Mission: Tengu von Felicity (Eine Partner-FF mit FrecheGurke ^^) ================================================================================ Kapitel 20: Es gibt Dinge, die ändern sich nie ---------------------------------------------- Narutos POV Ich war mir relativ sicher, dass Sasuke eingeschlafen war. Sein Herzschlag war zu ruhig für den wachen Zustand, ebenso seine Atemzüge – bis eben zumindest. Nun rasten beide wie wild, er zitterte und murmelte immer wieder Worte vor sich hin. Das wenigste war verständlich, aber ich war ziemlich sicher, dass „Itachi“, „töte mich“ (!!) und irgendetwas mit „wieder aufwachen“ dabei waren. Dann plötzlich meinte ich meinen Namen zu hören und danach schrie Sasuke schon regelrecht: „Das wollte ich nicht!“ Danach schlug er wild um sich – was bei Ninja nun mal leider nicht ganz harmlos ist – und… weinte? Ja, er weinte, um Himmels Willen, wovon bitte träumte Sasuke, dass er weinen musste?! Ich wollte ihn gerade aufwecken, als er schwer atmend die Augen aufriss und mich anstarrte, als wäre ich ein Geist. „Sa…suke?“, versuchte ich zögerlich, weil ich nicht wusste, wie er darauf reagieren würde. Er blinzelte mehrmals und seine Augen musterten mich von oben bis unten, dann seufzte er erleichtert und schloss sie wieder. Er atmete zweimal tief durch, dann sagte er leise: „Ein Albtraum.“ „War wohl ganz schön heftig, wie?“, fragte ich noch immer unsicher, was ich am besten tun sollte. „Sehr.“, nickte Sasuke und ich schluckte. Wenn er das schon zugab, musste es wirklich schlimm gewesen sein. „Willst du darüber reden?“ Seine Augen flatterten kurz auf und suchten meine, dann schlossen sie sich wieder. Was war das? Wollte er wissen, ob ich es ernst meinte?! „Morgen…“ Ich nickte, auch wenn er das nicht sah. Vielleicht hatte er den Traum bis Morgen auch wieder vergessen, mir jedenfalls passierte das öfters. „Soll ich dich schlafen lassen oder lieber wach halten?“ Ich wusste, dass zumindest ich nach einem Albtraum nicht gleich wieder weiterschlafen wollte und wir zur Bestätigung zuckte Sasuke bei meinen Worten leicht zusammen. „Ich…“ Ich seufzte leise, als er nicht weiter sprach. „Okay, vergessen wir deinen Stolz mal für einen Moment und lass mich raten: Du bist zu müde, um wach zu bleiben, hast aber Angst, dass der Traum wiederkommt?“ Ob das gerade so sinnvoll gewesen war? Ich hatte – wieder einmal – geredet ohne vorher drüber nachzudenken. Meistens war mir das reichlich egal, weil die Leute ruhig wissen sollten, woran sie waren, aber im Augenblick war das vielleicht nicht unbedingt so sinnvoll gewesen… „Ich hab keine An…“ Sasuke brach zwischendrin ab und biss sich auf die Lippe. Also doch, warum musste er aus solchen Dingen immer einen Riesenaufstand machen? „Rutsch mal rüber.“ Zu meinem Erstaunen gehorchte er mir sofort und ich legte mich neben ihn. „Weißt du, Sasuke, wenn ich einen Albtraum hatte, hab ich früher nächtelang wach gelegen aus Angst, er würde wiederkommen, bis ich dann irgendwann gemerkt habe, dass es das auch nicht besser macht, also habe ich versucht mich auszupowern, aber das hat auch nicht funktioniert. Es hat lange gedauert, bis ich herausgefunden habe, was das beste Rezept ist. Und weißt du, was es ist, Sasuke?“, redete ich munter drauf los, doch er reagierte nicht. „Eh, Sasuke?“ Ich warf einen Blick zur Seite und musste feststellen, dass er mit einem schwachen Lächeln auf den Lippen wieder eingeschlafen war. „Na super, ich spiel Therapeut und du schläfst ein.