Bloody Revolution von DarkDust ================================================================================ Kapitel 3: In Trouble --------------------- Angewidert wandte Anja den Blick von Jack. Sie hatte den Rest des Tages geschwänzt, hauptsächlich um den Geschmack des Blutes wieder loszuwerden und damit sie nicht in die Verlegenheit kam, sich eventuell mitten im Unterricht erbrechen zu müssen. Natürlich wollte sie es auch vermeiden, Jack noch einmal zu begegnen und so hatte sie nach dem Vorfall genug Zeit gehabt über die ganze Situation nachzudenken. Zwar hatte sie jetzt die Frage geklärt, was in der Flasche war, jedoch nicht, warum es in der Flasche war. Warum sollte ein normaler Mensch Blut trinken? Es gab einfach keine Erklärung… Vor dem Vorfall hatte Jack immer Wasser mit zur Schule genommen, also musste es etwas mit den zwei Typen in der Gasse zu tun haben. Anja hatte damals beobachtet, wie sie Jacks Blut tranken, also zog sie den Schluss, dass diese Gestalten ihn in eine Sekte voller Bluttrinker aufgenommen hatten, ob nun freiwillig oder nicht. Falls er es freiwillig getan hatte, so würde sie sich einfach von ihm wegsetzten und nie wieder mit ihm reden. Aber eigentlich glaubte sie das nicht. Jack war nicht der Typ Mensch für so etwas… Also musste er unfreiwillig aufgenommen wurden sein. Nur, wieso trank er dann freiwillig das Blut? „Nahhhrghhh…“ Anja schüttelte frustriert den Kopf. Im Moment lief sie mit einigem Abstand hinter Jack her. Beide hatten teilweise den selben Heimweg, jedoch wollte Anja heute nicht mit ihm zusammen laufen, also bewahrte sie lieber Abstand. Es war einfach zum Ausrasten, am liebsten hätte sie ihn einfach gefragt, was mit ihm los war, aber das ging nun mal nicht. Was hätte sie auch sagen sollen? ´Hey, Jack, sag mal wieso trinkst du eigentlich Blut?` Das wäre wahrscheinlich mehr als übel geworden… Aber konnte sie denn wirklich gar nichts tun? Während Anja noch in ihre Gedanken vertieft war, bog Jack plötzlich nach rechts in eine andere Straße ab. //Moment mal… Müsste er nicht eigentlich gerade aus gehen, um zu seiner Wohnung zu gelangen???// Jacks Eltern waren vor einem Jahr bei einem Autounfall gestorben und seither wohnte er allein in einer kleinen Wohnung, nicht weit von Anja entfernt. Wo ging er also sonst hin, wenn nicht nach Hause? Anja packte die Neugierde. Ihr Jagdinstinkt war wieder erwacht, also rannte sie vor, bis zur Kreuzung und versteckte sich dann hinter einer Hauswand. Dann wartete sie ab, bis Jack hinter der nächsten Ecke verschwand und folgte ihm wieder. Dabei versuchte sie so leise wie möglich zu sein, um ja nicht seine Aufmerksamkeit zu erregen. Nachdem dies einige Minuten weiterging und Anjas Puls sich immer weiter beschleunigte, war er schließlich anscheinend an seinem Ziel angekommen. Der Hauseingang war unauffällig, es standen nirgends Blumen, oder sonst irgend etwas, das Aufmerksamkeit erregen könnte. Er öffnete die leicht quietschende Tür und verschwand im Innern. Jetzt klopfte Anja das Herz bis zum Hals. Was immer hinter dieser Tür war – Es war sicher nichts gutes… //Okay… Konzentrier dich…// Nervös schlich sie leise näher zu dem Haus, wobei sie sich sehr genau umsah. In der Gasse war es leer, niemand lief hier entlang. Auch die restlichen Hauseingänge sahen heruntergekommen und weitestgehend unbewohnt aus. Zusammengefasst also, war dies kein Ort, an dem man sich nachts allein rumtreiben sollte. Vielleicht hätte sie doch lieber gleich die Polizei gerufen… Aber wer hätte ihr denn schon geglaubt? Wahrscheinlich niemand… Anja schluckte und streckte zögernd eine Hand nach der Türklinke aus, als sie plötzlich von hinten am Shirt gepackt wurde und mit dem Bauch gegen die Wand neben der Tür gedrückt wurde. Durch den überraschenden Aufprall schnappte Anja nach Luft und stöhnte vor Schmerz auf, als das Atmen ihr schwer fiel. //Verdammt… Erwischt…// Verzweifelt versuchte sie sich gegen die Kraft stemmen, die sie an der Wand festhielt, doch der Angreifer hatte weitaus mehr Kraft als sie und so konnte sie nichts anderes tun, als zu versuchen weiter zuatmen, wobei dies auch nicht ganz einfach war. „Na wen haben wir denn hier? Sherlock Holmes hat also das Versteck der Banditen gefunden...“ Hinter Anja erklang leise eine männliche Stimme. Zwar konnte sie sein Gesicht nicht sehen, doch seine Stimme klang so bedrohlich, dass sie auch so wusste, dass der Kerl wohl einer der Sektenmitglieder sein musste. Komisch… dabei hatte sie doch so aufgepasst… „Hnnnn….“ Zusammengepresst, wie sie war, konnte sie nicht sprechen, doch vermutlich wollte der Fremde das auch gar nicht, da er den Griff nicht lockerte. Na klasse. Ermordet von einem Blut trinkenden Irren. Besser konnte der Tag gar nicht mehr werden… „Okay, jetzt ist aber Schluss mit dem Detektiv-spielen…Du wirst jetzt schön nach Hause gehen und dort bleiben, verstanden?“ Die Worte kamen leise, fast wie ein flüstern, doch sie zerschnitten sie Luft, wie Rasiermesser scharfe Klingen. Der Fremde sprach mit kalter Stimme und Anja wusste, dass sie sich lieber nicht mit ihm anlegen sollte. Unter Schmerzen nickte sie zitternd. Sie brauchte endlich Luft… Und plötzlich war der Druck auf ihre Lunge verschwunden. Anja sackte in sich zusammen und atmete erleichtert auf. Dabei spürte sie einen stechenden Schmerz in ihrer linken Seite. Vermutlich war bei der ganzen Aktion eine Rippe drauf gegangen aber das störte sie erst einmal wenig. Wenigstens lebte sie. Noch. Sie drehte sich um, damit sie einen Blick auf den Fremden werfen konnte, doch dieser war bereits genauso schnell verschwunden, wie er gekommen war. Auch diesmal hatte Anja keine Schritte gehört und schaute sich gründlich um, doch der Kerl war nirgendwo zu entdecken. Wahrscheinlich war das auch besser so… So etwas hatte sie wirklich noch nie erlebt. Diese Typen mussten echt gefährlich sein, wenn sie so erpicht darauf waren, dass man ihr Versteck nicht entdeckte… Womöglich waren es sogar Drogendieler oder Sklaventreiber oder sonst was. Hastig sprang sie auf und ging mit zügigen Schritten zur Hauptstraße zurück. Sie würde lieber tun, was der Mann sagte, sonst würde sie womöglich letzten Endes noch als Hauptgericht für die Bluttrinker enden… Doch noch während sie lief, wusste Anja, dass sie wiederkommen würde. Sie konnte Jack doch nicht einfach dort allein lassen, oder? Eins stand fest, sie musste ihn dort rausholen, koste es, was es wolle… :///3 Yay, it`s Dark~ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)