Das Vermächtnis des Mysteriums von VampirWolfYuriy (Der Moskau-Code) ================================================================================ Kapitel 3: Hinweise ------------------- Endlich geht es weiter^^ dank meiner Beta: SchwarzerTod und der Zweiten beta^^ Zum Latein: Ich kann KEIN Latein. Null, nichts... Also wenn jemand Latein kann und der Satz stimmt nicht. Bitte melden. Ich werde es dann sofort ändern^^ Danke Regen trommelte gegen das Fenster, ein monotones Klopfen der Natur. Die Sonne stand zwar hoch am Himmel, aber durch die dicken, schwarzen Wolken die sie verdeckte, wirkte der Tag kalt und leer. In den Häusern der Stadt brannte Licht und so auch in Yuriys Wohnung. Leise seufzte der Russe und betrat mit zwei Gläsern das Wohnzimmer in dem Kai sich befand. Der Raum hatte helle, fast weißliche Wände. Gegenüber der Tür waren zwei große Fenster und ebenso in der Wand daneben. So fiel normal viel Licht in den Raum. In dem Eck bei den Fenstern standen ein Sofa und zwei Sessel, in deren Mitte ein Tisch stand. Alles war in Schwarz gehalten. An den Wänden stand ein Schrank von knapp einem Meter, auf dem ein Telefon stand. Und an der letzten freien Wand stand ein schwarzes Regal, voll mit Büchern und daneben eine Vitrine. Der junge Reporter stand direkt vor der Vitrine und fixierte die Gegenstände. Sein Blick lag auf dem Foto, auf dem Yuriy als kleiner Junge mit dem toten Pater abgebildet war. Der Rotschopf stellte die Gläser auf den Tisch „Das Bild wurde damals aufgenommen als der Pater mich bei sich aufnahm.“ Überrascht sah Kai zu Yuriy. „Ich dachte, Priester dürfen keine Kinder adoptieren.“ Der Rotschopf nickte bei den Worten. „Ja, aber er hat mich bei sich aufgenommen und aufgezogen. Er war wie ein Vater. Damals hat er mir gesagt, er zieht mich auf wie sein eigenes Kind. Ich war da eher skeptisch, was man wohl an meinem Gesicht sieht“ Amüsiert sah der Rotschopf das Bild an. Damals hatte er dem Pater nicht vertraut und bezweifelte, dass diese halbe Adoption gut gehen würde… Doch wurde alles anders. Er lernte, Mirov zu vertrauen und ihn zu lieben wie einen Vater. Doch das war nun vorbei. Er war tot. Traurig wandte er den Blick ab. „Sehen wir uns lieber Ihre Informationen an…“, lenkte Yuriy ab und setzte sich in einen der Sessel. Kai nickte und sah die Vitrine ein letztes Mal musternd an. Sie bestand aus drei Etagen. Ganz unten waren Drachenfiguren. Die meisten waren grau oder silbern. Dazwischen waren aber auch bunte mit vereinzeltem Glitzer drauf. Yuriy schien diese Wesen zu mögen. Egal ob die bekannten europäischen Drachen mit Krallen und Flügeln oder die östlichen, die eher Schlagen glichen vom Körper her. Im mittleren Regal waren ägyptische Sachen. Angefangen bei einer Büste einer Frau mit typisch ägyptischen Kopfschmuck. Daneben standen zwei Schneekugeln in denen jeweils eine Gottheit abgebildet war. Links Anubis und rechts Osiris. Dazwischen lagen einige Ketten und andere kleine Figuren. Ganz oben in der Mitte stand das Bild. Daneben lag und stand alles Mögliche. Einige Ketten und Figuren, die aber nichts Bestimmtes betraf. Sogar eine Elfenfigur glitzerte im Licht der Lampen. Gerade als er sich abwenden wollte fiel ihm eine spezielle Kette auf. Silber, der Anhänger wie die Kette. Der Anhänger war ein Kreuz, wenn auch kein gewöhnliches. Alle vier Seiten waren gleich lang. Es war untypisch, aber das Symbol war noch älter als das richtige Kreuz. Um das Kreuz war ein Kreis gezogen und in der Mitte ruhte