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In die Ehe gezwungen - Kann das gut gehen?

DracoxAstoria
von

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Ankündigungen

Soo, das ist meine 1. FF mit Draco oder Astoria.. ich hoffe, es gefällt euch trotzdem!

Würde mich über Kommis freuen! Viel Spaß!
 

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Es waren gerade Sommerferien. Vor ein paar Wochen war der Dunkle Lord gestürzt worden und Hogwarts völlig zerstört gewesen.

Doch in ein paar Tagen würde Astoria Greengrass in die Schule zurückkehren und ihr fünftes Jahr dort antreten. Angeblich war das Schloss inzwischen wieder hergestellt worden und somit stellte es kein Problem dar, wieder Schüler aufzunehmen.

Minerva McGonagall, die neue Direktorin, hatte verfügt, dass jeder Schüler die Schulstufe, die er zuletzt absolviert hatte, noch einmal machen sollte. Dies war insofern nötig, da durch Lord Voldemorts Herrschaft im Grunde im vergangenen Jahr nichts Brauchbares gelehrt worden war.
 

Und obwohl Astoria nun gezwungen war, die 5. Klasse noch einmal zu machen, konnte sie es kaum noch erwarten. In Hogwarts war sie frei. Nun ja, nicht unbedingt frei. Aber immerhin freier als sie es zuhause war. Hier wurde jeder ihrer Schritte von ihren Eltern überwacht. Alles musste perfekt sein.

Natürlich wurde von ihr verlangt, ihr perfektes, anständiges Verhalten auch in Hogwarts fortzuführen. Sie gehorchte selbstverständlich, doch es war einfach schon eine große Erleichterung, dass eben nicht ALLES überwacht wurde, solange sie in der Schule war. Dort gab es dann auch Momente, in denen sie ihren Gefühlen freien Lauf lassen konnte oder Bücher lesen konnte, die ihre Eltern ihr niemals gestattet hätten, natürlich nur, wenn sie alleine war. Sie konnte nicht riskieren, dass es jemand mitbekam und ihren Eltern davon berichtete.

Und dennoch fühlte sie sich in Hogwarts freier und selbständiger. Doch noch war es nicht soweit.
 

Astoria seufzte noch einmal leise und unbemerkt auf, bevor sie den Salon ihres Elternhauses betrat. Eine der Hauselfen hatte ihr gerade die Nachricht überbracht, dass ihre Mutter und ihr Vater sie erwarten würden. Das war typisch für ihre Familie.

Wenn man mit jemandem reden wollte, schickte man eine Hauselfe. Ihre Eltern würden nie auf die Idee kommen, selber nach ihr zu sehen, oder gar in ihr Zimmer zu kommen, um dort mit ihr zu sprechen.
 

„Mutter. Vater.“, grüßte sie und machte einen kleinen Knicks. „Ihr wolltet mich sprechen.“
 

Ihre Mutter lächelte sie an, doch ihr Vater betrachtete sie mit einem nachdenklichen Ausdruck in den Augen.
 

„Astoria, setz dich.“, meinte ihr Vater und deutete auf die große weiße Couch, die ihm gegenüberstand.

Er saß in seinem großen Sessel, seine Frau stand neben ihm. Auch das war typisch für ihre Eltern.
 

Astoria gehorchte, ganz so, wie man es ihr beigebracht hatte. Eine abfällige Bemerkung über das allzu perfekte Weiß der Couch und ihre Unbequemlichkeit schluckte sie herunter. Es war nicht angebracht. Es ziemte sich nicht.
 

„Deine neuen Schulsachen wurden heute besorgt. Ich habe dir auch eine neue Schuluniform und ein Abendkleid für den Winterball bringen lassen. Ich hoffe, es gefällt dir.“
 

Es war wieder typisch für ihre Familie, dass die Hauselfen ihre Schulsachen besorgten. Und genauso typisch war es, dass sie ein Ballkleid bekam, und es sich nicht selber aussuchen durfte. Es stand nicht zur Debatte, ob es ihr gefiel oder nicht. Es wäre einfach unhöflich gewesen, wenn ihre Mutter nicht wenigstens so tun würde, als ob es sie interessiere, ob das Kleid ihrer Tochter gefiel oder nicht.

Astoria ärgerte sich nicht mehr deswegen. Sie hatte gelernt damit zu leben.

Aber das konnte nicht der Grund für diese Unterhaltung sein, denn es war bis jetzt jedes Jahr so gewesen.

Dennoch nickte Astoria brav.

„Ich danke dir. Ich bin mir sicher, das Kleid wird perfekt sein.“ So wie immer alles perfekt sein muss, fügte sie in Gedanken dazu.
 

„Astoria, wir sind nicht hier, um über deine Schulsachen zu sprechen. Obwohl deine Ausbildung natürlich wichtig ist. Aber es jetzt geht es um etwas Bedeutenderes.“ Ihr Vater hatte das Wort erhoben.

Dies geschah für gewöhnlich nicht oft. Er erkundigte sich nach ihren Noten oder sprach über Allgemeinbildung und Geschehnisse, die wichtig genug waren, dass man sie in der Familie besprach.

Alles Gesellschaftliche oder organisatorische regelte ihre Mutter.

Daher war es nur umso erstaunlicher, dass ihr Vater meinte, dass es nicht um die Schule, sondern etwas Wichtigeres ging.
 

„Du wirst demnächst 17 und somit volljährig.“, meinte er, als würde dies alles erklären. Nun war sie gänzlich verblüfft, was sie sich natürlich nicht anmerken lies.
 

„Vater, mein Geburtstag findet erst im Februar statt. Das ist immerhin noch ein halbes Jahr.“

Sie konnte es sich nicht verkneifen, ihn daraufhin zu weisen, obwohl man ihr beigebracht hatte, ihren Eltern nicht zu widersprechen.
 

Nun lächelte er sie milde an. „Das weiß ich, Astoria. Und es geht auch nicht direkt um deinen Geburtstag. Es geht vielmehr darum, was deine Volljährigkeit noch bedeutet.“ Er wollte sie auf etwas Wichtiges hinweisen, da war sie sich sicher. Auf irgendetwas, das sie wissen sollte.
 

Beschämt senkte sie den Blick. „Es tut mir leid, Vater. Ich weiß nicht, worauf du hinaus willst.“ Sie sprach leise. Lieber hätte sie gar nichts gesagt, da sie sich in den letzten Tagen zuhause nicht auch noch Ärger einhandeln wollte.

Doch ihre Eltern waren anscheinend nicht darauf hinaus, sie zu Recht zu weisen oder gar zu bestrafen. Ihr Vater wirkte leicht enttäuscht, aber sicher war sich Astoria nicht. Immerhin wurden Gefühle im Hause Greengrass nicht unbedingt gezeigt.
 

„Ich würde es dir schonender beibringen, wenn ich könnte, aber da du, wie vorhin gesagt, bald volljährig wirst, ist es notwendig, dass ich dich aufkläre, bevor du nach Hogwarts zurückkehrst.“

Nun war Astoria nicht nur neugierig, sondern sie bekam es langsam mit der Angst zu tun. Anscheinend ging es hier um etwas, das ihr ganzes Leben beeinflussen würde. Zumindest hatte sie das Gefühl, dass es so war.
 

„Es geht um deine Verlobung.“, meinte ihre Mutter lächelnd und konnte die Aufregung in ihrer Stimme nicht ganz verbergen.
 

Und da fiel es ihr wie Schuppen von den Augen. Man hatte ihr schon sehr früh erklärt, dass sie jemandem versprochen war.

Dieses Arrangement, wie es ihr Vater zu sagen pflegte, wurde kurz nach ihrer Geburt getroffen und als man es ihr erzählt hatte, war Astoria 10 Jahre alt gewesen.

Damals hatte sie sich unheimlich auf ihre Hochzeit gefreut. Dann war sie nach Hogwarts gekommen und hatte ganz darauf vergessen.

Es war bis jetzt auch nie angesprochen worden. Auch das war typisch für ihre Familie. Man bekam etwas einmal gesagt und hatte es sich zu merken.
 

„Meine Verlobung?“, hauchte Astoria überrascht. Ihr Entsetzen stand ihr deutlich ins Gesicht geschrieben, aber darüber machte sie sich jetzt keine Gedanken
 

„Wie du sicher noch weißt, wurdest du jemandem versprochen. Sobald du volljährig bist, wird eure Verlobung offiziell gemacht.“, klärte ihr Vater sie nun gänzlich auf.
 

Astoria fühlte sich auf einmal total leer. „Wer ist es?“, hauchte sie wieder. Sie bemerkte kaum, dass ihre Eltern kurz bedeutende Blicke austauschten.
 

„Er ist eine gute Wahl. Er ist reinblütig, wohlhabend, attraktiv, hat einen guten Stammbaum und in etwa in deinem Alter.“, meinte ihre Mutter nun.

Astoria hatte den Eindruck, als würden ihre Eltern um den heißen Brei reden. Das machte sie wütend. Unglaublich wütend.

Sie hatte sich nie beschwert, wenn sie keine Wahl gehabt hatte, da sie sich immer eingeredet hatte, dass es anders sein würde, wenn sie einmal auf eigenen Beinen stehen würde.
 

Sie hatte ja so falsch gelegen. Sobald sie ihren Eltern entkommen wäre, würde man sie in die Fänge ihres Ehemannes geben. Und dann hätte sie wieder keine Wahl.

Das Leben war einfach ungerecht. Nicht zum ersten, wahrscheinlich auch nicht zum letzten, Mal wünschte sie sich, ein einfach Mädchen zu sein. Ein Mädchen mit normalen Eltern, in einem kleinen Haus.

Doch die Realität sah nun einmal anders aus. Und jetzt wollten ihr ihre Eltern auch noch verschweigen, wer denn ihr Zukünftiger sein sollte.
 

Astoria seufzte genervt auf, was ihr einen warnenden Blick ihrer Mutter einbrachte.

„Wie heißt er?“, wollte sie ungeduldig wissen. Ihre Eltern schienen mit sich zu ringen. Dann erhob ihr Vater das Wort: „Draco Malfoy.“
 

Erschrocken riss sie die Augen auf. „Bitte nicht..“, flüsterte sie. Das konnte doch alles nicht wahr sein. Gegen ihren Willen verlobt und dann auch noch an Draco Malfoy. Natürlich kannte sie ihn von der Schule. Er war ein arroganter, gemeiner Hund, der Frauen für seine Zwecke benutze und dann wegwarf. Er wechselte seine Affären wie Unterhosen.
 

Eine Taubheit hatte von ihr Besitz ergriffen. „Wieso er?“, wollte sie wissen. Und es war eine berechtigte Frage. Vor Lord Voldemorts Sturz waren die Malfoys eine hoch angesehene Familie gewesen, doch jetzt duldete man sie lediglich. Dass Lucius dem dunklen Lord gedient hatte, erfreute nicht gerade viele. Auch wenn die meisten hohen Familien die Ansicht teilten, dass Reinblütler über Muggelgeborenen standen, so waren sie doch mit der Art, wie Voldemort „regiert“ hatte, nicht einverstanden.

Kurz um, die Malfoys wurden geduldet, weil sie immer noch Geld hatten und man immer noch Angst vor dem Namen hatte.
 

„Nun gut, nachdem dich die Ereignisse primär betreffen, möchte ich dir auch die ganze Wahrheit erzählen.“, meinte ihr Vater leise, nachdem er sie einige Augenblicke nachdenklich betrachtete hatte. Nun horchte Astoria auf.
 

„Unsere finanzielle Lage sieht im Moment nicht gut aus. Wir können zwar durch meine Einkünfte leben, aber unseren Lebensstandart und unsere Position in der Gesellschaft nicht halten. Außerdem können wir dir keinerlei Mitgift geben. Keine andere Familie hätte sich bereiterklärt, dich zu heiraten, wenn herauskommt, dass wir nicht mehr ganz so vermögend sind, wie wir es waren.

Aber die Malfoys benötigen unseren Stand. Und sie haben Geld.

Du wirst sicherlich verstehen, dass wir keine andere Möglichkeit haben, als die Verlobung aufrechtzuerhalten.“
 

Astoria zog scharf die Luft ein. „Ihr verkauft mich?“

Ihr Vater schüttelte entschuldigend den Kopf. Doch ihre Mutter sah sie böse an. „Mach dich nicht lächerlich, Kind. Du bekommst einen guten Mann. Du solltest uns dankbar für dieses Arrangement sein.“
 

Verächtlich schnaufte Astoria. „Dankbar? Ich war mein Leben lang dankbar. Doch das ist einfach ungerecht. Ich will ihn nicht heiraten. Er ist ein Schwein.“, schrie Astoria aufgebracht. Zeitgleich war sie sich sicher, dass es schon sehr lange her war, dass in diesem Haus so laut gesprochen wurde.
 

„Du vergisst dich.“, warnte ihre Mutter. „Astoria, du wirst tun, was man dir sagt. Es ist nur zu deinem Besten.“, meinte ihr Vater und sah sie aufmunternd an.
 

„Natürlich, habe ich denn eine Wahl?“ Astoria klang resigniert und doch wütend. „Mutter. Vater.“, meinte sie bevor sie aufstand und einfach den Raum verließ.
 

„Bist du sicher, dass es das richtige ist?“ Fragend sah er seine Frau an. Diese nickte. „Natürlich. Sie wird sich damit abfinden und früher oder später wird sie uns dafür danken. Sie wird einsehen, dass es Vorteile hat, wenn man Macht und Geld besitzt.“

Ihr Ehemann antwortete mit einem Nicken, schloss seine Frau in die Arme und küsste sie fest.

Es gehörte sich nicht, das wussten beide, doch im Moment waren sie alleine und somit unbeobachtet und sie brauchten den Trost des jeweils anderen.

Immerhin wussten sie nur zu gut, wie sich ihre Tochter fühlte, denn auch ihre Hochzeit war damals arrangiert worden. Doch früher oder später würde es Astoria gelingen, das positive in ihrer Heirat zu sehen und glücklich damit werden, so wie sie beide.
 

Astoria hatte sich schließlich in den Schlaf geweint. Doch als sie am nächsten Morgen aufgewacht war, hatte sie beschlossen, das ganze einfach so lange zu verdrängen, wie es ihr möglich war. Sie würde sich dadurch nicht ihre Schulzeit versauen lassen.
 

„Du wirst tun, was ich von dir verlange, Draco.“, meinte Lucius ruhig. Er hatte seinem Sohn gerade von seiner baldigen Verlobung mit Astoria Greengrass erzählt, woraufhin dieser sich geweigert hatte.
 

„Nichts werde ich tun, Vater. Du kannst doch nicht von mir verlangen, dass ich dieses Weib heirate!“, schrie Draco wütend.
 

„Vorsicht, Draco. Du vergisst, mit wem du redest.“ Nun war auch sein Vater wütend.

Draco lachte nur. „Ich habe nicht vergessen, mit wem ich rede. Aber du scheinst vergessen zu haben, dass ich inzwischen 18 Jahre alt bin. Volljährig!“
 

Lucius schüttelte den Kopf und machte eine abfällige Handbewegung. „Du scheinst den ernst der Lage nicht zu verstehen. Sieh dir an, wie unsere Familie behandelt wird. Wir werden nur geduldet, weil der Name Malfoy wenigstens noch ein wenig Respekt und Angst hervorruft. Aber das wird nicht immer so sein. Wir müssen unseren Stand festigen. Und das geht nun einmal nur, indem du eine exzellente junge Dame heiratest. Und die Familie Greengrass ist eine perfekte Wahl. Wir können uns glücklich schätzen, dass wir eine solche Chance bekommen.

Es wird sich kein anders Mädchen finden, das diesem Stand entspricht und dich trotzdem heiraten würde. Finde dich damit ab, Draco. Es ist deine Pflicht. Deine Pflicht der Familie gegenüber.“ Lucius sah seinen Sohn warnend an. „Du wirst es tun, ohne Widerrede! Bringe unsrer Familie nicht noch mehr Schande, als ich es schon getan habe. Noch einen Fehler vertragen wir nicht.“
 

Draco schnaubte. „Ja, Vater. Du hast Recht. Ich werde es tun. Ich werde deine Fehler ausbügeln und der Familie wieder zu Ruhm und Ehre verhelfen. Aber du sollst eines wissen, Vater. Das ist das letzte, das ich für dich tue. Das letzte, das ich für die Familie tue.“
 

Zufrieden nickte Lucius seinen Sohn an. „Ich erwarte, dass du deine Gefühle bis zum Schulanfang wieder unter Kontrolle hast.“
 

„Ja, Vater.“ Wütend stapfte Draco aus dem Zimmer, drehte sich bei der Türe aber noch einmal um. „Ich verachte dich.“, flüsterte er, doch seine Eltern hatten es dennoch gehört.
 

Sobald sein Sohn außer Hörweite war, seufzte Lucius gequält auf. „Ich verachte mich selber.“, murmelte er. Narzissa schüttelte den Kopf und nahm ihren Mann fest in die Arme.
 

„Tu das nicht, mein Geliebter. Dazu besteht kein Grund. Du hast getan, was getan werden musste. Draco wird es verstehen. Irgendwann.“, meinte sie beruhigend und streichelt ihm den Rücken.

„Halt mich einfach nur fest, Zissa. Ich kann nicht glauben, dass du nach all den Tragödien immer noch zu mir stehst.“ Er flüsterte gegen ihren Hals. Die warme Luft verursachte bei ihr eine Gänsehaut.

„Ich werde immer zu dir stehen, Lucius. In guten wie in schlechten Zeiten, du erinnerst dich?“, meinte sie lächelnd. Ihr Mann seufzte nickend auf. „Ich liebe dich, Zissa. Mehr als du dir vorstellen kannst.“ Noch einmal streichelte sie seinen Rücken, bevor sie sich von ihm löste und ihm in die Augen sah.

„Ich liebe dich auch. Mehr als alles andere. Und du wirst sehen, Draco wird eine gute Partnerin in Astoria haben. Und vielleicht ist das Schicksal so gnädig wie bei uns und die beiden verlieben sich.“

Erste Begegnungen

Soo, dieses Kapitel ist nicht ganz so lange, aber ich wollte euch nicht zu lange warten lassen. Außerdem bin ich mir nicht sicher, wann ich Zeit finde, um weiter zuschreiben.

Also VIEL SPASS!!
 

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„Benimm dich.“ „Lerne fleißig.“ „Mach uns keine Schande.“, wurde Astoria vor dem HogwartsExpress belehrt.
 

„Natürlich, Mutter. Vater,“, meinte sie und machte einen kleinen Knicks bevor sie in den Zug einstieg. Ihr Koffer war schon verstaut und so brauchte sie nur mehr in ihr Abteil gehen.

Dort angekommen saß allerdings schon eine Person darin. Und gerade DIESE Person wollte sie jetzt am allerwenigsten sehen, doch sie mutmaßte schon, dass das auf Gegenseitigkeit beruhte und er nicht freiwillig hier war.
 

„Draco Malfoy.“, grüßte sie und legte all ihre Abneigung und Wut in ihre Stimme. Dennoch machte sie höflich ihren Knicks, so wie es sich gehörte.
 

Spöttisch zog er eine Augenbraue in die Höhe.

„Ach du bist Astoria. Tu dir keinen Zwang an, komm herein. Bald teilen wir sowieso mehr als nur ein Abteil in einem Zug.“ Höhnisch sah er sie an.
 

Astoria seufzte auf. „Leider.“, murmelte sie. Gleich darauf strafte sie sich in Gedanken selber. Es gehörte sich nicht.
 

„Glaub mir, ich bin auch nicht begeistert dich zu heiraten.“ Wieder deutete er auf den Sitz ihm gegenüber.
 

„Ich habe dir schon erlaubt, dich zu setzten.“, grinste er.
 

Astoria schnaubte. „Ich habe dich nicht um Erlaubnis gefragt.“, meinte sie schnippisch, setze sich aber dennoch.
 

Intensiv musterte er sie. Sie war keineswegs hässlich, musste er zugeben. Sie hatte ein hübsches, weibliches Gesicht. Ihre Haare, die in schönen großen Wellenlocken bis fast zu ihren Hüften reichten, hatten einen schönen honigblonden Farbton. Ihre Augen hatten die Farbe eines türkisblauen Meeres. Ihr ganzes Aussehen strahlte Perfektion aus. Zumindest auf den ersten Blick.

Als er ihren Körper mit seinen Augen untersuchte, musste er feststellen, dass sie zwar Rundungen besaß, aber keineswegs außerordentlich ausgeprägt.

Er konnte kleine Brüste und nicht allzu breite Hüften ausmachen. Andererseits sah man unter diesem Umhang auch nicht alles.
 

Als sie seine Blicke spürte, wurde sie nervös. Sie fing an, eine Haarsträhne zu nehmen und sie um ihre Finger zu wickeln. Eine Angewohnheit, die ihr ihre Eltern auszutreiben versucht hatten und die sie meistens auch unterlassen konnte, wenn sie sich stark ablenkte. Doch hier in diesem kleinen Abteil, mit ihrem vermeintlich zukünftigen Ehemann, konnte sie es einfach nicht lassen, obwohl sie wusste, dass es sich nicht ziemte.
 

„Gar nicht so übel.“, meinte er grinsend und lehnte sich wieder zurück in seinen Sitz. Er hatte sich bei seiner Musterung nach vorne gebeugt, um besser sehen zu können.
 

Erschrocken sah sie ihn an. Man hatte ihr schon oft gesagt, dass sie hübsch oder schön war, aber ein `gar nicht so übel´ hatte sie noch nie bekommen. Sie wusste nicht, wie sie damit umgehen sollte. Einerseits fand sie es beleidigend, dass er so über sie dachte. Und es gehörte sich nicht, so über eine Dame zu sprechen.

Andererseits konnte es ihr egal sein, wie er sie fand.
 

„Es gehört sich nicht, so über eine Dame und dann noch in ihrer Anwesenheit zu sprechen.“, sagte sie schnippisch. Sie wusste nicht, was sie sonst hätte sagen sollen.
 

„Schätzchen, ich kann dir gar nicht sagen, wie scheiß egal es mir ist, was sich gehört oder nicht.“ Mit einem arroganten Grinsen sah er sie an.
 

Mit einem Schnauben wandte sie sich ab und versuchte sich mit der Aussicht aus dem Zug abzulenken.

Eine zeitlang sagte keiner etwas. Draco hatte sich ein Buch genommen und begonnen zu lesen, doch Astoria langweilte sich einfach nur.
 

Seufzend wandte sie sich vom Fenster ab und ließ ihren Blick durchs Abteil wandern. Noch einmal seufzte sie. Sie hatte gehofft, mit ihren Freundinnen fahren zu können. Dann hätte sie genug zu tun gehabt.
 

„Ist dir langweilig, Süße? Ich könnte da Abhilfe schaffen.“, meinte Dray grinsend und erhob sich. Andeutungsvoll sah er sie an.
 

Als sie verstand, was er meinte, riss sie die Augen auf und schüttelte hastig den Kopf. Langsam kam er auf sie zu.

„Da mir das“, meinte er und zeigte auf ihren Körper. „sowieso bald gehört, kann ich mir doch schon mal eine Kostprobe holen.“ Vor ihr blieb er stehen und stütze sich mit seinen Händen rechts und links von ihrem Kopf ab.

Erschrocken versuchte sie weiter zurückzuweichen, drückte sich mit ganzer Kraft in den Sitz, hatte aber dennoch keinen Erfolg.

Grinsend beobachtete er ihre verzweifelten Versuche. „Was ist denn, Kleine? Angst vor mir?“, fragend sah er sie an. Immer noch hatte er diesen höhnischen arroganten Ausdruck in den Augen.
 

„Bitte, lass mich in Ruhe. Wir kennen uns noch nicht einmal. Das gehört sich einfach nicht.“ Sie klang fast schon verzweifelt, flehend. Aber sie wollte doch nicht einfach so, hier und jetzt geküsst werden. Einfach nur aus einer Laune heraus, weil er gerade Lust dazu hatte.

Doch anscheinend hatte sie keine andere Wahl.

Sein Kopf kam immer näher. Was sollte sie denn machen? Er wäre bald ihr Mann. Dann konnte er sie nehmen, wann immer er wollte. Außerdem wären ihre Eltern nicht erfreut zu hören, dass sie ihren Zukünftigen verärgert hatte. Auch wenn ihre Familie wert darauf legte, dass sich Frauen für die Ehe aufsparten, so war es ihnen noch wichtiger, die Malfoys nicht zu verärgern und somit die Hochzeit zu riskieren.

Sie seufzte leise auf, schloss die Augen und wartet auf das Unvermeidliche, als die Kabinentür geöffnet wurde.
 

„Etwas Süßes, meine Lieben?“, fragte eine freundliche Stimme. Nun öffnete Astoria doch wieder die Augen und musste feststellen, dass Draco bei der Dame mit dem Süßigkeitenwagen stand und eifrig einkaufte.
 

Erleichtert atmete sie aus. Sie hätte selber gerne etwas gehabt, traute sich aber nicht, jetzt aufzustehen und neben ihn zu treten, also starrte sie einfach aus dem Fenster.
 

Die Tür schloss sich wieder und Dray ließ sich ihr gegenüber nieder. Seine Einkäufe ließ er auf den Tisch fallen.

„Hier.“, meinte er und warf ihr eine Kürbispastete in den Schoß. Erstaunt sah sie zuerst das Ding auf ihren Beinen und dann ihn an. Doch er war schon mit essen beschäftigt und schien ihren Blick nicht zu bemerken.
 

Langsam fing auch sie an zu essen und als sie fertig war, warf er ihr noch eine zu. Geschickt fing sie sie diesmal auf. „Danke.“, flüsterte sie und aß auch die zweite sofort auf.
 

„Nimm dir einfach.“, meinte er schließlich und zeigte auf den großen Haufen am Tisch. Noch nie hatte sie so viel Auswahl an Süßigkeiten gehabt. In den letzten Jahren hatte sie sich zwar immer wieder im Zug ein paar Sachen gekauft, aber eben nur ein paar Sachen.

Ihre Eltern mochten das Zeug nicht und so war die Schule der einzige Ort, an dem sie so etwas essen konnte.

Doch ihre Erziehung ließ sie eben bescheiden sein.
 

Schüchtern sah sie Draco an. Als dieser ihren Blick bemerkte, seufzte er auf. „Hör mal, Kleine. Wir werden bald verlobt sein und dann gehört dir sowieso alles, was mir gehört. Also bitte, keine falsche Bescheidenheit. Nimm dir, was du willst. Wenn es weg ist, kaufen wir eben noch was.“ Zur Bekräftigung seiner Worte schob er ihr diverse Sachen auf den Schoß.
 

„Danke.“, murmelte sie noch einmal.
 

Eine zeitlang aßen sie schweigend vor sich hin, wobei Dray Astoria beobachtete, die sich schüchtern, schon fast ängstlich, irgendwelche Dinge vom Tisch nahm. Er wusste schließlich nicht, dass sie es gewohnt war, um Erlaubnis zu bitten, wenn sie etwas wollte. Er war ein Malfoy, er nahm sich einfach, was er wollte.
 

„Oh Mann, ich bereue das sicher irgendwann.“, murmelte er. Fragend sah sie ihn an, doch er fuhr einfach fort. „Kleine, jetzt pass mal auf. Wenn ich sage, nimm dir einfach etwas, dann tu es auch. Sei nicht so schüchtern. Zeig ein bisschen Temperament. Ich meine, so wie vorhin. Du wolltest keinen Kuss. Gut, dann sag das auch und lass nicht einfach alles mit dir machen.“
 

Erstaunt sah sie ihn an. „Es gehört sich nicht, dass ich mir einfach nehme, ohne zu fragen und ebenso wenig gehört es sich, dass ich dir widerspreche oder dich verärgere.“, erklärte sie leise.
 

„Bei Merlins Bart, wo kommst du her? Aus dem Mittelalter?“, Seine Stimme triefte nur so voll Sarkasmus und Ironie.
 

„Ähm… Nein.. wieso?“ Verwirrt sah sie ihn an. Man hatte ihr genau erklärt, wie sie sich ihm gegenüber zu verhalten hatte. Natürlich, es war nicht unbedingt so, dass sie es genoss, aber sie wollte ihrer Familie keine Schande bereiten.
 

