Kontraste von Zartbitter-Salat (~so gravierend sie auch sein mögen- es wird immer eine Verbindung existieren~ (Grimmjow x Ichigo; ?x?)) ================================================================================ Kapitel 7: Auftakt zum Untergang? --------------------------------- Was war er doch für ein widerliches, primitives Tier. Weder im Kampf noch beim Sex konnte er seine Triebe zügeln. Aber warum wurde gerade Ichigo zu seinem Opfer?! Ein MANN?! Wie verdammt verzweifelt musste er denn schon gewesen sein? Das war sie nun: Grimmjows menschlich anmutende Seite. Wäre er einfach ein primitiver Hollow geblieben, hätte er sich um nichts anderes kümmern müssen außer Fressen. Aber was wäre das schon für ein Leben gewesen? Und Probleme gehörten nunmal dazu, und genau darum wollte er sich jetzt kümmern. Nur wie? Und wie verdammt sollte er jetzt seine Vorhaben in die Tat umsetzen? Er atmete zittrig ein; sah kurz gedankenverloren an sich hinunter. Und innerlich zutiefst geschockt wieder hinauf. Sein Hakama war durch und durch dunkelrot. „Hey, Grimmjow! Hast du etwa Menstruationsbeschwerden?“ Er erschauderte heftig, als er Ichimarus Reiatsu direkt hinter sich spürte. Fuck! Warum gerade jetzt? „Du hast doch unserem Gefangenen nichts angetan, oder?“ Er zögerte kurz. „Ich hatte einen ziemlich aufmüpfigen Bediensteten zu behandeln, nichts weiter.“ Ichimarus kontinuierliches Grinsen wurde breiter. „Womit könnte sich jemand wie du zu so später Stunde denn noch bedienen lassen?“ Grimmjow zog verwirrt eine Augenbraue hoch und drehte sich zum Gehen um. Er hatte jetzt keine Zeit für solche Konversationen. „Warum sind Sie eigentlich immernoch wach? Hat Aizen-sama Sie von der Bettkante geschubst?“ Ichimarus blutrote Iriden blitzten auf. „Du bist aber wirklich schlagfertig heute, Grimmjow. Vielleicht würde dir diese Bediensteten-Behandlung auch ganz gut tun. Tousens hat dir wohl noch nicht gereicht.“ Der Blauhaarige schluckte seine Antwort widerwillig herunter und rang sich ein herablassendes Grinsen ab. Egal wie verzweifelt und gereizt er auch sein mochte, er durfte es jetzt nicht noch weiter auf die Spitze treiben. Also besann er sich und winkte nur ab, steckte seine Hände in die Taschen und setzte seinen unbestimmten Weg fort. Am Ende kam er dann also wieder in seinem Zimmer an, wie er feststellte. Ohne jede Regung ließ er sich vornüber auf sein Bett kippen. Als hinter ihm die Tür zuschlug, war er in eine einsame Dunkelheit getaucht. Seine einsame Dunkelheit, lediglich erhellt vom immerfort scheinenden, kalten Licht der Mondsichel. So musste sich der Auftakt eines Untergangs anfühlen. Er drückte sein Gesicht tief in die kalte Bettwäsche und kniff schmerzerfüllt die Augen zusammen. ◊ ◊ ◊ Einige Etagen tiefer jedoch war die Dunkelheit wie ein schwerer Schleier, der surrend auf der beunruhigenden Stille lag, als wäre sie nur darauf aus, ihre Fittiche für immer um ihr neues Opfer zu legen und es mit sich in die Verdammnis zu ziehen. Doch ein Blitz durchzuckte das Schwarz. Ein stechender Schmerz, wie die plötzliche Lichtreflexion eines Messers, das durch gleisendes Licht hindurch gestoßen, kurz zum letzten Mal seinen Glanz offenbart, um danach in das geschundene Fleisch getrieben zu werden und anschließend für immer stumpf und unheilbringend zu erscheinen. Immer wieder stach es auf den Orangehaarigen ein, er fühlte sich, als sei er von tausenden von scharfen Klingen durchlöchert. Er jaulte verzerrt auf. Er wusste gar nicht, was ihm solche Qualen bereitete, er wusste nur, dass sie von überall kamen. Von seiner Zunge, dem Kiefer, seinem Hinterkopf, den Beinen und Armen, seinem Gesäß... Und dann, wie aus dem Nichts, schossen die Erinnerungen in ihn zurück. Er riss schlagartig die Augen auf. Ein rot-weißer Bildbrei umgab ihn – Rot neben, hinter und unter