Verworrene Pfade: Schatten von Hotepneith (Die dritte Staffel) ================================================================================ Kapitel 15: Ermittlungen ------------------------ Während sich der Herrscher und seine Söhne lieber um die Damenwelt kümmern, gibt es tatsächlich Leute, die in ihrem Sinn arbeiten... 15. Ermittlungen Akago, in Gestalt der Hasenprinzessin Maja, kniete höflich nieder, als der Herrscher seine Gefährtin verlassen hatte, und erkundigte sich nach neuen Befehlen der Despoina. Kagomes Mutter war etwas überrascht. Sie konnte sich noch immer nicht mit der Tatsache abfinden, dass jemand sie bedienen sollte. So meinte sie: „Ich habe übrigens mit Seiner Hoheit gesprochen….“ „Wegen mir?“ entfuhr es Akago, um dann eilig zu ergänzen: „Bitte nicht, wegen der Sache mit…mit dem Kronprinzen.“ „Doch. Hätte ich das nicht sollen? Das tut mir Leid.“ Doch, dachte Narakus Abkömmling: genau das hast du tun sollen, du dumme Pute. Jetzt würde der Herrscher bestimmt seinen Ältesten auf Maja aufmerksam machen, sei es auch nur im Scherz. Und das war mit Sicherheit ein guter Weg, den näher kennen zu lernen. Hoffentlich würde das kleine Mädchen, das den Drachen des Kronprinzen betreute, dem auch was sagen. Nach den Gerüchten im Palast sei sie die Einzige, die er relativ nahe an sich heran ließ. Und sie schien sehr naiv zu sein, da wäre sie bestimmt ein harmloser Bote. „Ich...ich bin etwas verlegen“, ließ er seine Wirtin jedoch sagen: „Aber ich bin sicher, Ihr habt es nett gemeint. – Habt Ihr keine weiteren Befehle?“ „Nein, danke. Du kannst tun, was du willst.“ Die Arbeit bei der Despoina war ja eine reine Sinekure, dachte Akago. Bei ihm würde es so etwas nicht geben. Aber er meinte nur: „Ich danke Euch“, ehe er sich zurückzog. Er musste noch einmal nachdenken. Angenommen, Sesshoumaru würde jemand anderen wählen – oder gar nichts in Richtung Heirat unternehmen, dann sollte ein guter anderer Plan vorliegen, wie er selbst an die Macht kommen würde. Wenn er nur an die Kyklopen dachte, die am Rande des Herrschaftsgebietes wohnten und sicher nicht allzu gut auf den Inu no Taishou zu sprechen waren…Oder ein Fürst? Oder doch dieser dämliche Achill, den schon Naraku ins Visier genommen hatte? Es gab eine Menge Möglichkeiten, und da Maja frei hatte, würde er die Zeit nutzen, einige Pläne zu schmieden, für den Fall der Fälle. Im 18. Bezirk hatte sich der kleine Fuchs gefreut, seine alten Bekannten wieder zu treffen: „Sango, Miroku…schön, dass ihr mich besuchen kommt.“ „Es ist leider ein offizieller Besuch, Fürstliche Gnaden.“ Sango wollte ihn nicht einfach mit Vornamen anreden. Immerhin standen einige Beamte und Krieger um sie. „Ja, schon klar.“ Shippou sah zu seiner Ratgeberin und eigentlich Erzieherin, seit sein Vater von den Donnerbrüdern getötet worden war: „Dann ziehen wir uns zurück, Hofrätin, und hören, was den Harmost und seine Begleiter herführt.“ Cinnamon nickte. Das hatte er sehr gut gesagt. Sie war auch neugierig, warum der Herrscher diese drei hergesandt hatte. So waren die Fünf nur kurze Zeit darauf im Arbeitszimmer des jungen Provinzfürsten. Shippou ließ die vorgetäuschte Würde fallen und sprang Sango in die Arme: „Lange nicht gesehen. Wie geht es Inuyasha und Kagome?“ „Oh, ganz gut.“ Sie drückte den Fuchsjungen an sich: „Ich glaube, sie nähern sich an….“ „Super. Das kann er sicher brauchen. – Das ist dein Bruder?“ „Ja. Kohaku.