„Ich denke, ich werde noch viel Arbeit mit dir haben…“, flüsterte Dray resignierend. Astoria verstand immer noch nicht. Sie hatte doch getan, was ihre Eltern von ihr verlangten, oder etwa nicht?
 

Dann war es wieder still. Draco dachte angestrengt darüber nach, wie er ihr dieses seltsame gehorsame Verhalten austreiben konnte. Einerseits war es schon verlockend, dass er ihr befehlen konnte, doch andererseits wollte er eine Frau mit Feuer und einem eigenen Willen.
 

„Du bist noch Jungfrau.“, meinte er schließlich. Erschrocken sah sie ihn an. Sie war es zwar von ihren Freundinnen gewöhnt, so manche intimen Details zu besprechen, doch außerhalb ihres Schlafsaals hatte sie noch nie mit jemandem darüber gesprochen. Zumindest nicht so offensichtlich. Ihre Mutter hatte sie schon darauf vorbereitet und ihr auch erklärt, dass sie sich für ihren Mann aufzusparen habe, aber darüber hinaus hatte es noch nie ein solches Gespräch gegeben.

Es galt als unschicklich, dieses Thema einfach so offen zur Sprache zu bringen.
 

Sie errötete merklich und stotterte herum. „Schon gut, das war keine Frage, sondern eher eine Feststellung.“, antwortete er auf ihre Sprachversuche.
 

„Ich habe mich aufzusparen.“, flüsterte sie leise. Doch natürlich hatte er es dennoch gehört. „Das war dann wohl für mich, oder?“ Grinsend sah er sie an.
 

Doch bevor sie darauf antworten konnte, war der Zug stehengeblieben. Schnell sprang sie auf, packte ihre Sachen und verließ den Zug, ohne sich noch einmal nach ihm umzudrehen.

Natürlich, das gehörte sich auch nicht, aber sie hatte keine Lust auf ein Gespräch dieser Art.
 

Sie verhielt sich angemessen. So wie es ihre Erziehung verlangte und naiver Weise hatte sie angenommen, er würde dasselbe tun. Doch wie sich gezeigt hatte, verhielt er sich weder angemessen, noch so, wie es die anderen Männer in ihrer Gegenwart taten, die sie aus der Gesellschaft ihrer Eltern kannte.

Nein, Draco Malfoy verhielt sich wie ein arroganter, eingebildeter Aufreißer. Innerlich seufzte sie. Womit hatte sie das verdient? Sie fand die Vorstellung alleine schon schrecklich, mit 17 verlobt zu werden. Wieso konnte das Schicksal dann nicht wenigstens so gnädig sein und ihr einen charmanten, intellektuellen jungen Mann an die Seite stellen? Nein, sie bekam diesen Wicht.

Ein klärendes Gespräch

Tage und Wochen vergingen. Astoria hatte Draco nicht mehr gesehen, abgesehen vom Gemeinschaftsraum oder beim Essen, aber nie hatten sie ein Wort gewechselt.

Eines Tages, Ende November, landete eine große weiße Eule vor ihr. Es war eindeutig nicht ihre, doch sie hatte eine Nachricht für sie.
 

Heute

Warte nach dem Unterricht auf mich im Gemeinschaftsraum

Dray
 

Es war weder eine Bitte, noch eine höfliche Anfrage gewesen, nein es war ganz eindeutig ein Befehl.

Astoria seufzte auf. Sie hatte schon damit gerechnet, dass sie irgendwann wieder mit ihm sprechen würde müssen, doch sie hatte gehofft, das noch länger hinauszögern zu können. Nun, anscheinend wurde ihr auch das nicht vergönnt.
 

Den ganzen Tag überlegte sie fieberhaft, was er denn von ihr wollen könnte. Vielleicht wollte er sich jetzt holen, was er im Zug nicht bekommen hatte. Bei diesem Gedanken wurde sie leicht panisch. Um den Tag zu überstehen, verdrängt sie daher ihre Überlegungen und ihre Angst.

Von Draco sah sie nicht viel. Er war in der letzten Schulstufe und sie machte die 5. Klasse. Ihr Unterricht war so angelegt, dass sie sich nicht oft über den Weg liefen.
 

Wie er ihr befohlen hatte, denn etwas anderes, als ein Befehl, war der Brief nicht gewesen, ging Astoria nach ihrer letzten Stunde in den Slytherin Gemeinschaftsraum, setzte sich in einen der Sessel und wartete mehr oder weniger geduldig.

Immer wieder fragte sie sich, was er denn von ihr wollen könnte. Die Zeit verging. Langsam füllte sich der Saal, doch von Draco war keine Spur, obwohl nun auch die Siebtklässler langsam kamen.

Sie musste eine weitere halbe Stunde warten, ehe ihr Zukünftiger den Raum betrat.
 

Ohne sie zu grüßen, stellte er sich vor sie und meinte laut und deutlich: „Astoria Greengrass, würdest du mit mir zum Weihnachtsball gehen?“

Seine Worte waren zwar in einer Frage verpackt gewesen, doch sein Tonfall verriet ganz deutlich, dass er keinen Widerspruch duldete.
 

Neugierig wandten sich die meisten anderen Schüler ihnen zu. Einige Mädchen sahen Astoria böse an. Jede wollte mit Dray zum Ball gehen. Immerhin war er hier so etwas wie ein Gott.
 

Schnell versuchte sie ihre Gedanken zu ordnen und schaffte es irgendwie angemessen zu antworten: „Ja, es währe mir eine Ehre.“
 

Draco nickte zufrieden und doch brannten seine Augen wütend. Er drehte sich schließlich um und marschierte zu seinem Zimmer. Schnell stand Astoria auf und folgte ihm.
 

Er hatte die Türe hinter sich zu geworfen, da er nicht bemerkt hatte, dass sie ihm nachgegangen war.

Viel zu wütend war er im Moment. Sein Vater hatte ihm einen Brief geschrieben.
 

Du hast Astoria auf den Weihnachtsball einzuladen. Angemessen und wie es sich gehört. Wehe, ich höre Beschwerden. Du weißt, wie viel auf dem Spiel steht.
 

Verächtlich schnaubte er, als er in Gedanken noch einmal die Worte von seinem Vater durchging.
 

Astoria klopfte mehrmals an. Wütend riss Draco die Türe auf und blaffte: „Was?“

Erschrocken fuhr Astoria zusammen. „Ich.. ich.. wollte..“, stammelte sie. Warum war er nur so wütend? Sie hatte doch nichts falsch gemacht, oder?

„Oh, sorry, komm rein.“, murmelte er, als er erkannte, wer da vor ihm stand. Er ging einen Schritt zur Seite und ließ sie eintreten.
 

Zögernd betrat sie den Raum und riss die Augen auf. „Du hast ein Einzelzimmer.“, stelle sie fest.

Draco nickte, schloss die Türe hinter ihr und ließ sich an seinem Schreibtisch nieder. „Das haben die meisten männlichen Siebtklässler. Also die, die es sich leisten können.“, erklärte er immer noch etwas verärgert.
 

Unsicher stand Astoria im Zimmer, schielte heimlich herum und versuchte sich alles anzusehen, ohne es zu auffällig zu machen.
 

„Setz dich. Und sieh dich um.“, befahl Draco ihr. Doch sie war zu erstaunt, um sich im Moment darüber zu ärgern. Langsam ließ sie sich auf seinem Bett nieder und begann nun alles genau in Augenschein zu nehmen.
 

Das Zimmer war nicht allzu groß, aber eben auch nicht klein. Es gab ein großes Bett, einen Schreibtisch, einen Kamin, mit zwei großen, bequem aussehenden Sesseln davor und einen großen Schrank. Außerdem gab es eine weitere Türe.
 

Fragend sah sie dort hin. Dray bemerkte ihren Blick und sagte: „Badezimmer.“

Verstehend nickte Astoria. „Du hast es gut.“, seufzte sie schließlich.
 

Abwartend sah er sie weiter an. „Was willst du?“, fragte er etwas genervt.

„Habe ich irgendetwas falsch gemacht? Ich weiß nicht, wieso du wütend auf mich bist und es behagt mir nicht. Ich möchte nicht, dass meine Eltern davon erfahren. Ich würde das lieber unter uns klären.“

Sie klang fast flehend, das war ihr bewusst, aber es war ihr einfach wichtig, ihre Eltern nicht zu verärgern. Sie würden sie aus Hogwarts nehmen, wenn sie nicht zufrieden mit ihr waren. Das hatten sie ihr oft genug gesagt.

Immerhin sollten Frauen der höheren Gesellschaft, der sie angehörte, sich einen Ehemann und keinen Job suchen. Daher war es nicht nötig, den Abschluss an der Schule zu machen.

Sie sollten sich besser in Haushaltsdingen schulen.

Astoria hatte ein Privileg bekommen, indem ihre Eltern sie weiter die Schule besuchen ließen. Außerdem sahen ihre Eltern es als Chance an, dass Astoria potentielle Ehemänner kennenlernte.

Doch nachdem sie bald 17 und somit verlobt werden würde, war sie auf die Erlaubnis ihrer Eltern und ihres Verlobten umso mehr angewiesen.
 

Perplex sah Draco sie an. „Ich bin nicht wütend auf dich. Wie kommst du auf so etwas?“

Astoria seufzte erleichtert auf. „Du hast so böse geklungen. Ich wollte wissen was los ist, immerhin muss ich mich doch darum kümmern, wie es dir geht. Aber an der Türe hast du mich so angeschrien.“, erklärte sie leise.
 

Draco lachte plötzlich los. „Du bist echt seltsam, Kleine.“, meinte er kichernd. „Du magst mich nicht einmal und trotzdem willst du wissen wie es mir geht?“

Astoria nickte. „Es gehört sich so. Du wirst bald mein Verlobter sein.“
 

Nun sah er sie wieder ernst an. „Stimmt. Aber deswegen musst du nicht angekrochen kommen.“

„Es gehört sich, dass ..“, fing sie an, doch er unterbrach sie barsch: „Es ist mir scheiß egal, was sich gehört und das sollte es dir langsam auch. Findest du es nicht schon schlimm genug, dass sie uns einfach gegen unseren Willen verheiraten? Musst du dann noch alles tun was sie wollen, obwohl es dir nicht gefällt?“ Er war aufgesprungen und hatte sich vor sie gestellt.
 

Er konnte einfach nicht verstehen, warum sie so gefügig war. Immerhin tat er seine Abneigungen kund, wann immer er konnte. Doch sie tat so, als würde es ihr gefallen. Nur damit sie ihre Eltern nicht ärgerte.
 

Astoria riss die Augen auf und flüsterte schließlich betrübt: „Sie werden mich aus der Schule nehmen, wenn ich ihnen Ärger bereite. Und ich will doch Heilerin werden.“

„Was?“, meinte Draco nun wieder verärgert. Astoria seufzte auf. „Ich weiß, dass sich das nicht gehört. Aber ich würde so gerne Heilerin werden.“, murmelte sie.
 

Draco schüttelte wild den Kopf. „Das meine ich doch nicht. Deine Eltern drohen damit, dich von der Schule zu nehmen?“

Überrascht hob sie wieder den Kopf und nickte leicht.

„Wie können die nur.“, rief er verärgert. „Ich werde ihnen sofort einen Brief schreiben.“
 

„Nein, bitte. Ich will sie nicht unnötig verärgern.“ Nun war auch Astoria aufgestanden. „Gut“, meinte Draco schließlich. „Aber mach dir darüber keine Gedanken mehr. Meine Frau soll einen Abschluss haben und die Ausbildung, die sie sich wünscht. Ich habe keinen Bedarf an Hausfrauen. Wozu gibt es schließlich Hauselfen.“
 

Nun war sie vollkommen sprachlos. „Wenn sie dir jemals wieder damit drohen, oder es wahr machen wollen, sag mir sofort Bescheid. Ich regle das. Außerdem werde ich zu Weihnachten mal beiläufig erwähnen, dass mir eine Frau mit Abschluss wichtig ist.“

Überwältig fiel sie ihm um den Hals.

Sie hatte alles erwartet. Sogar, dass er sie von sich aus, von der Schule nehmen ließ. Aber sie hatte ganz sicher nicht damit gerechnet, dass er darauf bestand, dass sie die Schule abschloss.
 

„Danke, danke, danke.“, rief sie an seiner Schulter. Perplex legte auch er die Arme um sie, fasste sich aber schnell wieder.

Sie drückte sich fest an ihn und so konnte er jede Kurve ihres Körpers spüren.

„Das gefällt mir.“, meinte er grinsend und rieb sich provokant an ihr.
 

Augenblicklich erstarrte sie, löste sich von ihm und sah ihn mit rotem Kopf an. „Weißt du, wenn du mir wirklich so dankbar bist, vielleicht solltest du es mir dann auch zeigen.“ Anzüglich sah er sie an. Eigentlich war es nur ein Scherz gewesen, doch sie schien es ernst zu nehmen.
 

Erschrocken riss sie die Augen auf, nickte dann aber schließlich resignierend.

„Natürlich.“, flüsterte sie. Langsam streifte sie ihren Umhang mit zitternden Fingern von den Schultern und wollte anfangen, sich weiter zu entkleiden, doch Draco hielt ihre Hände fest.
 

Schnell gab er ihr einen Kuss auf die Wange, hob ihren Mantel auf und reichte ihn ihr. „Das war nur Spaß. Wenn du so etwas nicht tun willst, dann tust du es auch nicht.“
 

Mit diesen Worten schob er sie aus seinem Zimmer. Er würde echt noch eine Menge Arbeit mit ihr haben.

Genervt ließ er sich auf sein Bett fallen und schloss die Augen. Wie sollte er jemals mit so einem Ding glücklich werden? Er würde ihr diesen ganzen Gehorsam austreiben müssen, sonst würde er untergehen.

Er wollte doch keine Sklavin zur Frau. Seine Frau sollte temperamentvoll sein. Leidenschaftlich. Stur. Feurig. Impulsiv. Heißblütig. Sie sollte ihm ebenbürtig sein.

Er seufzte auf. Er musste Astoria dazu bekommen, dieses anerzogene Verhalten abzulegen und ihr wahres Ich zu zeigen.

Wahrscheinlich musste er sie nur genug provozieren. Zumindest war es einen Versuch wert.
 

Astoria hingegen saß noch lange wach, machte Hausaufgaben, lernte und dachte viel über Draco Malfoy nach.

Er war schon irgendwie seltsam. Einerseits war er ein totales Arschloch, benahm sich unmöglich und provozierte sie, und andererseits konnte er so nett sein, wenn er wollte.
 

Wenn ich ihm wirklich trauen kann, brauche ich mir anscheinend keine Sorgen mehr um meine Ausbildung machen, ging es ihr durch den Kopf. Doch kann man ihm wirklich trauen? Kann man einem Malfoy glauben?
 

Sie wusste es nicht. Die Malfoys waren nicht gerade bekannt für ihre Glaubwürdigkeit und Ehrlichkeit, aber andererseits war Astoria kein Mensch, der Vorurteilen Glauben schenkte. Sie machte sich gerne selber ein Bild.
 

Außerdem hatte sie im Moment andere Dinge, um die sie sich Gedanken machen sollte. In ein bisschen mehr als zwei Wochen würden die Weihnachtsferien beginnen und davor fand noch der Ball statt.

Dies hatte man als neue Tradition eingeführt. Man dachte wohl, dass es allen gut tun würde, ein wenig Spaß zu haben, nach den dunklen Jahren.

Astoria hielt das generell eigentlich für eine gute Idee, doch sie hatte zuhause schon an genug Bällen teilgenommen, um zu wissen, dass so etwas nicht immer Spaß machte. Aber Hogwarts war ja schon immer anders gewesen.

Vielleicht würde sie sich sogar amüsieren. Zumindest wenn Draco einen guten Tag hatte.

Eine nette Geste

Am nächsten Tag, nach dem Abendessen, kam Astoria in den Gemeinschaftsraum. Sie wollte noch ein wenig lernen und etwas lesen, da es aber sehr voll war, musste sie mit einem Sessel in einer dunkleren Ecke vorlieb nehmen. Der nächste Kamin war etwas weiter entfernt und das Licht und die Wärme des Feuers drangen kaum zu ihr durch.

Zu dieser Jahreszeit war es in den Kerkern ohnehin schon kalt, daher umschwärmten die meisten Schüler die Kamine, wie Motten das Licht. Die übrigen tummelten sich in den oberen Stockwerken oder zogen sich in ihre Betten zurück.
 

Doch Astoria wollte nur in Ruhe lernen und in ihrem Bett wäre sie zu schnell eingeschlafen.

Seufzend ließ sie sich also auf dem kalten Polster nieder. Am liebsten hätte sie die Beine auf den Sessel gelegt, an ihren Körper gezogen und so halbwegs warm gehalten, doch das konnte sie nicht. Es war unanständig und gehörte sich nicht für eine Dame.

Noch einmal entfleuchte ihr ein leises Seufzen. Ihre Erziehung war zu stark ausgeprägt und es fiel ihr sogar hier in Hogwarts schwer, sich ihr zu widersetzen.
 

Eine zeitlang saß sie ordentlich da und versuchte, sich auf ihr Zaubertränkebuch zu konzentrieren. Doch das gelang ihr nur mäßig. Es war einfach viel zu kalt und sie fror schon nach einigen Minuten.
 

Unauffällig ließ sie den Blick durch den Raum schweifen. Niemand sah zu ihr her. Alle waren mit anderen Dingen beschäftigt. Außerdem saß sie in einer doch recht dunklen Ecke. Es würde vielleicht keinem auffallen.
 

Langsam hob sie doch die Beine und zog sie eng an ihren Körper. Ihr wurde etwas zwar etwas wärmer, aber sie zitterte dennoch.
 

Draco, der in einem der Sessel am größten Kamin saß, beobachtete Astoria nun schon seit sie den Raum betreten hatte.

Er hatte keine Schwierigkeiten gehabt, einen Platz zu finden. Immerhin brauchte er nur seinen typischen Malfoy-Blick aufsetzen, und alle gaben ihm nach.
 

Grinsend schüttelte er den Kopf, als er sah, wie Astoria sich verstohlen umblickte und dann die Beine an ihren Körper zog.
 

Ich bin echt zu nett, schoss es ihm durch den Kopf, als er aufstand und langsam auf sie zuging. Sie hatte ihn noch nicht bemerkt. Selbst, als er genau vor ihr stand, registrierte sie ihn nicht. Sie hatte die Augen geschlossen und rieb sich sachte über ihre Arme und Beine und sie zitterte heftig.
 

„Komm.“, meinte Draco nur. Erschrocken fuhr sie hoch, sah ihn an und stellte sofort ihre Beine zurück auf den Boden. Peinlich berührt blicke sie weg. Es war ihr ja so unangenehm, dass er sie so gesehen hatte.
 

Arrogant grinsend zog er eine Augenbraue in die Höhe, drehte sich um und ging, ohne ein weiteres Wort zu sagen, davon.
 

Als Astoria seine Worte begriffen hatte, sprang sie schnell auf, sammelte ihre Tasche und ihre Bücher ein und folgte ihm eilig.

Er war in sein Zimmer gegangen und hatte die Türe für sie offen gelassen.
 

Zögernd ging sie ihm nach. Er saß an seinem Schreibtisch und beachtete sie gar nicht, zumindest hob er weder den Kopf, noch sah er sie an.
 

„Mach die Tür zu, sonst wird es kalt herinnen.“, meinte er barsch. Schnell beeilte sich Astoria und tat, wie ihr geheißen.
 

„Setz dich.“, meinte er schließlich, während er weiter auf einem Pergament schrieb, und zeigte auf einen der großen Sessel vor seinem Kamin.

Dann zog er seinen Zauberstab, flüsterte etwas und ein schönes, helles Feuer begann darin zu brennen.
 

„Was..“, fing Astoria an. Doch sie wusste nicht, was genau sie fragen sollte. Was sollte sie hier? Warum sollte sie sich setzen? Warum sagte er nicht etwas anderes zu ihr? War er sauer auf sie?
 

„Was willst du von mir?“, fragte sie schließlich und versuchte höflich zu klingen. Sie war eindeutig verwirrt.
 

Nun hob er seinen Kopf und sah sie ungeduldig an. „Das hab ich doch schon gesagt, oder bist du schwerhörig? Du sollst dich setzen.“
 

Langsam wurde sie wütend. Sie war doch keine Sklavin. Er konnte doch nicht einfach so zu ihr gehen, und ihr irgendetwas befehlen. Und sie war dann auch noch so dumm, und gehorchte. Das lag nur an ihrer verflixten Erziehung.

Sie war es einfach gewohnt zu gehorchen, ohne nachzufragen. Doch das hatte er sicher nicht verdient.

„Du hast mir nichts zu befehlen.“, meinte sie dann schnippisch. Daraufhin zog er nur eine Augenbraue höhnisch hoch. „Ach nein?“, fragte er, stand auf und ging auf sie zu.

Er wirkte bedrohlich, gefährlich. Sie bekam etwas Angst.

„Ich dachte, ich bin dein Verlobter? Und soweit ich weiß, ist das Grund genug, dass du mir gehorchst.“, zischte er.

„Wie bitte?“ Sie konnte ihre Wut kaum verbergen, doch sie versuchte es. Sie hatte wirklich Angst vor ihm.

„Du hast mich genau verstanden, Kleine. Du gehörst mir, oder?“ Arrogant sah er sie an. Inzwischen hatte er sie gegen eine Wand gedrängt.

„Noch nicht.“, flüsterte sie. Nun lachte er spöttisch. „Das ist doch Haarspalterei, Kleine. Du wirst mir gehören. Und du solltest besser tun, was ich sage, du willst mich doch nicht verärgern oder?“

Kurz funkelte sie ihn böse an. Natürlich wollte sie ihn nicht verärgern. Okay, eigentlich wollte sie schon, aber sie konnte es sich nicht erlauben. Sie war auf ihn angewiesen, ob es ihr gefiel oder nicht. Und es war besser, er wäre ihr gegenüber wohlwollend eingestellt.

Ohne noch etwas zu sagen, ging sie zu dem Sessel, auf den er vorhin gezeigt hatte und ließ sich darauf nieder.

Sie wartete still, was als nächstes geschehen würde, doch er setzte sich nur wieder auf seinen Stuhl und fing wieder an, auf dem Pergament zu schreiben.
 

Fragend starrte sie auf seinen Hinterkopf. „Und was soll ich jetzt tun, Mylord?“, wollte sie gereizt wissen. Das letzte Wort spuckte sie nur so aus.

Ein Grinsen stahl sich auf sein Gesicht. Sie hatte Humor, immerhin etwas, damit ließ sich doch etwas anfangen.
 

„Am besten Ihr haltet die Klappe und verhaltet Euch ruhig, Mylady. Ich muss mich konzentrieren.“, meinte er und äffte ihren Tonfall nach.
 

Sie schnaubte verächtlich aus. Ja, das gehörte sich auch nicht, aber das war ihr egal.
 

Wieder musste er grinsen. Seine Provokationen halfen ihr anscheinend wirklich, ihre gehorsame Erziehung zu vergessen.
 

Die Minuten vergingen und Astoria starrte Draco weiter wütend an, bis es ihr zu langweilig wurde. Langsam sah sie sich wieder um und hing ihren Gedanken nach.
 

Bis ihr wieder bewusst wurde, dass sie ja eigentlich etwas für die morgige Zaubertränkestunde lernen wollte. Leise nahm sie ihr Buch, machte es sich etwas bequemer und begann zu lesen.
 

Lächelnd stellte er fest, dass sie wirklich wieder begonnen hatte, zu lernen. Jetzt konnte auch er sich endlich konzentrieren. Den Aufsatz musste er sowieso noch einmal schreiben, denn er hatte, seit sie im Raum war, keinen sinnvollen Satz zusammen gebracht.

Allmählich fiel ihm die Arbeit jedoch leichter. Ihre Anwesenheit beruhigte ihn irgendwie.
 

Kurz sah sie auf. Es war angenehm hier. Ihr war wohlig warm und der Sessel war äußerst bequem. Noch einmal sah sie Draco an. Diesmal allerdings nicht böse, sonder nachdenklich.

Wieso hatte er sie hereingeholt? Hatte er bemerkt, dass ihr draußen kalt war? Wollte er ihr auf seine Art und Weise etwas Gutes tun, und war nur zu stolz, um es zuzugeben?

Schmunzelnd wandte sie sich wieder ab. Anscheinend hatte er mehr Seiten, als man auf den ersten Blick erkennen konnte. Und sie konnte nicht sagen, ob sie sich auf die nächste neue Seite freuen sollte oder Angst davor haben sollte.
 

Astoria schaffte es, unnatürlich schnell, alles zu lesen und alle Hausaufgaben zu machen. Kurzum: sie hatte alles gemacht, was sie sich für heute vorgenommen hatte.

Sie musste zugeben, dass sie sich hier wohlfühlte. Obwohl sie es nie für möglich gehalten hatte, strahlte Dracos Anwesenheit Sicherheit und Geborgenheit aus.
 

Müde gähnte sie und streckte sich. Als sie aufsah, bemerkte sie, dass Draco an seinem Schreibtisch eingeschlafen war. Sein Kopf ruhte auf seinen Händen und er atmete leise und gleichmäßig.

Langsam stand sie auf und versuchte keinen Laut zu machen, als sie sich ihm näherte.

Sie musste lächeln. Er sah so friedlich aus, wenn er schlief. Blonde Haarsträhnen fielen ihm ins Gesicht.

Zögernd hob Astoria ihre Hand und strich ihm sachte die Strähnen aus dem Gesicht. Wohlig seufzte er im Schlaf auf.

Dadurch ermuntert, streichelte sie ihm über den Kopf und fuhr ihm durch die Haare.
 

Er hatte heute kein Haargel oder Wachs benutzt und so waren sie samtig und weich. Sie konnte seinen Duft einatmen. Er roch unwiderstehlich gut. Irgendwie nach Wald und Regen und einem dezenten Aftershave.

Freiheit, schoss es ihr durch den Kopf. Tief atmete Astoria ein, sein Geruch drang in ihre Nase und strömte durch ihren gesamten Körper. Seufzend schloss sie die Augen und atmete gleichmäßig ein und aus.
 

Draco hingegen erwachte bei ihrem Seufzer, blieb aber ruhig liegen. Sie strich ihm immer noch durch die Haare und anscheinend gefiel es nicht nur ihm.

Gemächlich setzte er sich wieder auf und sah sie neugierig an. Sofort erstarrte sie in ihrer Bewegung und riss die Augen auf. Ruckartig zog sie ihre Hand zurück.
 

„Ich.. es tut..“, stammelte Astoria und verließ fluchtartig den Raum.
 

Grinsend schüttelte Draco den Kopf. Sie hatte nicht einmal ihre Sachen mitgenommen. Aber sie schien langsam aufzutauen. Immerhin ein kleiner Erfolg.
 

Was habe ich da nur getan?, schoss es Astoria durch den Kopf. Unruhig lag sie in ihrem Bett, unter der Bettdecke und fragte sich ständig, was sie dazu bewogen hatte, Draco zu streicheln.

Er hatte aber auch zu süß ausgesehen, als er geschlafen hatte. Astoria seufzte auf. Er war ein Teufel in einem Engelskostüm.
 

Inzwischen war sie sich sicher, dass er ihr nur `befohlen´ hatte, in sein Zimmer zu kommen, weil er gewusst hatte, wie schlecht es ihr im Gemeinschaftsraum gegangen war. Und sie musste zugeben, dass das ganz schön fürsorglich und galant gewesen war. Gut, seine Ausführung ließ zu wünschen übrig. Er hätte sie auch nett fragen können, aber immerhin hatte er sich Gedanken um sie gemacht.
 

Vielleicht würde ihr Leben mit ihm doch nicht so schrecklich werden, wie sie es erwartet hatte. Vielleicht würde er auftauen und seine harte Schale ablegen.
 


 

Am nächsten Morgen huschte Astoria schnell zum Frühstück und hoffte, dass Draco sie nicht finden würde. Es war ihr immer noch peinlich, was gestern passiert war.