ihm. Sein Rot. Sein Blut. Er musste würgen - nicht des Blutes wegen, da hatte er schon wahrlich Schlimmeres von sich gesehen - sondern der Erinnerungen wegen, die sich zu einer gigantischen Mauer in seinem Kopf auftürmten und ihn langsam aber sicher umzingelten. Ihm wurde urplötzlich so übel, dass er sich an Ort und Stelle mehrmals heftig übergeben musste. Er schluckte und zitterte, wandte sich umher, nur um erneut gequält zusammenzuzucken. Letztendlich igelte er sich ächzend und schmerzerfüllt ein und verharrte so. Es war so kalt. Die Fliesen unter ihm fühlten sich warm an, doch wurde es immer und immer kälter um ihn. Und so versank er in einen von allem und jedem abgegrenzten Schockzustand, der seine Pein linderte, da sie zumindest vermochte, ihn vor diesen Bildern zu bewahren. Als sich dann etwas Warmes um ihn hüllte und ihm die Tränen wegwischte, konnte er es kaum wahrnehmen. Er starrte einfach ins Nichts, selbst, als ihm sanft die Augen geschlossen wurden, richtete er seine Augen fortwährend geradeaus in die Leere. In die schmerzlose Leere. ◊ ◊ ◊ In derselben Etage Las Noches', viel weiter südlich, begann sich jedoch, aus einer kaum vergleichbaren Leere heraus, etwas zu regen. Ein hellblaues, fast weißes Strahlen durchzog den Raum, das viele Male von den Glassplittern am Boden in den schönsten Farben reflektiert wurde. Er beleuchtete die zum Zerstören geschaffenen Gerätschaften, die an den Wänden hingen und auf den Tischen standen und tauchte sie in Reinheit und Unschuld. Die Quelle jenes hellen und reinen Lichts bündelte sich um die Hand einer Person, die dort am Boden in ihrer Brutflüssigkeit kauerte und den Arm von sich streckte. Sie hatte die Augen geschlossen und wirkte entspannt und doch sehr konzentriert, so, als plante sie etwas, das nun voll und ganz nach ihren Vorstellungen verlief. Langsam bündelte sich das Strahlen zu einer einzigen Lichtkugel in der Hand der Schöpfung; schien Materie anzunehmen. Es zog sich in die Länge und glühte langsam ab, gerade so, als würde es von sengender Hitze abkühlen. Nun hielt er es in der Hand, seinen Begleiter, ein Zanpakutou, dessen Klinge immernoch leicht hellblau schimmerte und das Gesicht seines Besitzers widerspiegelte. Er öffnete die Augen. Das unendliche, dunkle Kobalttürkis ihrer Iriden schimmerte klar und entschlossen im Glanz der Klinge. Der Name seiner Waffe ging ihm über die Lippen wie ein gut eingeübtes Gedicht, als er sich wankend erhob und entschlossen vorwärts blickte. „Dein Durst wird bald gestillt sein, Nejibana. Wir werden sie finden.“ ◊ ◊ ◊ Das Seireitei war beunruhigt. Und das nicht erst seit Kurzem. In der gesamten Soul Society hatten sich seltsame Veränderungen bemerkbar gemacht, die zwar klein, aber dennoch vorhanden waren. Im Hauptgebäude der ersten Einheit wurde deshalb eine Versammlung der Squad-Führungen einberufen, um einen Weg zu finden, dem ein für alle Mal Einhalt zu gebieten. Der Generalkommandant ließ seinen Blick über die Reihen seiner Untergeordneten schweifen, begann dann mit seiner Ansprache. „In letzter Zeit mussten wir wieder ein besonders intensives Schwanken unseres Reishihaushalts verzeichnen. Die Seelenpartikel schwinden, ohne dass ein Hollow geboren oder eine Wesen nach seinem Tod de- und anschließend rematerialisiert wurde. Mittlerweile ist uns aber die Direktion der abwandernden Teilchen bekannt - Ukitake-taichou?“ Der Angesprochene nickte und trat vor. „Das Hueco Mundo. Alle Vermutungen haben denselben Kerngedanken: Aizen hat seine Aktivität wieder aufgenommen, nachdem es uns nicht gelungen ist, ihn zuletzt ausfindig zu machen. Allerdings ist uns nicht bekannt, welchem Zweck sein Handeln dienen könnte und welche Ausmaße dies für die Soul Society oder das Diesseits hat. Auf jeden Fall wird somit deutlich, dass er noch nicht aufgegeben hat. Im Gegenteil.