“ Sie ließ ihn wieder zu Boden, da sie den Blick der Hofrätin bemerkte. „Schön, dich kennen zu lernen. – Also, was ist los? Wir haben doch alles rausgesucht, was wir finden konnten?“ „Ja. Seine Hoheit war dir und Ihrer Exzellenz auch dankbar. Allerdings ist es leider so, dass im Palast Hölleninsekten aufgetaucht sind. Ein Dämon namens Moryomaru hat sich an Prinzessin Maja, die Hofdame der Despoina, herangemacht. Er wurde festgenommen. Er sagte aus, dass er aus dem 18. Bezirk stammt, ein Abkömmling Narakus sei. Der andere heißt Akago und sieht wie ein weißes Kind aus. Seine Hoheit wies uns an, die Unterlagen noch einmal speziell auf ihn zu durchsuchen.“ „Sagen dir die Namen was, Shippou?“ erkundigte sich Miroku, um eilig hinzuzufügen: „Oder Eurer Exzellenz?“ Cinnamon schüttelte den Kopf: „Wie wir Prinz Kouga schon mitteilten: die Leute hier konnten sich nur an Gerüchte erinnern, dass Naraku fünf Abkömmlinge erschaffen habe. Drei davon sind sicher tot. Folglich blieben nur zwei. Moryomaru und Akago, also. Ich werde euch die Unterlagen bringen lassen, die wir aus Narakus Zeit zum Thema Abkömmlinge gefunden haben. Und die Aussagen der Leute. Leider ist das nicht viel. – Die Despoina? Ist sie in Gefahr?“ „Nein, das denke ich nicht.“ Sango war ein wenig erstaunt, dass sich eine Dämonin, noch dazu eine Beraterin des Inu no Taishou, für eine Menschenfrau interessierte, sei sie auch dessen Lebensgefährtin. Cinnamon schloss kurz die Augen. Ihr war schon lange klar, dass der Herrscher ihre Liebe nicht erwiderte – und dass ihn sein Ehrgefühl davon abgehalten hatte, sie auszunutzen. Das änderte allerdings nichts daran, dass sie ihn glücklich sehen wollte, sei es auch mit einer Menschenfrau. Ihre eigene Stimmung würde da nie eine Rolle spielen. „Gut. Ich lasse die Unterlagen kommen.“ Sie sah rasch zu dem kleinen Provinzfürsten. Shippou nickte, wie er es sollte. Immerhin war er hier der Hausherr. Und da sie sich abwandte und zur Tür ging: „Manchmal ist es wirklich anstrengend, der Fürst zu sein.“ „Du vermisst deinen Vater, oder?“ fragte Miroku. „Ja, schrecklich. – Ich meine, Cinnamon ist sehr nett und ich kann mich wirklich nicht beschweren, aber dennoch…“ Der Fuchsjunge seufzte: „Aber, na schön, dann macht ihr euch auch an die Arbeit.“ „Dazu eine Frage, Harmost.“ Cinnamon war zurück: „Ein weißes Kind?“ „Ja, so sieht Akago anscheinend aus.“ „Ich erinnere mich an den Bericht über diese Kanna, die Seine Gnaden tötete. So?“ „Mehr jünger noch, wie ein Baby, soweit ich informiert wurde, Exzellenz.“ „Dann benötigt er sicher jemanden, der ihn trägt, da er kaum selbst laufen kann. Überdies würde ein Kleinkind allein auffallen. Er muss also einen Diener oder weiteren Mitverschwörer haben.“ „Exzellenz haben recht“, erwiderte Miroku, dem gerade klar wurde, warum das eine der wichtigsten Beraterinnen des Herrschers war: „Allerdings konnte Moryomaru darüber wohl nichts sagen.“ „Wer führte das Verhör?“ „Seine Gnaden.“ „Dann weiß dieser Moryomaru sicher nicht mehr. – Und Akago hat auf ihn verzichtet.“ „Ihr meint, er weiß, dass sein Partner im Gefängnis ist, und lässt ihn bewusst dort? Das würde aber bedeuten, dass er ihm schon im Vorfeld nicht zu viele Informationen hat zukommen lassen.“ „Sehr richtig, Mönch. Und das bedeutet auch, dass Moryomaru den Herrscher nicht weit führen wird. Jetzt verstehe ich, warum Seine Hoheit euch noch einmal hersandte. Es muss eine zweite Spur gefunden werden.“ Sie sah zur Tür, wo ein Mann mit Papieren hereintrat, sich eilig verneigte: „Lege die Akten vor Fürstliche Gnaden.