Mission: Tengu von Felicity (Eine Partner-FF mit FrecheGurke ^^) ================================================================================ Kapitel 14: In den Höhlen ------------------------- Narutos POV Die Wunde tat weh, aber ich hatte schon schlimmeres erlebt und konnte die Schmerzen halbwegs ignorieren, als ich die Tränen aus meinen Augen blinzelte. Ich sagte nichts weiter, aber offenbar war das auch gar nicht mehr nötig. Hätten Blicke töten können, hätte ich wohl einen zwanzigfachen Mord gestorben. Einzig Sojobo blieb scheinbar unbewegt, doch ich hatte jahrelange Erfahrung mit minimalen Gefühlsregungen - vor allem seitens Sasukes - und konnte das leichte Zittern seiner Augenbrauen sehen. Ich wurde brutal herumgedreht und in den Gang hinaus gestoßen. Es wurde langsam Zeit dieses Theater zu beenden. Ich musste nur auf den richtigen Moment warten, am besten, wenn wir weit genug fort waren, dass uns nicht mehr jeder hörte, aber noch dicht genug, dass etwas von dem Fackellicht blieb. Ich war mir zwar halbwegs sicher, dass ich die beiden Tengu, die mich diesmal eskortierten auch ohne etwas zu sehen schlagen konnte, aber es wäre mir schon lieber, wenn ich es nicht unbedingt musste… Hey, das wäre doch mal eine Idee für eine neue Trainingsmethode: Taijutsu mit Augenbinde. Oh, Mann, wie Sasuke sich wohl mal ohne sein tolles Sharingan machen würde…? Ich schüttelte den Kopf, das war definitiv der falsche Moment sich ums Training zu sorgen. Jetzt hieß es erstmal abhauen. Da meine Wächter mich diesmal an den Armen gepackt hatten, konnte ich unauffällig mit den Fingerspitzen die Fesseln untersuchen. Fast hätte ich geschnaubt. Mit so was wollten sie mich aufhalten? Ich bohrte einen Finger zwischen die Seile und zog leicht. Wie erwartet gab der Strang nach und löste sich. Das war das reinste Kinderspiel… Wir bogen um die nächste Ecke und schlagartig wurde die Welt dunkler. Ich sah jetzt schon kaum mehr als Schatten, länger zu warten wäre dumm gewesen. Ruckartig blieb ich stehen und beachtete die Krallen, die sich in meine Haut stießen und mich mit Kraft weiterziehen wollten, nicht. Stattdessen riss ich die Arme nach vorn und zur Seite und schleuderte die unachtsamen Tengu seitlich gegen die Höhlenwände. Ich glaubte nicht wirklich, dass sie diese kleine Aktion sonderlich verletzen würde, aber ich hatte einen Moment Luft. Meine Handgelenke reibend ging ich langsam in Kampfstellung und beobachtete jede Bewegung. Meine Hände waren leicht taub, nachdem das Blut solange abgeschnitten gewesen war, aber ich konnte sie problemlos bewegen. Selbst meine rechte Schulter schränkte mich zum Glück kaum ein und so dachte ich auch nicht weiter drüber nach und ging schließlich zum Angriff über. „Kage Bunshin no Jutsu!“ Meine vier Doppelgänger attackierten die Tengu schneller, als sie sich wieder aufrichten konnten und hielten sie fest. Hier, durch die Deckenhöhe zum Laufen gezwungen konnten sie ihren größten Vorteil nicht ausspielen und nicht aus der Luft angreifen. Sie schlugen und traten wild um sich und ich erschuf schließlich noch sechs weitere Doppelgänger, nachdem sich der erste auflöste, aber am Ende hatten sie mir nichts entgegenzusetzen. Zufrieden nickend verpasste ich beiden einen ordentlichen Schlag in den Nacken, der sie bewusstlos zu Boden sinken ließ. Normalerweise betäubte das einen Menschen für mindestens zwei Stunden, aber ich war mir nicht sicher, wie lange es bei Dämonen halten würde. Nach kurzem Zögern setzte ich einfach einen zweiten, deutlich härteren Klaps hinterher. „Das habt ihr nun davon. Unterschätzt mich bloß nicht!“, sagte ich schmunzelnd und meinen kleinen Sieg auskostend, dann hörte ich Schritte auf mich zukommen. Oh, Mist, das war ja nur der erste Teil… Da ich keine große Lust hatte in die Dunkelheit vor mir zu stolpern, drückte ich mich mit dem Rücken an die Wand und wartete, bis ich die Tengu ganz in meiner Nähe hörte. „Henge no Jutsu.