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Zwölf Monate

Hermine/Draco
von

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Januar

1. Januar
 

Die nächsten 2 Monate vergingen für Hermine wie im Flug. Sie musste für die unzähligen Prüfungen lernen, Ron und Harry nebenbei noch Nachhilfeunterricht in Sachen Zaubertränke geben, zusehen das die ganzen Gerüchte um Ron und sie endlich im Keim erstickt wurden.

Nebei verbrachte sie sehr viel Zeit in der Bibliothek und neuerdings fing sie sogar an Tagebuch zu schreiben.

Ihre Mutter hatte es ihr geraten wenn sie vor lauter kreisender Gedanken nachts nicht einschlafen konnte.

Der Erfolg bestätigte die Methode ihrer Mutter und wenn sie sich auch zwingen musste, dass kleine ledergebundene Buch in die Hände zu nehmen und zu schreiben, so war sie doch dankbar dafür.
 

Es war Neujahr und die Schüler hatten frei, die meisten lagen noch in den Betten und schliefen den Rausch des vorangegangenen Tages aus. Dumbledore hatte wirklich wieder ein betörendes Silvesterfest organisiert, dem sich niemand entziehen konnte.

Selbst der kühle, stets beherrschte Draco Malfoy kam nicht umhin sich der guten Laune hinzugeben.

Und sein lautes, befreiendes Lachen erregte ihreAufmerksamkeit und sie musste sich umdrehen und ihn den ganzen Abend über beobachten.

Es war ungewöhnlich für ihn sich so gehen zu lassen. Und dabei hatte er kurz zuvor Pansy Parkinson abserviert, die heulend aus dem Saal gerannt war.

Nun ja Malfoy war, und das konnte sie getrost behaupten ohne ihm jegliche Sympathie entgegenzubringen, der mit Abstand hübscheste Junge in Hogwarts.

Und ganz nebenbei bildete er die Nummer 2 im Ranking der cleversten Hexen und Zauberer dieser Schule. Natürlich hinter ihr.
 

Er schien ihren Blick gespürt zu haben, denn ein einziges Mal trafen sich ihre Blicke und er hielt ihn gefangen.

Ein angedeutetes Lächeln erschien auf seinen harten Zügen. Schließlich wandte er den Blick ab und flüsterte Blaise Zabini etwas ins Ohr, wobei ihr dieser einen vielsagenden Blick zuwarf.

Hermine verließ die Party etwas nach Mitternacht. Sie war müde und sie wollte nicht mitansehen wie das Fest ausuferte. Und das würde es ganz bestimmt.
 

Gegenwärtig war Hermine eine der wenigen Schüler die sich auf den Weg zum Frühstück machten.

Es war noch früh und die Müdigkeit hatte sie immer noch fest im Griff, aber sie war fest entschlossenen den gewonnenen Tag nicht mit Schlafen zu vergeuden.

Die ersten Prüfungen waren kein Zuckerschlecken und das Niveau war von Jahr zu Jahr gestiegen und selbst die durchschnittlicheren Schüler hatten zu kämpfen, dem Stoff folgen zu können.
 

Die Korridore waren wie ausgestorben und dementsprechend dunkel und kalt. Sie zog den schwarzen Umhang fester um sich und steuerte auf den Tisch der Gryffindors zu.

Überraschenderweise waren viele der Erst-und Zweitklässer anwesend und starrten ihr entgegen.

Sie hatten das Fest ebenfalls nur bis kurz vor Mitternacht besuchen dürfen, denn sie alle waren noch zu jung und unerfahren.

Keiner sagte ein Wort als sie sich auf ihren Platz sinken ließ und sich ersteinmal ein Glas Kürbissaft einschenkte.

Dieses Neujahrfrückstück fiel nicht so üppig aus wie die gewohnten. Die Hauselfen rechneten, wie jedes Jahr, damit, dass sich nicht allzu viele Schüler in aller Herrgottsfrüh aus dem Bett quälen würden um ihre Arbeit zu würdigen.

Ron und Harry waren nicht anwesend, genauso wenig wie die anderen ihres Jahrgangs. Selbst Ginny schien noch zu schlafen.
 

Sie seufzte und ließ den Blick über die Halle schweifen.

Von den Hufflepuffs waren nur wenige, jüngere Schüler anwesend. In Rawenclaw gar fanden sich nur zwei ältere Schülerinnen, die total übermüdet aber glücklich wirkten. Hermine kannte sie nicht.

