dafür liebst du mich doch.“ Scorpius schüttelte den Kopf. „Spinner.“, murmelte er. Die nächsten Tage vergingen relativ gleich. Rose verbrachte viel Zeit mit ihrem neuen Freund. Chris war nett und fürsorglich, wurde aber zunehmend ungeduldiger. Seine Küsse wurden fordernder, seine Berührungen intimer. Wieder küsste er sie, drückte sie an sich und ließ seine Hände über ihren Rücken zu ihrem Po und wieder zurück wandern. Langsam löste Rose sich von ihm und lächelte ihn schüchtern an. Bis jetzt hatten sie noch nicht darüber gesprochen. Sie hatte sich einfach immer zurück gezogen, wenn es ihr zuviel geworden war und er hatte es lächelnd hingenommen. Doch heute nicht. Er zog sie wieder zu sich, drückte seine Lippen auf ihre und zwang seine Zunge in ihren Mund. Leise stöhnte er auf, während Rose sich nicht sicher war, was sie tun sollte. Sicher, sie waren irgendwie zusammen. Fast schon zwei Wochen und er war immer nur nett und rücksichtsvoll gewesen. Sie sollte sich nicht so gegen ihn sträuben. Sie sollte seine Berührungen viel eher genießen. Doch dann wanderte seine Hand unter ihre Bluse und sie drückte sich fast panisch von ihm weg. „Ich.. ich muss gehen..“, murmelte sie hektisch, sammelte ihre Sachen zusammen und verließ mehr oder weniger fluchtartig den Raum, während Chris perplex dastand. In den nächsten Tagen ging Rose ihm so gut es ihr möglich war aus dem Weg. Ihr Verhalten war ihr peinlich und sie wusste nicht so Recht, wie sie damit umgehen sollte. Ihr Körper wollte ihn nicht. Sie wollte ihn nicht. Aber sie musste ihn einfach mögen, oder? Immerhin war er die Chance für sie, Scorpius zu vergessen. Und ab und zu klappte es doch auch. Dann konzentrierte sie sich nur auf Chris. Gut, sie konzentrierte sich in diesen Situationen meist darauf, seine Hände wieder in eine angebrachte Position zu bringen oder seine Küsse nicht allzu intensiv werden zu lassen. Aber immerhin dachte sie dann nicht an Scorpius. Rose seufzte auf. Alles in ihr schrie, dass diese `Beziehung´ zwischen Chris und ihr total falsch war. Dass es nicht einmal ansatzweise das war, was sie wollte. Doch das, was sie mit jeder Faser ihres Herzens wollte, konnte sie nicht haben. Sollte sie sich deshalb mit weniger zufrieden geben? Konnte sie das? Aber wie hoch war die Chance, dass sie wieder jemanden finden würde, der sich für sie interessierte. Immerhin war sie nichts besonderes, nur Chris schien irgendetwas in ihr zu sehen. Dafür sollte sie dankbar sein. Es konnte doch nicht falsch sein, wenn jemand so für sie empfand, oder? Seufzend machte sie sich auf den Weg in die Bibliothek. „Rose. Bitte, warte.“, rief Chris nach ihr. Überrascht drehte sie sich um. „Wir müssen reden.“, murmelte er, woraufhin sie nickte. Langsam folgte sie ihm in einen etwas abgeschiedenen Gang. „Hör mal, das neulich tut mir total leid.“, fing er sofort an, doch Rose hob eine Hand, um ihn zum Schweigen zu bringen. „Das braucht es nicht. Wirklich nicht. Ich habe total überreagiert und das war mir so peinlich.“ Sie seufzte auf. „Ich war überrascht, als du.. naja.. du weißt schon..“ Chris lächelte sie an und ging ein paar Schritte auf sie zu. „Tut mir leid.“, murmelte er. „Es geht mir vielleicht ein wenig zu schnell. Du weißt, ich hatte vorher noch keinen Freund.“ Rose errötete. Das war alles so verdammt peinlich. Sie war 16, keine 12. „Vergessen wir das einfach, okay?“, meinte sie dann und lächelte Chris an. Er nickte ihr zu und schloss sie in seine Arme. Dann lehnte er sich ein wenig zurück und legte seine Lippen leicht auf ihre. „Ich werde ab heute langsamer machen.“ Dann küsste er sie wieder und intensivierte den Kuss. Kurz dachte Rose darüber nach, was für ihn wohl langsamer war, doch dann drängte sie den Gedanken einfach zurück. Sie sollte dankbar dafür sein, dass er sie nicht einfach verlassen hatte. Immerhin war es nicht üblich, soviel Verständnis zu zeigen. Es war richtig was sie hier tat. Richtig. Richtig. Richtig. Wem wollte sie hier eigentlich etwas vormachen? Sie glaubte ja nicht einmal selber, was sie ihr dachte. Nichts davon. Seufzend löste sie sich von ihm und nahm ihre Hand in seine. „Ich wollte in die Bibliothek. Kommst du mit?“ Chris schüttelte lächelnd den Kopf. „Nein. Bibliotheken sind nichts für mich. Wir sehen uns einfach später, okay?“ „Ja, klar.“, murmelte Rose, gab ihm noch einen schnellen Kuss und machte sich wieder auf den Weg. „Ich hab Took gerade erwischt.“, meinte Albus, als er sich neben Scorpius niederließ. „Wobei?“ „Er stand mit einer Gryffindor in einem Gang. Eng umschlungen. Als ich vorbei bin, hat er ziemlich verärgert geschaut. Ich meine, sie haben nichts gemacht, außer sich zu halten, aber dennoch. Sein Blick war eindeutig.“ „Das müssen wir ihr sagen!“, knurrte Scorpius und erhob sich, doch Al hielt ihn auf. „Das können wir nicht.“ „Was? Wieso nicht?“ „Wir haben keinerlei Beweise.“, antwortete er schlicht und zog Scorpius wieder auf seinen Sessel. „Na und. Wir wissen was vor sich geht.“ „Rose wird wieder denken, wir bevormunden sie! Sie wird ausflippen und uns nicht glauben.“ Scorpius seufzte. Sein Freund hatte Recht. „Was sollen wir dann tun?“, wollte er dann wissen. „Wir beobachten ihn weiter. Besser. Mit der Karte. Und wenn wir sehen, dass er mit einer anderen nah bei einander ist, gehen wir hin und sehen nach. Wenn er ihn bei etwas wirklich ernstem erwischen, erzählen wir es ihr.“ Albus seufzte auf. „Vorher wird sie es nur herunterspielen.“ Scorpius nickte ihm zu. „Mach du die erste Schicht. Ich muss noch schnell in die Bibliothek.“ Mit diesen Worten ließ er seinen besten Freund in den Kerkern zurück. Er wusste, dass Al Recht hatte. Sie konnten Rose nichts sagen, bis sie sich nicht hundertprozentig sicher waren. Aber es war dennoch so unendlich falsch. Rose sollte nicht so behandelt werden. Sie sollte auf Händen getragen werden. Verwöhnt. Angehimmelt. Angebetet. Geliebt werden. Alle Wünsche sollten ihr von den Augen abgelesen werden. Er seufzte auf. Verdammt. ER sollte das alles tun für sie. Er würde es tun. Nur für sie. Denn sie war es wert. Sie war die Richtige. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)