“, flüsterte ich so leise wie möglich und verwandelte nicht nur mich, sondern auch die bewusstlosen Dämonen in Felsen. Ich konnte nur hoffen, dass die Illusion, die für Menschen gedacht war, auch bei Tengu-Augen wirkte… Ich hielt instinktiv die Luft an, als die drei Tengu sich leise unterhaltend an mir vorbeiliefen. Sie sprachen aber nicht länger unsere Sprache, sondern gaben mehr eine Art Vogelschreie von sich, was mich wohl nicht hätte wundern sollen, aber irgendwie wirkte das alles so unwirklich, dass ich teilweise einfach vergas, dass sie tatsächlich Dämonen waren… Kaum waren ihre Schritte nicht mehr zu hören, löste ich das Jutsu wieder. Mann, wer hätte gedacht, dass es so anstrengend sein konnte ein Stein zu sein? Okay, und nun? Ich musste mir irgendwie Licht beschaffen, was in dieser Situation vermutlich auf eine Fackel hinauslief. Das Problem war nur, dass ich meinen Rucksack nicht mehr hatte und selbst wenn ich hier an der Wand eine gefunden hätte, ich hätte sie nicht ohne weiteres und vor allem nicht schnell genug entzünden können. Ich sollte Sasuke wirklich mal bitten mir ein paar Feuertechniken beizubringen. Wasser und Luft brachten mir im Augenblick nichts und mit genügend Übung sollte das schon irgendwie gehen… Aber jetzt musste ich mir wohl oder übel eine brennende Fackel stehlen. Ich verzog das Gesicht. Das bedeutete dann wohl wieder zu Sojobo. Wobei, vielleicht… Ich schmunzelte. Das würde lustig werden – oder mich meinen Kopf kosten, aber darauf würde ich es ankommen lassen. Ich schlich mich in Tengu-Verwandlung zurück in die Halle des Königs in der mittlerweile ganz schön was los war. Die Dämonen kreischten und schrieen so wild durcheinander, dass ich sofort das Gefühl bekam meine Ohren würden bluten. Das machte es mir aber auch leicht mich unbemerkt an den Rand zu stellen und stillschweigend zu beobachten, wie wenige Sekunden später zwei Tengu eine exakte Kopie von mir in den Raum führten. Erstmal merkte niemand was, doch als der erste Dämon meinen Doppelgänger sah, stieß er seinen Nachbarn an und in Windeseile war es komplett still. „Was soll das werden?“, fragte Sojobo zu meinem Glück wieder in meiner Sprache, aber ziemlich gereizt. „Er will reden.“, erklärte einer der Wächter, woraufhin der Dämonenkönig eine Augenbraue hob. „Soso, ich weiß nicht, vielleicht sollten wir ihn lieber noch ein wenig leiden lassen…?“, er grinste amüsiert, während mein Ebenbild kläglich zusammenzuckte und ein winselndes Geräusch von sich gab. Ob das übertrieben war? Vermutlich schon, aber erfahrungsgemäß mögen Typen wie Sojobo es, wenn man vor ihnen im Staub kriecht. Und tatsächlich: „Aber ich will mal nicht so sein. Los, Kleiner, sprich!“ Einer der Wächter unterstrich den Befehl durch einen Schlag gegen den Hinterkopf, der meinen Klon keuchen ließ, ehe dieser langsam und zögerlich den Kopf ein Stück hob und aus rot geschwollenen Augen aufsah. Ich zog mich noch ein Stück weiter zurück und stellte mich direkt unter eine der Fackeln, als mein Doppelgänger tief Luft holte und dann herunterleierte: „Kakadueier mit Rentiergeweih, Mufflon-Fleisch im eigenen Blut eingelegt, Affennasen mit Yak-Milch…“ Die Tengu sahen allesamt aus, als hätte ihnen jemand eine runtergehauen. Offenbar waren sie nicht sicher, was sie tun sollten, den Verrückten umlegen oder warten, wie ihr König reagierte, während Sojobo kurz vor einem Wutausbruch stand. Wer hätte gedacht, dass die Speisekarte aus dem „saufenden Ninja“ doch noch zu etwas gut sein würde – auch wenn ich, unter uns gesagt, sicher nicht alle Gerichte auswendig gelernt hatte, sondern einige dazu erfand. Genau in dem Augenblick, in dem Sojobo aufschrie und die Tengu sich auf meine Kopie stürzten griff ich die Fackel und stahl mich im allgemeinen Tumult davon. Ich rannte aus dem Raum und folgte dem nächst besten Gang, während ich spürte, wie nun auch der erste als Tengu getarnte Doppelgänger verpuffte. Da ich ohnehin keinen Plan hatte, wo ich war, wählte ich die Abzweigungen willkürlich. Einfach schnell weg. So gesehen brauchte ich mir zumindest keine Sorgen zu machen, dass ich mich verlief, denn das hätte vorausgesetzt, dass ich ein Ziel gehabt hätte. Ich