Und als sie zu den Slytherins blickte, blieb ihr fast der Bissen ihres Toasts im Hals stecken und sie musste husten.

„Alles in Ordnung?“, fragte ein junger Gryffindor in ihrer Nähe und schenkte ihr einen besorgten Blick.

Sie schluckte, wischte sich die Tränen aus den Augen und versicherte:“Danke. Geht schon.“

Sie wagte nicht noch einmal zu den Slyterhins hinüber zu sehen.

Draco Malfoy musterte sie die ganze Zeit über und als sie ihn dabei ertappte, sah er nicht einmal weg.

In seinen Augen spiegelte sich Belustigung und Verachtung wieder. Er war natürlich von seinen Sklaven umgeben. Crabbe und Goyle wichen wie immer nicht von seiner Seite, obwohl sie hundemüde wirkten.
 

Von Parkinson konnte sie nur den Hinterkopf erkennen, aber sie schien sehr geschäftig auf Draci-Schatzi einzureden. Er verdrehte nur genervt die Augen und wandte sich seinem Teller zu.
 

Hermine hatte keinen allzu großen Hunger also stand sie auf, nickte den anderen Mitgliedern ihres Hauses zu und verschwand aus der großen Halle Richtung Bibliothek. Wohin sonst.
 

Sie war komplett leer und dankbar seufzte sie und marschierte durch die unendlich hohen Regale.

Kurz vor der verbotenen Abteilung blieb sie stehen und wanderte mit dem Finger über die Buchrücken, bis sie schließlich ein besonders staubiges Exemplar von „Abwehrzauber und magische Bannkreise“ herauszog.
 

In Verteidigung gegen die dunklen Künste nahmen sie gerade dieses Thema durch und Professor Lupin hatte seine Schüler dazu animiert sich etwas tiefer mit diesem Thema zu beschäftigen, da es ihnen vielleicht einmal das Leben retten könnte.

Wie nicht schwer zu erraten gewesen wäre, nahm keiner außer sie seinen Rat ernst.

Bereits in das Buch vertieft ehe sie zu ihrem Platz zurückkam, merkte sie nicht, wie sich eine dunkle Gestalt schnell hinter eines der Regale versteckte und sie beobachtete.

Sie setzte sich und legte das Buch gedankenverloren auf den Tisch, als sie ein ungewöhnliches Rascheln vernahm.

Sie hob das Buch erneut in die Höhe und staunte, als ein in Papier eingewickelte einzelne Praline darunter lag.
 

Sie runzelte die Stirn, nahm sie schließlich in die Hand und drehte sie nach allen Seiten, so als würde es ihr verraten, wer sie hier platziert hatte.

Aber natürlich konnte sie sich nicht erwarten, dass spätestens einmal in ihrem Leben etwas einfach sein könnte.

Sie seuzfte und sah sich um. Leer.

Hm, na schön. Vielleicht war es wirklich kein Versehen und die Praline war wirklich für sie.

Andererseits, wie konnte sie sicher sein, dass sie nicht vergiftet war, irgendein Liebestrank darin enthalten war oder sonst etwas?

Schließlich hatte Ron diese Erfahrung bereits gemacht und sie glaubte nicht, dass er gern daran erinnert werden würde.

Nun gut, sie war nicht hier um sich über eine Praline, übrigens ihre Lieblingsschokolade, den Kopf zu zerbrechen.
 

Entschlossen schob sie sie zur Seite, legte das Buch vor sich hin und vertiefte sich, bis es Zeit war Mittag zu essen.
 

17. Januar
 

Hermine hatte sich bei der ersten Praline nichts gedacht, als aber jeden Tag ein Stück davon entweder auf ihrem Platz oder beim Essen auf sie wartete, grübelte sie schon nach.

Selbst Ron schien aufzufallen das etwas anders war, denn er bedachte sie mit einem neugierig/besorgten Blick und wartete darauf, dass sie anfing zu reden.

Die drei Freunde waren als letzte im Gemeinschaftsraum der Gryffindors und es war kurz vor Mitternacht.

„Ähem... Harry, Ron. Habt ihr zufällig in letzter Zeit etwas, sagen wir, ... auffälliges gesehen?

Ich meine, war jemand an meinen Sachen?“

Fragend starrte sie die beiden an, während das Feuer im Kamin loderte und knisterte und angenehme Wäme ausstrahlte.

Die beiden hoben eine Augenbraue. Ron´s Lippen umspielten ein Lächeln.