“ Der Mensch gehorchte. Shippou bemühte sich wieder um ein fürstliches Gesicht: „Danke.“ Und als der Mann draußen war: „Wo wollt ihr anfangen?“ „Vorn.“ Sango ließ sich nieder: „Es muss etwas geben, irgendeinen Hinweis, wie man diesen Akago auftreiben kann, über welche Fähigkeiten er verfügt….“ Zum Glück oder eher bedauerlicherweise schienen es wirklich nicht viele Informationen zu sein. Es waren nicht allzu viele Seiten. Die Drei lasen, während sich Shippou auf Aufforderung seiner Betreuerin wieder in sein Audienzzimmer zu begeben hatte. Mit gewissem Murren, aber das war eben so, wenn man der zuständige Provinzfürst war. „Äh…Schwester?“ Kohaku sah auf. „Hast du etwas?“ fragte Sango sofort. „Hier heißt es in einer Aussage, dass der vormalige Fürst – also, Naraku – einmal erwähnte, dass er zuvor im 8. Bezirk gewesen sei. Wusstest du das?“ „Nein. Soweit ich weiß, war er für uns sozusagen schon immer im 18. Was wissen wir über den 8. Bezirk?“ Sie sah zu Miroku. Der zuckte die Schultern: „Viele Wälder, Gebirge, Ödland. Hauptstadt ist Ortygia, Fürst Volturnus.“ „Rin stammt aus dem 8. Bezirk“, ergänzte Kohaku: „Vielleicht kann man sie fragen?“ „Weniger“, meinte Sango: „Sie war ein Menschenkind der 3. Klasse, eine Staatssklavin, da weiß sie kaum etwas. – Volturnus? Der sagt mir doch etwas….“ Da sie Ehemann und Bruder fragend ansahen, fuhr sie fort: „Ja, klar. Bei dem sollten wir uns besser nicht sehen lassen. Menschen mag er angeblich nur gebraten.“ „Das würde ihm Ärger mit dem Herrscher und damit einen Besuch Seiner Gnaden einbringen“, erklärte Kohaku sofort: „Schon gut, er achtet keine Menschen, meinst du, oder?“ „Das könnte untertrieben sein. Es soll nur dem Inu no Taishou zu verdanken sein, dass die Staatssklaven dort medizinische Betreuung bekommen. Menschen der 2. Rangstufe sind angeblich in diesem Bezirk sehr selten. – Ob Naraku mit Volturnus bekannt gewesen ist?“ „Wenn ja, wird das der gute Fürst schleunigst vergessen haben“, meinte Miroku lebenserfahren: „Zumindest in dem Moment, in dem der Hochverräter war und kein Fürst mehr. – Suchen wir weiter. Ansonsten wäre das ein Anhaltspunkt, den wir melden sollten. Und sicher ist Ortygia nicht der Ort, wo wir ohne ausdrücklichen Befehl antanzen können.“ „Stimmt. Überdies ist fraglich, ob Fürst Volturnus etwas über Akago weiß. Ich muss gestehen“, seufzte Sango: „Dass mir diese ganzen Verschwörungen langsam auf die Nerven gehen.“ „Ich wäre auch lieber auf Kosten des Inu no Taishou in Lenaia“, gab ihr Mann zu: „Aber solange dieses wildgewordene Baby unerkannt in der Gegend herumschwirrt, müssen wir eben arbeiten.“ „Also lesen wir weiter…“meinte Kohaku und neigte erneut den Kopf über die Papiere. Die anderen beiden folgten diesem Beispiel. Shippou schritt wie ein Fürst in das Zimmer. Sobald er allerdings die Tür hinter sich zu geworfen hatte, rannte er wie das Kind, das er war, zu seinen Freunden: „Und? Habt ihr was gefunden?“ „Vielleicht. Kennst du Fürst Volturnus?“ fragte Sango. „Nein, also, nur dem Namen nach. 8. Bezirk, oder? Er ist, glaube ich, eine Art Katzendämon, aber ein recht großer.“ „Ein Tiger.“ Hofrätin Cinnamon war etwas langsamer ihrem Schützling gefolgt: „Was soll der mit diesem Akago zu tun haben?“ „Womöglich nichts, Exzellenz. Aber es gibt nur den einzigen Hinweis, dass sich Naraku anscheinend einmal im 8. Bezirk aufhielt.