hastete eine ganze Weile durch die Gänge, wie lange weiß ich nicht. Irgendwann wurden die Höhlen enger, kleiner und die Wände rauer. Der seltsamen Luft nach war dies ein älterer Bereich, der Tengugeruch war nicht halb so schlimm, wie im restlichen Tunnelsystem. Zu meiner Verwunderung lief ich hin und wieder an hölzernen Türen vorbei, nicht länger an bloßen, offenen Durchgängen. Irgendwann wurde ich dann einfach zu neugierig und blieb stehen, um eine der Türen zu öffnen. Sie war natürlich verschlossen, aber das störte mich nicht sonderlich und einen schnellen Tritt später betrat ich einen engen, rechteckigen Raum. Die Luft war trocken und roch irgendwie noch älter als der Rest. Seltsamerweise hing hier ein Mief in der Luft, der mich an das eine Mal erinnerte, als Tsunade mich eine uralte Akte im Archiv tief unten im Hokageturm hatte suchen lassen. Ich hob die Fackel ein Stück höher und im flackernden Licht wurde ein Schreibtisch erkennbar, sowie einige Regale voller Holzkisten. Ich trat neugierig näher und musste niesen. Hier drin war es so staubig, dass sicher seit mehreren Monaten niemand mehr hier gewesen war. Wo war ich nur gelandet? Sasukes POV „Als ich vor ein paar Wochen Pilze sammeln war, habe ich einen Eingang zu einem Stollen gefunden. Und der lag nicht an einem Wasserfall! Es könnte sein, dass ich mich total irre, aber vielleicht führt der Gang zu…“ „Dem gleichen Stollen!“, beendete ich Yuus Gedanke, „Weißt du noch, wo der Eingang war?“, fragte ich hoffnungsvoll. Sie nickte: „Ich kann dich hinführen.“ Eigentlich sollte es mir egal sein, da das Leben meines besten Freundes auf dem Spiel stand, aber da ich auch noch ein kleines bisschen „Gewissen“ hatte… und weil mir Naruto, wenn ihr etwas passieren würde den Kopf abreißt, informierte ich Yuu: „Du weißt schon, dass das gefährlich werden kann. Überlege es dir gut, du hast immerhin vier Kinder und einen Mann.“ Sie zögerte kurz, meinte aber dann: „Nein, ich komme mit, sonst würdest du den Eingang nie finden. Außerdem ist es meine Schuld, dass Naruto-san gefangen genommen wurde. Da ich euch nichts darüber erzählt habe, obwohl ich schon eine Ahnung hatte wer ihr seid. Außerdem würde sich mein Mann gut um die Kinder kümmern, wenn mir etwas passieren würde.“ Wow, das hätte ich jetzt nicht erwartet. Was für eine starke Frau. Innerlich ermahnte ich mich, sie gut zu beschützen. Ich steckte das Serum ein. Zwar hatte ich nicht vor es einzutauschen, aber sicher ist sicher. Ich nickte: „Dann schnell, lass uns keine Zeit verlieren.“ Lass uns keine Zeit verlieren! Lass uns keine Zeit verlieren! ARGH! Und wie wir Zeit verloren!!! Naruto könnte in diesem Moment gefoltert werden und wir laufen hier sinnlos im Wald herum! Ja, ihr habt richtig gehört. Wir haben uns im Wald verlaufen… und das schon viel zu lange. „Ähm, ich glaube, wir müssen jetzt hier links…glaube ich…“, meinte Yuu von meinem Rücken aus. Ich schlug die linke Richtung ein. Ich habe sie schon Huckepack genommen, damit es schneller geht. Aber leider kann sich unser Fräulein nicht mehr ganz so genau erinnern, wo der Eingang war, den sie gefunden hatte. Irgendwie kann ich das nachvollziehen, da das hier überall gleich aussah. Aber ich war noch nie der verständnisvolle Typ, deshalb schnauzte ich sie an: „Und warum glaubst du das wir hier links gemusst haben? Im Gegensatz zu den anderen sieben `hier müssen wir jetzt links`?“ Ich hörte ein nervöses Lachen: „Weil der Baum mir irgendwie bekannt vorkam…“ Ruckartig blieb ich stehen: „WAS? Für euch Menschen sehen die Bäume doch eh immer alle gleich aus! Selbst Ninja können nur minimale Unterschiede erkennen, die einem bei so einer Suche auch nicht wirklich weiter helfen würden!“ „Naja, dass ich den Eingang gefunden habe ist nun mal schon ein paar Wochen her…“, nuschelte Yuu. Im Moment kochte ich so vor Wut, dass es mich wundert, dass ihr da oben noch nicht heiß geworden ist! Bevor ich sie ordentlich zusammen stauchen konnte, stieg mir plötzlich ein Metall- Trauben Aroma in die Nase. Na also, Tengu! Ich setzte die junge Frau vorsichtig ab und bedeutete ihr still zu sein, als ein lautes Kreischen, das mir durch Mark und Kochen ging, ertönte. Yuu keuchte kurz auf. „Bleib hier und verhalte dich ruhig.