„Nein. Was ist los Hermine? Erzähl.“, forderte Harry sie auf, ehe Ron den Mund aufmachen konnte.
 

Sie seufzte und antwortete endlich:“ Seit Anfang des Monats finde ich jeden Tag eine einzelne Praline an meinem Platz.Selbst in der Bücherei, im Schlafsaal.

Egal wohin ich gehe, sofern ich alleine bin, ist die Schokolade schon da.

Wisst ihr zufällig etwas darüber?“ Sie starrte beide bedrohlich an. Irgendwas musste sie doch gesehen haben.

Ron entkam ein lautes Lachen und als sie ihn wütend anblickte und ihm die Meinung sagen wollte, wurde er rot wie eine Tomate, was ihn aber nicht daran hinderte, ihr mitzuteilen warum er so aus dem Rahmen fiel.

„Nun ja, sieht so aus als würden dich diese Dinger verfolgen. Vielleicht haben sie ja einen Narren an dir gefressen. Oder du eben an ihnen.“ Wieder lachte er über seinen eigenen Witz derart laut, dass Hermine nicht umhin kam die Augen zu verdrehen und Harry hilfesuchend anblickte.

Der Braunhaarige Junge mit der Rundbrille und der Narbe auf der Stirn, teilte Rons Ansichten wahrscheinlich nicht, aber sie konnte aus seinem Gesicht nicht lesen.
 

Als er endlich sprach, tat er es überlegt und mit zurechtgelegten Worten.

Er wollte nicht riskieren Hermine gegen sich aufzubringen, denn in letzter Zeit wirkte sie unnatürlich gestresst und er wusste nicht ob das mit den Prüfungen zusammenhing oder privater Natur war.

Schließlich stritt sie sich mehr denn je mit dem Rotschopf neben ihm.

„Wie es aussieht Hermine, scheinst du einen neuen Verehrer zu haben. Einen sehr... kreativen, wenn man so will.

Vielleicht möchte Mr. X nicht, dass du zu schnell herausfindest wer er ist.

Es ist möglich, dass er eine Komplizin hat, die die Dinge in deinen Schlafsaal schmuggelt und ihm außerdem verrät, was du gerne magst.“
 

„Oder,“ erwiderte sie keine Sekunde später, als das letzte Wort Harrys Mund verließ, „.. er will sich über mich lustig machen.“

„Ich wollte es nicht gleich sagen, aber das ist auch eine Möglichkeit.“, stimmte er zu.

„Danke. Ihr seid eine echt große Hilfe.“ Die Braunhaarige schnaubte und verließ verstimmt den Gemeinschaftsraum Richtung Schlafsaal.

Sie verstand Rons Gemurmel nicht, dafür Harrys Antwort sehr wohl, als sie die Treppen hinauf stieg.

„Ich denke nicht, dass sie übergeschnappt ist. Etwas überempfindlich, ja vielleicht. Aber an der Sache ist irgendetwas dran und ich glaube wir sollten sie in nächster Zeit beobachten. Irgendjemand

scheint - ....“
 

24. Januar
 

Hermine hatte sich damit abgefunden, von ihren Freunden keinerlei Hilfe zu bekommen.

Ginny war aufgeregter als sie und anaylisierte das Verhalten des heimlichen Verehrers derart, dass es einer Verschwörung gleichkam.

Den anderen Mädchen würde sie im Leben nichts davon erzählen. Mit ihrer neugieren Art würden sie versuchen herauszufinden, wer ER denn nun war und dann konnte es nicht mehr lange bis die ganze Schule Bescheid wusste.

Nun, dann war sie eben auf sich selbst gestellt. Es interssierte sie ohnehin nicht so sehr.
 

Sie kümmerte sich nicht um die Schokoladenpralinen die jeden Tagen den Weg auf ihren Platz fanden. Und sie hatte bereits aufgegeben zu denken, die Pralinen könnten irgendeinen Trank beinhalten der ihre Sinne trüben sollte.

Ron hatte heimliche eine probiert und er war noch immer bei bester Gesundheit.

Nun ja, auch an diesem Tag schob sie sich die Praline in den Mund, ehe sie sich auf ihren Platz sinken ließ.

Es war die letzte Stunde am Tag und Verwandlung mit Professor McGonagall stand auf dem Programm.
 

Es herrschte allerlei Aufregung in der Klasse. Die Gryffindors waren mit den Slytherins zusammengelegt und Reibungen waren vorprogrammiert.

