Unmei no Isan - 運命の遺産 von kajite_Konton (Vermächtnis des Schicksals) ================================================================================ Kapitel 24: Angespannter Nachmittagstee --------------------------------------- Entgeistert hatte Sasuke Uchiha seinem Bruder hinterher gestarrt. Er hätte sein Leben darauf verwetten können, dass dieser tot war. Schließlich war er im Kampf mit ihm gestorben. Er hatte es genau gesehen, und er hatte seiner Leiche auch das Siegel angebracht, damit er ihn später an einem besseren Ort beerdigen konnte. Oder war dies alles nur ein Genjutsu?, kam ihm plötzlich der Gedanke und er wollte seinen älteren Bruder zur Rede stellen, wie denn dies alles überhaupt möglich war? Doch als er das Zimmer betreten wollte, stellte sich ihm der Puppenspieler in den Weg, hatte ihn ernst angesehen und nur den Kopf geschüttelt. Er hatte ihm erklärt, dass dies keine gute Idee war, da Gaara bestimmt ausflippen und Kleinholz aus ihnen machen würde und da der ältere Uchiha eh schon so wütend war, wäre es besser, ihnen ihre Ruhe zu gewähren, vorerst zu mindestens. Nun saß er hier in einem Lokal in der Nähe der Residenz, hatte seine Hände gefaltet, das Kinn darauf gestützt und starrte gedankenverloren ins Leere. Eine heiße Tasse Tee dampfte von ihm auf dem Tisch und verbreitete einen süßlichen Duft um die beiden Geschwister, Temari, Kankurô, und ihn. Betretenes Schweigen herrschte zwischen ihnen. Er hatte den Sunanins eigentlich nichts zu sagen, denn er war nur gekommen, um das Gerücht zu ergründen, das um Itachi Uchiha kursierte. Es hatte sich tatsächlich bewahrheitet und nun wusste er nicht, was er machen sollte. Sein Bruder war hier, lebendiger denn je, schien sein Leben zu genießen und alles vergessen zu haben. Er dachte an den Augenblick zurück, als Itachi die Türe aufgerissen hatte. Hatte er ihn überhaupt wahrgenommen? Er musste ihn doch gesehen haben. Schließlich waren sie Brüder. Und er hatte doch für ihn, Sasuke, so viel von seinem Leben aufgegeben, um ihm die Möglichkeit zu geben, in einem friedlichen Konoha aufzuwachsen. Itachi konnte doch nicht einfach alles vergessen haben ... ... oder etwa doch? Betrübt seufzte Sasuke, als er leise fragte: „Seit wann ist er hier?“, er warf Kankurô und Temari einen Blick zu. Die Geschwister sahen sich an. Sollten sie ihm wirklich sagen, seit wann sich der Konohanin bei ihnen aufhielt? „Seit einigen Wochen“, begann Kankurô schließlich. „Gaara hat ihn mitgebracht, nachdem er auf Besuch in Konoha war.“ Mit Absicht verschwieg er die Tatsache, dass das Dorf nicht mehr das Selbe war. Sein Bruder hatte ihm davon erzählt und seither waren einige Suchtrupps in das Dorf unter den Blättern gereist, um dort nach Überlebenden zu suchen, doch bisher war noch keiner von ihnen mit einer positiven Bilanz zurückgekehrt. Und doch wusste er nicht, ob es klug war, dem Uchiha davon zu berichten. Dass seine Schwester nichts darauf antwortete, bestätigte seinen Versuch, es besser vorerst geheim zu halten. Sasuke bemerkte die bangen Blicke der beiden, doch er vermochte nicht, sie zu deuten, denn Gedankenlesen konnte er leider nicht. Doch es interessierte ihn dann auch nicht weiter, da seine Gedanken ausschließlich um seinen Bruder kreisten. „Einige Wochen?“, wiederholte er ungläubig. Was hatte dies zu bedeuten? So lange war Itachi bereits hier? Doch warum war er ausgerechnet hier, in Sunagakure? Abermals hob er seinen Blick und sah Temari und Kankurô an. „Seit wann schläft Gaara mit meinem Bruder?“, fragte er direkt heraus und ohne große Umschweife. Fast wäre Temari vom Stuhl gefallen, hätte sie sich nicht noch rechtzeitig am Tischrand festhalten können. Auch Kankurô verschluckte sich bei dieser direkten Frage an seinem Tee, den er gerade an seine Lippen geführt hatte. Als Temari sich wieder gefangen hatte und normal am Tisch saß, senkte sie ihre Stimme zu einem Flüstern. „Pscht, nicht so laut, oder willst du, dass es gleich das ganze Dorf weiß?