“, zischte ich ihr zu. Zögernd nickte sie. Kurz bevor ich die Tengu suchen wollte, warf ich ihr noch schnell ein Genjutsu über, damit man sie nicht sehen konnte. Ich konnte nur hoffen, dass Tengu nicht immun gegenüber Genjutsu waren… Dann machte ich mich auf den Weg, in die Richtung, aus der der Schrei kam. Keine fünf Minuten später erspähte ich schon die Tengu. Es waren drei. Sie saßen nebeneinander auf einer Lichtung vor einer Felswand und stritten sich um eine Goldkette. Ich aktivierte mein Sharingan und untersuchte die Felswand genauer. Ich konnte erkennen, dass aus ihr vor schon langer Zeit, ein Stück herausgeschnitten worden war. Dort haben die Tengu, oder diejenigen die sich daran zuschaffen gemacht haben, ein Tor eingelassen. Auch aus Fels, so das ein normales Augen keinen Unterschied erkennen könnte. Einer der Tengu hatte wohl gewonnen, denn er zog das Schmuckstück nah an seine Brust und drehte sich von den anderen weg, um sein Gewinn zu betrachten. Dann stand er auf, legte seine Hand auf die Felswand und das Tor öffnete sich. Ah, da ist der Öffnungsmechanismus! Leise drehte ich mich um und verschwand wieder im dichten Wald. Ich machte mich wieder auf den Weg zu Akasa-san. Kurze Zeit später landete ich auch schon auf dem dicken Ast, auf dem ich sie zurückgelassen hatte. Sie zuckte leicht zusammen, als sie eine Bewegung wahrnahm, seufzte aber erleichtert, als sie mich erkannte. „Was ist passiert?“, fragte sie mich schließlich. „Du hattest Recht! Es gibt noch einen Eingang zum Stollen der Tengu. Ich habe ihn gefunden, aber er wird bewacht. Es wird wohl zu einem Kampf kommen. Findest du alleine den Weg zurück?“ Sie nickte unsicher, als ich fortfuhr: „Ok, dann gebe ich dir jetzt ein Schattendoppelgänger mit. Und du beeilst dich nach Hause zu kommen. Ich glaube zwar nicht, dass du angegriffen wirst, aber zur Sicherheit, verlass heute das Haus nicht mehr.“ „Kommt ihr noch mal vorbei, wenn alles… vorbei ist?“, fragte sie unsicher. „Ich mache keine Versprechen, aber ich glaube Naruto wird drauf bestehen, wenn ich ihm das hier erzählte.“, schmunzelte ich leicht. Dann erschuf ich schnell einen Schattendoppelgänger und nickte ihm noch mal zu, als er Yuu auf den Rücken nahm und nach Hause brachte. Gut, das wäre geklärt. Nun machte auch ich mich auf den Weg, zurück zu den Tengu. Ich saß auf einen Baum, über den Tengu. Es waren wieder drei. Sie hatten mich noch nicht bemerkt. Ihr Geruchssinn war anscheinend nicht sonderlich gut. Tief atmete ich noch einmal durch, bevor ich zum Angriff überging. Den ersten erwischte ich schon Dank dem Überraschungseffekt. Ich schlug ihn mit einem gezielten Schlag nieder. Schnell realisierten die andern beiden die Situation und griffen mich sofort an. Die Krallen des einen verpassten mich nur um Zentimeter, als ich geschickt auswich. Mit einer Drehung trat ich ihm in den Rücken und schlug dann nochmals mit der Faust nach. Er blieb bewusstlos liegen. Während ich mich mit dem anderen Tengu beschäftigt hatte, attackierte mich der dritte. Er streifte mich mit einer Kralle am linken Oberarm. Es blutete, aber die Verletzung war nicht tief. Es war kaum mehr als ein Kratzer. Blitzschnell tauchte ich hinter ihm auf und schlug ihn zu Boden. Mit einem geschickten Tritt beförderte ich ihn ins Land der Träume. Schnell schaute ich mich nochmals um. Als ich keine weiteren Gegner mehr entdeckte, erhob ich mich aus meiner Kampfhaltung. Langsam ging ich auf die Wand zu, in der der Öffnungsmechanismus eingelassen war. Mit der Hand fuhr ich über sie und fand schließlich das Gesuchte. Mit einem leisem `Klick` und einem Surrgeräusch, öffnete sich das Tor. Ohne zu zögern trat ich in den Gang hinein, bemüht kein Geräusch zu machen. Die Dunkelheit verschlang mich und wenig später sah ich, trotz meines Sharingan, den Ausgang nicht mehr. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)