Draco Malfoy war das Zentrum der Aufregung. Er saß eine Reihe vor Hermine und die gesamten weiblichen Slytherins, allen voran Pansy Parkinson, hatten sich um ihn versammelt und versuchten seine Aufmerksamkeit zu erregen.

Nun, an und für sich nichts außergewöhnliches, wenn Draco Malfoy heute nicht so unwiderstehlich gut aussehen würde.

Die sonst streng zurückgegeelten blonden Haare fielen ihm dieser Stunde frech in die Augen.

Ein überlegenes Lächeln spielte um seine schmalen Lippen.

Selbst Hermine Granger, größte Gegnerin solcher Proleten, musste zugeben, dass er sich seine Arroganz über sein Aussehen durchaus leisten konnte.

Und obwohl er ein arrogantes Arschloch war, so musste man ihm zugute halten, was Hermine natürlich nicht tat, dass er der klügste Kopf Hogwarts´war.

Die Nummer zwei nach ihr selbstverständlich.
 

Als McGonagall die Klasse betrat war sie schockiert darüber wie sehr sich die Klasse daneben benahm.

„Ruhe jetzt.“, befahl sie mit ihrer harschen, lauten Stimme und schritt hoch erhobenen Hauptes nach vorne zum Lehrerpult.

„Ruhe.“ Die Schüler verstummten und begaben sich ohne weitere Aufforderung auf ihre Plätze.

„Nun, wie es mir scheint, ist die Diszplin in den beiden Häusern etwas abhanden gekommen.

Eine Aufrischung wäre wohl angebracht.

Nun denn, schlagt eure Bücher auf Seite 356 auf und lest den Text über die Verwandlung von Tieren in menschliche Duplikate.

Morgen erwarte ich eine zehnseitige Zusammenfassung zu diesem Thema. Fangt an.“
 

McGonagall strich sich ihren Umhang glatt, ehe sie sich am Lehrerpult niederließ und die Schüler mit ihren Blicken durchbohrte.

Hermine brauchte nur einen Bruchteil der Stunde um diesen extrem langen Text zu Ende zu lesen.

Und als sie fertig war, schlug sie das Buch mit einem lauten Klatsch zu und lehnte sich zurück.

Die anderen Schüler riskierten einen Blick zum Bücherwurm schlechthin und seufzten in neidischer Manier.

Hermines Kopf war voller Gedanken und sie konnte sich nicht wirklich konzentrieren, also beschloss sie die Hausaufgaben nach dem Abendessen zu erledigen.

Stattdessen blickte sie sich in der Klasse um.

Helles Licht drang durch die Fenster. Staub wirbelte überall umher. Es war unglaublich faszinierend, dieses natürliche Zusammenspiel von Licht und Schatten.
 

Draco Malfoy beobachtete Granger während der gesamten Unterrichtsstunde Verwandlung.

Der Text interessierte ihn nicht sonderlich, schließlich war es nichts von dem er nicht schon einmal gehört hätte.

Die anderen Schüler schenkten ihm nun keinerlei Aufmerksamkeit und so konnte er sich ungestört seinem Hobby hingeben und Hermine mustern.

Ob er wollte oder nicht, sie hatte sich in den letzten Jahren zu ihrem Vorteil verändert.

Sie schien nicht zu bemerken wie sich die Jungen aller Häuser nach ihr umdrehten wenn sie vorbeieilte. Sie schien das Getuschel der Mädchen nicht wahrzunehmen.

Selbst einigen der Slytherins hatte sie den Kopf verdreht.

Ihr braunes buschiges Haar war unverändert geblieben, schmeichelte ihrem gleichmäßigen hübschen Gesicht dennoch.
 

Sie war nicht perfekt. Selbst sie hatte kleine Schönheitsfehler. Sommersprossen.

Eine Narbe an ihrem Kinn, beinahe unsichtbar. Aber er würde nicht Draco Malfoy heißen, wenn ihm selbst diese Kleinigkeit entgehen würde.

Es war bezaubernd wie sie die Lippen kräuselte, den linken Mundwinkel nach oben zog wenn sie etwas anekelte.

Aber von alledem war es ihr Lachen, dass ihn in seinen Bann zog. Es war ihr Lachen in das er sich verliebt hatte. Und er wollte sie. Um jeden Preis. Er brauchte sie.

Und er würde schon dafür sorgen. Er würde ihr zeigen, wie er sie zu erobern dachte.

Ihre Geschenke nahm sie zur Kenntnis, unternahm jedoch keinerlei Versuch herauszufinden, wer ihr heimlicher Verehrer war.