Sie hatte Glück. Den ganzen Tag ließ er sie in Ruhe. Was zur Folge hatte, dass sie viele ihrer Bücher nicht hatte und ein paar Punkte abgezogen bekam. Allerdings war sie sonst gut vorbereitet, so dass sie einige Punkte durch Mitarbeit wieder holen konnte.

Immerhin war sie auch als gute Schülerin bekannt, da viel es nicht weiter ins Gewicht, wenn sie einmal ihre Bücher vergaß.
 

In einer Freistunde, sie hatte danach noch Kräuterkunde, saß sie im Gemeinschaftsraum und wärmte sich auf. Sie war gerade von Pflege der magischen Geschöpfe gekommen. Diese Stunde fand meistens draußen statt und so war sie ein wenig durchgefroren.
 

„Ah, da bist du ja.“, meinte Draco, als er ebenfalls den Raum betrat. Astoria schreckte auf. Wie schaffte er es nur, dass sie ihn nie bemerkte?

Sie nickte ihm höflich zu und lächelte ihn unsicher an. Ein Grinsen stahl sich auf sein Gesicht, als er in Richtung seines Zimmers davon ging.

Kurz vor den Treppen blieb er stehen, drehte sich um und sagte ungeduldig: „Kommst du?“

„Wieso?“, flüsterte Astoria, woraufhin Draco nur mit den Schultern zuckte und gleichgültig antwortete: „Ich dachte, du möchtest vielleicht deine Bücher zurück. Aber wenn nicht, auch gut.“
 

Er ging weiter und war sie sicher, dass sie ihm folgen würde. Sie würde es nicht riskieren, ihm ihre Bücher zu überlassen.

Und er sollte Recht behalten. Noch bevor er seine Zimmertüre erreichte, hatte sie ihn eingeholt und folgte ihm. Allerdings hielt sie sich immer ein paar Schritte hinter ihm.
 

Draco tippte seine Türe kurz mit seinem Zauberstab an, diese schwang auf und dann trat er ein, gefolgt von Astoria.
 

„Dort.“, meinte er und deutete auf den Tisch, der vor dem Kamin stand. Ihre Bücher waren ordentlich gestapelt und ihre Tasche lag daneben.

Astoria nickte leicht und holte ihre Sachen. „Danke“, murmelte sie, und wollte das Zimmer wieder verlassen.
 

„Du kannst gern hier bleiben. Ich habe jetzt noch zwei Stunden Zaubertränke, also brauchst du keine Angst haben, dass wir wieder alleine hier sind.“ Er grinste sie an, worauf hin sie verlegen auf den Boden starrte.
 

„Ich meine es ernst. Komm her, wann immer du magst. Die Türe reagiert auf deinen Zauberstab, wenn du das Passwort dazu nennst.“, erklärte er. Zur Demonstration zog er Astoria mit aus dem Raum, verschloss die Türe und zeigte es ihr noch einmal vor.
 

Danach ließ er es Astoria versuchen. Als auch dann die Türe aufschwang, nickte er zufrieden. „Sie reagiert nur auf unsere Zauberstäbe. Mit einem anderen funktioniert es nicht. Und nimm keine Freunde mit. Verstanden?“ Fragend sah er sie an.
 

Astoria nickte überrascht. „Wieso?“, brachte sie schließlich heraus. „Wie würde ich da stehen, wenn herauskäme, dass meine zukünftige Verlobte im Gemeinschaftsraum erfriert, während ich ein warmes Zimmer habe.“ Astoria nickte nur.

„Also dann, ich muss los. Wie gesagt, bleib solang du möchtest.“, meinte er und verschwand.

Perplex sah sie ihm noch einmal nach, bevor sie den Raum wieder betrat und die Türe hinter sich schloss.

Sie hatte selber nicht mehr viel Zeit. Ihre Stunde würde bald anfangen, aber sie wollte sich noch einmal davon überzeugen, dass sie hier wirklich in seinem Zimmer stand.
 

Nach der Kräuterkundestunde wollte Astoria noch Hausaufgaben machen, bevor sie zum Abendessen gehen würde.

Mit klopfendem Herzen näherte sie sich Dracos Zimmer. Es kam ihr seltsam vor, einfach in seine Räume zu gehen. Er hatte es ihr zwar erlaubt, aber dennoch fühlte es sich falsch an. Es war schließlich sein Zimmer und er war nicht da. Es gehörte sich nicht, einfach in den Räumen von jemandem zu sein, wenn dieser jemand nicht da war.
 

Astoria atmete noch einmal tief ein, bevor sie mit ihrem Zauberstab die Tür berührte, das Passwort flüsterte und diese dann aufging. Mit klopfendem Herzen betrat sie den Raum.

Sie war immerhin in Hogwarts und nicht Zuhause. Draco hatte es ihr ausdrücklich gestattet und ihr außerdem nahegelegt, dass sie ihre Erziehung ein wenig lockern könnte.
 

Etwas beruhigter ließ sie sich wieder in den Sessel fall, in dem sie tags zuvor schon gesessen hatte und begann damit, ihre Hausaufgaben zu machen.
 

Nach einiger Zeit ging die Türe abermals auf und Draco kam herein. Hastig sprang Astoria auf. „Ha..Hallo.“, stotterte sie etwas.

„Hey“, grüßte er nur und verschwand einfach im Badezimmer. Er hatte sie nicht einmal wirklich registriert. Sie hingegen hatte sich bei seinem Anblick irgendwie ertappt und erschreckt gefühlt.

Auch wenn er ihr erlaubt hatte, hier zu sein, hatte sie doch aus Reflex gehandelt. Außerdem rechnete sie jedes Mal damit, dass er vielleicht doch nicht wollte, dass sie hier war, und sie hinausschmiss. Sie würde sich einfach so unauffällig wie möglich verhalten.

Langsam setzte sie sich wieder hin und machte mit ihrer Arbeit weiter.
 

Später bemerkte sie gar nicht, dass Draco wieder ins Zimmer kam. Erst als er seinen Schrank öffnete, schaute sie auf. Er suchte sich gerade frische Klamotten aus seinem Kasten. Dabei trug er nur ein Handtuch um die Hüften.

Anscheinend war er duschen gewesen. Seine Haare waren nass und auch auf seinem Körper glitzerten noch Wassertropfen.

Astoria riss die Augen weit auf und zog scharf die Luft ein.
 

Bei dem Geräusch drehte Draco sich um und musste grinsen. „Noch nie einen nackten Mann gesehen?“, fragte er.

Blut schoss Astoria in ihre Wangen und färbte diese rot. Peinlich berührt senkte sie wieder den Kopf, nachdem sie ihn schon viel zu lange angesehen hatte.

„Sieh dir ruhig alles an, bald gehört es dir sowieso.“, grinste er anzüglich. Heftig schüttelte sie den Kopf.

Dann lachte Draco und verschwand mit einem „Früher oder später siehst du sowieso alles.“ im Badezimmer.
 

Als er wieder heraus kam, war er allerdings wieder angezogen. Ohne sie zu beachten legte er sich auf sein Bett und schloss die Augen.
 

„Oh, du willst sicher deine Ruhe haben. Tut mir leid. Ich bin gleich weg.“, stammelte Astoria halbwegs verständlich und begann ihre Sachen zu packen.

„Nein. Bleib.“, meinte Draco ruhig, ohne die Augen zu öffnen. Kurz stockte sie, überlegte und ließ sich dann doch wieder nieder.
 

Lange Zeit hörte man nur Dracos regelmäßige Atemzüge und das Rascheln von Papier.
 

Zwei Wochen später, ein paar Tage vor dem Ball, kam Dray nach dem Quidditchtraining in sein Zimmer.

Astoria saß in ihrem Sessel und lernte. Das tat sie fast schon täglich.

„Hey, wie war das Training?“, fragte sie ihn, ohne aufzusehen. „Ganz gut, wir werden es Gryffindor schon zeigen.“, antwortete Draco, während er ins Bad ging. Es war einfach normal sie da zu haben, wenn er vom Unterricht kam.

Auch sie hatte sich daran gewöhnt, in seinem Zimmer zu sein. Völlig natürlich war es für sie, dass sie hier her kam, wenn sie lernen wollte, oder ihre Ruhe brauchte. Außerdem wirkte seine Gegenwart beruhigend auf sie.

Aber auch er genoss es. Wenn sie da war, konnte er sich besser konzentrieren, war ausgeglichener und ruhiger.
 

Alles in allem schien es, als hätten die beiden sich aneinander gewöhnt. Ihr gemeinsames Leben würde wohl doch nicht so schlimm werden.

Der Weihnachtsball

Schließlich war es dann soweit. Der letzte Schultag, und somit Tag des Balls, war gekommen. Astoria und Draco hatten vor, die Ferien in Hogwarts zu verbringen. Oder zumindest hatten ihre Eltern das so bestimmt. Sie sollten die Zeit nutzen und sich besser kennenlernen. Immerhin sollten sie sich im Februar schon verloben und dann war es nicht mehr weit bis zu den Sommerferien und der Hochzeit.
 

Astoria wurde von Unterrichtsstunde zu Unterrichtsstunde nervöser und aufgeregter. Sie konnte den Lehrern nicht folgen, hörte auch nicht richtig zu und war mit ihren Gedanken schon auf dem Ball.

Sie fiel dadurch allerdings nicht auf. Alle anderen Schüler waren mindestens genauso abgelenkt, entweder durch die Tatsache, dass bald Ferien waren und keiner mehr lernen wollte, oder durch den Ball.
 

Als Astoria endlich in den Gemeinschaftsraum kam, war von Draco weit und breit keine Spur. Auch in seinem Zimmer war er nicht. Allerdings fand sie dort auf `ihrem Sessel´ einen Zettel, auf dem
 

19 Uhr, Treppe vor der Großen Halle
 

stand.
 

Kurz und prägnant, einfach typisch Draco. Astoria musste unweigerlich lächeln. Irgendwie hatte sie mit so etwas schon gerechnet.
 

So machte sie sich also wieder auf in ihren Schlafsaal und begann, sich fertig zu machen. Ihr Kleid war dunkelblau. Oben enganliegend und unten weit. Das Oberteil, welches hinten geschnürt wurde, war vorne mit vielen kleinen Diamanten besetzt. Sie funkelten im Licht wie Sterne.
 

Ihr Haar hatte sie mit Spangen, auf denen wieder kleine Diamanten waren hochgesteckt, ließ ein paar wenige Strähnen ins Gesicht fallen, so dass man einen schönen Blick auf ihren Hals, ihre Schultern und ihren Rücken hatte.

Ihre hohen Schuhe hatten dieselbe Farbe, wie das Kleid. Astoria hatte früh gelernt, auf hohen Absätzen zu gehen. Das gehörte sich so für eine edle Dame.

Alles in allem sah sie einfach perfekt aus. Ihre Mutter hatte wieder einmal an alles gedacht. Selbst ihre Tasche passte perfekt ins Bild.

Zum ersten Mal war sie ihrer Mutter wirklich dankbar für deren Perfektionismus. Sie wollte heute gut aussehen. Für Draco.

Vor ein paar Wochen hatte sie sich noch vor dem Ball gefürchtet, doch heute freute sie sich nur darauf. Sie mochte Draco inzwischen. Zumindest hasste sie ihn nicht mehr. Er war eigentlich eine sehr angenehme Person, und sie wollte unbedingt mehr von ihm kennenlernen.
 

„Astoria, du siehst hinreißend aus.“, meinte eine ihrer Freundinnen. Auch die anderen zogen erstaunt die Luft ein. „Einfach perfekt. Draco hat die richtige Wahl getroffen.“, stimmte eine andere zu.

Nur, dass er eigentlich keine Wahl hatte, dachte Astoria ein wenig verstimmt. Wenn ihre Eltern nicht gewesen wären, hätte er sie nicht einmal bemerkt.

Sanft schüttelte sie den Kopf, um ihre Frisur nicht zu zerstören, und vertrieb somit die trüben Gedanken.

Es war nun einmal, wie es war. Und man musste das Beste daraus machen. Sie würde heute Spaß haben. Und weder ihre Eltern noch Draco konnten sie daran hindern.

Gemeinsam verließen sie den Raum und machten sich auf den Weg in die Große Halle.
 

Oben an der Treppe suchte Astoria mit ihren Blicken nach Draco. Dieser stand unten vor der Halle und unterhielt sich gerade mit jemandem. Er hatte seinen Festumhang an, doch sie wusste, er würde einfach umwerfend aussehen, wenn er sich denn endlich umdrehte.

Langsam stieg sie die Stufen hinab. Gemurmel wurde laut. Sie sah, wie Dracos Gesprächspartner ihn anstupste und mit dem Kopf zu ihr zeigte. Er sah erstaunt aus. Nun drehte sich Draco um. Und sie hatte Recht gehabt. Er sah unverschämt gut aus.

Gespannt verfolgte sie seinen Blick, während er sie musterte und auf sie zu kam. Sie sah einfach nur wunderschön aus. Gleichzeitig unschuldig und doch erotisch. Nun war er doch froh, dass seine Eltern ihn gezwungen hatten, mit ihr auf den Ball zu gehen. Er hätte keine bessere finden können.

Unten an der Treppe hielt er ihr seinen Arm hin.

„Du siehst gut aus.“, flüsterte sie mit leicht geröteten Wangen.

„Und du bist zu spät.“, meinte er. Mit einem Schlag war ihre Aufregung wie weggeblasen. Langsam und ein wenig enttäuscht nickte sie. Nur nichts anmerken lassen.

„Tut mir leid.“, murmelte sie und ließ sich von ihm mitziehen. Die anderen, die herum standen, sahen sie staunend an. Die beiden waren einfach das perfekte Paar.

Perfekt durchdacht, Mutter, schoss es Astoria ärgerlich durch den Kopf.
 

Zuerst setzten sie sich und aßen etwas. Es gab viele Leckereien, doch Astoria konnte das alles irgendwie überhaupt nicht genießen. Er hatte sie nicht einmal wirklich angesehen. Von einem Kompliment ganz zu schweigen.

Sie wusste nicht, ob es ihr lieber gewesen wäre, wenn er eines geheuchelt hätte, doch es kränkte sie, dass sie ihm nicht gefiel. Weder gut genug für ein geheucheltes, noch für ein echtes Kompliment. Sie hatte immerhin eines für ihn übrig gehabt.
 

Draco hingegen war mit seinen Gedanken ganz wo anders. Er konnte Astorias Duft einatmen, sie sehen und ab und zu streifte sie mit ihrem Arm den seinen.

Es war zum verrückt werden. Sobald er sie auf der Treppe gesehen hatte, wollte er sie. Und jetzt, wo sie neben ihm saß, war alles noch viel schlimmer.

Vielleicht half ein wenig Bewegung. Schnell stand er auf und hielt ihr seine Hand hin.
 

Sie hatte noch nicht einmal zu Ende gegessen, doch seine Einladung auszuschlagen, vermochte sie nicht. Ohne zu zögern legte sie ihre Finger in seine Hand und ließ sich von ihm hochziehen und zur Tanzfläche führen.

Wie erwartet war er ein begnadeter Tänzer. Jeder Schritt saß perfekt, wie auch bei ihr.

Sie waren eben beide gut unterrichtet worden. Dennoch machte es Spaß, durch die Halle zu wirbeln.
 

Als der Tanz zu Ende war, ließ er sie abrupt los. Er konnte nicht mehr. Sie so nah bei sich zu haben, brachte ihn noch um den Verstand. Er brauchte dringend frische Luft, oder er würde sie sofort, auf der Tanzfläche, inmitten aller Leute nehmen.
 

„Ich muss mal nach draußen.“, murmelte er und war auch schon verschwunden. Astoria blieb alleine zurück. Seufzend ließ sie sich wieder an ihrem Tisch nieder und trank ein paar Schlücke Butterbier.
 

Es dauerte aber nicht lange, und schon war ein Hufflepuff auf sie zugekommen und hatte sie um einen Tanz gebeten. Dankend hatte sie abgelehnt. Immerhin hatte sie einen Begleiter und konnte nicht einfach ohne dessen Zustimmung mit fremden Männern tanzen.

Zumindest dachte sie noch die nächsten drei Einladungen so.

Als dann aber ein hübscher Gryffindor auf sie zu kam, reichte es ihr. Draco hatte sie alleine sitzen gelassen und war sonst wo. Sie wollte diesen Abend genießen und nicht in einer Ecke sitzen und auf ihn warten.

Lächelnd nickte sie dem Jungen zu und legte ihre Hand in sein. Es spielte gerade ein langsames Lied und so zog er sie zu sich, legte eine Hand auf ihren Rücken und wiegte sie beide sanft im Takt der Musik.
 

Während sie eine Weile tanzte, kam Draco wieder in den Raum. Als er gegangen war, hatte er ein wenig verstört gewirkt, doch jetzt sah er wieder so aus wie immer. Kühl, unnahbar, arrogant und sexy.

Seine Augen suchten nach ihr. Als er sie sah, blitzen sie auf. Astoria glaubte, Wut in ihnen zu erkennen, doch es war dunkel und er war noch weit entfernt. Vielleicht irrte sie sich.

Außerdem, was sollte er dagegen haben, dass sie tanzte. Sie tat nichts Verbotenes. Und hätte er sie nicht einfach sitzen gelassen, würde sie jetzt in seinen Armen liegen.
 

Als der den Raum betrat und Astoria in den Armen dieses Gryffindors sah, konnte er es nicht glauben. Wie konnte sie es wagen, einfach mit einem Feind zu tanzen. Ihn einfach so stehen zu lassen. Gut er hatte sie vielleicht zu erst stehen gelassen, doch er brauchte eine Pause. Das war doch für sie gewesen. Er hätte kein Problem gehabt, sie einfach zu nehmen.
 

Gut, wenn sie meinte, sie müsse sich mit anderen vergnügen, konnte er das auch. Immerhin war er ein Malfoy. Die ließ man nicht stehen.
 

Mit schnellen Schritten ging er auf eine Gruppe Mädchen zu, schnappte sich einfach eins und zog es auf die Tanzfläche. Doch das schien dem Ding nichts auszumachen. Sie kicherte und schmiegte sich an ihn.

Als ihre Hände über seinen Rücken und seinem Po streichelten, hörte er Astoria in der Nähe aufkeuchen.

Als er sich im Tanz drehte, sah er gerade noch, wie sei den Saal fluchtartig verließ.

Soweit, wollte er es eigentlich nicht kommen lassen. Er wollte ihr doch nur zeigen, dass er auch seinen Spaß haben konnte. Doch, dass dieses Ding hier ihn gleich begrapschte, konnte er ja nicht wissen.

Mühsam löste er sich von dem Mädchen und ließ sie perplex stehen. Schnell eilte er aus dem Saal und hinunter zu den Kerkern.

Astoria stiegen die Tränen in die Augen. Wie konnte er es wagen? Zuerst ließ er sie stehen und dann machte er sich vor ihren Augen an andere ran. Der Kerl hatte sie echt nicht mehr alle.

Sie wollte nur noch weg. Doch leider kam sie mit ihren Schuhen nicht schnell voran. Sie kam mehrmals ins straucheln, weil sie einfach weiterlief, ohne darauf zu achten, dass ihre Schuhe dafür nicht gemacht waren.
 

Im Gemeinschaftsraum, sie wollte gerade die Treppen zu ihren Schlafsaal hinauflaufen, passierte es dann doch. Astoria kam ins straucheln, verlor die Kontrolle und fiel.
 

Gerade noch rechtzeitig erreichte Draco den Gemeinschaftsraum und sah, wie Astoria mit den Armen ruderte und versuchte einen Sturz zu vermeiden.
 

Blitzschnell reagierte er und schlang seine Arme um sie. Daraufhin verlor allerdings auch er den Halt und krachte zu Boden. Astoria landete auf ihm.
 

Als sie bemerkt hatte, dass sie fiel, hatte sie die Augen geschlossen und auf den Aufprall gewartet. Stattdessen schlangen sich zwei Arme um sie und sie landete weich auf jemandem.

Verwirrt hob sie das Gesicht und blickte in Dracos Augen, die sie besorgt musterten.
 

„Alles okay?“, fragte er, während er sich aufsetzte und dabei seinen schmerzenden Arm rieb. Er hatte sich äußerst unsanft an der Treppe gestoßen.

Langsam nickte sie, wurde sich aber wieder bewusst, was gerade vorhin passiert war. Wieder stiegen ihr Tränen in die Augen und sie starrte ihn wütend an.

Draco bemerkte ihren Blick, ignorierte ihn aber. Mühsam schob er sie von sich und rappelte sich auf. Anschließend zog er sie einfach hoch und bugsierte sie in sein Zimmer.
 

„Was soll das?“, zischte sie schließlich. Langsam hatte sie es satt. Verächtlich schnaubte Draco. „Was das soll? Ich frage eher dich, was dein Getanze mit diesem Gryffindor soll?“ Die Häuserbezeichnung spuckte er nur so aus.

Empört hob stemmte Astoria ihre Arme in die Hüften. „Das glaub ich ja jetzt nicht. Du hast mich einfach stehen gelassen und bist weggegangen. Ich wusste nicht einmal, ob du zurückkommst. Sollte ich etwa den ganzen Abend da sitzen und auf dich warten?“ Wütend funkelte sie ihn an.

Er starrte zurück. „Ja, verdammt.“, knurrte er schließlich.

Gespielt übertrieben lachte sie auf. „Na klar, das hättest du gerne. Alle Welt soll auf den großen Draco Malfoy warten. Tut mir leid. Da habe ich besseres zu tun.“

„Ja habe ich gesehen. An Gryffindors ranschmeißen.“ Drohend kam er auf sie zu, doch sie ließ sich nicht einschüchtern. Nicht dieses Mal.

„Bitte was? Das harmlose tanzen kann man ja wohl kaum `ranschmeißen´ nennen! Aber sich von einem dahergelaufenen Gör am Hinter rumgrapschen zu lassen, schon eher.“ Nun trat sie auf ihn zu und starrte ihn wütend an.

Er funkelte zurück. „Was bitte, hätte ich denn machen sollen? Du warst ja beschäftigt.“

Nun wurde sie ruhiger. Trauriger.

„Weißt du, Draco. Ich hatte mich echt auf den Abend mit dir gefreut. Ich dachte echt, du wärst vielleicht kein so großes Arschloch, wie ich immer angenommen hatte. Ich dachte, wir könnten Spaß haben. Uns kennenlernen, Freunde werden. Vielleicht auch mehr. Aber du musst immer alles ruinieren. Du kannst nicht erwarten, dass ich langweilig herumsitze, während alle anderen sich amüsieren.“, enttäuscht sah sie ihn an.

„Du hast mich nicht einmal angesehen. Wenn dein Vater dich nicht gezwungen hätte, wärst du nie mit mir auf den Ball gegangen. Aber egal, du musstest. Dann hättest du wenigstens so höflich sein können, und mir ein Kompliment machen, oder? Ich habe Stunden damit verbracht, mich herzurichten, nur für dich. Und du Idiot siehst mich nicht einmal an. Nein, du lässt mich lieber einfach stehen. Dann kannst du aber auch nicht erwarten, dass ich mich langweile.“

Ärgerlich wandte sie sich ab, legte sie Hand auf die Türe.

„Und warum habe ich dich nicht angesehen? Warum habe ich dich sitzen gelassen und nicht mit dir getanzt?“, fragte er aufgebracht.

Astoria zuckte nur mit den Schultern. „Weil ich dir eine Last war. Weil ich dir nicht gefallen habe.“, murmelte sie.

Freudlos lachte Draco auf.

„Verdammt, Mädchen. Sieh dich an. Wie könntest du einem Mann nicht gefallen? Wie könntest du mir nicht gefallen? Du bist wunderschön.“

Verwirrt drehte sie sich wieder um. „Aber.. warum..?“, wollte sie wissen.

Draco schüttelte heftig den Kopf. „Ich wollte dich. Verstehst du? Ich wollte dich so sehr. Ich konnte nicht in deiner Nähe bleiben, ohne dich zu berühren. Verdammt, Kleine. Ich will dich immer noch.“, gestand er.

Erstaunt riss sie die Augen auf. „Was?“, fragte sie zitternd. Sie konnte es nicht glauben. Der Gott höchst persönlich wollte sie. Sie gefiel ihm.
 

„Wenn du nicht in den nächsten Sekunden aus meinem Zimmer bist, reiß ich dir dieses Kleid von deinem Köper und werfe dich auf mein Bett. Dann gibt es kein Zurück.“ Seine Stimme klang rauchig, erotisch.

Doch sie war doch noch nicht bereit dafür, oder? Sie musste doch bis zur Hochzeit warten. Aber spielte das eine Rolle? Er war doch sowieso ihr Mann?
 

Er kam einen Schritt auf sie zu und sah sie an. Er sah sie einfach nur an, und all sein Verlangen spiegelte sich in seinen Augen.

Erschrocken wich Astoria zurück. „Geh.“, flüsterte er ihr zu. Und sie tat es. Sie rannte davon. Vor ihm. Vor seinem Verlangen. Vor sich selber. Sie wollte ihn auch. Aber sie hatte Angst.

Es erschreckte sie. Immerhin hatte sie so etwas noch nie empfunden, war einem Mann noch nie so nahe gewesen.
 

Es tat weh. Draco gestand es sich ein. Natürlich wusste er, dass sie Angst hatte. Verstand sie auch. Doch ihre Zurückweisung traf ihn dennoch hart.

Sie hatte ihn tiefer verletzt, als es sonst eine Frau geschafft hatte. Sie hatte nicht nur seinen Stolz verletzt, nein. Er mochte sie. Und es tat weh, dass sie ihn anscheinend nicht mochte.

Er seufzte auf. Er brauchte jetzt dringend einen warmen Körper unter sich.
 

Er verließ sein Zimmer. Im Gemeinschaftsraum saß gerade ein Mädchen aus der sechsten. Mit ihr hatte er vor einem Jahr etwas gehabt. Als sie ihn sah, lächelte sie verführerisch.

Ohne darauf einzugehen, zog er sie an sich und küsste sie hart.

Sie roch nach Alkohol und schmeckte auch so. Ganz anders als Astoria schmecken würde.

Verzweifelt schob er seine Zunge in ihren Mund, drängt sie gegen eine Wand und sie fuhr ohne umschweife mit ihren Händen in seinen Schritt. Rieb ihn dort aufreizend.

Es fühlte sich falsch an. Astoria wäre nie so unverschämt gewesen. Sie würde sich auch nicht einfach in einem öffentlichen Raum nehmen lassen. Sie war anständig. Anders als er. Eigentlich passten sie gar nicht zusammen.
 

Nun ließ er sich an die Wand drängen und ließ das Mädchen einfach nur machen. Er schloss die Augen und versuchte sich verzweifelt einzureden, dass es Astoria wäre, die da gerade seinen Hals küsste, die seinen Körper streichelte und seine Hosen öffnete.
 

„Ich hätte es wissen müssen.“

Erschrocken riss er die Augen auf, und sah gerade noch, wie Astoria um die Ecke lief.

Scheiße. Das hätte nicht passieren dürfen.

Vollends angewidert schob er das Mädchen von sich, ließ sie stehen und ging in sein Zimmer.
 

Astoria unterdessen warf sich auf ihr Bett und weinte. Sie hatte vorgehabt, noch einmal zurückzukehren. Ihm nachzugeben. Sich nachzugeben.

Sie wollte es doch auch. Sie wollte ihn. Sie hatte nur Angst, dass er es nicht ernst meinen könnte. Es klang paradox. Immerhin würden sie bald heiraten. Aber dennoch wollte sie, dass er sie nahm, weil er sie wollte. Nicht nur ihren Körper. Sondern sie als Mensch. Dass er sie mochte.

Sie seufzte in ihr Kissen. Sie hatte sich geirrt. Er wollte nur irgendein Mädchen. Und als sie ihn abgewiesen hatte, hatte er sich eben ein anderes gesucht.

Sie wollte nie wieder in die gleiche Situation kommen. Sollte er doch seinen Spaß haben. Sie würde er nie bekommen. Nicht, wenn sie es verhindern konnte.

Natürlich, nach der Hochzeit hatte er jedes Recht, sie zu nehmen. Aber bis dahin, würde sie ihn ignorieren. Sie würde ihn abweisen, ihn demütigen, wie er es getan hatte. Sie würde ihn hassen.
 