“ Cinnamon dachte nach, ohne dass es einer der Menschen oder der kleine Fuchs auch nur wagte, eine Bewegung zu machen. Zu sehr war ihnen bewusst, dass sie eine der fähigsten Berater des Herrschers war – und gerade ein sehr schlauer Kopf die Möglichkeiten abwog. „Volturnus ist nicht gerade das, was ich einen Menschenfreund nennen würde“, meinte sie schließlich: „Und Naraku war kein vollwertiger Dämon. Allerdings verstand er, das zu verbergen. Was mich ein wenig beunruhigt, ist die Tatsache, dass im 8. Bezirk Echidna lebt. Und wenn jemand etwas über eigenartige Abkömmlinge weiß, dann sie.“ Sie bemerkte, dass die Menschen sie fragend anblickten: „Eine recht…..alte Dämonin. Sie hat aus ihrer Ehe einige Kinder, zwei hundeartige, eine schlangenartige. Aber sie erschuf aus sich selbst auch einige andere Wesen, immer Mischwesen. Und für Menschen sicher sehr gefährlich. Schon der Vorgänger des mächtigen Inu no Taishou hatte den Vater ihrer Kinder gebannt. Falls Naraku etwas über Abkömmlinge wissen wollte, war sie sicher die beste – oder schlechteste - Adresse, an die er sich wenden konnte. Und damit könnte auch sie etwas über Akago wissen.“ „Wir werden es dem Herrscher melden. Wisst Ihr, wo sie lebt?“ „Nein. Aber das wiederum könnte Volturnus wissen. Er ist nicht der Typ, der jemanden aus den Augen lässt, der selbst ihm gefährlich werden kann.“ Cinnamon nickte ein wenig: „Ihr müsst es melden, denn ihr solltet nicht ohne besonderen Befehl dorthin gehen. Volturnus wäre zwar entzückt, neue Akteure zu finden….“ „Schauspieler?“ fragte Kohaku, der an ein Theater dachte. „Wenn ihr gern mit Löwen kämpft? – Verständigt den mächtigen Inu no Taishou.“ Der Herrscher saß in seinem Arbeitszimmer, als sich Inuyasha melden ließ. „Was ist, mein Sohn?“ „Äh…eigentlich wollte ich Euch etwas erzählen, aber da Sesshoumaru auch gerade kommt…“ Er hatte seinen Halbbruder durch die Fenster im anderen Palastflügel gesehen und war sicher, dass dieser ebenfalls auf dem Weg zu Vater war. „Gut.“ Noch vor wenigen Monaten hatten sich seine Jungs eher fast umbringen wollen. Es war schön, dass sie nun solche Rücksicht auf einander nahmen. Und wozu immer diese Verschwörungen sonst noch gut gewesen waren – allein das war für den Vater eine ungemeine Beruhigung. Als kurz darauf der Kronprinz eintrat, wollte dieser eigentlich berichten, dass er mit Thaleia eine – wenn auch vorgetäuschte - Braut gefunden hatte. Da sein Halbbruder auf seinem Platz saß, beschloss er jedoch, zu warten, bis er allein mit seinem verehrten Vater war. Anscheinend befürchtete dieser die Impulsivität Inuyashas – oder dessen Beobachtung durch Hölleninsekten. Er setzte sich, nachdem er sich höfisch verneigt hatte. „Jetzt ist Sesshoumaru hier. Was wolltest du, Inuyasha?“ „Eigentlich ist es nur…na ja. Wir haben in der letzten Zeit genug Ärger gehabt, wenn etwas unerwartet war….Kurz gesagt, Rin kam zu Kagome.“ War sie etwa krank? Der Kronprinz ertappte sich bei prompter Besorgnis. „Sie erzählte ihr, dass Prinzessin Maja zu ihr in den Stall gekommen war und ihr berichtet hat, dass sie, also Maja, in Sesshoumaru verliebt sei.“ Er bemerkte, dass Vater und Halbbruder fast zusammenzuckten und grinste: „So schlecht sieht sie ja auch nicht aus. Außerdem sage nicht, dass dich das überrascht. Hast du noch nie beobachtet, wie dich die holde Weiblichkeit anstarrt?“ Er musste ja nicht zugeben, dass er selbst das erst von Kagome erfahren hatte. Sesshoumaru unterdrückte seine Bemerkung, dass er jeden umbringen würde, der ihn anstarrte, und meinte nur: „Maja wird von den Hölleninsekten beobachtet.