Es schien sie nicht zu interessieren.

Aber Draco Malfoy hätte auch nicht erwartet, dass sie sich so leicht beeindrucken ließ.
 

Er sah auf die Uhr. Zwanzig Minuten war von der Stunde noch übrig und der Text interessierte ihn immer noch nicht.

Er seufzte auf und riss sich einen Fetzen des Buches heraus und kritzelte schnell eine Nachricht darauf, ehe er ihn zusammenknüllte und ihn, ohne dass ihn jemand bemerkte, zu Granger warf.

Sie hob den Kopf und sah sich um. Malfoy grinste still vor sich hin.

Er konnte sich ihre Reaktion lebhaft vorstellen.

Beobachten konnte er nicht wie sie ihn öffnete, sah ihre Mimik nicht.

Aber er hatte gute Ohren und er hörte wie sie schnaubte und den Fetzen Papier in Tausend Teile zu zerreißen.
 

Sein Lächeln erstarb auf den Lippen und dieselbe Frage wiederholte sich immer wieder in seinen Gedanken. Verzeihst du mir? Verzeihst du mir? Verzeihst du mir?

Er hatte nicht unterschrieben, hatte seine Identität nicht verraten.

Aber Hermine Granger musste auch so wissen wer er war. Oder sollte es zumindest.

Er widerstand dem Drang sich umzudrehen und sie anzusehen.

Die Stunde dauerte nicht mehr lange. Sein ganzer Körper kribbelte vor Aufregung, vor Vorfreude.

Und er hatte keine Ahnung warum.
 

Mc Gonagall läutete das Ende der Stunde ein. Ihre Stimme überschlug sich beinahe, als die Schüler unkontrolliert aufsprangen und das Klassenzimmer verlassen wollten.

„Anscheinend habe ich mich zu Beginn des Unterrichts nicht deutlich genug ausgedrückt.

Zusätzlich zu den Hausaufgaben geben Sie mir nächste Stunde einen zweiseitigen Bericht warum sie sich dermaßen undiszipliniert verhalten.

Und ich warne Sie, wenn ich zwei identische oder ähnliche Aufgaben sehe, werden Sie wohl bei Professor Snape oder Professor Hagrid nachsitzen.“

Hermine Granger seufzte und verschwand so schnell wie möglich, ohne Aufmerksamkeit zu erregen, aus dem Klassenzimmer.

Harry und Ron folgten ihr. Der Rotschopf war schon wieder in seinem Element und schimpfte vor sich hin.

„Was ist los mit dir Hermine?“, fragte Harry und blickte sie an, während alle drei schnellen Schrittes Richtung Gryffindorgemeinschaftsraum aufbrachen.

„Nichts, Harry, alles Bestens.“, versprach sie und eilte weiter.

Das Paar silbergraue Augen übersehend, dass sie gierig beobachtete.
 


 

31. Januar
 

Hermine überstand den ersten Monat des neuen Jahres, ohne allzu sehr an ihren Verehrer zu denken.

Selbst den Zettel, den er ihr immer wieder im Unterricht zuwarf, ließ darauf schließen, dass es entweder ein Gryffindor oder sehr unwahrscheinlich ein Slytherin war.

Letzteres machte ihr wirklich Angst.

Sie achtete nicht wirklich mehr auf ihre Umgebung, sie hatte wirklich wichtigeres zu tun als herauszufinden, wer seine Hormone nicht im Griff hatte. Während all dieser Zeit, diesem einem Monat, sprach sie nicht wirklich viel mit ihren beiden besten Freunden.
 

Sie nahmen die Prüfungen nicht wirklich ernst, verbrachten ihre freie Zeit lieber damit Zauberschach zu spielen und Unsinn zu treiben.

Nun war es Sonntagabend, die Korridore des Schlosses waren leer. Sie schien die einzige zu sein, die sich zu dieser späten Stunde in den Gängen Hogwarts herumtrieb.

Sie hatte nicht schlafen können, ihre Gedanken wollten einfach nicht zur Ruhe kommen.

Und so schlenderte sie einfach umher, den Zauberstab mitsamt ihren Händen in ihre Hosentasche vergraben. Das Mondlicht, das durch die hohen Fenster des Schlosses fiel, tauchte die Korridore in sanftes Licht und sie konnte sich ungehindert fortbewegen.

Der Boden war kalt und sie war müde, obwohl sie wie so oft bei Vollmond an Schlaflosigkeit litt.
 

