Kontraste von Zartbitter-Salat (~so gravierend sie auch sein mögen- es wird immer eine Verbindung existieren~ (Grimmjow x Ichigo; ?x?)) ================================================================================ Kapitel 8: Außer Kontrolle -------------------------- Der Espada schüttelte den Kopf, als er sich an die lange Tafel des Saals setzte. Die Runde wirkte wirklich lächerlich, so spärlich, wie sie nurnoch besetzt war... ihm gegenüber Ulquiorra, am anderen Ende Yammy, zu dessen Linken Starrk und Harribel. Auch Ichimaru und Tousen hatten sich hinzugesellt, genügend Sitzplätze waren ja schließlich unbelegt. Letzterem klebte Wonderwice Margera wie eine Klette chronisch am Bein und sabberte dekorativ auf den Boden. Nach kurzer Stille ließ Aizen den Tee kommen und eröffnete die Sitzung. „Nach meiner Wiederkehr gestern Nacht...“ Ach, er war weg? Schön zu erfahren. Kein Wunder, dass gestern noch so viel Tumult im Schloss herrschte und der Großteil noch auf den Beinen war, wenn er zu der Zeit gerade erst zurückgekehrt war. Grimmjow ließ seine Hände in den Hakamataschen verschwinden. „...bin ich nun auch meinen treu ergebenen Espada schuldig, den Grund für meine Abwesenheit zu erläutern.“ Er lächelte finster. „Es handelte sich um eine weitere Ausbauung unserer Vorhaben mit unserem Ehrengast: Kurosaki Ichigo.“ Der Sexta schluckte unhörbar. „Ich reiste ins Diesseits, um Störungen durch seine Verbündeten dort sowie in der Soul Society zu vermeiden. Aufgrunddessen hielt ich es für unumgänglich, ebendiese zu täuschen, damit wir unsere Bestreben ungestört in die Tat umsetzen können.“ Er nippte an seinem Tee. „Kyoka Suigetsus Illusion ist die perfeke Duplikation des Jungen. Und das nunmehr für immer. Es wird also niemandem auch nur der geringste Unterschied auffallen und wir können ihn formen, ohne dass sich irgendjemand einmischen wird.“ Formen. Grimmjow musste innerlich böse lachen über diese Wortwahl. Wie niedlich. Ob er schon einmal was von „ausschlachten“ oder „zu Tode schinden“ gehört hatte? Er seufzte unbemerkt. Wie gut, dass er das verhindern konnte, wenn nur jetzt alles genauso lief, wie er es geplant hatte. Also dann. Es wurde Zeit. Er lehnte sich zurück und setzte sein Reiatsu frei, ließ es ganz vorsichtig ansteigen, sodass niemand sich über abrupte Veränderungen wundern konnte. ◊ ◊ ◊ Ichigo schlug langsam die Augen auf. Irgendetwas hatte ihn von seiner besänftigenden, empfindungslosen Leere abgelenkt. Kaltes Metall, dass eine wärmende Energie aussandte, die immer stärker wurde. Es gelang ihm, dieses Nichts zu einem Viertel aus seinem Kopf zu verdrängen. Erst so merkte er, dass die schlimmsten Schmerzen ihn schon gar nicht mehr peinigten. Er warf mit einer kantigen Bewegung die wärmende, selbstverständlich weiße Decke, in die er gehüllt war, zurück. Die Verbände an seinem Körper waren frisch, zu den gewechselten Mullkompressen hatte sich eine weitere hinzugesellt, wie es schien, und er spürte ein Tape an seiner Unterlippe. Durch eine überstürzte Bewegung wurde ihm auch eine andere, verletzte Stelle wieder bewusst. Er fühlte vorsichtig an seinem Körper herunter und ertastete auch dort Kompressen aus Mull, die in eine heilende Salbe getränkt alle Risse auskleideten. Der Prozess der Heilung hatte bereits begonnen. Doch er fühlte sich nach wie vor zertreten und dreckig, wollte sich nur selbst waschen, wieder und wieder, am besten gar nicht mehr aufhören. Zittrig atmete er aus und rollte sich wieder ein. Er spürte, wie es in ihm rebellierte, die Leere in seinem Hirn jedoch verhinderte, dass der Hollow in ihm zutage treten konnte. Da zog die energiegeladene Waffe neben ihm wieder seine Aufmerksamkeit auf sich, aus der eine anschwellende Menge Reiatsu austrat. Er starrte sie an, nahm sie zittrig in die Hände und spiegelte sich wieder darin, nur um das elende und leiderfüllte Gesicht zu sehen, zerschlagen