Kontraste von Zartbitter-Salat (~so gravierend sie auch sein mögen- es wird immer eine Verbindung existieren~ (Grimmjow x Ichigo; ?x?)) ================================================================================ Kapitel 3: Regen ---------------- Entschlossen presste Ichigo die Lider zusammen und richtete die Klinge auf sein Herz. Einfacher hätten sie es ihm in dieser Situation wirklich nicht machen können, war er doch, warum auch immer, im Besitz dieses Schwertes. Zu verlieren hatte er nichts. Und wenn er seiner Selbst in direkten Vergleich mit der gesamten Welt stellte- was auch immer Aizen vorhatte- war er wohl nur ein winziges, unbedeutendes Sandkorn in einer riesigen Wüste. Wie hätte er damit umgehen können, wenn letztendlich er für die Zerstörung der Welt und den Tod der gesamten Existenz verantwortlich gemacht würde? Was sollte es ihm also demnach schon bringen, weiterzuleben, wenn er stattdessen das Schlimmste verhindern konnte? Er musste nichts weiter tun, als diese lebensgefährliche Waffe zu entschärfen. Und das fiel ihm angesichts der Konsequenzen seinerseits und der der Bevölkerung aller Welten nicht sonderlich schwer. Die Griffumwicklung Panteras fest in seine Handflächen einschließend, hatte also lediglich zuzustechen- so, wie er es einst tat, als er das erste mal in die Gestalt eines Shinigamis trat. Nun war dies also auch seine letzte Handlung als Todesgott. Er spannte die Muskeln an, seine Augenbrauen wie eh und je eng zusammengezogen, sog tief die Luft in seine Lungen- und stieß zu. ◊ ◊ ◊ In diesem Moment schreckte der Sexta Espada auf. Er warf seinen Kopf völlig überrumpelt zur Tür herum. Nein... das konnte nicht sein... Für so dermaßen verweifelt hätte er den Kurosaki nicht gehalten... Er hat sich mit Pantera das Leben genommen... ...du hast es ihm nicht gesagt... ...er konnte es sich nicht denken... ...er hat sich umgebracht... deinetwegen... Nun kam in ihm Verzweiflung auf. Was sollte er jetzt tun? Noch war es vielleicht nicht zu spät. Vielleicht hatte er noch die Chance, ihn retten zu können. Also machte er einen Satz aus seinem Bett und rannte sichtlich nervös aus dem Flur hinaus. Sonido wäre zwar schnell, aber zu auffällig gewesen... ein viel zu hoher Reiatsuverbrauch, um unbemerkt in die Kerker zu gelangen. Und es sollte auf gar keinen Fall irgendjemand mitbekommen, dass der Shinigami im Besitz der Resurrección war. Während er fast geräuschlos die Gänge entlang sprintete, wurde ihm immer mehr bewusst, was es für bedeuten konnte, wenn sich der Orangehaarige einfach umbrachte. Dann bestünde logischerweise keine Möglichkeit mehr, seinen Plan umzusetzen... und welche Folgen hätte es für ihn, wenn Aizen das alles in Erfahrung bringen würde? Das wollte er am liebsten gar nicht erst in Erwägung ziehen. Völlig in Gedanken vertieft, bog er um die nächste Ecke- und musste plötzlich stark abbremsen, um nicht zu stürzen. Der Andere betrachtete den Blauhaarigen, welcher eben fast in ihn hinein gerannt wäre, von oben bis unten, sah dann in dessen Gesicht hinauf und steckte die Hände in die Taschen. „Hast du irgendetwas bestimmtes vor?“ Der Sexta schnaubte verächtlich. „Ich wüsste nicht, dass dich das in irgendeiner Weise etwas anginge, Ulquiorra.“ Eine Weile stand der Kleinere noch dort, ohne die geringste Miene zu verziehen, dann wandte er sich um und ging. „Natürlich geht mich das nichts an.“ Der Größere sah ihm noch hinterher, da entglitten ihm auf einmal alle Gesichtszüge. „Willst du hinunter in die Kerker?“ Natürlich reagierte der Cuarta nicht. „Wieso? Willst du dich an dem rächen, der dich einst tötete?“ Mit seiner üblich emotionslosen Stimme antwortete er nur: „Ich glaube nicht, dass ich das nötig habe, Grimmjow. Es geht hier im Übrigen nicht um mich, sondern um ihn.“ Der Blaue biss sich auf die Lippen. Hatte der Mistkerl etwas mitbekommen? Verdammt! Was sollte er jetzt tun? ◊ ◊ ◊ Ichigo öffnete die Augen nicht. Er lag einfach nur gänzlich reglos eingerollt auf der Seite, während schwerer Regen auf ihn niederging, der seinen leblosen Körper bis auf die Knochen durchweichte. Dieses monotone Prasseln... es wurde nur gelegentlich vom Zucken eines Blitzes und einem fernen Donnern gestört, sonst hatte es eine geradezu beruhigende Wirkung. Das Wasser sammelte sich an seiner Nasenspitze und tropfte auf den kalten Beton. Natürlich wusste er, wie sich dieser Boden anfühlte; er war hier schließlich nicht zum ersten Mal. Die Wolkenkratzer, die senkrecht ziehenden Wolken... Plötzlich krümmte er sich vor Schmerzen; ein Tritt hatte ihn aus heiterem Himmel in die Magenkuhle getroffen. Er riss die Augen auf und rang nach Luft. „Steh' auf, du beschissenes Arschloch!