Es war schwer für sie damit umzugehen. Sie brauchte den Schlaf, ansonsten lief sie Gefahr am folgenden Tag bei einer Unterrichtsstunde einzuschlafen. Es würde sich nicht gerade förderlich für ihren Notendurchschnitt machen.

Sie seufzte und lehnte sich an eine der kalten Steinmauern und schloss die Augen.

Sie musste die Gedanken verdrängen, alles vergessen was sie beschäftigte.

Langsam beruhigte sich ihr Herzschlag, ihr Gehirn begann abzuschalten.

Unerwartet spürte sie etwas sanftes an ihren Lippen. Erschrocken wollte sie die Augen öffnen, doch selbst da spürte sie einen weichen Widerstand.

Sie zog die Hände aus den Taschen und versuchte ihr Gegenüber von sich zu drücken, aber er, und es war ganz sicher männlicher Natur, presste seine Lippen so verführerisch auf ihre, dass ihr Protest bald dahinschmolz.

Eine seiner Hände bedeckte ihre Augen und sie wusste sofort wen sie vor sich hatte. Ihren bekannten Unbekannten.
 

Nur gab er ihr diesmal mehr als nur eine Praline.

Seine Zunge glitt über ihre als sie überraschend den Mund öffnete. Er schmeckte nach Honig, nach Meerwasser und nach Sonne.

Ein berauschender Duft hüllte sie ein, ein Duft nach Männlichkeit und irgendetwas anderes. Gefahr vielleicht. Vorsicht.

All dies und noch viel mehr und sie ließ sich in diesen Kuss fallen, ohne darüber nachzudenken was nachher sein würde.

Ihre Hände legten sich sanft um seine Taille und er kam einen Schritt näher, seinen harten Körper in voller Länge an sie gepresst.

Der Fremde stöhnte auf und augenblicklich war der Zauber gebrochen.

Er zuckte zurück als hätte er sich an ihr verbrannt und fluchte leise vor sich hin, viel zu leise um den Wortlaut oder auch nur die Stimme zu erkennen.

Sie seuzfte. Obwohl seine Hände von ihren Augen genommen wurden, behielt sie die Augen geschlossen. Sie wollte diesen Moment, diese Fantasie nicht noch mehr zerstören.
 

Und als sie dachte er würde fort sein, spürte sie seine Präsenz wieder ganz nah.

Sein Atem streifte ihre Wange und ihr Ohr als er ihr zuflüsterte:“Vertraust du mir?“

Im ersten Augenblick war Hermine Granger ganz starr vor Anspannung.

Was sollte sie antworten? Sie kannte ihn nicht. Kannte seine Absichten nicht. Sie wusste es nicht.

Und als sie schließlich antwortete, verstand sie, dass es die Wahrheit war.

„Nein.“



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Kommentare zu diesem Kapitel (5)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von: abgemeldet
2009-09-19T00:30:58+00:00 19.09.2009 02:30
Hai ho
Das war ein schönes Kapitel
Mach ruhig weiter so
ich muss zugeben das es mir sehr gut gefallen hat
Okay die frage hat sich beantwortet, Draco ist verknallt in Hermine, was ne vorstellung
war ein tolles Kapitel
Mach weiter so
Cya abgemeldet

wieder ein altes kommi von mir
Von: abgemeldet
2009-07-08T16:04:32+00:00 08.07.2009 18:04
Hai ho
Das war ein schönes Kapitel
Mach ruhig weiter so
ich muss zugeben das es mir sehr gut gefallen hat
Okay die frage hat sich beantwortet, Draco ist verknallt in Hermine, was ne vorstellung
war ein tolles Kapitel
Mach weiter so
Bye Broken-Heart
Von:  Cirra
2009-06-17T17:19:38+00:00 17.06.2009 19:19
toll^^
gefällt mir sehr gut der Anfang...schreib schnell weiter.

*knuff*
Von:  Nagisa-Misumi-girl
2009-06-17T15:37:22+00:00 17.06.2009 17:37
ooook.... ich bin ein bischen, wegen dem schluss, verwirrt aber sonst super kappi bitte schreib schnell weiter

könntest du mir bitte per ens oder pinni eintrag bescheid geben wenn du weiter schreibst??

glg Nagisa-Misumi-girl
Von: abgemeldet
2009-06-17T06:57:43+00:00 17.06.2009 08:57
Das Ende ist zwar traurig, aber da wir erst Januar haben wäre eine andere Antwort auch irgendwie nicht nach vollziehbar...
Ich freu mich auf Februar! :)


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