und von seinen eigenen Zähnen zerbissen. Und dann wurde ihm plötzlich bewusst, was er da in den Händen hielt. Klirrend fiel das Schwert zu Boden. Es war seine Resurrección. Seine Resurrección. Seine. ER. Der Nebel in seinem Kopf war wie weggeblasen. Und machte einer unbändigen, wahnsinnigen Wut platz, die so tief aus seinem Inneren brach, dass Ichigo keine Kontrolle mehr über sich hatte und es einfach geschehen ließ. Der Hollow lachte, nahm die nun vor Reiatsu sprühende Resurrección in seine Rechte. Wie ein Schlüssel wirkte die Seelenenergie des Sexta, die aus Pantera herausströmte. Sie öffnete das Gatter der Zelle und die Tür des Verließ',welche ebenfalls mit diesem Mechanismus versehen war und gewährte dem irre lachenden, hollowfizierten Ichigo freie Fahrt. ◊ ◊ ◊ Der blauhaarige Espada fixierte die weiße Platte der Tafel. In höchster Konzentration verharrte er ganz still und regungslos. Und das nicht, weil er Aizens Worten mit seiner vollen Aufmerksamkeit lauschte. Nein, da hörte er nur undeutliches Gemurmel. Er hatte Wichtigeres zu tun. Ein Teil von ihm war da unten, der darüber entschied, ob der Shinigami Freiheit erlangen sollte oder nicht. Plötzlich platzte einer der niederen Arrancar mitten in die Unterredung. Er schnaufte und zog eine beachtliche Blutspur hinter sich her, sein Gesicht war zerschnitten bis zur Unkenntlichkeit. Der Runde stockte der Atem. „Was ist geschehen?“, fragte Aizen, in seiner Stimme lag ein kaum spürbarer Anflug von Beunruhigung. „Ein nackter Mann... mit einem Katana.... rennt durch den Südflügel und metzelt jeden... nieder....“ Dann brach er zusammen. Aizen sprang auf und wandte sich zu seinen Untergebenen, welchen ohne jedes weitere Wort zu verstehen gegeben wurde, dass sie sich ebenfalls auf den Weg machen sollten, um den Täter zu fangen. Dann begab er sich, von Tousen und Ichimaru gefolgt, ebenfalls auf den Weg, um sich der Situation zu vergewissern. Grimmjow hingegen blühte auf vor Freude. Sein Plan hatte Wirkung gezeigt... jetzt musste er nurnoch schnell genug den letzten Teil ausführen: Im toten Winkel von Tousens visueller Ortung den Shinigami durch ein Garganta gen Diesseits schicken. Er hatte das Hueco Mundo für seine Vorhaben lang genug studiert, um herauszufinden, dass es draußen in der Wüste zwischen zwei Felsen eine versteckte Felsplatte gab, die einen Weg unter die Erde verbarg und die in Tousens visuelle Ortung nicht einkalkuliert wurde. Er bog noch kurz in sein Zimmer ab, um Zangetsu zu holen, damit er diesen dem Shinigami später wieder aushändigen konnte. Also band er sich das Zanpakutou, wie sein Besitzer es zu tun pflegte, ebenfalls auf den Rücken und hatte in kurzer Zeit die Kellergewölbe schon fast erreicht. Aber... Moment. Was hatte dieser Arrancar kurz vor seinem Tod gesagt? Im Südflügel? Das Verließ lag im Nordflügel! Dort, wo er beinahe angelangt war! Wie zur Hölle konnte der Shinigami in so kurzer Zeit zum Südflügel gelangen? Ob sich dieser Bedienstete geirrt hatte? Wohl kaum, Den Süd- und Nordtrakt konnte man nicht verwechseln. Irgendetwas stimmte hier nicht, das spürte er. Er wollte sich gerade wieder gen Süden wenden, da spürte er plötzlich dieses unverwechselbare Reiatsu hinter sich. Doch es fühlte sich irgendwie anders an. Wilder. Dunkler. Ein gigantischer Druck legte sich schwer auf die Schultern des Sexta. Er konnte nur gegenhalten, indem auch er seine Seelenenergie in vollem Maße freisetzte. Ein unheimliches, fremdartiges Kichern ließ ihn zusammenzucken. Und als er sich umwandte, blickte er direkt in die fremdartigen, gelben Iriden, die ihn mit einem irren Amüsement musterten. Er war eindeutig nicht Herr seiner Sinne - der Hollow in ihm schien die Oberhand gewonnen zu haben. Doch bevor Grimmjow weiter darüber nachdenken konnte, preschte Ichigo mit Pantera im Anschlag auf ihn los. Das Echo dieser Angriffslust spürte er auf seinem