Irgendwie musste er das wieder in Ordnung bringen. Sie war zurückgekommen. Zu ihm. Und er hatte sich wie ein Idiot verhalten. Wenn er doch nur in seinem Zimmer geblieben wäre. Wenn er nicht so sehr in Selbstmitleid verfallen wäre. Dann wäre alles gut geworden.

Er seufzte auf. Er war doch sonst nicht so leicht aus der Reserve zu locken.

Er musste Astoria zurück gewinnen, koste es, was es wolle.

Drastische Maßnahmen

Hat ein wenig länger gedauert, aber jetzt ist es da =)

Hoffe, es gefällt.
 

Lg
 

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„Astoria! Warte bitte.“, rief Draco ihr hinterher. Inzwischen waren ein paar Tage vergangen. Es waren Ferien und nicht mehr viele Schüler anwesend, und doch hatte sie es geschafft, ihm aus dem Weg zu gehen.
 

Um sie doch noch zu erreichen, hatte er vor ihrem Schlafsaal auf sie gewartet, bevor sie zum Frühstück gehen konnte, doch sie ließ ihn einfach stehen, sah ihn nicht einmal an.

Aber das hatte er verdient.
 

Sie reagierte nicht. Wollte nicht reagieren. Sollte er doch machen, was er wollte. Sie waren nicht zusammen und auch noch nicht verlobt.

Er hatte jedes Recht, mit anderen zu machen, was er wollte.
 

„Ich habe gesagt, du sollst warten.“, rief er nun bestimmter. In seinem typischen Tonfall, dem man zu gehorchen hatte.

Reflexartig blieb Astoria stehen und dreht sich um. Innerlich verfluchte sie sich selber dafür. Erziehung.
 

Betont höflich knickste sie, als er vor ihr zum Stehen kam.

„Was kann ich für dich tun, Malfoy?“, fragte sie zwar höflich, aber trotzdem verachtend. In ihren Augen blitzte es gefährlich.
 

Nun ja, sie war temperamentvoller als vorher, musste er sich eingestehen. Sie hatte ihn am Abend des Balls sogar angeschrien. Sie machte Fortschritte, doch im Moment wäre es Draco lieber, sie wäre wieder verschüchtert.
 

„Ach lass das, Astoria. Ich muss mit dir reden.“, meinte er ein wenig verärgert durch ihr betont höflich, neutrales Verhalten.
 

„Du MUSST also mit mir reden? Wirklich? Hat dich dein Vater schon wieder gezwungen? Tut mir leid, mir wurde nichts der gleichen befohlen, daher werde ich mich auch wieder verabschieden.“

Noch einmal knickste sie und war auch schon verschwunden.

Verärgert und verzweifelt fuhr sich Draco mit der Hand durch die Haare. Er hatte das Gespräch vollkommen falsch angefangen.

Er seufzte auf. Draco nahm sich vor, es später einfach noch einmal zu versuchen. Jetzt musste er sich einmal beruhigen und sich eine Strategie zu Recht legen.
 

Astoria war immer noch sauer auf ihn. Und verletzt. Sie hatte nicht vor, sich in nächster Zeit wieder mit ihm zu vertragen. Eigentlich hatte sie vor, sich gar nicht mehr mit ihm auszusprechen. Er war ein arroganter Arsch und das würde sich auch nicht ändern. Das wusste sie inzwischen. Und sie hatte keine Lust, sich noch einmal von ihm verletzten zu lassen.
 

Als Draco am nächsten Morgen einen neuen Versuch starten wollte, sah er gerade, wie eben jener Gryffindor, der am Ball mit ihr getanzt hatte, mit ihr redete.
 

Astoria wollte gerade zu ihrem Tisch gehen, als Eric, der Junge, mit dem sie getanzt hatte, sie angesprochen hatte.

Lächelnd hatte sie zurückgegrüßt.
 

„Ich wollte dich eigentlich fragen, ob du mit mir ausgehen möchtest.“, meinte er ein wenig schüchtern und lächelte sie unsicher an.
 

Sie hatte schon vorgehabt, abzusagen, doch dann sah sie, wie Draco den Raum betrat und sie argwöhnisch musterte.
 

Wieso sollte sie eigentlich nicht zusagen? Noch war sie nicht verlobt. Es gab nichts, das dagegen sprach. Natürlich, ihre Eltern wären enttäuscht und wütend, wenn sie es herausfänden, aber das war ihr inzwischen auch schon egal.

Sie würden sie zwingen Draco Malfoy zu heiraten, egal, ob sie damit glücklich werden würde oder nicht. Es war ihnen egal. Sie wollten nur das Beste für die Familie. Das Glück des Einzelnen interessierte niemanden.

Wieso also sollte es ihr wichtig sein, was ihre Eltern dachten? Noch schlimmer könnte es nicht werden.
 

Astoria setzte ein strahlendes Lächeln auf. „Ich würde gerne mit dir ausgehen, Eric.“, antwortete sie leise. Seine Miene hellte sich augenblicklich auf.
 

„Gut, dann treffen wir uns morgen und gehen nach Hogsmeade, okay?“, wollte er noch einmal wissen. Als Astoria zusagte, ging er strahlend davon.
 

Während sie sich an ihrem Tisch niederließ, verging ihr das Lächeln.

Eigentlich hatte sie keine Lust auf dieses Date. Und sie hatte Angst vor Dracos Reaktion. Er wäre bald ihr Mann und könnte ihr das Leben schwer machen.
 

Sie seufzte auf. Andererseits würde er ihr das Leben sowieso schwer machen, oder? Er war ein Arschloch. Er interessierte sich nur für sich selber. Er würde bestimmt keine Rücksicht auf sie nehmen.
 

„Was hast du mit diesem Löwen gesprochen?“, zischte Draco wütend, als sie später den Gemeinschaftsraum betrat.

„Ich wüsste nicht, was dich das angeht.“, antwortete sie ruhig, wollte an ihm vorbeigehen, doch er hielt sie wütend zurück. Packte sie an den Armen.
 

„Ich bin dein Verlobter, verdammt noch mal.“ Wütend starrte er sie an.
 

„Noch nicht.“, antwortete sie immer noch ruhig. Sein Griff wurde fester.

„Das spielt keine Rolle. Bald bin ich dein Mann. Ich verbiete dir mit diesen Leuten zu reden.“ Jetzt knurrte er. Er war außer sich. Sie war seine Frau, nicht die eines Gryffindors.
 

„Draco, du tust mir weh.“, brachte sie mühsam hervor, verzog das Gesicht schmerzverzerrt.
 

Augenblicklich ließ er sie los.

„Es tut mir leid.“, murmelte er.

„Mach dir nichts draus. Weder aus meinen Armen, noch aus dem Date. Wenn ich eine Wahl gehabt hätte, hätte ich dich sowieso nicht gewählt. Und erzähl mir nicht, dass es umgekehrt nicht genauso ist.“, antwortete sie und war daraufhin auch schon verschwunden.
 

Wieder einmal blieb er allein und verzweifelt zurück. Nichts, was er tat, half ihm weiter. Er seufzte.

Ja, dachte er bitter, sie hätte ihn nie gewählt. Sie war wütend auf ihn, weil sie ihn heiraten musste. Sie hatte keine Lust, ihn zu heiraten und sie würde alles daran setzen, dass Draco diesen Umstand nie vergaß.
 

Sie hielt sich also für zu gut für ihn. Dass sie das wohl auch war, gestand er sich nicht ein.

Astoria war anscheinend undankbar, dass sie in seine Familie einheiraten durfte, obwohl ihre doch anscheinend diese Hilfe dringend nötig hatte.
 

Draco schnaubte. Bitte, wenn sie ihm das Leben unerträglich machen wollte, konnte er das mit ihr auch machen. Er hatte Mittel und Wege ihr wissen zu lassen, dass auch er diese Hochzeit nicht wollte.
 

Wütend ging Draco in sein Zimmer und setzte sich an seinen Schreibtisch. Vielleicht würde er das, was er vorhatte, irgendwann einmal bereuen, doch im Moment war ihm das egal. Alles was zählte war, dass Astoria einen Löwen ihm vorzog. Einem Malfoy. Und dieser Name hatte immer noch Bedeutung.
 

Vater, Mutter,
 

leider muss ich euch mitteilen, dass der Ball und auch die Ferien nicht so verlaufen sind, wie ihr euch das gewünscht habt. Ich entschuldige mich dafür.
 

Astoria scheint nicht im Mindesten an einer Hochzeit interessiert zu sein. Sie verabredet sich mit anderen und weigert sich, mir zuzuhören.
 

Es tut mir leid, euch damit zu behelligen, aber ich weiß nicht mehr weiter.

Wenn die Lage nicht so ernst wäre, hätte ich euch nicht geschrieben. Doch inzwischen ist Astoria schon soweit gegangen, dass sie sich mit einem Gryffindor verabredet hat, nur um mir eins auszuwischen.
 

Natürlich könnte ich dieselben Tricks anwenden, doch ich weiß, wie viel diese Heirat für unsere Familie bedeutet und ich möchte diese Chance nicht aufs Spiel setzen.
 

Ich bitte euch, redet mit den Greengrass, vielleicht können Astorias Eltern sie wieder zur Vernunft bringen.
 

Euer Sohn,

Draco
 

Noch einmal las er sich das Schriftstück durch und betrachtete es nachdenklich. Konnte er wirklich soweit gehen? Konnte er es wirklich riskieren, dass sich Astorias Eltern einmischten, obwohl er doch wusste, wie weit diese gehen würden?

Draco seufzte auf. Nein, entschied er. Er würde morgen noch einmal versuchen, mit ihr zu sprechen.

Vielleicht würde sie ja diesmal auf ihn hören. Er musste es einfach noch einmal probieren, bevor er einen solch drastischen Schritt ging.

Danach wollte er weitersehen. Vorsichtig faltete er den Brief und legte ihn auf seinem Schreibtisch ab.
 

Vielleicht würde er ihn noch brauchen und er wollte ihn auf keinen Fall noch einmal schreiben. Das würde er nicht schaffen, denn er wusste, wie hinterhältig es war.

Aber egal. Er war nicht umsonst in Slytherin. Und sie war seine Frau. Er würde jeden Schritt gehen, egal wie listig und gemein er war, damit sie das einsah.
 

Er liebte sie nicht, nein. Aber er konnte es nicht zulassen, dass sie ihn so demütigte. Wenn er schon heiraten musste, dann wollte er wenigstens eine treue und loyale Frau haben. Eine Frau, die zu ihm stand und ihn nicht hinterging.

Er würde, im Gegenzug, genauso zu ihr stehen. Er wollte, dass diese Ehe funktionierte. Er musste sie eingehen, aber dann sollte sie auch gut gehen und nicht in einer Katastrophe enden. Scheidungen gab es nicht. Nicht für ihn.
 

Astoria lag noch lange wach. Sie hatte erwartet, dass Draco wütend werden würde. Aber sie hatte nicht mit einer solch heftigen Reaktion gerechnet.

Er hatte sie als seine Frau bezeichnet. Astoria erschauderte. Ob es wirklich richtig war, auf dieses Date zu gehen? Vielleicht sollte sie doch absagen.

Wie würde Draco erst reagieren, wenn sie zu dieser Verabredung ging und sich gut amüsierte?
 

Aber jetzt konnte sie nicht mehr absagen. Draco würde nur annehmen, dass er sie eingeschüchtert hatte. Gut, das hatte er auch, aber er sollte es gar nicht erst erfahren. Sie wollte, dass er schon jetzt wusste, dass er mit der Einschüchterungstaktik nicht weit kam. Sie wollte keine Angst vor ihrem zukünftigen Mann haben. Auf so eine Ehe konnte sie gut verzichten.

Aber da sie ihn wohl oder übel heiraten musste, wollte sie, dass er wusste, dass sie keine Angst vor ihm hatte. Dass er es anders angehen musste, wenn er etwas von ihr wollte.
 

Genau. Sie würde zu diesem Date gehen, komme was wolle. Und sie würde Spaß haben. Sollte Draco doch schauen, wo er blieb.

Sie würde noch genug Zeit mit ihm verbringen müssen, da konnte sie doch wenigstens vorher noch Spaß mit anderen haben.
 

Am nächsten Morgen stand Draco früh auf und wartete im Gemeinschaftsraum auf Astoria.
 

Als sie ihn sah, verdunkelte sich ihre Miene. Doch auch er schien nicht erfreut, sie so zu sehen.

Sie hatte sich hübsch gemacht. Gut, sie hatte es nicht für Eric getan, sondern eher für Draco. Sie wollte, dass er sie so sah und dachte, sie hätte es für einen anderen Mann getan.
 

Astoria hatte einen kurzen gelben Faltenrock an. Andere Mädchen würden ihn nicht als Minirock bezeichnen, doch er war der kürzeste, den Astoria besaß. Sie hatte ihn in einem Urlaub mit ihren Eltern gekauft und nur unter bitten und betteln behalten dürfen. Immerhin war er kürzer als knielang und somit für ihre Eltern eindeutig nicht lang genug.
 

Dazu trug sie ein rotes verspieltes T-Shirt, das ihre Kurven nur allzu deutlich zur Geltung brachte. Ihre Haare hatte sie hochgesteckt, so dass man sowohl ihren Nacken, als auch ihre unglaublichen Schultern sehen konnte.
 

Natürlich registrierte er, dass sie mit den Farben auf Gryffindor anspielte. Sie verhöhnte ihn sogar durch ihre Kleidung. Wut stieg in ihm auf.
 

Mit einer gewissen Genugtuung beobachtete Astoria, wie sich in Dracos Miene zuerst Ungläubigkeit, dann Begehren, wieder Ungläubigkeit und dann Wut wieder spiegelte.
 

Ja, dachte Astoria, sie hatte sich richtig entschieden.
 

„Was soll das?“, fauchte er sie an. Er wollte nett anfangen, doch bei ihrem Anblick gelang es ihm kaum sich zu beherrschen.

„Dir auch einen schönen guten Morgen, Draco. Was soll was?“, antwortete sie mit einem strahlenden Lächeln.
 

Draco knurrte. „Diese Aufmachung.“, zischte er. Astoria sah fragen an sich herunter.

„Gefällt es dir nicht? Schade. Ich hatte gehofft, eine gewisse Wirkung beim anderen Geschlecht zu erzielen.“, antwortete sie unschuldig.
 

Natürlich, dachte er sich, hatte sie eine Wirkung auf Männer. Immer. Egal was sie trug. Doch durch dieses Outfit sah sie noch begehrenswerter aus.
 

Und das wusste sie. Ihre Mutter hatte ihr immerhin beigebracht, wie sie sich für ihren Zukünftigen anziehen sollte, so dass es anständig aussah und doch eine gewisse Wirkung erzielte.
 

„Du weißt, was ich meine, Mädchen. Stell dich nicht dümmer als du bist.“

Draco sah sie wütend an. Wollte sich zur Ruhe zwingen, doch es gelang ihm nicht.
 

„Ich warne dich. Du gehst heute nicht mit diesem Löwen aus. Du gehst mit niemandem aus.“ Draco klang befehlend, wütend, doch er konnte es nicht ändern.
 

„Du irrst dich, Draco. Ich habe bereits zugesagt und es schickt sich nicht, so kurzfristig abzusagen. Tut mir leid, aber ich werde ausgehen.“, meinte sie ruhig und ging an ihm vorbei.

Er wirbelte herum. „Ich warne dich, Mädchen. Tu das nicht. Du würdest es bereuen.“
 

Erstaunt drehte sie sich noch einmal um. „So? Werde ich das?“ Fragend sah sie ihn einen Momentlang an, er starrte wütend zurück.

Doch Astoria hatte sich bereits entschieden. Sie würde gehen, auch wenn sie ein mulmiges Gefühl dabei hatte.
 

Wenn er sie gebeten hätte, nett und freundlich gefragt hätte, hätte sie womöglich darüber nachgedacht. Doch, wenn er sich so benahm, ließ er ihr keine Wahl. Sie musste gehen, um ihm zu zeigen, dass sie keine Angst hatte.
 

Ihre Worte schwirrten ihm durch den Kopf. Immer und immer wieder, obwohl sie schon lange fort war.

`So? Werde ich das?´

Er seufzte bitter auf. Oh ja, dachte er. Und wie du das bereuen wirst, Astoria Greengrass.
 

Entschlossen stapfte er in sein Zimmer, nahm den Brief und schickte ihn mit seine Schneeeule ab.
 

Jetzt würde er nur noch warten müssen.

Annäherungsversuch - gescheitert?

Hey, tut mir schrecklich leid, dass es so lange gedauert hat!

Ich hatte einiges auf der Uni zu tun und danach irgendwie ein Tief.. Daher wollte mir dieses Kapitel irgendwie nicht so recht gelingen und ist dementsprechend kurz ausgefallen..

Das nächste ist schon in Arbeit und wird hoffentlich besser und länger!!
 

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„Du siehst unglaublich aus, Astoria.“, meinte Eric strahlend, als das Mädchen vor ihm zum Stehen kam.
 

Leicht verlegen antwortete Astoria ihm: „Danke. Du siehst auch sehr gut aus.“
 

Nun grinste der Gryffindor sie an. „Nur für dich.“, zwinkerte er ihr zu, bevor er ihr seinen Arm anbot und sie aus der Eingangshalle führte.

Mit einem leicht mulmigen Gefühl nahm Astoria den dargebotenen Arm und ging mit Eric mit.
 

Kurz bevor sie die Eingangshalle gänzlich verlassen hatten, warf Astoria noch einen Blick zurück ins Schloss, doch natürlich sah sie keinen blonden Haarschopf.
 

Wieso hätte er auch hier sein sollen?, fragte sie sich in Gedanken.
 

„Ich dachte, wir setzen uns zuerst in das nette Café und frühstücken ein wenig. Danach könnten wir uns noch etwas Süßes im Honigtopf holen oder so. Was hältst du davon?“ Eric sah sie abwartend an.
 

Hatte er sie gerade etwas gefragt? Sie versuchte den Nebel in ihren Gedanken zu vertreiben, Draco auszusperren und sich auf den jungen Mann neben ihr zu konzentrieren.

Was hatte er gesagt? Zuerst in das Café und dann etwas Süßes?

„Ja, klingt gut.“, antwortete sie ihm leise und betete inständig, dass das die richtige Antwort auf seine Frage gewesen war.
 

Erics Mine hellte sich auf und er zog sie energischer weiter. Anscheinend hatte die Antwort gepasst.

Erleichtert seufzte Astoria leise aus. Wie sollte sie diesen Tag nur überstehen, wenn sie dauernd an Draco denken musste?
 

Im Café angekommen bestellte sich Eric einen Kaffee und sah Astoria dann abwartend an.

Daraufhin bestellte sie sich einen Tee, konnte aber nicht umhin zu bemerken, dass Draco sie nie alleine bestellen hätte lassen. Er hätte bestellt. So wie er es gelernt hätte.
 

Sie seufzte hörbar auf. Schon wieder Draco. Konnte er nicht aus ihren Gedanken verschwinden?
 

„Was ist denn? Hab ich etwas Falsches gesagt?“, wollte Eric bestürzt wissen. Sofort war Astoria wieder im Hier und Jetzt.
 

„Oh, nein. Tut mir leid, Eric. Mir geht es heute nur nicht so gut.“, log sie.
 

Besorgt musterte er sie. „Soll ich dich lieber in den Krankenflügel bringen? Du wirkst sehr blass.“
 

Blass? Natürlich war sie blass. Sie fragte sich ja auch ständig, was Draco nun unternehmen würde. Er würde diese Demütigung sicher nicht auf sich sitzen lassen.

Noch einmal seufzte sie auf. „Nein. Ist schon gut. Ich werde erstmal meinen Tee trinken, vielleicht geht es mir dann besser.“
 

Noch immer mit einer besorgten Mine nickte Eric.

„Erzähl mir unterdessen etwas von dir.“, forderte Astoria ihn auf, während sie mit langsamen Zügen ihren Tee trank.
 

Eric fing an von seinen Lieblingsfächern zu erzählen, dass er Quidditch nicht leiden konnte, dass er Geschichte der Zauberei spannend fand und welche Lehrer er mochte und welche nicht.

Astoria konnte nichts dagegen machen. Ihr fiel immer nur Draco ein.

Malfoy mochte Quidditch, er war gut darin. Er hasste Geschichte der Zauberei, so wie sie es auch tun würde, wenn es ihr gestattet wäre ein Schulfach zu hassen, dafür mochte er Zaubertränke.
 

Eric hasste Zaubertränke und er hatte Snape gehasst, als dieser noch an der Schule war. Auch sein heldenhaftes Verhalten zweifelte er an.

Snape war Dracos Vertrauter gewesen. Er hätte nie so über ihn geschimpft.
 

Als Eric anfing über seine Familie, seine zwei Schwestern und drei Katzen zu reden, driftete Astoria völlig ab.
 

Was tat sie hier überhaupt? Wie kam sie nur auf die Idee, das hier zu tun? Sie war fast verlobt. Und selbst wenn sie das nicht wäre, würden ihre Eltern so etwas nicht dulden. Man hatte zuerst ihren Vater um Erlaubnis zu bitten, bevor man sie zu einem Date einlud. Altmodisch aber dennoch genauso wahr.
 

Als Eric gerade die Berufe seiner Eltern erläuterte, seufzte Astoria noch einmal auf und erhob sich. Eric verstummte sofort.
 

Nur am Rande ihres Bewusstseins nahm sie wahr, dass es gerade äußerst unhöflich von ihr gewesen war, ihn auf diese Art und Weise zu unterbrechen.
 

„Tut mir wirklich leid, Eric. Aber ich fühle mich wirklich nicht gut. Ich denke, es wird das Beste sein, wenn ich mich in mein Bett lege und mich ausruhe.“, meinte sie leise.
 

Etwas verwirrt nickte Eric ihr zu. „Ja, Gute Besserung.“, brachte er noch hervor, danach war Astoria auch schon verschwunden.
 

Mit schnellen Schritten eilte sie zurück ins Schloss. Es schickte sich nicht und dennoch tat sie es. Sie musste zu Draco. Sie musste rechtzeitig ankommen, bevor er irgendetwas Schlimmes tat.
 

Er war weder in der Großen Halle noch im Gemeinschaftsraum, also ging sie zu seiner Zimmertüre, nahm ihren Zauberstab und öffnete diese.
 

Hastig betrat sie das Zimmer und fand Draco an seinem Schreibtisch.
 

„Was soll das?“, fauchte er und drehte sich um. „Astoria.“, setzte er ruhiger hinzu, als er erkannte, wer in sein Zimmer gekommen war.
 

„Draco.“, erwiderte sie etwas unsicher. Was sollte sie ihm sagen?
 

Nun stand er auf und kam auf sie zu. Seine Mine verdüsterte sich wieder. „Wo ist Eric?“, wollte er verstimmt wissen.
 

Astoria zuckte undamenhaft mit den Schultern. „Wahrscheinlich zahlt er gerade die Rechnung.“, antwortete sie, bevor sie die Worte verhindern konnte.
 

„Du hast ihn sitzen lassen?“, fragte Draco nun mit einem leichten Grinsen im Gesicht.
 

Sofort begriff Astoria ihre Worte und schüttelte den Kopf. „Nein. Mir ging es nicht gut. Also.. ich fühlte mich schlecht.“, versuchte sie zu erklären, doch Draco grinste sie nur weiter an.
 

Schließlich seufzte sie und ging einen Schritt auf ihn zu. „Es tut mir leid. Ich hätte ihm nicht zusagen dürfen.“, flüsterte sie schließlich.

Dracos Grinsen verschwand und auch er machte einen Schritt auf sie zu.

„Ich hätte das mit dem Mädchen nicht tun dürfen. Ich war nur so frustriert, weil du gegangen bist.“, antwortete er ebenso leise.
 

Beide gingen auf einander zu. „Ich hätte nicht gehen sollen.“
 

„Ich hätte dich nicht drängen sollen.“
 

Nun standen sie nur noch eine Armlänge voneinander entfernt.

„Ich hätte wegen dem Ball nicht so ausrasten sollen.“
 

Nun seufzte Draco. „Und ich hätte dich nicht stehen lassen dürfen.“
 

Dann überwand er die letzte Distanz und schloss sie in seine Arme. Erleichtert schmiegte Astoria sich an seine Brust, sog seinen Duft in sich auf.
 

„Wir sollten versuchen, miteinander auszukommen.“, flüsterte Astoria nach einer Weile.
 

„Für mich sieht das hier aber schon ganz gut aus.“, grinste Draco und drückte Astoria noch näher an sich.
 

Nun hob sie den Kopf und sah ihn an. „Ich meine es ernst.“, sagte sie nachdrücklich.
 

Nun sah auch er sie an. Verlor sich fast in ihren blauen Augen. „Ich auch.“, flüsterte er, bevor er seine Lippen sanft auf ihre legte.

Überrascht riss Astoria die Augen auf. Damit hatte sie nun wirklich nicht gerechnet.

Der sanfte Druck seiner Lippen, seine unglaublich weiche Haut und sein verführerischer Duft ließen sie ihre Gedanken vergessen.

Seufzend ergab sie sich ihm und erwiderte den Kuss scheu.
 

Langsam intensivierte er den Kuss, strich sanft mit seiner Zunge über ihre Lippen, bis sie diese schließlich öffnete und ihn einließ.
 

Leise stöhnend umkreiste Astoria mit ihrer Zunge die Seine und ließ ihn ihren Mundraum erforschen.
 

Es war ihr erster richtiger Kuss und besser als sie ihn sich immer erträumt hatte.
 

Leidenschaftlich presste er sie an sich, knabberte an ihrer Unterlippen, sog leicht daran und spielte mir ihrer Zunge. Seine Hände lagen auf ihrer Taille und in ihrem Nacken.

Als er mit der eine Hand tiefer wanderte und auf ihren Po legte, drückte Astoria ihn leicht von sich.
 

Schwer atmend sah er sie an. „Ich kann das nicht. Noch nicht. Tut mir leid.“ Beschämt sah sie zu Boden, wollte sich gänzlich von Draco lösen, doch er hielt sie weiter an sich gedrückt, nahm die Hand von ihrem Gesäß und legte sie wieder auf ihren Rücken.
 

„Wir haben noch unser ganzes Leben dafür. Es muss dir nicht leid tun.“ Sanft zwang er sie, den Kopf zu heben und ihn wieder anzusehen.

Dann legte er noch einmal seine Lippen leicht auf ihre und hauchte ihr einen kurzen Kuss zu.
 

Als er sich von ihr löste, lächelte Astoria ihn an.

„Vielleicht wird unser Leben doch nicht so grauenvoll werden.“
 

Nun musste auch Draco lächeln. Oder grinsen. Wie auch immer.

„Vielleicht nicht.“, gab er zu. In Gedanken war er wieder bei dem Brief, den er vor einiger Zeit an seine Eltern geschickt hatte.

Oder vielleicht wird es noch grauenvoller, dachte er.
 

Seufzend löste er sich von ihr. Er musste diesen Fehler rückgängig machen, solange es noch ging.
 

„Ich hab heute noch Training. Du kannst solang hier bleiben, wenn du willst.“

Strahlend nickte Astoria. „Ich werde mir nur schnell meine Bücher holen.“

Er hauchte ihr noch einen letzten Kuss auf die Lippen, bevor sie auch schon aus dem Zimmer verschwunden war.
 

Schnell schnappte er sich Papier und Feder und setzte einen neuen Brief an seine Eltern auf.
 

Vater, Mutter,
 

bitte vergesst, was ich Euch geschrieben habe.
 

Ich habe noch einmal mit Astoria gesprochen und wir haben alles geklärt. Alles war nur ein großes Missverständnis, aber wir haben es beseitigt.
 

Es ist nicht mehr nötig, Astorias Eltern in die Sache hineinzuziehen.
 

Ich danke Euch trotzdem und hoffe, Euch nicht zu sehr belästigt zu haben,
 

Euer Sohn,

Draco
 

Schnell rollte er das Papier zusammen, schnappte sich seine Quidditchausrüstung und verschwand aus seinem Zimmer in Richtung Eulenturm.
 