ein blauer Stein. Er sah wunderschön aus… Kais Blick glitt kurz zu Yuriy, der eben aus dem Glas trank und einen Blick aus dem Fenster warf. Dabei fiel Kai der silberne Ring auf. Er war schwarz-silber und nach oben hin leicht eckig. An der Seite war das Kreuz mit gleich langen Schenkeln. Und oben war eine Krone zu sehen, in deren Mitte ein normales Kreuz war. Das gleiche Kreuz. Zufall? Langsam wandte sich Kai ab und kam auf den Sitzenden zu. Er nahm Platz und seufzte wohlig. Der Sessel war wunderbar weich und bog sich jeder Bewegung entgegen. „Also Yuriy… Ich darf doch Yuriy sagen, oder?“ Vom Angesprochenen kam nur ein Nicken. „Hast du einen Laptop oder so? Dann könnten wir uns die Bilder besser ansehen…“ „Ja, ich hol ihn schnell“ Damit erhob sich Yuriy und verließ das Zimmer. Seine Schritte waren stark und kräftig, doch auf dem blauen Teppich waren sie dennoch kaum zu hören. Seufzend ging er in sein Arbeitszimmer und beugte sich neben den Schreibtisch. Den Laptop hatte er immer in der Tasche eingepackt, damit er ihn sofort rumtragen konnte, wenn nötig. Für alles andere hatte er ja seinen PC auf dem Schreibtisch. Die blauen Augen glitten zum Bildschirm, den er sogar angelassen hatte. Eine Nachricht war reingekommen. So brachte er den Laptop zurück und stellte ihn auf dem Tisch auf. Sein Zeigefinger tippte auf den Knopf und der kleine Computer fuhr hoch. „Ich bin gleich wieder da. Ich muss kurz noch was erledigen..“ Kai nickte kurz, bevor Yuriy den Raum erneut verließ. Schnell eilte Yuriy zurück in sein Arbeitszimmer. Er hatte so eine Ahnung von wem die Nachricht war, auch wenn er hoffte, dass er sich täuschte. Mit einer fließenden Bewegung setzte er sich auf den Stuhl und sah nach dem Absender. Fluchend erstarrte er. Verdammt! Das war von einem der anderen Templer. Nachdenklich biss Yuriy sich auf die Lippe. Kurz glitt sein Blick zur Türe. Kai konnte kurz einen Moment warten. Der Orden hatte gerade oberste Priorität. Also würde er kurz antworten. Seine Finger glitten über die Tastatur als er antwortete. Seine blauen Augen waren stur auf den Bildschirm gerichtet, wobei sich wie immer seine Augenbrauen etwas zusammen zogen. Die Anspannung war deutlich in seinen Zügen zu erkennen. » Yuriy…. Es tut mir Leid um Pater Mirov. Dennoch ist es wichtig, dass wir uns sofort treffen. Du kennst das Amt deines Ziehvaters und wir haben einige Dinge zu klären. Beeil dich bitte… Es peretoles (mögest du ewig leben) Cherubim« »Cherubim, ich kenne die Angelegenheit und ich hasse es, sie zu verschieben. Aber ich habe jemanden hier, der mir helfen und Antworten besorgen kann. Allerdings ein Zivi und Reporter. Bei mir dauert es also noch etwas. Bitte um Verzeihung… Es peretoles Yuriy« Der Rotschopf fuhr den PC herunter und erhob sich langsam. Etwas Zeit hatte er noch, bevor er zum Orden musste. Ja, ja. Ein hoch auf die Technologie. Natürlich teilten sie sich auch Nachrichten auf altem Wege und oft mit Geheimschriften mit, aber E-Mails waren doch die schnellere Variante. Und nun musste er zurück zu Kai. Dann kam er an neue Sachen ran. Immerhin wollte die Polizei nicht mit ihm reden. Mit federnden Schritten eilte Yuriy so zurück… Derweil hatte Kai sich beschäftigt. Er war neugierig und konnte nicht warten, bis sein Gastgeber zurück kam. Außerdem brauchte er Gewissheit. So drehte er den Laptop zu sich und wollte die eigenen Dateien öffnen. Allerdings verlangte der PC ein Kennwort. //Verdammt…das war ja so klar…// Fluchend starrten rote Augen