“, zischte sie dem schwarzhaarigen zu. Ihr war die ganze Situation ohnehin schon peinlich genug und es war nicht in ihrem Sinne, dass es jeder andere in Sunagakure mitbekam. Verstohlen blickte sie sich um, ob es auch wirklich niemand anderes mitbekommen hatte, als sie und ihr Bruder. Der Uchiha hob nur apathisch seine Augenbraue und folgte ihrem Blick, der durch das Lokal schweifte und die Menschen darin genauestens unter die Lupe nahm. Es interessierte ihn nicht, wer es wusste und wer nicht, erst recht nicht, da es sich um eine Angelegenheit des Dorfes handelte und nicht die seine war. Das Einzige was seine persönliche Wissbegierde weckte, war, seit wann und warum sein Bruder sexuell umgepolt war und wie es sein konnte, dass er wieder am Leben war. „Ich höre?“, hakte er nach, als er keine Antwort bekam und langsam ungeduldig wurde, doch aus reiner Nettigkeit, hatte er seine Stimme ein wenig gesenkt. Kankurô seufzte auf. „Das wissen wir selbst nicht so genau. Es war das erste Mal, dass wir sie dabei ´erwischt` haben. Und da Temari“, er nickte mit dem Kopf in die Richtung des Mädchens, „Gaara in letzter Zeit fast wie ein Wachhund bespitzelt hat, wird es auch das erste Mal gewesen sein.“ Wütend schnaubte die Blonde. „Was soll das heißen, wie ein Wachhund?“ „Ich meine das so, wie ich es sage!“, erwiderte der Puppenspieler und er war dem jungen Uchiha sehr dankbar, dass dieser etwas leiser sprach. „Ich habe lediglich dafür gesorgt, dass Gaara nicht von seinen Pflichten als Kazekage abgehalten wird. Mehr nicht!“ Das erste Mal?, schwebte in seinen Gedanken umher und bereitete ihm Kopfschmerzen. Doch dann wurde seine Aufmerksamkeit von den Geschwistern wieder angezogen. Bedröppelt starrte der Uchiha die beiden Streithähne an. Dass die sich in so einen Moment überhaupt streiten konnten?, seufzte er innerlich. Er beugte sich dann vor, warf beiden einen Blick zu und sagte. „Mir scheint fast so, als würde es euch Spaß machen, Gaara zu beschatten.“ Kaum hatte Sasuke das gesagt, verstummten die Streitenden. „Wie kommst du da drauf?“, erkundigte sich Kankurô. Ihm wäre es am liebsten, er hätte nichts von der Liaison seines Bruders gewusst. Zwar hatte er es bereits vermutet, als er die beiden einige Tage zuvor auf dem Boden in Gaaras Büro hatte liegen sehen, doch von diesem Vorfall, wollte er besser nichts erwähnen. Allein Temari würde ihm den Kopf abreißen, würde sie erfahren, dass es zwischen den beiden wohl doch schon längere Zeit so ginge und bei Sasuke … Er wollte den Gedanken besser nicht weiter ausführen. Er kannte die Kräfte des Uchiha bereits von dessen Kampf mit Gaara bei der damaligen Chûnin-Auswahlprüfung und bestimmt war er nun um einiges stärker als damals. „Ach, nur so.“, zuckte der Uchiha gleichgültig mit den Schultern. „Ihr schient so interessiert zu sein, als ihr durch das Schlüsselloch geschaut habt.“ Seine Gedanken schweiften zu seinem Bruder ab. Es wurmte ihn regelrecht. Er musste mit ihm persönlich reden. Denn alles andere brachte nichts und ihn nicht voran, er wollte es aus Itachis Mund hören. Er seufzte, kippte den Rest seines Tee hinunter, erhob sich und machte Anstalten zum Gehen. Er würde es jetzt klären, egal ob die zwei Turteltauben gestört werden wollten oder nicht! „Wo willst du hin?“, fragte Kankurô, doch als er den Blick des jüngeren sah, kannte er die Antwort bereits. Auch Temari erkannte, was der Konohanin vorhatte. „Bleib hier, ich bin mir sicher, du wirst noch früh genug Gelegenheit dazu bekommen, dich mit deinem Bruder auszusprechen.“ Grummelnd warf Sasuke den anderen einen bedenklichen Blick zu. „Ich habe schon lange genug gewartet!“, sagte er genervt. Auch wenn ihm bewusst war, dass der Sunanin Recht hatte. Aber es ärgerte ihn sehr, dass Itachi ihn ignoriert hatte. „Ich bin mir sicher, dass sich alles aufklären wird“, begann der braunhaarige. „Aber die beiden jetzt zu stören, wäre vermutlich glatter Selbstmord.“ Genussvoll nippte er erneut an seinem Tee und genoss dessen Wärme, die seinen Hals hinab ran. Einen Moment lang überlegte der Uchiha. Er musste an Itachis Wutausbruch von vorhin denken. Er musste sich eingestehen, dass er seinen Bruder noch nie so wütend erlebt hatte. Vielleicht hatte Kankurô ja Recht. Betrübt seufzte er und ging weiter seinen Gedanken nach. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)