“ „Das ist wahr.“ Der Inu no Taishou richtete sich etwas auf: „Und das wird mir langsam zuviel. Maja erzählte auch meiner…der Despoina, dass sie sich in dich verliebt habe. Schon für eine Menschenfrau wäre es sehr merkwürdig, mit ihren Empfindungen derart hausieren zu gehen, wie viel mehr für eine Dämonin, sei sie auch so….gefühlsbetont wie Maja. Zusätzlich waren nur bei ihr diese Hölleninsekten zu entdecken und Moryomaru warb um sie.“ „Merkwürdig“, wiederholte der Kronprinz das Schlüsselwort. Sie hatten im Verlauf der Naraku-Affäre alle lernen müssen, dass dieser Ausdruck alarmierend war. „Ihr habt Recht, verehrter Vater. Zu viele Zufälle um eine einzige Person.“ „Dann könnte sich dieser Akago bei ihr verstecken“, meinte Inuyasha: „Ich meine, er soll doch ein Baby sein, da braucht er doch sicher so etwas wie eine Mutter.“ „Da hast du vollkommen Recht, mein kleiner Bruder.“ Sesshoumaru stellte für sich fest, dass er diesen Satz nicht mehr eigenartig fand. Der Jüngere hatte in den vergangenen Monaten bewiesen, dass er erwachsen wurde: „Lassen wir ihr Zimmer durchsuchen und sie festnehmen.“ Der Herrscher hob ein wenig die Hand: „Nichts überstürzen. Dieser Akago mag das Aussehen eines Kleinkindes haben, aber er hat offenbar den Verstand eines Erwachsenen. Wer sagt uns, dass er keine Vorsorge getroffen hat. Moryomaru meinte, er sei klug. Was sollte dieser eigentlich genau bei Maja?“ „Er sollte sie in sich verliebt machen….“ Sesshoumaru brach ab: „Natürlich, verehrter Vater. Moryomaru sagte aus, sie sei so sehr in ihn verliebt, dass sie ihm alles berichtete, was die Despoina erfuhr oder erwähnte. Das spricht dafür, dass diese….merkwürdigen Liebesbekundungen gegenüber meiner Person nur vorgetäuscht sind. Und daran ist wohl Akago schuld.“ „Mal im Ernst“, äußerte Inuyasha: „Ich meine, ich mag nicht der ausgewiesene Fachmann für Herzensangelegenheiten sein, aber weder Kagome noch Rin sind …na ja…sie spüren das mehr, denke ich. Wenn Maja da gelogen hätte, hätten sie es doch gemerkt. Eher hat sie bei Moryomaru gelogen.“ „Unwahrscheinlich“, sagte der Herrscher: „Da sie ihm ja anscheinend Auskünfte besorgte. Andererseits stimmt dein Einwand. Menschenfrauen spüren oft, wenn etwas in Sachen Gefühl nicht stimmt. Und das lässt nur einen Schluss zu.“ „Maja weiß nicht, was sie will?“ fragte der Halbdämon prompt, bemerkte dann gerade noch, dass er wohl den guten Eindruck, den er soeben bei Vater und Bruder hinterlassen hatte, zunichte machte und ergänzte eilig: „Schon gut….Aber das würde bedeuten, dass sie gesteuert wird.“ „Akago.“ Sesshoumaru sah kurz geradeaus. Hatte es dieser Kerl gewagt, Rin mit in seine Verschwörung zu ziehen, ja, ihn selbst in eine Liebesaffäre mit dieser Hasendämonin zu locken…Er musste seine Hand gewaltsam entspannen. Der Inu no Taishou nickte: „Entweder, er verbirgt sich in der Tat in ihren Räumen, beobachtet, was geschieht und vermag es, sie zu beeinflussen – oder aber er ist in der Lage, sie zu spielen. Ich denke da an die schwarzen Priesterinnen, die wir schon kennen lernen durften. Wer sagt uns, dass er nicht über ähnliche Fähigkeiten verfügt. Naraku kannte Tsubaki und könnte sich das als Vorbild genommen haben.“ „Der Kerl nervt“, konstatierte Inuyasha: „Aber ich stimme Sesshoumaru zu: Krieger holen und das Zimmer durchsuchen.“ „Nicht ohne Kagome. Sie ist in der Lage, schwarze Priesterinnen zu erkennen und zu bannen. Womöglich gelingt ihr das auch bei Akago. Hole sie.