“ „Danke, Ukitake-taichou.“ Langsam erhob sich der Generalkommandant und stützte sich mit beiden Händen auf seinen Stock. „Egal, um was es sich hierbei handelt, wir dürfen es nicht so weit kommen lassen wie letztes Mal. Deswegen werden wir gleich in die Offensive übergehen. Eine kleine, unauffällige, aber verlässliche und präzise Truppe unserer Elite wird sich dessen näher versichern, bevor die Situation eskaliert.“ Viele der Anwesenden hatten denselben Gedanken. Würde es wieder so kommen wie beim letzten Mal, so war eine kleine Truppe wohl kaum ausreichend. Der Oberste fuhr fort. „Jenen unter uns, welche bereits die Wüste betraten, möchte ich diesbezüglich Vorrang gewähren, da Erfahrung in diesem Terrain einen beachtlichen Vorteil darstellt. Desweiteren hatte sich Eis in dieser Wüste als äußerst vorteilhaft erwiesen, und unnötige Probleme sind somit auf diesem Gebiet auch am besten auszuschließen. Hitsugaya-taichou?“ Er hatte es geahnt. Der kleine Weißhaarige trat einen Schritt hervor und sah ernst zu seinem Generalkommandanten. „Sehr wohl, Yamamoto-Genryuusei-taichou, allerdings ist mir in diesem Territorium noch keinerlei Erfahrung zuteil geworden.“ „Ist mir bekannt.“ Der Generalkommandant ließ seinen Blick an Shunsui vorbeigleiten und verharrte rechts neben ihm. Kuchiki-taichou? Sie waren bereits vorort, deshalb werden Sie mit Hitsugaya-taichou die Reise antreten.“ Natürlich. Von allen vier Kommandanten, die zuletzt in die Wüste gereist waren, war er eh der einzige, der für diesen Auftrag infrage kam, denn er konnte sich nicht vorstellen, dass sich Mayuri oder Kenpachi je still und unauffällig und nur zwecks der Ermittlung verhalten konnten. Und Unohana war ebenso ungeeignet – sie wurde hier mehr gebraucht als dort und war wohl auch zu kostbar für solche riskanten Auskundschaftungen. Er sagte nichts weiter, nickte nur kaum merklich und verharrte regungslos an seinem Platz. Der Alte setzte kurz mit seinem Stock auf den Boden auf, wandte sich dann um. „Ich denke, um sich im Ernstfall effizient aus der Situation zurückzuziehen, beziehungsweise ihr entgegenzuwirken, ist diese Einteilung wohl am besten geeignet.“ Sich umwendend fügte er noch hinzu: „Die nötigen Vorkehrungen werden sofort getroffen. Die Sitzung ist beendet.“ Zurück im Gebäude der sechsten Einheit ließ sich der Kuchiki an seinem Schreibtisch nieder und begann umgehend, zu schreiben. Er hatte das Gefühl, dass dieser Auftrag keineswegs einfach nur in einem einfachen „Mal gucken, was da so läuft“ bestand. Wenn es sich hier erneut um einen von Aizens Plänen handelte, waren er und sein Gefolge mit Sicherheit nicht unvorbereitet an die Sache herangegangen - wenn es sich hier nicht sogar um eine Falle handelte. Also plante er ein, eine Weile nicht die Einheit leiten zu können. Er stellte die Feder zurück in ihr Fässchen und legte den Zettel mit der feinen Handschrift gefaltet auf den Arbeitsplatz seines Fukutaichous. Als er jedoch gerade wieder die Tür hinter sich schließen wollte, stand ebendieser plötzlich vor ihm. „Irgendwelche Neuigkeiten, Kommandant?“ Der Kuchiki rauschte an ihm vorbei. „Ich habe einen sofortig auszuführenden Auftrag erhalten. Du wirst derweil die Einheitsleitung übernehmen. Details habe ich dir aufgeschrieben. Und informiere Rukia über meinen Verbleib, wenn du sie siehst.“ Damit war er verschwunden. Renji ging etwas verwirrt zu seinem Schreibtisch und faltete den Zettel auseinander. Weswegen sollte sich plötzlich eine Mission ankündigen, die von so großer Wichtigkeit war, dass einer der Taichous zu dessen Erledigung hinzugezogen wurde? Und dazu noch ein Eilauftrag? Doch als er ausgelesen hatte, nickte er und sah dem Kuchiki nach, der mit wehendem Haori weit entfernt zwischen den Häusern verschwand. Zur selben Zeit stöhnte die Vizekommandantin der Zehnten Einheit überfordert auf. „Was?! Und wie lange?!