“, beschwerte ich mich, obwohl ich nur zu gut wusste, dass er mich nicht hörte. Nun ja, solange es ihm besser ging… „Das beste Rezept ist nicht allein zu sein.“, flüsterte ich noch, ehe auch ich die Augen schloss und nach kurzer Zeit ebenfalls einschlief. Der nächste Morgen begann damit, dass Sasuke mit seine Hand ins Gesicht klatschte. Doch, ernsthaft. Ich will jetzt mal lieber nicht drüber nachdenken, ob das Absicht war oder nicht, auf jeden Fall wachte ich erschrocken auf und wollte sofort in Kampfstellung gehen, was dazu führte, dass ich aus dem Bett purzelte und die Decke mit mir riss. „Dobe?“, fragte Sasukes Stimme über mir amüsiert und als ich aufblickte sah er grinsend auf mich herab. Seine Züge waren wieder entspannter, auch wenn er den Körper noch leicht verkrampft hielt, er saß zumindest wieder aufrecht und ohne, dass sich der Schmerz in seinen Augen spiegelte. Ich nuschelte etwas Sinnfreies vor mich hin, schnappte mir das Kopfkissen und warf es auf ihn. Er fing es ab. „Das ist aber nicht nett, wie du einen Schwerverletzten behandelst.“, tadelte er mich und warf das Kissen zurück. Da ich aber gerade aufgestanden war und nach der Bettdecke griff, merkte ich das zu spät und bekam das weiche Ding direkt ins Gesicht. „Schön, dass es dir wieder besser geht, Teme.“, murmelte ich ironisch und klatschte die Decke auf seine Beine, um mich draufzulehnen und ihn damit festzuhalten. Er runzelte die Stirn, doch diesmal wurde ich ausnahmsweise ernst. „Wenn es dir wieder etwas besser geht, wollen wir uns auf den Weg nach Hause machen? Unsere Mission ist doch abgeschlossen, oder?“ Sasuke durchdachte das einen Moment lang, ehe er mich zerknirscht ansah. Ich weiß nicht, ob ich schon wieder so weit laufen kann… Ich lachte. „Das kommt ja mal so was von gar nicht in Frage, ich trage dich nach Konoha.“ „Wie bitte?“, presste er zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor, doch ich beachtete ihn das nicht weiter. „Was meinst du, was Sakura-chan mir erzählt, wenn ich dich in deinem Zustand durch die Gegend rennen lasse?“, fragte ich offen heraus. Nun grummelte er, nickte aber langsam und warf mir einen warnenden Blick zu. Wehe, wenn das irgendwer erfährt. Es klopfte an der Tür. „Naruto-san? Sasuke-san? Seid ihr schon wach?“ „Ja, sind wir, kommen Sie nur rein.“ Das tat Akasa-san dann auch, während ich Sasuke noch seine Frage beantwortete. Damit sind wir doch dann wieder quitt, was? Akasa-san untersuchte Sasukes Wunden und verband sie noch einmal neu. Nach den Fieberanfällen der letzten Nacht überraschte es mich, wie gut sie aussahen. Ich hatte schon halb mit einer Entzündung gerechnet. „Ich habe euch Frühstück gemacht, soll ich es hochbringen, oder kannst du aufstehen und unten essen?“, fragte sie abschließend an Sasuke gewand. „Ich kann aufstehen…“ …denke ich zumindest… Akasa-san nickte und ging voraus, während ich auf Sasuke wartete. Er bewegte sich langsam, aber er zuckte zumindest nicht zusammen. Trotzdem blieb ich direkt hinter ihm, als wir gemächlich nach unten gingen und auch, als wir uns nach dem Essen umzogen. Akasa-san war so lieb gewesen unsere Klamotten zu waschen und zu nähen, dennoch würden wir sie Zuhause vermutlich wegwerfen. Sie waren arg mitgenommen. Die nette Frau war alles andere als begeistert, dass „ihr Patient“ schon wieder gehen wollte, aber sie ließ es uns durchgehen, warum weiß ich nicht, ich konnte ihr deutlich die Sorge ansehen. Yani und Aiko quengelten eine Weile, als ich mich von ihnen verabschieden wollte, doch Sasuke hatte es weit schlimmer. Da er die kleinen