“ „Ja, Vater.“ Während sich der Prinz erhob, meinte er allerdings: „Sie wird auch sicher ihre Mutter beschützen wollen….“ „Das lass meine Sorge sein. Kagome soll sich nur um Maja und Akago kümmern. – Sesshoumaru, Kouga soll die Aktion führen.“ Der Kronprinz war überrascht: „Nicht ich?“ „Nein. Ich werde selbst in den Räumen der Despoina sein, falls sich dort etwas ergibt. Kouga ist schnell. Ihr beide bleibt hier. Dieses Baby scheint seinem Erzeuger in Punkto List nichts nachzustehen. Ich setze nicht uns drei gleichzeitig seinem Einfluss aus.“ „Ihr meint…noch ein Seelenspiegel?“ Das konnte sich Sesshoumaru eigentlich nicht vorstellen. Es sei denn, die Schneedämonen von Sekkei hatten seinen Besuch vergessen – was mehr als ungewöhnlich gewesen wäre. „Oder etwas anderes. Immerhin scheint er in der Lage zu sein, Maja zu kontrollieren.“ Die Prinzen konnten sich dieser Ansicht nur anschließen. Akago in Gestalt seiner Wirtin blickte nachdenklich aus dem Fenster. Was war denn nun schon wieder los? Das war Kouga, der Anführer der Boten, Erbe des 5. Bezirks, der da über den Hof rannte. Musste dieser Typ denn selbst hier im Palast mit seiner Schnelligkeit angeben? Oder gab es irgendwo einen neuen Auftrag für ein paar Krieger? Irgendwelche Idioten, die einen unausgegorenen Aufstand gegen den Herrscher planten? Natürlich würden sie scheitern, wie immer. Weder der Inu no Taishou noch sein Nachrichtendienst schliefen und man musste sich höllisch vorsehen. Wie er selbst, zum Beispiel. Falls das hier mit Maja und einer möglichen Hochzeit mit dem Kronprinzen nicht funktionieren würde, läge sein Alternativplan bereits… Akago richtete sich auf. Man sollte nicht so unklug sein, sich für schlauer als andere zu halten, ohne guten Grund. Daran war schließlich Naraku gescheitert. Überheblichkeit war durchaus manchmal fehl am Platze. Wer gab ihm die Garantie, dass nicht Majas Verhalten jemandem aufgefallen war? Er hatte sich zwar bemüht, nach ihren Erinnerungen vorzugehen, aber er war ein Kleinkind und konnte manches nicht so recht abschätzen. Der Herrscher selbst war heute einige Male bei seiner Gefährtin gewesen….Hatte er ihn, nun, Maja, beobachtet, gar Verdacht geschöpft? Warum? Nein. Vorsicht war besser. Wenn es doch nicht Maja, also, ihm galt, konnte er ja zurückkommen. Die Despoina war niemand, der seine Hofdame auch nur tadeln würde, weil sie kurz abwesend war, von Ärgerem ganz zu schweigen. Aber Vorsicht war besser. Zum Glück hatte er da einen unglücklich verliebten Menschenmann bei den Stallungen getroffen, den er übernehmen konnte. Den Körper seiner bisherigen Wirtin würde er verstecken. Ging alles gut, würde er ihn noch gebrauchen können. War der Herrscher tatsächlich misstrauisch geworden, war der Plan mit der Hochzeit gescheitert. Und sein neues Ziel würde gute Dienste leisten. Akago fuhr herum, als er das fast lautlose Öffnen der Tür zu den Zimmern der Gefährtin wahrnahm. Wer auch immer da kam – er sollte keine Wurzeln schlagen. Ohne weiteres ließ er seine Wirtin aus dem Fenster springen. Dass sie sich dabei den Knöchel brach, interessierte ihn nicht, als er ihren Körper zwang, zu den Stallungen zu eilen. ********************************** Im nächsten Kapitel: Informationen, wird bei einer Besprechung alles Wissen zusammengetragen. Die Folgen daraus werden Fürst Volturnus nciht gefallen.... bye hotep Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)