Rücken. Zangetsu schrie geradezu, Ichigos Seelenenergie loderte und brannte. Er hatte keine andere Wahl. Die Situation war letztendlich seinetwegen so außer Kontrolle geraten und nun musste er den Shinigami also zu seinem Glück zwingen. Mit einer ungewohnten aber geschmeidigen Bewegung zog er den riesigen Seelenschneider hervor und richtete ihn, mit beiden Händen den Griff fest umklammernd, gegen seine eigene Resurrección. Es war ein merkwürdiges Gefühl. Als sich die Klingen trafen, fühlte es sich an, als würde er sich selbst attackieren, doch er durfte sich davon nicht ablenken lassen. Ob Ichigo überhaupt bewusst war, dass er den Blauhaarigen mit Pantera unmöglich töten konnte? Wohl kaum, er war einfach nur rasend vor Wut, und Grimmjow hatte auch eine vage Vermutung, worin dies begründet liegen konnte. Es konnte nur die Rechnung für seine idiotische Tat sein, die Rache dafür, dass er sich an ihm vergangen hatte. Er war nur gerade so in der Lage gewesen, den darauf folgenden Angriff zu parieren, wurde an die Mauer geschleudert. Sofort stand der Kurosaki über ihm, um ihn mit einer unkoodinierten Bewegung roher Gewalt zu zerfetzen. In letzter Sekunde wich Grimmjow dem Hieb aus und rollte sich zur Seite, war sofort wieder auf den Beinen. Wie sollte er diesen Wildgewordenen nur ruhig stellen? Er wusste sich nicht anders zu helfen, also ließ er das Zanpakutou in seiner Hand rotieren und richtete es wieder auf seinen Besitzer. Es fiel ihm nichts mehr ein. Also blieb ihm nichts anderes übrig, als zu kämpfen, so gut er konnte. Er atmete tief ein und raste auf den Orangehaarigen zu, welcher irre lachend ebenfalls auf sein Gegenüber zustürmte. ◊ ◊ ◊ Einige Etagen höher standen Byakuya und Toshirou wie erstarrt in einem der Räume Las Noches', durch dessen Fenster sie eingedrungen waren. Auf die ungestellte Frage des Weißhaarigen nickte der Kuchiki nur, während er weiterhin den Kopf gen Norden gewandt hatte. „Ohne Zweifel. Es ist Kurosaki Ichigo. Diese geringfügige Veränderung seines Reiatsus kenne ich. Er kämpft.“ Ein Schwall Erinnerungen durchflutete ihn. „Nein.“, korrigierte er sich. „Nicht er. Dieser Hollow in ihm hat übernommen.“ Toshirou sah zur Seite. Er wollte die genauen Details gar nicht wissen, viel mehr interessierte ihn, wie der Orangehaarige zeitgleich an zwei Orten sein konnte. Im Hueco Mundo und im Diesseits. „Wir sollten rausgehen, uns der Situation vergewissern und dann schnellstmöglich wieder zurückkehren, um Bericht zu erstatten. Mir ist das Ganze nicht geheuer.“ Der Kuchiki nickte und schlüpfte als erstes durch die Tür. Doch als er gerade hindurch war, hörte er sie plötzlich zeitgleich mit einem metallischen Klirren hinter sich zuschlagen und ließ ihn allein in dem Flur zurück. Aber ihm blieb keine Zeit, um wieder in den Raum zu stürzen, denn einen Moment später sah er den Schatten einer Person am anderen Ende des Ganges, der direkt auf ihn zukam. ◊ ◊ ◊ Toshirou konnte nur mit Mühen den Schwertstreich abwenden, der auf ihn niedergegangen war, als sich Byakuya gerade aus der Tür begeben hatte. Sein Gegner war zum Fenster hereingestürzt und hatte sich auf ihn geworfen, als er sich sicher war, dass sich niemand mehr einmischen würde. Im schwachen Schein des Mondes konnte er es nur schwer erkennen, dennoch war er sich im Klaren darüber, wen er dort vor sich hatte und setzte Hyourinmaru ohne zu überlegen frei, denn er war sich der feindlichen Fähigkeiten durch und durch bewusst. „Dein Eis kann mir nicht mehr schaden, Hitsugaya Toshirou. Du bist zum Scheitern verdammt.“ Der Kleinere hob sein Zanpakutou in die Höhe und fixierte sein Gegenüber ernst. „Aber auch ich kenne deine Techniken, Tercera Espada Tia Harribel. Glaubst du tatsächlich, sie wirken ein zweites Mal?“ Die Luft flimmerte, als Toshirou den Raum mit Reiatsu flutete. „BANKAI!“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)