Seine Eule war inzwischen zurückgekehrt und so band er ihr erneut einen Brief an den Fuß, gab ihr noch einen Keks und schickte sie wieder zu seinen Eltern.
 

Er hoffte inständig, dass es noch nicht zu spät war. Wäre er nicht so wütend gewesen. Hätte er einfach noch ein wenig gewartet.
 

Wütend auf sich selber machte er sich auf zum Quidditchfeld. Seine Mannschaft würde erst in einer halben Stunde kommen, also hatte er noch genug Zeit, sich ein wenig abzureagieren.
 

Abends nach dem Training kam er verschwitzt in sein Zimmer. Astoria saß wieder auf ihrem Sessel und lernte, doch als er den Raum betrat sprang sie auf und sah ihn an.
 

„Wie war das Training?“, fragte sie mit einem leichten Rotschimmer auf den Lippen.
 

Sie hatte den ganzen restlichen Tag hier in seinem Zimmer verbracht und sich Gedanken gemacht.

Inzwischen fand sie die Idee von der Hochzeit gar nicht mehr so schlimm. Gut, sie war noch sehr jung und hätte sich ihren Mann lieber selber ausgesucht, aber sie gestand sich inzwischen ein, dass es hätte schlimmer kommen können.
 

Draco war wohl doch nicht so schlimm. Er war arrogant und selbstsicher, befehlend, dominant und besitzergreifend. Trotzdem war er sanft und zärtlich gewesen, leidenschaftlich und einfühlsam, er hatte ihr Zeit gelassen und er teilte sein Zimmer mit ihr.

Außerdem hatte er sich entschuldigt. Und ihr Herz schlug schneller, wenn er in der Nähe war, wenn sie seinen Duft riechen konnte, wenn sie seine Augen auf sich spürte.
 

Sie mochte es, von ihm begehrt zu werden und allmählich fing sie auch an, ihn zu mögen.

Vielleicht, mit ein wenig mehr Zeit, konnten sie auch lernen, sich zu lieben.
 

Mit schnellen Schritten war er bei ihr und gab ihr einen leichten Kuss auf die Lippen.

Am liebsten hätte er sie wild und leidenschaftlich an sich gepresst und sie vor dem Kamin vernascht, doch er wusste, dass sie Zeit brauchte.

Vermutlich brauchten sie beide Zeit. Sie mussten lernen, sich zu akzeptieren und womöglich, irgendwann, sich sogar zu vertrauen.
 

Immerhin war das hier keine kurze Affäre. Nein. Es war sein Leben. Und das sollte funktionieren.
 

„Ganz gut. Ich denke, wir werden es den andern schon zeigen.“, antwortete er nun auf ihre Frage und küsste sie noch einmal. Als sie sich weiter an ihn lehnen wollte, drückte er sie von sich.
 

„Ich werde schnell duschen gehen.“, meinte er und deutete auf sein Trainingsgewand.
 

Lächelnd nickte Astoria, obwohl es sie nicht gestört hätte. Natürlich roch er nach Schweiß, immerhin hatte er Sport gemacht, aber dennoch immer noch nach Draco. Unwiderstehlich.
 

„Deine Eule hat vor einer ganzen Weile einen Brief gebracht. Ich habe ihn ihr nur abgenommen und auf deinen Schreibtisch gelegt, damit sie sich erholen kann.“, meinte sie ein wenig verlegen und rechtfertigend. Sie hatte ihn wirklich nicht gelesen.

Das sollte er nur wissen. Er konnte ihr vertrauen.
 

Dankbar nickte er ihr zu, ging zu seinem Schreibtisch und nahm den Brief in die Hand. Dann begann er angespannt zu lesen.
 

Draco,
 

Wir haben deinen Brief erhalten und mit größter Sorge zur Kenntnis genommen.

Deine zweite Nachricht war überaus edel gemeint, doch du brauchst Astoria nicht zu schützen.
 

Wir haben ihre Eltern informiert und sie gebeten, mit ihrer Tochter zu sprechen.
 

Sei versichert, das Problem wird bald gelöst sein. Mach dir keine Gedanken mehr darum.

Die Hochzeit wird stattfinden.
 

Dein Eltern
 

Fluchend senkte er den Brief. Astoria sah ihn ein wenig erschrocken an. „So schlimm?“, wollte sie wissen.
 

„Verdammte Scheiße.“, entfuhr es Draco, woraufhin Astoria zusammenzuckte.
 

„Was ist denn passiert?“, fragte Astoria erneut und näherte sich Draco.
 

„Ich muss dir etwas sagen.“, antwortete er und sah sie ernst an. Wie sollte er ihr das nur beibringen? Sie würde ihn hassen. Er wusste, wie weit ihre Eltern gehen würden und er musste es um jeden Preis verhindern.

Bei den Malfoys - Teil 1

Wahuuuu ich habs geschafft!!!! Applaus bitte!! Ich habs geschaafft - ich habs geschaaafft!! Hihi! Endlich!
 

Und das habe ich nur euch zu verdanken!! Danke an alle, die mich immer wieder gefragt haben: "Wann gehts weiter?"

Wirklich! DANKE!!!
 

Irgendwie kam ich nie weiter.. und dann hab ich mich jetzt einfach dran gesetzt, und auf einmal war es fertig.. keine Ahnung warum auf einmal, aber es ist da!!
 

Ich hoffe, es gefällt euch!
 

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„Ich muss dir etwas sagen.“, antwortete er und sah sie ernst an. Wie sollte er ihr das nur beibringen? Sie würde ihn hassen. Er wusste, wie weit ihre Eltern gehen würden und er musste es um jeden Preis verhindern.
 

„Was ist los, Draco?“, fragte Astoria besorgt. Er verhielt sich ziemlich seltsam und langsam machte sie sich richtige Sorgen.
 

Draco sah die Sorge in ihrem Blick und konnte es einfach nicht sagen. Er brachte es nicht über sich, ihr die Wahrheit zu gestehen.

Sie lernten einander gerade kennen und mögen, das wollte er einfach nicht zerstören.
 

„Ich habe einen Brief von meinen Eltern bekommen. Sie wollen, dass wir Weihnachten bei ihnen verbringen.“, meinte er stattdessen.

Er würde seinen Eltern sofort schreiben, sie sollten Astorias Familie einladen und dann würde er mit ihnen sprechen und das Missverständnis aus der Welt schaffen.
 

Astoria sah ihn perplex an und beruhigte sich wieder. „Achso. Ja, gut. Ich sollte sie wohl sowieso bald offiziell kennenlernen. Immerhin ist es bald soweit.“, flüsterte sie.

Sie brauchte es gar nicht auszusprechen, Draco wusste, was sie meinte. Sie hatte im Februar Geburtstag und war somit volljährig. Dann würde die Verlobung nicht mehr lange auf sich warten lassen.
 

„Ich habe noch ein wenig Hausübung zu machen.“, murmelte er und setzte sich an seinen Schreibtisch.

Astoria ließ sich wieder vor dem Kamin nieder und hing ihren Gedanken nach. Sie würde Dracos Eltern kennenlernen.

Leise seufzend strich sie sich die Haare hinters Ohr. Laut den Gerüchten sollten sie äußerst furchteinflößend sein. Aber waren das nicht alle in der gehobenen Gesellschaft?

Niemand kam einfach so dort hin. Oder hielt sich lange dort, ohne ein wenig „Einfluss“ zu besitzen.
 

Draco hingegen fing sofort an, einen Brief an seine Eltern und an die von Astoria aufzusetzen.
 

Vater, Mutter,
 

ich danke Euch, für euer Engagement. Ich denke, dass sich dieses Missverständnis in privatem Kreise besser klären lässt, als hier in Hogwarts.
 

Ich möchte Astorias Eltern zu Weihnachten zu uns einladen und selber mit Astoria vorbeikommen. So werden wir auch die Gelegenheit haben, uns gegenseitig kennenzulernen.
 

Ich hoffe, ihr seht das genauso wie ich und entschuldigt mein eigenmächtiges Handeln. Ich habe den Greengrass bereits einen Brief geschickt.
 

In Liebe,

Euer Sohn Draco
 

Mister und Misses Greengrass,
 

Ich, Draco Malfoy, möchte Sie herzlich einladen, Weihnachten mit meiner Familie in unserem Hause zu feiern.

Astoria wird, sofern Sie erlauben, ebenfalls anwesend sein.

So werden wir alle Gelegenheit haben, uns offiziell kennenzulernen.
 

Meine Familie und ich hoffen, dass Sie zusagen.
 

Hochachtungsvoll,

Draco Malfoy
 

Ein paar Stunden später hatte er seine Eule mit den Briefen losgeschickt. Nun war Draco ein wenig beruhigter. Vielleicht würde er doch noch alles ins Reine bringen können, bevor Astoria etwas davon erfuhr.
 

Schon am nächsten Morgen erhielt er die Antwort von seinen Eltern und auch Astorias Eltern schickten ihm noch am selben Tag ihre Zusage. Sie hatten sich darauf geeinigt, dass die Kinder einen Tag vor Weihnachten zu den Malfoys stoßen sollten und Astorias Eltern am Tag darauf eintreffen würden.

Gemeinsam würden sie dann ein paar Tage dort verbringen.
 

Ein paar Tage später war es dann soweit und Draco machte sich mit Astoria gemeinsam auf den Weg nach Malfoy Manor.
 

Sie hatten die Erlaubnis bekommen per Kamin zu reisen und kamen dementsprechend schnell bei den Malfoys an.
 

„Draco. Willkommen Zuhause.“, murmelte seine Mutter und zog ihn in eine eher untypische Umarmung. Sie hatte ihren Sohn vermisst. Immerhin war der Abschied eher kühl ausgefallen. Nach seinem Brief zu urteilen, hatte er sich jedoch mit der Heirat abgefunden.
 

„Mutter. Vater.“, antwortete Draco eher gelangweilt, als überschwänglich.
 

„Das ist Astoria.“, fügte er noch hinzu, als seine Eltern ihren Blick auf das Mädchen hinter ihm richteten.
 

„Astoria Greengrass.“, meinte Astoria schüchtern und knickste höflich. „Es freut mich, Sie endlich kennenzulernen.“
 

Lucius nickte ihr leicht lächelnd zu. Er hatte eine gute Wahl für seinen Sohn getroffen. Das würde dieser auch noch einsehen.
 

„Willkommen Astoria. Ich zeige dir noch dein Zimmer.“, antwortete Narzissa und machte sich mit Astoria im Schlepptau auf den Weg.
 

Seufzend folgte Draco seiner Mutter und war keineswegs überrascht, als diese vor dem Zimmer neben seinem anhielt.
 

Lächelnd öffnete sie die Türe und ließ Astoria eintreten.

„Ich hoffe, es gefällt dir hier bei uns.“, meinte sie noch bevor sie sich umdrehte und die beiden alleine ließ.

Staunend sah Astoria sich um. Natürlich war auch sie in guten Verhältnissen aufgewachsen. In sehr guten. Sie hatte immer in Luxus gelebt, und auch nachdem ihre Eltern ihr Vermögen, nun ja, verloren hatten, hatte sie immer alles gehabt. Und noch mehr.
 

Aber auch ihr Haus war nichts im Vergleich zu diesem hier. Und ihr Zimmer war nicht einmal halb so groß und edel eingerichtet.
 

Alles in allem war es trotzdem nicht ihr Stil. Zu pompös. Zu übertrieben. Dennoch strahlte sie Draco an und meinte: „Es ist phantastisch. Danke.“
 

Doch er winkte ab. „Tu dir keinen Zwang an, mir gefällt das ganze auch nicht.“
 

Ärgerlich sah sie ihm hinterher, als er zu einer weiteren Türe in dem Raum ging. „Es würde sich nicht gehören, wenn ich so etwas sagen würde. Und das weißt du.“
 

Draco zuckte nur mit den Schultern. Dann zeigte er auf die Türe. „Das Badezimmer.“
 

Astoria nickte und trat sogleich ein, um es sich genauer anzusehen. Auch hier sah man den pompösen Stil der Malfoys. Goldene Wasserhähne, schwarze Fliesen. Und natürlich waren überall Schlangen abgebildet. Nicht allzu auffällig, oder aufdringlich, aber man sah sie.
 

Gegenüber der Türe, durch die sie gerade gekommen war, befand sich eine weitere. Fragend öffnete sie die Türe und staunte nicht schlecht.
 

„Mein Zimmer.“, fügte Draco erklärend hinzu.

Im Gegensatz zum Rest des Hauses war dieses Zimmer vergleichsweise schlicht eingerichtet. Immer noch verdammt luxuriös, aber nicht so pompös und übertrieben, wie der Rest des Anwesens. Hier fanden sich zwar immer noch die Farben Schwarz und Grün – wie sollte es anders sein? – aber auf das Gold und Silber war mehr oder weniger verzichtet worden.
 

Schnell schlüpfte Draco an Astoria vorbei und ließ sich auf sein Bett fallen. Sein übertrieben großes Bett.

Da hätte sicher eine ganze Quidditch-Mannschaft hineingepasst, ohne sich zu berühren.
 

„Heißt das, wir teilen uns das Badezimmer?“, schlussfolgerte Astoria schließlich.
 

„Eigentlich heißt das, dass ich mein Badezimmer für die Dauer deines Aufenthaltes hier mit dir teile.“, grinste Draco und dann zuckte er mit den Schulter, bevor er fortfuhr: „War doch klar, dass sie dich ins Nebenzimmer stecken. Sie hoffen wohl, dass ich mich zu dir schleiche in der Nacht.“
 

Astoria stutzte. „Sie tun was?“

Draco setzte sich auf und grinste sie an. „Glaubst du, meine Eltern wissen nicht, dass ich ein Liebesleben habe.“ Oder hatte, korrigierte er sich in Gedanken.

„Mal ehrlich. Sie erwarten sicher nicht, dass wir warten bis zur Hochzeit.“
 

„Nicht?“, flüsterte Astoria schockiert. Mit so etwas hätte sie nie gerechnet.
 

„Nein.“, lachte nun Draco. „Also eigentlich sind sie ziemlich scheinheilig. Solange wir beide so tun, als wärst du unschuldig, ist es ihnen sicher egal, was wir wirklich treiben.“
 

Er seufzte auf. „In diesen Kreisen geht es doch immer nur um den Schein. Das solltest du eigentlich schon begriffen haben. Was wirklich passiert, ist doch jedem scheiß egal. Hauptsache der Schein bleibt gewahrt.“
 

Langsam nickte Astoria. Ja, so hatte sie das auch schon immer gesehen. Heuchlerisch. Alle samt.
 

„Alle wissen, dass wir nicht aus Liebe heiraten. Alle wissen, dass unsere Eltern uns verkauft haben. Aber denkst du echt, das würde irgendjemand ansprechen? Nein sicher nicht. Die machen doch dasselbe mit ihren Kindern. So läuft das schon seit Jahren. So wird es immer sein.“, erklärte er weiter.
 

Astoria seufzte und zog sich in ihr Zimmer zurück. Seine Worte schmerzten, auch wenn sie wahr waren. Wahrscheinlich gerade deshalb. Sie würde nicht aus Liebe heiraten. Sie wurde von ihren Eltern verkauft und sie musste Draco heiraten, ob sie wollte, oder nicht.
 

Lautlos seufzte sie auf. „Meinen Kindern werde ich das nie antun.“, schwor sie sich insgeheim. Ihre Kinder würden frei wählen können.
 

Draco hingegen blickte nachdenklich auf seine Zimmerdecke. Wie würde es sich anfühlen, als Liebe zu heiraten? Liebe zu empfinden?

Er wusste es nicht. Und er würde es wohl nie wissen. Aber was machte das schon?

Draco schnaufte. Liebe war doch sowieso nur etwas für Schwächlinge.
 

Dann klopfte es an seiner Türe. „Herein.“, murmelte er.

„Draco.“, meinte seine Mutter, als sie das Zimmer betrat. Wie immer ließ sie ihren Blick schweifen und sah sich missbilligend um. Dass ihr Sohn in solch einfachen Verhältnissen lebte und sich nicht nach dem Stil der Malfoys richtete, gefiel ihr gar nicht.

Doch sie schluckte ihre Bemerkung herunter. Heute wollte sie nicht darüber streiten. Nicht schon wieder.
 

Langsam setzte Draco sich auf. „Mutter?“

Lächelnd ließ sie sich auf die schwarze Ledercouch fallen und zeigte auf den Stuhl daneben. „Komm und setz dich zu mir.“
 

Widerstrebend gehorchte Draco. Das hier war sein Zimmer. Nicht ihres. Wobei- es würde immer ihres sein. Immer seiner Familie gehören. Alles hier gehörte seiner Familie. Seinen Eltern. Solange er unter ihrem Dach lebte, würde er nie selber besitzen oder entscheiden können.
 

Langsam schweifte sein Blick zu seiner Badezimmertüre. Nur Astoria würde ihm alleine gehören.

Seufzend ließ er sich in den Sessel fallen und lümmelte sich hinein. Doch seine Mutter sagte nichts dazu. Was wundernswert war. Auch, dass sie diesmal nichts zu seiner Einrichtung gesagt hatte, wunderte ihn.

Sicher würde sie über irgendetwas Unangenehmes mit ihm sprechen.
 

„Ich wollte mit dir sprechen.“, begann sie zögerlich. Höhnisch zog Draco eine Augenbraue in die Höhe. „Ach ja?“
 

„Draco.“, meinte sie ermahnend. Der blonde seufzte auf. „Schon gut. Tut mir leid.“, murmelte er. „Was gibt es so wichtiges, Mutter?“
 

„Dein Vater und ich haben uns ein wenig darüber gewundert, dass du unbedingt hier her kommen wolltest. Besonders nach den vergangenen Ereignissen.“, fing seine Mutter an.
 

Draco nickte ihr zu. Jetzt war anscheinend die Zeit gekommen, seiner Mutter ein paar Dinge zu erklären.
 

„Ich wollte nur dieses Missverständnis aus der Welt schaffen. Astoria hat es nicht so gemeint. Und ich habe einiges falsch verstanden. Wir haben beide überreagiert. Ich denke nicht, dass es nötig ist, noch einmal darauf zu sprechen zu kommen, oder gar Astorias Eltern mit hineinzuziehen.“
 

Seine Mutter lächelte ihn an. „Ich finde es wunderbar, wie du Astoria verteidigst. Ihr zwei werdet glücklich werden. Das weiß ich.“
 

Draco verbiss sich einen Kommentar. Und auch das Augenrollen verbot er sich. Natürlich wusste sie es. Die Malfoys würden doch niemals eine falsche Entscheidung treffen. Merlin bewahre.
 

„Dennoch ist es nicht nötig. Astoria muss in ihre Schranken gewiesen werden. Ich weiß, wie edelmütig du sein kannst, Draco, aber es ist von äußerster Wichtigkeit, dass diese Hochzeit funktioniert. Dass diese Ehe funktioniert.“
 

Seufzend setzte Draco sich nun auf. „Ich weiß, Mutter. Und das wird sie auch. Aber ich bitte dich, lass Astorias Eltern aus dem Spiel.“
 

Überrascht sah Narzissa ihren Sohn an. Er bat sie? Draco bat nie um etwas. Er forderte nur. So wie es einem Malfoy gebührte.
 

„Du magst sie.“, murmelte Narzissa. „Ich bitte dich, Mutter. Ich kenne das Mädchen kaum. Ich stehe nur zu meinen Fehlern. Und hier habe ich einen gemacht. Nicht Astoria.“
 

Langsam nickte Narzissa. Argwöhnisch.

Nun rollte Draco doch mit den Augen. „Sie wird meine Frau werden.“, fing er verbittert an. „Es spielt keine Rolle, ob ich sie mag oder nicht. Sie wird meine Familie werden und ich kümmere mich um meine Familie.“
 

Jetzt lächelte Narzissa wieder. „Natürlich wirst du das. Natürlich.“ Dann stand sie auf. „Aber zur Zeit seit ihr noch nicht verheiratet, nicht einmal verlobt. Und sie gehört noch nicht zur Familie. Nicht zu meiner. DU bist meine Familie. Und ich schütze meine Familie.“
 

Mit diesen Worten ließ sie ihren Sohn alleine. Leise fluchend erhob sich Draco und ging unruhig in seinem Zimmer herum.

Er musste unbedingt mit den Greengrass reden, bevor die eine Gelegenheit bekamen, mit Astoria zu sprechen.
 

Astoria hingegen wusste nicht so Recht, was sie nun machen sollte. Sie war noch nie alleine irgendwo zu Besuch gewesen. Immer waren ihre Eltern, oder zumindest ihre Schwester dabei gewesen und sie hatte immer gewusst, was zu tun war und wie sie sich zu verhalten hatte.
 

Nicht so jetzt. Sie saß hier. In diesem übertrieben eingerichteten Zimmer und wusste nicht, was sie tun sollte.

Wahrscheinlich hätte sie sich mit Draco unterhalten sollen, doch sie wollte ihn nicht stören. Er hatte so verärgert und genervt ausgesehen. Sie wollte ihm Ruhe gönnen.
 

Doch zu seinen Eltern traute sie sich nicht. Vermutlich wäre es angemessen gewesen, sich bei ihnen für ihre Gastfreundschaft zu bedanken und zu fragen, ob sie bei irgendetwas helfen konnte. Doch sie hatte Angst vor den beiden. Sie wollte gemocht werden. Oder zumindest für gut genug empfunden werden.

Andererseits, was spielte das eigentlich für eine Rolle? Diese Heirat war beschlossene Sache. Egal, ob die Malfoys sie mochten oder nicht, diese Hochzeit würde stattfinden. Einfach, weil ihre Eltern das Geld brauchten und Dracos Eltern ihren „guten“ Ruf wieder herstellen wollten.
 

Astoria seufzte auf. Vielleicht sollte sie wirklich zu Draco gehen. Sie seufze erneut. Vielleicht aber auch nicht.
 

Dann klopfte es an der Türe und ein kleiner Hauself trat ein. Er verbeugte sich tief. Oder vielmehr sie.

„Ich bin Tipsy, Miss Greengrass. Ich stehe ihnen zu Diensten, solange sie hier sind.”

Astoria nickte der kleinen Elfe lächelnd zu. „Danke schön. Das weiß ich zu schätzen.“
 

Auch, wenn die Kleine das sicher nicht freiwillig tat.

„Meine Herrin hat mir gesagt, ich solle ihnen ausrichten, dass das Essen in einer halben Stunde serviert wird. Im Familienspeisezimmer.“
 

Astoria nickte wieder. „Danke. Ich werde da sein.“

Mit einer weiteren Verbeugung verpuffte die Hauselfe wieder.

Astoria seufzte auf. Schon wieder. Sie hatte Angst. Sie wusste zwar, wie man sich bei Tisch verhielt, aber sie wusste nie, was sie sagen oder tun sollte. Sie wollte niemanden vor den Kopf stoßen, oder so etwas.
 

Mit der flachen Hand schlug sie sich undamenhaft gegen die Stirn. Mist. Sie hätte fragen sollen, welche Kleidung erwünscht wurde. Und wo sich das Speisezimmer befand.

Jetzt würde sie doch zu Draco müssen. Das war ja alles so was von typisch.
 

Seufzend machte sie die Badezimmertüre auf. Dampf schlug ihr entgegen. Langsam hob sie den Blick und starrte geradewegs in Dracos Augen. Er war nackt. Unter der Dusche. Bei Merlins Bart!
 

Wie vom Donner gerührt stand sie da und wagte es nicht, sich zu bewegen. Oder den Blick abzuwenden.

„Ich… ich…. Ähm.. du.. ich..“, stotterte sie herum, ließ es dann aber wieder bleiben.
 

Höhnisch zog Draco eine Augenbraue nach oben und grinste sie an. „Ja? Bitte?“
 

Plötzlich löste sich ihre Starre und sie wirbelte herum. „Es tut mir so leid. Verzeih. Ich.. ich wusste nicht, dass du .. nun ja.. hier .. bist.“
 

Nun lachte Draco hart auf. „Tu dir keinen Zwang an. Gehört sowieso alles dir. Da kannst du ruhig schon mal einen Blick drauf werfen.“
 

Heftig schüttelte Astoria den Kopf. Ihren hochroten Kopf. Dann rannte sie beinahe panisch aus dem Bad und warf die Türe hinter sich zu.
 

Mist. Was hatte sie sich nur dabei gedacht? Jetzt wo sie darauf achtete, konnte man sogar das Wasser rauschen hören. Wieso war ihr das vorher nicht aufgefallen?

Seufzend ließ sie sich auf das Bett fallen und vergrub ihren Kopf unter den Kissen.

Sie hatte sich zum Affen gemacht. Zuerst ging sie einfach so in sein Badezimmer, ohne anzuklopfen und dann benahm sie sich so kindisch und lief einfach davon.

Sie hätte sich einfach ruhig entschuldigen sollen, erklären was sie wollte und später wieder kommen. Oder so.
 

Merlin sei Dank war sie wenigstens so anständig gewesen und hatte nicht hingesehen. Merlin sei Dank. Leider.
 

Seufzend richtete sie sich wieder auf. Was dachte sie sich nur? Es war gut, dass sie nichts gesehen hatte! Sie wollte es auch gar nicht. Und es gehörte sich nicht! Genau!

Bei den Malfoys - Teil 2

Hat etwas gedauert, aber ich hoffe, es gefällt trotzdem =)
 

Lg
 

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Mit hochrotem Kopf lag Astoria auf dem Bett als Draco ohne zu klopfen eintrat.

Langsam und vorsichtig sah sie ihn an, darauf bedacht, sofort wieder den Blick senken zu können, sollte er immer noch nackt sein.

Doch ihre Sorge erwies sich als unbegründet. Draco war vollständig bekleidet.
 

„Du solltest dich langsam fertig machen, wenn du nicht in deiner Schuluniform zum Essen willst.“, meinte er übertrieben gelangweilt, setzte dann aber noch ernst hinzu: „Und das empfehle ich dir wirklich nicht. Meine Eltern sind eigen, was das angeht.“
 

Seufzend erhob sie sich. Das hatte Astoria schon erwartet. Bei ihr zuhause war es doch nicht anders.
 

Möglichst unauffällig beäugte sie den Blonden.

Er trug eine schwarze Stoffhose, einen schwarzen Ledergürtel, auf dessen Schnalle eine Schlange zusehen war und ein schwarzen Hemd, dass er sorgsam in die Hose gesteckt hatte.
 

Alles in allem sah er einfach nur verboten gut aus.

Noch einmal seufzte Astoria auf, ging zu ihrem Kleiderschrank, indem die paar Sachen waren, die sie mitgenommen hatte und nahm ein dunkelgrünes knielanges Kleid heraus.
 

„Würdest du bitte das Zimmer verlassen?“, fragte Astoria höflich, als ihr auffiel, dass Draco sie immer noch ansah.
 

Er grinste sie jedoch nur an und drehte sich schließlich um.

„Was soll das?“, wollte sie daraufhin erbost wissen.
 

„Hör mal, Kleine. Entweder ziehst du dich jetzt um, oder du kannst dir den Weg selber suchen. Denn, wenn wir beide ehrlich sind, dann habe ich das Recht dazu, dich anzusehen. Und du hast es nur meiner Güte zu verdanken, dass ich mich umgedreht habe.“
 

Eine Sekunde lang überlegte Astoria, ob sie ihm für diese unverschämten Worte eine Ohrfeige geben sollte, ließ es dann allerdings bleiben.

Enttäuscht war sie trotzdem. Wie konnte er nur in einem Moment so liebevoll und zärtlich sein und sich im nächsten Augenblick wie der größte Arsch verhalten?
 

Seufzend beeilte sich Astoria sich aus-, und dann wieder anzuziehen. Zu dem Kleid wählte sie passende Schuhe, nahm dann ihren Zauberstab und ließ ihre Haare zu großen Korkenzieherlocken werden.
 

„Fertig.“, meinte sie schließlich eingeschnappt. Draco drehte sich um, blickte sie ein wenig überrascht an, doch dann war der Ausdruck auch schon wieder aus seinem Gesicht verschwunden.

Manchmal wusste sie nicht, ob sie sich seine Gefühlsregungen nur einbildete, oder ob sie tatsächlich existierten. Er konnte sein Gesicht so schnell in eine Maske verwandeln. Manchmal einfach zu schnell.
 