Kinder hatte umgehen wollen, musste er stattdessen Suki und Menu auf Wiedersehen sagen. Der Junge zwinkerte ihm so oft verschwörerisch zu, dass ich mich fragte, ob er nicht gleich einen Augenkrampf kriegen musste und Suki schien trotz allem, was sie gesehen und gehört – und missverstanden – hatte, immer noch in meinen Kumpel verschossen zu sein. Dementsprechend erleichtert war er auch, als wir uns endlich auf den Weg machten. Natürlich weigerte sich Sasuke sich sofort Huckepack nehmen zu lassen und so schlichen wie die ersten paar hundert Meter langsam zu Fuß, bis wir außer Sichtweite des Hofes waren, ich ihn auf den Rücken nahm und ins Geäst hinauf sprang. Bei diesem Tempo würde der Rückweg nicht halb so lange wie die Reise hierher dauern, insbesondere, da wir uns diesmal nicht an die Wege halten mussten, sondern querfeldein abkürzen konnten. Die nächste halbe Stunde rannten wir (ich) beinahe schweigend. Dann erinnerte ich mich an den Hinweg, als Sasuke mich hatte tragen müssen und fragte grinsend: „Du bist jetzt aber nicht eingeschlafen, oder?“ Ich hörte ein leises Kichern. „Sicher nicht, ich bin ja nicht du, Dobe.“ Ich schüttelte nur den Kopf. „Macht es dir was aus, wenn wir kurz anhalten? Ich muss mal schnell… was erledigen.“ „Wenn’s sein muss…“ Ich hörte seinen Unwillen, aber manche Dinge mussten eben einfach sein… Ich landete auf dem Boden, direkt am Rand eines kleinen Weges und setzte Sasuke vorsichtig ab. Er hielt den Oberkörper immer noch ziemlich steif, aber ich war mir sicher genug, dass er stehen konnte, um ihn kurz alleine zu lassen, als ich wieder zwischen den Bäumen verschwand. Als ich erleichtert wieder zwischen den Bäumen hervortrat stand Sasuke unbewegt und mit verschränkten Armen da und sah mir entgegen. „Guck nicht so, gegen die Natur ist maaaahhhhh….“ Etwas hatte meinen Fuß ergriffen und zog mich nach oben und im nächsten Moment stand die Welt Kopf. Sasuke kam langsam einen Schritt auf mich zu und starrte mich ungläubig an. Ich verzog schmollend das Gesicht. „Och nee…“ Sasukes POV Ich konnte eine Weile nur ungläubig starren. Naruto hing wirklich Kopf über in einer dieser Schlingfallen, die, wenn man in sie rein tritt, einen, einen Baum hoch zieht. Ich besann mich, aktivierte mein Sharingan und schaute schnell mich um, um mögliche Feinde auszumachen. Als ich keine größeren Chakraquellen entdecken konnte und ich mir sicher war, dass wir nicht in ein Genjutsu geraten waren, deaktivierte ich mein Erbe wieder. Dann wand ich mich, mit viel Genuss, wieder Naruto zu, der immer noch zappelnd in der Luft hing. Ich erinnerte mich an den Anfang unserer Mission und fragte: „Na, wie ist die Luft da oben?“ „Leck mich!“, brachte Naruto zwischen zusammengebissenen Zähnen heraus. Da konnte ich mich nicht mehr halten und brach in Lachen aus. Der Schmerz, der sich in letzter Zeit ein bisschen zurückgehalten hatte und nun zurückkam, war mir in dem Moment so was von egal. Das war einfach eine zu komische Situation. „Du weißt schon, dass du bei dem Glöckchentest vor fünf Jahren in die gleiche Fallen rein getreten bist?!“, kicherte ich. „Ja, ist mir bewusst.“, knirschte der Blondschopf. Plötzlich brach ein kleiner, braunhaariger Junge aus dem Gebüsch. „Hah, dieses Mal hat es sicher geklappt! Jetzt haben wir einen Ten….Ups!“ Tonto blieb ruckartig stehen, als er uns sah. „Ihr schon wieder!“ „Du schon wieder!