auf den Bildschirm. Ein Passwort. Dafür kannte er diesen Yuriy zu wenig. Hm…. er könnte es allerdings aber auch einfach versuchen und etwas eingeben. Nachdenklich strich er sich die Haare zurück. Er fing einfach mal mit etwas Einfachem an. »Templer« »Falsche Eingabe. Bitte Passwort eingeben« „Wäre ja auch zu einfach…“, seufzte Kai. Er testete noch einige Dinge. Vielleicht täuschte er sich doch und Yuriy war ganz normal. Es gab genug Leute, die Sachen von Templern sammelten und sich dafür interessierten. Aber es war einen Versuch wert. Missmutig zog der junge Russe eine Schnute, während sein Blick durch das Zimmer glitt. Wer würde schon einen Hinweis im Zimmer verstecken um das Passwort zu knacken? Leise seufzte Kai und strich sich durch die Haare. Es war zum verrückt werden. Nachdenklich erhob er sich und schritt zum Regal. Seine roten Augen glitten über die Figuren. Erst jetzt fiel ihm auf, dass zwischen den Ketten und den anderen Figuren auch Ritter standen. Normale Ritter, aber auch andere. Sie trugen zwar den metallischen Schutz, die Rüstung, aber über diesen trugen einen weißen Überwurf, auf dem ein rotes Kreuz abgebildet war. Das gleichschenklige Kreuz, auch besser bekannt als das Tatzenkreis. Tempelritter-Figuren. Sein Blick wanderte weiter zum Bücherregal. Er fand einige normale Bücher über Wissenschaften, einige Romane über Vampire, andere widerum drehten sich sogar um Verschwörungstheorien und Geheimbünde. Nachdenklich runzelte er die Stirn. Yuriy schien wohl ein Fan von so was zu sein. Kopf schüttelnd nahm er Platz, doch dabei fiel etwas klirrend zu Boden. Überrascht bückte sich der Russe hinab und hob den Schlüssel auf. „Das ist Yuriys Schlüssel....“, seufzte Kai und legte ihn wieder weg. Murrend sah er den Schlüssel an. Was hatte er denn erwartet? Dass es Templer wirklich gab? Dass er einem begegnet war und dieser sich so offen zeigte? Nur weil da eine Kette und ein Ring zusammen passten. Er übertrieb es immer mit seiner Fantasie, das wusste er. So hatte er auch schon öfter im Job Ärger bekommen. Er liebte Verschwörungstheorien und war ein Fan der Templer. Er selbst besaß einige Schmuckstücke mit dem Wappen und etliche Bücher darüber. So gesehen hatte er die gleichen Sachen wie Yuriy und er selbst war ja auch kein Templer. Und Yuriy war wohl ebenso wie er... Leise Schritte erklangen und Kai sah auf, wobei er unschuldig lächelte. „Ich wollte schon mal den PC hochfahren und die Kamera anschließen, tut mir Leid…“ Im ersten Moment wirkte der Rotschopf überrascht, doch dann nickte er „Schon ok. Immerhin wäre das ja nur in meinem Sinne… aber ich nehme mal an, dass du am Passwort gescheitert bist“, grinste der Russe frech, wobei die blauen Augen amüsiert glitzerten. Er überbrückte den letzten Abstand und nahm wieder im Sessel platz, drehte den Laptop zu sich und gab das Passwort ein. Leider konnte Kai nicht erkennen, was es war. Missmutig plusterte er kurz die Wangen auf, besann sich aber eines Besseren und zog seine Kamera aus der Tasche. „Ich hoffe, du hast die Software dafür…“, meinte Kai unsicher, doch sein Gegenüber lächelte nur. „Keine Sorge… Ich kenn mich damit aus.“ Leicht wanderte Kais Augenbraue nach oben, während er zusah, wie Yuriy die Kamera anschloss. Eine Fehlermeldung erschien auf dem Desktop, was Kai schnauben ließ. War ja klar. Er hatte immerhin die neuste Digi-cam. Er hatte nichts anderes erwartet. Doch dann kam die Überraschung. Der Rothaarige tippte etwas auf der Tastatur ein, bevor ein leises PING erklang die Bilder angezeigt wurden. Perplex starrte Kai auf den Bildschirm, bevor er zu Yuriy sah. Dabei war er sich so sicher gewesen ihm nun eins auswischen zu können. „Du kennst dich aber verdammt gut damit aus…“, meinte er ruhig. „Natürlich. Das ist mein Job.