Mit ein paar wenigen Schritten war er bei ihr, strich ihr eine verirrte Haarsträhne aus dem Gesicht und sah sie eine Zeitlang einfach nur an. Eine Ewigkeit lang. So kam es Astoria zumindest vor. Vielleicht dauerte es auch nur einen Wimpernschlag.
 

Dann lächelte er sie leicht an, hauchte ihr einen Kuss auf die Lippen und flüsterte ihr ins Ohr: „Du bist wunderschön.“
 

Dann schnappte er sich ihre Hand und zog sie mit sich.

Was hatte ihn da nur wieder geritten? Gut, er hatte nur die Wahrheit gesagt, aber deswegen musste er noch lange nicht weich werden.
 

Aber als er sie so da stehen sah, einem Engel gleich, da konnte er einfach nicht anders.

„Danke.“, flüsterte sie eine gefühlte Ewigkeit später, als sie schon fast im Esszimmer angekommen waren. „Du siehst auch gut aus.“ Sehr gut sogar.
 

„Vater. Mutter.“, begrüßte Draco seine Eltern kühl. Astoria hingegen knickste höflich – vielleicht auch ein wenig tiefer und länger, als es nötig gewesen wäre – und lächelte die beiden Erwachsenen schüchtern an.

„Mister und Misses Malfoy.“
 

„Draco, Astoria. Setzt euch doch bitte.“, meinte Narzissa freundlich, während Lucius den beiden nur zunickte.
 

Die beiden älteren saßen nebeneinander an der einen Seite des Tisches, Astoria und Draco setzten sich ihnen gegenüber.
 

„Ihr wolltet sicher Zeit für euch alleine haben, aber wir konnten uns die Gelegenheit einfach nicht entgehen lassen.“, sagte Narzissa fast schon entschuldigend, woraufhin Draco leise schnaubte.
 

Dafür erhielt er von seinen Eltern einen bösen Blick. Aber er hatte doch Recht. Die beiden taten doch nur so freundlich, weil Astoria hier war. Außerdem war er nicht freiwillig hier an diesem Tisch. Die Einladung zum Essen war keine Einladung gewesen, sondern ein Befehl.
 

Astoria schüttelte leicht den Kopf. „Machen sie sich bitte keine Gedanken darum. Draco und ich haben noch genug Zeit für uns. Wir freuen uns, dass wir ein wenig Zeit mit ihnen verbringen können.“, antwortete sie höflich und sah dann Draco eindringlich an.

„Nicht wahr, Draco?“ Sachte stieß sie ihn mit dem Ellenbogen an, bis er widerstrebend nickte. „Ja, sie hat Recht, Mutter.“
 

Lucius beobachtete das junge Pärchen schmunzelnd. Er hatte eine wirklich gute Wahl getroffen. Astoria schien Draco jetzt schon in der Hand zu haben, und sie wusste, was sich gehörte. Ein gutes Mädchen.
 

Das Essen verlief zum größten Teil schweigend. Hie und da wurde Astoria etwas gefragt, worauf sie dann wahrheitsgemäß antwortete. Aber die meiste Zeit blieb es still.
 

Es war diese ungute, unheimliche und richtig schrecklich höfliche Stille, die an solch vornehmen Tischen immer herrschte.

Danach bat man sie und Draco noch zum Tee in den Familiensalon, und obwohl es eine Frage gewesen war, wollte Astoria lieber nicht wissen, was passiert wäre, hätte sie sich geweigert. Oder Draco.
 

Aber sie musste zugeben, dass er sich seinen Eltern zwar respektvoll, aber denn irgendwie höflich gegenüber verhielt.

Sie dürfte nie so mit ihren Eltern reden. Dann wäre sie schon längst von der Schule genommen worden.
 

Auch beim Tee verlief es nicht weniger steif. Draco war gelangweilt. Und genervt. Und das schon, seit er das Speisezimmer betreten hatte.

Seine Eltern waren wie immer. Nun ja, immerhin bemühten sie sich. Aber dennoch waren sie einfach nur übertrieben höflich.
 

Der Tee im Anschluss war das Sahnehäubchen der Hölle gewesen. Er musste sich verbiegen, darauf achten, was er sagte, aber das schlimmste war, dass Astoria das Spiel seiner Eltern perfekt beherrschte.

Dafür bewunderte er sie, denn er hätte nie die Geduld und den Willen dafür besessen. Doch, hätte er sie nicht schon anders erlebt, hätte er wirklich gedacht, sie genoss diese steife Konversation.

Dann hätte er wirklich geglaubt, sie sei wie seine Mutter. Und das war etwas, mit dem er nicht hätte leben können.
 

So erinnerte er sich lediglich alle fünf Minuten, dass Astoria das alles nur spielte. Und es genauso wenig leiden konnte, wie er selbst.

Und, dass ihr gemeinsames Leben später ganz anders aussehen würde. Leidenschaftlich. Temperamentvoll.
 

Er würde sich nachher noch mit Astoria unterhalten müssen. Er musste sie einfach noch einmal sehen, wie sie wirklich war. Oder zumindest im Ansatz war.

Denn wirklich sie selbst war sie erst ganz selten gewesen. Nur in wenigen Momenten – wenn sie sehr wütend war, zum Beispiel – zeigte Astoria ihr wahres Ich.

Aber es würde ihm schon reichen, wenn sie einfach nicht mehr ganz so höflich war. Nicht ganz so steif.
 

Ja, er würde nachher noch mit ihr sprechen. Nur damit er sich sicher sein konnte, dass ihr das hier genauso wenig gefiel, wie ihm.
 

Innerlich tobte Astoria. Schrie. Lachte laut auf. Tat all die Dinge, die ihr hier und jetzt nicht erlaubt waren. Die ihr eigentlich nie erlaubt waren.

Äußerlich jedoch blieb sie ruhig, bedacht und freundlich. Und besonders respektvoll. Sie unterhielt sich mit Dracos Eltern und war ganz die brave Tochter, die sie sein sollte.
 

Andererseits war es hier nicht ganz so schwierig für sie, diese Maske aufrechtzuerhalten, wie zuhause.

Denn hier wollte sie einen guten Eindruck hinterlassen und hatte Angst, nicht gemocht zu werden. Nicht, dass es an der Heirat etwas geändert hätte, aber es würde ihr Leben zur Hölle machen.

Und da sie die meiste Zeit dafür beschäftigt war, ihre Angst im Zaum zu halten, blieb ihr fürs ausflippen nicht mehr viel Zeit. Also war es nicht ganz so schwierig ruhig und höflich zu bleiben.
 

Zu Hause jedoch fiel es ihr manchmal so verdammt schwer. Am liebsten würde sie ihre Eltern anschreien, warum sie ihr das antaten, doch dann bestand die Gefahr, dass sie die Schule gar nicht zu Ende machen durfte.
 

Innerlich seufzte sie auf. Sie konnte nur hoffen, dass ihr Leben mit Draco irgendwann anders aussehen würde.
 

Nach dem Tee wollten sich die beiden verabschieden, doch Lucius hielt Draco zurück. Woraufhin Narzissa anbot, Astoria das Haus zu zeigen.

Sie war schlichtweg beeindruckt. Das Haus war um ein vielfaches größer, als das ihrer Eltern. Die Architektur des Hauses war wunderschön, aber ebenso furchteinflößend.
 

Sie konnte sich lebhaft vorstellen, wie schlimm es für ein Kind sein musste, hier aufzuwachsen. Andererseits hatte Draco sicher immer alles gehabt, das er gewollt hatte.
 

„Vater?“, wollte Draco nach ein paar Minuten wissen, in denen sein Vater nur ins Feuer gestarrt hatte, anstatt zu sagen, was er eigentlich von ihm wollte.
 

„Wie findest du Astoria?“, stellte dieser nun die Gegenfrage und richtete seinen Blick wieder auf seinen Sohn.
 

„Sie ist in Ordnung.“, murmelte Draco, dem nun langsam klar wurde, was sein Vater wollte.
 

„Nur in Ordnung?“ Nun klang der ältere sowohl verärgert, als auch verwundert.
 

„Vater. Was soll das? Warum willst du es unbedingt hören? Du weißt es doch schon. Ja. Astoria ist perfekt. Perfekt für die Familie. Perfekt für mich.“
 

Seufzend stand Draco auf. „Du hattest Recht, ich hatte Unrecht. Zufrieden?“
 

Nun stand auch sein Vater auf, doch weit aus energischer, als sein Sohn. „Nein bin ich nicht. Du vergisst dich, Draco.“, meinte er drohend.
 

„Tut mir leid, Vater.“, antwortete er sarkastisch. „Aber nur, weil du Recht hattest, nur weil Astoria wie für mich geschaffen ist, ändert das gar nichts.“

Verächtlich starrte er Lucius an, welcher wütend zurück starrte.

„Ihr habt mich zu dieser Hochzeit gezwungen. Deshalb wird es nie etwas anderes sein, als eine aufgezwungene Ehe. Wir werden sie eingehen und sie wird funktionieren, doch das war es auch schon.“
 

Mit diesen Worten drehte er sich um und ließ seinen Vater stehen. An der Türe hielt er noch einmal an. „Und selbst wenn es sich als richtig erweist, werde ich dir nie verzeihen, Vater. Das einzige, das ich jemals von euch wollte, war meine Freiheit. Immer schon. Und die hast du mir genommen. Ich werde die Familie retten, aber mein Glück werde ich nie finden.“
 

Dann verließ er endgültig den Raum und machte sich mit schnellen Schritten auf in sein Zimmer.
 

Lucius sank kraftlos in seinen Sessel. Er begann zu zittern und atmete heftig ein und aus. Der Krieg hatte mehr Konsequenzen gehabt, als sein Sohn wusste. Nur Narzissa kannte seinen Zustand. Nur seine Frau wusste um die Anfälle, die ihn manchmal heimsuchten.

Aber er konnte seinem Sohn keine Vorwürfe machen. Er hatte mit allem Recht gehabt. Und dennoch – dennoch – war er sich sicher, dass er das richtige für seinen Sohn getan hatte. Und irgendwann würde er ihm verzeihen können.

Auch, wenn Draco selbst es nicht glaubte, Lucius konnte nicht anders, als darauf zu hoffen. Auf Vergebung.
 

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Mitten in der Nacht schreckte Draco aus seinen Träumen hoch. Es donnerte und blitzte. Seufzend fuhr er sich durch die Haare, nachdem er sich aufgerichtet hatte.

Ein Gewitter war noch lange kein Grund, einfach so aufzuwachen!
 

Langsam tapste er ins Badezimmer ohne Lichtzumachen und spritzte sich ein paar Mal kaltes Wasser ins Gesicht. Dann sah er sich lange im Spiegel an.
 

War er wie sein Vater? Würde er so werden? Er sah ihm jetzt schon so verdammt ähnlich.

Seufzend wandte er sich ab. Warum musste gerade er die Fehler seines Vaters ausbügeln?

Er war doch noch ein Kind gewesen. Er hatte nichts dafür gekonnt, dass sein Vater ein Todesser war und aus ihm ebenfalls einen gemacht hatte.
 

Gequält stöhnte Draco auf. Nie würde er die Schrecken jener Nacht vergessen! Aber darum ging es nicht. Schon lange nicht mehr.

Hätte sein Vater sich klüger verhalten, müsste der Sohn jetzt nicht die Ehre der Familie retten!

Welch Heuchelei! Die Ehre mit einer gezwungenen Hochzeit zu retten. Lächerlich. Und dennoch genauso wahr.
 

Vielleicht sollte er einmal nach Astoria sehen. Er hatte doch sowieso vorgehabt noch einmal mit ihr zu sprechen. Außerdem wollte er wirklich gerne wissen, was seine Mutter mit ihr besprochen hatte.
 

Andererseits war es weit nach Mitternacht und eigentlich nicht unbedingt die Zeit, in der man jemanden stören sollte. Besonders, wenn man wusste, dass derjenige sicher in seinem Bett schlief.
 

Langsam näherte Draco sich der Türe zu Astorias Zimmer. Eigentlich konnte es ihm auch egal sein, ob sie schlief. Immerhin war er ein Malfoy und sie bei ihm zuhause. Und, er würde bald ihr Mann sein. Er hatte das Recht, sie zu stören, wann immer er wollte.
 

Besser noch: Es war keine Störung seinerseits, sondern viel eher ein Privileg, wenn sie ihm in der Nacht Gesellschaft leisten durfte!

Genau.
 

Entschlossen drückte er die Türe auf und betrat dennoch viel zu leise den Raum.

Doch, was er da sah, hatte er nicht erwartet. Astoria saß aufrecht in ihrem Bett. Sie hatte ihre Knie umschlungen und weinte leise.
 

„Astoria?“, meinte Draco leise, um auf sich aufmerksam zu machen.
 

Erschrocken fuhr sie hoch. Oh nein! Jetzt hatte er sie auch noch so erwischt.

Schnell wischte sie sich die Tränen aus dem Gesicht und wandte den Blick ab. Vielleicht hatte er noch nichts gesehen. Hoffentlich! Bitte, Merlin, lass ihn nichts bemerkt haben!

Das war ja so was von peinlich.

Natürlich ging ihr Wunsch nicht in Erfüllung.
 

„Du weinst?“, stellte Draco mehr fest, als er fragte.

„Nein. Du musst dich irren.“, murmelte Astoria. Und im selben Moment war ihr klar, dass ihre Lüge nur bestätigt wurde. Ihre Worte hatten viel zu gebrochen, weinerlich geklungen, als dass sie wirklich der Wahrheit entsprechen könnten.
 

„Kleine, ich irre mich niemals.“, antwortete er nur, während er sich auf ihr Bett setzte und sie kritisch musterte.
 

Astoria seufzte hörbar auf. „Was machst du hier?“, wollte sie wissen, aber eigentlich bezweckte sie damit nur einen Themenwechsel.
 

Draco grinste sie an und ihre Augen wurden größer und größer. Er wollte doch nicht etwa..?

Erschrocken wich sie soweit zurück, wie nur irgend möglich.
 

„Das geht doch nicht.. deine Eltern.. ich meine.. nein.. bitte..“, stammelte sie daher, während ihr Gesicht die Röte einer Tomate annahm.

Er konnte doch nicht einfach so hier her kommen und erwarten, dass sie jetzt bereit für ihn war.

Andererseits – er würde bald ihr Mann sein. Natürlich konnte er kommen und gehen, wann er wollte. Er konnte alles.

Astoria seufzte auf. Das war ihr Leben. Sie hatte keine Rechte. Sie konnte nur darauf hoffen, dass Draco ihr Leben nicht zur Hölle machen würde.
 

Nun konnte Draco sich nicht mehr beherrschen. Es war einfach zu komisch, wie erschrocken sie dasaß und sich Dinge zusammenreimte.
 

Er brach in schallendes Gelächter aus und zog sie fest in seine Arme.

„Kleine. Du bist einfach zu komisch. Was denkst du dir nur immer? Geht’s in deinem Kopf immer nur um Sex?“
 

Nun glich ihr Kopf wirklich einer Tomate. „Nein.. natürlich nicht.“, murmelte sie peinlich berührt. Aber, was hätte sie denn sonst denken sollen?
 

„Ich konnte nicht schlafen.“, flüsterte Astoria nach einer Weile. „Verzeih meine Schwäche. Ich.. ich bin.. nur..“ Seufzend brach sie ab und kuschelte sich näher an ihn.

Er war hier ihr einziger Halt. Und so sehr es ihr auch missfiel, sie brauchte ihn. Sie war neu hier, sie hasste Gewitter, sie musste heiraten und sie hatte keine Rechte, aber sie kannte Draco. Er würde immer bei ihr bleiben, egal was passierte. Einfach, weil er genauso keine Wahl hatte, wie sie.
 

Das verband sie beide. Sie waren beide das Opfer willkürlicher Entscheidungen. Und so sehr Astoria es auch nicht wollte, sie verlies sich immer mehr auf Draco. Einfach, weil er da war. Weil er die einzige Konstante in ihrem Leben war.
 

Draco schüttelte den Kopf. „Vergiss es einfach. Ich weiß, wie meine Eltern auf andere wirken können. Ich wollte nur sehen, ob..“
 

Verwundert sah Astoria ihn an. „Ob alles in Ordnung ist? Hast du dir Sorgen um mich gemacht?“
 

Verächtlich schnaubte Draco aus. „Mach dich nicht lächerlich.“

Doch als er ihren verletzten Blick sah, merkte, wie sie sich versteifte und abwenden wollte, zog er sie fester in seine Arme und flüsterte leise: „Vielleicht ein wenig.“
 

Astoria entspannte sich sofort. Dann seufzte sie tief auf. „Ich kann einfach nicht mehr, Draco. Ich kann nicht mehr streiten. Ich will einfach nur, dass alles gut wird.“
 

Langsam nickte er. „Ja, ich auch.“, gestand er und seufzte nun ebenfalls.

„Wir müssen das zusammen durchstehen. Wenn wir gegeneinander sind, machen wir uns das Leben nur unnötig schwer.“, murmelte Astoria leise. Sie wollte sich nicht lächerlich machen, aber das musste gesagt werden.
 

Draco stimmte ihr zu. „Wir werden zusammenhalten.“ Und damit war es beschlossene Sache.

Gespräche

Sooo nächstes Kapitel =)

Eigentlich wollte ich bei den Malfoys fertig werden.. aaaber das ging wieder nicht.. ich hoffe, ihr verzeiht =)
 

Lg
 

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„Ich hoffe, du hattest eine angenehme Nacht, Astoria?“, wollte Narzissa am Frühstückstisch lächelnd wissen.
 

Das blonde Mädchen errötete sofort, blickte leicht zu Draco, bevor sie langsam nickte. „Ja.. ähm.. danke, das Zimmer ist einfach toll.“
 

Draco hingegen grinste vor sich hin. Es war eine äußerst angenehme Nacht gewesen.
 

Flashback
 

Draco stimmte ihr zu. „Wir werden zusammenhalten.“
 

Noch einmal drückte er das Mädchen an sich, bevor er es wieder von sich schob und ernst ansah. „Warum hast du denn nun geweint?“
 

Astoria seufzte auf. „Es ist so lächerlich. Peinlich.“ Beschämt wandte sie ihr Gesicht ab.

„Was meinst du?“, wollte Draco wissen, doch das Mädchen vor ihm schüttelte nur den Kopf.
 

„Komm schon. Sag es mir. So schlimm kann es nicht sein?“, drängte er Astoria weiter. Er würde nicht aufgeben, bis er den Grund ihrer Tränen kannte.

Das musste auch die Blonde einsehen.
 

Sie holte tief Luft, bevor sie antwortete: „Ich hab noch nie alleine irgendwo anders übernachtet.“ Ihre Stimme war kaum mehr als ein Flüstern.

Das war alles so unsagbar peinlich! Sie war eine Greengrass – verdammt.
 

„Und das Gewitter..“, murmelte sie weiter.
 

Draco zog eine Augenbraue nach oben. „Du hast Angst vor Gewitter?“

Mehr als nur beschämt schlug Astoria ihre Hände vor ihr Gesicht und nickte langsam.

„Zuhause ist es nicht so schlimm. Da kenne ich mich aus. Da kann ich zu …“ Nein, das konnte sie jetzt wirklich nicht bringen.
 

Doch Draco hatte kein Einsehen. „Zu?“

Astoria seufzte auf. „Zu Daphne.“, hauchte sie. Ihr Kopf glich inzwischen einer Tomate.

Der Malfoy-Spross sagte nichts mehr. Das hatte er einfach nicht erwartet.

Er bekam eine Verlobte, die nachts zu ihrer Schwester ins Bett schlich, weil sie Angst vor einem lächerlichen Gewitter hatte. Er war ein Malfoy! Das konnte doch echt nicht wahr sein.
 

Andererseits war es verdammt süß, wie sie gerade dasaß.

Noch einmal seufzte Astoria auf. „Das ist alles erst nach dem.. nach dem.. na ja.. du weißt schon.. erst seit ein paar Monaten so.“, flüsterte sie weiter und dann rollten auch schon wieder Tränen.

Langsam hob sie den Kopf und sah ihn an.

„Seit dem Krieg.“, brachte er leise hervor. Selbst für ihn war es schwer gewesen, damit abzuschließen. Einer seiner besten Freunde war gestorben, und viele Bekannte. Sein Vater wäre beinahe ins Gefängnis gekommen.

Und von dem Schrecken und der Angst, die seine Familie jeden verdammten Tag verspürt hatten, wollte er gar nicht erst anfangen.

Nein. Überwunden hatte er es noch nicht. Aber er war gut im Verdrängen.
 

Astoria nickte ihm zu. „Ich weiß… weiß, dass.. dass ich .. ich nicht so .. so.. so weinerlich sein sollte.“ Sie schluchzte auf und brauchte ein paar Minuten, bis sie weitersprechen konnte.

„Ich wollte .. nicht.. nicht, dass du.. du mich.. so.. so siehst.. wirklich nicht.. aber manchmal.. da .. da geht es einfach.. nicht.. nicht anders.“
 

Jetzt war es an ihm zu nicken. Mehr konnte er gerade nicht tun.

Dann erhellte ein Blitz das Zimmer und Donnergrollen durchbrach die Stille.

Astoria zuckte wieder zusammen und vergrub ihr Gesicht in ihren Händen.
 

Erst durch ihre erstickten Schluchzer wurde Draco wieder aus seinen Gedanken gerissen. Er seufzte auf, schlug die Decke zurück und glitt fast lautlos darunter.

Dann streckte er einen Arm nach Astoria aus. „Komm her.“, flüsterte er fast schon zärtlich.
 

Nein. Er konnte es ihr nicht verübeln. Er verstand nur zu gut, wie sie sich fühlte.

Sie war damals vielleicht nicht mitten drinnen gewesen, aber auch so musste es schlimm für sie gewesen sein.
 

Eigentlich bewunderte er sie dafür, dass sie nicht zu ihm gelaufen war. Dass sie stark sein wollte, dass sie wieder nach Hogwarts gehen wollte. Dass sie ihr Leben leben wollte.
 

Er hatte das eine ganze Zeit lang nicht gewollte. Nur sein Stolz hatte ihn zum Weitermachen gebracht.
 

Verwundert, mit nassem Gesicht, blickte Astoria von seinen Augen zu seiner Hand und wieder zurückt.

Wieder wurde sie rot, aber diesmal war es ihr egal.

Schnell schlüpfte sie zu Draco unter die Decke und ließ sich von ihm in den Arm nehmen.

Sofort fühlte sie sich besser. Sicher. Sie seufzte wohlig auf und kuschelte sich näher an ihn.

Es dauerte nicht lange, da waren beide auch schon eingeschlafen. Es tat einfach gut einmal verstanden zu werden. Sich sicher zu fühlen. Nicht alleine zu sein.
 

„Guten Morgen, mein Engel.“, flüsterte Draco ihr ins Ohr, als er merkte, dass sie langsam aus dem Reich der Träume kam.

Er konnte nicht anders, als so zärtlich mit ihr zu sprechen. Immer noch lag sie in seinen Armen. Sie duftete unglaublich gut, ihre langen blonden Locken umrahmten ihr Gesicht, das auf seiner Brust ruhte. Und die Sonne schien direkt auf sie. Sie sah einfach atemberaubend schön aus. Perfekt für ihn.
 

Verschlafen richtete Astoria sich auf. Hatte sie sich gerade verhört? Oder hatte Draco gerade wirklich `mein Engel´ zu ihr gesagt?

Moment einmal – Draco?
 

Verwundert und ein wenig erschrocken blickte sie hoch in seine strahlend blauen Augen, die sie ungewöhnlich sanft musterten.

„M.. Mor.. Morgen..“, murmelte sie schüchtern und wurde wieder rot. Anscheinend hatte sie die ganze Nacht in seinen Armen geschlafen.
 

Sie musste zugeben, dass sie lange nicht mehr so gut geschlafen hatte. Sich lange nicht mehr so wohl und sicher gefühlt hatte.
 

Eigentlich hatte er erwartet, dass sie Hals über Kopf aus dem Bett springen würde, doch stattdessen kuschelte sie sich zurück an seine Brust, seufzte wohlig auf und schloss die Augen.
 

Flashback Ende
 

Wieder errötete Astoria. Erst nach einer Viertelstunde war sie soweit gewesen, dass sie Draco losgelassen hatte und aufgestanden war. Viel zu gut hatte sich seine Nähe angefühlt.

Bei dem Gedanken, dass das wohl jetzt öfter so sein würde, wurde ihr ganz warm ums Herz.

Ihr Leben mit ihm würde anscheinend doch ganz gut werden.

Mehr als gut.
 

„Deine Eltern müssten bald kommen.“, unterbrach Narzissa ihre Gedankengänge.

Ein wenig ertappt sah Astoria auf und nickte ihrer zukünftigen Schwiegermutter zu.
 

„Du solltest dich noch umziehen, Draco.“, meinte sie dann zu ihrem Sohn, der mit einer schwarzen Jeans und einem schwarzen T-Shirt am Tisch saß.
 

„Was? Wieso denn?“, murrte er, doch Astoria mischte sich ein, bevor Narzissa noch etwas sagen konnte: „Natürlich wird er das. Ich habe auch vor, mich noch ein wenig frisch zu machen.“

Mit diesen Worten lächelte sie ihn strahlend an. Ihre Wangen waren ein wenig gerötet. Sie sah einfach wunderschön aus.

Draco konnte nicht anders, als zu nicken. „Ja, natürlich.“, murmelte er, woraufhin seine Mutter zufrieden nickte und mit ihrem Mann einen verschwörerischen Blick austauschte.
 

Ihre Schwiegertochter in spe schien Draco schon um den Finger gewickelt zu haben. Umso besser, dann gäbe es wohl bald keine Diskussionen wegen der Hochzeit mehr.

Sie hatte ja gewusst, dass es die richtige Entscheidung gewesen war.

Als sie gestern alleine mit Astoria gesprochen hatte, hatte sie schon erkannt, wie perfekt sie für ihren Sohn war.
 

Flashback
 

„Und hier befindet sich unsere Bibliothek.“, durchbrach Narzissa die Stille, die sich ausgebreitet hatte, seit sie Astoria vom Salon aus durch die Gänge geführt hatte.
 

Erstaunt riss das Mädchen die Augen auf. „Wow. Ich bin beeindruckt.“, hauchte sie leise während sie sich im Kreis drehte und alles genau unter die Lupe nahm.
 

Narzissa lächelte ihrer zukünftigen Schwiegertochter zu. „Komm. Hier drüben können wir uns zusammen setzen und ein wenig reden.“

Mit diesen Worten dirigierte sie das Mädchen weiter nach hinten in den Raum, wo ein Sofa und zwei bequem aussehende Sessel um einen Glastisch standen. Davor befand sich ein großer Kamin in dem Feuer prasselte.
 

Leicht verunsichert ließ sich Astoria neben Narzissa nieder und lächelte sie schüchtern an.
 

„Ich weiß, dass es schwer sein muss für dich.“, fing die Ältere ohne Umschweife an.

Kurz erstarrte Astoria, fing sich aber sofort wieder: „Nein.. nein.. im Gegenteil.. ich freue mich.. ich fühle mich geehrt.“
 

„Sicher, Liebes, sicher. Das solltest du auch.“, meinte sie, bevor sie wieder lächelte. „Ich weiß, dass die Umstände nicht die besten sind. Aber es ist dennoch eine große Ehre in die Familie Malfoy einzuheiraten. Auch jetzt noch.“

Astoria nickte eifrig. Natürlich war es das.

„Draco kann schwierig sein. Wenn er es darauf anlegt. Ich will dir nicht verschweigen, dass er von Anfang an gegen diese Hochzeit war, aber ich möchte dich bitte, nicht aufzugeben.“

Narzissa seufzte, straffte sich dann aber wieder und sah Astoria hart an. „Wir Frauen haben eine schwere Bürde zu tragen. Ich weiß das, aber es ist nun einmal so. Wir haben unsere Männer zu unterstützen. In allem, was sie tun. Auch, wenn wir es nicht für gut heißen. Wir können ihnen Ratschläge geben, versuchen, sie auf den richtigen Weg zu führen, aber letztendlich zählt nur das, was er sagt. Verstehst du?“
 

Astoria nickte, auch wenn sie nicht verstand. Sie wollte selber über ihr Leben entscheiden und nicht einem Mann unterstellt sein.
 