“, beschwerten sich der Junge und Naruto gleichzeitig. Tonto und Naruto schauten sich eine Weile böse an, dann sah es so aus, als ob der Braunhaarige sich an etwas erinnerte. Er schluckte schwer und drehte dann seinen Kopf ganz langsam in meine Richtung. Anscheinend hatte sich meine Predigt beim letzten Mal tief eingehämmert. Als er mein böses Gesicht sah, schlich sich ein fettes, falsches Unschuldsgrinsen auf seine Züge: „Ähm, naja…wir haben kein Loch gegraben?!“, das klang mehr wie ein Frage, als eine Aussage. Es klang so, als er hätte er mächtig Schiss vor mir. Und er kann sich sicher sein, er hat allen Grund dazu. Ich hasse es, wenn mir jemand nicht gehorcht. Ich holte schon mal tief Luft, um ihn eine Ansprach zu halten, die sich gewaschen hat. Leider zuckte ich schnell zusammen, als sich der Schmerz dieses Mal wieder stärker bemerkbar gemacht. Was hatte ich gedacht? Das ich nachdem ich mal ein paar Stunden durchgeschlafen habe, wieder topfit bin? Schwerer Fehler, Sasuke! Tonto, der vor Erwartung eines Ansturms meinerseits die Augen zusammen gekniffen und sich leicht geduckt hatte, blinzelte überrascht, als nichts passierte. Man sah mir anscheinend an, dass ich Schmerzen hatte, denn er entspannte sich wieder, als er sich vor einer „Strafe“ sicher fühlte und fragte: „Was ist denn mit dir passiert? Wo hast du die Schnitte in deinem Gesicht her? Und wo ist eigentlich deine Brille?“ Nun schnitt Naruto sich auch endlich aus der Falle und landete leichtfüßig neben uns. Keine Ahnung warum er es jetzt erst tat. Vielleicht ist ihm gerade erst wieder eingefallen, dass wir nun als Ninja unterwegs sein durften. Wie nebenbei legte der Blondschopf mir eine Hand auf die Schulter. „Was fällt dir eigentlich ein?“, fragte Naruto Tonto, der verwundert über Narutos Sprung schien, nun giftig. Anscheinend wollte der Blondschopf für mich die Predigt übernehmen. Normalerweise war er ja nicht der Typ für so was, aber mich würde es auch verdammt stinkig machen, dass ich schon wieder in eine Falle von einem Elfjährigen getappt bin. Ok, ehrlich? Ich bin mir sicher, dass der Kleine, wenn ich in eine der beiden Fallen gestapft wäre, was mir natürlich nie passieren könnte, mindestens drei Mal in Ohnmacht gefallen wäre… Als ich ein Rascheln vernahm, sah ich halb im Gebüsch versteckt Tontos Schwester. Tami. Die Kleine war schlau und kam gar nicht erst raus. Naruto machte seine Sache gut, denn der Braunhaarige schien bei seinen Worten immer kleiner zu werden. Als Naruto Luft tankte um gleich weiter zumachen, dem Rotzlöffel die Ohren zu waschen, stoppte ich ihn. „Ich glaube er hat es verstanden. Oder?“, fragte ich in Tontos Richtung. Dieser nickte schnell. Oh, ich glaube wir haben ihm ein Schock fürs Leben verpasst. Naja… Ich wollte ihn gerade anzischen, dass er verschwinden sollte, da viel mir noch etwas ein. „Übrigens, die Tengu sind tot. Du brauchst keine weiteren Fallen zu bauen.“ „Was? Wie?“, schrie er überrascht. „Wir haben sie erledigt. Wir sind Konohanins!“ Misstrauisch schaute der Braunhaarige abwechselnd zu Naruto, dann zu der kaputten Falle, die immer noch am Baum baumelte. „Nee, das kann nicht sein! So doof, wie der da, kann kein Ninja sein.“, meinte der Kleine und zeigte auf Naruto. Ich musste mir stark ein Lachen verkneifen, als ich meinte: „Stimmt. Er ist schon ein Ausnahmefall.“ „Was? Teme!“, rief nun Naruto empört. „Ich geh dann mal.“, nuschelte Tonto geknickt und verschwand im Gebüsch. „Was hat denn der jetzt?“, fragte Naruto leicht verwirrt. „Anscheinend wurde sein Bild von einem Ninja, durch dich, gerade brutal zerstört.“, meinte ich kichernd. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)