“ „Dein Job?“ „Japp, ich bin Informatiker.“ „Ah…daher.“ „Genau… nun widmen wir uns den Bildern.“ lenkte Yuriy ab und rief eines nach dem anderen auf. Unweigerlich musste Yuriy schlucken. Es war schon nicht einfach gewesen den Toten zu sehen, aber die Bilder waren keinen Deut besser. Es tat weh, den alten Mann so zu sehen. In Yuriys Erinnerung war er immer sehr kraftvoll und voller Freude gewesen. Nun war alles weg gefegt. Das Gesicht war blass, die Haare standen wirr ab, Blut war rundherum um den Mann und dann dieses Lächeln auf den Lippen. „Irgendwie unheimlich oder?“, platzte es Kai heraus, während er die Leiche musterte. „Ob er sich auf den Tod gefreut hat?“ „Nein!“, kam es so schnell dass Kai aufsah. „Du wirkst ziemlich sicher. Was weißt du?“ „Ich kenne den Pater. Er war kein Mensch, der sich auf den Tod freut. Er hat ihn akzeptiert ja… aber ich denke… er hatte jemanden vor Augen, der ihm wichtig war… er hat sich gefreut, diese Person ein letztes Mal zu sehen…“ Musternd ruhten die roten Augen auf Yuriy. „Hm… vielleicht…“ Es kam nur ein Nicken als Antwort. Was sollte er denn seinem Gegenüber erzählen? Das er einen Traum hatte in dem er zugesehen hatte, wie sein Zieh-Vater starb? Würde ja auch jeder glauben. Wenn das jemand wüsste, käme er sicherlich umgehend in die Anstalt. Aber so war es nun mal... Doch verdrängte er die Gedanken und widmete sich den Bildern. Überraschenderweise waren auch Bilder der Mordwaffe dabei. „Du hast ja wirklich alles fotografiert…“ Ein breites Grinsen wurde ihm geschenkt. „Ein Profi macht immer alles. Man darf nichts Wichtiges vergessen. Oft bemerkt man dann erst im Nachhinein, was wirklich wichtig ist. Daher das oberste Gesetz: »Stets alles aufnehmen und scheint es noch so unwichtig«.“ „Sehr einleuchtend… ja... und nützlich.“ Musternd starrten die blauen Augen das Bild der Waffe an. Es weckte etwas in ihm… Er hatte das Gefühl, diese Waffe zu kennen. Sie schon mal irgendwo gesehen zu haben. Nur wo? Wann? Und wieso fiel es ihm nicht ein, wo es nun so wichtig war? „Die Waffe sieht religiös aus oder? Hatte der Pater mal Streit mit der Kirche für die er arbeitete?“ Überrascht hob Yuriy den Blick. „Nein… er war immer sehr treu und hielt sich an die Regeln.“ Nur dass er Templer und so eigentlich gegen die Kirche aktiv war. //Tja….die Wahrheit war nicht immer nur das was man sah//, zitierte Yuriy innerlich ein Satz von dem Pater. Moment… Die Wahrheit war nicht immer das, was man sah? Die Wahrheit… Die Waffe… Mit einem Mal erinnerte er sich sofort daran WO er die Waffe gesehen hatte. Aber das war unmöglich. Oder? „Nichts ist unmöglich.“, erklang Kais Stimme, die Yuriy zusammenzucken ließ. „Was?“ „Ich sagte, nichts ist unmöglich. Vielleicht hat Herr Mirov das Negative nur vor dir versteckt und du weißt es nicht… Kann ja sein.“ Langsam nickte der Angesprochene nur. Aber er wusste, dass Kai Recht hatte. Sein Ziehvater hatte Geheimnisse und Probleme von denen er nichts wusste. Immerhin war er nun tot… und Yuriy hatte KEINE Hinweise. Eigentlich hatte er einen, nämlich die Waffe, aber die führte in eine Sackgasse. Er kam in der Richtung nicht weiter. Das war zum verrückt werden… Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)