„Wir haben alles für unsere Männer zu geben. Alles.“
 

Wieder nickte das Mädchen, obwohl der Kloß in ihrem Hals immer größer wurde.
 

„Das ist nicht immer leicht. Das weiß ich nur zu gut, aber gerade deshalb müssen wir stark sein. Ich kenne dich nur aus den Erzählungen deiner Eltern, aber sie haben uns versichert, dass du stark bist. Und das ist auch mein Eindruck.

Dennoch möchte ich dir noch einmal nahelegen, dir darüber im Klaren zu sein, dass du als Dracos zukünftige Ehefrau Pflichten hast. Ich will nicht lügen, es sind mehr Pflichten als Rechte.“
 

Wieder nickte Astoria. Was hätte sie auch sonst tun sollen?

„Draco wird dir ein guter Ehemann sein, solange du ihm auch eine gute Frau bist.“

Narzissa seufzte. „Du wirst ihm doch eine gute Frau sein, oder?“
 

„Ja.. ja natürlich..“, murmelte Astoria und nickte heftig. Was blieb ihr auch anderes übrig? Sie wollte nur noch weg, in ihr Zimmer und sich ausweinen. Sie wollte dieses Leben nicht. Sie wollte normal sein. Ihr eigenes Leben haben und bestimmen. Aber so würde es nie sein.
 

„Gut. Draco ist ziemlich starrsinnig. Du wirst es schwer haben bei ihm. Aber dennoch, bleib stark. Und bitte, bring ihn dazu sich ein wenig mehr so zu verhalten, wie es sich gehört.“

Nun lächelte sie ihre verwunderte Schwiegertochter in spe an. „Du musst nur wissen, wie du einen Mann dazu bekommst, das zu tun, was du möchtest. Ich habe gesagt, der Mann hat das letzte Wort, und das ist auch so, aber dennoch haben wir als Frauen auch ein wenig Macht. Du hast gewisse Waffen, die du einsetzen kannst, um das zu bekommen, das du möchtest. Du musst nur wissen, wie.“

Sie zwinkerte Astoria zu, woraufhin diese errötete, lächelte und nickte.
 

„Nachdem das geklärt ist, zeige ich dir den Rest des Hauses, immerhin gehörst du bald zur Familie.“, lächelte Narzissa sie an.
 

Flashback Ende
 

Ja. Astoria würde Draco eine gute Ehefrau sein.

Natürlich hatte Narzissa gemerkt, wie verschreckt das Mädchen innerlich war, doch sie hatte ebenfalls gesehen, dass Astoria nichts davon nach außen gelassen hatte. Sie hatte versucht stark zu sein und den Weg, den das Schicksal ihr auferlegt hatte, zu akzeptieren.
 

Genauso, wie sie es einst getan hatte. Und sie konnte sich inzwischen keinen besseren Mann vorstellen, als Lucius.
 

So würde es Astoria auch ergehen mit Draco. Irgendwann. Aber es sprach auf jeden Fall für das Mädchen, das es Draco inzwischen schon um den Finger gewickelt hatte.

Und Manieren hatte es auch. Gut so.
 

Nach dem Frühstück gingen Astoria und Draco schweigend nach oben, um sich umzuziehen.

An ihrer Zimmertüre angekommen, drehte Draco sich schließlich doch zu ihr um.

„Wieso hast du das gemacht?“, wollte er leise von ihr wissen.

Überrascht blickte sie ihn an. „Was?“

Er seufzte auf. „Meiner Mutter nachgegeben.“

Astoria errötete wieder. „Ähm.. nur so..“, murmelte sie. „Entschuldige mich bitte, ich muss mich noch umziehen.“ Mit diesen Worten ließ sie ihn einfach stehen und flüchtete in ihr Zimmer.
 

Sie konnte ihm unmöglich sagen, was seine Mutter mit ihr besprochen hatte. Das war einfach zu peinlich.

Kopfschüttelnd trat Draco schließlich den Rückzug an. Ihr jetzt noch Nachzulaufen kam ihm nicht in den Sinn. Ein Malfoy lief einfach niemandem nach!
 

In seinem Zimmer angekommen, zog er sich wieder dasselbe Outfit vom Vortag an – nur alles frisch aus dem Kleiderschrank.
 

Dann machte er sich auch schon auf den Weg zu Astoria. Ohne anzuklopfen trat er ein, musste aber ein wenig bedauernd feststellen, dass sie schon angezogen war.
 

Diesmal trug sie ein schwarzes knielanges Kleid mit dünnen Trägern. Bei genauerem Hinsehen konnte Draco silberne Stickereien am Saum des Kleides erkennen.
 

Ihre Haare hatte Astoria offen gelassen – allerdings mit großen Locken, oder Wellen. So genau konnte Draco das nicht benennen.

Der schwarze Stoff ließ ihre Haut noch heller erscheinen – wie auch seine eigene. Doch Astoria sah keineswegs leichenblass aus.

Es war eher eine noble, edle Blässe. Wieder musste er sich eingestehen, dass das Mädchen einfach perfekt zu ihm passte.
 

„Ah, du bist auch schon fertig.“, strahlte sie ihn an. „Und? Wie gefällt es dir?“, wollte sie gleich darauf wissen, während sie sich einmal im Kreis drehte.
 

Mit ein paar schnellen Schritten war er bei ihr angekommen und drückte seine Lippen sacht gegen ihre.

Astoria keuchte erschrocken auf, entspannte sich aber sofort wieder, wollte die Augen schließen und den Kuss erwidern, doch da hatte er sich auch schon wieder von ihr gelöst.

„Du siehst heiß aus.“, flüsterte er ihr verführerisch ins Ohr, woraufhin sich ihre Nackenhärchen aufstellten und sie leicht erzitterte.

Wieder errötete Astoria, schloss kurz die Augen und atmete tief durch, um sich wieder zu beruhigen, doch das Gegenteil trat ein.
 

Dracos Duft strömte durch ihre zierliche Nase, erfüllte ihre Lungen und ließ sie beinahe aufstöhnen. Gerade noch rechtzeitig biss sie sich auf sie Zunge, so dass nur ein kleiner Laut ihren Lippen entfleuchte.

Er hatte es dennoch gehört und mit Genugtuung zur Kenntnis genommen.
 

Ganz sachte streifte er die Haut unter ihrem Ohr mit seinen Lippen, während er sich zurückzog und grinste sie dann selbstzufrieden an.
 

Astoria hatte ihre Augen geschlossen, ihre Lippen hart aufeinandergepresst, damit auch kein Laut darüber kommen konnte. Ihr Herzschlag hatte sie bereits merklich erhöht.
 

„Na na.“, murmelte Draco immer noch grinsend, während er seine Hand auf ihre Wange legte und mit seinem Daumen über ihre verkniffenen Lippen strich.

„Du tust dir noch weh. Lass das.“

Sofort öffnete Astoria ihre Lippen und ein unterdrücktes Stöhnen entfleuchte mit einem Schwall heißer Luft.
 

Dracos Grinsen vergrößerte sich. Schnell beugte er sich zu ihr hinunter und verschloss ihre Lippen mit seinen, ließ seine Zunge in ihre Mundhöhle gleiten und kostete ihren Geschmack aus.
 

Das Mädchen vor ihm riss zuerst überrascht die Augen auf. Erst als Astoria merkte, dass Draco seine geschlossen hatte, tat sie es ihm gleich und klammerte sich Halt suchend an ihn.
 

Nach einer Ewigkeit – so kam es Astoria vor – löste der junge Mann sich wieder von ihr und leckte sich genüsslich über die Lippen.
 

Astoria ließ ihn los, atmete heftig, starrte ihn an.

„Danke, Kleine. Du schmeckst gut.“, zwinkerte er ihr zu, bevor er einfach an ihr vorbei ging und den Raum verließ.
 

Sie hingegen brauchte einen Moment um sich zu sammeln. Es war nicht normal, was er mit ihr anstellen konnte. Sie hatte sich noch nicht einmal gewehrt, als er einfach so von ihren Lippen Besitz ergriffen hatte!

Langsam schüttelte Astoria den Kopf. Als ob sie das gewollt hätte.
 

Mit weichen Knien folgte sie ihm schließlich in den Familiensalon, wo auch schon ihre Eltern warteten.

Sie saßen mit Dracos Eltern um den Kamin in den großen Sofas.

In einer Ecke des Raumes war ein Weihnachtsbaum aufgestellt und das gesamte Zimmer war festlich geschmückt.
 

Doch irgendetwas war faul. Das wusste sie, sobald sie in das Gesicht ihres Vaters blickte.

Ihre Eltern waren verärgert. Das merkte sie sofort. Aber sie wusste einfach nicht, was sie getan hatte, um diese Blicke zu verdienen.
 

Denn, dass es hier nur um sie ging, war ihr sofort klar.
 

„Mister und Misses Greengrass, ich bin Draco Malfoy.“, fing der Blonde an, während er auf die beiden zu ging.

Er hatte noch etwas mit ihnen zu klären, bevor sie die Gelegenheit hatten allein mit Astoria zu sprechen.
 

„Es freut mich sie endlich kennenzulernen. Astoria hat mir schon soviel von ihnen erzählt.“, meinte er, warf Astoria ein kurzes Lächeln zu und reichte dann ihren Eltern die Hand.
 

„Es freut uns auch sehr, Draco. Danke für die Einladung, obwohl sie sehr überraschend kam.“, meinte Astorias Vater mit einem kleinen Tadel in der Stimme.

Draco nickte. „Ich weiß. Es tut mir leid. Das war mein Fehler. Ich wollte sie beide nur so schnell, wie möglich kennenlernen.“
 

„Natürlich.“, antwortete nun Astorias Mutter. „Das war sehr umsichtig von dir.“

Ihrer Tochter hingegen warf sie einen kalten Blick zu.

Ein netter Tag - Die Ruhe vor dem Sturm?

„Vater. Mutter.“, murmelte Astoria leise, als sie neben Draco trat, der sofort ihre Hand nahm, um den beiden Älteren zu zeigen, dass zwischen ihnen alles in Ordnung war. Vielleicht würden sie davon absehen, mit Astoria zu sprechen, wenn sie der Meinung waren, dass die Sache sich inzwischen geklärt hatte.

Ihm waren die Blicke nämlich nicht entgangen, die Astorias Eltern ihr immer wieder zuwarfen.
 

Hoffentlich konnte er das noch klären! Jetzt, wo alles so gut lief zwischen ihnen, wollte er wirklich nicht noch einen Streit heraufbeschwören.
 

„Soll ich Ihnen vielleicht zuerst das Haus zeigen?“, wollte Draco galant wissen. In Wahrheit jedoch, wollte er die beiden älteren nur alleine erwischen.
 

„Ja, das wäre sehr freundlich von dir.“, meinte Astorias Mutter und warf ihrer Tochter noch einen bösen Blick zu, bevor sie mit ihrem Mann den Raum verließ.
 

„Du kannst dich ja solange mit meinen Eltern unterhalten.“, zwinkerte Draco Astoria noch schnell zu. Dann war auch er verschwunden.
 

Innerlich tief einatmend und aufseufzend wandte sich das junge Mädchen dem älteren Ehepaar zu und lächelte leicht.
 

Dracos Mutter hatte inzwischen wieder Platz genommen und deutete dem Mädchen, sich neben ihr nieder zu lassen.

Lucius saß in einem großen Sessel nahe dem Kamin und lächelte das Mädchen ebenfalls an. Er wirkte jedoch um einiges kühler und lebensmüder als seine Frau.
 

Astoria konnte sich schon denken, woran das lag. Sie wusste von der Rolle der Malfoys im letzten Krieg. Jeder wusste davon.

Aber im Gegensatz zu den anderen konnte Astoria sich auch vorstellen, wie schwer es für die Familie gewesen sein musste.
 

Irgendwann hatte es Draco dann geschafft und das Elternpaar Greengrass erfolgreich in einen leeren Raum geführt. Die Bibliothek.

Dass er damit denselben Raum gewählt hatte, wie seine Mutter die Nacht davor, wusste er natürlich nicht.

Andererseits würde es ihn wohl nicht überraschen, wenn er davon wüsste. Immerhin war die Bibliothek ein beeindruckender Raum, der gleichzeitig aber auch viel Gemütlichkeit bot.
 

„Und hier wäre dann unsere kleine Bibliothek.“, meinte Draco leise und deutete im Raum herum.

„Viele der Bücher sind schon über hundert Jahre alt.“, setzte er erklärend hinzu. „Meine Familie interessiert sich sehr für die Geschichte der Zauberei und dergleichen.“

Dass es sich dabei hauptsächlich um schwarze Magie handelte – oder gehandelt hatte – verschwieg er lieber.

Die Greengrass staunten nicht schlecht, zeigten ihre Bewunderung, übertrieben es aber natürlich nicht.
 

„Mister und Misses Greengrass..“, fing Draco an, um die Aufmerksamkeit der beiden wieder auf sich zu lenken.

„Es gibt da etwas, über das ich mit ihnen gerne sprechen würde.“
 

Astorias Vater nickte. „Das hatte ich mir schon gedacht.“

Er seufzte leise auf. „Ich nehme an, es geht um.. Astorias.. Verfehlung.“
 

Widerstrebend nickte Draco. „Ja.. auch, wenn ich es nicht ganz so ausdrücken würde.“

Noch einmal atmete er tief ein. „Sehen sie, es war alles ein kleines Missverständnis. Ich habe überreagiert.“

Er seufzte tief auf. „Es tut mir sehr leid, dass ich ihnen und auch meinen Eltern solche Sorgen bereitet habe, aber ich habe anscheinend etwas falsch verstanden.“
 

Astorias Mutter sah den jungen Mann zweifelnd an, auch Mister Greengrass schien nicht im Mindesten überzeugt zu sein.
 

„Astoria hat sich wohl nur aus schulischen Gründen mit diesem besagten Jungen getroffen. Es war in keiner Weise die Rede von einer Verabredung oder dergleichen.

Ich.. habe.. wie gesagt, überreagiert. Wir kannten uns noch nicht sonderlich gut und haben es einfach nicht geschafft, miteinander zusprechen. Eins ergab das andere und nunja.. sie wissen ja. Aber jetzt ist das alles anders. Wir verstehen uns wirklich gut und haben alles geklärt.“

Auf einmal fing Astorias Mutter zu lächeln an, und auch ihr Vater schien ein wenig beruhigter.
 

„Nun, Draco. Mach dir keine Sorgen mehr darum. Wir haben gesehen, wie gut ihr beiden euch inzwischen versteht und werden nicht zulassen, dass sich diese zarte Verbindung durch irgendetwas löst. Die Verlobung wird wie geplant stattfinden.“, meinte Mister Greengrass, woraufhin ihm seine Frau zustimmte.
 

Erleichtert atmete Draco auf. Alles schien geklärt zu sein. Umso besser. Jetzt musste er nur noch hoffen, dass Astoria nie etwas von der ganzen Sache erfuhr.
 

Lächelnd führte er die beiden wieder in den Familiensalon und ließ sich neben Astoria nieder. Sofort strahlte sie ihn wieder an und er konnte nicht anders, als ihre Hand zu halten.
 

Erleichtert stellte Astoria fest, dass ihre Eltern sich wohl beruhigt hatten. Beide warfen ihre keine bitterbösen Blicke mehr zu, und Draco hielt wieder ihre Hand.

Was für ein tolles Gefühl!

Besser konnte es an Weihnachten doch gar nicht mehr laufen.
 

Als es darum ging, die Geschenke auszupacken, hielt sich Astoria zurück.

Ihr war klar, dass ihre Eltern ihr nicht viel schenken würden. In Anbetracht der finanziellen Lage. Immerhin würden sie das Geld von Dracos Eltern erst nach der Hochzeit erhalten, dachte sich Astoria bitter, vertrieb den Gedanken aber sofort wieder.

Jetzt konnte man sowieso nichts mehr ändern. Und im Moment war sie sich gar nicht so sicher, ob sie das überhaupt wollte.
 

„Wir haben uns dieses Jahr etwas Besonderes für euch beide ausgedacht.“, meinte Narzissa und lächelte Draco, aber auch Astoria an.
 

„Astoria, wir haben uns mit deinen Eltern zusammen getan und euch beiden ein gemeinsames Geschenk gemacht.“, meinte nun Lucius und nickte den Greengrass zu, die nun auch lächelten.
 

Draco hingegen konnte es gerade noch verhindern mit den Augen zu rollen. Das Ganze hier kotze ihn mehr als an. Als ob sich auch nur einer von ihnen wirklich Gedanken darüber gemacht hätte, was er und Astoria wirklich wollten. Was sie sich wünschten.

Als ob das auch nur irgendjemanden interessierte.
 

Astoria hingegen war ziemlich überrascht und auch irgendwie richtig aufgeregt.
 

„Nun ja, vielleicht möchte jeder von euch ein Geschenk auspacken.“, meinte Narzissa und überreichte sowohl Draco, als auch Astoria ein kleines Päckchen.
 

Langsam löste das Mädchen die Schleife und starrte überrascht in die offene Schachtel.

Nun doch ein wenig neugierig geworden, beugte sich auch Draco über das Päcken und lugte hinein.

Doch auch er schien nicht zu wissen, was der Inhalt bedeutete.

Fragend griff er nach den beiden kleinen Schlüsseln und hielt sie hoch.
 

„Die sperren beide ein und dasselbe Verlies in Gringotts.“, meinte Astorias Vater erklärend.

Lucius fügte hinzu: „Im Moment befinden sich 500 000 Galleonen in dem Verließ. Es gibt allerdings die Auflage, dass das Gold erst ab eurer Hochzeit behoben werden darf.“
 

Staunend blickte Astoria von ihren Eltern zu Draco und dann zu seinen Eltern und wieder zurück zu dem jungen Mann neben ihr, der allerdings nicht ganz so überrascht schien. Eigentlich lächelte er nicht einmal.

Er sah sogar irgendwie so aus, als würde ihm hier irgendetwas nicht passen. Und als würde er gleich etwas sagen. Etwas, das ganz gewiss nichts Nettes war.
 

Deshalb beeilte sich Astoria den wartenden Eltern zu antworten: „Wir sind euch wirklich sehr, sehr dankbar. Das war äußert großzügig und wirklich nicht nötig.“
 

Nun wandte sich Draco mit seinem – inzwischen arrogant, höhnischem – Gesichtsausdruck zu der jungen Frau neben ihm. Astoria ließ sich jedoch nicht beirren, lächelte Draco an und fragte mit süßer Stimme: „Willst du das denn nicht öffnen?“ Und deutete auf das Päckchen in Dracos Händen. Es war etwas größer als das erste und viel schwerer.
 

Langsam wandte sich Draco nun dem Geschenk zu und fing an, es auszupacken.

Zum Vorschein kam ein kleines Büchlein mit Bildern darin.

Neugierig blätterte Astoria darin und erkannte bald, dass es sich dabei viel eher um einen Katalog handelte.
 

Auf jeder Seite war ein anderes Haus abgebildet. Die Bilder verändert sich immer wieder, zeigten andere Blickwinkel des jeweiligen Hauses und gaben den Interessenten somit den perfekten Einblick in jedes Objekt.
 

Draco hatte es schon geahnt. Was hätte es auch sonst sein sollen? Seine Eltern dachten einfach an alles. Er seufzte auf. Leise.

Astoria hatte es dennoch gehört und blickte ihn mit leuchtenden Augen an. „Ist das nicht einfach toll?“

Fragend sah er das Mädchen vor sich an. Astoria schien sich wirklich darüber zu freuen.

Wahrscheinlich war ihr einfach noch nicht klar, dass das auch hieß, dass sie mit ihm zusammen ziehen sollte.
 

Bevor Draco noch weiter in Gedanken versinken konnte, meldeten sich nun die beiden Mütter zu Wort.

„Ihr könnt euch eines davon aussuchen. Bis zu eurer Hochzeit wird es dann erworben werden.“

„Es gibt noch keine Einrichtung, aber das wird Astoria wohl übernehmen wollen.“

Leicht lächelnd nickte das Mädchen. Natürlich wollte Astoria das. Besser sie konnte die Einrichtung bestimmen, als ihre Eltern oder seine.

Sie würde Dracos Heim ganz nach seinem Geschmack einrichten. Oder nach ihrem. Egal. Hauptsache, es gefiel beiden. Immerhin würden sie dort leben müssen.
 

Eigentlich fühlte sie sich noch nicht bereit dazu. Sicher, das Haus bot die Gelegenheit endlich von zuhause wegzukommen. Weg von ihren Eltern. Weg von den Regeln und Bestimmungen.

Genau das, was sie immer wollte.
 

Andererseits würde sie dort nicht alleine leben. Es wäre nur ein Wechsel. Von einem Gefängnis ins nächste. Aber irgendwie war sie sich inzwischen sicher, dass ihr Leben mit Draco ganz anders aussehen würde. Er würde sie nicht herumkommandieren oder über sie bestimmen.
 

Vielleicht wären sie irgendwann so etwas, wie gleichberechtigt. Natürlich würde sie das nie ganz sein. In der Öffentlichkeit schon gar nicht.

Aber vielleicht ein wenig.

Hauptsache sie kam erst einmal von ihren Eltern weg. Wenn sie dafür ein Haus einrichten musste, konnte ihr das nur Recht sein.
 

„Wir haben euch auch schon zwei Hauselfen ausgesucht. Und das Gold sollte reichen, um das Haus einzurichten. Ihr werdet also alles haben.“, schloss Narzissa.
 

Wieder bedankte sich Astoria für beide. Draco schien noch immer nichts sagen zu wollen.

Aber vielleicht fand er es einfach nur schrecklich, dass er anscheinend so früh mit ihr zusammen leben musste.
 

Schließlich saß man noch beisammen, bis es Zeit für das Mittagessen wurde.

Die Speisen übertrafen sich natürlich selbst. Fast wie in Hogwarts war die Auswahl. Üppig und doch alles überaus elegant.

Astoria staunte immer mehr. Ihr kam das Weihnachtsfest zuhause schon steif und kühl vor, aber das hier bei den Malfoys war um ein vielfaches schlimmer.

Man redete kaum und wenn, dann nur über Belangloses und Oberflächlichkeiten.
 

Nach dem Mittagessen machten sie sich alle auf zu einem Spiel der Wimbourner Wespen gegen die Appleby Arrows.

Draco war sofort klar, was seine Eltern mit dieser Aktion bezwecken wollten. Eigentlich das, was sie immer bezwecken wollten. Sehen und gesehen werden.
 

Doch diesmal spielte es eine wichtige Rolle, dass auch Astoria und ihre Eltern anwesend waren. So konnte jeder sehen, dass sich irgendetwas zwischen diesen beiden Familien abspielte. Dass es dabei nur um die Verlobung zwischen ihm und Astoria gehen konnte, würde man auch bald vermuten.

Und es würde nicht lange dauern, da wusste auch die Presse davon.

Seine Eltern waren doch echt berechenbar. Oder überhaupt die Oberschicht?

Aber was spielte das schon für eine Rolle? Es war egal. Es war auch egal, ob er oder Astoria es eigentlich öffentlich machen wollten. Was zählte, war das Wohl der Familie.
 

Sich jetzt zusammen in der Öffentlichkeit zu zeigen, konnte nur Vorteile für die Familie bringen.

Die Malfoys würden wieder ins Gespräch kommen. Man würde Mutmaßungen anstellen, sich fragen, wann denn die Hochzeit stattfinden würde. Oder wer denn eingeladen sein würde.

Und bei solch einem Event wollte natürlich jeder dabei sein. Dass die Greengrass eine angesehene Familie waren, tat sein Übriges dazu.
 

Also würden die Malfoys ebenfalls nach und nach akzeptiert werden. Hauptsache man wurde zur Hochzeit eingeladen. Hauptsache man konnte behaupten, dabei gewesen zu sein.
 

Draco seufzte auf und blickte neben sich. Astoria besah sich mit strahlend leuchtenden Augen das Spiel.

Sie alle saßen im VIP Bereich und hatten natürlich den besten Blick. Astoria und Draco hatte man ganz nach vorne gesetzt, damit auch wirklich jeder die beiden sehen konnte.

Doch das interessierte den jungen Mann gerade gar nicht.

Kurz wandte Astoria die Augen zu ihm und lächelte ihn an. Das ganze dauerte nur eine Sekunde. Dennoch brannte sich ihr Lächeln in sein Herz. Falls er denn noch eines hatte.
 

Astoria sah einfach wunderschön aus, mit diesem Strahlen in den Augen, dem Lächeln auf den Lippen und der Sonne, die auf ihre Haare schien und sie somit noch goldener wirkten.
 

Doch dann fuhr ein Windstoß durch die Reihen und blies ihr ein paar Strähnen ins Gesicht.

Bevor Draco wusste, was er da tat und Astoria ihre Hand heben konnte, hatte er seine eigene an ihre Wange gelegt und ihr die störenden Strähnen wieder hinter ihr Ohr gestrichen.
 

Überrascht blickte sie zu Draco. Was war nur in letzter Zeit mit ihm los? Er war schon den ganzen Tag so zärtlich und aufmerksam zu ihr.

Sicherlich, er war immer noch arrogant hoch zehn, aber dabei dennoch so liebevoll.

Wieder schenkte sie ihm ein unsicheres Lächeln, wandte sich dann jedoch wieder dem Spiel zu.
 

Noch nie war sie bei einem echten Quidditchspiel gewesen. Sicher, in Hogwarts hatte sie einige gesehen, aber das war gar kein Vergleich zu diesem richtigen, echten Spiel.

Ihre Eltern waren immer der Meinung gewesen, dass es nicht wichtig war ihren Töchter den Besuch eines Quidditchspieles zu erlauben.

Es gab wichtigere Dinge, die sie zu lernen hatte.
 

Die Mitglieder flogen alle in rasantem Tempo. Die Spielzüge, auch wenn Astoria nicht viel davon verstand, immerhin hatte sie in Hogwarts immer viel zu viel zu tun gehabt, um sich wirklich damit zu beschäftigen, waren viel ausgeklügelter und riskanter, als das Schul-Quidditch.

Wobei sie zugeben musste, dass Marcus Flint, der ehemalige Kapitän des Slytherinteams, früher auch schon Profiliga-Qualitäten an den Tag gelegt hatte.
 

„Weißt du was Marcus Flint heute macht?“, flüsterte sie Draco aus einem Impuls heraus zu, bevor sie richtig darüber nachgedacht hatte.
 

„Was?“, fuhr der junge Mann neben ihr sie an. Es war das erste Mal seit einigen Stunden, das er wirklich nur sie ansprach. Wobei er sie jetzt eher angiftete, denn höflich anredete.
 

„Also .. ähm.. ich.. ich habe mich wohl nicht richtig ausgedrückt…“, murmelte Astoria entschuldigend, als ihr klar wurde, dass sie sich gerade wirklich bei ihrem Zukünftigen nach einem anderen Mann erkundigt hatte. Auch, wenn es in keiner Weise so gemeint gewesen war, so gehörte es sich dennoch nicht und Astoria war froh, dass es hier so laut war, dass ihre Eltern nichts davon mitbekommen hatten.

Nur um sicher zu gehen, wandte sie sich nach ihnen um, doch beide schienen dem Spiel konzentriert zu folgen.
 

„Wie kommst du plötzlich auf IHN? Was interessiert dich das überhaupt?“, giftete er sie weiter an.

Er konnte einfach nicht anders, aber er war auf einmal so verdammt wütend.

Besonders wütend auf Flint, der es so einfach schaffte, dass Astoria sich anscheinend für ihn interessierte. Auch, wenn Draco keine Ahnung hatte, wieso.
 

Ein wenig eingeschüchtert sah Astoria den Blonden an. „Ich.. ich habe vorher noch nie ein Quidditchspiel gesehen. Also.. außerhalb Hogwarts.. und .. mir ist nur aufgefallen.. wie viel besser sie hier spielen, und ich dachte nur.. also ich weiß, ich habe keine Ahnung davon, aber.. mir kam es so vor, als wäre Marcus Flint damals auch sehr gut gewesen, also.. als Kapitän.. ähm.. vielleicht irre ich mich auch..“, murmelte sie immer leiser werdend.
 