“ Doch er hatte nicht einmal die Gelegenheit, sich zu rühren. „Ich sagte, du sollst aufstehen, du widerliche Missgeburt!“ Ein weiterer Tritt ließ ihn Blut spucken. Hustend und zitternd versuchte er irgendwie auf seinen geschundenen Beine zum Stehen zu kommen, doch diese Mühe hätte er sich sparen können, denn im selben Moment traf ihn ein gewaltiger Faustschlag, der ihn sofort wieder nieder streckte. Ein mitleiderregendes Wimmern entfuhr den aufgeplatzten Lippen; den Kopf hatte er schützend unter den Armen verborgen und er kugelte sich zu einem einzigen Häufchen Elend zusammen. Der weiße Hollow stand vor seinem völlig verstörten „Gebieter“ und sah verachtend zu ihm hinunter. „ Du müsstest dich jetzt wirklich mal sehen, König.“ Das letzte Wort sprach er mit solch einem Hass aus, dass Ichigo noch unwohler Zumute wurde. „Einfach nur erbärmlich.“ Das Zittern des Gepeinigten klang nicht ab. „Aber ich glaube, ich hätte mich auch umbringen wollen, wäre ich so ein armseeliger, egoistischer, nichtsnutziger, schwacher, verabscheuenswerter und vor allem naiver Wichser wie du.“ Der Weiße bückte sich hinunter. „Ist das deine neue Herangehensweise? Deine neue, pazifistische Art, die Dinge zu lösen?“ Seine Hand umschloss die Kehle des Orangehaarigen, zog ihn daran auf Augenhöhe. „Sie dir den Himmel an. Siehst du es? Siehst du es? Das ist ganz allein deine Schuld! Ich sitze seit Ewigkeiten hier, während es Kuhscheiße aus Eimern regnet, verdammt!“ Wieder wurde er auf die Wange geschlagen. „Du hast die, die dir an die Wäsche wollen, gefälligst kalt zumachen!!! Denkst du, die Sache ist vom Tisch, wenn du dich selbst tötest? Sie müssen wissen, dass du der Feind bist, der ihnen das Leben zur Hölle macht!!!“ Der Hollow schüttelte ihn mit jedem Wort, das er sagte, kräftig durch. „Wie soll ich auf meine Kosten kommen, wenn dir jeglicher Kampfgeist abhanden gekommen ist? Und nur so nebenher bemerkt: Du hast immernoch Menschen um dich, die dir etwas bedeuten und ohne dich wohl einen qualvollen Tod sterben, wenn du nicht die Initiative ergreifst.“ Ichigo hob seine halb geschlossenen Lider und fixierte mit einer solchen Wut die gelben Iriden seiner Hollow-Selbst, dass ebendieser grinsen musste. „Halt' die Fresse. Ich bin hier der Meister und nicht du. Also nimm deine bleichen Pranken von mir weg oder ich trenn' sie dir vom Körper.“ Ein amüsiertes Lachen entfuhr dem Weißgekleideten. „Sieh an, sieh an~! Plötzlich kannst du wohl wieder große Töne spucken, mh? Wir haben beide kein Reiatsu mehr, Ichigo. Dieses Gift hat auch mir zugesetzt. Was willst du also schon tun?“ Das war wohl wahr. Egal, wie stark sein innerer Hass brannte, dieser Fakt machte ihm einen Strich durch die Rechnung. „Lass' dir was einfallen, oder warte, bis ich wieder bei Kräften bin, dann werde ich das Ruder schon übernehmen~!“ Das irre Lachen hallte immernoch im Kopf des Shinigamis wider, als dieser zum zweiten Mal seine Augen im Hueco Mundo öffnete. Nein... dass er wieder die Kontrolle übernahm, musste er auf jeden Fall verhindern. Natürlich waren da nach wie vor seine Freunde und Verwandten, die er liebte und es niemals zulassen könnte, dass sie sterben. Der Hollow hatte recht. Was war er doch für eine widerwärtige Schmeißfliege eines Shinigamis. Er schämte sich vor sich selbst. Auf einmal bemerkte er die zweite Wunde auf seiner Brust. Sie war zwar groß, aber zum Glück nur oberflächlich. Stärker war jedoch die Pein, die er durch den Weißen erlitten hatte... aber wenigstens hatte er ihn wieder auf den Boden der Tatsachen zurückgebracht. Er musste jetzt die Zähne zusammenbeißen, einen klaren Kopf bewahren und sich einen Ausweg überlegen. Er war ja nach wie vor im Besitz von Pantera. Was konnte er damit anstellen außer sich umzubringen? Oder besser gesagt: Was wollten sie, dass er damit anstellte, wenn sie ihm die Waffe schon überließen? Sein Blick wanderte zu den Gitterstäben. Müßig quälte er sich von der Pritsche herunter und vollführte einen schnittigen Schwertstreich quer über die Streben. Natürlich waren sie nicht einmal ansatzweise versehrt. Er rutschte wieder auf seine Schlafstätte und drehte sich zur Wand. Verdammt. Irgendwie musste es doch eine Möglichkeit geben. Als er jedoch auf einmal hörte, wie sich die Tür öffnete, hielt er umgehend die Luft an und versteckte die Resurrección vor sich. Nein. Das war doch nicht möglich... dieses Reiatsu... was in Gottes Namen- Ulquiorra Cifer. ... er hatte ihn doch aber umgebracht... mit seinen eigenen Händen... hatte ihn mit seinen eigenen Augen sterben sehen... Der Schwarzhaarige hingegen war lebendiger, als es dem Gefangenen lieb war; er nahm die Hände aus den Taschen und trat noch einen Schritt näher. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)