“ Der Weißhaarige verdrehte genervt die Augen. „Solange, bis ich wieder da bin. Und wehe, die Couch ist nachher wieder zu hoch für mich, weil du denkst, dass man darunter unbearbeitetes Papierkram gut verstecken kann! Und keine Säufereien, schon gar nicht im Büro! Ich warne dich, Matsumoto! Letztes Mal waren unsere ganzen Aktenordner voll mit... ich verbiete das, okay?! Und du brauchst auch nicht mehr als acht Stunden Schlaf! Du bist nicht mehr im Wachstum! Kein Körperteil von dir! Auch nicht... ...Matsumoto?!“ „Was? Ja, natürlich, ich werde mich daran halten. Viel Glück auf Ihrer Mission, Kommandant.“, sagte sie unschuldig lächelnd. Die linke Augenbraue des Kleineren zuckte leicht. „Jah... Danke.“ Seine Gedanken behielt er lieber für sich. Und damit verließ er sein Hauptquartier, um seinen Auftrag anzutreten. Auch er vermutete bereits, dass dies keineswegs eine so simple Abhandlung werden würde, wie es der alte Yamamoto angekündigt hatte. Und er war auch nicht minder gespannt, wie es wohl im Hueco Mundo aussah und was ihn dort erwartete. ◊ ◊ ◊ Grimmjow rührte sich nicht. Er hatte die Augen immernoch geschlossen und die Augenbrauen zusammengezogen, seine Unterlippe war weiß, er biss sie sich fast auf. Er lag nun schon eine ganze Weile so, wahrscheinlich war der Morgen schon angebrochen. Der Kurosaki war stark genug, das hielt er sich immer vor. Der würde das schon schaffen. Darüber hinweg kommen. Kein Problem. Ja, wenn man alles so einfach wäre... er lächelte bitter. ...Aber umso mehr war er ihm die Freiheit schuldig, bildete er sich ein, auch wenn dies selbst in seinen eigenen Ohren höchst selbstgefällig klang. ...Eine Schuld begleichen? War es das? Hatte er mit seinem Handeln nicht schon alles vermasselt? Oder war vielleicht noch alles im Lot, da er ja eh keinen Dank erwartete? Er wusste es nicht. Er öffnete seine Augen. Sein Blick wanderte zu Zangetsu, dessen Klinge das kalte Mondlicht reflektierte. Aber das musste er auch nicht wissen. Er würde es schon früh genug herausfinden, ob er das nun wollte oder nicht. Er wälzte sich vom Bett, wechselte fluchs seine Sachen und begab sich, nachdem er sich über die Uhrzeit vergewissert hatte, zur allmorgendlichen Lagebesprechung in den großen Saal. Die Zeit war gekommen, es konnte endlich losgehen. ...wenn der Kurosaki wieder bei Bewusstsein und zu allem Folgenden fähig war. Er musste es einfach hoffen. Sein Plan... Die Freiheit desjenigen, der ihm einst ein erkenntnisreicheres Leben schenkte. ◊ ◊ ◊ „Sind wir bereits am Ziel? Es ist erstaunlich dunkel.“ Doch der Weißhaarige erhielt keine Antwort. Stattdessen trabte er dem Kuchiki durch einen schmalen Tunnel hinterher. Letzterer stoppte jedoch auf einmal. Dann ertönte ein kratzendes Geräusch und von oben rieselte feiner, weißer Sand durch eine schale Öffnung. Sie kletterten aus der Spalte und fanden sich zwischen zwei Felsen wieder, die dort inmitten einer gigantischen, weißen Wüste unter einem nachtschwarzen Himmel lagen. Toshirou sah zu dem Sichelmond hinauf. „Das... ist also das Hueco Mundo.“ Dann hockte sich hin und zerrieb den feinen, weißen Sand zwischen den Fingern. „Trostlos.“ „Es gibt hier mehr Leben, als dir lieb ist.“ Der Taichou der Sechsten sah sich um. Toshirou erinnerte sich gut an seine Einweisungen. Jeden Wüstenhollow, dem er begegnete, konnte er mit Hyourinmaru entgegenwirken. Sein Eis konnte sie ausschalten. Ob das den Kuchiki beruhigte? Der Weißhaarige bezweifelte, dass der Größere überhaupt irgendwann einmal beunruhigt sein könnte. Er schob die Steinplatte wieder an ihre Stelle und deckte die kleine, unterirdische Höhle ab. Ohne jeglichen Wortwechsel begaben sie sich nun auf ihren Weg nach Las Noches. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)