Draco zwang sich zur Ruhe. Dieses seltsame Verhalten passte so gar nicht zu ihm. Er atmete einmal tief durch, bevor er Astoria antwortete: „Ja, Flint war immer schon gut. Er spielt für die Falmouth Falcons. Hat den Vertrag schon in seinem letzten Jahr bekommen.“
 

Astoria wirkte verblüfft, nickte ihm aber zu und wandte sich dann wieder dem Spiel zu.
 

Irgendwie war es seltsam, wie schnell er seine Launen ändern konnte, dachte Astoria.

Und sie hatte auch nicht geglaubt, dass er ihr überhaupt noch antworten würde, aber da hatte sie sich ja geirrt. Vielleicht nahm er es doch nicht so schwer, dass sie diesen Fehltritt, wie ihre Eltern es nennen würden, begangen hatte.

Als er dann auch noch nach ihrer Hand griff und seine Finger mit ihren verschränkte, schaffte es Astoria gar nicht mehr, ihre Gedanken von Draco wegzulenken und dem Spiel zu folgen.
 

Das Gefühl war einfach zu schön. Seine Haut war weich und warm, sein Griff zwar fest, aber dennoch nicht zu hart. Und mit seinem Daumen strich er immer wieder zärtlich über ihre Haut.

Aber, was noch viel schöner war, war der Gedanke, dass Draco sie anscheinend akzeptiert hatte und ihre Berührungen genauso sehr wollte, wie sie die seinen.
 

Erst später am Abend kamen sie wieder bei den Malfoys an. Draco und Astoria beschlossen nach dem Abendessen zügig schlafen zu gehen.
 

„Gute Nacht, Kleine.“, meinte Draco leise, bevor er sich einfach umdrehte und in sein Zimmer ging.

Ein wenig enttäuscht blieb Astoria noch kurz am Gang stehen. Sie hatte irgendwie mehr erwartet. Besonders nach diesem Tag.
 

Seufzend begab auch sie sich in ihr Zimmer, entkleidete sich und legte sich, nachdem sie sich gewaschen hatte, in ihr weiches Bett, welches ihr jetzt aber viel zu groß vorkam.
 

Nach über einer Stunde war sie allerdings immer noch nicht aufgestanden.

Langsam erhob sie sich wieder und überlegte, ob sie das denn jetzt wirklich tun sollte. Also, ob sie jetzt wirklich zu Draco gehen sollte. Aber irgendwie.. sie konnte so einfach nicht einschlafen.

Die Umgebung kam ihr wieder so furchteinflößend vor.

Mit unsicheren Schritten ging sie durch das Badezimmer und blieb vor Dracos Zimmertüre stehen.
 

Astoria entschied sich, besser nicht zu klopfen, da er ja vielleicht schon schlafen würde, und drückte die Tür leise auf.
 

Wider Erwarten war das Zimmer noch erleuchtet und Draco lag nur mit Pyjamahose auf seinem Bett und hatte ein Buch in der Hand.
 

Seine Haltung blieb dieselbe, nur seine Augen wandten sich ihr zu und zeigten so, dass er sie sehr wohl bemerkt hatte.
 

Plötzlich kam sich Astoria kindisch vor. Und es war ihr unendlich peinlich. Sie war alt genug, um alleine in einem Zimmer zu schlafen.
 

„Ja?“, wollte Draco wissen, indem er eine Augenbraue so typisch nach oben zog.
 

„Ich.. ich.. wollte..“, stammelte Astoria, atmete noch einmal tief durch und fing dann von vorne an: „Es tut mir leid, dass ich so einfach deine Privatsphäre verletze. Ich wollte dich nur nicht wecken, falls du schon geschlafen hättest. Ich wollte dir nur auch noch eine Gute Nacht wünschen und dir für den schönen Tag danken.“
 

Mit diesen Worten zog Astoria die Türe wieder schnell hinter sich zu und hüpfte rasch wieder in ihr Bett, wo sie sich gleich unter der Bettdecke verkroch.
 

Ihre eigene Zimmertüre hatte sie offen gelassen. Nur für den Fall..

Entscheidungen

Eine Zeitlang starrte Draco ein wenig perplex auf seine Zimmertüre, die Astoria gerade geschlossen hatte.

Was war denn das gerade gewesen?
 

Grinsend schloss er sein Buch und legte es beiseite. Seine zukünftige Verlobte schien ihn allmählich gern zu haben.

Also hatte sein abrupter Abgang doch etwas gebracht.
 

Eigentlich hatte er nur vorgehabt, sie ein wenig aus der Reserve zu locken. Zu sehen, was sie tun würde.

Nun, jetzt wusste er es.
 

Langsam erhob sich der Blonde und löschte das Licht in seinem Zimmer. Mit schnellen, sicheren Schritten durchquerte er sowohl diesen Raum, als auch das Badezimmer und stellte amüsiert fest, dass sie die Türe zu ihrem Zimmer offen gelassen hatte.
 

Das Mädchen hatte sich unterdessen umgezogen und auf das Bett geworfen. Astoria lag bäuchlings mit dem Kopf unter einem Kissen auf der Decke und schien irgendetwas zu murmeln.

Draco verstand es allerdings nicht.
 

Das war so etwas von peinlich gewesen, schalt sich Astoria innerlich. Er würde sie jetzt für eine totale Idiotin halten!
 

„Du glaubst doch nicht ernsthaft, dass du einfach so mein Zimmer betreten kannst, oder?“, fuhr Draco sie an, eigentlich nur um sie ein wenig zu erschrecken, doch das wusste Astoria ja nicht.
 

Mit einem unterdrückten Quieken schoss sie aus dem Bett hoch und starrte Draco an. Er war also doch gekommen. Aber er schien sauer auf sie zu sein.
 

„Nein.. nein..“, stammelte sie. „Es tut mir leid.. wirklich.. ähm.. ich wollte dich nicht stören..“
 

Draco sah sie noch eine Weile ernst an und kam dann mit wenigen Schritten nahe an sie heran.

„Ich denke, dafür, dass du meine Privatsphäre verletzt hast, verdiene ich eine Entschädigung.“, meinte er düster.
 

Innerlich jedoch musste er sich immer wieder ermahnen, nicht zu lachen. Astorias Gesichtsausdruck war viel zu lustig und er konnte kaum noch ernst bleiben. Dennoch wollte er sie noch ein wenig ärgern.
 

„E.. E.. Ent.. Entschädigung?“, murmelte Astoria zitternd, woraufhin Draco wortlos nickte. Er konnte einfach nicht anders. Hätte er den Mund aufgemacht, hätte er ihr wohl sofort ins Gesicht gelacht.

Es war ja auch zu komisch, wie ängstlich Astoria war. Andererseits traf es ihn ein wenig. Immerhin sollte sie ihn schon so gut kennen, dass sie wusste, er würde nichts gegen ihren Willen machen.
 

Schließlich seufzte Astoria auf. Vielleicht verstand sie das alles falsch. Draco hatte ihr noch nichts getan und sie schätzte ihn eigentlich auch nicht so ein. Er würde doch nichts gegen ihren Willen machen, oder?
 

Andererseits hatte er bald das Recht dazu. Jedes Recht.

Und sie HATTE seine Privatsphäre verletzt. Einfach so. Aber sie wären bald verlobt und dann verheiratet. Dennoch war er der Mann.
 

Gequält stöhnte sie auf. Das alles machte sie fertig. Sie konnte nicht mehr. Wortlos nickte sie ihm zu.
 

„Natürlich.“, flüsterte sie schließlich.
 

Gleich darauf zog Draco sie zu sich hoch und drückte seine Lippen auf ihre. Er konnte ihr einfach nicht widerstehen. Sie war so warm und weich. Zart. Hell. Sie war alles, was er nicht war.
 

Kurz riss Astoria die Augen auf und starrte Draco perplex an, doch sein Mund fühlte sich einfach zu gut an. Sein Duft stieg ihr, wie vorhin schon, in die Nase und benebelte sie.

Und die Tatsache, dass ihre Hände nun auf seiner nackten Brust ruhten, tat sein Übriges. Stöhnend gab sie sich dem Kuss hin.
 

Seufzend schloss Draco die Augen und biss ihr leicht in die Unterlippe, nur um gleich darauf mit seiner Zunge darüber zu fahren.

Gehorsam öffnete Astoria ihre Lippen und ließ ihn ein. Sie wusste nicht wieso. Oder was. Oder wer.

Eigentlich wusste sie gar nichts mehr. Ihre Welt bestand im Moment nur aus Draco.

Sein Duft, seine Wärme, seine Berührungen. Ihr Verstand hatte sich verabschiedet. Er könnte alles mit ihr machen, gestand sie sich ein. Und sie würde sich nicht wehren. Sie könnte sich nicht wehren.

Viel zu sehr war sie von ihm gefangen.

Der Kuss dauert an und an und irgendwann fand sich Astoria auf ihrem Bett wieder. Am Rücken liegend und Draco über ihr.
 

Ihre Hände hatte sie an seinen Nacken gelegt und hielt ihn nahe bei sich. Nie mehr wollte sie ihn missen, oder seine Nähe.
 

Im Moment war ihr alles egal. Egal, dass sie ihn würde heiraten müssen. Egal, dass sie Ehefrau werden würde, dass ihre Träume ein Ende finden würden.

Egal, dass ihr Mann ein Malfoy sein würde, dass Draco sie vielleicht verletzten würde. Oder auch, dass er jedes Recht hatte, alles zu tun und sie eigentlich nichts durfte.
 

Es war ihr gelinde gesagt, alles scheiß egal. Hauptsache, er ließ sie nicht mehr los.
 

Draco hingegen verlor sich allmählich. Er wollte sie. Bei Merlins Bart. Und wie er sie wollte. Sachte stieß er sie auf das Bett und legte sich über sie, doch sie wehrte sich nicht. Nein, sie hielt ihn umklammert.
 

Himmel, wie sollte er da einen klaren Kopf bewahren? Ihr zierlicher Körper presste sich an seinen. Deutlich konnte er ihre Brüste spüren, die sich durch ihr Nachthemd gegen ihn drückten.
 

Seufzend unterbrach er den Kuss und lehnte sich zurück.

Schwer atmend blickten sich beide an.

Langsam kam Astorias Verstand wieder zurück. Sie wurde rot und löste die Arme um seinen Nacken.
 

Was hatte sie sich denn dabei wieder gedacht? Hätte er nicht aufgehört… nun ja, sie hätte nicht aufhören können.
 

„Daran könnte ich mich gewöhnen.“, grinste Draco, gab ihr noch einen leichten Kuss auf die Lippen und legte sich dann neben Astoria.
 

Sie hingegen errötete noch stärker und wagte es nicht, etwas zu sagen. Viel zu groß war die Angst, etwas dummes und kindisches zu sagen. Besser sie hielt den Mund.
 

„Sag mal, Babe. Soll die offene Türe eigentlich heißen, dass du mich erwartet hast?“ Etwas überheblich grinste er sie an und beugte sich wieder leicht über sie.
 

Schnell schüttelte Astoria den Kopf. „Nein.. ich.. ich hab wohl einfach vergessen sie zu schließen. Genau.“
 

Dracos Grinsen wurde noch breiter. „Du bist echt verdammt schlecht im Lügen.“
 

Seufzend steckte Astoria ihren Kopf unter die Decke. Bei Merlins Bart, das war alles so peinlich.

Wieso hatte sie nicht einfach in ihrem Zimmer bleiben können?
 

Zufrieden krabbelte Draco unter die Decke, legte sich bequem hin und schloss die Augen. Verdammt – es fühlte sich so richtig an bei ihr. Er könnte sich wirklich daran gewöhnen.
 

Trotzdem ging es hier nicht einfach um eine normale, harmlose Beziehung. Nein. Es ging um sein Leben. Leicht schüttelte er mit dem Kopf, um die Gedanken zu vertreiben. Er konnte doch sowieso nichts gegen diese Ehe machen. Da konnte er das gute Gefühl auch noch genießen, solange es anhielt.
 

Langsam deckte Astoria ihren Kopf wieder ab und fand Draco mit geschlossenen Augen und ruhigem Atem vor.

Sie konnte nicht anders, als bei dem Anblick zu lächeln.

Egal wie furchteinflößend oder eingebildet er sein konnte, wenn er schlief sah er einfach nur aus, wie ein kleiner Engel.
 

Astoria war froh, dass Draco ihre Gedanken nicht hören konnte. Ihm würde es sicher überhaupt nicht gefallen, als Engel bezeichnet zu werden. Aber mit seinem süßen, entspannten Gesichtsausdruck und den blonden Haaren sah er einfach genau so aus.
 

Wohlig seufzend kuschelte sich das Mädchen an Draco und war kurz darauf auch schon eingeschlafen. In seiner Nähe fühlte Astoria einfach sicher und geborgen.
 

Er drückte sie noch etwas an sich, schlang einen Arm um sie und ließ den Schlaf dann ebenfalls kommen.
 

Langsam öffnete Astoria ihre Augen und gähnte herzhaft. Dann drehte sie sich um und blickte geradewegs in Dracos Gesicht. Dieser schlief noch ruhig vor sich hin. Lächelnd hob sie ihre Hand und legte ihre Fingerspitzen sachte auf seine Wange. Ganz leicht, um ihn ja nicht zu wecken, fuhr sie seine Gesichtszüge nach, strich über seine Augenlider und blieb schlussendlich an seinen Lippen hängen.
 

Als sie zum zweiten Mal über seine Unterlippe gestrichen hatte, öffnete Draco den Mund und saugte einen ihrer Finger ein.

Erschrocken japste Astoria nach Luft. Dann öffnete er auch schon die Augen, ließ ihren Finger wieder los und grinste sie an.
 

„Morgen.“

„Wie lange bist du schon wach?“, wollte Astoria nun wirklich peinlich berührt wissen. Andererseits hatte er vielleicht gar nichts mitbekommen.

„Eine Weile.“, grinste er weiter und machte mit seinem Gesichtsausdruck ihre Hoffnungen zunichte. Er hatte restlos alles mitbekommen. Na toll.

Hörten diese Peinlichkeiten denn gar nicht mehr auf?

Ihre Wangen färbten sich rot und sie senkte den Blick.

„Du berührst mich wohl gerne.“, mutmaßte er.

Astoria schüttelte schnell den Kopf. „Nein.. du hattest da nur.. nur.. eine.. eine Wimper.“
 

„Ach ja.“, murmelte er und machte deutlich, dass er ihr kein Wort glaubte. „Solltest du dennoch öfter machen.“, grinste er dann, stand auf und verschwand im Badezimmer.
 

Einen Moment später hörte Astoria auch schon das Wasser rauschen. Tief atmete sie durch und hoffte, es möge sich ein Abgrund auftun und sie verschlucken. Vergebens natürlich.

Nach einer gefühlten Ewigkeit öffnete sich die Türe wieder und Draco schaute herein. „Du kannst jetzt ins Bad. Ich zieh mich inzwischen an.“
 

Astoria nickte ihm dankbar zu und machte sich nun ihrerseits auf um zu duschen.
 

Das Wasser tat gut und in wenigen Minuten hatte sie alle peinlichen oder unschönen Gedanken vertrieben. Viel eher dachte sie an das Gefühl seiner Haut unter ihren Fingern, seinem Körper so nah an ihrem und seinem unwiderstehlichen Duft.
 

Seufzend schloss Astoria die Augen und rief sich jede Einzelheit noch mal ins Gedächtnis.

Als sie an den Kuss dachte, kribbelte es wieder in ihrem Bauch und sie wurde leicht rot.

Langsam aber sicher musste sie sich wohl eingestehen, dass sie dabei war, sich in Draco Malfoy zu verlieben.

Könnte der Tag noch schöner werden?
 

Nach dem Duschen zog Astoria sich einen knielangen schwarzen Rock und eine weiße Bluse an und ging dann zu Dracos Zimmer, klopfte und trat schließlich ein.
 

„Ich dachte, wir sollten uns vielleicht ein Haus aussuchen. Unsere Eltern warten immerhin darauf.“, murmelte Astoria leise.
 

Dracos Miene verdunkelte sich kurz, dann aber lächelte er ihr zu und antwortete: „Ja, ich komme gleich nach.“

Astoria nickte ihm noch einmal zu und ging dann wieder in ihr Zimmer, trocknete sich schnell die Haare und setzte sich auf ihr Bett, um schon einmal im Katalog zu blättern.
 

Warum sollte er noch damit warten? Immerhin gab es an der Hochzeit nichts mehr zu rütteln und eigentlich wollte er das auch gar nicht mehr.

Gut, er wünschte sich immer noch, dass er seine Wahl selber hätte treffen können, aber andererseits gab Draco auch zu, dass seine Eltern die beste Wahl getroffen hatten, die sie hätten treffen können.

Dennoch störte es ihn gewaltig, dass er einfach so bevormundet worden war. Es war sein Leben und er hätte die Entscheidung gerne alleine getroffen. Aus seinem Herzen heraus.
 

Das einzige, was er jetzt allerdings wollte, war, Astoria aus freien Stücken zu fragen, ob sie ihn heiraten wollte und eine aus freien Stücken gegebene Antwort erhalten.

Aber dieser Wunsch würde nie in Erfüllung gehen. Er würde immer wissen, dass sie beide nur geheiratet hatten, weil ihre Eltern das so bestimmt hatten.

Er würde nie wissen, was es hieß, aus Liebe zu heiraten, einfach, weil er sich nie würde sicher sein können, was Astorias Gefühle betraf. Denn selbst, wenn sie ihm irgendwann einmal ihre Liebe gestehen würde – sei einmal dahin gestellt, dass er nicht daran glaubte, dass es jemals soweit kommen würde – dann konnte er sich trotzdem nicht sicher sein, ob sie wirklich so empfand, oder einfach nur so tat, als ob, weil es von ihr erwartet wurde.
 

Seufzend schüttelte er leicht den Kopf, stand auf und ging zu seiner zukünftigen Verlobten.

Er setzte sich neben sie und gab ihr einen kleinen Kuss auf die Wange, doch Astoria schien zu vertieft zu sein, um seine Geste zu bemerken.
 

„Also die meisten sind in Gebieten, wo viele Zauberer wohnen. Oder sie sind gänzlich abgeschirmt. Ich bin eigentlich dafür, dass wir eines in so einem Zaubererdorf nehmen. Ich meine, ich will nicht dauernd Angst haben müssen, dass unsere Kinder uns auffliegen lassen, nur weil sie unbedacht zaubern.“, murmelte sie mehr zu sich, als zu ihm, doch als er nicht antwortete, sah sie ihn fragend an.
 

Er lächelte sie ein wenig überrascht an, worauf sie ihn fragte, was los sei.
 

„Ähm, du hast gerade `unsere Kinder´ gesagt.“

Sofort wurde Astoria rot. „Nun ja.. es wird von uns erwartet.. also ich meine, wenn du nicht willst..“, murmelte sie.
 

Leicht lächelnd schüttelte Draco den Kopf und gab ihr dann einen kleinen Kuss auf die Lippen. „Ich habe nichts gegen Kinder.“
 

„Gut.. ähm.. na ja.. ich auch nicht.. also.. nun gut..“

Dann lächelte Draco sie wieder an und deutete auf den Katalog. „Also, welches würdest du nehmen?“
 

Und wieder vertiefte Astoria sich in den Katalog und suchte schließlich zwei Häuser aus. „Die beiden gefallen mir Recht gut. Natürlich sind alle davon sehr schön. Also, wenn dir andere gefallen, ist das auch kein Problem.“
 

Grinsend nahm Draco ihr den Katalog aus der Hand und betrachtete die zwei völlig gegensätzlichen Objekte. Eines musste er ihr lassen: Geschmack hatte sie auf alle Fälle.
 

„Dieses hier steht direkt am Meer. Auf einer Klippe mit einem Weg zum privaten Strand. Kannst du dir das vorstellen? Strand. Und es ist so schön hell, mit dem ganzen Glas und so weiter. Aber ich weiß nicht. Es ist ziemlich modern..“, murmelte Astoria und wiederholte im Prinzip die Fakten, die Draco schon gelesen und gesehen hatte.

„Das andere hier sieht irgendwie aus, wie ein Schloss. Es liegt in den Highlands, etwas abseits. Mit einem großen Stück Land dazu. Es liegt nicht in einem Dorf, aber es ist magisch gegen Muggel geschützt. Nun ja, es strahlt irgendwie Stärke aus, dafür strahlt das andere Ruhe aus.. finde ich..“
 

Draco nickte ihr zu. „Ich finde das besser.“, meinte er dann und zeigte auf die Burg.

„Ja.. okay.. dann nehmen wir das..“, murmelte Astoria weiter.
 

„Du magst das andere lieber.“, stellte Draco fest. „Wieso?“

Astoria seufzte. „Das ganze Glas macht es so hell und freundlich.“ So ganz anders, als die Häuser der Adeligen.
 

Draco nickte. „Ich denke, wir können die Sonne auch in das andere Gebäude bringen.“

Dass er das nicht für nötig hielt, weil sie einfach schon die einzige Sonne war, die er brauchen würde, sagte er nicht.

Dennoch strahlte Astoria ihn an. „Denkst du, wir können ein paar Wände so verzaubern, dass sie wie Glas aussehen?“

Draco nickte ihr zu. „Wir können alles machen, was du möchtest.“
 

Noch bevor Astoria etwas erwidern konnte, klopfte es an der Türe und einen Moment später stand ein Hauself im Zimmer. Erschrocken fuhr Astoria hoch.

„Miss Greengrass. Ihre Eltern erwarten sie in ihrem Zimmer.“, piepste der kleine Hauself und verneigte sich. „Ich soll ihnen ausrichten, sie mögen angemessen gekleidet erscheinen.“

Schnell nickte Astoria. Etwas anderes hätte sie sich bei ihren Eltern auch gar nicht getraut.

Sofort bekam Draco ein ungutes Gefühl. Etwas stimmte hier nicht.

„Danke. Ich komme sofort.“, meinte Astoria zu dem Hauself und stand dann von ihrem Bett auf. „Wir sehen uns dann später.“ Mit diesen Worten drehte sie sich um, und wollte aus dem Raum gehen, als Draco sie am Handgelenk festhielt.
 

„Geh nicht.“, murmelte er. Perplex sah Astoria ihn an. „Wie bitte? Wieso nicht?“

Draco haderte mit sich. Er konnte es ihr einfach nicht erzählen. Außerdem hatten ihre Eltern ihm doch zugestimmt, dass sie Astoria da nicht mit hineinziehen würden. Nun ja, zumindest hatten sie zugestimmt, dass die ganze Sache vergessen war.
 

Sie würden wohl nur alleine mit ihrer Tochter sprechen wollen.
 

Sofort ließ er ihre Hand los, stand schnell auf, küsste sie noch einmal und meinte dann lächelnd: „Ach nichts. Geh schon. Wir sehen uns dann beim Frühstück.“
 

Kurz sah sie ihn noch zweifelnd an, aber als er nichts mehr sagte, wandte sie sich um und beeilte sich zu ihren Eltern. Sie wollte sie immerhin nicht warten lassen.



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Kommentare zu dieser Fanfic (68)
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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Kajika
2012-10-06T18:35:52+00:00 06.10.2012 20:35
Hallöchen,
eine wirklich tolle FF, schreibst du weiter ? Bitte :) Wäre wirklich sehr schön :)

LG Kajika
Von:  darkbird
2012-09-30T17:18:58+00:00 30.09.2012 19:18
Wow!

Das ist echt schön geschrieben. Der Heiß-kalte Draco, der sein Herz entdeckt *schmunzel*
Wer hätte das gedacht.

Ich fände es super wenn du hier weiterarbeiten würdest. Die Schilderung der Küsse macht Lust auf mehr :)

LG
Von: abgemeldet
2011-08-10T12:10:17+00:00 10.08.2011 14:10
Hi;) Ich bin neulich auf diese FF gestoßen und sie gefällt mir echt gut!
Möchtest du denn noch weiterschreiben oder warten wir vergebens?

*knuddl* Trinkerchern
Von:  LittleBastard
2010-10-12T07:27:30+00:00 12.10.2010 09:27
hallo meine liebe...

wundervolle geschichte...wie deine anderen FFs auch. nur leider lange nichts mehr gehört bzw. gelesen... :(

hoffe du schreibst mal wieder ;)

lg, LB
Von:  Raven
2010-07-04T13:24:12+00:00 04.07.2010 15:24
Ich hoffe Astoria bekommt nicht all zu viel ärger ^^ da wird draco ja in erklärungs not kommen wenn sie erfährt dass er für den schlamassel verantwortlich ist. find die ff echt klasse, ich hoffe du machst schnell weiter, kanns kaum abwarten! :D

LG Raven
Von: abgemeldet
2010-04-09T12:18:00+00:00 09.04.2010 14:18
Wusst' ich's doch, dass die Nummer nicht vom Tisch ist.
Die stauchen sie bestimmt trotzdem zusammen. Und dann ...
BOOOM!, gibt's den vorprogrammierten RIEEESEN Krach zwischen
Astoria und Draco. Stimmt's? Oder wird es noch schlimmer:
Sie sagt ihm nicht, was ihre Eltern mit ihr besprochen haben
und leider still und distanziert vor sich hin und Draco kann
nix machen, weil er nix genaues weiß? Ó.Ò
Ich bin gespannt!

Danke, danke, DANKE! für diesen inneren Monolog von Draco.
JETZT hab ich es endlich verstanden! Top! Das hast du wirklich
gut gemacht^^

Die Szene mit den Kindern hat mir besonders gefallen^^ Da redet
sie doch ganz beiläufig und unverfangen von Kindern und wundert
sich, dass es Draco die Sprache verschlägt^^ Sie ist wirklich süß!

Das hast du wieder mal ganz fein gemacht - und spannend (und ich
kann nicht weiterlesen u.u). Bitte zügig weiter! *blinzel*

Ganz entzückte Grüße,
SAB ^.~

Von: abgemeldet
2010-04-08T18:00:21+00:00 08.04.2010 20:00
Hi, hi! Da bin ich wieder. (Ich bin dir nicht untreu geworden >.<
- nur langsam ... u.u).

Ich fand die Szene am Ende totaaaaal süüüüüß!^^ Mehr davon!
Und der gute, alte Draco is ja nicht mehr wiederzuerkennen!
Die Nummer mit Flint war aber auch hart. -.- (Übrigens die
zweitbeste Szene des Kap.s - also im Stadion. Die Nummer eins
ist und bleibt für mich die Endszene. - Der kommt doch bestimmt
rüber, der Schlawiner! ;)

Irgendwas an der hartnäckigen Eiszeit zwischen Draco und seinen
Eltern irritiert mich aber immer noch. Eigentlich geben sie ihm
doch nur, was er will: Ein wundervolles Leben mit Astoria, oder
checkt er echt nicht, DASS er das will? Oder ist es einfach die
Einstellung der Eltern dazu, die ihn so trotzig macht?

Ich werd fleißig versuchen das für mich auszuklamüsern (ich krieg
das schon noch auf die Reihe!)und bin bis dahin einfach nur entzückt
von dieser süßen Story^^

Ganz liebe Grüße und ein ganz dickes Lob!
SAB ^.~

Von:  _Natsumi_Ann_
2010-03-29T11:57:38+00:00 29.03.2010 13:57
süß xD
zwar ist mir astoria zu schüchtern ein wneig aber hat auch was :D
ich will auch was heißes zwischen den beiden;P
wir sind alle kleine schweine^^weiter <3
Von:  lufa
2010-03-25T07:28:28+00:00 25.03.2010 08:28
Na da kommen ka mitterlweile 2 sich näher und fangen an sich zu vertrauen!

in einem irrt sich Draco das wird ne Liebesheirat die beiden wissen das nur noch nicht!
Nun mit Astorias Eltern alleine und dann kommt das raus das Draco einen BIref an sie geschrieben hat, ich weiß nicht ob Astoria ihm das verzeihen wird!

LG Lufa
Von:  il_gelato
2010-03-23T17:53:36+00:00 23.03.2010 18:53
Draco, der Charmeure und Verführer!
Hoffe, es geht bald weiter.


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